[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hochdruckpumpe für ein Kraftstoffeinspritzsystem
einer Brennkraftmaschine, die einen von einem Pumpenzylinderkopf abgedeckten und eine
Zylinderbohrung aufweisenden Pumpenzylinder aufweist, wobei in der Zylinderbohrung
ein Pumpenkolben translatorisch bewegbar ist, von dem in der Zylinderbohrung zusammen
mit dem Pumpenzylinder ein Pumpenarbeitsraum gebildet ist, der über ein Einlassventil
mit einem Niederdrucksystem verbunden ist, und wobei die Öffnungsbewegung und/oder
Schließbewegung eines Ventilglieds des Einlassventils von einem Stellglied beeinflussbar
ist.
Stand der Technik
[0002] Eine derartige Hochdruckpumpe für ein Kraftstoffeinspritzsystem ist aus der
DE 10 2006 013 703 A1 bekannt. Dieses Kraftstoffeinspritzsystem weist ein Einlassventil auf, mit dem die
einem Pumpenarbeitsraum der Hochdruckpumpe zuzumessende Kraftstoffmenge eingestellt
werden kann. Dieses Einlassventil wird mechanisch, hydraulisch oder elektromagnetisch
verstellt und beherrscht eine Strömungsverbindung zwischen einem Niederdrucksystem
und Pumpenarbeitsraum der Hochdruckpumpe. Beispielsweise bei einer elektromagnetischen
Betätigung des Einlassventils wird die von einem elektromagnetischen Aktor bewirkte
Verstellbewegung über eine Spindel auf das Einlassventil direkt oder indirekt übertragen.
Die so ausgebildete Verstelleinrichtung für das Einlassventil ist bauaufwändig und
dementsprechend störanfällig.
[0003] Alternativ oder in Ergänzung zu der Zumessung des Kraftstoffs mit Hilfe eines elektromagnetisch
betätigten Einlassventils ist es bekannt, die dem Pumpenarbeitsraum zuzuführende Kraftstoffmenge
mittels einer Zumesseinheit einzustellen. Eine solche Zumesseinheit ist als gesondertes
Bauteil an der Hochdruckpumpe des Kraftstoffeinspritzsystems zu verbauen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Hochdruckpumpe für ein Kraftstoffeinspritzsystem
bereitzustellen, bei der eine zuverlässige und genaue Kraftstoffzumessung in einen
Pumpenarbeitsraum der Hochdruckpumpe bei einem einfachen konstruktiven Aufbau ermöglicht
ist.
Offenbarung der Erfindung
Vorteile der Erfindung
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass zumindest eine elektromagnetische Spule ein
als Anker wirkendes, magnetisches Bauteil des Einlassventils beeinflussend vorgesehen
ist. Bei dieser Ausgestaltung wird in dieser allgemeinen Ausgestaltung nur eine elektromagnetische
Spule als zusätzliches Bauteil verbaut, die direkt ohne Zwischenschaltung beispielsweise
einer Spindel mit einem vorhandenen magnetischen Bauteil des Einlassventils zusammenwirkt.
Dabei wird bei einer Bestromung der Spule die Bewegung des als Anker wirkenden Bauteils
des Einlassventils beeinflusst. Diese Beeinflussung kann so erfolgen, dass eine Öffnungsbewegung
oder Schließbewegung des Einlassventils aktiv oder passiv gesteuert wird.
[0006] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wirkt das Bauteil zumindest während eines
Teilabschnitts der Öffnungsbewegung und/oder der Schließbewegung des Einlassventils
mit der Spule zusammen. Dabei ist das Zusammenwirken auf den Teilabschnitt bezogen,
dessen Bewegungsablauf gezielt beeinflusst werden soll. Dabei ist es im Rahmen der
Erfindung auch vorgesehen mehrere Teilabschnitte beispielsweise während der Öffnungsbewegung
und der Schließbewegung durch eine entsprechende Anordnung von mehreren Spulen gezielt
zu beeinflussen.
[0007] In Weiterbildung der Erfindung ist das Bauteil ein Ventilfederteller des Einlassventils.
