TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Polverbinder zum elektrisch leitenden
Verbinden von zwei nebeneinander liegenden Schalterpolen eines mehrpoligen Niederspannungsschalters
nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Ein solcher Polverbinder dient dem Überbrücken
zweier benachbart angeordneter Schalterpole eines im allgemeinen als Schutzschalter
ausgebildeten mehrpoligen Niederspannungsschalters und enthält im allgemeinen einen
U-Form aufweisenden Stromleiter, dessen die Schenkel des U bildenden beiden Enden
jeweils als Stromanschluss ausgebildet sind.
[0002] Zur Erhöhung der Bemessungsspannung des Niederspannungsschalters kann ein solcher
Polverbinder die beiden Schalterpole in Reihe schalten, so dass eine gegenüber dem
Niederspannungsschalter verdoppelte Bemessungsspannung erreicht werden kann. Durch
den Einsatz von mehr als einem Polverbinder kann die Bemessungsspannung entsprechend
der Anzahl verwendeter Schalterpole gegenüber dem Niederspannungsschalter vervielfacht
werden.
[0003] Zur Erhöhung des Bemessungsstroms des Niederspannungsschalters kann der Polverbinder
die beiden Schalterpole auch parallel schalten. Im Unterschied zum Polverbinder bei
der Reihenschaltung weist der Polverbinder dann auch einen dritten Stromanschluss
auf, der wahlweise mit einer Stromquelle oder einem Verbraucher verbindbar ist. Durch
den Einsatz von mehr als einem Polverbinder kann der Bemessungsstrom entsprechend
der Anzahl verwendeter Schalterpole gegenüber dem Niederspannungsschalter vervielfacht
werden.
STAND DER TECHNIK
[0004] Ein Polverbinder der eingangs genannten Art ist beschrieben in
EP 1 267 375 A1. Diese Polverbinder dient der Parallelschaltung der Schalterpole eines dreipoligen
Niederspannungsschalters und enthält dementsprechend eine Kammstruktur aufweisende
Stromleiteranordnung mit vier elektrisch leitend miteinander verbundenen Stromanschlüssen,
von denen drei jeweils mit je einem der drei Schalterpole und ein vierter mit einer
Stromquelle oder einem Verbraucher elektrisch leitend verbindbar ist. Ersichtlich
sind zwei nebeneinander liegende Schalterpole durch einen U-Form aufweisenden Stromleiter
der Stromleiteranordnung des Polverbinders elektrisch leitend miteinander verbunden.
Dieser Stromleiter weist zwei die Schenkel des U bildende Stromanschlüsse zum Anschliessen
der beiden nebeneinander liegenden Schalterpole sowie eine diese beiden Stromanschlüsse
überbrückende, stromleitende Platte auf.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0005] Der Erfindung, wie sie in den Patentansprüchen angegeben ist, liegt die Aufgabe zugrunde,
einen Polverbinder der eingangs genannten Art zu schaffen, der sich durch einfachen
Aufbau und geringen Platzbedarf auszeichnet und der die Abfuhr von Verlustwärme aus
dem Schalter mit Berührungsschutz sicherstellenden, einfachen Mitteln ermöglicht.
[0006] Der Polverbinder nach der Erfindung dient dem elektrisch leitenden Verbinden von
zwei nebeneinander liegenden Schalterpolen eines mehrpoligen Niederspannungsschalters
und enthält mindestens einen U-Form aufweisenden Stromleiter. Die beiden die Schenkel
des U bildenden Enden des Stromleiters sind jeweils als Stromanschluss ausgeführt
und sind durch eine stromleitende Platte überbrückt. Zumindest auf einer ersten der
beiden Seiten der Platte ist ein erster metallener Kühlkörper aufgesetzt, der thermisch
leitend und elektrisch isolierend mit der Platte verbunden ist.
[0007] Dieser Polverbinder zeichnet sich durch einfachen Aufbau und geringen Platzbedarf
aus und ermöglicht die Abfuhr von Verlustwärme aus dem Schalter mit einfachen und
den Berührungsschutz des Polverbinders sicherstellenden Mitteln. Es wird so eine Überhitzung
des Schalters, insbesondere seiner Anschlussklemmen, vermieden.
