[0001] Die Erfindung betrifft einen Feststellmechanismus für einen ein Innenrohr und ein
Außenrohr aufweisenden Teleskopstiel, insbesondere für einen Teleskopstiel für Haushalts-
oder Gartengeräte, mit einem Außenteil, einem Innenteil und zumindest einem Klemmteil,
wobei das Außenteil und das Innenteil relativ zueinander in axialer Richtung in einer
Klemmrichtung K und in einer der Klemmrichtung K entgegengesetzten Löserichtung L
verschieblich sind, wobei durch eine Verschiebung in Klemmrichtung K das Klemmteil
gegen den Teleskopstiel angedrückt wird, um über eine Klemmkraft das Innenrohr und
das Außenrohr gegeneinander festzustellen, und wobei durch eine Verschiebung in Löserichtung
L die Klemmung gelöst wird, um eine Verschiebbarkeit und/oder Drehbarkeit des Innenrohres
und des Außenrohres zueinander herzustellen.
[0002] Ein derartiger Feststellmechanismus bzw. ein Teleskopstiel mit einem derartigen Feststellmechanismus
sind aus der
EP 2 255 712 A1 bekannt. Dabei wird eine relativ zu einer Innenhülse in axialer Richtung verschiebliche
Außenhülse in einer Klemmrichtung gegenüber der Innenhülse verschoben, wodurch ein
an der Innenhülse angeordnetes Klemmbackenpaar gegen den Teleskopstiel angestellt
wird, um die beiden Rohre des Teleskopstiels gegeneinander festzulegen.
[0003] Der in der
EP 2 255 712 gezeigte Feststellmechanismus ist jedoch noch verbesserungsbedürftig, denn wenn die
Außenhülse gegenüber der Innenhülse in Löserichtung verschoben wird, um die Beweglichkeit
der Teleskopstielrohre zueinander herzustellen, besteht das Problem, dass sich das
Klemmbackenpaar sozusagen nur aus eigener Kraft, insbesondere aufgrund der ihm innewohnenden
Materialelastizität, vom Innenrohr, gegen dass es zuvor noch angestellt war, entfernt.
Dies kann aber nur unzureichend gewährleistet werden, so dass - insbesondere nach
längerem Gebrauch des Teleskopstiels, nach dem sich das Material des Klemmbackenpaares
an die Klemmstellung "gewöhnt" hat - die Gefahr groß ist, dass trotz des Verschiebens
der Außenhülse in die Lösestellung das Klemmbackenpaar nach wie vor - wenn auch nur
leicht - an dem Innenrohr anliegt und das Innenrohr bei einer Relativbewegung des
Innenrohrs gegenüber dem Klemmbackenpaar an dem Klemmbackenpaar entlangschleift und
außerdem gegebenenfalls gewollte Rotationsbewegungen des Innenrohres gebremst werden.
Wegen dieses Effekts ist außerdem zu berücksichtigen, dass das Material des Klemmbackenpaares
kein Material wie Weichkunststoff sein kann, das einen besonders hohen Reibungswert
aufweist, da ein solches Material die Bewegung des Innenrohres am Klemmbackenpaar
vorbei zusätzlich behindern würde oder gar ein Festkleben des Klemmbackenpaares am
Innenrohr möglich wäre, zum Beispiel nach längerer Nichtnutzung des Teleskopstiels.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Feststellmechanismus der eingangs beschriebenen
Art zur Verfügung zu stellen, der einerseits eine verbesserte Klemmwirkung ermöglicht,
gleichzeitig aber auch das vollständige Lösen der Klemmung gewährleistet, um eine
möglichst ungehinderte Bewegung der Teleskopstielrohre gegeneinander gewährleisten
zu können.
[0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, dass Spreizglieder vorgesehen
sind, die gegen das zumindest eine Klemmteil wirken, um das Klemmteil vom Teleskopstiel
wegzurücken, wenn Außenteil und das Innenteil relativ zueinander Löserichtung L verschoben
werden.