Der Ventilfederteller ist an einem Ventilglied des Einlassventils befestigt. An dem
Ventilfederteller ist wiederum eine Ventilfeder abgestützt, die einen mit dem Ventilglied
verbundenen Ventilteller des Einlassventils in einen Ventilsitz, der in ein Ventilgehäuse
oder direkt in den Pumpenzylinderkopf eingearbeitet ist, bewegt. Dazu stützt sich
die Ventilfeder gegenüberliegend zu dem Ventilfederteller an dem Ventilgehäuse oder
dem Pumpenzylinderkopf ab. Der Ventilfederteller ist aus einem metallischen, magnetisch
wirkenden Werkstoff gefertigt und eignet sich daher besonders als mit der elektromagnetischen
Spule zusammenwirkender Anker. Es ist aber im Rahmen der Erfindung auch denkbar, dass
das Bauteil beispielsweise das Ventilglied oder der Ventilteller ist.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Spule das Bauteil umfassend in einem
Haltekörper als Bestandteil des Einlassventils eingebettet ist. Die Spule kann aber
auch beispielsweise bei einem vorhandenen Ventilgehäuse direkt in ein in das Ventilgehäuse
eingelassene Ausnehmung eingesetzt sein. Diese Ausgestaltung erfordert nur einen geringen
zusätzlichen Bauaufwand. Schließlich ist ebenso denkbar, die Spule direkt in den Pumpenzylinderkopf
einzubauen.
[0009] In Weiterbildung der Erfindung ist der Haltekörper (oder das Ventilgehäuse oder der
Pumpenzylinderkopf) als weichmagnetisches Bauteil ausgebildet. Ein solches weichmagnetisches
Bauteil bzw. Material verstärkt ein Magnetfeld um die Werkstoffpermeabilität, die
die Werkstoffleitfähigkeit des entsprechenden Materials mitbestimmt. Ein solcher Haltekörper
ist bevorzugt als zusätzliches Bauteil in den Pumpenzylinderkopf oder ein Ventilgehäuse
für das Einlassventil eingelassen.
[0010] In Weiterer Ausgestaltung ist die Spule gegenüber einem kraftstoffbefüllten Ventilfedertellerraum
kraftstoffdicht abgetrennt. Diese kraftstoffdichte Ausgestaltung ermöglicht es, die
Spule direkt benachbart zu dem Anker und dem Haltekörper anzuordnen. Im Rahmen der
Erfindung ist es aber auch möglich, die Spule in einem gegenüber dem Ventilfedertellerraum
abgedichteten Raum anzuordnen.
[0011] In Weiterbildung der Erfindung weist der Ventilfederteller eine Stellausprägung auf.
Die Stellausprägung bewirkt zusammenwirkend mit der Spule (oder den Spulen) die Möglichkeit,
den Ventilhub genauer einstellen zu können. Dabei ist es bei dieser Ausgestaltung
und auch bei den zuvor dargestellten Ausführungen möglich, die Spule in mehrere separat
aktivierbare Teilbereiche zu unterteilen oder aber auch mehrere Spulen einzusetzen,
die getrennt bestromt werden können. Diese Ausgestaltung ermöglicht insbesondere zusammen
mit der Stellausprägung des Ankers eine differenzierte Steuerung des Ventilhubs des
Einlassventils. Dabei sind verschiedene Bestromungsmuster mit Aufteilungen auf die
verschiedenen Teilabschnitte der Spule oder auf die verschiedenen Spulen denkbar.
Ebenso sind verschiedene Stellausprägungsmuster, beispielsweise durch Auslegung von
Luftspalten, Einbringen von weichmagnetischem Material und dergleichen denkbar. Durch
diese Ausgestaltung wird die Regelungsmöglichkeit der dem Pumpenarbeitsraum zuzuführenden
Kraftstoffmenge und damit die von der Hochdruckpumpe eingestellte Fördermenge weiter
erhöht.
[0012] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Spule so in Bezug zu dem Ventilfederteller
angeordnet, dass bei bestromter Spule die Öffnungsbewegung des Einlassventils beeinflussbar
ist. Alternativ oder beispielsweise durch eine zusätzliche Spule kann umgekehrt bei
einer bestromten Spule die Schließbewegung des Einlassventils beeinflusst werden.
Diese Ausgestaltungen erhöhen weiter die Einstellmöglichkeiten des Einlassventils.
[0013] In Weiterbildung der Erfindung umfasst das Stellglied die elektromagnetische Spule.
