[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Nietsetzgeräts.
[0002] In der
DE 198 18 755 A1 ist ein entsprechendes Nietsetzgerät offenbart. Dies umfasst einen Antriebsmotor
und eine vom Antriebsmotor angetriebene Nietsetzeinrichtung. Eine wiederaufladbare
Batterie ist zur Stromversorgung des Antriebsmotors vorgesehen. Mit der Nietsetzeinrichtung
kann insbesondere auf einen Blindniet eine Betätigungskraft ausgeübt werden, wodurch
der Nietsetzvorgang vollzogen wird. Dabei erfolgt die Motoransteuerung über einen
Power-MOSFET. Über einen solchen Transistor kann der Motorstrom in einer Anlaufphase
des Motors begrenzt werden. Wenn in einem Anwendungsfall eine geringere Motorleistung
benötigt wird, so kann über die Motoransteuerung die Leistungsaufnahme des Motors
mittels einer Pulsweitenmodulation reduziert werden.
[0003] Wenn bei solchen Nietsetzgeräten Gleichstrommotoren zum Einsatz kommen besteht die
Gefahr, dass durch das Auftreten von Bürstenfeuer der Kollektor und die Kohlebürsten
des Gleichstrommotors schnell verschleißen, wodurch die Funktion des Nietsetzgeräts
beeinträchtigt wird. Dies tritt insbesondere dann auf, wenn der Motor in der Anlaufphase
direkt mit der vollen Versorgungsspannung und damit mit einer Leistungsaufnahme von
100% oder nahe 100% angesteuert wird. Wenn andererseits, wie in der
DE 198 18755 A1 in der Anlaufphase der Motorstrom durch den Transistor begrenzt wird, hat dies zur
Folge, dass eben genau in dieser Anlaufphase nicht die volle Leistung zum Beschleunigen
des Gleichstrommotors und der daran angeschlossenen Teile, wie des Nietwerkzeugs oder
gegebenenfalls eines Schwungrads, zur Verfügung steht. Die Bereitstellung einer großen
Antriebsleistung direkt von Beginn an ist aber wichtig, da der gesamte Nietsetzprozess
nur sehr kurz andauert und im Wesentlichen die volle Leistung recht rasch benötigt
wird.
[0004] Es ist zwar möglich, größer dimensionierte Motoren zu verwenden, die für größere
Ströme ausgelegt sind; andererseits könnten auch bürstenlose Motoren zum Einsatz kommen.
Beide Alternativen sind allerdings mit hohen Kosten verbunden.
[0005] Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Verschleiß des Gleichstrommotors
bedingt durch das Bürstenfeuer durch möglichst kostengünstige Maßnahmen zu reduzieren.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren nach Anspruch
1 sowie durch ein Nietsetzgerät nach Anspruch 5. Bevorzugte Ausgestaltungen ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Der Kern der Erfindung liegt insbesondere darin, dass mithilfe der Pulsweitenmodulation
die Leistungsaufnahme während des Anlaufvorgangs kontinuierlich zunimmt, insbesondere
rampenförmig zunimmt. Unter der Anlaufphase dabei wird im Wesentlichen sowohl der
Beginn eines Beschleunigungsvorgangs als auch der Beginn eines Bremsvorgangs bezeichnet.
[0007] Es hat sich gezeigt, dass sich durch die kontinuierliche Steigerung der Leistungszufuhr
auf den Elektromotor das Bürstenfeuer drastisch reduzieren lässt. Dabei bleibt zugleich
aber sichergestellt, dass auch in der Anlaufphase der Gleichstrommotor zügig auf das
gewünschte Leistungsniveau gebracht wird. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass
die Leistungsaufnahme in der Anlaufphase rampenförmig ist und dabei vorzugsweise linear
von 0% auf 100% der maximalen Beschleunigungsleistung bzw. Bremsleistung ansteigt.
Als Grundfrequenz für die Pulsweitenmodulation kommt dabei vorzugsweise eine Frequenz
von mehr als 30 kHz zur Anwendung. Die Grundfrequenz beschreibt den Kehrwert der minimalen
Einschalt- bzw. Ausschaltzeiten, die durch die Pulsweitenmodulation realisierbar ist.
Bei solchen Frequenzen erfolgt keine zusätzliche Erwärmung des Motors, welche zu Leistungsverlusten
führen könnte. Ferner verhält sich der Gleichstrommotor bei einer derartigen Grundfrequenz
so, als würde die Ansteuerung mit einer konstant anliegenden, also ungepulsten Spannung
erfolgen.
