[0001] Die Erfindung betrifft ein Seitengitter für ein Bett, insbesondere ein Kranken- und/oder
Pflegebett, mit einem höhenverstellbaren Längsholm.
[0002] Seitengitter für Betten sowie mit Seitengitter ausgerüstete Betten sind aus dem Stand
der Technik gut bekannt. Sie finden insbesondere im Kranken- und/oder Pflegebereich
Anwendung.
[0003] Seitengitter können typischerweise aus einer Nicht-Gebrauchsstellung in eine Gebrauchsstellung
und umgekehrt überführt werden. Dabei ist bei einem sich in Nicht-Gebrauchsstellung
befindlichen Seitengitter ein Einstieg ins Bett gestattet. In der Gebrauchsstellung
dient das Seitengitter einer im Bett liegenden Person als Herausfallschutz.
[0004] Es sind unterschiedliche Seitengitterausgestaltungsformen aus dem Stand der Technik
bekannt geworden. Gemäß einem typischen Konstruktionsprinzip verfügt ein Seitengitter
über vorzugsweise zwei Längsholme, die in Höhenrichtung übereinander angeordnet sind.
Die Längsholme sind höhenverstellbar ausgebildet und können so aus einer Nicht-Gebrauchsstellung
in eine Gebrauchsstellung und umgekehrt verbracht werden. Aus dem Stand der Technik
ist es in diesem Zusammenhang bekannt geworden, dass das Bett über Betthäupter verfügt,
die jeweils Führungsschienen bereitstellen, in die die Längsholme jeweils endseitig
höhenverstellbar eingehängt sind. Eine derartige Konstruktion ist beispielsweise aus
der
DE 20 2011 052 412 U1 bekannt. Hierzu vergleichbare Konstruktionen sind aus der
DE 202 18 030 U1 und der
EP 1 817 985 B1 bekannt, wobei gemäß der Konstruktion nach der
DE 202 18 030 U1 eine zusätzliche Verschwenkbewegung der Längsholme gestattet ist und die Lehre nach
der
EP 1 817 985 B1 zur Abstützung der Längsholme ergänzend Tragpfosten vorsieht, was es gestattet, ein
Seitengitter in Längsrichtung in zwei voneinander unabhängige Abschnitte zu unterteilen.
[0005] Die Höhenverstellung eines gattungsgemäßen Seitengitters erfolgt verwenderseitig
in der Weise, dass zunächst eine Höheneinstellung bezüglich des einen Betthauptes
und alsdann eine Höheneinstellung bezüglich des anderen Betthauptes vorgenommen wird.
Es ergibt sich infolge dieser Handhabung ein Moment der Schrägstellung, nämlich dann,
wenn das Seitengitter beziehungsweise die Längsholme des Seitengitters bezüglich des
einen Betthauptes bereits höhenverfahren sind, hinsichtlich des anderen Betthauptes
aber noch nicht. In dieser Zwischenstellung verlaufen die Längsholme des Seitengitters
zwischen den Betthäuptern diagonal zur vom Bett bereitgestellten Liegefläche. Um diese
Diagonalstellung zu ermöglichen, bedarf es eines Längenausgleichs. Eine Höhenverstellung
der vorbeschriebenen Art ist also nur dann möglich, wenn die Längsholme des Seitengitters
eine Längenausgleichstoleranz gestatten.
[0006] Aus dem Stand der Technik ist es in diesem Zusammenhang bekannt geworden, sogenannte
Schwerter einzusetzen, die jeweils endseitig eines Längsholms angeordnet sind. Dabei
sind die Schwerter längsverschieblich innerhalb einer jeweils endseitig des Längsholms
ausgebildeten Tasche angeordnet. Die Schwerter dienen wiederum der verdrehbaren Anordnung
des Holms an einen Höhenverstellmechanismus, was in Kombination mit der in Längsrichtung
des Holms verschieblichen Anordnung der Schwerter in den zugehörigen Taschen eine
Diagonalstellung der Seitengitterholme gestattet.
[0007] Aus dem Stand der Technik sind ferner Seitengitterholme bekannt geworden, die in
Kombination mit einem in der Länge ausziehbaren Bett genutzt werden können. Derartige
Seitengitterholme sind nach dem Rohr-in-Rohr-Prinzip teleskopierbar ausgebildet und
gestatten je nach Ausbildung der Bettverlängerung einen Hub von bis zu 200mm.
[0008] Obgleich sich die vorbeschriebenen Konstruktionen im alltäglichen Praxiseinsatz bewährt
haben, sind sie nicht frei von Nachteilen. So bedarf es unterschiedlich ausgebildeter
Seitengitter für in der Länge ausziehbare Betten einerseits und Standardbetten, das
heißt Betten, die in der Länge nicht ausziehbar sind, andererseits. Darüber hinaus
ist es bei den vorbekannten Rohr-in-Rohr-Systemen von Nachteil, dass es im ausgefahrenen
Zustand zu einer nicht zu vermeidenden Ausbildung eines stufenförmigen Übergangsbereichs
zwischen Innenrohr und zugehörigem Außenrohr kommt. Diese Ausgestaltung ist nicht
nur optisch unansehnlich, sie stellt darüber hinaus je nach Verarbeitungsqualität
einen scharfkantigen Übergang zwischen Innen- und Außenrohr bereit, was ein Verletzungsrisiko
darstellt. Ferner können auf die Geometrie des Außenrohres abgestimmte Klammerelemente
zur Anordnung von Funktionselementen am Seitengitter, wie zum Beispiel Fernsteuerungen
und dergleichen nicht auch am ausgezogenen Teil des Seitengitters, das heißt an den
im ausgezogenen Zustand freiliegenden Innenrohren des Seitengitters angebracht werden.
Die Handhabung ist dadurch beeinträchtigt.
[0009] Von Nachteil ist desweiteren der vergleichsweise komplizierte Aufbau eines Seitengitterholms,
da im Falle einer Anpassung an eine Bettverlängerung einerseits eine Teleskopierung
vorgesehen ist, andererseits aber auch eine verschiebliche Aufnahme der endseitig
an einem Seitengitterholm angeordneten Schwerter zwecks Diagonalausgleich gestattet
ist. Diese vergleichsweise komplizierte Ausgestaltung macht die Herstellung entsprechender
Seitengitterholme beziehungsweise Seitengitter aufwendig und damit teuer.
[0010] Es ist ausgehend von dem Vorerläuterten die Aufgabe der Erfindung, ein Seitengitter
der eingangs genannten Art vorzuschlagen, das bei gleichzeitig einfachem Aufbau eine
verbesserte Handhabung gestattet.
[0011] Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein Seitengitter für ein Bett vorgeschlagen,
das über einen höhenverstellbaren Längsholm verfügt, der eine Latte aufweist, die
endseitig jeweils eine Kappe längsverschieblich aufnimmt.
