| (19) |
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(11) |
EP 2 649 395 B1 |
| (12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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28.06.2017 Patentblatt 2017/26 |
| (22) |
Anmeldetag: 21.11.2011 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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| (86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP2011/070547 |
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Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2012/076319 (14.06.2012 Gazette 2012/24) |
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| (54) |
KERAMISCHE PLATTE FÜR BRENNWAGENAUFBAUTEN UND FEUERFESTZUSTELLUNGEN
CERAMIC PLATE FOR KILN CAR BODIES AND FIREPROOF LININGS
PLAQUE CÉRAMIQUE POUR SUPERSTRUCTURES DE WAGONNET DE FOUR TUNNEL ET REVÊTEMENTS RÉFRACTAIRES
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
| (30) |
Priorität: |
09.12.2010 DE 102010061134
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| (43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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16.10.2013 Patentblatt 2013/42 |
| (73) |
Patentinhaber: Saint-Gobain IndustrieKeramik Rödental GmbH |
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96466 Rödental (DE) |
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| (72) |
Erfinder: |
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- WINKLER, Erhard
96472 Rödental (DE)
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| (74) |
Vertreter: Lendvai, Tomas |
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Saint-Gobain Sekurit Deutschland GmbH & Co. KG
Herzogenrath R&D Center - Patentabteilung
Glasstrasse 1 52134 Herzogenrath 52134 Herzogenrath (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
EP-A1- 0 002 193 EP-A1- 0 964 217 EP-A1- 2 275 765 US-A- 3 759 661
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EP-A1- 0 927 863 EP-A1- 2 251 628 JP-A- 3 255 887
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| Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine keramische Platte für Brennwagenaufbauten und Feuerfestzustellungen
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren zu dessen Herstellung nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 12. Um Brenngut, insbesondere keramische Erzeugnisse
herstellen zu können, müssen diese in einem Ofen gebrannt werden. Die keramischen
Erzeugnisse werden zum Einbringen und Entnehmen aus dem Ofen auf einer Vorrichtung
gelagert, die dem Transport der Erzeugnisse dienen kann. Dafür sind entsprechende
Ofenwagen bekannt, die Brennwagenaufbauten aus Stützanordnungen umfassen. Die entsprechenden
Halterungen oder Stützsysteme für das Brenngut sind aus mehreren Stützen und Stützträgern,
wie Tragbalken, Querbalken und/oder Platten gebildet und werden allgemein als Brennhilfsmittel
bezeichnet. Mit Hilfe der Ofenwagen wird dann das Brenngut in den Ofen eingebracht
und nach dem Brennen aus dem Ofen wieder entnommen. Die Prozessabläufe können mit
solchen Ofenwagen auch automatisiert werden. Keramische Platten für Brennwagen sind
bzw. aus
EP-A 0 002 193,
JP-A 03 255 887 oder
EP-A 2 251 628 bekannt. Die Brennhilfsmittel sind dabei im Brennofen hohen Brenntemperaturen ausgesetzt
und müssen diesen Stand halten. Sie bestehen deshalb aus einem keramischen Material,
z. B. auf der Basis von Al
2O
3, Mullit, RSiC, SiSiC oder NSiC. Die Wahl des jeweiligen Werkstoffs ist dabei abhängig
von den jeweiligen Betriebsbedingungen. Die keramischen Materialien werden regelmäßig
in zähflüssigem Zustand in Gipsmodelle gefüllt und trocknen darin aus. Das Trocknen
der keramischen Materialien ist mit einem Schwindprozess derselben verbunden.
[0002] Die Brennhilfsmittel müssen teilweise große Lasten tragen, was eine hohe Stabilität
der Brennhilfsmittel erfordert. Darüber hinaus sollten die Brennhilfsmittel schon
bei ihrem Herstellungsprozess, beispielsweise bei einem an den Trocknungsprozess anschließenden
Sinterprozess, relativ bruchsicher und biegefest sein.