[0006] Durch die gegen das Klemmteil wirkenden Spreizglieder ist sichergestellt, dass das
Klemmteil dann, wenn Außen- und Innenteil in Löserichtung gegeneinander verschoben
werden, aktiv vom Teleskopstiel weggerückt wird. Die Spreizglieder üben auf das Klemmteil
eine Spreizkraft aus, die aktiv dafür sorgt, dass die in Klemmstellung gegen die Oberfläche
des Teleskopstiels anliegende Klemmfläche des Klemmteils in radialer Richtung von
der Teleskopstieloberfläche weggedrückt wird. Dadurch ist sicher gewährleistet, dass
in der Lösestellung die Klemmfläche des Klemmteils und die Oberfläche des Teleskopstiels
auf Abstand zueinander sind und auch - solange die Lösestellung aufrechterhalten wird
- gehalten werden. Die Gefahr, dass das Klemmteil bei einer Bewegung zum Beispiel
des Innenrohrs relativ zum Klemmteil an diesem entlangschleift, ist ausgeschlossen.
Insbesondere kann das Innenrohr frei und vom Klemmteil unbeeinflusst relativ zum Klemmteil
rotieren. Außerdem kann, da die Spreizglieder das Klemmteil aktiv, also durch das
Ausüben einer Spreizkraft auf das Klemmteil, von dem Teleskopstiel wegrücken, auf
der Innenseite des Klemmteils ein Material verwendet werden, dass einen sehr hohen
Reibungswert gewährleistet. Insbesondere kann auf der Innenseite des Klemmteils auch
ein Weichkunststoff vorgesehen sein, während auf der Außenseite des Klemmteils, über
die, wie weiter unten erläutert werden wird, das verschiebliche Teil des Feststellmechanismus
hinweggleitet, ein härterer Kunststoff mit geringem Reibungswert verwendet werden.
[0007] Um die Beweglichkeit des Klemmteils gegenüber dem Teleskopstiel zu gewährleisten
und um auszuschließen, dass die Spreizglieder gegen innere Materialelastizitäten des
Klemmteils anarbeiten müssen, was die Bedienung des Feststellmechanismus erschweren
und die Sicherstellung der gewünschten ungehinderten Relativbewegung gefährden würde,
ist vorgesehen, dass das Klemmteil momentenfrei verschwenkbar, also insbesondere über
ein Drehgelenk oder Scharnier, am Feststellmechanismus, insbesondere am Innenteil
oder am Außenteil, angelenkt ist.
[0008] Die Spreizglieder sind bevorzugt Bestandteil des Außenteils, also unmittelbar oder
mittelbar an diesem angeordnet. Unmittelbar bedeutet in diesem Zusammenhang, dass
die Spreizglieder selbst einen Teil des Außenteils bilden, insbesondere werkstoffeinstückig
an diesem mit ausgebildet sind sind. Mittelbar bedeutet, dass die Spreizglieder an
einem zusätzlichen, mit dem Außenteil verbundenen, von diesem aber ursprünglich separaten
Anbauteil angeordnet sind. Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung ist gegeben,
wenn die Spreizglieder von einem an dem Außenteil angeordnetem Spreizring gebildet
sind, der bevorzugt über eine Rastverbindung stirnseitig auf das Außenteil aufgesetzt
ist.
[0009] Die Spreizglieder können derart angeordnet sein, dass sie sich in axialer Richtung
auf das Klemmteil zubewegen, wenn Innenteil und Außenteil in Löserichtung relativ
zueinander verschoben werden. Dabei können die Spreizglieder sich entweder unter das
Klemmteil schieben und dieses durch eine schiefe Ebene radial nach außen, also von
der Oberfläche des Teleskopstiels weg, anheben. Oder sie können in einen oder in mehrere
axial verlaufende Spalte eindringen und so das zumindest eine Klemmteil aufspreizen
oder - bei einer Mehrzahl von zueinander benachbarten Klemmteilen - die einzelnen
Klemmteile unter Aufweitung des Spaltes voneinander wegrücken, um die zur Teleskopstieloberfläche
gerichtete Oberfläche der Klemmteile von der Oberfläche des Teleskopstiels in radialer
Richtung zu entfernen.
[0010] Bevorzugt ist das Innenteil fest und unbeweglich mit dem Teleskopstiel verbunden
und das Außenteil kann sich weitgehend spielfrei auf dem Innenteil bewegen. Hierzu
kann das Außenteil als rohrartige Außenhülse und das Innenteil als eine fest mit dem
Teleskopstiel verbundene Innenhülse ausgebildet sein, wobei der Innendurchmesser der
Außenhülse derart an den Außendurchmesser der Innenhülse angepasst ist, dass die Außenhülse
leicht, jedoch weitgehend spielfrei über die Innenhülse verschoben werden kann.