Hierbei ist es insbesondere so, dass das Stellglied, das bei herkömmlicher Ausgestaltung
extern angeordnet ist, und das Einlassventil über eine Spindel betätigt, alleinig
die Spule ist. Im Rahmen der Erfindung ist es grundsätzlich auch möglich, die Spule
als Ergänzung zu einem das Einlassventil beherrschenden Stellglied zu verbauen.
[0014] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der Zeichnungsbeschreibung
zu entnehmen, in der in den Figuren dargestellte Ausführungsbeispiele der Erfindung
näher beschrieben sind.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0015] Es zeigen:
- Figur 1
- den prinzipiellen Aufbau eines Kraftstoffeinspritzsystems,
- Figur 2
- in einer Schnittdarstellung eine Detailansicht eines Einlassventils einer Hochdruckpumpe
in einer ersten Ausführungsform,
- Figur 3
- in einer Schnittdarstellung eine Detailansicht eines Einlassventils einer Hochdruckpumpe
in einer zweiten Ausführungsform, und
- Figur 4a, 4b
- jeweils in Diagrammform das Funktionsprinzip der Hochdruckpumpe bei unterschiedlicher
Anordnung einer Spule in Bezug zu einem Anker.
Ausführungsbeispiele der Erfindung
[0016] Das in Figur 1 dargestellte Kraftstoffeinspritzsystem für eine insbesondere mit Dieselkraftstoff
betriebene selbstzündende Brennkraftmaschine ist als Common-Rail-Einspritzsystem ausgebildet
und weist eine Hochdruckpumpe 1 auf. Die Hochdruckpumpe 1 fördert aus einem Niederdrucksystem
zugeführten Kraftstoff in einen Hochdruckspeicher 2, aus dem der Kraftstoff von Injektoren
3 zur Einspritzung in einen einem Injektor 3 jeweils zugeordneten Brennraum der Brennkraftmaschine
zur Verbrennung mit gleichzeitig zugeführter Verbrennungsluft eingespritzt wird.
[0017] Das Niederdrucksystem weist einen Kraftstofftank 4 auf, aus dem Kraftstoff von einer
Niederdruckpumpe 5 unter Durchleitung durch einen Filter 6 entnommen wird, und durch
eine Niederdruckleitung 7 in einen Zuführraum 8 der Hochdruckpumpe 1 gefördert wird.
Stromabwärts der Niederdruckpumpe 5 ist eine Rückführleitung 9 mit der Niederdruckleitung
7 verschaltet, wobei in die Rückführleitung 9 ein Druckregelventil 10 eingeschaltet
ist. Das Druckregelventil 10 begrenzt den Kraftstoffdruck in der Niederdruckleitung
7 auf einen vorgegebenen Höchstdruck und leitet abgeregelten Kraftstoff in den Kraftstofftank
4 zurück.
[0018] Der Zuführraum 8 der Hochdruckpumpe 1 umgibt ein als Ventilbolzen 11 ausgebildetes
Ventilglied eines Einlassventils 12, das die in einen Pumpenarbeitsraum 13 der Hochdruckpumpe
1 eingebrachte Kraftstoffmenge bestimmt. Dazu ist das Einlassventil 12 grundsätzlich
als Saugventil ausgebildet und weist einen mit dem Ventilbolzen 11 vorzugsweise einstückig
ausgebildeten Ventilteller 14 auf, der mit einem beispielsweise in einem Ventilgehäuse
15 eingearbeiteten Ventilsitz 16 zusammenwirkt. Bei der in der Figur 1 dargestellten,
geöffneten Stellung des Einlassventils 12 ist der Zuführraum 8 über einen den Ventilbolzen
11 umgebenden Ringraum 17 mit dem Ventilsitz 16 verbunden und es strömt von der Niederdruckpumpe
5 geförderter Kraftstoff in den Pumpenarbeitsraum 13.
[0019] Wird das Einlassventil 12 geschlossen und der Ventilteller 14 bewegt sich zur Anlage
in den Ventilsitz 16, wird gleichzeitig von einem in einer Zylinderbohrung 18 eines
Pumpenzylinders 19 von einer Nockenwelle der Hochdruckpumpe 1 translatorisch bewegter
Pumpenkolben 20 aufwärts bewegt und fördert den in dem Pumpenarbeitsraum 13 befindlichen
Kraftstoff über eine Hochdruckleitung 21 mit eingesetztem Rückschlagventil 22 in den
Hochdruckspeicher 2, aus dem der dort beispielsweise unter einem Druck von ca. 1.600
bar gespeicherte Kraftstoff zur Einspritzung in die Brennräume entnommen wird.
