[0001] Die Erfindung betrifft Verfahren und Vorrichtungen zum Entfernen von Milben, Kerbtieren,
Mikroorganismen, Allergenen und/oder Pilzen aus gepolsterten Gegenständen und aus
mit Füllgut versehenen Bettwaren. Es wird nachfolgend beschrieben, wie eine gezielte
Bekämpfung von Kerbtieren auch im Innern von Polsterungen und Füllungen erfolgen kann.
Grundsätzlich werden mehrere Aufgaben gelöst. Zum einen werden Lösungen geschaffen,
um Milben und andere Kerbtiere zu vernichten; weiterhin können Pilzpopulationen zerstört
und darüber hinaus Allergene schonend, ohne in ihrer Umgebung weitere Kontaminierungen
zu verursachen, entfernt werden. Eine Neubesiedelung und eine Vermehrung von Schädlingen
wird durch eine Unterbindung der Biozönosen und durch fein steuerbare, biotische Ökofaktoren
präventiv unterbunden.
Stand der Technik
[0002] Die Entstehung von Allergien in den modernen Industrienationen weist eine steigende
Tendenz auf. Insbesondere Asthmaerkrankungen (Asthma bronchiale), aber auch Rhinitis
allergica, Conjunctivitis allergica, bis hin zu irreversiblen Lungenerkrankungen (Lungenemphysemen),
sind sehr oft auf Allergene in Hausstaub zurückzuführen. Dies ist vor allem auf Allergenproduzenten
in unseren häuslichen Bereichen zurückzuführen. Nahezu 10% aller Allergiker in Mitteleuropa
leiden unter einer Allergie gegen Hausstaub.
[0003] Der bevorzugte Lebensraum für Milben ist das Bett. An zweiter Stelle stehen Bettmaterialien
(Kopfkissen, Oberbetten), weiterhin Polstermöbel und andere Heimtextilien. In einer
Polstermatratze herrschen für die Milbe hervorragende Lebensbedingungen, dadurch bedingt,
dass der Schläfer zu einer hohen Luftfeuchtigkeit und entsprechender Wärme beiträgt,
wodurch das biologische Klima und die Fortpflanzung der Schädlinge unterstützt werden.
[0004] Im Bereich des Bettes herrschen aber auch optimale Voraussetzungen für das Wachstum
von Schimmelpilzen, vor allem der Gattung Aspergillus. Wie Milben weisen auch Schimmelpilze
ein ubiquitäres Vorkommen auf und verbreiten sich durch Sporen, welche ebenfalls in
hohem Maße Allergenträger darstellen. Zwischen Hausstaubmilben und den Schimmelpilzen
besteht eine Symbiose. So ernährt sich die Hausstaubmilbe von Hautschuppen, welche
der Schläfer auf und durch seine Bewegungen in eine Matratze verbracht hat. Diese
werden von den Pilzenzymen angedaut und sind so für die Milbe besser verwertbar. Nach
Verzehr durch die Milbe, in deren Magen-Darm Trakt gelangt, keimen die Pilzkonidien
dort weiter und gelangen durch die Ausscheidungen der Tiere (Milbenfaeces) wieder
nach außen und somit in das Innere eines Polsterobjekts oder einer Bettware. Dieser
Umstand erklärt das gemeinsame Vorkommen und die explosionsartige Vermehrung von Milben
und Schimmelpilzen in Matratzen und Polsterungen, Kopfkissen und Oberbetten.
[0005] Die Exkremente von Hausstaub- und Bettmilben, etwa zwanzig kleine Kotbällchen, die
ein einziges Tier täglich ausscheidet, sind etwa 30 Mikrometer groß und enthalten
im höchsten Maße allergene Stoffe. Bedenkt man, dass diese Ausscheidungen, tief im
Inneren eines gepolsterten Gegenstandes, in feinste Teilchen zerfallen und dann nur
noch wenige Mikrometer groß sind, erscheint eine Lösung zu der Beseitigung dieser
Allergene fast unmöglich. Es wurden auf diesem Gebiet viele Versuche unternommen,
um das Problem wenigstens teilweise in den Griff zu bekommen.
[0006] Entwicklungen, welche eingesetzt werden, um Milben zu vernichten, finden sich in
fast jedem Haushalt. Besonders in sogenannten Allergikerhaushalten, wo nicht selten
mehrere Familienmitglieder, sehr häufig auch Säuglinge und Kleinkinder, von Hausstauballergien
betroffen sein können, sind Mittel zur Bekämpfung von Allergenen dringend gewünscht.
[0007] Auf dem Markt sind Matratzenauflagen und Überzüge für Polster und Matratzen erhältlich,
welche regelmäßig gewaschen wenigstens Teilerfolge in der Milbenprävention erzielen.
[0008] Aus
EP 0047553 A1 ist ein Verfahren mit dem Wirkstoff Natamycin beschrieben, der in Form von Pulver
oder einer Suspension angewendet werden kann. Ferner aus
WO 97/24484 A ein gegen Hausstaubmilben wirkendes Biozid. Beide Wirkstoffe können lediglich oberflächlich
auf einen Gebrauchsgegenstand aufgetragen werden und können nicht in das Innere der
Materialien vordringen und wirken.
[0009] In
DE 4333831 C2 wird die Erfindung einer Vorrichtung zum Absaugen und mit integriertem UV Licht präsentiert,
mit welcher partiell und oberflächlich mit Milben kontaminierte Gegenstände bearbeitet
werden können. Unter
DE 4344737 C2 wird ein Gerät beschrieben, welches zusätzliche mechanische Schwingungen erzeugen
und oberflächlich auf kontaminierten Gegenständen eingesetzt werden kann.
[0010] In
1020060096226 A (Koreanisches Patentamt) wird ebenfalls die Bestrahlung eines kompletten Bettkörpers
an der Oberfläche mittels UV Licht in Form einer sekundären Maßnahme vorgestellt,
wobei dort ein zu dekontaminierender Gegenstand auf eine Vorrichtung verbracht werden
muss.
[0011] Weiterhin bestehen Entwicklungen, welche eine Tötung der Milben durch Wärme vorsehen.
