[0001] Aus der Praxis sind Druckeinheiten einer Rollendruckmaschine mit mehreren Druckwerken
bekannt. Jedes Druckwerk einer Druckeinheit einer Rollendruckmaschine umfasst einen
Übertragungszylinder, ein Formzylinder, ein Farbwerk sowie vorzugsweise ein Feuchtwerk,
wobei der Übertragungszylinder auch als Gummizylinder und der Formzylinder auch als
Plattenzylinder bezeichnet wird. Bei Druckeinheiten mit mehreren Druckwerken ist es
weiterhin bereits bekannt, dass der Übertragungszylinder eines ersten Druckwerks der
Druckeinheit und der Übertragungszylinder eines zweiten Druckwerks der Druckeinheit
unter Ausbildung eines Druckspalts für einen zu bedruckenden Bedruckstoff aufeinander
abrollen, wobei dann das erste Druckwerk und das zweite Druckwerk den zu bedruckenden
Bedruckstoff auf unterschiedlichen Seiten bedrucken.
[0002] Ferner ist es aus der Praxis bekannt, dass die Zylinder der Druckwerke, deren Übertragungszylinder
aufeinander abrollen über Antriebszahnräder in einer Antriebsverbindung stehen, nämlich
derart, dass ein auf einer Welle des Übertragungszylinders des ersten Druckwerks positioniertes
Antriebszahnrad sowie ein auf einer Welle des Übertragungszylinders des zweiten Druckwerks
positioniertes Antriebszahnrad jeweils in ein auf einer Welle des Formzylinders des
jeweiligen Druckwerks positioniertes Antriebszahnrad und in das auf der Welle des
Übertragungszylinders des jeweils anderen Druckwerks positionierte Antriebszahnrad
kämmen. In diesem Fall können dann über einen einzigen Antriebsmotor, der einem Zylinder
des ersten Druckwerks oder einem Zylinder des zweiten Druckwerks zugeordnet ist, alle
Zylinder des ersten Druckwerks und alle Zylinder des zweiten Druckwerks angetrieben
werden.
[0003] Dann, wenn an einer Druckeinheit einer Rollendruckmaschine mit mehreren Druckwerken
während des Druckbetriebs an anderen Druckeinheiten dieser Rollendruckmaschine an
den Formzylinder der Druckeinheit ein Druckformwechsel durchgeführt werden soll, müssen
die Übertragungszylinder von einer sogenannten Druck-An-Stellung, in welcher dieselben
den Druckspalt für den zu bedruckenden Bedruckstoff definieren, in eine sogenannte
Druck-Ab-Stellung überführt werden, wobei in der Druck-Ab-Stellung der Achsabstand
zwischen den Übertragungszylindern in solchem Maße vergrößert ist, sodass ein Bedruckstoff
berührungslos durch die jeweilige Druckeinheit geführt werden kann. Durch die Überführung
der Übertragungszylinder von der Druck-An-Stellung in die Druck-Ab-Stellung wird,
wie bereits erwähnt, der Achsabstand zwischen den Übertragungszylindern vergrößert,
wodurch dann die Antriebszahnräder der Übertragungszylinder außer Eingriff gelangen,
sodass dann die Antriebsverbindung zwischen den Übertragungszylindern und damit den
Druckwerken aufgehoben wird. Wenn jedoch zur Durchführung eines Druckformwechsels
sämtliche Zylinder der Druckwerke antreibbar sein müssen, wird nach der Praxis bei
einer Druckeinheit, deren Übertragungszylinder unter Vergrößerung des Achsabstands
zwischen denselben von einer Druck-An-Stellung in eine Druck-Ab-Stellung überführbar
sind, für jedes Druckwerk ein separater Antriebsmotor bereit gehalten, wobei dann
nur noch die Zylinder des entsprechenden Druckwerks über Antriebszahnräder in Antriebsverbindung
stehen, die Antriebsverbindung zwischen den Übertragungszylindern jedoch permanent
aufgehoben ist. Hierdurch wird dann nicht nur der vorrüstungstechnische Aufwand einer
Druckeinheit durch den Einsatz eines weiteren Antriebsmotors erhöht, vielmehr kann
die fehlende mechanische Kopplung zwischen den Übertragungszylindern der Druckwerke
zu drucktechnischen Problemen führen, da zum Beispiel Drehmomentstöße oder Drehmomentschwankungen
aus den Farbwerken zu Beeinträchtigungen des Gleichlaufs der den Druckspalt definierenden
Übertragungszylindern führen können, der von den Antriebsmotoren der Druckwerke nicht
ausreichend ausgeregelt werden kann.