[0008] Der vorteilhafte Effekt in dieser kontinuierlichen Steigerung der Leistung betrifft
sowohl den Anlaufphase zum Aufbau der maximalen Beschleunigungsleistung als auch die
Anlaufphase zum Aufbau der maximalen Bremsleistung. Zum Aufbau der Beschleunigungsleistung
kann dabei die während der Anlaufphase stetig ansteigende mittlere Versorgungsspannung
durch Pulsweitenmodulation erhöht werden. Während der Anlaufphase zum Aufbau der Bremsleistung
kann vorgesehen sein, dass diese Versorgungsspannung ebenso kontinuierlich wieder
abgebaut wird. Hierbei erfolgt der Leistungsabbau des Motors über die PowerMosFet
Transistoren und es wird quasi ein sich reduzierender Bremswiderstand parallel zum
Motor geschaltet. Alternativ kann auch eine aktive Bremsenergie aufgebracht werden,
indem beispielsweise die Versorgungsspannung umgepolt wird, wodurch ein gegenläufiger
Stromfluss im Gleichstrommotor generiert wird. Der Aufbau der mittleren umgepolten
Versorgungsspannung folgt dann auch wiederum rampenförmig analog zur Anlaufphase zum
Aufbau der maximalen Beschleunigungsleistung.
[0009] Es hat sich gezeigt, dass im Gegensatz zu einer stufenförmigen Anlaufphase, bei der
die Beschleunigungsleistung bzw. Bremsleistung stufenförmig direkt von 0% auf 100%
erhöht wurde, sich lediglich eine zu vernachlässigende Verlängerung der Beschleunigungs-
bzw. Bremszeit ergibt, das Bürstenfeuer im Gleichstrommotor aber nahezu vollständig
oder zumindest ausreichend eliminiert wurde.
[0010] Dabei ist es bevorzugt, dass die Anlaufphase weniger als 50ms andauert. Auf Grund
der PWM Grundfrequenz sind insbesondere minimale Schaltzeiten von weniger als 200
ns bzw. bevorzugt nicht länger als 100 ns anzustreben. Unter der minimalen Schaltzeit
ist die Dauer der kleinst möglichen Einschalt bzw. Ausschaltzeit zu verstehen.
[0011] Die Erfindung wird anhand der Figuren nachfolgend näher erläutert. Hierin zeigt:
- Figur 1
- ein Nietsetzgerät Schnittdarstellung, welches durch das erfindungsgemäße Verfahren
gestartet wird;
- Figur 2
- die Darstellung eines Vierquadrantenstellers zur Ansteuerung des Gleichstrommotors
des Nietsetzgeräts;
- Figur 3
- schematisch der Verlauf der Versorgungsspannung für den Gleichstrommotor sowie der
daraus entstehenden Beschleunigungs- bzw. Bremsrampe.
[0012] In Fig. 1 ist das erfindungsgemäße Nietsetzgerät 1 in einer Schnittansicht dargestellt.
Das Nietsetzgerät 1 weist einen Elektromotor 2, ein Getriebe 3, einen Kurbeltrieb
4 und eine Nietsetzeinrichtung 5 auf. Der Elektromotor 2, das Getriebe 3, der Kurbeltrieb
4 und die Nietsetzeinrichtung 5 sind in einem Gehäuse 6 des Nietsetzgerätes 1 angeordnet.
[0013] Der Elektromotor 2 ist ein Gleichstrommotor, der auf der dem Kurbeltrieb 4 zugewandten
Seite ein Antriebsritzel 7 aufweist. Der Elektromotor 2 ist über eine Schraubverbindung
8 am Gehäuse 6 befestigt. Das Antriebsritzel 7 ist auf einer Motorwelle 9 des Elektromotors
2 drehfest befestigt, die auf der dem Kurbeltrieb 4 zugewandten Seite des Elektromotors
aus dem Elektromotor 2 herausgeführt ist. Auf der Motorwelle 9 ist auf der dem Kurbeltrieb
abgewandten Seite des Elektromotors 2 ein Schwungrad 10 drehfest montiert.