In
DE 202005013488 U1 wird beschrieben, wie durch eine Kühl- und Trockenanlage mit einem Röhrensystem grundsätzlich
die thermische Vernichtung von Milben möglich wird. Gleiches gilt für den "Heißluftventilator
als Hausmilbenvernichter" aus
DE 10300169 A1, während in
DE 102010006034 A1 vorgesehen ist, durch eine Belüftungsvorrichtung die Luftfeuchtigkeit in einer Matratze
mittels eines Luftentfeuchters derart zu senken, dass Milben und Pilzkolonien absterben
sollen. Was mit den verbleibenden Allergenen geschehen soll, wird nicht berichtet.
Problematisch in diesem Zusammenhang ist die wissenschaftliche Erkenntnis, dass Milbenpopulationen
und eine relative Luftfeuchte eng miteinander korrelieren. Bereits die Luftfeuchtigkeit
der vorherrschenden Bedingungen in einer Umgebung genügen, um Milben in Matratzen
und Bettwaren überleben zu lassen. Grundsätzlich können technische Vorrichtungen zur
Verringerung der Luftfeuchtigkeit in Polsterungen und Matratzen funktionieren, jedoch
nur dann, wenn deren Anwendung über einen sehr langen Zeitraum erfolgt.
[0012] Das Patent
US 7, 626, 187 B2 beschreibt ein modular aufgebautes System zur Vernichtung von Organismen und Insekten
unter Einfluss von UV Strahlung, elektromagnetischen Feldern und Ultraschall sowie
den Einsatz von metallhaltigen Mikropartikeln. Präventionen können hierdurch nicht
erreicht werden, der Einsatz diese Gerätes ist aufwändig und kostenintensiv, die Wirkung
einer Anwendung fraglich.
[0013] Es bleibt festzustellen, dass derzeitige Lösungen nicht nur Vorteile haben. Problematisch
in diesem Zusammenhang bleibt die Extrahierung von Allergenen, den abgestorbenen Tieren,
deren Exkrementen und den Schimmelpilzen, mittels Absaugung durch ein Gerät. Selbst
geringste Mengen von Allergenen, die durch die Abluft eines Sauggerätes wieder in
die Luft eines Wohnraums gelangen, sind bedenklich. Darüber hinaus krallen sich Milben
mit ihren Fangarmen fest in die Fasern eines Gewebes und können nur sehr schwer abgesaugt
werden. Milben verbleiben so nach wie vor an der Oberfläche und erst recht in tiefer
liegenden Schichten der kontaminierten Gegenstände. Sie vermehren sich dort weiter,
pflanzen sich fort, legen ihre Eier und produzieren ihre Allergene. Die Saugkraft
der Geräte, welche ohnehin nur an der Oberfläche wirken, müsste erhöht werden, was
zusätzlich Ansprüche an die Filterung mit sich bringt.
[0014] Zusätzliche Risiken bestehen bei thermischen Varianten durch Brandgefahr, besonders
signifikant bei einem Einsatz in einem dafür sensibilisierten Bereich. Hierbei ist
zu bedenken, dass vor allem Milben sehr temperaturresistent sind und lange Zeit einer
Temperatur von über 60 Grad ausgesetzt sein müssen, um abzusterben. Weiterhin entstehen
hohe Energiekosten und Emissionen in Form von Feuchtigkeit, welche wiederum unerwünscht
in die Umgebung abgegeben wird und günstige Bedingungen für die Hausstaubmilben in
der Matratze schafft. Somit sind diese Lösungen auch kontraproduktiv, es sei denn,
man verbringt die Gebrauchsgegenstände an einen anderen Ort außerhalb geschlossener
Räume, was einen erheblichen Aufwand darstellt. Allergene werden durch diese Maßnahmen
nicht entfernt, im Gegenteil, neue Populationen entstehen und bilden in den Objekten
immer massivere und neue Rückstände.
[0015] Der Einsatz von Fungiziden und Bioziden birgt neben einer relativ einfachen Anwendung
stets die Gefahren von gesundheitlichen Beeinträchtigungen; sie kommen darüber hinaus
in einem hochsensiblen Bereich und unter Umständen in Haushalten mit Personen, welche
Vorerkrankungen haben und ohnehin sensibilisiert sind, zum Einsatz. Sie müssen wiederholt
eingesetzt werden, um dauerhafte Wirkungen zu erzielen. Bei Fungiziden bestehen zudem
bei topischen Anwendungen im häuslichen Bereich große Bedenken, da es sich um inhärent
toxische Stoffe handelt. Diese Mittel wirken auch nur an der Oberfläche und können
nicht in die tieferen Schichten von Polsterungen vordringen.
[0016] Nach wissenschaftlichen Regeln bleibt festzustellen, dass nach bisherigen Erkenntnissen
keine Effekte, weder durch Austrocknung, noch durch vermeintlich milbensichere Matratzen
etc. bekannt sind, welche bei Allergikern eine Besserung ihrer Beschwerden erzielen
würden.
Aufgabenstellung
[0017] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, möglichst viele Milben und Hausstauballergene,
auch und vor allem aus dem Inneren von Polsterungen, durch selektiven Zugriff zu entfernen.
Es ist eine effektive und kostengünstige Lösung gewünscht, welche ohne potenzielle
Gefährdung der Gesundheit, der in einem Haushalt lebenden Personen, dauerhaft, praktisch
und gefahrlos angewendet werden kann. Durch die verschiedenen Ausführungen der Erfindung
soll ein vielfältiger Einsatz möglich werden.