[0011] Um Innenteil und Außenteil relativ zueinander verschieben zu können, ist ein am Feststellmechanismus
gelagertes Betätigungsglied vorgesehen, über dessen Betätigung das Innenteil und das
Außenteil relativ zueinander bewegt werden können. Hierzu kann das Betätigungsglied
um eine in ihrer räumlichen Lage entweder zum Innenteil oder zum Außenteil fest definierte
Schwenkachse verschwenkbar sein. Über ein exzentrisch zu der Schwenkachse gelagerten
Nocken, der beim Verschwenken des Betätigungsglieds auf das jeweils andere Teil wirkt,
um dieses zu verschieben, werden Au-βenteil und Innenteil dann relativ zueinander
in axialer Richtung des Teleskopstiels bewegt. Die Schwenkachse ist v orthogonal zur
axial verlaufenden Mittelachse des Teleskopstiels ausgerichtet. Als Betätigungsglied
ist vorteilhaft ein Schwenkhebel vorgesehen.
[0012] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen.
[0013] In den Zeichnungen zeigt:
- Fig. 1
- einen Teleskopstiel mit einem Feststellmechanismus in einer Gesamtansicht,
- Fig. 2a
- eine Außenansicht des Feststellmechanismus in Klemmstellung,
- Fig. 2b
- eine Außenansicht des Feststellmechanismus in Lösestellung,
- Fig. 3
- den inneren Aufbau des in Klemmstellung befindlichen Feststellmechanismus in einer
perspektivischen Ansicht,
- Fig. 4a
- den inneren Aufbau des in Klemmstellung befindlichen Feststellmechanismus in einer
ersten Schnittansicht, und
- Fig. 4b
- den inneren Aufbau des in Lösestellung Feststellmechanismus in einer zweiten Schnittansicht.
[0014] In Figur 1 ist ein Teleskopstiel 1 in einer Gesamtansicht gezeigt. Der Teleskopstiel
1 ist mehrteilig aufgebaut und weist neben einem oberen Außenrohr 2 ein unteres Innenrohr
3 auf, das in das Außenrohr 3 hineingleiten kann, um die Länge des Teleskopstiels
1 zu variieren. Am unteren Ende des Innenrohres 3 ist eine Halterung 4 für einen nicht
dargestellten Arbeitsaufsatz vorgesehen. Ein solcher Arbeitsaufsatz kann insbesondere
von einem Wischkopf, einen Staubfänger, einem Besen, einem Fensterwischer oder ähnlichen
im Haushalt oder Garten verwendbaren Arbeitsaufsätzen gebildet sein.
[0015] Außenrohr 2 und Innenrohr 3 können wahlweise gegeneinander verspannt werden, um eine
relative Beweglichkeit gegenüber dem jeweils anderen Teil zu unterbinden, oder voneinander
gelöst werden, um die relative Beweglichkeit (Verschiebung und/oder Dreheung) herzustellen.
Hierzu ist eine Feststelleinrichtung 5 vorgesehen.
[0016] Der in Figur 1 dargestellte Teleskopstiel 1 weist außerdem als optionale Besonderheit
eine innenliegende Antriebseinheit 6 auf, die dafür sorgt, dass nach Lösen der Feststelleinrichtung
und beim Hineingleiten des Innenrohres 3 in das Außenrohr 2 das Innenrohr 3 gegenüber
dem Außenrohr 2 in Drehung versetzt wird, was beispielsweise dem Ausschleudern eines
auf die Halterung 4 aufgesetzten Wischkopfes eines Wischgerätes dienen kann. Der erfindungsgemäße
Feststellmechanismus kann selbstverständlich auch bei Teleskopstielen ohne eine solche
Antriebseinheit zum Einsatz kommen.