[0008] In fertigungstechnisch vorteilhafter Weise ist die thermisch leitende und elektrisch
isolierende Verbindung von Platte und erstem Kühlkörper als thermisch leitende und
elektrisch isolierende Klebverbindung ausgebildet. Aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften
setzt diese Klebverbindung nicht nur den ersten Kühlkörper auf der stromleitenden
Platte fest, sondern isoliert zugleich den ersten Kühlkörper elektrisch gegenüber
der stromleitenden Platte und stellt zudem einen guten Wärmeübergang von der Platte
auf den ersten Kühlkörper sicher. Ferner werden so zusätzliche Verbindungsmittel,
wie Schrauben oder Nieten, vermieden und entfällt ein sonst erforderlicher Berührungsschutz.
[0009] Mit Vorteil weist die Klebverbindung eine Folie aus einem thermisch leitenden und
elektrisch isolierenden Material auf sowie zwei Klebschichten, von denen die eine
die Platte mit der Folie und die andere den Kühlkörper mit der Folie verbindet. Die
Folie kann ein thermisch leitendes und elektrisch isolierendes Metalloxid, wie insbesondere
Aluminiumoxid, enthalten. Zudem weist eine solche Klebverbindung bei geeigneter Wahl
der Foliendicke eine gute Durchschlagsfestigkeit auf, wodurch ein elektrischer Überschlag
der benachbarten Schalterpole gegeneinander verhindert wird.
[0010] Eine besonders effektive Kühlung des Polverbinders kann dadurch erreicht werden,
dass auf der zweiten Seite der Platte ein zweiter metallener Kühlkörper aufsitzt ,
der thermisch leitend und elektrisch isolierend mit der Platte verbunden ist. Die
thermisch leitende und elektrisch isolierende Verbindung von Stromleiter und zweitem
Kühlkörper kann ebenfalls als Klebverbindung ausgebildet sein und kann eine zweite
Folie aus einem thermisch leitenden und elektrisch isolierenden Material aufweisen
sowie zwei Klebschichten, von denen die eine die Platte mit der zweiten Folie und
die andere den zweiten Kühlkörper mit der zweiten Folie verbindet. Die beiden Klebverbindungen
setzen aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften den ersten und den zweiten Kühlkörper
auf der stromleitenden Platte fest. Aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften isolieren
sie zugleich die beiden Kühlkörper elektrisch gegeneinander und gegenüber der stromleitenden
Platte und stellen zudem einen guten Wärmeübergang von dieser Platte auf die beiden
Kühlkörper sicher. Um das dielektrische Verhalten und den Berührungsschutz dieser
Ausführungsform des Polverbinders zu verbessern, können die erste und die zweite Folie
sowie der erste und der zweite Kühlkörper über den Rand der Platte ragen.
[0011] Um einen besonders kompakten Aufbau des Polverbinders zu erreichen, kann der der
Stromleiter von einem flachen, U-Form aufweisenden Grundkörper aus versilbertem Kupfer
gebildet sein.
[0012] Am Grundkörper kann ein der Sicherung der Lage der beiden Kühlkörper am Grundkörper
dienendes Kunststoffformteil befestigt sein. Dieses Kunststofformteil stellt zum einen
mechanisch den Sitz der Kühlkörper auf dem Grundkörper sicher und schirmt zum anderen
den Polverbinder gegen die beim Schalten eines Kurzschlussstroms auftretenden Ausgasungen
des Schalters ab.
[0013] Ein besonders wirksamer Schutz gegen die im allgemeinen nicht zu vermeidenden Ausgasungen
kann mit einem Kunststoffformteil erreicht werden, das eine senkrecht zum Grundkörper
ausgerichtete Wand aufweist, wobei die Wand auf einem Abschnitt des Randes der Platte
abgestützt ist und zwei Öffnungen aufweist, durch die jeweils einer der beiden Stromanschlüsse
geführt ist.
[0014] In einer fertigungstechnisch leicht zu realisierenden Ausführungsform kann das Kunststoffformteil
zwei an der Wand gehaltene Schnapparme aufweisen, welche sich in einer durch den Grundkörper
bestimmten Montageebene erstrecken und die beiden Kühlkörper und die Platte im Bereich
Montageebene hintergreifen.