[0018] Die Aufgabe wird durch Bereitstellung des Verfahrens nach Anspruch 1, der Vorrichtung
nach Anspruch 7, sowie des gepolsterten Gegenstandes nach Anspruch 12 gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen sind in den jeweiligen Unteransprüchen dargelegt. Das Verfahren
zum Entfernen von Milben, Kerbtieren, Mikroorganismen, Allergenen und/oder Pilzen
aus gepolsterten Gegenständen und aus mit Füllgut versehenen Bettwaren der eingangs
beschriebenen Art, in welche(n) mindestens ein Körper (A) mit Öffnungen auf seiner
Oberfläche eingebracht oder vorhanden ist, wobei dieser mindestens eine Körper (A)
über mindestens eine als Röhre ausgebildete Leitung zur Ein- und Ausleitung von Objekten
wie z. B. von Trägermaterial mit einem vorzugsweise außerhalb der Gegenstände oder
Bettwaren angeordneten Ventilationsmittel wie einem Saug- und/oder Blasaggregat verbunden
ist, sieht vor, dass ein Trägermaterial mit Hilfe des Ventilationsmittels über die
mindestens eine Leitung in den mindestens einen Körper zunächst eingeführt und nach
seiner Besiedelung (Kontamination) mit Milben über das Leitungssystem wie insbesondere
über die mindestens eine Leitung wieder abgeführt wird. Somit ist gewährleistet, dass
Milben, aber auch andere Kerbtiere, Deutonymphen (Larven), Eier, Pilze und Pilzsporen,
Mikroorganismen und deren Ausscheidungen, sowie alle Arten von Allergenen, über diese
Leitung bzw. über dieses Leitungssystem zusammen mit dem vorher eingebrachten Trägermaterial
aus dem mindestens einen Körper (A) evakuiert werden können. Vorzugsweise werden diese
Körper (A) bereits bei der Produktion eines Gebrauchsgegenstandes, der sich auf diese
Erfindung bezieht, herausgebildet. So können diese Körper in Polsterkernen, die beispielsweise
aus Latex bestehen, bereits eingegossen werden, oder bei der Produktion in Form von
Hohlräumen bereitgestellt werden.
[0019] In den Körpern (A) kann sich in Abhängigkeit von der physikalischen Beschaffenheit
des Trägermaterials vorteilhafterweise ein Gitterbehälter befinden, der durch eine
Halterung an der Innenwand der Körper (A) fixiert ist. In diesem Fall führt die Saug-
und/oder Blasleitung in den Gitterbehälter des mindestens einen Körpers (A). Das Trägermaterial
wird in den mindestens einen Körper (A) bzw. in den Gitterbehälter des mindestens
einen Körpers (A) mit Hilfe des Ventilationsmittels eingebracht, wobei die Maschenweite
der Öffnungen des Körpers (A) bzw. des in ihm gegebenenfalls angeordneten Gitterbehälters
kleiner als das Trägermaterial ist, sodass das Trägermaterial sicher von dem Körper
(A) oder dem Gitterbehälter zurückgehalten wird und nicht in das umgebende Polstermaterial
oder Füllgut gelangen kann. Der nach einer Ausführungsform vorgesehene Gitterbehälter
sollte den Körper (A) vorzugsweise nicht berühren, denn es ist nach dieser Ausführungsform
erwünscht, dass sich an der Innenwand des Körpers (A) noch Pilzkolonien entwickeln,
die zusätzliche abiotische Ökofaktoren, als Voraussetzungen für ein Überleben von
Kerbtieren, eben in diesen Körpern (A) suggerieren, um die Bereitschaft für eine forcierte
biologische Migration in diese Körper (A) zu schaffen. So bilden diese Körper (A)
künstlich geschaffene Physiotope, in denen eine kontrollierte Biozönose zwischen Kerbtier
(Milbe) und Pilz stattfindet. Durch den Einsatz von mehreren Körpern (A) innerhalb
eines gepolsterten Gegenstandes wird sogar ein komplexes System dahin gehend geschaffen,
dass diese Ökotope (biologische Lebensräume) mit Nachbarökotopen (weiteren Körpern
(A)), die dann als Ökochoren (mehrere Ökotope) fungieren, in ihrer Gesamtheit eine
Art Ökozone bilden. Sofern kein granuläres, sondern vergleichsweise weiches wie z.
B. gewebeartiges Trägermaterial ohne nennenswerte abrasive Eigenschaften eingesetzt
wird, kann auf den Gitterbehälter verzichtet werden, da die zur Unterstützung des
biologischen Effektes vorteilhafte Pilzkolonie an der Innenwand des Körpers (A) verbleibt.
Es sei jedoch erwähnt, dass das Vorhandensein eines Gitterbehälters innerhalb der
Körper (A), auch bei Verwendung eines abrasiven Trägermaterials, kein wesentliches
Merkmal der vorliegenden Erfindung darstellt.
[0020] Das Einführen des Trägermaterials in den und das Abführen desselben aus dem mindestens
einen Körper (A) mit den Öffnungen auf seiner Oberfläche erfolgt erfindungsgemäß mit
einem Ventilationsmittel wie z. B. mit einem Saug- und/oder Blasaggregat, an welches
der mindestens eine Körper (A) über mindestens eine als Röhre ausgebildete Leitung
angeschlossen wird. Grundsätzlich kann das Saug- und/oder Blasaggregat entweder innerhalb
der zu reinigenden Gegenstände oder Bettwaren angeordnet oder den Komponenten des
erfindungsgemäßen Systems als externe Einheit außerhalb der Gegenstände oder Bettwaren
funktionell zugeordnet sein. Milben und Allergene, Schadstoffe und Trägermaterial
werden dann über die Blas- und/oder Saugfunktion dieses Aggregats abgeführt und bevorzugt
in einen leerbaren Behälter geleitet. Werden erfindungsgemäß mehrere Körper (A) eingesetzt,
erfolgt deren jeweilige Verbindung zum vorzugsweise außerhalb des gepolsterten Gegenstandes
oder der mit Füllgut versehenen Bettware angeordneten Ventilationsmittel je nach Ausführungsform
über eine eigene oder eine von mehreren Körpern (A) gemeinsam genutzte Leitung der
vorbeschriebenen Art, wie nachfolgend näher erläutert wird. Auch wenn die Erfindung
bereits erfolgreich ausgeführt werden kann, wenn in einen Körper (A) lediglich eine
Leitung mündet, die dann durch zwischenzeitliches Umschalten des Ventilationsmittels
von Saugen/Blasen zu Blasen/Saugen zum Einbringen und zum Abführen von Trägermaterial
in bzw. aus dem Körper (A) eingesetzt wird, können auch zwei Leitungen in diesen Körper
(A) einmünden, sodass der Anwender nur eine Saug- oder Blasfunktion am Ventilationsmittel
benötigt.
