(19)
(11) EP 2 650 436 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.10.2013  Patentblatt  2013/42

(21) Anmeldenummer: 13000388.2

(22) Anmeldetag:  26.01.2013
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E01C 13/12(2006.01)
A63C 19/10(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 13.04.2012 DE 102012007337

(71) Anmelder: CeramTec-Etec GmbH
53797 Lohmar (DE)

(72) Erfinder:
  • Kropp, Eduard
    DE-53773 Hennef (DE)

(74) Vertreter: Scherzberg, Andreas Hans et al
Patente, Marken und Lizenzen C/o Chemetall GmbH Trakehner Straße 3
60487 Frankfurt am Main
60487 Frankfurt am Main (DE)

   


(54) Sprungschanzenaufbau


(57) Es wird ein Sprungschanzenaufbau (10) für eine Schisprunganlage mit einem Paar nebeneinander verlaufenden Schispuren (14) beschrieben, die durch Gleitflächenelemente (12) bestimmt sind. Die Schispuren (14) sind im Bereich des Schanzentisches von Gleitflächenelementen (12) gebildet, die voneinander unabhängig vorgesehen und begrenzt beweglich sind. Diese Gleitflächenelemente (12) weisen Druckmesseinrichtungen (16) auf, um die Kräfte der beiden Schier eines Schispringers beim Absprung vom Schanzentisch voneinander unabhängig detektieren zu können.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Sprungschanzenaufbau für eine Schisprunganlage mit einem Paar nebeneinander verlaufenden Schispuren, die durch Gleitflächenelemente bestimmt sind.

[0002] Derartige Gleitflächenelemente sind in unterschiedlichen Ausbildungen bekannt.

[0003] Die DE 102 33 467 A1 offenbart ein Grundflächenelement aus einem Polymermaterial, in dem Noppenkörper in einem Gitterraster voneinander beabstandet fixiert sind. Die Noppenkörper stehen aus dem Grundflächenelement definiert vor.

[0004] Aus der DE 10 2004 023 086 B4 ist ein Gleitflächenelement für Schisprunganlagen bekannt, wobei auf einem Unterbau-Flächenelement entlang seiner beiden Außenlängsränder jeweils ein erstes Leistenelement und entlang seines Längsmittelbereiches voneinander beabstandet zwei zweite Leistenelemente angebracht sind, wobei das jeweilige erste und das zugehörige zweite Leistenelement eine Schispur seitlich begrenzen. Zwischen dem jeweiligen ersten und dem zugehörigen zweiten Leistenelement ist auf dem Unterbau-Flächenelement ein Grundflächenelement angeordnet, wie es in der eingangs zitierten DE 102 33 467 A1 beschrieben ist. Das jeweilige Grundflächenelement ist an seiner Oberseite mit einem Entwässerungs-Rillensystem ausgebildet.

[0005] Aus der DE 10 2007 060 755 A1 ist ein Gleitflächenelement für Schisprunganlagen bekannt, das ein Unterbau-Flächenelement mit zwei ersten Leistenelementen und zwei zweiten Leistenelementen aufweist, die jeweils eine Schispur seitlich begrenzen. Das Unterbau-Flächenelement ist mit Kanälen ausgebildet, durch die ein Kühlmedium durchgeleitet werden kann, um die Schispuren zu vereisen. Durch die Längskanäle kann im Bedarfsfall ein Temperiermedium durchgeleitet werden, um die Schispuren zu erwärmen.

[0006] Ein Gleitflächenelement mit einem Unterbau-Flächenelement, zwei ersten und zwei zweiten Leistenelementen zur seitlichen Begrenzung von zwei Schispuren ist bspw. auch aus der DE 10 2008 020 439 B3 bekannt. Zwischen den beiden zweiten Leistenelementen ist wahlweise eine in Längsrichtung verfahrbare TV-Kameraeinrichtung anbringbar.

[0007] Bei den bekannten Gleitflächenelementen, wie sie oben beschrieben worden sind, sind die beiden nebeneinander parallel verlaufenden Schispuren an einem gemeinsamen Unterbau-Flächenelement vorgesehen.

[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schanzenaufbau der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welchem die Kräfte jedes der beiden Schier eines Schispringer bei seinem Absprung, d.h. im Bereich des Schanzentisches einzeln, voneinander unabhängig und somit sehr präzise sowohl während der Sommersaison als auch während der Wintersaison gemessen werden können.

[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1, d.h. dadurch gelöst, dass die Schispuren im Bereich des Schanzentisches von Gleitflächenelementen gebildet sind, die voneinander unabhängig vorgesehen und begrenzt beweglich sind, wobei diese Gleitflächenelemente Druckmesseinrichtungen aufweisen.

[0010] Der solchermaßen ausgebildete Sprungschanzenaufbau weist den Vorteil auf, dass die vom jeweiligen Schispringer am Schanzentisch beim Absprung durch die beiden Schier auf die voneinander unabhängigen Gleitflächenelemente ausgeübte Druckkraft präzise gemessen werden kann. Die voneinander unabhängigen, begrenzt beweglichen Gleitflächenelemente bilden ein Modul, das wie die übrigen Gleitflächenelemente der Schisprunganlage aufgebaut und in vorteilhafter Weise für den Sommer- und den Winterbetrieb gleich gut geeignet ist. Das einzelne Modul besitzt bspw. eine Längenabmessung von 690 mm. Selbstverständlich sind auch andere Längenabmessungen realisierbar.