[0015] In die Wand können mindestens zwei parallel zur Montageebene erstreckte Niederhalter
integriert sind, von denen jeweils einer oberhalb oder unterhalb der Montageebene
angeordnet ist und von denen der erste auf dem ersten Kühlkörper und der zweite auf
dem zweiten Kühlkörper abgestützt ist. Mindestens der erste oder der zweite Kühlkörper
können senkrecht zur Montageebene und senkrecht zur Wand ausgerichtete, durch Zwischenräume
voneinander mit Abstand gehaltene Kühlrippen enthalten und mindestens der erste oder
der zweite Niederhalter kann eine senkrecht zur Montageebene und senkrecht zur Wand
ausgerichtete Halteplatte aufweisen, die in einen der Zwischenräume hineinragt und
auf einer die Kühlrippen haltenden Basis des Kühlkörpers abgestützt ist. Der durch
die Klebverbindung definierte feste Sitz des mindestens einen Kühlkörper kann so ohne
zusätzlichen Platzbedarf gesichert werden. Um die mechanische Festigkeit und Lagestabilität
des Niederhalters zu erhöhen, kann in das von der Wand abgewandte Ende der Halteplatte
eine Verdickung eingeformt sein.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0016] Anhand von Zeichnungen wird nachfolgend ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
erläutert. Hierbei zeigt:
- Fig.1
- eine vorwiegend auf eine Frontseite geführte Ansicht eines isometrisch dargestellten
Polverbinders nach der Erfindung, der zur Reihenschaltung zweier Schalterpole eines
Niederspannungsschutzschalters verwendbar ist,
- Fig.2
- eine vorwiegend auf eine Rückseite geführte Ansicht des Polverbinders nach Fig.1,
und
- Fig.3
- eine Draufsicht auf den Polverbinder gemäss Fig.1 nach dem Entfernen eines auf einem
Grundkörper sitzenden Kühlkörpers, einer den Kühlkörper am Grundkörper festsetzenden
Klebverbindung und eines Abschnitts eines Kunststoffformteils.
WEG ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0017] In den Figuren 1 bis 3 beziehen sich gleiche Bezugszeichen auf gleichwirkende Teile.
In den Figuren ist ein Polverbinder für einen in einen Niederspannungsverteiler einbaubaren
mehrpoligen Schutzschalter dargestellt. Dieser Polverbinder enthält einen Stromleiter
10, der gemäss Fig.3 als flacher, U-Form aufweisender Grundkörper aus versilbertem
Kupfer ausgeführt ist. Die beiden Schenkel des U sind jeweils als einer von zwei Stromanschlüssen
11, 12 des Polverbinders ausgebildet. Eine stromleitende Platte 13 des Grundkörpers
10 überbrückt die beiden Stromanschlüsse 11, 12. Der Grundkörper bestimmt eine Montageebene
E. Diese Montageebene ist aus Fig.3 ersichtlich und fällt in dieser Figur mit der
Zeichnungsebene zusammen.
[0018] Auf der nach oben weisenden Seite der Platte 13 ist ein aus den Figuren 1 und 2 ersichtlicher
metallener, typischerweise aus Stahl oder Aluminium gefertigter, Kühlkörper 20 aufgesetzt,
der thermisch leitend und elektrisch isolierend mit der Platte 13 verbunden ist. Die
thermisch leitende und elektrisch isolierende Verbindung von Platte 13 und Kühlkörper
20 ist als Klebverbindung 30 ausgebildet. Sie enthält eine Folie 31 aus einem thermisch
leitenden und elektrisch isolierenden Material, insbesondere auf der Basis von Metalloxid,
wie typischerweise Aluminiumoxid, sowie zwei die beiden Seiten der Folie 31 abdeckende,
nicht bezeichnete Klebschichten aus einem temperaturbeständigen Klebstoff, etwa auf
der Basis Acrylat oder Epoxid. Die eine der beiden Klebschichten verbindet die Platte
13 mit der Folie 31 und die andere den Kühlkörper 20 mit der Folie 31.
[0019] Auf der Unterseite der Platte sitzt ein thermisch leitend und elektrisch isolierend
mit der Platte verbundener Kühlkörper 40 auf, der analog dem Kühlkörper 20 ausgebildet
ist und über eine thermisch leitende und elektrisch isolierende Klebverbindung 50
mit dem stromleitenden Grundkörper 10 verbunden ist. Analog der Klebverbindung 30
enthält auch die Klebverbindung 50 eine Folie 51 aus einem thermisch leitenden und
elektrisch isolierenden Material sowie zwei die beiden Seiten der Folie 51 abdeckende
Klebschichten aus einem temperaturbeständigen Klebstoff. Die eine der beiden Klebschichten
verbindet die Platte 13 mit dieser Folie 51 und die andere den Kühlkörper 40 mit der
Folie 51. Wie aus den Figuren 1 und 3 ersichtlich ist, stehen die beiden Folien 31
und 51 sowie die beiden Kühlkörper 20 und 40 über einen an der Frontseite des Polverbinders
gelegenen Abschnitt des Rands 14 der Platte 13 hervor.