[0021] Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, zusätzlich vor jeden Körper (A) mit den
Öffnungen ein Ventil außerhalb des Aggregates, vorzugsweise ein 2/3 Wege Ventil, in
die Saug - und/oder Blasleitung zwischen jeweils einem Körper (A) und dem Saug- und/oder
Blasaggregat einzubauen. Dadurch kann Trägermaterial separat in jeden einzelnen Körper
(A) eingeführt oder abgeführt werden. Die Wirkung der Saug - und/oder Blasleistung
erhöht sich merklich, ohne dass das Aggregat hierzu einer größeren Leistung bedarf,
welche regelmäßig Ansprüche an eine höhere und feinere Filterleistung stellt, die
wiederum eine Saugleistung negativ beeinflusst. Dem wird hier entgegengewirkt. Die
2/3 Wege Ventile sind über eine Stromleitung mit dem Aggregat (Ventilationsmittel)
verbunden, von wo aus sie geschaltet werden. Ein zuletzt angesteuerter Körper (A)
erhält ein 2/2 Wege Ventil. Der Einsatz von Ventilen und deren Steuerung verstärkt
die Saug - und Blasleistung erheblich, und einzelne Körper können äußerst effizient
mit Trägermaterial befüllt und evakuiert werden. Ein Absaug- oder Durchblasvorgang
kann gezielt und in einzelnen Bereichen durchgeführt werden.
[0022] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann auf eine aufwendige Montage
von Ventiltechnik verzichtet werden, wenn jeder Körper (A) mit dem Ventilationsmittel
über mindestens eine eigene (separate) Leitung verbunden ist. Sofern die Gegenstände
oder Bettwaren über zwei oder mehr Körper (A) verfügen, können sie demgemäß über mindestens
eine der Anzahl der Köper (A) entsprechenden Anzahl separater Leitungen mit dem Ventilationsmittel
verbunden sein. Eine erfindungsgemäß genutzte Luftquelle in Form eines Aggregates
oder Ventilationsmittels kann nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform auf
eine saugende oder blasende Funktion beschränkt sein, wenn jedem Körper (A) sowohl
eine Leitung zum Einleiten als auch eine Leitung zum Ausleiten von Trägermaterial
zugeordnet ist, wobei diese beiden Leitungen, vorzugsweise gegenüberliegend, in den
Körper (A) bzw. in den gegebenenfalls vorhandenen Gitterbehälter einmünden und besonders
bevorzugt über einen perforierten Bereich innerhalb des Körpers (A) oder innerhalb
des Gitterbehälters miteinander verbunden sind.
[0023] Weiterbildend, die Effektivität der Erfindung steigernd, ist nach einer weiteren
Ausführungsform vorgesehen, neben den in die Polsterkörper eingebrachten ersten Körpern
(A) mit Öffnungen, welche über mindestens eine als Röhre ausgebildete Leitung mit
einem Aggregat (Ventilationsmittel) verbunden sind, weitere zweite Körper (B), nämlich
UV lichtdurchlässige Körper in die gepolsterten Gegenstände einzubringen, welche vorzugsweise
aus flexiblem, dem Gebrauchskomfort positiv beeinflussenden Material bestehen, besonders
bevorzugt aus Polymethylpenten, welches unter dem Markennamen TPX
® auf dem Markt erhältlich ist. In diesen zweiten Körpern werden bevorzugt UVA/B Lichtmittel,
welche mittels einer Stromleitung mit dem Aggregat verbunden sind, in einem Strahlungsbereich
von 280-380 Nanometer zum Emittieren gebracht. Diese Weiterbildung hat große Vorteile,
denn sie unterstützt die Migration der in der Polsterung lebenden Milben in die ersten,
mit Öffnungen versehenen Körper (A), von wo sie dann ganz gezielt abgeführt werden
können. Milben, speziell die Hausstaubmilbe Dermatophagoides pteronyssinus, reagieren
fototaktisch negativ und können Licht aktiv wahrnehmen. Dieses löst regelmäßig eine
Fluchtreaktion aus. Durch Strukturpräferenzversuche ist bekannt, dass Milben signifikant
Plätze aufsuchen, die ihnen die besten Versteck- und Nahrungsbedingungen bieten. Ferner
werden Schimmelpilze und somit die Nahrungsquelle der Milben vernichtet, wobei Pilze
im Innern der ersten Körper (A) noch einen Schutzbereich vor dem UV Licht finden und
dadurch weiterhin als Symbiosepartner für die Milben zur Verfügung stehen. Dadurch
ist eine Übersiedlung (Migration) von Milben in die ersten Körper (A) zusätzlich unterstützt.
Durch die zusätzliche Technik und den Einbau dieser Körper (B) Elemente ist per se
ein kontrollierter, künstlicher Lebensraum für Milben, Pilze und Mikroorganismen geschaffen,
und zwar im Inneren eines Gegenstandes an Stellen, die normalerweise vollkommen unzugänglich
sind, nun aber von außen einer ständigen Kontrolle durch den Menschen unterliegen.
Eine zyklische Dekontamination eines Gegenstandes wird somit möglich und angestrebt.
Dies kann durch eine bedarfsorientierte Software, bei der Faktoren wie Umgebungstemperatur,
Luftfeuchtigkeit, Liegedauer, Jahreszeit, und Verseuchungsgrade der gepolsterten Gegenstände
und in mit Füllgut versehenen Bettwaren berücksichtigt werden, auch manuell geschehen.
[0024] Eine weitere Ausführung der Erfindung sieht vor, diese zweiten Körper (B) bevorzugt
mit UVC Lichtmittel in einem Strahlungsbereich von 100-280 Nanometer, vorzugsweise
mit LEDs auszustatten, welche durch eine Stromleitung mit dem Aggregat verbunden sind,
und zusätzlich mit den Körpern (A) in gepolsterte Gegenstände und in mit Füllgut versehene
Bettwaren einzubringen. UVC Strahlung zerstört direkt und wirkungsvoll die DNA und
damit das Leben von Milben und deren Brut, sowie Mikroorganismen. Ferner können Schimmelpilze
und somit die Nahrungsquelle der Milben vernichtet und, wie bereits ausgeführt, biologische
Lebensbedingungen für die Schädlinge zerstört werden. Weiterbildend wird vorgeschlagen,
in diese zweiten Körper (B) eine Leitung münden zu lassen, welche mit dem Aggregat
(Ventilationsmittel) verbunden ist. Über diese Leitung kann Luft zur Kühlung über
das Aggregat in die zweiten Körper (B) geblasen werden. Dies verlängert die Lebensdauer
der Leuchtmittel, insbesondere von UVC Leuchtmitteln, ganz erheblich.
[0025] Nach einer alternativen Ausführungsform können die vorerwähnten wie auch andere Leuchtmittel
auch ohne Körper (B) bereitgestellt sein. Durch den Einsatz von LED's, welche auf
einem Band in Reihe nacheinander angebracht und geschaltet sind, wird eine flexible
Verlegung und eine möglichst große, effektive Ausleuchtung innerhalb eines zu dekontaminierenden
Gegenstandes möglich.
