Stand der Technik
[0001] DE 102 31 135 A1 bezieht sich auf ein Druckentlastungsventil. Das Druckentlastungsventil umfasst ein
Schließelement, welches gegen die in Schließrichtung wirkende Kraft einer Schließfeder
in einer Bohrung axial in Öffnungsrichtung verschiebbar ist. Das Schließelement liegt
bei geschlossenem Druckentlastungsventil an einem Ventilsitz an und verschließt einen
Zulauf. In den Zulauf ist ein Kolben integriert, der über ein Verbindungselement mit
dem Schließelement verbunden und innerhalb des Zulaufs in axialer Richtung verschiebbar
ist.
[0002] Heute werden in Kraftstoffeinspritzsystemen wie zum Beispiel im Common Rail System
häufig Druckregelventile eingesetzt. Die genannten Druckregelventile müssen in einem
sehr großen Arbeitsbereich von sehr kleinen Durchflüssen bei sehr hohen Drücken bis
zu sehr großen Durchflüssen bei kleinen Drücken funktionieren und eine hohe Dynamik
gewährleisten. Dadurch gestaltet es sich immer schwieriger, bei steigenden Nenndrücken
der Hochdruckspeicherräume, eine optimale Ventilauslegung für den gesamten Betriebsbereich
zu finden.
Offenbarung der Erfindung
[0003] Erfindungsgemäß wird ein Druckregelventil vorgeschlagen, welches zur Regelung des
Druckes in einem Hochdruckspeicher, beispielsweise in einem Hochdrucksammelraum für
ein Kraftstoffeinspritzsystem (Common-Rail) dient, eingesetzt wird. Das Druckregelventil
ist zweistufig ausgeführt und weist eine erste Ventilstufe auf, die für einen kleineren
Durchfluss innerhalb eines ersten Betriebsbereiches des Druckregelventils ausgelegt
ist und ferner eine zweite Ventilstufe, die für einen größeren Durchfluss innerhalb
eines zweiten Betriebsbereiches des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Druckregelventils
ausgelegt ist.
[0004] In vorteilhafter Weise handelt es sich bei der ersten Ventilstufe um ein Magnetventil
und bei der zweiten Ventilstufe um ein hydraulisches Ventil. Die erste Ventilstufe
und die zweite Ventilstufe sind in einem gemeinsamen Ventileinsatz ausgebildet, der
an einer Stirnseite eines rohrförmig ausgebildeten Hochdruckspeichers eines Kraftstoffeinspritzsystems
für Fahrzeuge aufgenommen werden kann. Bei dem gemeinsamen Ventileinsatz handelt es
sich beispielsweise um einen mit einem Außengewinde versehenen massiven Metallkörper.
[0005] Das erfindungsgemäß vorgeschlagene Druckregelventil arbeitet zweistufig, wobei es
durch die beiden in diesen verwirklichten Ventilstufen unterschiedliche Betriebsbereiche,
die durch unterschiedliche Betriebsparameter charakterisiert werden, abdecken kann.
Während die erste Ventilstufe, bei der es sich um ein Magnetventil handelt für einen
ersten Betriebsbereich optimiert wird, der durch sehr kleine benötigte Ventildurchflüsse
charakterisiert werden kann, ist die zweite Ventilstufe, die als hydraulisches Ventil
ausgelegt ist, für den Einsatz bei großen Durchflüssen optimiert. Auf diese Weise
wird der Betriebsbereich des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Druckregelventiles in
Bezug auf den Durchfluss in zwei Zonen unterteilt, für die die den Zonen jeweils zugeordnete
Ventilstufe separat und unabhängig voneinander optimiert werden können. Hinsichtlich
steigender Anforderungen bezüglich eines Nenndruckes des Hochdruckspeichers sowie
für andere Durchflussbereiche ist eine einfache Skalierbarkeit über die Auslegung
eines Servomechanismus im erfindungsgemäß vorgeschlagenen Druckregelventil gegeben.
Eine sinnvolle Trennung der beiden unterschiedlichen Betriebsbereiche erfolgt am sinnvollsten
durch einen maximal stellbaren Drosselquerschnitt. Für die erste Ventilstufe gilt
ein maximaler wirksamer Querschnitt von 0,05 mm
2, während für die zweite Ventilstufe, die als hydraulisches Ventil ausgelegt ist,
ein maximal stellbarer Drosselquerschnitt von bis zu 0,3 mm
2 gilt.