[0012] Der Längsholm des erfindungsgemäßen Seitengitters ist in seinem Aufbau verblüffend
einfach ausgestaltet, bietet aber im Unterschied zum Stand der Technik eine erweiterte
Funktionalität, und dies bei gleichzeitig vereinfachter Handhabung.
[0013] Der Längsholm nach dem erfindungsgemäßen Seitengitter verfügt über eine Latte. Diese
Latte kann aus Holz, einem Holzwerkstoff, Kunststoff oder auch einem anderen Material
gebildet sein. Entscheidend ist, dass sie dank der erfindungsgemäßen Konstruktion
endseitig über keinerlei Taschen zur Aufnahme von Schwertern verfügen muss. Die Herstellung
erweist sich deshalb als einfach und weniger teuer, denn es bedarf lediglich einer
Ablängung von zum Beispiel Stangen- oder Stabmaterial auf die gewünschte Länge.
[0014] Die auf Maß wunschgemäß abgelängte Latte wird einendseitig sowie anderendseitig jeweils
mit einer Kappe bestückt. Dabei ist eine Kappe als einseitig verschlossenes Hülsenelement
ausgebildet, in das die Latte jeweils endseitig eingeführt ist. Dabei nimmt die Latte
die Kappen längsverschieblich auf, das heißt die endseitig der Latte vorgesehenen
Kappen sind an dieser längsverschieblich angeordnet.
[0015] Die vorbeschriebene Konstruktion erweist sich in vielerlei Hinsicht als vorteilhaft.
So können die Längsholme nach der Erfindung gleichermaßen sowohl für Standardbetten,
das heißt für in der Länge nicht verlängerbare Betten, als auch für solche Betten
eingesetzt werden, die in ihrer Länge ausfahrbar ausgestattet sind. Die nach dem Stand
der Technik noch vorzunehmende Unterscheidung entfällt mithin. Dies vereinfacht die
Logistik, Lagehaltung und Montage.
[0016] Die Möglichkeit der Verwendung des erfindungsgemäßen Seitengitters mit Standardbetten
einerseits und mit in der Länge ausziehbaren Betten andererseits ergibt sich dadurch,
dass die längsverschiebliche Anordnung der Kappen an der Latte eines Längsholms sowohl
einen Längenausgleich bei einer Diagonalstellung eines Längsholms als auch einen Längenausgleich
im Falle eines ausziehbaren Bettes gewährleisten kann. Es bedarf insofern im Unterschied
zum Stand der Technik keine Unterscheidung mehr zwischen Seitengitter für Standardbetten
einerseits und Seitengitter für in der Länge ausziehbare Betten andererseits.
[0017] Anders als bei vorbekannten Rohr-in-Rohr-Systemen bilden sich bei einem Längsauszug
eines nach dem erfindungsgemäßen Seitengitter vorgesehene Längsholms keine unter Umständen
scharfkantige Absatzübergänge aus, womit das erfindungsgemäße Seitengitter höheren
Sicherheitsstandards gerecht wird.
[0018] Das erfindungsgemäße Seitengitter macht darüber hinaus optisch keinen Unterschied
zwischen einem eingefahrenen und einem ausgefahrenen Zustand. In der optischen Wahrnehmung
kommen anders als bei einem Rohr-in-Rohr-System keine Übergänge zwischen Innen- und
Außenrohr zum Tragen. Der nach dem erfindungsgemäßen Seitengitter vorgesehene Längsholm
verfügt über eine Latte und daran angeordnete Kappen, wobei die relative Lage der
Kappen zur Latte optisch nicht ins Gewicht fällt. Die äußere Erscheinung bleibt auch
nach einer Überführung aus der eingefahrenen in die ausgefahrene Stellung beziehungsweise
umgekehrt vielmehr unverändert.
[0019] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die Latte auf ihren
beiden großen Oberflächen jeweils eine in Lattenlängsrichtung verlaufende Mittelnut
aufweist. Die Ausgestaltung einer solchen Mittelnut ist insofern von Vorteil, als
dass hierdurch eine vereinfachte Handhabe durch den Verwender erreicht ist. So können
die Fingerspitzen der Hand eines Verwenders bei einer Höhenverstellung des Seitengitters
in die Mittelnut des Längsholms eintauchen, was einerseits ein sicheres Ergreifen
gestattet, andererseits eine vereinfache Krafteinbringung ermöglicht, was insbesondere
eine Verfahrbewegung des Seitengitters in Höhenrichtung nach oben vereinfacht.
[0020] Die von der Latte getragenen Kappen sind gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
jeweils lattenseitig mit einer Einwölbung ausgerüstet, die im endmontierten Zustand
in die jeweils zugehörige Mittelnut der Latte eingreift. Durch diese Ausgestaltung
wird eine zusätzliche Führung der Kappen relativ gegenüber der Latte erreicht. Insbesondere
eine Verkantung der Kappen relativ gegenüber der Latte kann so unterbunden werden,
was eine dauerhaft sichere Führung in Längsrichtung der Latte gestattet.
[0021] Es ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass eine Kappe um
einen Hub von 70 mm bis 130 mm, vorzugsweise von 80 mm bis 120 mm, mehr bevorzugt
von 90 mm bis 110 mm, noch mehr bevorzugt von 100 mm längsverschieblich an der Latte
angeordnet ist. Danach kann jede Kappe um einen bestimmten Einzelhub relativ zur Latte
verfahren werden, vorzugsweise um einen Hub von 100 mm. In der Gesamtheit beider Kappen
kann so ein Gesamthub erreicht werden, der sich als Summe aus den beiden Einzelhüben
ergibt. Im Falle eines Einzelhubs von 100 mm ergibt sich so ein Gesamthub von 200
mm. Auf diese Weise ist es gestattet, auch vergleichsweise großen Bettverlängerungen
nachzufolgen.
[0022] Eine Kappe ist bevorzugterweise unverlierbar an der Latte angeordnet. Dies deshalb,
um sicherzustellen, dass bei einer Verfahrbewegung die Latte nicht ungewollt aus einer
sie aufnehmenden Kappe herausrutscht. Es ist zu diesem Zweck je Kappe eine Arretiervorrichtung
vorgesehen, die die unverlierbare Anordnung der Kappe an der Latte sicherstellt.
[0023] Gemäß einem besonderen Vorschlag der Erfindung ist vorgesehen, dass die Arretiereinrichtung
einen federbelasteten Arretierstift aufweist, der im endmontierten Zustand in eine
beidseitig verschlossene Längsnut eingreift.