[0026] Das vorliegend erwähnte Trägermaterial kann aus der Gruppe bestehend aus partikelförmigen,
gewebeartigen, faserartigen, textilen Stoffen oder Objekten ausgewählt werden, wobei
ein Trägermaterial aus gewebe- oder faserartigen Stoffen oder Substanzen bevorzugt
ist. Sofern das Trägermaterial partikelförmig ist, sollten die kleinsten Partikel
vorzugsweise einen Durchmesser von mindestens 0,3 mm aufweisen. Die Verwendung eines
Gases als Trägermaterial ist erfindungsgemäß nicht beabsichtigt.
[0027] Der Fachmann ist bei der Auswahl seines Trägermaterials grundsätzlich nicht beschränkt,
sofern es geeignet ist, nach einer gewissen Verweilzeit in den Körpern (A) zusammen
mit Milben, anderen Kerbtieren, Mikroorganismen, Allergenen und/oder Pilzen bzw. Pilzsporen
aus diesen Körpern (A) in einen Bereich außerhalb der gepolsterten Gegenstände oder
der mit Füllgut versehenen Bettware abgeführt werden zu können.
[0028] Nach einer Ausführungsform wird Trägermaterial mit Sexualpheromonen, vorzugsweise
mit 2-Hydroxy-6-methoxy-benzaldehyd versehen und nachfolgend in Körper (A) verbracht.
Dies kann über die in diese Körper führende Leitung geschehen, indem das Material
je nach Ausführungsform eingeblasen oder eingesaugt wird, oder händisch durch Verbringen
in die Körper (A) oder in die in ihnen gegebenenfalls vorhandenen Gitterbehälter.
Die Alternativen wurden vorhergehend beschrieben. Es ist bekannt, dass die großen
lateralen und dermalen Opisthosomaldrüsen von Hausstaubmilben Pheromone produzieren,
die primär als flüchtige Botenstoffe dienen und zu zwangsgesteuerten Verhaltensveränderungen
innerhalb einer gleichen Spezies führen (Releaser-Effekt). Pheromone bilden also innerartliche
Kommunikationsträger, welche unter einer Milbenart indizieren. Schon geringste Konzentrationen
von Pheromonen reichen bekanntlich aus, um von den Milben erkannt zu werden. Diese
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist besonders effektiv, da durch
den Einsatz des Sexualpheromons 2-Hydroxy-6-methoxy-benzaldehyd gezielt Wahrnehmungen
der Milben beeinflusst werden können. Durch die Verbringung dieser Pheromone über
eine Leitung in eine Matratze wird es möglich, dass sich männliche Hausstaubmilben
der Gattung Dermatophagoides durch diese Botenstoffe angezogen fühlen und sich gezielt
in die Körper (A) begeben. Dort können diese wiederum mit den beschriebenen Alternativen
(Absaugung, Ausblasen) entfernt werden. Eine Fortpflanzung der Milben, sofern sie
denn durch einzelne, in einem gepolsterten Gegenstand und in mit Füllgut versehener
Bettware verbleibende männliche Exemplare der Hausstaubmilbe, überhaupt noch möglich
ist, wird unterbunden. Neben den Sexualhormonen bietet sich im Rahmen der Erfindung
auch die Nutzung sogenannter Aggretationspheromone und Alarmpheromone an.
[0029] Demgemäß werden nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform durch mindestens
eine Leitung, die mit dem Saug- und/oder Blasaggregat verbunden ist und welche in
gepolsterte Gegenstände und in mit Füllgut versehene Bettwaren, insbesondere in Matratzen,
führt, Alarmpheromone in einem Luftgemisch verbracht. Hierzu werden die Stoffe 2-Hydroxy-6-methylbenzaldehyd,
bevorzugt eine Mischung von (Z)-6 und (Z)-7-Tetradecen und Pentadecen, sowie (Z)-5-Tridecen,
besonders bevorzugt Derivate wie Geranial und Nerylformiat, ganz besonders bevorzugt
Isopiperitenone, mit der Einblas- oder Einsaugluft versetzt und in den zu reinigenden
Gegenstand eingebracht. Innerhalb dieses Gegenstandes lösen die Alarmpheromone eine
durch diese Botenstoffe initiierte Flucht statt, die wie gewünscht in die erfindungsgemäßen
Körper (A) erfolgt. Es ist vorgesehen, dieses Verfahren mit einer Kombination verschiedener
Pheromone, welche z.B. mittels teilweise perforierter Luftleitungen an mehreren Orten
im Inneren von Bettwaren und gepolsterten Gegenständen austreten, anzuwenden.
[0030] Nach einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung, die,
gegebenenfalls nur teilweise, in gepolsterte Gegenstände oder in mit Füllgut versehene
Bettware eingebracht werden kann. Diese Vorrichtung zum Entfernen von Milben aus gepolsterten
Gegenständen und aus mit Füllgut versehenen Bettwaren umfasst mindestens einen Körper
(A) mit Öffnungen auf seiner Oberfläche sowie ein Saug- und/oder Blasaggregat, wobei
der mindestens eine Körper (A) zur Aufnahme eines Trägermaterials ausgelegt ist und
dafür über mindestens eine als Röhre ausgebildete Leitung zur Ein- und Ausleitung
des Trägermaterials in bzw. aus dem mindestens einen Körper (A) mit dem Saug- und/oder
Blasaggregat verbunden ist. Nach einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Vorrichtung
zwei oder mehr Körper (A), die mit dem Saug - und/oder Blasaggregat über mindestens
eine gemeinsame Leitung oder über mindestens eine der Anzahl der Körper (A) entsprechende
Anzahl separater Leitungen verbunden ist. Vorzugsweise münden jeweils zwei Leitungen
zum getrennten Einbringen und Abführen von Trägermaterial in einen Körper (A). Weiterhin
kann es bevorzugt sein, dass die Vorrichtung ferner mindestens ein Leuchtmittel umfasst.
Nach einer weiteren Ausführungsform weist die gemeinsame Leitung zwischen dem Saug-
und/oder Blasaggregat und den zwei oder mehr Körpern (A) eine der Anzahl der Körper
(A) entsprechende Anzahl von Ventilen auf, damit das Trägermaterial in jeden Körper
(A) separat eingebracht und/oder von jedem Körper (A) separat abgeführt werden kann.
