[0001] Die Erfindung betrifft einen Antrieb für einen Flügel eines Fensters oder dergleichen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus der
DE 29 25 035 A1 ist ein Antrieb zum Schließen eines Kippfensters bekannt, mit einem auf eine Seilrolle
motorisch aufwickelbaren Seil, welcher aufliegend auf dem Flügel oder an einem Sturz
montiert ist. Um den Flügel aus seiner Geschlossenlage zu bewegen, ist eine Klammer,
ein Gummi oder eine Blattfeder vorgesehen, welche am Rahmen angeordnet ist.
[0003] Die Anordnung ist optisch nachteilig auf dem Rahmen angeordnet. Der Flügel muss beim
Schließen gegen die Kraft der Feder geschlossen werden.
[0004] Weiterhin ist aus der
DE 10 2007 002 633 A1 ein Antrieb zum Schließen von Fenstern oder Türen bekannt, mit einem über mindestens
eine Umlenkrolle geführten Zugelement, das an einer Seite an einem Rahmen und an der
gegenüberliegenden Seite an einer Zugvorrichtung festgelegt ist. Die Zugvorrichtung
besitzt dabei einen Auslösemechanismus, bei dessen Betätigung die Zugvorrichtung das
Zugelement einzieht und einen geöffneten Flügel in eine geschlossene Position bewegt.
Ein motorisches Öffnen ist nicht vorgesehen, das Öffnen des Flügels erfolgt manuell.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen im Flügel oder im Rahmen integrierten
Antrieb mit einer Zugvorrichtung auszubilden, der zum Öffnen und Schließen des Flügels
vorgesehen ist.
[0006] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Die Unteransprüche bilden vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung.
[0008] Der Antrieb für einen mit wenigstens einem Scharnier schwenkbar an einem Rahmen gelagerten
Flügel umfasst eine Motoreinheit, in welcher ein Motor und eine Aufwickeleinrichtung
für ein Zugelement angeordnet sind. Das Zugelement erstreckt sich zwischen der Motoreinheit
und dem Flügel, an dem das Zugelement festgelegt ist. Das Zugelement ist ein biegsames
Element und kann beispielsweise ein Seil, ein Band, eine Kette oder dergleichen sein.
[0009] An einer Welle des Motors der Motoreinheit ist eine Spindel angeordnet, die beispielsweise
mit einer Kupplung mit der Motorwelle verbunden sein kann. Da das biegsame Zugelement
den Flügel nicht aus seiner Geschlossenlage im Rahmen herausdrücken kann, ist auf
der Spindel ein Betätigungselement angeordnet, welches durch die Rotation der Spindel
längs deren Erstreckung verlagert wird und zum Öffnen des Flügels mit einem Keilelement
zusammenwirkt, das am Flügel festgelegt ist, wodurch der Flügel aus seiner Geschlossenlage
in eine Kippstellung gedrückt wird.
[0010] Das federbelastete Keilelement befindet sich vorteilhaft mit einer Keilfläche in
Anlage mit dem Betätigungselement, so dass bei einer Betätigung des Antriebs in Öffnungsrichtung
einerseits das Zugelement ausgeschoben wird und andererseits synchron das auf der
Spindel angeordnete Betätigungselement aufgrund der Rotation der Motorwelle gegen
die Keilfläche des Keilelements verschoben wird und den Flügel aus seiner Geschlossenlage
im Rahmen schwenkt. Der Flügel wird dadurch so weit ausgeschwenkt, dass der Schwerpunkt
des Flügels außerhalb der Ebene der Scharnierachse liegt, wodurch der Flügel bei weiterem
Ausfahren des Zugelements allein aufgrund der Schwerkraft weiter öffnet.
[0011] Es ist vorteilhaft eine optionale Blockiereinheit vorgesehen, welche ein Schließen
des Flügels, beispielsweise durch Luftzug, verhindert, da das biegsame Zugelement
den Flügel in Schließrichtung nicht abstützen kann. Die Blockiereinheit weist einen
zweiarmigen, abgewinkelten Hebel mit zwei Hebelarmen auf, welcher in einem Drehlager
am Rahmen gelagert ist. Ein erster Hebelarm des Hebels ist in einer am Flügel angeordneten
Gleitschiene verschiebbar drehgelagert. Der zweite Hebelarm wird vom Betätigungselement
bei vollständig geöffnetem Flügel blockiert, sodass eine Krafteinwirkung in Schließrichtung
auf den Flügel durch den ersten Hebelarm abgestützt ist. Am Betätigungselement kann
eine Einstellschraube vorgesehenen sein, mit welcher die Blockierstellung für den
Hebel exakt einstellbar ist und Toleranzen ausgeglichen werden können.