[0017] Soweit vor- und nachstehend der Teleskopstiel 1 stets beispielhaft im Zusammenhang
mit einem oberen Außenrohr 2 und einem unteren Innenrohr 3 beschrieben wird, sei darauf
hingewiesen, dass selbstverständlich auch das Außenrohr unten und das Innenrohr oben
angeordnet sein kann. Etwaige Komponenten einer Antriebseinheit 6 oder der Feststelleinrichtung
5 sowie die Lage der Komponenten würden in diesem Fall an den anderen Aufbau angepasst
werden.
[0018] Figur 2a und Figur 2b zeigen die Feststelleinrichtung in einer detaillierteren Außenansicht,
wobei in Figur 2a die Feststelleinrichtung 5 in Klemmstellung gezeigt ist, in der
Innenrohr 3 und Außenrohr 2 nicht gegeneinander verschieblich sind, und in Figur 2b
die Feststelleinrichtung 5 in Lösestellung gezeigt ist, in der der Klemmmechanismus
gelöst ist und Innenrohr 3 und Außenrohr 2 gegeneinander verschieblich sind. Um zwischen
der Klemmstellung und der Lösestellung zu wechseln, ist ein Betätigungsglied in Form
eines Schwenkhebels 7 vorgesehen. Der Schwenkhebel 7 ist über eine Schwenkachse S
gegenüber einem Innenteil 8 definiert verschwenkbar. Zur Ausbildung der definierten
Schwenkachse S greift der Schenkhebel 7 mit zwei Lagerzapfen 9 in das Innenteil 8
ein (siehe auch Figur 4b). Gleichzeitig ist am Schwenkhebel 7 ein nach außen gerichteter
Schiebenocken 10 vorgesehen, der exzentrisch zur Schwenkachse S angeordnet ist und
der durch Eingriff in einer in einem Außenteil 11 der Feststelleinrichtung 5 vorgesehenen
Ausnehmung 12 mit dem Außenteil 11 in Wirkverbindung steht.
[0019] Wie die Gegenüberstellung der Figur 2a und der Figur 2b zeigen, wird durch das Verschwenken
des Schwenkhebels 7 die Position des Schiebenockens 10 gegenüber der Schwenkachse
S verändert. Bedingt dadurch, dass der Schwenkhebel 10 sowohl mit dem Innenteil 8
als auch mit dem Außenteil 11 in Eingriff steht, wird bei einem Verschwenken des Schwenkhebels
10 Innenteil 8 und Außenteil 11 gegeneinander in axialer Richtung verschoben, und
zwar ohne dass eine Drehung des Außenteils 11 gegenüber dem Innenteil 8 erfolgen müsste,
was bei Lösungen, bei denen Außenteil und Innenteil über ein Gewinde ineinandergreifen,
notwendigerweise der Fall ist. Dies ist ein besonderer Vorteil der hier beschriebenen
Ausführungsform, da dies den Handhabungskomfort deutlich erhöht. Beim Öffnen des Schwenkhebels
10, also beim Übergang von der in Figur 2a gezeigten Klemmstellung zu der in Figur
2b gezeigten Lösestellung, bewegt sich das Außenteil 11 relativ zum Innenteil 8 in
Löserichtung L. Beim Schließen des Klemmhebels, also bei dessen Überführung aus der
Lösestellung (Figur 2b) in die Klemmstellung (Figur 2a) bewegt sich das Außenteil
11 relativ zum Innenteil 8 in Klemmrichtung K.
[0020] In Figur 2a und Figur 2b ist ein am unteren Ende des Außenteils 11 vorgesehener Spreizring
13 zu erkennen, dessen Funktion anhand von Figur 3 im Detail erläutert wird.
[0021] Der Spreizring 13 ist auf ein stirnseitiges Ende des Außenteils (zu Veranschaulichungszwecken
in Figur 3 nicht dargestellt) aufgesetzt und mit diesem derart verbunden, dass sich
am Spreizring 3 befindliche Spreizglieder 14, die hier beispielhaft von axial ausgerichteten
Spreizkeilen gebildet sind, bei einer Verschiebung des Außenteils 11 gegenüber dem
Innenteil 8 mit dem Außenteil mitbewegen. Wird nun der Schwenkhebel 7 in die Lösestellung
überführt, bewegen sich die Spreizglieder 14 in Löserichtung L auf ein Klemmteil 15
zu, welches hier beispielhaft von zwei Klemmbacken 15' und 15" gebildet ist, die gelenkig
an dem Innenteil 8 angelenkt sind. Dabei drängen die Spreizglieder 14 in einen zwischen
den beiden Klemmbacken 15', 15" befindlichen Spalt 16 und zwängen die beiden Klemmbacken
15', 15"aktiv auseinander, so dass die noch in der Klemmstellung gegen die Teleskopstieloberfläche
des Innenrohres 3 drückenden Klemmbackenoberflächen von der Innenrohroberfläche abheben
und in der Folge eine Verschiebung und/oder eine Rotation des Innenrohres gegenüber
dem Feststellmechanismus, insbesondere gegenüber den Klemmbacken 15', 15", gewährleistet
ist, ohne das die Gefahr besteht, dass die Oberflächen aneinander reiben und somit
die Verschiebung und/oder die Rotation der Bauteile zueinander erschwert wäre.