Schließlich betrifft die Erfindung einen gepolsterter Gegenstand, in welchem eine
Vorrichtung gemäß obiger Darlegung, gegebenenfalls zumindest teilweise, installiert
ist, wobei das Saug- und/oder Blasaggregat entweder ebenfalls innerhalb des Gegenstandes
angeordnet oder aber der Vorrichtung als externe Komponente außerhalb des Gegenstandes
funktionell zugeordnet ist.
Ausführungsbeispiele
[0031] Im Folgenden werden die Erfindung und ihre Ausgestaltungen anhand von Zeichnungen
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine isometrische Detaildarstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Matratzenkörpers, bei der die Körper (A) über eine gemeinsame Leitung befüllt und
entleert werden können.
Fig. 2 zeigt eine weitere isometrische Darstellung einer anderen bevorzugten Ausführungsform
eines Matratzenkörpers, bei der die jeweiligen Körper (A) über eine eigene Leitung
befüllt und entleert werden können.
Fig. 3 zeigt eine Detaildarstellung eines Matratzenkörpers mit 2/3 Wege Ventilen außerhalb
der Matratze mit LED Lichterleiste, wobei in die jeweiligen Körper (A) zwei Leitungen
einmünden, über welche die Körper befüllt und entleert werden können.
Fig. 4 zeigt eine vereinfachte Variante der Erfindung, ausschließlich mit Saugfunktion ohne
Ventile mit je zwei Leitungen, die in einen Körper (A) führen, und mit LED Lichterleiste
sowie zwei Adaptern zum Anschluss eines Ventilationsmittels (Vakuumquelle).
Fig. 5 zeigt eine vergrößerte Darstellung des für den Anschluss eines Ventilationsmittels
vorgesehenen Bereichs des Matratzenkörpers gemäß Figur 4 mit einer detaillierten Darstellung
vorgeschlagener Kupplungselemente.
[0032] Fig. 1 zeigt eine Detaildarstellung eines gepolsterten Gegenstandes
1, hier einer Matratze, in welche Körper (A)
2, mit Öffnungen an der Oberfläche
3, verbracht sind. In jedem dieser Körper (A)
2 befindet sich vorzugsweise ein Gitterbehälter
4, der mit der Halterung
5 so fixiert ist, dass die Innenwand des Körpers (A)
2 nicht berührt wird. Eine Gummitülle
13 umgibt die Saug- und Blasleitung
6 im Eintrittsbereich des Matratzenkörpers
1. Im Gitterbehälter
4 befindet sich temporär Trägermaterial
11, welches durch die Saug- und Blasleitung
6 zuvor in die Gitterbehälter
4 eingeblasen wurde, dessen Maschen so ausgebildet sind, dass sie das Trägermaterial
11 zurückhalten und dieses größer ist, als die Öffnungen des Gitterbehälters. Es lassen
sich durch die Saug- und Blasleitung
6 aber auch weitere Objekte sowie Substanzen (feste, flüssige oder gasförmige) in diese
Körper (A)
2 und deren Gitterbehälter
4 einleiten und nach einer Besiedelung oder Beaufschlagung mit Milben, Kerbtieren,
Deutonymphen (Larven), Eiern, Pilzen und Pilzsporen, Mikroorganismen und deren Ausscheidungen,
sowie aller Arten von Allergenen, über die Leitung
6 durch Absaugen wieder evakuieren. Der Körper (A)
2 und der darin befindliche Gitterkörper
4 sind zu öffnen. Körper (A)
2 ist mit dem Verschluss
23, und der Gitterkörper ist mit dem Verschluss
24 zu schließen.
[0033] Fig. 1 zeigt weiterhin eingebrachte Körper (B)
15 aus lichtdurchlässigem Material, in welche Leuchtmittel
16, die mit einer stromführenden Anschlussfassung
17 und einer Versorgungsleitung für Spannung
21 mit dem Aggregat
9 verbunden sind, schützend gegen mechanische Einflüsse eingebettet.
[0034] In
Fig. 1 ist weiter dargestellt, dass zwischen der gemeinsamen Saug- und Blasleitung
6 und den jeweiligen Körpern (A)
2 bzw. den jeweiligen Gitterbehältern
4 2/3 Wege Ventile
7 eingebaut sind. Durch diese kann ein Luftstrom gezielt in jeden einzelnen Körper
(A)
2 geleitet oder gezielt die Evakuierung einzelner Körper (A)
2 durch die Saugfunktion erreicht werden. Durch Schaltung der 2/3 Wege Ventile
7 ist eine Absperrung und Öffnung jedes einzelnen Körpers (A)
2 möglich. Dadurch korrespondiert die saugende oder blasende Funktion mit jeweils einem
weiteren Körper der Gattung (A)
2, bei dem dann jeweils ein weiteres 2/3 Wege Ventil
7 zwischen der Saug- und Blasleitung
6 und dem Gitterbehälter
4 eingebaut ist. Die 2/3 Wege Ventile
7 werden über Versorgungsleitungen
8, die in das Saug- und Blasaggregat
9 führen, von diesem angesteuert und elektrisch geschaltet. An einem letzten (distal
gelegenen) Körper dieser Anordnung befindet sich ein 2/2 Wege Ventil
26. Die Saug- und Blasleitung
6 führt aus den Körpern (A)
2 und den dazwischen eingebauten 2/3 Wege Ventilen
7 in das Saug- und Blasaggregat
9 mit dem Allergenbehälter
10, in dem abgesaugtes Material gesammelt wird. Über den Einschubbehälter
12 am Saug- und Blasaggregat
9 wird Trägermaterial
11 eingefüllt. Von dort ausgehend erfolgt die Verteilung des Trägermaterials
11 über die angeschlossene Saug- und Blasleitung
6 in Gitterbehälter
4 der Körper (A)
2.