[0020] Der Pumpenzylinder 19 ist von einem Pumpenzylinderkopf 23, der auch einstückig mit
dem Pumpenzylinder 19 ausgebildet sein kann, abgedeckt. In den Pumpenzylinderkopf
23 ist eine Ausnehmung 24 eingearbeitet, in die das Einlassventil 12 mit dem Ventilkörper
15 eingebaut ist. Der Ventilkörper 15 weist eine Führungsbohrung 25 auf, in der der
Ventilbolzen 11 dichtend geführt ist. Oberhalb des Ventilkörpers 15 ist ein Ventilfedertellerraum
26 gebildet, in dem eine Ventilfeder 27 angeordnet ist. Die Ventilfeder 27 stützt
sich auf dem Ventilkörper 15 und gegenüberliegend an einem mit dem Ventilbolzen 11
verbundenen Ventilfederteller 28 ab. Oberhalb des Ventilfedertellers 28 ist die Ausnehmung
24 von einer Verschlussschraube 29 zur Umgebung hin verschlossen.
[0021] Die Ventilfeder 27 ist so ausgelegt, dass bei einer Abwärtsbewegung des Pumpenkolbens
20 durch den in dem Pumpenarbeitsraum erzeugten Unterdrucks zusammenwirkend mit dem
von der Niederdruckpumpe 5 in den Zuführraum 8 geförderten Kraftstoff das Einlassventil
12 öffnet und dementsprechend der Ventilbolzen 11 zusammen mit dem Ventilteller 14
und dem Ventilfederteller 28 in die dargestellte Position bewegt wird.
[0022] Beeinflusst werden kann diese Öffnungsbewegung und die nachfolgende Schließbewegung
des Einlassventils 12 von einer elektromagnetischen Spule 30, die in der in Figur
1 dargestellten Ausführungsform in einen in den Pumpenzylinderkopf 23 eingelassenen
Spulenraum 31 eingebettet ist. Ein den Spulenraum 31 - zur Montage der Spule 30 -
mit der Ausnehmung 24 verbindender Verbindungsraum 32 ist mittels eines Stopfens verschließbar,
so dass der Spulenraum 31 kraftstoffdicht gegenüber der Ausnehmung 24 abgeschirmt
ist. Die Spule 30 ist über eine Ansteuerleitung 33 mit einem elektronischen Steuergerät
34 verbunden, das den Stromfluss zu der Spule 30 in Abhängigkeit von gewünschten Betriebsbedingungen
steuert.
[0023] Figur 2 zeigt einen Ausschnitt aus der in Figur 1 dargestellten Hochdruckpumpe 1,
wobei in dem dargestellten Ausführungsbeispiel in dem Pumpenzylinderkopf 23 ein Haltekörper
35 eingesetzt ist, der die Ausnehmung 24 begrenzt. In den Haltekörper 35 ist der Spulenraum
31 eingelassen, in den die Spule 30 eingesetzt ist. In der dargestellten Ausführungsform
ist der Spulenraum 31 über den Verbindungsraum 32, der von einem als Stopfen wirkenden
Dichtring 36 gegenüber der Ausnehmung 24 bzw. dem Ventilfedertellerraum 26 verschlossen.
Der Verbindungsraum 32 kann sich auch über die gesamte Höhe des Spulenraums 31 erstrecken
oder aber gänzlich entfallen. Der Haltekörper 35 ist bevorzugt aus einem weichmagnetischen
Material hergestellt, während der Dichtring 36 - sofern dieser zum Verschließen eines
vorhandenen Verbindungsraums 32 vorgesehen ist - aus einem amagnetischen (oder aber
auch aus einem magnetischen) Werkstoff gefertigt sein kann. Der Ventilfederteller
28 ist aus einem magnetischen Werkstoff, beispielsweise Stahl, gefertigt und wirkt
als Anker im Zusammenwirken mit der bestromten Spule 30. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
befindet sich der Ventilfederteller 28 (im geschlossenen Zustand des Einlassventils)
oberhalb der Spule 30 und folglich wird der Ventilfederteller 28 vor allem im geöffneten
Zustand des Einlassventils 12 bei einer Bestromung der Spule 30 der Ventilfederteller
28 hinsichtlich seiner Bewegung beeinflusst. Vorzugsweise wirkt die Spule 30 zusammen
mit dem Ventilfederteller 28 als "Magnetbremse" und bremst folglich die Öffnungsbewegung
des Ventilbolzens 11 zusammen mit dem Ventilfederteller 28 ab. Selbstverständlich
ist es aber auch beispielsweise bei einer anderen Anordnung der Spule 30 möglich,
die Öffnungsbewegung des Einlassventils 12 zumindest über einen Teilabschnitt von
deren Bewegung zu unterstützen.