[0022] Die Anlenkung des Klemmteils 15, in der in den Figuren gezeigten beispielhaften Ausführungsform,
also die Anlenkung der Klemmbacken 15' und 15" über ein Scharnier 16 an den weiteren
Bauteilen des Feststellmechanismus (hier: am Innenteil 8), hat insbesondere den Vorteil,
dass eine solche Anlenkung momentenfrei ist und damit bei der Spreizung des Klemmteils
kein Rückstellmoment auftritt, dass auf die Spreizkeile wirkt, wenn diese das Klemmteil
aus der Klemmstellung herausspreizen und damit aktiv in die Lösestellung drängen.
Wäre das Klemmteil 15 nicht momentenfrei angelenkt, insbesondere werkstoffeinstückig
vom Innenteil 8 ausgehend ausgestaltet, würden die Klemmbacken 15', 15'' bei einer
Spreizung aufgrund der inneren Materialelastizität ein Rückstellmoment aufbauen, dass
nicht nur die Bedienung des Schwenkhebels erschweren würde, sondern auch dazu führen
könnte, dass die Klemmbacken 15', 15" selbsttätig auf die Teleskopstieloberfläche
hin zurückfedern würden und dabei die Spreizglieder 14 aus der Spreizposition zurückdrängen
würden. Hiermit wäre die Gefahr verbunden, dass die aufgrund des Rückstellmoments
auftretenden Rückstellkräfte den Spreizring 13 und damit auch das Außenteil 11 aus
der Lösestellung drängen würden und der gewünschte Effekt der reibungsfreien und ungehinderten
Verschieb- und/oder Drehbarkeit des Innenrohres gegenüber dem Klemmteil ungewollt
aufgehoben werden würde.
[0023] Figur 4a und Figur 4b veranschaulichen insbesondere die Klemmfunktion. In Figur 4b
ist zu erkennen, dass der innere Durchmesser des Außenteils 11 sich in dem Bereich,
in dem sich die Klemmbacken 15' und 15" befinden, ausgehend vom stirnseitigen, unteren
Ende von einem ersten Durchmesserbereich mit dem Durchmesser d
1 zu einem zweiten Durchmesserbereich mit dem Durchmesser d
2 hin verjüngt (d
1 > d
2). In der in Figur 4a gezeigten Klemmstellung befinden sich die Klemmbacken 15', 15"
mit ihrer am weitesten nach außen ragenden Kontaktstelle 18 im zweiten Durchmesserbereich.
Hier liegt das Außenteil 11 mit seiner inneren Wandung eng an den Klemmbacken 15',
15" an, so dass die Klemmbacken 15', 15" über die entstehende Klemmkraft gegen die
Oberfläche des Innenrohres 3 angestellt werden und die gewünschte Klemmwirkung eintritt.
[0024] Die Schnittansicht von Figur 4b, die gegenüber der Schnittansicht in Figur 4a um
90° gedreht ist, zeigt den Feststellmechanismus in Lösestellung. Es ist zu erkennen,
wie die beiden Spreizkeile 14 in den zwischen den Klemmbacken 15' und 15" vorgesehenen
Spalt 16 eingedrungen sind (Klemmbacke 15' befindet sich unterhalb der Schnittebene,
Klemmbacke 15" befindet sich oberhalb der Schnittebene und ist daher nicht sichtbar).