[0006] Aufgrund der kompakten Bauweise des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Druckregelventils
lassen sich beide Ventilstufen in ein und demselben mit einem Außengewinde versehenen
Ventileinsatz ausbilden, in dem auch ein Steuerraum ausgebildet ist, der über einen
sich durch den gemeinsamen Ventileinsatz verlaufenden Zulaufdrosselkanal befüllbar
ist. Dieser Steuerraum im gemeinsamen Ventileinsatz wird durch ein erstes Schließelement,
welches beispielsweise kugelförmig ausgebildet sein kann, druckentlastet. Das zur
ersten Ventilstufe gehörende insbesondere kugelförmig ausgebildete Schließelement
wird durch ein stabförmiges Ventilglied betätigt, welches über eine Magnetspule betätigbar
ist, die die in vorteilhafter Weise als Magnetventil ausgeführte erste Ventilstufe
umfasst. Die genannte erste Ventilstufe realisiert eine direkte Steuerung des Druckes
im Druckspeicher insbesondere eines Hochdrucksammelraums eines Kraftstoffeinspritzsystems
für Fahrzeuge bei kleinen Durchflüssen und einem sehr hohen Druckniveau. Die erste
Ventilstufe, d.h. das Magnetventil des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Druckventils
betätigt bei einem entsprechenden Druckabbau im Steuerraum die zweite Ventilstufe,
die als hydraulisches Ventil ausgebildet ist, und in einem zweiten Betriebsbereich
des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Druckregelventils aktiviert wird, wenn bei einem
geringeren Druckniveau im Hochdrucksammelraum größere Durchflussmengen realisiert
werden müssen.
[0007] Die Funktionsweise des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Druckregelventils stellt sich
derart dar, dass die erste Ventilstufe mittels des elektromechanischen Stellers betätigt
wird, d.h. als ein Magnetventil ausgebildet ist, bei dessen Öffnen der Druck im Steuerraum
abgebaut wird. Der Steuerraum, der durch die erste Ventilstufe druckentlastbar ist,
wird über den erwähnten Zulaufdrosselkanal, der sich durch den gemeinsamen Ventileinsatz
erstreckt, wieder mit Kraftstoff befüllt. Bei zur Druckregelung im Hochdruckspeicher
benötigten kleinen Durchflüssen, im vorliegenden Zusammenhang < 50 I/h, kann mit der
ersten Ventilstufe der Systemdruck, d.h. der im Hochdruckspeicher herrschende Druck
direkt geregelt werden, solange der Druck im Steuerraum nicht unterhalb eines Öffnungsdruckes
für ein Betätigungselement für die zweite Ventilstufe, die als hydraulisches Ventil
ausgebildet ist, absinkt. Im Normalbetrieb ist es erstrebenswert, möglichst wenig
Durchfluss einzustellen, um nicht unnötig Energie zu verschwenden.
[0008] Bei dem erwähnten Betätigungselement handelt es sich in vorteilhafter Weise um einen
Druckübersetzer, der im Wesentlichen kolbenförmig ausgebildet ist. Ein Ende des kolbenförmig
ausgebildeten Druckübersetzers ragt in den über die erste Ventilstufe druckentlastbaren
Steuerraum hinein, während das gegenüberliegende Ende des kolbenförmig ausgebildeten
Druckübersetzers ein beispielsweise ebenfalls kugelförmig ausgebildetes Schließelement
der zweiten Ventilstufe beaufschlagt. Solange der Druck im Steuerraum nicht unterhalb
eines Öffnungsdruckes des kolbenförmig ausgebildeten Druckübersetzers absinkt, wird
mit der ersten Ventilstufe das Druckniveau im Hochdruckspeicher direkt geregelt.
[0009] Der Übergang von den zur Druckregelung benötigten kleinen Durchflussmengen zu größeren
Durchflussmengen, d.h. die Durchflussgrenze beziehungsweise ein Durchflussübergangsbereich
ist von der Auslegung des Zulaufdrosselkanales für den Steuerraum und der druckbeaufschlagbaren
Fläche des kolbenförmig ausgebildeten Druckübersetzers, der in den Steuerraum hineinragt
sowie einer Schließfeder sowie dem Sitzdurchmesser des kolbenförmig ausgebildeten
Druckübersetzers betätigten hydraulischen Ventiles abhängig.
[0010] Wird ein höherer Durchfluss benötigt, um den Druck zu regeln, wird die zweite Ventilstufe,
d.h. das hydraulisch betätigte Ventil zusätzlich zur ersten Ventilstufe eingesetzt.