[0035] Fig. 1 zeigt weiter, wie eine Luftleitung
18, versehen mit einer Gummitülle
14, in die Körper (B)
15 mündet. Durch diese kann ein Luftstrom zur Kühlung der Leuchtmittel
16 in die Körper (B)
15 geleitet werden. Der Luftstrom wird durch die Luftleitung
18 in weitere Körper (B)
15 geleitet und tritt am Luftaustritt
19 an der gegenüberliegenden Seite des Körpers (B)
15 wieder aus. Eine Leitung
25, welche im Bereich, in der sie in dem Matratzenkörper
1 liegt, eine Perforierung aufweist, mündet an ihrem anderen Ende in das Aggregat
9, über welches Stoffe wie z.B. Pheromone mittels einer Ventilationsquelle in den Matratzenkörper
1 eingeblasen werden können.
[0036] Fig. 1 zeigt weiterhin einen transparenten, lichtdurchlässigen Streifen
22 der Matratzenumhüllung, durch welchen Licht von außen in den gepolsterten Körper
gelangen kann. Ferner wird dargestellt, wie das Innere mit Licht emittierendem Polstermaterial
20 versehen ist, welche vorzugsweise fluoreszierende, phosphoreszierende und/oder elektrolumineszierende
Pigmente enthält.
[0037] In
Fig. 2 wird die erfindungsgemäße Ausführung des Matratzenkörpers
1 mit den eingebrachten Körpern (A)
2 und (B)
15 ohne den Einsatz von Ventilen gezeigt mit einem Anschluss der Saug- und Blasleitungen
6 direkt an das Aggregat
9. Wie in der Figur dargestellt, ist bei dieser Ausführungsform jeder Körper (A)
2 über eine eigene, d. h. separate Leitung
6 mit dem Aggregat
9 verbunden.
[0038] Figur 3 zeigt eine Ausführung der Erfindung nur unter Zuhilfenahme eines blasenden Luftstroms
ohne den Einsatz einer Saugfunktion durch ein Aggregat. 2/3 Wege Ventile auf der Ventilinsel
29, welche sich außerhalb eines zu reinigenden Gegenstandes befinden und auf einer Ventilinsel
29 zusammengefasst sind, werden über eine Speicher programmierte Steuerung (SPS) und
der entsprechenden Hardware gesteuert. Die Verbindung für die Steuerung erfolgt über
einen Feldbusanschluss
30. Aus den 2/3 Wege Ventilen auf der Ventilinsel
29, welche über einen Eingang verfügen, der mit einem Ventilationsmittel
9 verbunden wurde, das einen in eine Richtung geleiteten Luftstrom erzeugen kann, führen
zwei röhrenförmige Leitungen
6 so in einen Körper (A)
2, dass sich diese an den Seiten gegenüberliegen. In die einspeisende Leitung
6 ist ein fest umhüllter Sammelkörper
31, vorzugsweise eine Patrone, welche mit Trägermaterial
11 gefüllt ist, eingefügt. Leitung
6 führt also in diesen Sammelkörper
31 herein und am anderen Ende wieder heraus. Das Trägermaterial
11 wird bei einer Blasfunktion der 2/3 Wege Ventile der Ventilinsel
29, deren Luftstrom in die Luftleitung
6 führt, aus dem Sammelkörper
31, hier dargestellt in Form einer Patrone, in den Körper (A)
2 eingeblasen. Ein Filtereinsatz
32, der im Leitungsende der Leitung
6 montiert ist, welches in den Körper (A)
2 führt, gewährleistet, dass das Trägermaterial im Bereich des Körpers (A)
2 deponiert bleibt. Bei einer gewünschten Evakuierung des Körper (A)
2 erfolgt der Luftstrom in umgekehrter Reihenfolge, indem über 2/3 Wege Ventile der
Ventilinsel
29 nun über die Leitung
6 ein Luftstrom in den Körper (A)
2 eingeblasen wird und dadurch das darin befindliche Trägermaterial
11 in die Leitung
6 gelangt, um dann im Sammelkörper
31 eingeschlossen zu werden. Bevorzugt ist die einspeisende Leitung
6, welche in den Körper (A)
2 führt, im Inneren des Körpers (A)
2 perforiert und schließt sich nahtlos an die abführende Leitung
6 an.
[0039] Weiterhin zeigt
Figur 3 einen Filtereinsatz
32, unmittelbar an der rechten Seite eines Sammelkörpers
31, der bei Bedienungsfehlern verhindert, dass Trägermaterial
11 in den Bereich der Ventile gelangen kann. Die Absperrvorrichtungen
38,
39, vorzugsweise Kugelhähne rechts und links des Sammelkörpers
31, werden bei Einleiten von Trägermaterial
11 in den Körper (A)
2 geöffnet und bei einer Entnahme eines nach einer Evakuierung gefüllten Sammelkörpers
31 verschlossen. Der Sammelkörper
31 ist mit einer leicht zu öffnenden Verbindung, vorzugsweise einer Steckverbindung,
in die Leitung
6 eingefügt. Im zu dekontaminierenden Gegenstand, hier einer Matratze, befindet sich
eine flexible LED Lichtleiste
16, welche durch eine Leitung
34 Betriebsspannung erhält. Zusätzlich sind in
Fig. 3 ein Temperatursensor
33 und ein Feuchtigkeitssensor
35 zu erkennen, welche über die Leitungen
36 und
40 mit einem analogen Moduleingang auf der Ventilinsel
29 verbunden sind. In
Figur 3 wird auch eine Ausführung der Erfindung unter Zuhilfenahme eines saugenden Luftstroms
ohne den Einsatz einer Blasfunktion durch ein Aggregat dargestellt. Aus den 2/3 Wege
Ventilen der Ventilinsel
29, welche über einen Eingang verfügen, der mit einem Ventilationsmittel
9 verbunden wurde, das einen in eine Richtung geleiteten Luftstrom erzeugen kann, führen
zwei röhrenförmige Leitungen
6 so in einen Körper (A)
2, dass sich diese an den Seiten gegenüberliegen. Verbringt man Trägermaterial
11 in den Sammelkörper
31, wird dieses über einen Saugluftstrom, der am Leitungsende der Leitung
6, welche zu einem 2/3 Wege Ventil führt, angelegt wird, in den Körper (A)
2 verbracht. Eine Evakuierung des Körpers (A)
2 erfolgt, indem man den Saugluftstrom am Ende der Leitung
6 anlegt, welche zu einem 2/3 Wege Ventil führt.