[0024] Zum Zwecke der Montage beziehungsweise Demontage ist der Arretierstift federbelastet
ausgebildet. Er ist beispielsweise in einer von der Latte bereitgestellten Bohrung
fixiert. Zum Zwecke der Montage wird er entgegen der Federkraft in die von der Latte
bereitgestellte Bohrung hineingedrückt. Die zugehörige Kappe kann dann auf die Latte
aufgesetzt werden. Diese ist innenseitig mit einer korrespondierend zum Arretierstift
ausgebildeten Längsnut versehen. Sobald diese Längsnut in Übereinstimmung mit dem
Arretierstift kommt, kann dieser aufgrund der auf ihn einwirkenden Federkraft ausfahren
und schnappt in die Längsnut ein. Die Längsnut ist beidseitig verschlossen ausgebildet,
stellt insoweit also Anschläge für den Arretierstift bereit. Sobald der Arretierstift
im Zuge einer bestimmungsgemäßen Vefahrbewegung auf einen der die Längsnut begrenzenden
Anschläge auffährt, ist eine weitere Verfahrbewegung der Kappe relativ gegenüber der
Latte in diese Richtung verwehrt. Ein ungewolltes Abziehen der Kappe von der Latte
ist somit sicher unterbunden.
[0025] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist eine Kappe aus Kunststoff gebildet.
[0026] Die Kappen sind gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung jeweils lattenentfernt
verdrehbar an einen Mechanismus zur Höhenverstellung des Längsholms angeordnet. Ein
solcher Mechanismus kann zur Anordnung eines Längsholms über einen als Schwert ausgebildeten
Fortsatz verfügen. Im Unterschied zum Stand der Technik bedarf es aber zwecks eines
Diagonalausgleichs keiner relativen Verfahrmöglichkeit zwischen Kappe einerseits und
Höhenverstellmechanismus andererseits. Ein solcher Längenausgleich wird in der schon
vorbeschriebenen Weise durch die längsverschieblich an der Latte angeordneten Kappen
bewerkstelligt. Insofern bedarf es lediglich einer verdrehbaren Anordnung der jeweiligen
Kappe am zugehörigen Höhenverstellmechanismus, was im Ergebnis eine insgesamt vereinfachte
Konstruktion erbringt und zwar sowohl in der Herstellung als auch in der Montage beziehungsweise
Demontage.
[0027] Aus dem Stand der Technik ist in diesem Zusammenhang aus der
EP 1 358 824 A1 eine Vorrichtung zur höhenverstellbaren Anordnung eines Seitengitters an einem Bett
bekannt geworden. Diese vorbekannte Vorrichtung verfügt über ein Gleitelement, das
höhenverfahrbar in einer bettseitigen Führungsschiene gelagert ist. Dieses Gleitelement
dient der einendseitigen Abstützung eines Seitengitterholms eines Seitengitters, wobei
zur Anordnung des Seitengitterholms am Gleitelement ein Verbindungselement in Form
eines Schwertes dient unter dessen Zwischenschaltung der Seitengitterholm am Gleitelement
angeordnet ist. Diese vorbekannte Vorrichtung zeichnet sich unter anderem dadurch
aus, dass das den Seitengitterholm mit dem Gleitelement verbindende Verbindungselement
verschwenkbar am Gleitelement angeordnet ist. Da das Gleitelement seinerseits von
der Führungsschiene aufgenommen ist, ergibt sich, dass der Drehpunkt, um den herum
das Verbindungselement relativ gegenüber dem Gleitelement verschwenkbar ausgebildet
ist, innerhalb der von der Führungsschiene bereitgestellten Führungsbahn liegt. Hierdurch
bedingt ergibt sich eine verhältnismäßig aufwendige Bettmontage vor Ort bzw. Demontage
im Reparaturfall.
[0028] Um nämlich ein Seitengitter bzw. die Seitengitterholme eines Seitengitters bestimmungsgemäß
zu montieren, ist es nach dem Stand der Technik erforderlich, die Gleitelemente samt
daran verschwenkbar angeordneter Verbindungselemente aus den jeweils zugehörigen Führungsschienen
herauszunehmen. Zu diesem Zweck müssen entsprechende Sperr- und Sicherheitselemente
innerhalb der Führungsschiene ausgebaut werden, da ansonsten eine Entnahme des Gleitelements
nicht möglich ist. Nach einer Entnahme des Gleitelements können die Seitengitterholme
endseitig auf die jeweiligen Verbindungselemente aufgeschoben werden. Als dann sind
die Gleitelemente einendseitig sowie anderendseitig des Seitengitterholms gleichzeitig
in die jeweils zugehörige Führungsschiene wieder einzufädeln und die zuvor demontierten
Sperr- und Sicherheitselemente sind wieder einzusetzen.
[0029] Mit der Lösung nach der Erfindung wird eine Konstruktion vorschlagen, die den vorbeschriebenen
Montage- bzw. Demontageaufwand vermeiden lässt. So ist nach der Erfindung vorgesehen,
dass der Mechanismus zur Höhenverstellung einen in einer bettseitigen Führungsschiene
höhenverfahrbar geführten Gleiter aufweist, an dem der Längsholm, das heißt der Seitengitterholm
verschwenkbar angeordnet ist, wobei der Drehpunkt für eine Verschwenkbewegung des
Längsholms außerhalb der von der Führungsschiene bereitgestellten Führungsbahn liegt.
[0030] Mit der Erfindung ist gemäß vorbeschriebener Konstruktion im Unterschied zum Stand
der Technik vorgesehen, dass der Drehpunkt für eine Verschwenkbewegung des Längsholms
außerhalb der von der Führungsschiene bereitgestellten Führungsbahn liegt. In der
Konsequenz dieser Konstruktion ist es in vorteilhafter Weise möglich, den Gleiter,
das heißt das Gleitelement samt daran angeordnetem Schwert, herstellerseitig vorzumontieren,
das heißt in die jeweils zugehörige Führungsschiene einzusetzen. Das Schwert ragt
längsholmseitig aus der vom Bett bereitgestellten Führungsschiene heraus und dient
der drehverschwenkbaren Anordnung eines Längsholms. Dabei kann diese drehverschwenkbare
Anordnung des Längsholms am Schwert in einfacher Weise durch eine Bohrung-Stift-Anordnung
realisiert werden. In vorteilhafter Weise ist so sowohl eine einfache Montage als
auch eine einfache Demontage gestattet, da im Unterschied zum Stand der Technik ein
Zugriff auf den Gleiter nicht weiter erforderlich ist.
[0031] Der Gleiter und das Schwert sind bevorzugter Weise feststehend zueinander ausgebildet,
vorzugsweise einstückig. Im Unterschied zur vorerläuterten Lehre nach der
EP 1 358 824 A1 ist mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung also gerade keine verdrehbare Anordnung
von Gleiter einerseits und Schwert andererseits vorgesehen.
[0032] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung sieht stattdessen vor, dass der Längsholm verschwenkbar
am Schwert angeordnet ist. Zu diesem Zweck kommt erfindungsgemäß die schon vorbeschriebene,
endseitig des Längsholms vorgesehene Kappe zum Einsatz.