Dazu muss der Druck im Steuerraum durch Öffnung der ersten Ventilstufe soweit abgebaut
werden, dass der Druckübersetzer in den Steuerraum einfährt und demzufolge das zweite
Schließelement aus dem zweiten Ventilsitz der zweiten Ventilstufe freigibt, so dass
größere Durchflüsse erreicht werden können.
[0011] Sobald über die als Magnetventil ausgebildete erste Ventilstufe das erste Schließelement
wieder in seinen Ventilsitz gestellt wird, erfolgt ein Druckaufbau im Steuerraum,
so dass der kolbenförmig ausgebildete Druckübersetzer unterstützt durch die Wirkung
der Schließfeder wieder aus diesem ausfährt und das zweite bevorzugt kugelförmig ausgebildete
Schließelement wieder in den zweiten Ventilsitz stellt. Ist das Druckregelventil komplett
geschlossen, wird lediglich eine geringe Leckagemenge über einen anfertigungsbedingten
Führungsspalt des kolbenförmig ausgebildeten Druckübersetzers abströmen.
Vorteile der Erfindung
[0012] Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung eines zweistufig ausgebildeten Druckregelventils
ermöglicht eine Optimierung jeder der beiden Ventilstufen für die betreffenden Arbeitsbereiche.
Die beiden Ventilstufen, von denen eine als Magnetventil und die andere als hydraulisches
Ventil gestaltet wird, können für die jeweils unterschiedlichen Betriebsbereiche getrennt
und unabhängig voneinander optimiert werden. Durch eine höhere Flexibilität hinsichtlich
der Auslegung der einzelnen Ventilstufen und der Verwendung eines Servomechanismus
wird eine hohe Skalierbarkeit gewährleistet, d.h. das erfindungsgemäß vorgeschlagene
Druckregelventil kann durch entsprechende Parameterwahl auch, so zum Beispiel bei
steigendem Nennbetriebssystemdruck, an andere Betriebsbereiche angepasst werden.
[0013] Ein weiterer hervorstechender Vorteil des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Druckregelventils
ist die automatische Betätigung des zweiten Ventils, d.h. des hydraulischen Ventils
nach Betätigung der ersten Ventilstufe, d.h. des Magnetventils sobald durch das letztgenannte
ein bestimmtes Druckniveau im Steuerraum erreicht ist.
[0014] Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung ermöglicht des Weiteren eine sehr einfache
Skalierbarkeit für geänderte Anforderungen oder Betriebsbereich durch jeweiliges Anpassen
der hydraulisch wirksamen Durchmesser des Servomechanismus und der Zulaufdrosseln.
Die elektromechanisch betätigte Ventilstufe, d.h. die erste Ventilstufe bleibt dabei
unverändert. Durch das erfindungsgemäß vorgeschlagene Druckregelventil kann ein größerer
nutzbarer Betriebsbereich (gegenüber Volumenstrom) durch Optimierung der ersten Ventilstufe
auf Durchflüsse unter 50 l/h bei Drücken bis > 3000 bar und der zweiten Ventilstufe
bei großen Durchflüssen bis 400 l/h und niedrigen Drücken von 150 bar bis 500 bar
dargestellt werden. Eine Proportionalität des Ansteuerstromes in Bezug auf den jeweils
dargestellten Druck kann verwendet werden, um den Druck zu steuern (Regelungsprinzip
open loop) bei bekanntem Durchfluss.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0015] Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend eingehender beschrieben.
[0016] Es zeigt:
- Figur 1
- einen Schnitt durch das erfindungsgemäß vorgeschlagene zwei Ventilstufen umfassende
Druckregelventil,
- Figur 2
- das Druckregelventil gemäß Figur 1 im geschlossenen Zustand,
- Figur 3
- das erfindungsgemäß vorgeschlagene Druckregelventil bei kleinen Durchflussmengen und
aktivierter erster Ventilstufe und
- Figur 4
- das erfindungsgemäß vorgeschlagene zweistufig ausgebildete Druckregelventil bei Realisierung
einer großen Durchflussmenge und aktivierter erster und zweiter Ventilstufe.