[0024] Das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 ist grundsätzlich ähnlich zu dem der Figur
2 aufgebaut, wobei hier in den Haltekörper 35 drei Spulenräume 31 a, 31 b, 31 c eingelassen
sind, in die jeweils eine Spule 30a, 30b, 30c eingesetzt ist. Weiterhin weist in diesem
Ausführungsbeispiel der Ventilfederteller 28 eine Stellausprägung auf, die durch insgesamt
drei Ringnuten 37a, 37b, 37c gebildet ist. Diese Stellausprägung ermöglicht im Zusammenwirken
mit den einzeln bestrombaren Spulen 30a, 30b, 30c eine genauere und feinfühligere
Einflussnahme auf die Bewegung des Einlassventils 12.
[0025] Allgemein ist zur Funktion des Einlassventils 12 auszuführen, dass sich durch eine
kontinuierliche Bestromung der Spule(n) 30, 30a, 30b, 30c im (weichmagnetischen) Material
um die Spule(n) 30, 30a, 30b, 30c ein Magnetfeld ausbildet, dessen Magnetfeldlinien
in axiale Richtung wirken. Das Einlassventil 12 erfährt über den von der Niederdruckpumpe
5 stammenden Zulaufdruck eine Kraft in die öffnende Richtung. Dem entgegengesetzt
wirkt die Schließkraft der Ventilfeder 27. Das Einlassventil 12 öffnet erst, wenn
der Druck in dem Zuführraum 8 soweit abgesunken ist, dass die von dem Kraftstoff hervorgerufene
hydraulische Kraft (gegebenenfalls zusammenwirkend mit der in dem Pumpenarbeitsraum
13 bei einer Abwärtsbewegung des Pumpenkolbens 20 hervorgerufenen Saugkraft) größer
als die Schließkraft der Ventilfeder 27 ist.
[0026] Beim Öffnen des Einlassventils 12 erfährt der Ventilbolzen 11, sobald der Ventilfederteller
28 in das Magnetfeld der Spule(n) 30, 30a, 30b, 30c eintaucht, eine Kraft in eine
schließende Richtung (dem Magnetfeld entgegenwirkend). Dadurch wird die Öffnungsbewegung
des Ventilbolzens 11 mit dem Ventilteller 14 abgebremst und folglich ist auch bei
dieser Ausführungsform eine Magnetbremse realisiert. Das Einlassventil 12 macht aufgrund
der als Magnetbremse wirkenden Magnetkräfte keinen Vollhub, der über die mechanischen
Anschläge gegeben ist, sondern nur einen Teilhub.
[0027] Die Höhe und der Verlauf des Teilhubs sind abhängig von der Stärke des Magnetfeldes.
Über den angelegten elektrischen Strom lässt sich auf diese Weise der mit dem Einlassventil
12 freigegebene Strömungsquerschnitt genau und feinfühlig steuern.
[0028] Zusammenfassend sind folgende Varianten im Rahmen der Erfindung umsetzbar:
1. Amagnetische Dichtringvariante
[0029] Ein amagnetischer Dichtring 36 wird zur Abdichtung der Spule(n) 30, 30a, 30b, 30c
gegenüber dem Kraftstoff eingesetzt. Der Dichtring 36 erhöht das effektiv wirksame
Magnetfeld, was zu einem niedrigeren Energiebedarf führt, und steigert die Robustheit
der im Wesentlichen aus der Spule(n) 30, 30a, 30b, 30c bestehenden Verstelleinrichtung
für das Einlassventil 12 aufgrund der Abdichtung gegenüber dem in der Ausnehmung 24
herrschenden Kraftstoffdruck und gegenüber der Kraftstofftemperatur. Diese Ausgestaltung
bewirkt eine Steigerung der Zuverlässigkeit des so ausgebildeten Einlassventils 12.