[0014] Das Getriebe 3 umfasst eine Getriebewelle 11, die in zwei Lagerstellen 12 und 13
drehbar im Gehäuse 6 gelagert ist. Die Lagerstellen 12 und 13 weisen jeweils Kugellager
auf. Auf der Getriebewelle 11 ist drehfeste ein Zahnrad 14 angeordnet, welches mit
dem Antriebsritzel 7 sowie einem Schneckenrad 15 kämmt. Das Schneckenrad 15 kämmt
mit einem Zahnrad 16 des Kurbeltriebes 4. Der Kurbeltrieb 4 wird gebildet durch das
Zahnrad 16, welches drehbar auf einer Achse 17 gelagert ist, die wiederum im Gehäuse
6 gelagert ist. Wie aus Fig. 1 hervorgeht, weist das Zahnrad 16 einen Exzenter 18
auf, auf dem drehbar eine Kurbelstange 19 gelagert ist. Zwischen Exzenter 18 und einer
Öffnung 20 in der Kurbelstange 19 befindet sich eine Kugellagerung 21. Die Kurbelstange
19 weist einen Zapfen 22 auf, der mit der Nietsetzeinrichtung 5 gelenkig verbunden
ist. Wenn die Drehachsen der Achse 17, des Exzenter 18 und des Zapfens 22 in einer
Linie angeordnet sind, befindet sich der Kurbeltrieb in einem seiner Totpunkte. Wenn
der Exzenter 18 zwischen der Achse 17 und dem Zapfen 22 angeordnet ist, befindet sich
der Kurbeltrieb in seinem vorderen Totpunkt; wenn die Achse 17 zwischen Exzenter 18
und Zapfen 22 angeordnet ist, befindet sich der Kurbeltrieb in seinem hinteren Totpunkt.
[0015] An dem vorderen Ende des Nietsetzgeräts 1 ist eine Öffnung 23 vorgesehen, in die
ein Blindniet 24 mit einem Nietstift 25 in bekannter Weise einsteckbar ist. Da die
Funktionsweise einer solchen Nietsetzeinrichtung allgemein bekannt ist, ist diese
nur schematisch dargestellt. Prinzipiell wird ein Setzvorgang durchgeführt, in dem
eine Linearbewegung eines Zugmittels 26 der Nietsetzeinrichtung in Richtung zum Kurbeltrieb
durchgeführt wird. Diese Zugbewegung wird üblicherweise als Setzhub bezeichnet. Die
Nietsetzeinrichtung ist dabei so gestaltet, dass bei der Bewegung des Kurbeltriebs
von seinem hinteren Totpunkt zu seinem vorderen Totpunkt ein Leerhub durchgeführt
wird und erst dann, wenn sich der Kurbeltrieb von seinem vorderen Totpunkt zu seinem
hinteren Totpunkt bewegt, der Setzhub durchgeführt wird.
[0016] Darüber hinaus ist das Nietsetzgerät 1 mit einem abnehmbar am Gehäuse 6 angebrachten
Batteriegehäuse 27 versehen, in dem wiederaufladbare Batterien angeordnet sind. Das
Batteriegehäuse 27 weist einen zapfenförmigen Vorsprung 28 auf, der in einer Aufnahme
29 des Gehäuses aufgenommen ist, wie dies in Fig. 1 dargestellt ist.
[0017] Im Inneren des Gehäuses 6 befindet sich ein Schalter 30, der durch eine Betätigungseinrichtung
31 betätigbar ist. Bei dieser Betätigungseinrichtung 31 handelt es sich um einen gewöhnlichen
Drücker, der durch Niederdrücken den Schalter 30 betätigt. Das Gehäuse 6 ist im Bereich
der Betätigungseinrichtung 31 und zwischen Elektromotor 2 und Batteriegehäuse 27 als
Griff 32 ausgebildet. Das Nietsetzgerät 1 kann am Griff 32 von einer Bedienperson
gehalten werden, wobei die Finger der Hand der Bedienperson die Betätigungseinrichtung
31 betätigen können.
[0018] Aus dem Batteriegehäuse 27 ragende Kontakte 33 stehen mit Kontaktzungen 34 in Verbindung.
Diese Kontaktzungen 34 stehen wiederum mit Schalter 30 und dem Elektromotor 2 über
nicht dargestellte Kabel miteinander und mit einer ebenfalls nicht dargestellten Schaltung
in Verbindung.