Ausführungsformen der Erfindung
[0017] Der Darstellung gemäß Figur 1 ist zu entnehmen, dass ein erfindungsgemäß vorgeschlagenes
Druckregelventil 10 an einem Hochdruckspeicher 12 aufgenommen ist. Bei dem Hochdruckspeicher
12 handelt es sich beispielsweise um einen Hochdrucksammelraum (Common Rail), wie
er in Kraftstoffeinspritzsystemen an Verbrennungskraftmaschinen von Personenkraftwagen
oder von Lastkraftwagen Verwendung findet. Das erfindungsgemäß vorgeschlagene Druckregelventil
10 ist an einer Stirnseite des rohrförmig ausgebildeten Hochdruckspeichers 12 aufgenommen.
Der Hochdruckspeicher 12 umfasst einen Hohlraum 14, in welchem der unter sehr hohem
Druck stehende Kraftstoff bevorratet wird. Das Druckniveau im Hohlraum 14 des Hochdruckspeichers
12 wird durch ein nicht dargestelltes Hochdruckförderaggregat, insbesondere einer
Hochdruckförderpumpe kontinuierlich aufrecht erhalten. Das Druckniveau im Hohlraum
14 des Hochdruckspeichers 12 liegt in der Größenordnung von 1.800 bar bis 2.000 bar
oder noch darüber. Das im Hohlraum 14 des Hochdruckspeichers 12 herrschende Druckniveau
wird auch als Railsystemdruck bezeichnet.
[0018] Wie Figur 1 des Weiteren zeigt, ist in das Material des Hochdruckspeichers 12 ein
Ventileinsatz 16 eingelassen. Der Ventileinsatz 16 weist an seiner Mantelfläche beispielsweise
ein Schraubgewinde 18 auf, mit welchem der Ventileinsatz 16 in das Vollmaterial des
Hochdruckspeichers 12 eingeschraubt ist.
[0019] Der Ventileinsatz 16 nimmt eine erste Ventilstufe 20 auf, die in vorteilhafter Weise
als Magnetventil ausgebildet sein kann, ferner eine zweite Ventilstufe 42, die als
hydraulisches Ventil ausgebildet ist. Die erste Ventilstufe 20, bei der es sich um
ein Magnetventil handelt, umfasst eine Magnetspule 22. Über diese Magnetspule wird
mittels eines Betätigungselementes ein einen ersten Ventilsitz 24 der ersten Ventilstufe
20 öffnendes oder diesen verschließendes erstes Schließelement 26 betätigt. Das beispielsweise
kugelförmig ausgebildete erste Schließelement 26 verschließt oder öffnet eine Ablaufdrossel
28 im ersten Ventilsitz 24, so dass ein Steuerraum 30, der im gemeinsamen Ventileinsatz
16 aufgenommen ist, druckentlastbar ist. Der Steuerraum 30 im gemeinsamen Ventileinsatz
16 wird über einen sich durch das Vollmaterial des gemeinsamen Ventileinsatzes 16
erstreckenden Zulaufdrosselkanal 44 druckbeaufschlagt. Der ersten Ventilstufe ist
ein erster Rücklaufkanal 32 zugeordnet, welcher in einen gemeinsamen Rücklaufbereich
34 mündet. In den durch die erste Ventilstufe druckentlastbaren Steuerraum 30 ragt
eine Stirnseite eines kolbenförmig ausgebildeten Druckübersetzers 38 hinein. Der kolbenförmig
ausgebildete Druckübersetzer 38 kann über eine Schließfeder 40 in Schließrichtung
beaufschlagt sein. Die Schließfeder 40 kann beispielsweise an einem hinsichtlich seines
Durchmessers verjüngten Bereich des kolbenförmig ausgebildeten Druckübersetzers aufgenommen
sein und stützt sich in vorteilhafter Weise an der Unterseite des ersten Ventilsitzes
24 ab. Der kolbenförmig ausgebildete Druckübersetzer 38 beaufschlagt ein zweites Schließelement
48, was insbesondere kugelförmig ausgebildet ist und Teil der zweiten Ventilstufe
42 ist, die als hydraulisches Ventil ausgebildet ist. Wie aus der Darstellung gemäß
Figur 1 entnehmbar, wird das zweite Schließelement 48 durch den kolbenförmig ausgebildeten
Druckübersetzer 38 in einen zweiten Ventilsitz 42, der einen Ventiltrichter 70 aufweist
gedrückt. Der zweite Ventilsitz 52 umfasst eine rohrförmig ausgebildete Vordrossel
50 sowie eine Drosselbohrung 56, durch welche der Hohlraum 14 des Hochdruckspeichers
12 mit dem Zulaufdrosselkanal 44 zur Befüllung des Steuerraumes 30 verbunden ist.