2. Inverse Variante
[0030] Bei einer inversen Variante wird ein Magnetfeld in den Bereich des Hubs des Einlassventils
12 erzeugt, wobei der Hub beim Schließen des Einlassventils 12 durchfahren wird. Ist
das Magnetfeld bei bestromter Spule(n) 30, 30a, 30b, 30c aktiv, so wirken Magnetkräfte
in öffnender Richtung auf das Einlassventil 12 und das Schließen des Einlassventils
12 wird verzögert. In Kombination mit anderen Ausgestaltungen stellt die inverse Variante
eine zusätzliche Steuerungsmöglichkeit des Einlassventils 12 dar. Der Hub des Einlassventils
12 kann zusätzlich beeinflusst werden, und so die Fördermenge der Hochdruckpumpe 1
durch die genauere Zumessung von Kraftstoff in den Pumpenarbeitsraum 13 genauer eingestellt
werden. Dadurch wird ein Funktionsvorteil der Hochdruckpumpe 1 erreicht. Weiterhin
können durch das verlangsamte Ventilschließen Druckspitzen durch sogenannte "Wasserschlageffekte"
(die natürlich durch den Kraftstoff als Fluid bewirkt werden) wirksam vermieden werden.
3. Mehrspulenvariante mit Stellausprägung am Ventilfederteller 28
[0031] Durch Einsatz von mehreren Spulen 30a, 30b, 30c und einer Stellausprägung an dem
Ventilfederteller 28 kann der erzielte Hub des Einlassventils 12 genauer eingestellt
werden. Verschiedene Bestromungsmuster mit Aufteilungen auf die verschiedenen Spulen
30a, 30b, 30c sind im Rahmen der Erfindung umsetzbar. Ebenso sind verschiedene Stellausprägungsmuster,
beispielsweise durch Auslegung von Luftspalten oder Einbringen von weichmagnetischem
Material vorgesehen. Die Genauigkeit der Fördermengenregelung wird dadurch zur Erzielung
eines weiteren Funktionsvorteils erhöht.
[0032] Figur 4a zeigt in der oberen Prinzipskizze eine unterhalb des Ventilfedertellers
28 angeordnete Spule 30 (siehe auch Figur 2) und in den zwei darunterliegenden Diagrammen
die einstellbare Wirkung auf das Öffnungsverhalten des Einlassventils 12.
[0033] In dem oberen Diagramm ist der Ventilbolzenhub V
h des Ventilbolzens 11 über den Kurbelwinkel KW aufgetragen. Strichliniert ist bei
nicht bestromter Spule 30 die die volle Öffnungsbewegung und Schließbewegung des Einlassventils
12 und somit insbesondere des die Befüllung des Pumpenarbeitsraums 13 bestimmenden
Ventilfedertellers 28 gegenüber dem Ventilsitz 16 dargestellt. Das Einlassventil 12
macht den größtmöglichen Vollöffnungshub Vö
h. Dagegen zeigt die ausgezogene Kennlinie die Öffnungsbewegung und Schließbewegung
des Einlassventils 12 mit einem eingeschränkten Teilöffnungshub Tö
h, der sich bei bestromter Spule 30 einstellt. Dieser dann erreichte Teilöffnungshub
Tö
h entspricht etwa der Hälfte des maximal einstellbaren Vollöffnungshubs Vö
h. In dem darunter dargestellten Diagramm ist die Fördermenge Q, dargestellt, die sich
gegen einen Grenzwert allmählich einstellt.
[0034] In dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4b ist die Spule 30 oberhalb des Ventilfedertellers
28 (siehe auch Figur 3) dargestellt. Dabei ist dieses Ausführungsbeispiel so eingestellt,
dass die Schließbewegung des Einlassventils 12 gebremst wird. Die Spule 30 wirkt zusammenwirkend
mit dem Ventilfederteller 28 als Magnetbremse.
[0035] In dem oberen Diagramm ist dargestellt, dass bei diesem Ausführungsbeispiel eine
Auslegung derart erfolgt, dass die Schließbewegung des Einlassventils 12 hervorgerufen
durch den in den magnetischen Wirkungsbereich der Spule 30 eintauchenden Ventilfederteller
28 die Schließbewegung des Ventiltellers 14 in einem Endbereich E
b verzögert wird. Entsprechend ergibt sich eine Einstellung der Fördermenge ebenfalls
auf einen Grenzwert, wobei dieser Grenzwert nach einem Überschwingen der Fördermenge
erreicht wird.