Die Kontaktstelle 18 befindet sich nun im ersten Durchmesserbereich mit dem Durchmesser
d
1, so dass die innere Wandung des Außenteils 11 von der Kontaktstelle 18 beabstandet
ist und die Klemmbacken, ohne dass eine Gegenkraft auftreten würde, nach außen von
der Innenrohroberfläche weggeschwenkt werden können.
[0025] Um einerseits eine große Klemmkraft zu erzielen, andererseits aber geringe Bedienkräfte
zu gewährleisten (was auch den Vorteil hat, dass die Bauteile geringe Kräfte aufnehmen
müssen und daher kostengünstig mit wenig Materialaufwand konstruiert werden können),
ist das Klemmteil 15, insbesondere also das Klemmbackenpaar 15', 15", derart ausgebildet,
dass es an der der Teleskopstieloberfläche zugewandten Innenseite einen Weichkunststoff
aufweist, der einen hohen Reibungswert garantiert. An der Außenseite, insbesondere
im Bereich der Kontaktstelle 18, und auch an dem mit den Spreizgliedern in Kontakt
kommendem Bereich der Klemmbacken ist hingegen ein Material von Vorteil, das einen
geringen Reibungswert gewährleistet. So können die einzelnen Bauteile bei der Überführung
aus der Klemmstellung in die Lösestellung und umgekehrt gut aufeinander abgleiten
und erzeugen so nur geringe, den jeweiligen Relativbewegungen entgegengesetzte Kräfte.
Zu diesem Zweck können die Klemmbacken insbesondere im Zweikomponentenspritzgussverfahren
hergestellt werden.
[0026] In Figur 4a und Figur 4b ist außerdem zu erkennen, dass das Innenteil 8 fest auf
dem Außenrohr 2 des Teleskopstiels angeordnet ist, während das Innenrohr 3 des Teleskopstiels
innerhalb des Außenrohres 2 und damit auch innerhalb des Innenteils 8 geführt ist.
[0027] Soweit vorstehend die Erfindung dahingehend beschrieben wurde, dass der Schwenkhebel
10 in das Innenteil 8 unter Bildung einer definierten Schwenkachse S eingreift und
der exzentrische Schiebenocken 10 mit einer Ausnehmung 12 im Außenteil 11 in Eingriff
steht, und soweit die Spreizglieder 14 sich bei einer Verschiebung des Außenteils
8 mit diesem mitbewegen, sei darauf hingewiesen, dass eine solche Anordnung nicht
zwingend ist. Je nach konstruktiven Gegebenheiten und Anforderungen des Einzelfalls
können auch andere Konstellationen sinnvoll sein, bei denen etwa das Außenteil fest
mit dem Teleskopstiel verbunden ist und das Innenteil bewegt wird, und/oder bei denen
die Spreizglieder mit dem Innenteil verbunden sind und gemeinsam mit diesem relativ
zum Außenteil verschoben werden. Auch ist denkbar, dass der Schwenkhebel zur Bildung
einer definierten Schwenkachse in das Außenteil eingreift und der Schiebenocken oder
ein vergleichbares Bauteil auf das Innenteil wirkt. Auch das Klemmteil ist nicht notwendigerweise
am Innenteil anzulenken, sondern kann - je nach den konstruktiven Anforderungen des
Einzelfalls - auch am Außenteil angelenkt sein. Weiter kann die Anzahl der Klemmteile
bzw. der Klemmbacken natürlich variiert werden und ist nicht auf die vorstehend erwähnte
Anzahl von einem einzigen Klemmteil oder von lediglich zwei Klemmbacken beschränkt.