[0004] Es besteht daher Bedarf an einer Druckeinheit einer Rollendruckmaschine mit mehreren
Druckwerken, bei welcher die Zylinder von Druckwerken, deren Übertragungszylinder
aufeinander abrollen und einen Druckspalt bilden, von einem einzigen Antriebsmotor
aus angetrieben werden können, bei welchem jedoch zur Durchführung eines Druckformwechsels
nach Vergrößerung des Achsabstands zwischen den Übertragungszylindern weiterhin ein
Antrieb sämtlicher Zylinder der Druckwerke möglich ist.
[0005] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine neuartige
Druckeinheit zu schaffen. Diese Aufgabe wird durch eine Druckeinheit gemäß Anspruch
1 gelöst. Erfindungsgemäß sind die Übertragungszylinder des ersten Druckwerks und
zweiten Druckwerks von einer Druck-An-Stellung, in welchen dieselben den Druckspalt
definieren, in eine Druck-Ab-Stellung überführbar, wobei auf der Welle des Übertragungszylinders
des ersten Druckwerks und auf der Welle des Übertragungszylinders des zweiten Druckwerks
zusätzlich zum jeweiligen Antriebszahnrad jeweils ein Hilfszahnrad positioniert ist,
wobei in der Druck-An-Stellung der Übertragungszylinder die Antriebszahnräder derselben
und nicht die Hilfszahnräder derselben die Antriebsverbindung zwischen den Druckwerken
bereitstellen, wohingegen in der Druck-Ab-Stellung der Übertragungszylinder die Hilfszahnräder
derselben und nicht die Antriebszahnräder derselben die Antriebsverbindung zwischen
den Druckwerken bereitstellen.
[0006] Die erfindungsgemäße Druckeinheit erlaubt den Antrieb der Zylinder solcher Druckwerke,
deren Übertragungszylinder in der Druck-An-Stellung unter Ausbildung des Druckspalts
für den zu bedruckenden Bedruckstoff aufeinander abrollen, einerseits in der Druck-An-Stellung
und andererseits in der Druck-Ab-Stellung über einen einzigen Antriebsmotor. In der
Druck-An-Stellung wird hierzu die Antriebsverbindung zwischen den Druckwerken, nämlich
zwischen den Übertragungszylindern derselben, von Antriebszahnrädern bereitgestellt.
[0007] In der Druck-Ab-Stellung, in welcher im Vergleich zur Druck-An-Stellung der Achsabstand
zwischen Übertragungszylindern vergrößert ist, wird die Antriebsverbindung zwischen
den Druckwerken, nämlich zwischen den Übertragungszylindern derselben, von den Hilfszahnrädern
bereitgestellt, die zusammen mit den Antriebszahnrädern der Übertragungszylinder auf
den Wellen der Übertragungszylinder positioniert sind.
[0008] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird, ohne hierauf
beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1 a bis 1c:
- schematisierte Ansichten einer erfindungsgemäßen Druckeinheit in der Druck-An-Stellung;
und
- Fig. 2a bis 2c
- schematisierte Ansichten der erfindungsgemäßen Druckeinheit in der Druck-Ab-Stellung.
[0009] Die hier vorliegende Erfindung betrifft eine Druckeinheit einer Rollendruckmaschine
mit mehreren Druckwerken. Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf Fig.
1a bis 2c am Beispiel einer Druckeinheit 10 beschrieben, die zwei Druckwerke 11 und
12 umfasst, die als sogenannte Vier-Zylinder-Druckeinheit ausgeführt ist.
[0010] Wie bereits ausgeführt, umfasst die Druckeinheit 10 der Fig. 1a bis 2c zwei Druckwerke
11 und 12, wobei jedes der Druckwerke 11 und 12 einen Übertragungszylinder 13 bzw.
14 sowie einen auf dem jeweiligen Übertragungszylinder 13 bzw. 14 abrollenden Formzylinder
15 bzw. 16 aufweist. Zusätzlich verfügen die Druckwerke 11 und 12 der in Fig. 1a bis
2c gezeigten Druckeinheit über nicht gezeigte Farbwerke sowie vorzugsweise nicht gezeigte
Feuchtwerke.