[0003] Bei einem bestimmungsgemäßen Gebrauch der Brennhilfsmittel können große Temperaturgradienten
innerhalb der Brennhilfsmittel auftreten. Dadurch dehnen sich die Brennhilfsmittel
in unterschiedlichen Bereichen unterschiedlich stark aus, was zu Wärmespannungen und
in Folge zu Rissen in den entsprechenden Brennhilfsmitteln führen kann. Die Risse
beeinträchtigen die Stabilität und Tragkraft dieser Brennhilfsmittel. Dies gilt insbesondere
für flächig ausgedehnte, plattenförmige Brennhilfsmittel.
[0004] Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine keramische Platte für Brennwagenaufbauten
und Feuerfestzustellungen bereit zu stellen, welche die Nachteile des oben angegebenen
Stands der Technik zumindest teilweise vermeidet. Insbesondere soll eine keramische
Platte zur Verfügung gestellt werden, die schon während ihres Herstellungsprozesses
sehr stabil ist. Die keramische Platte soll über den gesamten Hoch- und Tieftemperaturbereich
der Brennöfen als Brennwagenaufbau und Feuerfestzustellung verwendbar sein, ohne dass
die keramische Platte beispielsweise im Herstellungsprozess bzw. bei bestimmungsgemäßen
Gebrauch durch Rissbildung beschädigt wird. Gleichzeitig soll ein Verfahren zur Herstellung
einer keramischen Platte zur Verfügung gestellt werden, das diese Eigenschaften der
keramischen Platte sicher stellt und gleichzeitig einfach durchführbar ist.
[0005] Die Aufgabe wird durch eine keramische Platte mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und
ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 12 gelöst, wobei vorteilhafte Ausgestaltungen
Gegenstand der abhängigen Ansprüche sind.
[0006] Daher umfasst die erfindungsgemäße keramische Platte eine keramische Platte mit einer
balkenartigen Hohlkammerverstärkung an einer Unterseite der keramischen Platte. Die
balkenartige Hohlkammerverstärkung erstreckt sich parallel zu einer im Wesentlichen
glatten Oberseite der keramischen Platte. Dabei wird eine Seite der balkenartigen
Hohlkammerverstärkung durch die keramische Platte ausgebildet. Die balkenartige Hohlkammerverstärkung
trägt aufgrund ihrer Balkenform zu einer besonders hohen Stabilität der keramischen
Platte bei. Die balkenartige Hohlkammerverstärkung verstärkt die keramische Platte
aufgrund ihres Hohlraumes, ohne dass die Dicke des keramischen Materials wesentlich
variiert. Ferner kann die Luft zum Trocknen der keramischen Platte über den Hohlraum
frei zirkulieren. Dies führt zu einem gleichmäßigen Trocknen des Materials der keramischen
Platte während des Herstellungsprozesses.
[0007] Die erfindungsgemäße keramische Platte wird vorteilhaft in einem kombinierten Gießverfahren
hergestellt, das ein Vollgussverfahren und ein Hohlgussverfahren umfasst.
[0008] Bei dem kombinierten Verfahren wird eine hohle Gipsform, die die äußere Form der
keramischen Platte und der balkenartiger Hohlkammerverstärkung umfasst, mit einem
keramischen Schlicker gefüllt. Die Gipsform entzieht dem keramischen Schlicker Feuchtigkeit,
so dass dieser sich verfestigt. Der Verfestigungsprozess beginnt an der Grenzfläche
zur Gipsform und setzt sich weiter im keramischen Schlicker fort. Der keramische Schlicker
verbleibt solange in der Gipsform bis sich der Schlicker im Bereich der keramischen
Platte vollständig verfestigt hat. Anschließend wird der verbliebene flüssige Schlicker
entfernt. Im Bereich der balkenartigen Hohlkammerverstärkung verbleibt verfestigter
Schlicker mit einer Wandstärke, die beispielsweise von 55 % bis 90 % der Dicke der
keramischen Platte entspricht. Im folgenden Verfahrensschritt wird die Gipsform entfernt
und der keramische Rohling gebrannt.