[0012] Die Betätigung des Antriebs zum Schließen des Flügels gibt auch die Blockade des
Flügels frei, indem sich synchron mit dem Einzug des Zugelements das Betätigungselement
von dem zweiten Hebelarm weg bewegt und eine Drehbewegung des Hebels wieder möglich
ist.
[0013] Im Nachfolgenden wird ein Ausführungsbeispiel in der Zeichnung anhand der Figuren
näher erläutert.
[0014] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- einen in einem Flügel integrierten Antrieb, wobei sich der Flügel in Geschlossenstellung
befindet;
- Fig. 2
- den Antrieb gemäß Fig. 1, wobei sich der Flügel in einer Kippstellung zu Beginn der
Öffnungsbewegung befindet;
- Fig. 3
- den Antrieb gemäß Fig. 1 in geöffneter Kippstellung des Flügels;
- Fig. 4
- einen vergrößerten Ausschnitt einer Blockiereinrichtung in Offenstellung des Flügels
2.
[0015] In den Figuren ist ein Antrieb 1 für einen schwenkbar gelagerten Flügel 2 gezeigt.
Der Flügel 2 ist von einem Rahmen 3 umgeben, in welchem der Antrieb 1 verdeckt liegend
angeordnet ist. Der Flügel 2 ist mit wenigstens einem Scharnier 4 schwenkbar am Rahmen
3 gelagert. Der Antrieb 1 umfasst eine Motoreinheit 5, in welcher ein Motor, eine
Aufwickeleinrichtung für ein Zugelement 6 und gegebenenfalls eine elektrische Schaltungsanordnung
angeordnet sein können, welche hier nicht weiter dargestellt sind. Das Zugelement
6 erstreckt sich zwischen der Motoreinheit 5 und dem Flügel 2, an dem das Zugelement
6 festgelegt ist. Das Zugelement 6 kann ein Seil, ein Band, eine Kette oder dergleichen
sein.
[0016] In Verlängerung der Motoreinheit 5 ist über eine Kupplung 7 eine Spindel 8 gegebenenfalls
über ein Getriebe mit einer Welle 9 des Motors der Antriebseinheit 5 wirkverbunden.
Die Spindel 8 kann in dem Rahmen 3, hier nicht weiter gezeigt, beispielsweise in Lagerböcken
gelagert sein. Auf der Spindel 8 ist ein Betätigungselement 10 angeordnet, welches
durch die Rotation der Spindel 8 längs deren Erstreckung verlagerbar ist. Zum Öffnen
des Flügels 2 wirkt das Betätigungselement 10 mit einem Keilelement 11 zusammen, welches
am Flügel 2 festgelegt ist, da das Zugelement 6 aufgrund seiner Biegsamkeit den Flügel
2 nicht aus seiner Geschlossenlage schieben kann. Um mögliche Toleranzen auszugleichen,
ist das Keilelement 11 längs des Flügels 2 federbeaufschlagt verschiebbar.
[0017] Für ein sicheres Öffnen des Flügels 2 befindet sich das Betätigungselement 10 in
Anlage mit einer Keilfläche 12 des Keilelements 11, so dass bei einer Betätigung des
Antriebs 1 in Öffnungsrichtung und dem dadurch bedingten Ausschieben des Zugelements
6 aus der Motoreinheit 5 sich synchron das Betätigungselement 10 aufgrund der Verbindung
der Spindel 8 mit dem Motor der Motoreinheit 5 gegen die Keilfläche 12 des Keilelements
11 verschiebt und so den Flügel 2 aus seiner Geschlossenlage im Rahmen 3 schwenkt,
wie es in der Fig. 2 gezeigt ist.
[0018] Ist der Flügel 2 nun so weit ausgeschwenkt, dass der Schwerpunkt des Flügels 2 außerhalb
der Ebene der Drehachse des Scharniers 4 liegt, öffnet sich der Flügel 2 bei weiterem
Ausfahren des Zugelements 6 allein aufgrund der Schwerkraft.
[0019] Weiterhin ist optional eine Blockiereinheit 13 vorgesehen, welche ein Schließen des
Flügels 2, beispielsweis durch Luftzug, verhindert und den Flügel 2 offen hält. Die
Blockiereinheit 13 umfasst einen abgewinkelten Hebel mit zwei Hebelarmen 14, 15, welcher
in einem Drehlager 16 am Rahmen 3 gelagert ist. Der erste Hebelarm 14 des Hebels ist
in einer Gleitschiene 16, welche am Flügel 2 angeordnet ist, verschiebbar drehgelagert.
Der zweite Hebelarm 15 wirkt mit dem Betätigungselement 10 zusammen und kann sich
an einer Einstellschraube 18 am Betätigungselement 10 abstützen.