[0033] Nach der Erfindung ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass
der Gleiter eines jeden Längsholms jeweils mit einem Halteelement ausgerüstet ist.
Dieses Halteelement ist nach Art eines Bügels ausgestaltet und wirkt mit einem Widerlager
zusammen, das vom jeweils zugehörigen Stützholm, das heißt von dem Stützholm, der
die Führungsschiene für den Gleiter bereitstellt, getragen ist. In der Gebrauchsstellung
hintergreift das bügelförmige Halteelement das Widerlager, so dass sich der zugehörige
Längsholm hängend an dem stützholmseitigen Widerlager abstützt.
[0034] Das Halteelement ist verschwenkbar am Gleiter angeordnet, so dass ein Überführen
des Seitengitters in die Nicht-Gebrauchsstellung in einfacher Weise dadurch realisiert
ist, dass das Halteelement verschwenkt wird, so dass es außer Eingriff mit dem zugehörigen
Widerlager kommt. Im Ergebnis ist das Halteelement freigegeben, so dass der Längsholm
entlang der zugehörigen Führungsschiene, auch Führungsnut genannt, freiverfahren und
so aus der Gebrauchsstellung in die Nicht-Gebrauchsstellung überführt werden kann.
Die vorbeschriebene Halteelement-Widerlager-Konstruktion besticht durch ihre Einfachheit
sowohl in der konstruktiven Ausgestaltung als auch in der Handhabung. Um dem Längsholm
des Seitengitters aus der Nicht-Gebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung zu überführen,
ist dieses anwenderseitig zu ergreifen und entgegen der auf den Längsholm einwirkenden
Gewichtskraft nach oben entlang der durch die Stützholme bereitgestellten Führungsschiene
zu verfahren. Sobald der Längsholm in seiner Gebrauchsstellung angekommen ist, hintergreifen
die von den Gleitern des Längsholms jeweils bereitgestellten Halteelemente, die jeweils
zugehörigen Widerlager, infolge dessen eine Abstützung des Längsholms entgegen der
auf ihn einwirkenden Federkraft mit der Konsequenz erfolgt, dass der Längsholm in
dieser Position von den die Widerlager tragenden Stützholmen hängend gehalten ist.
Zum Zwecke der Rücküberführung in die Nicht-Gebrauchsstellung sind die Halteelemente
zur Trennung von den zugehörigen Widerlagern zu verschwenken, was dann eine Verfahrbewegung
des Längsholms der Gewichtskraft folgend nach unten in die Nicht-Gebrauchsstellung
gestattet.
[0035] Das Halteelement ist bevorzugter Weise federbelastet, insbesondere federelastisch
ausgebildet. Es steht mithin unter Federvorspannung. Dabei sorgt die Federvorspannung
dafür, dass das Halteelement in Verschlussstellung gehalten ist, das heißt die Stellung,
die das Halteelement im Zusammenwirken mit dem zugehörigen Widerlager einnimmt. Bei
einer Verfahrbewegung des Längsholms aus der Nicht-Gebrauchsstellung in die Gebrauchsstellung
sorgt die Federvorspannung mithin dafür, dass das Halteelement bei Erreichen der Gebrauchsstellung
in das zugehörige Widerlager einschnappt. Eine manuelle Betätigung ist insofern nicht
erforderlich. Zur Überführung des Längsholms aus der Gebrauchsstellung in die Nicht-Gebrauchsstellung
sind zunächst die Halteelemente des Längsholms in ihre jeweilige Freigabestellung
zu verschwenken, und zwar entgegen der jeweils wirkenden Federvorspannung. Dies hat
durch manuelle Betätigung der Halteelemente zu erfolgen. Insofern ist ein unbeabsichtigtes
Lösen der Halteelemente und damit des zugehörigen Längsholms nicht möglich, was insbesondere
unter sicherheitsrelevanten Aspekten von Vorteil ist.
[0036] Das Halteelement ist federbelastet ausgebildet, was beispielsweise dadurch erfolgen
kann, dass eine entsprechende Feder vorgesehen ist, die das Halteelement in der Verschlussstellung
unter Federvorspannung hält. Besonders bevorzugt ist es indes, das Halteelement insofern
federbelastet auszubilden, als dass es selbst federelastisch ist. Auf zusätzliche
Federelemente kann gemäß dieser Ausführungsalternative verzichtet werden, was insbesondere
aus Gründen einer vereinfachten kostengünstigeren Herstellung und Wartung von Vorteil
ist.
[0037] Das Halteelement verfügt gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung über zwei Gelenkarme,
die im endmontieren Zustand in entsprechende Bohrungen des Gleiters eingreifen. Das
bügelförmige Halteelement verfügt über zwei Bügelarme, die über einen Verbindungsbogen
miteinander gekoppelt sind. Endseitig der Bügelarme sind die Gelenkarme ausgebildet,
mit denen die Verbindung zum Gleiter ausgebildet ist, indem die Gelenkarme mit ihren
jeweils freien Enden in entsprechend dafür ausgestaltete Bohrungen im Gleiter eingreifen.
Diese Konstruktion erweist sich in vorteilhafter Weise als vergleichsweise einfach
und sicher in der Handhabung. Dabei wird über die in die Bohrungen eingreifenden Gelenkarme
des Halteelements die verschwenkbare Anordnung des Halteelements am Gleiter bewirkt.
[0038] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltungsform der Erfindung sind die Gelenkarme
in Höhenrichtung des Halteelements beabstandet zueinander ausgebildet. Diese Ausführungsform
bewirkt, dass sich der Lagerpunkt des Halteelements und der im bestimmungsgemäßen
Verwendungsfall bei einer Betätigung einstellende Druckdrehpunkt voneinander geometrisch
unterscheiden. Hierdurch wird eine federelastische Rückstellbewegung des Halteelements
in Richtung der Verschlussstellung bewirkt. Diese Ausgestaltung gestattet es mithin,
durch eine einfach konstruktive Maßnahme sowohl die Anbindung des Halteelements an
den Gleiter als auch die federelastische Rückstellung des Halteelements in seine Verschlussstellung
zu bewirken. Zusätzlicher Bauelemente bedarf es insofern nicht.
[0039] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist ein Sicherungselement vorgesehen,
das die beiden Bügelarme des Halteelements umgreift. Dieses Sicherungselement erfüllt
zwei Funktionen. Zum einen sorgt es aufgrund seiner das Halteelement umgreifenden
Anordnung dafür, dass sich die beiden Bügelarme des Halteelements nicht ungewollt
auseinander spreizen können. Dies wirkt sich in vorteilhafter Weise auf die Funktionssicherheit
positiv aus. Zum anderen dient das Sicherungselement der verwenderseitigen Bedienung
des Halteelements, zu welchem Zweck bevorzugter Weise vorgesehen ist, das Sicherungselement
mit einer Handhabe auszustatten, die verwenderseitig in einfacher Weise ergriffen
werden kann.