[0011] Bei der in Fig. 1a bis 2c gezeigten Vier-Zylinder-Druckeinheit 10 rollen die Übertragungszylinder
13 und 14 der beiden Druckwerke 11 und 12 in einer sogenannten Druck-An-Stellung,
die in Fig. 1a bis 1c gezeigt ist, unter Ausbildung eines Druckspalts 17 für einen
zu bedruckenden Bedruckstoff 18 ab. Der Bedruckstoff 18 wird demnach von den beiden
Druckwerken 11 und 12 der gezeigten Vier-Zylinder-Druckeinheit 10 beidseitig bedruckt.
[0012] Bei der gezeigten Vier-Zylinder-Druckeinheit 10 stehen die Zylinder 13, 14, 15 und
16 beider Druckwerke 11 und 12 in einer Antriebsverbindung, sodass dieselben von einem
gemeinsamen Antriebsmotor 19 aus antreibbar sind. Fig. 1a kann entnommen werden, dass
in einer Druck-An-Stellung der Druckwerke 11, 12, in welcher die Übertragungszylinder
13 und 14 derselben den Druckspalt 17 für den zu bedruckenden Bedruckstoff 18 definieren,
die Antriebszahnräder der Zylinder 13 bis 16 derart in Eingriff stehen, dass ein auf
einer Welle 20 des Übertragungszylinders 13 des Druckwerks 11 positioniertes Antriebszahnrad
21 einerseits in eine auf einer Welle 22 des Formzylinders 15 desselben Druckwerks
11 positioniertes Antriebszahnrad 23 und andererseits in ein auf einer Welle 24 des
Übertragungszylinders 14 des anderen Druckwerks 12 positioniertes Antriebszahnrad
25 kämmt. Dieses auf der Welle 24 des Übertragungszylinders 14 positionierte Antriebszahnrad
25 kämmt weiterhin in ein auf einer Welle 26 des vom Zylinder 16 des Druckwerks 12
positioniertes Antriebszahnrad 27, wobei gemäß Fig. 1 a in dieses Antriebszahnrad
27 des Formzylinders 16 des Druckwerks 12 ein Zahnrad 28 kämmt, welches auf einer
vom Antriebsmotor 19 angetriebenen Welle 29 positioniert ist.
[0013] In der Druck-An-Stellung der Übertragungszylinder 13 und 14 der Druckwerke 11 und
12 der gezeigten Vier-Zylinder-Druckeinheit 10 kämmen demnach die Antriebszahnräder
21 und 25 der Übertragungszylinder 13 und 14 ineinander und stellen so eine Antriebsverbindung
zwischen den beiden Druckwerken 12 her, sodass sämtliche Zylinder 13, 14, 15 und 16
der Druckeinheit 10 vom einzigen Antriebsmotor 19 aus angetrieben werden können.
[0014] Die Druckwerke 11 und 12, nämlich die Übertragungszylinder 13 und 14 derselben, die
in der Druck-An-Stellung den Druckspalt 17 für den zu bedruckenden Bedruckstoff 18
definieren, sind von der Druck-An-Stellung in eine Druck-Ab-Stellung, die in Fig.
2a bis 2c gezeigt ist, überführbar, nämlich unter Vergrößerung des Achsabstands zwischen
den Übertragungszylindern 13 und 14 und damit unter Vergrößerung des Spalts 17 zwischen
denselben, sodass dann der Bedruckstoff 18 berührungslos durch die Druckeinheit 10
transportiert bzw. gefördert werden kann. In diesem Fall können dann an den Formzylindern
15 und 16 Druckformwechsel ausgeführt werden, wozu es erforderlich ist, die Zylinder
13, 14, 15 und 16 der Druckwerke 11 und 12 anzutreiben, wobei dieses Antreiben bei
der erfindungsgemäßen Druckeinheit 10 vom einzigen Antriebsmotor 19 aus erfolgen kann,
und zwar auch dann, wenn der Abstand zwischen den Übertragungszylindern 13 und 14
so weite vergrößert ist, dass die Antriebszahnräder 21 und 25 der Übertragungszylinder
13 und 14 außer Antriebseingriff bewegt sind.