Wie aus Figur 1 des Weiteren hervorgeht, ist der zweite Ventilsitz 52 über Beißkanten
54 an der Planseite des Vollmaterials des Hochdruckspeichers 12 zentriert.
[0020] Im gemeinsamen Ventileinsatz 16 ist ein Ventilraum 66 ausgebildet, von dem aus ein
zweiter Rücklaufkanal 46 zum gemeinsamen Rücklauf 34 auf der Niederdruckseite des
Druckregelventils 10 verläuft. Entlang des Druckübersetzers 38, der sich zwischen
dem Steuerraum 30 und dem zweiten Schließelement 48 erstreckt, verläuft ein fertigungsbedingter
Führungsspalt 64, über den ein Leckagestrom 58 abströmt (vgl. Darstellung gemäß Figur
2).
[0021] Eine Kontaktzone zwischen dem kolbenförmig ausgebildeten Druckübersetzer 38 einerseits
und dem Umfang des beispielsweise kugelförmig ausgebildeten zweiten Schließelementes
48 ist durch Bezugszeichen 68 identifiziert.
[0022] In Figur 2 ist das erfindungsgemäß vorgeschlagene Druckregelventil gemäß Figur 1
im geschlossenen Zustand dargestellt.
[0023] Im geschlossenen Zustand des Druckregelventils 10 stellt sich ein mit Bezugszeichen
58 identifizierter Leckagestrom ein. Aufgrund des im Hohlraum 14 des Hochdruckspeichers
12 mit hohem Druck bevorrateten Kraftstoffes stellt sich eine Leckage ein, die ausgehend
vom Hohlraum 14 durch die Drosselbohrung 56 des zweiten Ventilsitzes 52 dem Zulaufdrosselkanal
44 zuströmt. Über den Zulaufdrosselkanal 44 wird der Steuerraum 30 im gemeinsamen
Ventileinsatz 16 beaufschlagt. Entlang des sich fertigungsbedingt einstellenden Führungsspaltes
64 zwischen der Aufnahmebohrung für den Druckübersetzer 38 im gemeinsamen Ventileinsatz
16 strömt der Leckagestrom 58 in den Ventilraum 66 und von dort über den zweiten Rücklaufkanal
46 dem gemeinsamen Rücklauf 34 auf der Niederdruckseite des erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Druckregelventils 10 zu. Die Größe des Leckagestromes ist vernachlässigbar. Der Leckagestrom
58 strömt auf der Niederdruckseite wieder dem Kraftstofftank des Fahrzeugs zu.
[0024] Figur 3 zeigt das erfindungsgemäß vorgeschlagene zweistufig ausgebildete Druckregelventil
in einem Zustand, in dem zur Realisierung kleiner Durchflüsse die erste Ventilstufe
aktiviert ist.
[0025] Wie Figur 3 zu entnehmen ist, ist die erste Ventilstufe 20, d.h. das Magnetventil
aktiviert. Bei Bestromung der Magnetspule 22 fährt das Ventilglied 36 auf, so dass
das erste kugelförmig ausgebildete Schließelement 26 den ersten Ventilsitz 24 freigibt
und der Steuerraum 30 demzufolge über die Ablaufdrossel 28 druckentlastet wird. Es
stellt sich demnach ein erster Leckagestrom 60 ein, wie in Figur 3 eingezeichnet.
Der erste Leckagestrom 60 strömt ebenfalls über die Drosselbohrung 36 des zweiten
Ventilsitzes 52, den Zulaufdrosselkanal 44 im gemeinsamen Ventileinsatz 16 dem Steuerraum
30 zu und strömt durch die geöffnete Ablaufdrossel 28 und den ersten Rücklaufkanal
32 dem gemeinsamen Rücklauf 34 auf der Niederdruckseite des Druckregelventils 10 zu.
[0026] In diesem in Figur 3 dargestelltem Zustand ist die zweite Ventilstufe 42, d.h. das
hydraulische Ventil noch nicht betätigt, da der Druck im Steuerraum 30 noch nicht
auf den Öffnungsdruck, bei dem der kolbenförmig ausgebildete Druckübersetzer 38 öffnet,
abgesunken ist.
[0027] Im in Figur 3 dargestellten Zustand können bei sehr kleinen Durchflüssen durch die
entsprechend dimensionierte Ablaufdrossel 28 kleine Durchflüsse realisiert werden,
so dass der Systemdruck im Hochdruckspeicher 16 direkt geregelt werden kann. Die erste
Ventilstufe 20, d.h. das Magnetventil ist solange aktiv, solange der Druck im Steuerraum
30 nicht unterhalb des Öffnungsdruckes des kolbenförmig ausgebildeten Druckübersetzers
38 absinkt.
