[0001] Die Erfindung betrifft einen Sprungschanzenaufbau für eine Schisprunganlage mit einem
Paar nebeneinander verlaufenden Schispuren, die durch Gleitflächenelemente bestimmt
sind.
[0002] Derartige Gleitflächenelemente sind in unterschiedlichen Ausbildungen bekannt.
[0003] Die
DE 102 33 467 A1 offenbart ein Grundflächenelement aus einem Polymermaterial, in dem Noppenkörper
in einem Gitterraster voneinander beabstandet fixiert sind. Die Noppenkörper stehen
aus dem Grundflächenelement definiert vor.
[0004] Aus der
DE 10 2004 023 086 B4 ist ein Gleitflächenelement für Schisprunganlagen bekannt, wobei auf einem Unterbau-Flächenelement
entlang seiner beiden Außenlängsränder jeweils ein erstes Leistenelement und entlang
seines Längsmittelbereiches voneinander beabstandet zwei zweite Leistenelemente angebracht
sind, wobei das jeweilige erste und das zugehörige zweite Leistenelement eine Schispur
seitlich begrenzen. Zwischen dem jeweiligen ersten und dem zugehörigen zweiten Leistenelement
ist auf dem Unterbau-Flächenelement ein Grundflächenelement angeordnet, wie es in
der eingangs zitierten
DE 102 33 467 A1 beschrieben ist. Das jeweilige Grundflächenelement ist an seiner Oberseite mit einem
Entwässerungs-Rillensystem ausgebildet.
[0005] Aus der
DE 10 2007 060 755 A1 ist ein Gleitflächenelement für Schisprunganlagen bekannt, das ein Unterbau-Flächenelement
mit zwei ersten Leistenelementen und zwei zweiten Leistenelementen aufweist, die jeweils
eine Schispur seitlich begrenzen. Das Unterbau-Flächenelement ist mit Kanälen ausgebildet,
durch die ein Kühlmedium durchgeleitet werden kann, um die Schispuren zu vereisen.
Durch die Längskanäle kann im Bedarfsfall ein Temperiermedium durchgeleitet werden,
um die Schispuren zu erwärmen.
[0006] Ein Gleitflächenelement mit einem Unterbau-Flächenelement, zwei ersten und zwei zweiten
Leistenelementen zur seitlichen Begrenzung von zwei Schispuren ist bspw. auch aus
der
DE 10 2008 020 439 B3 bekannt. Zwischen den beiden zweiten Leistenelementen ist wahlweise eine in Längsrichtung
verfahrbare TV-Kameraeinrichtung anbringbar.
[0007] Bei den bekannten Gleitflächenelementen, wie sie oben beschrieben worden sind, sind
die beiden nebeneinander parallel verlaufenden Schispuren an einem gemeinsamen Unterbau-Flächenelement
vorgesehen.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schanzenaufbau der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei welchem die Kräfte jedes der beiden Schier eines Schispringer
bei seinem Absprung, d.h. im Bereich des Schanzentisches einzeln, voneinander unabhängig
und somit sehr präzise sowohl während der Sommersaison als auch während der Wintersaison
gemessen werden können.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1, d.h. dadurch
gelöst, dass die Schispuren im Bereich des Schanzentisches von Gleitflächenelementen
gebildet sind, die voneinander unabhängig vorgesehen und begrenzt beweglich sind,
wobei diese Gleitflächenelemente Druckmesseinrichtungen aufweisen.
[0010] Der solchermaßen ausgebildete Sprungschanzenaufbau weist den Vorteil auf, dass die
vom jeweiligen Schispringer am Schanzentisch beim Absprung durch die beiden Schier
auf die voneinander unabhängigen Gleitflächenelemente ausgeübte Druckkraft präzise
gemessen werden kann. Die voneinander unabhängigen, begrenzt beweglichen Gleitflächenelemente
bilden ein Modul, das wie die übrigen Gleitflächenelemente der Schisprunganlage aufgebaut
und in vorteilhafter Weise für den Sommer- und den Winterbetrieb gleich gut geeignet
ist. Das einzelne Modul besitzt bspw. eine Längenabmessung von 690 mm. Selbstverständlich
sind auch andere Längenabmessungen realisierbar.
[0011] Bei dem erfindungsgemäßen Schanzenaufbau hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn
dem jeweiligen begrenzt beweglichen Gleitflächenelement an seiner Unterseite ein Paar
- zweckmäßigerweise elektrische bzw. elektronische - Druckmesseinrichtungen zugeordnet
sind, die in Längsrichtung des jeweiligen Gleitflächenelementes voneinander geringfügig
beabstandet vorgesehen sind. Damit ist eine präzise Druckkraftmessung jedes der beiden
Schier eines Schispringers voneinander unabhängig möglich. Die Ausgangssignale der
Druckmesseinrichtungen können in Echtzeit erfasst und ausgewertet oder in einer elektronischen
Speichereinheit gespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt - gemeinsam mit dem Schispringer
- analysiert werden.