[0009] Die erfindungsgemäße keramische Platte weist eine große ebene Fläche auf, auf der
auch große Brenngüter sicher gelagert werden können. Brennplattenregale nach dem Stand
der Technik sind in der Regel aus einer Vielzahl kleiner Platten aufgebaut, wobei
die einzelnen Platten aufgrund unterschiedlicher Wärmeausdehnung und Materialtoleranzen
einen leichten Schrägstand und damit eine gewisse Unebenheit in der Regalfläche aufweisen
können. Die Unebenheit in der Regalfläche kann in ungünstigen Fällen zu Beschädigungen
des Brennguts während des Brennvorgangs führen.
[0010] Durch den festen Verbund zwischen erfindungsgemäßer keramischer Platte und balkenartiger
Hohlkammerverstärkung ist die keramische Platte steifer und verformt sich weniger
bei Belastung als bei keramischen Platten nach dem Stand der Technik. Durch den keramischen
Verbund zwischen erfindungsgemäßer keramischer Platte und balkenartiger Hohlkammerverstärkung
wird Wärme besser abgeleitet, was zu geringeren Wärmespannungen und zu einer verbesserten
Temperaturwechselbeständigkeit führt.
[0011] Die erfindungsgemäße keramische Platte enthält vorzugsweise hochtemperaturbeständige
keramische Werkstoffe, bevorzugt Siliziumcarbid und besonders bevorzugt nitridgebundenes
Siliziumcarbid (NSiC) oder synthetisches gesintertes Mullit.
[0012] Nitridgebundenes Siliziumcarbid wird aus Siliziumcarbid und Silizium-Metallpulver
in einer Stickstoffatmosphäre bei etwa 1400 °C nitridiert und je nach Anwendung bei
Bedarf anschließend oxidiert. Werkstücke aus nitridgebundenem Siliziumcarbid sind
durch Nichteisenmetallschmelzen schlecht benetzbar. Werkstücke aus nitridgebundenem
Siliziumcarbid weisen eine hohe Form- und Oberflächenbeständigkeit sowie eine hohe
Biegebruchfestigkeit auf. Werkstücke aus nitridgebundenem Siliziumcarbid sind aufgrund
ihrer hohen Temperaturbeständigkeit hervorragend als Brennhilfsmittel für Temperaturen
bis 1500 °C geeignet.
[0013] Mullit enthält Aluminiumoxid und Siliziumoxid. Synthetisch gesintertes Mullit weist
eine relativ hohe Festigkeit mit einer vergleichsweise geringen Wärmedehnung auf,
woraus eine exzellente Temperaturwechselbeständigkeit resultiert. Es eignet sich als
Brennhilfsmittel für Temperaturen bis etwa 1700 °C.
[0014] Die hohe Stabilität der keramischen Platte nach dem Herstellungsprozess wird unterstützt,
indem die balkenartige Hohlkammerverstärkung mehrere hohle Balken umfasst, die sich
kreuzen, die zumindest ein Viereck, beispielsweise eine Raute oder ein Rechteck, insbesondere
ein Quadrat, umschließen und deren Hohlräume einen gemeinsamen Hohlraum bilden. Die
hohlen Balken können auch zumindest ein Dreieck oder ein Sechseck umschließen. Im
Gebrauch erleiden keramische Platten regelmäßig dort Schaden, wo die Temperaturgradienten
am größten sind. Die Temperaturengradienten können gering gehalten werden, indem eine
möglichst ausgeglichene Wärmeverteilung innerhalb der keramischen Platte sichergestellt
wird. Der gemeinsame Hohlraum der balkenartige Hohlkammerverstärkung der erfindungsgemäßen
keramischen Platte ermöglicht eine gleichmäßige Heißluftverteilung, was zu geringeren
Wärmespannungen und zu einer verbesserten Temperaturwechselbeständigkeit der keramischen
Platte führt.