[0015] Um auch dann eine Antriebsverbindung zwischen den Druckwerken 11 und 12 zu gewährleisten,
wenn die Übertragungszylinder 13 und 14 derselben durch Vergrö-βerung des Achsabstands
in die Druck-Ab-Stellung überführt sind, sind auf den Wellen 20 und 24 der Übertragungszylinder
13 und 14 zusätzlich zu den Antriebszahnrädern 21 und 25 Hilfszahnräder 30 und 31
angeordnet. So sind auf der Welle 20 des Übertragungszylinders 13 des Druckwerks 11
das Antriebszahnrad 21 und das Hilfszahnrad 30 positioniert. Auf der Welle 24 des
Übertragungszylinders 14 des Druckwerks 12 sind das Antriebszahnrad 25 und das Hilfszahnrad
31 angeordnet.
[0016] Dann, wenn, wie Fig. 1a bis 1c zeigen, die Übertragungszylinder 13 und 14 die Druck-An-Stellung
einnehmen, wird die Antriebsverbindung zwischen den Druckwerken 11 und 12, nämlich
zwischen Übertragungszylindern 13 und 14 derselben, über die Antriebszahnräder 21
und 25 und nicht über die Hilfszahnräder 30 und 31 bereitgestellt.
[0017] Dann hingegen, wenn die Übertragungszylinder 13 und 14 der Druckwerke 11 und 12 in
die in Fig. 2a bis 2c gezeigte Druck-Ab-Stellung überführt sind, stellen nicht die
Antriebszahnräder 21 und 25 der Übertragungszylinder 13 und 14 die Antriebsverbindung
zwischen den Druckwerken 11 und 12 her, vielmehr wird in diesem Fall die Antriebsverbindung
zwischen den Druckwerken 11 und 12 durch die Hilfszahnräder 30 und 31 bereitgestellt.
[0018] Wie Fig. 1c und 2c entnommen werden kann, sind die Antriebszahnräder 21 und 25 und
die Hilfszahnräder 30 und 31 der Übertragungszylinder 13 und 14 derart ausgebildet,
dass in der Druck-An-Stellung (siehe Fig. 1 c) sowohl die Antriebszahnräder 21 und
25 als auch die Hilfszahnräder 30 und 31 ineinander kämmen, nämlich derart, dass in
der Druck-An-Stellung ein Zahnspiel der Hilfszahnräder 30 und 31 größer als ein Zahnspiel
der Antriebszahnräder 21 und 25 ist, sodass in der Druck-An-Stellung der Übertragungszylinder
13 und 14 die Antriebszahnräder 21 und 25 derselben und nicht die Hilfszahnräder 30
und 31 derselben die Antriebsverbindung zwischen den Druckwerken 11 und 12 bereitstellen.
[0019] Ferner sind, wie Fig. 2c entnommen werden kann, die Antriebszahnräder 21 und 25 sowie
die Hilfszahnräder 30 und 31 der Übertragungszylinder 13 und 14 derart ausgebildet,
dass in der Druck-Ab-Stellung ausschließlich die Hilfszahnräder 30 und 31 der Übertragungszylinder
13 und 14 ineinander kämmen, wohingegen die Antriebszahnräder 21 und 25 durch Vergrößerung
des Achsabstands zwischen den Übertragungszylindern 13 und 14 außer Eingriff bewegt
sind, und nicht ineinander kämmen. In der Druck-Ab-Stellung wird die Antriebsverbindung
zwischen den Druckwerken 11 und 12 durch die Hilfszahnräder 30 und 31 bereitgestellt.
[0020] Bei der Überführung der Übertragungszylinder 13 und 14 von der in Fig. 1a bis 1c
gezeigten Druck-An-Stellung in die in Fig. 2a bis 2c gezeigte Druck-Ab-Stellung übernehmen
die Hilfszahnräder 30 und 31 die Antriebsverbindung zwischen den Druckwerken bevor
die Antriebszahnräder 21 und 25 außer Eingriff gehen.
[0021] In dieser Übergabeposition bzw. Übernahmeposition der Antriebsverbindung, in welcher
die Hilfszahnräder 30 und 31 die Antriebsverbindung übernehmen, weisen die Antriebszahnräder
21 und 25 der Übertragungszylinder 13 und 14 einen Überdeckungsgrad von mindestens
1,1 auf. Unter dem Überdeckungsgrad ist ein Maß für die sich augenblicklich im Eingriff
befindliche Zähnezahl der Zahnräder zu verstehen.