[0028] Figur 3 zeigt, dass in dem dort dargestellten Betriebszustand der Druck im Steuerraum
30 noch nicht so weit abgesunken ist, dass der kolbenförmig ausgebildete Druckübersetzer
38 auffährt, d.h. das zweite Schließelement 78 den zweiten Ventilsitz 52 noch nicht
freigibt. Demnach stellt sich in dem in Figur 3 dargestellten Zustand lediglich der
erste Leckagestrom 60 ein, der - wie oben skizziert - durch den Steuerraum 30 und
den ersten Rücklaufkanal 32 abfließt. Gleichzeitig strömt der Leckagestrom 58 ausgehend
vom Hohlraum 14 des Hochdruckspeichers 12 ebenfalls über die Drosselbohrung 56, den
Zulaufdrosselkanal 44 im gemeinsamen Ventileinsatz 16, den Steuerraum 30, den ersten
Rücklaufkanal 32, dem gemeinsamen Rücklauf 34 des Hochdruckspeichers 12 zu.
[0029] Figur 4 zeigt das erfindungsgemäß vorgeschlagene zweistufig ausgebildete Druckregelventil
in einem Zustand, bei dem sowohl die erste Ventilstufe als auch die zweite Ventilstufe
des Druckregelventils aktiviert ist.
[0030] Ausgehend vom Zustand in Figur 3, bei dem durch Aktivierung der ersten Ventilstufe
20 der Druck im Steuerraum 30 sinkt, zeigt Figur 4, dass bei einem weiter fortschreitenden
Druckabbau im Steuerraum 30 bei geöffneter Ablaufdrossel 28 der Druck im Steuerraum
30 so weit sinkt, dass sich der kolbenförmig ausgebildete Druckübersetzer 38 in den
Steuerraum 30 bewegt und somit das zweite Schließelement 58 den zweiten Ventilsitz
52 - wie in Figur 4 dargestellt - freigibt. Demzufolge strömt nunmehr Kraftstoff aus
dem Hohlraum 14 des Hochdruckspeichers 12 über die Vordrossel 50, den geöffneten zweiten
Ventilsitz 52 in den Ventilraum 66 ein. Von diesem aus strömt der Kraftstoff über
den zweiten Rücklaufkanal 46 im gemeinsamen Ventileinsatz 16 ab und dem gemeinsamen
Rücklauf 34 zu. Im gemeinsamen Rücklauf 34 vereinigen sich demnach, gemäß der Darstellung
in Figur 4, der Leckagestrom 58, der erste Leckagestrom 60, der bei aktivierter erster
Ventilstufe 20 abströmt sowie der zweite Leckagestrom 62, der bei geöffneter zweiter
Ventilstufe 42 abströmt, zu einem gemeinsamen Leckagestrom, der dem Kraftstofftank
des Fahrzeuges wieder zugeleitet wird.
[0031] Bei dem in Figur 4 dargestellten Zustand handelt es sich um denjenigen, der innerhalb
eines zweiten Betriebsbereiches des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Druckregelventils
10 vorliegt, wenn ein höherer Durchfluss benötigt wird, um den Druck im Hochdruckspeicher
12 zu regeln.
[0032] Aus der Darstellung gemäß der Figuren 3 und 4 geht hervor, dass die zweite Ventilstufe
42 dann aktiviert wird, wenn der Druck im Steuerraum 30 durch die durch erste Ventilstufe
20 geöffnete Ablaufdrossel 28 so weit abgesunken ist, dass das Druckniveau im Steuerraum
30 unterhalb des Öffnungsdrucks des kolbenförmig ausgebildeten Druckübersetzers 38
abgesunken ist - unter Berücksichtigung der in Schließrichtung des Druckübersetzers
38 wirkenden Schließfeder 40 - die am kolbenförmig ausgebildeten Druckübersetzer aufgenommen
ist.