[0028] In Figur 2a und Figur 2b ist außerdem zu erkennen, dass im beispielhaft hülsenartig
ausgebildeten Außenteil 11 eine Ausnehmung 19 vorgesehen ist, in die der das Betätigungsglied
bildende Schwenkhebel 7 in Klemmstellung derart bündig eingelassen ist, dass Außenteil
11 und Betätigungsglied eine im wesentlichen bündige Außenfläche bilden. Betätigungsglied
uns Außenteil bilden insbesondere einen außenseitig weitgehend glatten Zylinder. Diese
Ausgestaltung wird nicht nur durch die im Außenteil 11 vorgesehene Ausnehmung 19 erreicht,
sondern auch dadurch, dass der Schiebenocken 10 ausgehend vom Schwenkhebel 7 radial
nach außen gerichtet ist und im dem Bereich, in dem der Schiebenocken 10 mit dem Außenteil
in Eingriff steht, das Außenteil durch eine Materialwulst 20 (siehe auch Figur 4b)
dem Schiebenocken 10 zusätzliche Angriffsfläche bietet. Hierzu trägt außerdem bei,
dass das Material des Außenteils 11 den Bereich des Betätigungsglieds, der von der
gedachten Schwenkachse S durchdrungen wird, überdeckt. Durch diese Ausgestaltung ist
es möglich, dass trotz der bündigen Einbettung des Betätigungsgliedes in das Außenteil
11 ein Eingriff des nach außen gerichteten Nockens mit dem Außenteil realisiert werden
kann. Diese Ausgestaltung wird als weiterer wesentlicher Vorteil der beschriebenen
Ausgestaltung gegenüber dem Stand der Technik und losgelöst von der vorstehend beschriebenen
Ausgestaltung des Feststellmechanismus mit Spreizgliedern als eigenständige Erfindung
angesehen.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 1
- Teleskopstiel
- 2
- Außenrohr
- 3
- Innenrohr
- 4
- Halterung
- 5
- Feststelleinrichtung
- 6
- Antriebseinheit
- 7
- Schwenkhebel
- 8
- Innenteil
- 9
- Lagerzapfen
- 10
- Schiebenocken
- 11
- Außenteil
- 12
- Ausnehmung
- 13
- Spreizring
- 14
- Spreizglieder, Spreizkeile
- 15
- Klemmteil
- 15', 15"
- Klemmbacken
- 16
- Spalt
- 17
- Scharnier
- 18
- Kontaktstelle
- 19
- Ausnehmung
- 20
- Materialwulst
- K
- Klemmrichtung
- L
- Löserichtung
- S
- Schwenkachse
1. Feststellmechanismus (5) für einen ein Innenrohr (3) und ein Außenrohr (2) aufweisenden
Teleskopstiel (1), mit einem Außenteil (11), einem Innenteil (8) und zumindest einem
Klemmteil (15, 15', 15"), wobei das Außenteil (11) und das Innenteil (8) relativ zueinander
in einer Klemmrichtung K und in einer der Klemmrichtung K entgegengesetzten Löserichtung
L verschieblich sind, wobei durch eine Verschiebung in Klemmrichtung K das Klemmteil
(15, 15', 15") gegen den Teleskopstiel (1) angedrückt wird, um über eine Klemmkraft
das Innenrohr (3) und das Außenrohr (2) gegeneinander festzustellen, und wobei durch
eine Verschiebung in Löserichtung L die Klemmung gelöst wird, um eine Verschiebbarkeit
und/oder Drehbarkeit des Innenrohres und des Außenrohres herzustellen, dadurch gekennzeichnet, dass
ein Spreizglied (14) vorgesehen ist, das gegen das zumindest eine Klemmteil (15, 15',
15") wirkt, um das Klemmteil (15, 15', 15") vom Teleskopstiel (1) wegzurücken, wenn
Außenteil (11) und Innenteil (8) relativ zueinander Löserichtung L verschoben werden.
2. Feststellmechanismus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmteil (15, 15', 15") momentenfrei verschwenkbar am Feststellmechanismus angelenkt
ist.
3. Feststellmechanismus nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spreizglieder (14) am Außenteil (11) angeordnet sind.
4. Feststellmechanismus nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spreizglieder (14) an einem zusätzlichen, mit dem Außenteil (11) oder dem Innenteil
(8) verbundenen, von diesem aber ursprünglich separaten Anbauteil angeordnet sind.
5. Feststellmechanismus nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spreizglieder (14) an einem an dem Außenteil (11) oder dem Innenteil (8) angeordnetem
Spreizring (13) ausgebildet sind
6. Feststellmechanismus nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anbauteil oder der Spreizring (13) über eine Rastverbindung stirnseitig auf das
Außenteil (11) oder das Innenteil (8) aufgesetzt ist.
7. Feststellmechanismus für einen Teleskopstiel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spreizglieder (14) sich in axialer Richtung auf das Klemmteil (15, 15', 15")
zubewegen, wenn Innenteil (8) und Außenteil (11) in Löserichtung L relativ zueinander
verschoben werden.