[0022] In der Druck-Ab-Stellung weisen die Hilfszahnräder 30 und 31 der Übertragungszylinder
13 und 14 einen Überdeckungsgrad von mindestens 1,1 auf.
[0023] Die Antriebszahnräder 21 und 25 der Übertragungszylinder 13 und 14 weisen einen größeren
Eingriffswinkel als die Hilfszahnräder 30 und 31 der Übertragungszylinder 13 und 14
auf. Unter dem Eingriffswinkel ist ein Winkel zwischen einer Wälzgeraden und einer
gemeinsamen Normalen von Zahnflanken in deren Berührungspunkt zu verstehen. Der Eingriffswinkel
wird auch als Normaleingriffswinkel bezeichnet, wobei für die Antriebszahnräder 20,
21 zum Beispiel ein Normaleingriffswinkel von 20° und für die Hilfszahnräder 30 und
31 zum Beispiel ein Normaleingriffswinkel von 15° gewählt werden kann. Bei der Achsabstandsvergrößerung
der Übertragungszylinder 13 und 14 bei der Übertragung derselben von der Druck-An-Stellung
in die Druck-Ab-Stellung ist dann eine Spielvergrößerung der Antriebszahnräder 21
und 25 größer als eine Spielvergrößerung der Hilfszahnräder 30 und 31, sodass ab einer
bestimmten Abstandsvergrößerung das Spiel der Antriebszahnräder 21 und 25 größer ist
als das Spiel der Hilfszahnräder 30 und 31, wobei dann die Hilfszahnräder 30 und 31
die Antriebsverbindung zwischen den Druckwerken übernehmen.
[0024] Wie Fig. 1c und 2c entnommen werden können, verfügen die Antriebszahnräder 21 und
25 über eine größere Anzahl von Zähnen wie die Hilfszahnräder 30 und 31. Zähne der
Hilfszahnräder 30 und 31 sind dabei höher und gegebenenfalls breiter als Zähne der
Antriebszahnräder 21 und 25.
[0025] Zähne der Hilfszahnräder 30 und 31, die breiter als Zähne der Antriebszahnräder 21
und 25 sind, kommen insbesondere bei schräg verzahnten Hilfszahnrädern zum Einsatz.
[0026] Ferner verfügen die Hilfszahnräder 30 und 31 der Übertragungszylinder 13 und 14 über
einen größeren sogenannten Modul als die Antriebszahnräder 21 und 25 derselben, wobei
unter dem Modul ein Verhältnis der Teilung zur mathematischen π zu verstehen ist,
und wobei die Teilung eines Zahnrads der Abstand von Zahnmitte zu Zahnmitte auf dem
Teilkreisdurchmesser des Zahnrads ist.
[0027] Die erfindungsgemäße Druckeinheit verfügt demnach über eine Hauptverzahnung, die
von den Antriebszahnrädern 21, 23, 25 und 27 der Zylinder 13, 14, 15 und 16 gebildet
wird, sowie zusätzlich über eine Hilfsverzahnung, die von den Hilfszahnrädern 30 und
31 der Übertragungszylinder 13 und 14 gebildet wird. In der Druck-An-Stellung wird
die Antriebsverbindung zwischen den Druckwerken 11 und 12 über die Hauptverzahnung,
nämlich die Antriebszahnräder 21 und 25 der Übertragungszylinder 13 und 14, bereitgestellt.
In der Druck-An-Stellung ist die Hilfsverzahnung ohne Funktion. In der Druck-Ab-Stellung,
in welcher der Achsabstand zwischen den Übertragungszylindern 13 und 14 vergrößert
ist, wird hingegen die Antriebsverbindung über die Hilfsverzahnung aufrechterhalten.
Die Hilfsverzahnung über die Hilfszahnräder 30 und 31 verfügt über eine Zahnhöhe,
die auch bei einem vergrößerten Achsabstand zwischen den Übertragungszylindern 13
und 14 einen Eingriff zwischen den Hilfszahnrädern 30 und 31 gewährleistet und vorzugsweise
ein Überdeckungsgrad von mindestens 1,1 aufweist, um eine stoßfreie Bewegungsübertragung
zu gewährleisten.