[0033] Sobald die erste Ventilstufe 20 wieder aktiviert wird, d.h. die erste Ventilstufe
20 - ausgebildet als ein Magnetventil - das erste Schließelement 26 wieder in den
ersten Ventilsitz 24 stellt, erfolgt ein Druckaufbau im Steuerraum 30, da dieser kontinuierlich
durch das Betriebsdruckniveau, welches im Hohlraum 14 des Hochdruckspeichers 12 aufrecht
wird, beaufschlagt ist. Der Druck im Hohlraum 14 des Hochdruckspeichers 12 liegt über
die Drosselbohrung 56 und den sich an diese anschließenden Zulaufdrosselkanal 44 stets
am Steuerraum 30 an, so dass in diesem bei geschlossener Ablaufdrossel 28 das Druckniveau
steigt. Sobald das Druckniveau im Steuerraum 30 so weit angestiegen ist, dass der
Öffnungsdruck des kolbenförmig ausgebildeten Druckübersetzers 38 erreicht und überschritten
wird, bewegt sich der kolbenförmig ausgebildete Druckübersetzer 38, unterstützt durch
die Schließfeder 40, in Schließrichtung des zweiten Schließelementes 48. Dieses wird
somit in den Ventiltrichter 70 des zweiten Ventilsitzes 52 gestellt, so dass die Vordrossel
50, die zentrisch im zweiten Ventilsitz 52 ausgebildet ist, geschlossen wird. Sobald
die zweite Ventilstufe 42 geschlossen ist, wird nur noch der Leckagestrom 58 (vgl.
Darstellung gemäß Figur 2) in den gemeinsamen Rücklauf befördert, was dem Fertigungsbedingt
vorhandenen Führungsspalt 64 zwischen der Mantelfläche des kolbenförmig ausgebildeten
Druckübersetzers 38 einerseits und dem Maß der den kolbenförmigen Druckübersetzer
38 aufnehmenden Bohrung im gemeinsamen Ventileinsatz 16 geschuldet ist.
[0034] Durch das erfindungsgemäß vorgeschlagene Druckregelventil 10 kann in kompakter Bauweise
erreicht werden, dass die erste Ventilstufe 20 und die zweite Ventilstufe 42 in ein
und demselben Ventileinsatz 16 integriert werden können. Dabei kann die erste Ventilstufe
20, vorzugsweise ausgebildet als Magnetventil, an dem ersten Betriebsbereich des Druckregelventils
hinsichtlich der erforderlichen zu realisierenden Durchflussmengen optimal ausgelegt
werden, wobei auch die zweite Ventilstufe 42 des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Druckregelventils
10, ausgebildet als hydraulisches Ventil, in optimaler Weise an die darzustellenden
größeren Durchflussmengen und das dementsprechende Druckniveau angepasst werden.
1. Druckregelventil (10) zur Regelung des Druckes in einem Hochdruckspeicher (12) für
ein Kraftstoffeinspritzsystem, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckregelventil (10) zweistufig ausgeführt ist und eine erste Ventilstufe (20)
für einen kleineren Durchfluss innerhalb eines ersten Betriebsbereiches des Druckregelventils
(10) und eine weitere, zweite Ventilstufe (42) für einen größeren Durchfluss innerhalb
eines zweiten Betriebsbereiches des Druckregelventils (10) umfasst.
2. Druckregelventil (10) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Ventilstufe (20) als Magnetventil und die zweite Ventilstufe (42) als hydraulisches
Ventil ausgeführt ist.
3. Druckregelventil (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der kleinere Durchfluss der ersten Ventilstufe (20) in einem Bereich < 50 l/h und
der größere Durchfluss der zweiten Ventilstufe (42) in einem Bereich bis 400 l/h liegt.
4. Druckregelventil (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Betriebsbereich des Druckregelventils (10) durch Durchflüsse unter 50 l/h
bei Drücken ≥ 3000 bar charakterisiert ist.
5. Druckregelventil (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Betriebsbereich des Druckregelventils (10) durch Durchflüsse bis 400 l/h
und niedrigen Drücken zwischen 150 bar und 500 bar charakterisiert ist.
6. Druckregelventil (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Ventilstufe (20) ein erstes Schließelement (26) umfasst, das einen Steuerraum
(30) druckentlastet.
7. Druckregelventil (10) gemäß den vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerraum (30) einen Druckübersetzer (38) druckbeaufschlagt, der seinerseits
ein zweites Schließelement (48) der zweiten Ventilstufe (42) beaufschlagt.
8. Druckregelventil (10) gemäß den beiden vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass bei Erreichen und Unterschreiten eines Öffnungsdruckniveaus für den Druckübersetzer
(38) im Steuerraum (30) das zweite Schließelement (48) der zweiten Ventilstufe (42)
einen zweiten Ventilsitz (52) freigibt.
9. Druckregelventil (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckübersetzer (38) durch eine Schließfeder (40) in Schließrichtung beaufschlagt
ist.