[0015] Da sich das Auftreten von Temperaturgradienten jedoch regelmäßig nicht vermeiden
lässt, werden vorzugsweise Schlitze oder Nute zur Erhöhung der Elastizität der keramischen
Platte eingebracht, vorzugsweise durch Einbringen zumindest einer Ausnehmung in die
keramische Platte bzw. in die Unterseite der keramischen Platte. Die Ausnehmung ist
beispielsweise ein Schlitz oder eine Nut, die vorzugsweise kreuzförmig ausgebildet
sind. Ein derartiger Schlitz erstreckt sich durch die gesamte keramische Platte hindurch,
wohingegen die Nut lediglich vorgegeben tief in die Oberfläche der keramischen Platte
eingebracht wird. Die Nut kann dabei auf die Oberseite und/oder die Unterseite, bevorzugt
auf die Unterseite der keramischen Platte eingebracht werden. Die Ausnehmung verhindert,
dass Spannungen innerhalb der keramischen Platte so groß werden, dass ungewollte Risse
entstehen. Die Ausnehmung und gegebenenfalls weitere Ausnehmungen werden vorzugsweise
im ungebrannten Zustand in die keramische Platte eingebracht und weisen beispielsweise
eine Breite von 0,2 mm bis 0,8 mm und/oder eine Länge von 5 cm bis 15 cm auf. Die
Länge der Ausnehmung beträgt vorzugsweise von 20 % bis 80 % der lichten Weite der
von hohlen Balken begrenzten Fläche.
[0016] Die Elastizität der Platte und damit auch die Temperaturwechselbeständigkeit kann
beeinflusst werden, indem für mindestens eines bzw. bis zu jedes Viereck je ein kreuzförmiger
Schlitz oder eine kreuzförmige Nut vorgesehen ist, die in einer Projektion auf das
entsprechende Viereck zumindest teilweise die Diagonalen des entsprechenden Vierecks
überdeckt. Die kreuzförmigen Schlitze und Nute werden vorzugsweise in den ungebrannten
keramischen Rohling gefräst.
[0017] Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung und eines Beispiels näher erläutert. Die
Zeichnung dient zur Erläuterung und schränkt den Erfindungsgehalt in keiner Weise
ein.
[0018] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Unterseite einer keramischen Platte,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht einer Oberseite der keramischen Platte,
- Fig. 3
- die Oberseite der keramischen Platte,
- Fig. 4
- einen Schnitt durch die keramische Platte gemäß Fig. 3 und
- Fig. 5
- eine Detailansicht Z der keramischen Platte gemäß Fig. 3.
[0019] Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind hierbei figurenübergreifend mit
den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0020] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Unterseite 4 einer keramischen Platte
2 für Brennwagenaufbauten und Feuerfestzustellungen. An der Unterseite 4 der keramischen
Platte 2 befindet sich eine balkenartige Hohlkammerverstärkung 6. Die balkenartige
Hohlkammerverstärkung 6 umfasst mehrere hohle Balken 8. Eine Seite der hohlen Balken
8 ist durch die keramische Platte 2 gebildet. Die übrigen Seiten der hohlen Balken
8 weisen beispielsweise ein U-Profil auf. Die hohlen Balken 8 sind so ausgebildet
und so zueinander angeordnet, dass sie einen gemeinsamen Hohlraum 10 bilden und dass
sie ein oder mehrere Vierecke, wie Rauten oder Rechtecke, vorzugsweise Quadrate umschließen.
Die Diagonalen der durch die hohlen Balken 8 gebildeten Vierecke verlaufen parallel
zu den Außenkanten der keramischen Platte 2. Die keramische Platte 2 und die hohlen
Balken 8 enthalten beispielsweise Siliziumcarbid oder nitridgebundenes Siliziumcarbid
wie den Werkstoff Advancer® der Firma Saint-Gobain IndustrieKeramik Rödental GmbH,
Deutschland, mit einem Gehalt von Siliziumcarbid von etwa 68 %. Weitere Beispiele
für geeignete Werkstoffe auf Basis von Siliziumcarbid oder nitridgebundenem Siliziumcarbid
sind AnnaSicon RTH®, Silit SKD® oder Crystar® der Firma Saint-Gobain IndustrieKeramik
Rödental GmbH, Deutschland. Die keramische Platte 2 wird beispielsweise in einem kombinierten
Gießverfahren hergestellt, das ein Vollgussverfahren und ein Hohlgussverfahren umfasst.