[0028] In der Druck-An-Stellung ist die Hilfsverzahnung der Hilfszahnrädern 30, 31 ohne
Funktion, da dieselbe ein größeres Zahnspiel aufweist als die über die Antriebszahnräder
21, 25 bereitgestellte Hauptverzahnung.
[0029] Erst nach dem Auseinanderfahren bzw. beim Auseinanderfahren der Übertragungszylinder
13 und 14 von der Druck-An-Stellung in die Druck-Ab-Stellung übernimmt die Hilfsverzahnung
ab einem gewissen Übergabeabstand die Antriebsverbindung, und zwar bevor die Antriebszahnräder
21 und 25 der Übertragungszylinder 13 und 14 außer Eingriff gehen, wobei in diesem
Übergabepunkt der Überdeckungsgrad der Antriebszahnräder der Übertragungszylinder
13 und 14 mindestens 1,1 beträgt.
[0030] Das erfindungsgemäße Druckwerk kommt demnach sowohl in der Druck-An-Stellung als
auch in der Druck-Ab-Stellung zum Antrieb sämtlicher Zylinder mit einem einzigen Antriebsmotor
aus.
[0031] Die Hilfsverzahnung mit hohem Modul, geringer Zähnezahl und hohen Zähnen und damit
Hochverzahnung ist insbesondere wegen einer relativ geringen Profilüberdeckung und
einer geringen Genauigkeit in der Druck-An-Stellung nicht für die Bewegungsübertragung
geeignet. In der Druck-Ab-Stellung hingegen ist die Genauigkeit der Hilfsverzahnung
ausreichend, um die relative Umfangslage der beiden Übertragungszylinder beizubehalten
und beim Zusammenfahren der Übertragungszylinder, d.h. beim Überführen in die Druck-An-Stellung,
die Antriebszahnräder 21 und 25 so zu führen, dass diese in der selben Umfangslage,
wie vor dem Auseinanderfahren wieder in Zahneingriff gelangen. In der Druck-An-Stellung
hat die Hilfsverzahnung bei der erfindungsgemäßen Druckeinheit für die Bewegungsübertragung
keine Relevanz. Die Hilfsverzahnung kann daher mit geringen Anforderungen an die Genauigkeit
und mit geringem Aufwand gefertigt werden.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 10
- Druckeinheit
- 11
- Druckwerk
- 12
- Druckwerk
- 13
- Übertragungszylinder
- 14
- Übertragungszylinder
- 15
- Formzylinder
- 16
- Formzylinder
- 17
- Druckspalt
- 18
- Bedruckstoff
- 19
- Antriebsmotor
- 20
- Welle
- 21
- Antriebszahnrad
- 22
- Welle
- 23
- Antriebszahnrad
- 24
- Welle
- 25
- Antriebszahnrad
- 26
- Welle
- 27
- Antriebszahnrad
- 28
- Zahnrad
- 29
- Welle
- 30
- Hilfszahnrad
- 31
- Hilfszahnrad
1. Druckeinheit einer Rollendruckmaschine, mit mindestens zwei Druckwerken, wobei jedes
Druckwerk (11, 12) einen Übertragungszylinder (13, 14), einen Formzylinder (15, 16),
ein Farbwerk und vorzugsweise ein Feuchtwerk umfasst, wobei der Übertragungszylinder
(13) eines ersten Druckwerks und der Übertragungszylinder (14) eines zweiten Druckwerks
unter Ausbildung eines Druckspalts (17) für einen zu bedruckenden Bedruckstoff (18)
aufeinander abrollen, wobei die Zylinder des ersten Druckwerks und die Zylinder des
zweiten Druckwerks über Antriebszahnräder derart in einer Antreibverbindung stehen,
dass ein auf einer Welle (20) des Übertragungszylinders (13) des ersten Druckwerks
positioniertes Antriebszahnrad (21) sowie ein auf einer Welle (24) des Übertragungszylinders
(14) des zweiten Druckwerks positioniertes Antriebszahnrad (25) jeweils in ein auf
einer Welle (22, 26) des Formzylinders (15, 16) des jeweiligen Druckwerks positioniertes
Antriebszahnrad (23, 27) und in das auf der Welle (20, 24) des Übertragungszylinders
(13, 14) des jeweils anderen Druckwerks positionierte Antriebszahnrad (21, 25) kämmen,
und wobei einem Zylinder des ersten Druckwerks oder des zweiten Druckwerks ein Antriebsmotor
(19) zugeordnet ist, von dem aus die Zylinder des ersten Druckwerks und des zweiten