[0020] Die Blockiereinheit 13 selbst ist am Öffnungs- bzw. Schließvorgang des Flügels 2
nicht aktiv beteiligt, begrenzt jedoch die Offenstellung des Flügels 2 und blockiert
eine Bewegung des Flügels durch eine Krafteinwirkung in Schließrichtung.
[0021] Durch den sich öffnenden Flügel 2 wird der im Drehlager 16 des Flügels 2 drehgelenkig
gelagerte erste Hebelarm 14 in der Gleitschiene 17 nach oben hin verschoben, wodurch
der zweite Hebelarm 15 im Gegenuhrzeigersinn schwenkt. Beim Öffnen des Flügels 2 nähert
sich das auf der Spindel 8 verstellbar angeordnete Betätigungselement 10 dem zweiten
Hebelarm 15, welcher bei vollständig geöffnetem Flügel 2 im Wesentlichen rechtwinklig
zur Spindel 8 positioniert ist. Diese Stellung wird durch die Einstellschraube 18
am Betätigungselement 10 gesichert, wobei auch mögliche Toleranzen mit der Einstellschraube
18 ausgleichbar sind.
[0022] Erst die elektromotorische Schließbetätigung durch die Motoreinheit 5 des Antriebs
1 gibt die Blockade wieder frei, indem sich synchron mit dem Einzug des Zugelements
6 des Betätigungselement 10 von dem zweiten Hebelarm 15 entfernt und eine Drehbewegung
des Hebels um das Drehlager 16 zulässt, wodurch der erste Hebelarm 14 den Flügel 2
nicht mehr in Schließrichtung sperrt.
Liste der Referenzzeichen
[0023]
1 |
Antrieb |
2 |
Flügel |
3 |
Rahmen |
4 |
Scharnier |
5 |
Motoreinheit |
6 |
Zugelement |
7 |
Kupplung |
8 |
Spindel |
9 |
Welle |
10 |
Betätigungselement |
11 |
Keilelement |
12 |
Keilfläche |
13 |
Blockiereinheit |
14 |
Hebelarm |
15 |
Hebelarm |
16 |
Drehlager |
17 |
Gleitschiene |
18 |
Einstellschraube |
1. Antrieb (1) für einen Flügel (2) eines Fensters oder dergleichen, welcher an einem
Rahmen (3) schwenkbar in wenigstens einem Scharnier (4) gelagert ist, mit einer am
oder im Rahmen (3) angeordneten Motoreinheit (5), welche eine Aufwickeleinrichtung
für ein Zugelement (6) umfasst, das sich zwischen der Motoreinheit (5) und dem Flügel
(2) erstreckt,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Verlängerung der Motoreinheit (5) eine Spindel (8) mit einer Welle (9) des Motors
der Antriebseinheit (5) wirkverbunden ist, wobei auf der Spindel (8) ein durch die
Rotation der Spindel (8) längs deren Erstreckung verlagerbares Betätigungselement
(10) angeordnet ist, das zum Öffnen des Flügels (2) mit einem am Flügel (2) festgelegten
Keilelement (11) zusammenwirkt und den Flügel (2) aus seiner Geschlossenlage schwenkt.
2. Antrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Keilelement (11) eine Keilfläche (12) aufweist, entlang welcher das Betätigungselement
(10) den Flügel (2) aus seiner Geschlossenlage schwenkt.
3. Antrieb nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Keilelement (11) zur Unterstützung der Öffnungsbetätigung des Flügels (2) federbelastet
ist.
4. Antrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spindel (8) mittels einer Kupplung (7) mit der Welle (9) des Motors der Antriebseinheit
(5) verbunden ist.
5. Antrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet , dass das Zugelement (6) biegbar ausgebildet ist und ein Seil, ein Band oder dergleichen
ist.
6. Antrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Blockiereinheit (13) ein Schließen des geöffneten Flügels (2) sperrt.
7. Antrieb nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Blockiereinheit (13) einen in einem Drehlager (16) am Rahmen (3) angeordneten
zweiarmigen Hebel mit einem ersten Hebelarm (14) und einem zweiten Hebelarm (15) aufweist.
8. Antrieb nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Hebelarm (14) endseitig in einer am Flügel (2) angeordneten Gleitschiene
(17) geführt ist.
9. Antrieb nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (10) bei geöffnetem Flügel (2) den zweiten Hebelarm (15) abstützt
und eine Drehbewegung des zweiarmigen Hebels um das Drehlager (16) zum Offenhalten
des Flügels (2) verhindert.
10. Antrieb nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet , dass der zweite Hebelarm (15) an einer am Betätigungselement (10) vorgesehenen Einstellschraube
(18) zum Sperren des geöffneten Flügels (2) abgestützt ist.