[0020] Der Polverbinder enthält ferner ein am Grundkörper 10 befestigtes, der Sicherung
der Lage der beiden Kühlkörper 20, 40 am Grundkörper dienendes Formteil 60 aus einem
temperaturbeständigen, elektrisch isolierenden Kunststoff. Aus den Figuren 1 und 2
ist ersichtlich, dass das Kunststoffformteil 60 eine senkrecht zum Grundkörper 10
ausgerichtete Wand 61 aufweist. Die Wand 61 ist auf einem zwischen den beiden Stromanschlüssen
11, 12 angeordneten Abschnitt des Randes 14 der Platte 13 abgestützt und enthält zwei
Öffnungen 62, 62', durch die jeweils einer der beiden Stromanschlüsse 11, 12 geführt
ist. Ferner weist das Kunststoffformteil 60 zwei an der Wand 61 gehaltene Schnapparme
63, 63' auf, welche sich in der durch den Grundkörper 10 bestimmten Montageebene E
erstrecken und die beiden Kühlkörper 20, 40 mit Haken 631 und die Platte 13 im Bereich
der Montageebene mit Haken 632 hintergreifen (in den Figuren 1 und 3 nur für den Schnapparm
63 angegeben).
[0021] In die Wand 61 sind ferner drei parallel zur Montageebene E erstreckte Niederhalter
64 integriert, von denen zwei oberhalb der Montageebene angeordnet sind und einer
unterhalb der Montageebene angeordnet ist. Die beiden oberen Niederhalter 64 sind
mit Vorspannkraft auf dem Kühlkörper 20 abgestützt, hingegen der untere Niederhalter
64 mit Vorspannkraft auf dem Kühlkörper 40.
[0022] Die beiden Kühlkörper 20 bzw. 40 weisen senkrecht zur Montageebene E und senkrecht
zur Wand 61 ausgerichtete, durch Zwischenräume 22 bzw. 42 voneinander mit Abstand
gehaltene Kühlrippen 21 bzw. 41 auf. Die beiden oberen Niederhalter 64 sind von der
Wand 61 in zwei der Zwischenräume 22 geführt, wohingegen der untere Niederhalter 64
in einen der Zwischenräume 42 geführt ist. Die Niederhalter 64 weisen jeweils eine
senkrecht zur Montageebene E und senkrecht zur Wand 61 ausgerichtete Halteplatte 641
auf, die in den zugeordneten Zwischenraum 22 resp. 42 hineinragt und auf einer die
Kühlrippen haltenden Basis 23 resp. 43 des zugeordneten Kühlkörpers 20 resp.40 abgestützt
ist. In das von der Wand 61 abgewandte Ende der Halteplatte 641 ist eine Verdickung
642 eingeformt.
[0023] Der in den Figuren 1 bis 3 dargestellte Polverbinder kommt in einer Reihenschaltung
zweier benachbarter Schalterpole des Schutzschalters zum Einsatz. Eine elektrisch
leitende Verbindung dieser beiden Schalterpole wird durch Einstecken der beiden Stromanschlüsse
11, 12 in zwei Anschlussklemmen erreicht, von denen jeweils eine in je einen der beiden
Schalterpole integriert ist. Von der Anschlussklemme eines ersten der beiden Schalterpole
wird dann ein Betriebsstrom des Schutzschalters über den Grundkörper 10 des Polverbinders
an die Anschlussklemme des zweiten Schalterpols geführt. Eine unzulässig hohe Erwärmung
der Schalterpole und der Grundplatte 10 durch elektrische Verluste im Strompfad wird
durch die thermisch leitend auf dem Grundkörper aufsitzenden Kühlkörper 20 und 40
erreicht. Da diese beiden Kühlkörper jeweils über eine thermisch leitfähige und elektrisch
isolierende Klebverbindung 30, 50 fest miteinander verbunden sind, sind die beiden
metallenen Kühlkörper 20, 40 voneinander und gegenüber dem Grundkörper 10 elektrisch
isoliert. Daher ist dieser Polverbinder berührungsgeschützt ausgebildet und benötigt
kein zusätzliches einen Berührungsschutz sicherstellendes Gehäuse. Zugleich sind weitere
Verbindungsmittel, wie Nieten oder Schrauben, entbehrlich.