[0040] Die
Figuren 4 und
5 zeigen eine Ausführung der Erfindung, welche nur durch saugende Funktion ohne Ventiltechnik
betrieben wird. Es führen zwei röhrenförmige Leitungen
6 so in einen Körper (A)
2, dass sich diese an den Seiten gegenüberliegen. Bevorzugt ist die einspeisende Leitung
6, welche in den Körper (A)
2 führt, im Inneren des Körper (A)
2 perforiert und schließt sich nahtlos an die abführende, mit Leitung
6 bezeichnete Leitung an. Die offenen Enden der Leitungen
6 führen durch eine Leiste
41 eines Matratzenkörpers
1 aus diesem heraus. Adapteraufsätze
42 und
53 ermöglichen den Anschluss an handelsübliche, Vakuum erzeugende Geräte, vorzugsweise
Haushaltsstaubsauger. Ein Feinstfilter
43 verhindert das Eindringen allergener Stoffe in die Vakuum erzeugende Quelle. Eine
Absperrvorrichtung
39 wird bei einem Dekontaminierungsvorgang geöffnet. Ebenso die Absperrvorrichtung
38. Die Absperrvorrichtungen
38 und
39 sind an jeweils ein offenes Ende eines Sammelbehälters
45 angebracht. Ein Verbindungsteil
47, vorzugsweise eine Schnellkupplung, ermöglicht einen schnellen Anschluss der beschriebenen
Vorschalteinheit
49 an die die Kupplung
51 der Leitungen
6. Ein Verbindungsteil
55 des Adapters
53 ermöglicht einen Anschluss an die Kupplungen
52 und damit an die Leitungen
6.
[0041] Um eine Einleitung gemäß
Figur 4 in die Körper (A)
2 vorzunehmen, wird die Vorschalteinheit
49 mittels der Schnellkupplung
47 und einem Gegenstück der Kupplung
51 mit einer der Leitungsenden der Leitungen
6 verbunden, nachdem zuvor Trägermaterial in den Sammelbehälter
45 eingeführt worden ist. Absperrvorrichtungen
39 und
38 werden geöffnet. Der Adapteraufsatz
53 wird sodann an seiner Seite
54 mit einem Ventilationsmittel verbunden. Die Kupplung
55 wird mit einem Gegenstück in Form einer Kupplung
52 an einem der Leitungsenden
6 verbunden. Nach Einschalten des Ventilationsmittels entsteht ein Vakuumstrom, der
das Trägermaterial aus dem Sammelbehälter
45 in die Körper (A)
2 leitet. Der Filter
32 verhindert eine Weiterleitung des Trägermaterials. Bei einem gewünschten Dekontaminierungsvorgang
erfolgt ein Anschluss des Ventilationsmittels an den Adapter
42. Nach Einschalten des Ventilationsmittels wird besiedeltes Trägermaterial nachfolgend
aus dem Körper (A)
2 in den Sammelbehälter
45 verbracht. Der Filter
43 verhindert, dass Allergene und feste Körper in das Ventilationsmittel gelangen können.
Die Absperrungen
44 und
46 werden verschlossen. Nach Entkuppeln der Schnellkupplung
47 und nach Lösen der Adapterverbindung
42 zur Leitung des Ventilationsmittels ist es möglich, kontaminiertes Trägermaterial
aus dem Sammelbehälter
45 nach Öffnen der Absperrung
44 oder einem kompletten Entnehmen des Sammelbehälters
45 mit seinen Absperrungen
44 und
46 zu entsorgen.
Bezugszeichenliste
| 1 |
Matratzenkörper, gepolsterter Gegenstand |
| 2 |
Körper (A) |
| 3 |
Öffnungen Körper (A) |
| 4 |
Gitterbehälter |
| 5 |
Halterung Gitterbehälter |
| 6 |
Saug- und/oder Blasleitung zum Ein- und/oder Ausleiten |
| 7 |
2/3 Wege Ventile |
| 8 |
Versorgungsleitungen Spannung Ventile |
| 9 |
Saug- und/oder Blasaggregat, Ventilationsmittel |
| 10 |
Allergenbehälter |
| 11 |
Trägermaterial |
| 12 |
Einschub Trägermaterial |
| 13 |
Gummitülle, Dichtung Saug- und/oder Blasleitung Körper (A) |
| 14 |
Gummitülle, Dichtung Luftleitung Körper (B) |
| 15 |
Körper (B) |
| 16 |
Leuchtmittel, LED Lichtleiste |
| 17 |
Fassung Leuchtmittel |
| 18 |
Luftleitung |
| 19 |
Austritt Luftleitung |
| 20 |
Polstermaterial |
| 21 |
Versorgungsleitungen Spannung Körper (B) |
| 22 |
Lichtdurchlässiger Streifen |
| 23 |
Verschluss Körper (A) |
| 24 |
Verschluss Gitterbehälter |
| 25 |
Leitung Pheromone |
| 26 |
2/2 Wege Ventil |
| 27 |
Teilumhüllung,lichtundurchlässig |
| 28 |
Reißverschluss |
| 29 |
Ventilinsel mit 2/3 Wege Ventilen |
| 30 |
Feldbusanschluss |
| 31 |
Sammelkörper, Patrone |
| 32 |
Filter, Filtereinsatz |
| 33 |
Temperatursensor |
| 34 |
Leitung Spannungsversorgung |
| 35 |
Feuchtigkeitssensoren |
| 36 |
Leitung Feuchtigkeitssensoren |
| 37 |
Luftleitung zur Ventilinsel |
| 38 |
Absperrung/Absperrvorrichtung, Kugelhahn |
| 39 |
Absperrung/Absperrvorrichtung, Kugelhahn |
| 40 |
Leitung Temperatursensor |
| 41 |
Leiste |
| 42 |
Adapter/Adapteraufsatz/Adapterverbindung |
| 43 |
Feinstfilter, Filter |
| 44 |
Kugelhahn, Absperrung |
| 45 |
Sammelbehälter |
| 46 |
Kugelhahn, Absperrung |
| 47 |
Verbindungsteil, Schnellkupplung |
| 48 |
Ventilationsmittel Anschluss |
| 49 |
Verschalteinheit für Leitungsenden 51 |
| 50 |
Anschlussadapter für Leitungsenden 52 |
| 51 |
Kupplungen der Leitungen 6 |
| 52 |
Kupplungen der Leitungen 6 |
| 53 |
Adapter/Adapteraufsatz/Adapterverbindung |
| 54 |
Seite zum Ventilationsmittel |
| 55 |
Kupplung, Verbindungsteil |