[0021] Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht einer in Wesentlichen glatten Oberseite
12 der keramischen Platte 2. Im Bereich von Ausnehmungen, vorzugsweise kreuzförmigen
Schlitzen 14 ist die glatte Oberseite 12 unterbrochen. Die kreuzförmigen Schlitze
14 sind vorzugsweise relativ zu den hohlen Balken 8 so angeordnet, dass in einer Projektion
innerhalb jedes durch die hohlen Balken 8 gebildeten Vierecks genau ein kreuzförmiger
Schlitz 14 liegt, was gut in Fig. 3 erkennbar ist, die die Oberseite 12 der keramischen
Platte 2 und gestrichelt die verdeckten Linien der hohlen Balken 8 zeigt. Die Schlitze
14 erstrecken sich durch die gesamte keramische Platte 2. Als Alternative zu den Schlitzen
14 sind als Ausnehmungen Nuten vorgesehen, die sich nur teilweise durch die keramische
Platte 2 erstrecken.
[0022] Die hohlen Balken 8 tragen zu einer Verstärkung und somit hohen Stabilität der keramischen
Platte 2 bei. Die U-Profile der hohlen Balken 8 tragen zu einer besonders guten Stabilität
und Statik bei. Die Dicke d des Materials der keramischen Platte 2 ist im Bereich
der balkenartigen Hohlkammerverstärkung 6, insbesondere an den Wände der balkenartigen
Hohlkammerverstärkung annähernd konstant, siehe Fig. 4. Die konstante Dicke der Wände
beträgt von 6 mm bis 10 mm. Die konstante Dicke der Wände bewirkt die gleichmäßige
Trocknung der keramischen Platte 2 bei der Herstellung. Dadurch wird die Stabilität
der keramischen Platte 2 schon während der Herstellung erhöht, was die Handhabung
der keramischen Platte 2 bei Verfahrenschritten erleichtert, die sich an die Trocknung
anschließen.
[0023] Die höhere Stabilität erbringt eine geringere Bruchanfälligkeit und geringere Biegsamkeit
der keramischen Platte 2. Der Hohlraum 10 unterstützt die gleichmäßige Trocknung,
da über den Hohlraum 10 Luft zum Trocknen gleichmäßig von allen Seiten die zu trocknende
keramische Platte 2 umströmen kann.
[0024] Bei der Herstellung und der Verwendung der keramischen Platte 2 in einem Hochtemperaturofen
treten regelmäßig große Temperaturgradienten innerhalb der keramischen Platte 2 auf.
Die hohen Temperaturgradienten bewirken Materialspannungen innerhalb der keramischen
Platte 2. Damit das Material der keramischen Platte 2 bei dieser Belastung nicht reißt,
sind vorzugsweise die Schlitze 14 vorgesehen, durch die eine zu hohe Wärmespannung
vermieden wird. Die Schlitze 14 dienen der Erhöhung der Elastizität der keramischen
Platte 2. Es ist besonders vorteilhaft, die Schlitze 14 kreuzförmig auszubilden, da
in der Mitte der keramischen Platte 2 oder in der Mitte einzelner Module des Brennhilfsmittels
2 die größten Spannungen erwartet werden.
[0025] Es ist weiter vorteilhaft, wenn die Breite a der kreuzförmigen Schlitze 14 von 0,2
mm bis 0,8 mm beträgt, siehe Fig. 5. Diese Breite entspricht der typischen Breite
eines Schnittverlustes beim Abtrennen der einzelnen Module. Die kreuzförmigen Schlitze
14 werden vorzugsweise in ungebranntem Zustand in die keramische Platte 2 eingebracht.