[0024] Die guten dielektrischen Eigenschaften der Klebverbindungen 30, 50 verhindern einen
unerwünschten Überschlag zwischen den miteinander verbundenen Schalterpolen. Die Schalterpole
können daher eng benachbart angeordnet sein. Durch grosse Querschnitte und optimierte
Volumina der beiden Kühlkörper 20, 40 kann beim Führen grosser Betriebsströme eine
Überhitzung der Schalterpole resp.der Anschlussklemmen verhindert werden.
[0025] Im allgemeinen kann der Schutzschalter beim Einbau in den Niederspannungsverteiler
auf einen Stecksockel aufgesteckt werden. Daher ist die Länge der Kühlrippen 41 des
unteren Kühlkörpers 40 begrenzt. Um eine vorgegebene Kühlleistung zu erreichen, sind
dann - wie aus den Figuren 1 und 2 ersichtlich ist - die Kühlrippen 21 des oberen
Kühlkörpers 20 verlängert ausgebildet.
[0026] Das Kunststoffformteil 60 umfasst den Grundkörper 10 und die beiden Kühlkörper 20,
40 mit einer durch die Federkraft der beiden Schnapparme 63, 63' bestimmten Vorspannkraft
und verhindert so auch bei einer übermässigen Scherbelastung der Klebverbindungen
30, 50 ein Verrutschen der Kühlkörper 20, 40 auf dem Grundkörper 10. Die Halteplatte
641 ermöglicht die Übertragung einer grossen Vorspannkraft von der Wand 61 auf die
Basis 23 resp. 43 des Kühlkörpers 20 resp. 40. Die Kühlkörper 20 und 40 übertragen
daher einen Kontaktdruck auf die Klebverbindungen 30 und 50 und erhöhen so deren Scherfestigkeit.
Die Verdickung 642 erhöht die mechanische Festigkeit der Halteplatte 641 und begrenzt
die seitliche Verschiebung der Halteplatte im Zwischenraum 22 resp. 42.
[0027] Die auf dem Rand 14 aufsitzende Wand 61 schirmt den Polverbinder gegen heisse Gase
ab, die beim Schalten eines Kurzschlussstroms aus dem Schalterpolen austreten können.
Da auf der von der Wand 61 abgewandten Frontseite des Polverbinders die beiden Folien
31 und 51 sowie die beiden Kühlkörper 20 und 40 über den Rand 14 der Platte 13 hervorstehen,
und da die Dicke des Grundkörpers 10 resp. der Platte 13 im allgemeinen im Millimeterbereich
liegt, ist die Frontseite des Polverbinders auch am Rand 14 berührungsgeschützt ausgebildet.
[0028] Der Polverbinder nach der Erfindung kann auch zum Parallelschalten von zwei oder
mehr Schalterpolen des Niederspannungsschutzschalters eingesetzt werden Eine dafür
einsetzbare Ausführungsform des Polverbinders enthält einen an den frontseitigen Rand
14 angesetzten Stromleiterabschnitt, der je nach Anordnung des Polverbinders mit einem
Verbraucher oder einer Stromquelle verbindbar ist. Um ein Parallelzuschalten von mindestens
drei Schalterpolen zu ermöglichen, weist der Grundkörper dann Kammstruktur auf und
enthält dann neben dem am Rand der Platte angebrachten Stromleiterabschnitt und den
beiden die Schenkel des U bildenden Stromanschlüssen 11, 12 mindestens einen parallel
zu den Stromanschlüssen 11, 12 ausgerichteten dritten Stromanschluss.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0029]
- 10
- Grundkörper, Stromleiter
- 11, 12
- Stomanschlüsse
- 13
- stromleitende Platte
- 14
- Rand der Platte 13
- 20
- Kühlkörper
- 21
- Kühlrippen
- 22
- Zwischenraum
- 23
- Basis des Kühlkörpers 20
- 30
- Klebverbindung
- 31
- Folie
- 40
- Kühlkörper
- 41
- Kühlrippen
- 42
- Zwischenraum
- 43
- Basis des Kühlkörpers 40
- 50
- Klebverbindung
- 51
- Folie
- 60
- Kunststoffformteil
- 61
- Wand
- 62, 62'
- Öffnungen
- 63, 63'
- Schnapparme
- 631, 632
- Haken
- 64
- Niederhalter
- 641
- Halteplatte
- 642
- Verdickung
- E
- Montageebene
1. Polverbinder zum elektrisch leitenden Verbinden von zwei nebeneinander liegenden Schalterpolen
eines mehrpoligen Niederspannungsschalters mit mindestens einem U-Form aufweisenden
Stromleiter (10), dessen die Schenkel des U bildenden beiden Enden jeweils als Stromanschluss
(11, 12) ausgeführt sind, und der eine die beiden Stromanschlüsse überbrückende, stromleitende
Platte (13) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass auf mindestens einer ersten der beiden Seiten der Platte (13) ein erster metallener
Kühlkörper (20, 40) aufgesetzt ist, der thermisch leitend und elektrisch isolierend
mit der Platte verbunden ist.
2. Polverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die thermisch leitende und elektrisch isolierende Verbindung von Platte und erstem
Kühlkörper als thermisch leitende und elektrisch isolierende Klebverbindung (30, 50)
ausgebildet ist.
3. Polverbinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebverbindung eine Folie (31, 51) aus einem thermisch leitenden und elektrisch
isolierenden Material aufweist sowie zwei Klebschichten, von denen die eine die Platte
(13) mit der Folie (21, 41) und die andere den Kühlkörper (20, 40) mit der Folie (21,
41) verbindet.
4. Polverbinder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (21, 41) ein thermisch leitendes und elektrisch isolierendes Metalloxid
enthält.
5. Polverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf der zweiten Seite der Platte (13) ein zweiter metallener Kühlkörper (20, 40)
aufsitzt , der thermisch leitend und elektrisch isolierend mit der Platte (13) verbunden
ist, dass die thermisch leitende und elektrisch isolierende Verbindung von Stromleiter
(10) und zweitem Kühlkörper (20, 40) als Klebverbindung (30, 50) ausgebildet ist und
eine zweite Folie (31, 51) aus einem thermisch leitenden und elektrisch isolierenden
Material aufweist sowie zwei Klebschichten, von denen die eine die Platte (13) mit
der zweiten Folie (31, 51) und die andere den zweiten Kühlkörper (20, 40) mit der
zweiten Folie (31, 51) verbindet.
6. Polverbinder nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass erste und zweite Folie (31, 51) sowie erster und zweiter Kühlkörper (20, 40) über
den Rand (14) der Platte (13) ragen.
7. Polverbinder nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Stromleiter (10) von einem flachen, U-Form aufweisenden Grundkörper (10) aus
versilbertem Kupfer gebildet ist.
8. Polverbinder nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass am Grundkörper (10) ein der Sicherung der Lage der beiden Kühlkörper (20, 40) am
Grundkörper dienendes Kunststoffformteil (60) befestigt ist.
9. Polverbinder nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoffformteil (60) eine senkrecht zum Grundkörper (10) ausgerichtete Wand
(61) aufweist, und dass die Wand (61) auf einem Abschnitt des Randes (14) der Platte
(13) abgestützt ist und zwei Öffnungen (62, 62') aufweist, durch die jeweils einer
der beiden Stromanschlüsse (11, 12) geführt ist.
10. Polverbinder nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoffformteil (60) zwei an der Wand (61) gehaltene Schnapparme (63, 63')
aufweist, welche sich in einer durch den Grundkörper bestimmten Montageebene (E) erstrecken
und die beiden Kühlkörper (20, 40) und die Platte (13) im Bereich der Montageebene
(E) hintergreifen.
11. Polverbinder nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass in die Wand (61) mindestens zwei parallel zur Montageebene (E) erstreckte Niederhalter
(64) integriert sind, von denen jeweils mindestens einer oberhalb oder unterhalb der
Montageebene angeordnet ist, und von denen der erste (64) auf dem ersten Kühlkörper
(20, 40) und der zweite (64) auf dem zweiten Kühlkörper (20, 40) abgestützt ist.
12. Polverbinder nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens der erste oder der zweite Kühlkörper (20, 40) senkrecht zur Montageebene
(E) und senkrecht zur Wand (61) ausgerichtete, durch Zwischenräume (22, 42) voneinander
mit Abstand gehaltene Kühlrippen (21, 41) enthält, und dass mindestens der erste oder
der zweite Niederhalter (64) eine senkrecht zur Montageebene (E) und senkrecht zur
Wand (61) ausgerichtete Halteplatte (641) aufweist, die in einen der Zwischenräume
(22, 42) hineinragt und auf einer die Kühlrippen (21, 41) haltenden Basis (23, 43)
des Kühlkörpers abgestützt ist.
13. Polverbinder nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass an das von der Wand (61) abgewandte Ende der Halteplatte (641) eine Verdickung (642)
angeformt ist.