[0040] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass das mit dem Halteelement
zusammenwirkende Widerlage als Haken ausgebildet ist. In der Gebrauchsstellung des
Seitengitters hintergreift das Halteelement mit seinem Verbindungsbügel das als Haken
ausgebildete Widerlager. Um das Seitengitter in die Nicht-Gebrauchsstellung zu verfahren,
ist es lediglich erforderlich, das Halteelement aus der Verschluss- in die Freigabestellung
zu überführen, infolge dessen der die beiden Bügelarme des Halteelements miteinander
verbindende Verbindungsbogen von dem als Haken ausgebildeten Widerlager getrennt wird.
[0041] Um verhindern zu können, dass das bügelartige Halteelement von dem als Haken ausgebildeten
Widerlager ungewollt herunterrutscht, wird gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
vorgeschlagen, dass der Haken eingangsseitig einen Rückhaltevorsprung aufweist. Auf
diese Weise ist sichergestellt, dass der Verbindungsbogen des Halteelements nicht
vom Widerlager heruntergleiten kann. Der Rückhaltevorsprung dient insofern als zusätzliche
Absicherung, da bereits die federelastische Vorspannung des Halteelements dafür sorgt,
dass dieses in Verschlussstellung gehalten wird und nicht ungewollt in die Freigabestellung
übergehen kann.
[0042] Dem Rückhaltevorsprung kommt eine weitere vorteilhafte Funktion zu. Um ein Verschwenken
des Halteelements aus der Verschlussstellung in die Freigabestellung zu ermöglichen,
ist der Rückhaltevorsprung zu überwinden. Dies kann nur dadurch erreicht werden, dass
das Seitengitter in Gebrauchsstellung in Höhenrichtung leicht, das heißt um einige
Millimeter angehoben, das heißt nach oben verfahren wird, und zwar soweit, dass der
Rückhaltevorsprung das Halteelement insoweit freigibt, als dass eine Überführung desselben
aus der Verschlussstellung in die Freigabestellung möglich ist. Auf diese Weise wird
eine Zweihandentriegelung realisiert, was die Sicherheit mit dem Umfang des erfindungsgemäßen
Seitengitters nochmals erhöht. "Zweihandentriegelung" im Sinne der Erfindung meint
dabei, dass eine bestimmungsgemäße Entriegelung des Seitengitters verwenderseitig
nur zweihändig vorgenommen werden kann. Mit einer erster Hand ist das Seitengitter
zu ergreifen und aus der Gebrauchsstellung heraus nach oben soweit zu verfahren, dass
in vorbeschriebener Weise eine Überführung des Halteelements in die Freigabestellung
überhaupt erst möglich ist. In dieser Position muss das Seitengitter mit der einen
Hand des Verwenders gehalten werden. Nur solange sich das Seitengitter in dieser Position
befindet, kann der Verwender mit einer anderen Hand eine Überführung des Halteelements
in die Freigabestellung und damit schlussendlich eine Entriegelung bewirken. Diese
"Zweihandentriegelung" hat den Vorteil, dass das Verletzungsrisiko infolge einer Betätigung
des Seitengitters minimiert wird.
[0043] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass das Widerlager als
Teil einer endseitig in die Führungsschiene eines Stützholms einführbaren Endkappe
ausgebildet ist. Diese Ausgestaltung erweist sich als konstruktiv einfach, was die
Herstellung und etwaige Montage- bzw. Wartungsarbeiten vereinfacht. Dabei kann gemäß
einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen sein, die Führungsschienen mit einem
Verfahranschlag auszurüsten, was es gestattet, verwenderseitige Bedienfehler auszuschließen.
In der Gebrauchsstellung des Seitengitters sind die Gleiter unter Belassung eines
Spalts zum Verfahranschlag positioniert. Dabei entspricht der Abstand zum Verfahranschlag
in etwa der Höhenerstreckung des Rückhaltevorsprungs, des als Haken ausgebildeten
Widerlagers bzw. übersteigt diesen in Höhenrichtung um einige Millimeter, um etwaige
Toleranzen ausgleichen zu können. Um das Seitengitter in die Nicht-Gebrauchsstellung
zu überführen, ist dieses zunächst in der vorbeschrieben Art nach oben zu verfahren,
damit ein Verschwenken des Halteelements über den zugehörigen Rückhaltevorsprung überhaupt
erst möglich ist. Dabei dient der Verfahranschlag verwenderseitig dazu, das Seitengitter
aus der Gebrauchsstellung auf Anschlag nach oben verfahren zu können, was es verwenderseitig
in einfacher Weise gestattet, diejenige Stellung des Seitengitters identifizieren
zu können, in der eine Verschwenkbewegung des Halteelements aus der Verschlussstellung
in die Freigabestellung möglich ist.
[0044] Mit der Erfindung wird ferner ein Bett vorgeschlagen, dass mit einem Seitengitter
der vorbeschriebenen Art ausgerüstet ist.
[0045] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
anhand der Figuren:
[0046] Dabei zeigen
- Fig. 1
- in schematischer Darstellung ein mit einem erfindungsgemäßen Seitengitter ausgerüstetes
Bett;
- Fig. 2
- in einer Detailansicht den einendseitigen Bereich eines Seitengitterholms im demontierten
Zustand;
- Fig. 3
- in einer Detailansicht den einendseitigen Bereich eines Seitengitterholms im montierten
Zustand;
- Fig. 4
- in einer Detailansicht einendseitig die Latte eines Längsholms ;
- Fig. 5
- in einer Draufsicht eine Kappe eines Seitengitterholms;
- Fig. 6
- in einer Detailansicht einen höhenverstellbar an einem Betthaupt eines Bettes angeordneten
Längsholm,
- Fig. 7
- in einer schematischen Darstellung die zur Arretierung eines Längsholms eines Seitengitters
vorgesehenen Bauteile;
- Fig. 8
- in schematischer Darstellung eine Endkappe;.
- Fig. 9
- in einer schematischen Darstellung ein Sicherungselement;
- Fig. 10
- in einer schematischen Draufsicht von oben ausschnittsweise ein Fuß- bzw. Betthaupt
in einer ersten Ausführungsform;
- Fig. 11
- in einer schematischen Draufsicht von oben ausschnittsweise ein Fuß- bzw. Betthaupt
in einer zweiten Ausführungsform und
- Fig. 12
- in einer schematischen Draufsicht von oben ausschnittsweise ein Fuß- bzw. Betthaupt
in einer dritten Ausführungsform.
[0047] Fig. 1 lässt in schematischer Darstellung ein Bett 1 erkennen. Dies verfügt über
ein Bettgestell 19, das ein Fusshaupt 21 einerseits und ein Kopfhaupt 20 andererseits
aufweist. Zwischen den beiden Betthäuptern 20 und 21 erstrecken sich die offenen Längsseiten
des Bettes, wobei je offener Längsseite ein Seitengitter 2 vorgesehen ist.