10. Druckregelventil (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Ventilstufe (20) und die zweite Ventilstufe (42) in einem gemeinsamen Ventileinsatz
(16) aufgenommen sind.
11. Druckregelventil (10) gemäß dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der gemeinsame Ventileinsatz (16) eine Zulaufdrossel (44) zur Befüllung des Steuerraumes
(30) sowie einen ersten Rücklaufkanal (32) und einen zweiten Rücklaufkanal (46) umfasst,
die in einen gemeinsamen Rücklauf (34) an einer Niederdruckseite münden.
12. Verwendung des Druckregelventils (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11 an einem
Hochdruckspeicher (12) (Common Rail) eines Kraftstoffeinspritzsystems für Personenkraftwagen
oder Lastkraftwagen.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Druckrege ventil (10) zur Regelung des Druckes in einem Hochdruckspeicher (12) für
ein Kraftstoffemspntzsystem, wobei das Druckregelventil (10) zweistufig ausgeführt
ist und eine erste Ventilstufe (20) für ein kleineren Durchfluss innerhalb eines ersten
Betriebs-bereiches des Druckregelventils (10) und eine weitere, zweite Ventilstufe
(42) für einen größeren Durchfluss Innerhalb eines zweiten Betriebsbereiches des Druckregelventils
(10) umfasst dadurch gekennzeichnet dass die erste Ventilstufe (20) als Magnetventil und die zweite Ventilstufe (42) als hydraulisches
Ventil ausgeführt ist, wobei der Druck im Hochdruckspeicher (12) zumindest bei einem
kleinen Durchfluss bis zu 50l/h direkt durch die erste Ventilstufe (20) geregelt werden
kann wobei die erste Ventilstufe (20) und die zweite Ventilstufe (42) in einem gemeinsamen
Ventileinsatz (16) aufgenommen sind, und wobei der Ventileinsatz (16) an seiner Mantelfläche
ein Schraubgewinde auf-weist, mit welchem der Ventileinsatz (16) in den Hochdruckspeicher
(12) einschraubbar ist.
2. Druckregelventil (10) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der kleine Durchfluss der ersten Ventilstufe (20) durch eine Ablaufdrossel (28) begrenzt
ist und in einem Bereich <50l/h liegt, und der größere Durchfluss der zweitender zweiten
Ventilstufe (42) durch eine Vordrossel (50) begrenzt ist und in einem Bereich bis
400l/h liegt
3. Druckbegrenzungsventil (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass der erste Betriebsbereich des Druckregelventils (10), bei dem eine Druckregelung
ausschließlich über die erste Ventilstufe (20) erfolgt, durch Drücke unter 50l/h bei
Drucken 3000bar charakterisiert ist.
4. Druckbegrenzungsventil (10) gemäß einem der vorhergehenden Anspruche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Betriebsbereich des Druckregelventils (10), bei dem die zweite Ventilstufe
(42) öffnet, durch Durchflüsse bis 400l/h und niedrige Drucke zwischen 150 bar und
500 bar charakterisiert ist
5. Druckregelventil (10) gemaß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erst Ventilstufe (20) ein erstes Schließelement (26) umfasst, das einen Steuerraum
(30) druckentlastet
6. Druckregelventil (10) gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerraum (30) einen Druckübersetzer (38) druckbeaufschlagt, der seinerseits
ein zweites Schließelement (48) der zweiten Ventilstufe (42) beaufschlagt.
7. Druckregelventil (10) gemäß Anspruch 5 und Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei Erreichen und Unterschreiten eines Öffnungsdruckniveaus für den Druckübersetzer
(38) im Steuerraum (30) das zweite Schließelement (48) der zweiten Ventilstufe (42)
einen zweiten Ventilsitz (52) freigibt.
8. Druckregelventil (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckübersetzer (38) durch eine Schließfeder (40) in Schließrichtung beaufschlagt
ist.
9. Druckregelventil (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der gemeinsame Ventileinsatz (16) eine Zulaufdrossel (44) zur Befüllung des Steuerraums
(30) sowie einen ersten Rücklaufkanal (32) und einen zweiten Rücklaufkanal (46) umfasst,
die in einen gemeinsamen Rücklauf (34) an einer Niederdruckseite münden.
10. Verwendung des Druckregelventils (10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 an einem
Hochdruckspeicher (12) (Common Rail) eines Kraftstoffeinspritzsystems für Personenkraftwagen
oder Lastkraftwagen.