[0019] Nachfolgend wird die Wirkungs- und Funktionsweise der Erfindung näher erläutert:
Eine Bedienperson wird zunächst das Batteriegehäuse 27 mit den darin angeordneten,
aufgeladenen wiederaufladbaren Batterien in bekannter Weise am Nietsetzgerät 1 anbringen.
Dazu wird das Batteriegehäuse 27 mit seinem Vorsprung 28 in die Aufnahme 29 des Nietsetzgerätes
1 eingesteckt, wobei die Kontakte 33 mit den Kontaktzungen 34 in Eingriff gelangen
und eine Stromversorgung der Schaltung 45 möglich ist. Die Bedienperson nimmt dann
das Nietsetzgerät 1 an Griff 32 in die Hand, wobei ein Finger der Hand die Betätigungseinrichtung
31 in bekannter Weise bedienen kann. Anschließend wird ein Blindniet 24 mit seinem
Nietstift 25 in die Nietsetzeinrichtung 5 in bekannter Weise eingesetzt.
[0020] Wenn die Bedienperson die Betätigungseinrichtung 31 in das Gehäuse 6 hinein drückt,
wird der Schalter 30 betätigt. Hierdurch wird die Stromversorgung zum Elektromotor
2 über die in Figur 2 noch zu erläuternde Schaltung hergestellt. Der mit Strom beaufschlagte
Elektromotor 2 überträgt sein Drehmoment nun über das Zahnrad 14 auf die Getriebewelle
11 und dadurch gleichzeitig auch auf das Schneckenrad 15. Dieses kämmt in einem Zahnrad
16 und dreht den Exzenter 18. In der Ausgangsstellung des Nietsetzgerätes 1 befinden
sich die Drehachsen der Achse 17, des Exzenters 18 und des Zapfens 22 in einer Linie,
wobei sich der Kurbeltrieb in seinem hinteren Totpunkt befindet.
[0021] Durch Beaufschlagen des Elektromotors 2 mit Strom läuft dieser an, so dass sich der
Kurbeltrieb von seinem hinteren Totpunkt zu seinem vorderen Totpunkt bewegt. Da die
Nietsetzeinrichtung derart gestaltet ist, dass sie während dieser Anfangsbewegung
des Kurbeltriebes einen Leerhub durchführt, läuft der Antriebsmotor an, ohne dass
dieser bereits mit Zugkräften durch die Nietsetzeinrichtung beaufschlagt wird. Wenn
der Kurbeltrieb seinen vorderen Totpunkt erreicht hat, beginnt der Antriebsmotor über
den Kurbeltrieb 4 eine Zugkraft auf das Zugmittel 26 der Nietsetzeinrichtung 5 aufzubringen.
Durch diese Zugkraft wird nun ein Nietsetzvorgang in bekannter Weise durchgeführt.
Der Nietsetzvorgang ist beendet, wenn sich der Kurbeltrieb wieder in seinem hinteren
Totpunkt, d. h. seiner Ausgangsstellung befindet.
[0022] In Fig. 1 ist die Nietsetzvorrichtung dargestellt, wenn sich der Kurbeltrieb in seinem
vorderen Totpunkt befindet, d. h. bei Beginn des Setzhubs.
[0023] Durch das mit dem Antriebsmotor verbundene Schwungrad lässt sich insbesondere bei
Beginn des Setzhubes ein besonders großes Drehmoment, bzw. eine besonders große Zugkraft
aufbringen. Beim Beginn des Setzhubes ist die auftretende Kraft am größten. Aufgrund
des Leerhubes auf dem Weg vom hinteren Totpunkt zum vorderen Totpunkt kann das Schwungrad
entsprechend auf Drehzahl gebracht werden. Insofern wird zwar der Elektromotor zu
Beginn der Anlaufphase nicht durch das Nietsetzwerkzeug beaufschlagt; Das Schwungrad
liegt aber unmittelbar zu Beginn der Anlaufphase als Last an dem Elektromotor an.
[0024] Das bedeutet also, dass zwar zu Beginn der Arbeit des Antriebsmotors keine Zugkraft
auf die Nietsetzeinrichtung übertragen wird; vielmehr wird die gesamte Antriebsleistung
zu Beginn auf das Schwungrad übertragen. Um das Schwungrad aber möglichst schnell
zu beschleunigen, sollte direkt zu Beginn der Arbeit des Antriebsmotors eine möglichst
große Leistung von diesem bereitgestellt werden.