Das Format der keramischen Platte 2 und/oder einzelner Module liegt in der Breite
b von 0,8 m bis 1,5 m und in der Länge I von 0,6 m bis 3 m.
[0026] Die hohlen Balken 8 können beliebige Rechtecke, Dreiecke, Sechsecke oder ganz beliebige
Formen umschließen. Das Profil der hohlen Balken 8 kann von dem U-Profil abweichen,
solange eine annähernd konstante Dicke des Materials der keramischen Platte 2 gewährleistet
ist. Das Profil der hohlen Balken 8 kann beispielsweise V-förmig sein und mit der
Begrenzung durch die keramische Platte (2) einen dreiecksförmigen Querschnitt aufweisen.
Das Profil der hohlen Balken 8 kann auch derart geformt sein, dass ein trapezförmiger
Querschnitt gebildet wird. Die Form und Anzahl der kreuzförmigen Schlitze 14 kann
von der aufgezeigten Form und Anzahl abweichen. Es können auch Schlitze 14 vorgesehen
sein, die nicht kreuzförmig ausgebildet sind. Es kann sogar ganz auf Schlitze 14 verzichtet
werden. Die relative Anordnung der kreuzförmigen Schlitze 14 zu den hohlen Balken
8 kann variiert werden.
[0027] Die Ausnehmungen, insbesondere die Kreuzform und/oder deren besondere Anordnung relativ
zu den hohlen Balken 8 stellen unabhängig von der balkenartigen Hohlkammerverstärkung
6 einen eigenen Aspekt der Erfindung dar.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 2
- Keramische Platte
- 4
- Unterseite
- 6
- balkenartige Hohlkammerverstärkung
- 8
- hohle Balken
- 10
- Hohlraum
- 12
- Oberseite
- 14
- Schlitz
- 16
- halber Schlitz
- a
- Breite des Schlitzes 14
- b
- Breite der keramischen Platte 2
- d
- Dicke der keramischen Platte 2
- l
- Länge der keramischen Platte 2
- z
- Ausschnitt
1. Keramische Platte (2) für Brennwagenaufbauten und Feuerfestzustellungen enthaltend
eine keramische Platte (2), wobei an der Unterseite (4) der keramischen Platte (2)
eine balkenartige Hohlkammerverstärkung (6) ausgebildet ist, die sich parallel zu
der Oberseite (12) der keramischen Platte (2) erstreckt und wobei eine Seite der balkenartigen
Hohlkammerverstärkung (6) durch die keramische Platte (2) ausgebildet ist,
wobei
- die balkenartige Hohlkammerverstärkung (6) mindestens vier hohle Balken (8) umfasst
und deren Hohlräume einen gemeinsamen Hohlraum (10) bilden und
- die hohlen Balken (8) über Kreuz angeordnet sind und zumindest ein Dreieck, ein
Viereck, ein Rechteck, ein Quadrat, eine Raute oder ein Sechseck umschließen.
2. Keramische Platte (2) nach Anspruch 1, wobei die hohlen Balken (8) einen rechteckigen,
quadratischen, dreieckigen oder trapezförmigen Querschnitt aufweisen.
3. Keramische Platte (2) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Diagonalen des Vierecks parallel
zu den Außenkanten der keramischen Platte (2) angeordnet sind.
4. Keramische Platte (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Dicke der Wände
der hohlen Balken (8) von 55% bis 90% der Dicke der keramischen Platte (2) beträgt.
5. Keramische Platte (2) nach Anspruch 4, wobei die Dicke der Wände der hohlen Balken
(8) von 4 mm bis 20 mm, bevorzugt von 6 mm bis 10 mm beträgt.
6. Keramische Platte (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die keramische Platte
(2) mindestens eine Ausnehmung aufweist.
7. Keramische Platte (2) nach Anspruch 6, wobei die Ausnehmung in der keramischen Platte
(2) mindestens einen Schlitz (14) oder mindestens eine Nut in der Oberfläche (12)
der keramischen Platte (2) aufweist.