Druckwerks antreibbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungszylinder (13, 14) des ersten Druckwerks und zweiten Druckwerks von
einer Druck-An-Stellung, in welchen dieselben den Druckspalt definieren, in eine Druck-Ab-Stellung
überführbar sind, und dass auf der Welle des Übertragungszylinders (13) des ersten
Druckwerks und auf der Welle des Übertragungszylinders (14) des zweiten Druckwerks
zusätzlich zum jeweiligen Antriebszahnrad (21, 25) jeweils ein Hilfszahnrad (30, 31)
positioniert ist, wobei in der Druck-An-Stellung der Übertragungszylinder die Antriebszahnräder
(21, 25) derselben und nicht die Hilfszahnräder derselben die Antriebsverbindung zwischen
den Druckwerken bereitstellen, wohingegen in der Druck-Ab-Stellung der Übertragungszylinder
die Hilfszahnräder (30, 31) derselben und nicht die Antriebszahnräder derselben die
Antriebsverbindung zwischen den Druckwerken bereitstellen.
2. Druckeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebszahnräder (21, 25) und die Hilfszahnräder (30, 31) der Übertragungszylinder
(13, 14) derart ausgebildet sind, dass in der Druck-An-Stellung sowohl die Antriebszahnräder
(21, 25) der Übertragungszylinder als auch die Hilfszähnräder (30, 31) der Übertragungszylinderderart
ineinander kämmen, und dass ein Zahnspiel der Hilfszähnräder (30, 31) größer als ein
Zahnspiel der Antriebszahnräder (21, 25) ist, sodass in der Druck-An-Stellung der
Übertragungszylinder die Antriebszahnräder derselben und nicht die Hilfszahnräder
derselben die Antriebsverbindung zwischen den Druckwerken (11, 12) bereitstellen.
3. Druckeinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebszahnräder (21, 25) und die Hilfszahnräder (30, 31) der Übertragungszylinder
(13, 14) derart ausgebildet sind, dass in der Druck-Ab-Stellung die Hilfszähnräder
(30, 31) der Übertragungszylinder ineinander kämmen, wohingegen die Antriebszahnräder
(21, 25) der Übertragungszylinder nicht ineinander kämmen.
4. Druckeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in der Druck-Ab-Stellung die Hilfszähnräder (30, 31) der Übertragungszylinder (13,
14) einen Überdeckungsgrad von mindestens 1,1 aufweisen.
5. Druckeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebszahnräder (21, 25) und die Hilfszahnräder (30, 31) der Übertragungszylinder
derart ausgebildet sind, dass beim Überführen der Übertragungszylinder (13, 14) von
der Druck-An-Stellung in die Druck-Ab-Stellung die Hilfszähnräder (30, 31) die Antriebsverbindung
zwischen den Druckwerken übernehmen bevor die Antriebszahnräder (21, 25) außer Eingriff
gehen.
6. Druckeinheit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in der Übernahmeposition der Antriebsverbindung, in welcher die Hilfszähnräder (30,
31) die Antriebsverbindung übernehmen, die Antriebszahnräder (21, 25) der Übertragungszylinder
(13, 14) einen Überdeckungsgrad von mindestens 1,1 aufweisen.
7. Druckeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebszahnräder (21, 25) der Übertragungszylinder (13, 14) einen größeren Eingriffswinkel
aufweisen als die Hilfszähnräder (30, 31) der Übertragungszylinder (13, 14).
8. Druckeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass Zähne der Hilfszahnräder (30, 31) der Übertragungszylinder höher sind als Zähne der
Antriebszahnräder (21, 25) der Übertragungszylinder.
9. Druckeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass Zähne der Hilfszahnräder (30, 31) der Übertragungszylinder breiter sind als Zähne
der Antriebszahnräder (21, 25) der Übertragungszylinder.
10. Druckeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Hilfszähnräder (30, 31) der Übertragungszylinder einen größeren Modul aufweisen
als die Antriebszahnräder (21, 25) der Übertragungszylinder.