[0036] Bei beiden Ausführungsbeispielen wird die Spule kontinuierlich mit beispielsweise
angenähert 2 Ampere bestromt, sodass sich ein konstantes Magnetfeld mit einer mit
einer ebenfalls zumindest nahezu konstanten Flussdichte [Tesla] (oder auch magnetischen
Induktion) aufbaut. Die Bestromung ist dabei über die Drehung der Kurbelwelle beispielsweise
in dem dargestellten Bereich konstant, es erfolgt als keine Änderung über die Drehung
der Kurbelwelle wie beispielsweise bei einer herkömmlichen Zumesseinheit. Selbstverständlich
ist es aber vorgesehen, den Absolutwert der Bestromung beispielsweise von 2 Ampere
auf 4 Ampere während der gesamten Bestromungsphase zu erhöhen, um beispielsweise die
von der Spule 30 auf das Einlassventils 12 ausgeübte Bremswirkung zu erhöhen. Durch
die gleichmäßige Bestromung entfällt eine leistungsintensive Endstufe. Dadurch ist
eine kostengünstige Umstellung des Kraftstoffeinspritzsystems von einer Steuerung
der zuzuführenden Kraftstoffmenge mittel einer herkömmlichen Zumesseinheit auf die
erfindungsgemäße Einrichtung möglich.
1. Hochdruckpumpe für ein Kraftstoffeinspritzsystem einer Brennkraftmaschine, die einen
von einem Pumpenzylinderkopf (23) abgedeckten und eine Zylinderbohrung (18) aufweisenden
Pumpenzylinder (19) aufweist, wobei in der Zylinderbohrung (18) ein Pumpenkolben (20)
translatorisch bewegbar ist, von dem in der Zylinderbohrung (18) zusammen mit dem
Pumpenzylinderkopf (23) ein Pumpenarbeitsraum (13) gebildet ist, der über ein Einlassventil
(12) mit einem Niederdrucksystem (5) verbunden ist, und wobei die Öffnungsbewegung
und/oder die Schließbewegung eines Ventilglieds (11) des Einlassventils (12) von einem
Stellglied beeinflussbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine elektromagnetische Spule (30, 30a, 30b, 30c) ein als Anker wirkendes
magnetisches Bauteil des Einlassventils (12) beeinflussend vorhanden ist.
2. Hochdruckpumpe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil zumindest während eines Teilabschnitts der Öffnungsbewegung und/oder
der Schließbewegung des Einlassventils (12) mit der Spule (30, 30a, 30b, 30c) zusammenwirkt.
3. Hochdruckpumpe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass Bauteil ein Ventilfederteller (28) ist.
4. Hochdruckpumpe nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spule (30, 30a, 30b, 30c) in einen Haltekörper (35) als Bestandteil des Einlassventils
(12) eingebettet ist.
5. Hochdruckpumpe nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Werkstoff des Haltekörpers (35) ein weichmagnetisches Material ist.
6. Hochdruckpumpe nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spule (30, 30a, 30b, 30c) gegenüber einem mit Kraftstoff befüllten Ventilfedertellerraum
(26) des Einlassventils (12) kraftstoffdicht abgetrennt ist.
7. Hochdruckpumpe nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilfederteller (28) eine Stellausprägung aufweist.
8. Hochdruckpumpe nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei Spulen (30a, 30b, 30c) benachbart zueinander angeordnet vorhanden
sind.
9. Hochdruckpumpe nach einem der Ansprüche 3 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spule (30, 30a, 30b, 30c) so in Bezug zu dem Ventilfederteller (28) angeordnet
ist, dass bei bestromter Spule (30, 30a, 30b, 30c) die Öffnungsbewegung des Einlassventils
(12) beeinflussbar ist.
10. Hochdruckpumpe nach einem der Ansprüche 3 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spule (30, 30a, 30b, 30c) so in Bezug zu dem Ventilfederteller (28) angeordnet
ist, dass bei bestromter Spule (30, 30a, 30b, 30c) die Schließbewegung des Einlassventils
(12) beeinflussbar ist.