8. Keramische Platte (2) nach Anspruch 7, wobei der Schlitz (14) oder die Nut kreuzförmig
ausgebildet sind.
9. Keramische Platte (2) nach Anspruch 8, wobei das von hohlen Balken (8) umschlossene
Viereck mindestens einen kreuzförmigen Schlitz (14) oder eine kreuzförmige Nut aufweist.
10. Keramische Platte (2) nach einem der Ansprüche 6 bis 9, wobei die Ausnehmung eine
Breite a von 0,2 mm bis 2 mm, bevorzugt von 0,2 mm bis 0,8 mm aufweist.
11. Keramische Platte (2) nach einem der Ansprüche 6 bis 10, wobei die Ausnehmung eine
Länge von 20% bis 80% der lichten Weite, der von den hohlen Balken (8) begrenzten
Fläche aufweist.
12. Verfahren zum Herstellen einer keramischen Platte (2) nach einem der Ansprüche 1 bis
11, wobei die keramische Platte (2) in einem kombinierten Gießverfahren hergestellt
wird, das ein Vollgussverfahren und ein Hohlgussverfahren umfasst.
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei mindestens:
a) eine hohle Gipsform mit der äußeren Form der keramischen Platte (2) und der balkenartigen
Hohlkammerverstärkung (6) erstellt wird,
b) die hohle Gipsform mit einem keramischen Schlicker gefüllt wird,
c) der keramische Schlicker aus der hohlen Gipsform entfernt wird, sobald sich der
keramische Schlicker im Bereich der keramischen Platte (2) verfestigt hat.
1. Ceramic plate (2) for kiln car bodies and fireproof linings containing a ceramic plate
(2), wherein on the lower face (4) of the ceramic plate (2) a beam-like hollow chamber
reinforcement (6) is formed, which extends parallel to the upper face (12) of the
ceramic plate (2), and wherein one side of the beam-like hollow chamber reinforcement
(6) is formed by the ceramic plate (2),
wherein
- the beam-like hollow chamber reinforcement (6) comprises at least four hollow beams
(8) and their hollow spaces form a common hollow space (10), and
- the hollow beams (8) are arranged in a crisscross pattern and enclose at least a
triangle, a quadrilateral, a rectangle, a square, a rhombus, or a hexagon.
2. Ceramic plate (2) according to claim 1, wherein the hollow beams (8) have a rectangular,
square, triangular, or trapezoidal cross-section.
3. Ceramic plate (2) according to claim 1 or 2, wherein the diagonals of the quadrilateral
are arranged parallel to the outer edges of the ceramic plate (2).
4. Ceramic plate (2) according to one of claims 1 through 3, wherein the thickness of
the walls of the hollow beams (8) is from 55% to 90% of the thickness of the ceramic
plate (2).
5. Ceramic plate (2) according to claim 4, wherein the thickness of the walls of the
hollow beams (8) is from 4 mm to 20 mm, preferably from 6 mm to 10 mm.
6. Ceramic plate (2) according to one of claims 1 through 5, wherein the ceramic plate
(2) has at least one recess.
7. Ceramic plate (2) according to claim 6, wherein the recess in the ceramic plate (2)
has at least one slit (14) or at least one groove in the surface (12) of the ceramic
plate (2).
8. Ceramic plate (2) according to claim 7, wherein the slit (14) or the groove is implemented
in a cross shape.
9. Ceramic plate (2) according to claim 8, wherein the quadrilateral enclosed by hollow
beams (8) has at least one cross-shaped slit (14) or one cross-shaped groove.
10. Ceramic plate (2) according to one of claims 6 through 9, wherein the recess has a
width a of 0.2 mm to 2 mm, preferably of 0.2 mm to 0.8 mm.
11. Ceramic plate (2) according to one of claims 6 through 10, wherein the recess has
a length of 20% to 80% of the inside width of the area delimited by the hollow beams
(8).