[0048] Ein jedes Seitengitter 2 verfügt über zwei in Höhenrichtung 24 beabstandet voneinander
angeordnet Längshome 3. Diese sind höhenverstellbar ausgebildet und können aus einer
Nicht-Gebrauchsstellung in eine Gebrauchsstellung und umgekehrt überführt werden.
In der Nicht-Gebrauchsstellung sind die Längsholme 3 in eine untere Position verfahren,
die einen ungehinderten Einstieg ins Bett gestattet. In der Gebrauchsstellung sind
die Längsholme 3 indes in eine obere Position verfahren, womit für eine im Bett liegende
Person ein Herausfallschutz geschaffen ist.
[0049] Die Längsholme 3 des erfindungsgemäßen Seitengitters 2 verfügen jeweils über eine
Latte 4, die einendseitig eine erste Kappe 5 und anderendseitig eine zweite Kappe
6 trägt. Die Kappen 5 und 6 sind jeweils längsverschieblich an der Latte 4 angeordnet.
Damit vermag eine jede Kappe 5 beziehungsweise 6 eine Längsverschiebung relativ zur
Latte 4 zu bewerkstelligen, vorzugsweise um einen Einzelhub von 100 mm. Im Ergebnis
wird so ein Gesamthub von 200 mm bereitgestellt. Um diesen Gesamthub kann der Längsholm
verlängert beziehungsweise verkürzt werden.
[0050] Wie insbesondere die Detaildarstellungen nach den Fign. 2 und 3 erkennen lassen,
sind die großen Oberflächen 7 der Latte 4 mit einer Mittelnut 8 ausgerüstet. Diese
Mittelnut 8 dient zweierlei Zwecken. Zum einen ermöglicht sie eine verwenderseitig
vereinfachte Handhabung, da dieser mit seinen Fingerspitzen in die Mittelnut eingreifen
kann. Zum anderen dienen die Mittelnuten 8 einer schienenartigen Führung der endseitig
von der Latte 4 aufgenommenen Kappen 5 und 6, die über zu den Mittelnuten 8 korrespondierend
ausgebildete Einwölbungen 9 verfügen, die im montierten Zustand formschlüssig in die
Mittelnuten 8 eingreifen, wie insbesondere die Ansicht nach Fig. 3 erkennen lässt.
[0051] Für eine unverlierbare Anordnung der Kappen 5 und 6 an der Latte 4 verfügt diese
endseitig jeweils über eine Arretiereinrichtung 10, die im gezeigten Ausführungsbeispiel
über einen Arretierstift 11 einerseits und eine Längsnut 12 andererseits verfügt.
Dabei ist der Arretierstift 11 federbelastet in einer von der Latte 4 endseitig bereitgestellten
Bohrung angeordnet. Die Längsnut 12 ist als geschlossene Längsnut ausgebildet und
innerhalb der zugehörigen Kappe 5 bzw. 6 ausgebildet, wie insbesondere die Darstellung
nach Fig. 5 erkennen lässt. Im endmontierten Zustand greift der Arretierstift 11 in
die zugehörige Längsnut 12 der Kappe ein, womit die Wegstrecke der möglichen Längsverschiebung
der Kappe 5 bzw. 6 relativ gegenüber der Latte durch die Längsausdehnung der Längsnut
12 bestimmt ist.
[0052] Zur Anbindung des Längsholms 3 an einen Mechanismus 13 zur Höhenverstellung des Längsholms
3 kommt ein vom Mechanismus 13 bereitgestelltes Schwert 14 zum Einsatz. Dieses verfügt
holmseitig über eine Bohrung 15, die im endmontierten Zustand in Überdeckung mit einer
von der jeweiligen Kappe 5 beziehungsweise 6 bereitgestellten Bohrung 16 kommt. Durch
die Bohrungen 15 und 16 greift im endmontierten Zustand ein Stift 17, wie dies aus
Fig. 3 zu ersehen ist. Auf diese Weise wird eine verdrehbare Anordnung des Längsholms
3 an dem Verstellmechanismus 13 erreicht, wobei die Verdrehachse, um die herum eine
Verschwenkbewegung 25 möglich ist, durch den Stift 17 definiert ist.
[0053] Wie den Fign. 2 und 3 ferner entnommen werden kann, verfügt der Verstellmechanismus
13 über einen Gleiter 18, der im endmontierten Zustand in eine Führungsschiene 22
eingreift, die beispielsweise von einem der Betthäupter 20, 21 des Bettes 1 bereitgestellt
ist, wie sich insbesondere aus der Darstellung nach Fig. 6 ergibt. Der Gleiter 18
ist innerhalb dieser Führungsschiene 22 in Höhenrichtung 24 verfahrbar.
[0054] Je Längsholm 3 sind zwei Gleiter 18 bzw. zwei Schwerter 14 vorgesehen. Wobei der
eine Gleiter 18 samt daran angeordnetem Schwert 14 einendseitig und der andere Gleiter
18 mit daran angeordnetem Schwert 14 anderendseitig des jeweiligen Längsholms 3 vorgesehen
ist. Kommen je Seitengitter 2 mehrere Längsholme 3 zum Einsatz, so sind dementsprechend
weitere Gleiter 18 bzw. Schwerter 14 für die weiteren Längsholme vorgesehen.
[0055] Fig. 2 lässt einen derart weiteren Gleiter 27 zur Anordnung eines weiteren in den
Figuren nicht dargestellten Längsholms 3 erkennen. Dabei ist vorgesehen, dass die
Gleiter 18 und 27 über ein gemeinsames Gestänge 28 miteinander gekoppelt sind. Das
Gestänge 28 ist nach Art einer Schlaufe ausgebildet, was es gestattet, dass der mit
Bezug auf die Bildebene nach Fig. 2 untere Gleiter 27 relativ gegenüber dem oberen
Gleiter 18 verfahren werden kann. Auf dieser Weise ist sichergestellt, dass die beiden
von einem Seitengitter 2 bereitgestellten Längsholme 3 bei einer Überführung in die
Gebrauchsstellung auseinanderverfahren bzw. bei einer Überführung in die Nicht-Gebrauchsstellung
in Höhenrichtung 24 zueinander verfahren.
[0056] Der vorbeschriebene Verstellmechanismus 13 gestattet einen Längenausgleich der Längsholme
3 in Längsrichtung 26 sowie eine verschwenkte Ausrichtung der Längsholme 3 relativ
gegenüber dem Bettgestell 19. Dabei befindet sich der Drehpunkt 23 für eine Verschwenkbewegung
eines Längsholms 3 außerhalb der von einer Führungsschiene 22 bereitgestellten Führungsbahn.