[0025] Um nun das Auftreten des Bürstenfeuers auszuschließen oder auf akzeptables Niveau
zu reduzieren und zugleich den Antriebsmotor möglichst schnell auf die volle Antriebsleistung
anzufahren wird während einer Anlaufphase von etwa 50ms eine Leistungsrampe vollzogen,
die in Figur 3 dargestellt ist. Im linken Abschnitt A des nicht maßstabsgetreuen Diagramms
ist eine Beschleunigungsrampe zu erkennen. Dabei wird mithilfe der Pulsweitenmodulation
Spannung an den Antriebsmotor angelegt, wobei die Einschaltzeiten (U=U
max) während der Anlaufphase kontinuierlich erhöht werden und die Ausschaltzeiten (U=0)
entsprechend kontinuierlich verringert werden. Im rechten Abschnitt B ist die Bremsrampe
gezeigt, bei der die Versorgungsleistung kontinuierlich von 100% auf 0% reduziert
wird. Das eigentliche Bremsen erfolgt über die Parallelschaltung eines Bremswiderstandes
zum Motor.
[0026] Die Motoransteuerung erfolgt über mehrere Transistoren, die bevorzugt in einer Vierquadrantenschaltung
zusammengefasst sind. Eine solche an sich bekannte Schaltung ist in Figur 2 dargestellt.
Diese umfasst eine H-Brücke mit vier Transistoren 41. Mit dieser Schaltung kann die
Versorgungsspannung U
B zeitlich variabel an den Motor 2 angelegt werden und ggf. auch umgepolt werden. Durch
Aufbringen eines Steuerstroms auf die Steuerleitung 42 eines Transistors wird der
jeweilige Transistor durchleitend geschaltet. Die Steuerieitungen sind an eine nicht
dargestellte Steuerungseinheit angeschlossen.
[0027] Der gleiche Effekt tritt auch bei Nietsetzgeräten mit anderen Arten von Getrieben
auf. So kann alternativ zu dem dargestellten Getriebe die Umwandlung der rotatorischen
Bewegung des Motors hin zur lateralen Bewegung der Nietsetzeinrichtung auch insbesondere
durch einen Spindeltrieb, insbesondere eine Kugelumlaufspindel, realisiert werden.
Bei Verwendung eines Spindeltriebs wird der Motor beim Starten des Nietsetzvorgangs
sofort durch die Nietzsetzeinrichtung belastet. Insofern ist das hierin beschriebene
Verfahren gleichermaßen für ein Nietsetzgerät mit einem solchen Getriebe geeignet.
1. Verfahren zum Betreiben eines Nietsetzgerätes (1), wobei das Nietsetzgerät (1) umfasst:
einen Gleichstrommotor (2), der einen Kommutator mit einer Anzahl von Schleifkontakten
aufweist, und
eine Nietsetzeinrichtung (5) zum Setzen von Nieten, welche durch den Gleichstrommotor
(2) angetrieben wird,
wobei die Leistungsaufnahme des Gleichstrommotors (2) mittels Pulsweitenmodulation
gesteuert wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Leistungsaufnahme zur Beschleunigung der Nietsetzeinrichtung (5) und/oder zur
Abbremsung der Nietsetzeinrichtung (5) derart mittels der Pulsweitenmodulation angesteuert
wird, dass die Leistungsaufnahme während einer Anlaufphase (A, B) zum Aufbau der maximalen
Beschleunigungsleistung bzw. Bremsleistung kontinuierlich zunimmt.
2. Verfahren nach dem vorherigen Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Leistungsaufnahme in der Anlaufphase rampenförmig ist und dabei insbesondere
linear von 0% auf 100% der maximalen Beschleunigungsleistung bzw. Bremsleistung ansteigt.
3. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass für die Pulsweitenmodulation eine Grundfrequenz von mehr als 20kHz insbesondere nicht
weniger als 30kHz verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anlaufphase weniger als 50ms andauert.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die minimale Schaltzeit weniger als 200ns beträgt, vorzugsweise nicht mehr als 100ns
beträgt.
6. Nietsetzgerät (1), umfassend
eine Nietsetzeinrichtung (5),
einen Gleichstrommotor (2), der einen Kommutator mit einer Anzahl von Schleifkontakten
aufweist,
wobei der Gleichstrommotor (2) Nietsetzeinrichtung (5) antreibt und/oder abbremst,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Nietsetzgerät (1) durch ein Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche angesteuert
wird.