12. Method for producing a ceramic plate (2) according to one of claims 1 through 11,
wherein the ceramic plate (2) is produced in a combined casting process that comprises
a solid casting process and a hollow casting process.
13. Method according to claim 12, wherein at least:
a) a hollow plaster mold with the outer shape of the ceramic plate (2) and of the
beam-like hollow chamber reinforcement (6) is created,
b) the hollow plaster mold is filled with a ceramic slurry,
c) the ceramic slurry is removed from the hollow plaster mold as soon as the ceramic
slurry has solidified in the region of the ceramic plate (2).
1. Plaque céramique (2) pour superstructures pour chariots de four de cuisson et revêtements
réfractaires contenant une plaque céramique (2), dans laquelle, sur le côté inférieur
(4) de la plaque céramique (2) est réalisé un renforcement à chambres creuses sous
forme de barres (6), qui s'étend parallèlement au côté supérieur (12) de la plaque
céramique (2) et dans laquelle un côté du renforcement à chambres creuses sous forme
de barres (6) est formé par la plaque céramique (2),
dans laquelle
- le renforcement à chambres creuses sous forme de barres (6) comporte au moins quatre
barres creuses (8) et leurs cavités forment une cavité commune (10) ; et
- les barres creuses (8) sont disposées en croix et entourent au moins un triangle,
un quadrilatère, un rectangle, un carré, un losange ou un hexagone.
2. Plaque céramique (2) selon la revendication 1, dans laquelle les barres creuses (8)
présentent une section transversale rectangulaire, carrée, triangulaire ou trapézoïdale.
3. Plaque céramique (2) selon l'une des revendications 1 ou 2, dans laquelle les diagonales
du quadrilatère sont disposées parallèlement aux bords extérieurs de la plaque céramique
(2).
4. Plaque céramique (2) selon l'une des revendications 1 à 3, dans laquelle l'épaisseur
des parois des barres creuses (8) s'élève à une valeur de 55 % à 90 % de l'épaisseur
de la plaque céramique (2).
5. Plaque céramique (2) selon la revendication 4, dans laquelle l'épaisseur des parois
des barres creuses (8) s'élève à une valeur de 4 mm à 20 mm, de préférence de 6 mm
à 10 mm.
6. - Plaque céramique (2) selon l'une des revendications 1 à 5, dans laquelle la plaque
céramique (2) présente au moins un évidement.
7. Plaque céramique (2) selon la revendication 6, dans laquelle l'évidement dans la plaque
céramique (2) présente au moins une fente (14) ou au moins une rainure dans la surface
(12) de la plaque céramique (2).
8. Plaque céramique (2) selon la revendication 7, dans laquelle la fente (14) ou la rainure
sont réalisées en forme de croix.
9. Plaque céramique (2) selon la revendication 8, dans laquelle le quadrilatère entouré
par les barres creuses (8) présente au moins une fente en forme de croix (14) ou une
rainure en forme de croix.
10. Plaque céramique (2) selon l'une des revendications 6 à 9, dans laquelle l'évidement
présente une largeur a de 0,2 mm à 2 mm, de préférence de 0,2 mm à 0,8 mm.
11. Plaque céramique (2) selon l'une des revendications 6 à 10, dans laquelle l'évidement
présente une longueur de 20 % à 80 % de la largeur intérieure, de la surface délimitée
par les barres creuses (8).
12. Procédé de fabrication d'une plaque céramique (2) selon l'une des revendications 1
à 11, dans lequel la plaque céramique (2) est fabriquée dans un procédé de coulée
combinée, qui comporte un procédé de coulée pleine et un procédé de coulée creuse.
13. Procédé selon la revendication 12, dans lequel au moins :
a) un moule creux en plâtre est créé avec la forme extérieure de la plaque céramique
(2) et du renforcement à chambres creuses en forme de barres (6) ;
b) le moule creux en plâtre est rempli par une barbotine de céramique ;
c) la barbotine de céramique est retirée du moule creux en plâtre, dès que la barbotine
de céramique s'est solidifiée dans la zone de la plaque céramique (2).
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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