Dies gestattet in vorteilhafter Weise einen einfachen Zugriff auf den das Schwert
14 mit dem Längsholm 3 verbindenen Stift 17, was eine einfache Montage bzw. im Reparaturfall
eine einfache Demontage zulässt.
[0057] Wie dies im Detail in Fig. 7 dargestellt ist, verfügt der Gleiter 18 über ein Halteelement
29. Dieses ist als Bügel ausgebildet und verfügt über einen ersten Bügelarm 36 und
einen zweiten Bügelarm 37, die über einen Verbindungsbogen 35 miteinander gekoppelt
sind. Endseitig der Bügelarme 36 und 37 sind jeweils Gelenkarme 32 bzw. 33 vorgesehen,
wobei diese Gelenkarme 32 und 33 in Höhenrichtung des Halteelements 29 beabstandet
zueinander ausgebildet sind, insbesondere die Darstellung nach Fig. 7 erkennen lässt.
[0058] Zur Anordnung des Halteelements 29 am Gleiter 18 dienen vom Gleiter 18 bereitgestellte
Bohrungen 34, in die die Gelenkarme 32 und 33 im endmontierten Zustand eingreifen.
[0059] Auf die Bügelarme 32 und 33 ist im endmontierten Zustand ein Sicherungselement 38
aufgeschoben. Eine Ansicht des Sicherungselements 38 ist Fig. 9 zu entnehmen.
[0060] Wie die Darstellung nach Fig. 9 erkennen lässt, verfügt das Sicherungselement 38
über zwei Arme 39 und 49, die sich ausgehend von einem Grundkörper 41 erstrecken und
einen Volumenraum 48 zwischen sich ausbilden. Dabei dient der Volumenraum 48 der Aufnahme
des Halteelements 29, in welcher Aufnahmestellung die Arme 39 und 49 des Sicherungselements
38 die Bügelarme 36 und 37 des Halteelements 29 umgreifen.
[0061] Damit ist ein Auseinanderspreizen der Bügelarme 36 und 37 verhindert, was einen sicheren
Sitz des Halteelements 29 am Gleiter 18 bewirkt.
[0062] Das Sicherungselement 38 trägt ferner eine Betätigung 40, die einer verwenderseitigen
Bedienung dient, wie sich aus der weiteren Erläuterung noch ergeben wird.
[0063] Für einen endseitigen Verschluss der Führungsschiene 22, die nach Art einer Nut ausgebildet
ist, dient eine Endkappe 42, wie sie sich insbesondere aus der Darstellung nach Fig.
8 ergibt. Diese Endkappe 42 stellt einerseits eine Abschlussplatte 46 zur Verfügung
sowie andererseits ein als Haken ausgebildetes Widerlager 30 und einen in Form eines
Stegs ausgebildeten Verfahranschlag 43 (vergleich Fig. 7). Das als Haken ausgebildete
Widerlager 30 verfügt eingangsseitig über einen Rückhaltevorsprung 47. Dieser ist
unter Belassung einer Spaltöffnung 44 beabstandet zum Verfahranschlag 43 ausgebildet.
Dem Rückhaltevorsprung 47 gegenüberliegend ist ferner eine Rampe 45 von dem als Haken
ausgebildeten Widerlager 30 bereitgestellt.
[0064] Das Halteelement 29 ist aufgrund der vorbeschriebenen Ausgestaltung federelastisch
am Gleiter 18 angeordnet und wird unter Federvorspannung in seiner Verschlussstellung
gehalten. Zur Überführung des Halteelements 29 aus der Verschlussstellung in die Freigabestellung
ist dieses entgegen der auf das Halteelement 29 einwirkenden Federvorspannung zu verschwenken
und zwar mit Bezug auf die Zeichnungsebene nach Fig. 7 nach rechts, das heißt von
links nach rechts.
[0065] Die Funktionsweise der vorbeschriebenen Konstruktion ergibt sich wie folgt.
[0066] In der Nicht-Gebrauchsstellung befindet sich der Längsholm 3 in einer unteren Position
relativ zum Bett 1, so dass ein Einstieg ins Bett 1 ermöglicht ist. Soll nun der Längsholm
3 in seine Gebrauchsstellung verbracht werden, so ist dieser in Höhenrichtung 24 nach
oben zu verfahren. Dabei gleitet der ihn gegenüber dem Stützholm 31 abstützende Gleiter
18 in der zugehörigen Führungsschiene 22.
[0067] Sobald der Verbindungsbogen 35 des Halteelements 29 die am Widerlager 30 ausgebildete
Rampe 45 erreicht, erfolgt durch eine weitere Höhenverfahrbewegung des Längsholms
3 ein Verschwenken des Halteelements 29 in die Freigabestellung, das heißt ein Verschwenken
des Halteelements 29 entgegen der auf das Haltelement 29 einwirkenden Federkraft,
mithin mit Bezug auf die Zeichnungsebene nach Fig. 7 nach rechts. Sobald das Halteelement
29 die Freigabestellung erreicht hat, wird der Verbindungsbogen 35 bei einer weiter
fortgesetzten Verfahrbewegung des Längsholms 3 durch die Spaltöffnung 44 zwischen
Widerlager 30 einerseits und Verfahranschlag 43 andererseits geführt. Sobald das Halteelement
29 mit seinem Verbindungsbogen 35 den Rückhaltevorsprung 47 passiert hat, schnappt
dieses aufgrund der einwirkenden Federvorspannung zurück in seine Verschlussstellung
und gelangt damit hinter den Rückhaltevorsprung 47. Eine weitere Verfahrbewegung des
Längsholms 3 in Höhenrichtung nach oben ist bei dieser erreichten Position nicht möglich,
da der zugehörige Gleiter 18 am Verfahranschlag 43 anliegt.
[0068] Der in die Gebrauchsstellung überführte Längsholm 3 kann nun verwenderseitig losgelassen
werden, wobei er quasi hängend gelagert ist und sich über das Halteelement 29 am Widerlager
30 abstützt. Ein zweiter Längsholm 3 ist der Bewegung des ersten Längsholms 3 aufgrund
seiner Ankopplung über den Verbindungsbügel, das heißt das Gestänge 28 (vergleich
Fig. 2) gefolgt.
[0069] Soll nun das Seitengitter aus der Gebrauchsstellung in die Nicht-Gebrauchsstellung
überführt werden, ist zunächst der Längsholm 3 zu ergreifen und auf Anschlag in Höhenrichtung
nach oben zu verfahren, und zwar um halteelementseitig den Rückhaltevorsprung 47 überwinden
zu können. Zu diesem Zweck ist der Gleiter 18 des Längsholms 3 in Gebrauchsstellung
unter Belassung eines Abstands vom Verfahranschlag 43 angeordnet. Um diesen Abstand
kann der Längsholm 3 aus seiner Gebrauchsstellung nach oben in Höhenrichtung verfahren
werden. Infolge dieser Verfahrbewegung gibt der Rückhaltevorsprung 47 den Verbindungsbogen
35 des Halteelements 29 frei, so dass dieser mittels der Betätigung 40 verwenderseitig
bedient und damit aus der Verschlussstellung in die Freigabestellung entgegen der
auf das Halteelement 21 einwirkenden Federkraft verschwenkt werden kann. Der Gewichtskraft
folgend kann nun das Seitengitter mit seinen Längsholmen 3 nach unten in die Nicht-Gebrauchsstellung
entlang der Führungsschiene 22 verfahren werden.