[0012] Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn zwischen den beiden Druckmesseinrichtungen
des jeweiligen begrenzt beweglichen Gleitflächenelementes und dem Gleitflächenelement
zur Vergrößerung der Wirkfläche der Druckmesseinrichtungen eine Basisflächeneinrichtung
vorgesehen ist. Die Basisflächeneinrichtung kann einlagig oder mehrlagig ausgebildet
sein.
[0013] Die Druckmesseinrichtungen der voneinander seitlich getrennten, begrenzt beweglichen
Gleitflächenelemente der beiden Schispuren sind an ihrer dem ortsfesten Schanzenunterbau
zugewandten Unterseite miteinander zweckmäßigerweise mittels eines Querverbindungs-Flächenelementes
verbunden. Das jeweilige Querverbindungs-Flächenelement ist vom Schanzenunterbau zweckmäßigerweise
durch relativ kurze Abstandselemente beabstandet. Zu diesem Zwecke kann der Schanzenunterbau
den Druckmesseinrichtungen zugeordnet bspw. mit Unterbau-Podesten ausgebildet sein.
[0014] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
in Verbindung mit den anliegenden Zeichnungen.
[0015] Es zeigen:
Figur 1 in einer perspektivischen Ansicht eine Ausbildung des erfindungsgemäßen Schanzenaufbaus,
Figur 2 eine Stirnansicht des Schanzenaufbaus gemäß Figur 1,
Figur 3 einen Schnitt entlang der Schnittlinie III-III in Figur 2,
Figur 4 eine perspektivische Ansicht zweier voneinander unabhängig begrenzt beweglicher
Gleitflächenelemente mit zugehörigen Druckmesseinrichtungen,
Figur 5 eine Vorderansicht des Modulgebildes gemäß Figur 4, und
Figur 6 eine Ansicht des Modulgebildes in Blickrichtung des Pfeiles VI in Figur 5.
[0016] Die Figuren 1 bis 3 verdeutlichen eine Ausbildung des Schanzenaufbaus 10 für eine
Schisprunganlage. Der Schanzenaufbau 10 weist
[0017] Gleitflächenelemente 12 auf, die nebeneinander parallel verlaufende Schispuren 14
bestimmen. Im Bereich des Schanzentisches der Schisprunganlage sind die Schispuren
14 von Gleitflächenelementen 12 gebildet, die voneinander unabhängig, d.h. getrennt
begrenzt beweglich sind. Die besagten, begrenzt beweglichen Gleitflächenelemente 12
sind im Bereich des Schanzentisches mit Druckmesseinrichtungen versehen. An der Unterseite
18 des jeweiligen Gleitflächenelementes sind ein Paar Druckmesseinrichtungen 16 angeordnet,
die in Längsrichtung des jeweils zugehörigen Gleitflächenelementes 12 voneinander
geringfügig beabstandet sind, wie aus Figur 3 deutlich ersichtlich ist.
[0018] Bei den Druckmesseinrichtungen 16 handelt es sich zweckmäßigerweise um elektrische
bzw. elektronische Druckmesseinrichtungen, deren Ausgangssignale bspw. in einer elektrischen
Speichereinheit abgespeichert und jederzeit zu Auswertungszwecken abrufbar sind, um
eine genaue Analyse des Absprungverhaltens des jeweiligen Schispringers durchführen
zu können.
[0019] Zwischen den beiden Druckmesseinrichtungen 16 des jeweiligen Gleitflächenelementes
12 und dem Gleitflächenelement 12 ist zur Vergrößerung der Wirkfläche ein Basisflächenelement
18 vorgesehen.
[0020] Die Figur 2 und 3 verdeutlichen einlagige Basisflächenelemente 18.
[0021] Demgegenüber verdeutlichen die Figur 4 und 5 mehrlagige Basisflächenelemente 18.
[0022] Bei dem erfindungsgemäßen Schanzenaufbau 10 sind die Druckmesseinrichtungen 16 der
jeweils nebeneinander vorgesehenen, voneinander unabhängig beweglichen Gleitflächenelemente
12 im Bereich des Schanzentisches an ihrer dem orts- d.h. schanzenfesten Schanzenunterbau
20 zugewandten Unterseite 22 miteinander mittels eines Querverbindungs-Flächenelementes
24 verbunden. Das jeweilige Querverbindungs-Flächenelement 24 ist vom Schanzenunterbau
20 durch relativ kurze Abstandselemente 26 beabstandet.