[0070] Beispielhafte Ausgestaltungen eines Fußhaupts 20 bzw. eines Kopfhaupts 21 sind den
Fign. 10, 11 und 12 zu entnehmen. Wie diese Figuren erkennen lassen, dienen für die
höhenverschiebliche, bzw. -verstellbare Anordnung der Längsholme 3 eines Seitengitters
Stützholme 31. Diese sind als jeweiliger Bestandteil des Fußhaupts 20 bzw. des Kopfhaupts
21 ausgebildet. Zur höhenverstellbaren Anordnung der Längsholme 3 sind die Stützholme
31 mit Führungsschienen 22 ausgebildet, wie sich ausschnittsweise anhand der Fign.
10 bis 12 ergibt, die jeweils unterschiedliche Ausgestaltungsformen betreffen.
[0071] Die Fign. 10, 11 und 12 lassen jeweils ausschnittsweise das als Kopfhaupt 21 dienende
Kopfteil des Bettes 1 erkennen. Dabei ist ein solches Kopfhaupt 21 aus einer Platte
50 einerseits und Stützholmen 31 andererseits gebildet, wobei die Stützholme 31 Nuten
51 bereitstellen, in die die Platte 50 eines Kopfhaupts 21 randseitig eingesetzt ist.
Zur weiteren Sicherung der jeweiligen Platte 50 können Arretierungsstifte 52 vorgesehen
sein, wie dies die Ausführungsbeispiele nach den Fign. 10 und 12 erkennen lassen.
Bezugszeichenliste
[0072]
| 1 |
Bett |
| 2 |
Seitengitter |
| 3 |
Längsholm |
| 4 |
Latte |
| 5 |
Kappe |
| 6 |
Kappe |
| 7 |
Oberfläche |
| 8 |
Mittelnut |
| 9 |
Einwölbung |
| 10 |
Arretiereinrichtung |
| 11 |
Arretierstift |
| 12 |
Längsnut |
| 13 |
Mechanismus |
| 14 |
Schwert |
| 15 |
Bohrung |
| 16 |
Bohrung |
| 17 |
Stift |
| 18 |
Gleiter |
| 19 |
Bettgestell |
| 20 |
Fußhaupt |
| 21 |
Kopfhaupt |
| 22 |
Führungsschiene |
| 23 |
Drehpunkt |
| 24 |
Höhenrichtung |
| 25 |
Verdrehrichtung |
| 26 |
Längsrichtung |
| 27 |
Gleiter |
| 28 |
Gestänge |
| 29 |
Halteelement |
| 30 |
Widerlager |
| 31 |
Stützholm |
| 32 |
Gelenkarm |
| 33 |
Gelenkarm |
| 34 |
Bohrungen |
| 35 |
Verbindungsbogen |
| 36 |
Bügelarm |
| 37 |
Bügelarm |
| 38 |
Sicherungselement |
| 39 |
Arm |
| 40 |
Betätigung |
| 41 |
Grundkörper |
| 42 |
Endkappe |
| 43 |
Verfahranschlag |
| 44 |
Spaltöffnung |
| 45 |
Rampe |
| 46 |
Anschlussplatte |
| 47 |
Rückhaltevorsprung |
| 48 |
Volumenraum |
| 49 |
Arm |
| 50 |
Platte |
| 51 |
Nut |
| 52 |
Arretierungsstift |
1. Seitengitter für ein Bett, mit einem höhenverstellbaren Längsholm (3), der eine Latte
(4) aufweist, die endseitig jeweils eine Kappe (5, 6) längsverschieblich aufnimmt.
2. Seitengitter nach Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Latte (4) beidseitig auf ihren großen Oberflächen (7) jeweils eine in Lattenlängsrichtung
verlaufende Mittelnut (8) aufweist.
3. Seitengitter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kappen (5, 6) jeweils lattenseitig eine Einwölbung (9) aufweisen, die im endmontierten
Zustand in die jeweils zugehörige Mittelnut (8) der Latte (4) eingreift.
4. Seitengitter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kappe (5, 6) unverlierbar an der Latte (4) angeordnet ist, zu welchem Zweck
eine Arretiereinrichtung (10) vorgesehen ist.
5. Seitengitter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretiereinrichtung (10) einen federbelasteten Arretierstift (11) aufweist, der
im endmontierten Zustand in eine beidseitig verschlossene Längsnut (12) eingreift.
6. Seitengitter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kappen (5, 6) jeweils lattenentfernt verdrehbar an einem Mechanismus (13) zur
Höhenverstellung des Längsholms (3) angeordnet sind.
7. Seitengitter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Mechanismus (13) zur Höhenverstellung einen in einer bettseitigen Führungsschiene
(22) höhenverfahrbar geführten Gleiter (18) aufweist, an dem der Längsholm (3) verschwenkbar
angeordnet ist, wobei der Drehpunkt (23) für eine Verschwenkbewegung des Längsholms
(3) außerhalb der von der Führungsschiene (22) bereitgestellten Führungsbahn liegt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleiter (18) ein Schwert (14) trägt, unter dessen Zwischenschaltung der Längsholm
(3) am Gleiter (18) angeordnet ist, wobei der Gleiter (18) und das Schwert (14) feststehend
zueinander ausgebildet sind.
9. Seitengitter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleiter (18) und das Schwert (14) einstückig ausgebildet sind.
10. Seitengitter nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Längsholm am Schwert (14) verschwenkbar angeordnet ist.
11. Seitengitter nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleiter (18) ein Halteelement (29) aufweist, das mit einem von einem die Führungsschiene
(22) bereitstellenden Stützholm (31) getragenen Widerlager (30) zusammenwirkt, wobei
das Halteelement (29) nach Art eines Bügels ausgebildet und verschwenkbar am Gleiter
(18) angeordnet ist.
12. Seitengitter nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (29) federbelastet, vorzugsweise federelastisch ausgebildet ist.
13. Seitengitter nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (29) zwei Gelenkarme (32, 33) aufweist, die in entsprechende Bohrungen
(34) des Gleiters (18) eingreifen.
14. Seitengitter nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelenkarme (32, 33) in Höhenrichtung des Halteelements (29) beabstandet zueinander
ausgebildet sind.
15. Seitengitter nach einem der vorhergehenden Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Widerlager (30) als Haken ausgebildet ist.