[0023] Um die Abstandselemente 26 relativ kurz dimensionieren zu können, kann es zweckmäßig
sein, den Schanzenunterbau 20 mit Unterbau-Podesten 28 auszubilden.
[0024] Mit der Bezugsziffer 30 sind Querprofilelemente bezeichnet, die bspw. als C-Pröfilelemente
ausgebildet sind. Die Querprofilelemente 30 stehen von den voneinander abgewandten
Seiten der Gleitflächenelemente 12 weg. Auf den Querprofilelementen 30 sind Längsprofilelemente
32 angeordnet, die bspw. ebenfalls von C-Profilelementen gebildet sind.
[0025] Mit der Bezugsziffer 34 sind zweite Abstandhalteelemente bezeichnet, mittels welchen
die Querprofilelemente 30 vom Schanzenunterbau 20 definierte beabstandet sind.
[0026] Die beiden nebeneinander vorgesehenen und voneinander unabhängig begrenzt beweglichen
Gleitflächenelemente 12 weisen jeweils ein Grundflächenelement 36 auf, wie es z.B.
in der eingangs zitierten
DE 102 33 467 A1 beschrieben ist. Im jeweilige Grundflächenelement 36 sind Noppenkörper 38 fixiert,
die aus dem zugehörigen Grundflächenelement 36 definiert vorstehen. Das jeweilige
Grundflächenelement 36 ist auf einem Unterbau-Flächenelement 40 angeordnet.
[0027] Die jeweilige Schispur 14 ist außenseitig durch ein erstes Leistenelement 42 und
innenseitig durch ein zweites Leistenelement 44 begrenzt. Die Leistenelemente 42 und
44 sind am Unterbau-Flächenelement 40 angebracht.
[0028] Das jeweilige Grundflächenelement 36 ist an seiner Oberseite 46 mit einem Entwässerungs-Rillensystem
48 ausgebildet, wie es bspw. aus der zitierten
Bezugsziffernliste:
[0030]
- 10
- Schanzenaufbau
- 12
- Gleitflächenelement (von 10)
- 14
- Schispur
- 16
- Druckmesseinrichtung (für 12)
- 18
- Basisflächenelement (zwischen 12 und 16)
- 20
- Schanzenunterbau
- 22
- Unterseite (von 16)
- 24
- Querverbindungs-Flächenelement (an 22)
- 26
- Abstandselement (zwischen 20 und 24)
- 28
- Unterbau-Podest (von 20 für 26)
- 30
- Querprofilelement (von 10)
- 32
- Längsprofilelement (von 10 für 30)
- 34
- zweites Abstandselement (zwischen 20 und 30)
- 36
- Grundflächenelement (von 12)
- 38
- Noppenkörper (an 36)
- 40
- Unterbau-Flächenelement (von 12)
- 42
- erstes Leistenelement (von 12 an 40)
- 44
- zweites Leistenelement (von 12 an 40)
- 46
- Oberseite (von 36)
- 48
- Entwässerungs-Rillensystem (an 46)
1. Sprungschanzenaufbau für eine Schisprunganlage mit einem Paar nebeneinander verlaufenden
Schispuren (14), die durch Gleitflächenelemente (12) bestimmt sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schispuren (14) im Bereich des Schanzentisches von Gleitflächenelementen (12)
gebildet sind, die voneinander unabhängig vorgesehen und begrenzt beweglich sind,
wobei diese Gleitflächenelemente (12) Druckmesseinrichtungen (16) aufweisen.
2. Sprungschanzenaufbau nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem jeweiligen begrenzt beweglichen Gleitflächenelement (12) an seiner Unterseite
ein Paar Druckmesseinrichtungen (16) zugeordnet sind, die in Längsrichtung des jeweiligen
Gleitflächenelementes (12) voneinander geringfügig beabstandet sind.
3. Sprungschanzenaufbau nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen den beiden Druckmesseinrichtungen (16) des jeweiligen begrenzt beweglichen
Gleitflächenelementes (12) und dem Gleitflächenelement (12) zur Vergrößerung der Wirkfläche
eine Basisflächeneinrichtung (18) vorgesehen ist.
4. Sprungschanzenaufbau nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckmesseinrichtungen (16) der nebeneinander vorgesehenen, voneinander getrennten,
begrenzt beweglichen Gleitflächenelemente (12) der beiden Schispuren (14) an ihrer
dem ortsfesten Schanzenunterbau (20) zugewandten Unterseite (22) miteinander mittels
eines Querverbindungs-Flächenelementes (24) verbunden sind.
5. Sprungschanzenaufbau nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das jeweilige Querverbindungs-Flächenelement (24) vom Schanzenunterbau (20) durch
relativ kurze Abstandselemente (26) beabstandet ist.