[0011] Bei dem erfindungsgemäßen Schanzenaufbau hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn dem jeweiligen begrenzt beweglichen Gleitflächenelement an seiner Unterseite ein Paar - zweckmäßigerweise elektrische bzw. elektronische - Druckmesseinrichtungen zugeordnet sind, die in Längsrichtung des jeweiligen Gleitflächenelementes voneinander geringfügig beabstandet vorgesehen sind. Damit ist eine präzise Druckkraftmessung jedes der beiden Schier eines Schispringers voneinander unabhängig möglich. Die Ausgangssignale der Druckmesseinrichtungen können in Echtzeit erfasst und ausgewertet oder in einer elektronischen Speichereinheit gespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt - gemeinsam mit dem Schispringer - analysiert werden.

[0012] Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn zwischen den beiden Druckmesseinrichtungen des jeweiligen begrenzt beweglichen Gleitflächenelementes und dem Gleitflächenelement zur Vergrößerung der Wirkfläche der Druckmesseinrichtungen eine Basisflächeneinrichtung vorgesehen ist. Die Basisflächeneinrichtung kann einlagig oder mehrlagig ausgebildet sein.

[0013] Die Druckmesseinrichtungen der voneinander seitlich getrennten, begrenzt beweglichen Gleitflächenelemente der beiden Schispuren sind an ihrer dem ortsfesten Schanzenunterbau zugewandten Unterseite miteinander zweckmäßigerweise mittels eines Querverbindungs-Flächenelementes verbunden. Das jeweilige Querverbindungs-Flächenelement ist vom Schanzenunterbau zweckmäßigerweise durch relativ kurze Abstandselemente beabstandet. Zu diesem Zwecke kann der Schanzenunterbau den Druckmesseinrichtungen zugeordnet bspw. mit Unterbau-Podesten ausgebildet sein.

[0014] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit den anliegenden Zeichnungen.

[0015] Es zeigen:

Figur 1 in einer perspektivischen Ansicht eine Ausbildung des erfindungsgemäßen Schanzenaufbaus,

Figur 2 eine Stirnansicht des Schanzenaufbaus gemäß Figur 1,

Figur 3 einen Schnitt entlang der Schnittlinie III-III in Figur 2,

Figur 4 eine perspektivische Ansicht zweier voneinander unabhängig begrenzt beweglicher Gleitflächenelemente mit zugehörigen Druckmesseinrichtungen,

Figur 5 eine Vorderansicht des Modulgebildes gemäß Figur 4, und

Figur 6 eine Ansicht des Modulgebildes in Blickrichtung des Pfeiles VI in Figur 5.



[0016] Die Figuren 1 bis 3 verdeutlichen eine Ausbildung des Schanzenaufbaus 10 für eine Schisprunganlage. Der Schanzenaufbau 10 weist

[0017] Gleitflächenelemente 12 auf, die nebeneinander parallel verlaufende Schispuren 14 bestimmen. Im Bereich des Schanzentisches der Schisprunganlage sind die Schispuren 14 von Gleitflächenelementen 12 gebildet, die voneinander unabhängig, d.h. getrennt begrenzt beweglich sind. Die besagten, begrenzt beweglichen Gleitflächenelemente 12 sind im Bereich des Schanzentisches mit Druckmesseinrichtungen versehen. An der Unterseite 18 des jeweiligen Gleitflächenelementes sind ein Paar Druckmesseinrichtungen 16 angeordnet, die in Längsrichtung des jeweils zugehörigen Gleitflächenelementes 12 voneinander geringfügig beabstandet sind, wie aus Figur 3 deutlich ersichtlich ist.

[0018] Bei den Druckmesseinrichtungen 16 handelt es sich zweckmäßigerweise um elektrische bzw. elektronische Druckmesseinrichtungen, deren Ausgangssignale bspw. in einer elektrischen Speichereinheit abgespeichert und jederzeit zu Auswertungszwecken abrufbar sind, um eine genaue Analyse des Absprungverhaltens des jeweiligen Schispringers durchführen zu können.

[0019] Zwischen den beiden Druckmesseinrichtungen 16 des jeweiligen Gleitflächenelementes 12 und dem Gleitflächenelement 12 ist zur Vergrößerung der Wirkfläche ein Basisflächenelement 18 vorgesehen.

[0020] Die Figur 2 und 3 verdeutlichen einlagige Basisflächenelemente 18.

[0021] Demgegenüber verdeutlichen die Figur 4 und 5 mehrlagige Basisflächenelemente 18.

[0022] Bei dem erfindungsgemäßen Schanzenaufbau 10 sind die Druckmesseinrichtungen 16 der jeweils nebeneinander vorgesehenen, voneinander unabhängig beweglichen Gleitflächenelemente 12 im Bereich des Schanzentisches an ihrer dem orts- d.h. schanzenfesten Schanzenunterbau 20 zugewandten Unterseite 22 miteinander mittels eines Querverbindungs-Flächenelementes 24 verbunden. Das jeweilige Querverbindungs-Flächenelement 24 ist vom Schanzenunterbau 20 durch relativ kurze Abstandselemente 26 beabstandet.

[0023] Um die Abstandselemente 26 relativ kurz dimensionieren zu können, kann es zweckmäßig sein, den Schanzenunterbau 20 mit Unterbau-Podesten 28 auszubilden.

[0024] Mit der Bezugsziffer 30 sind Querprofilelemente bezeichnet, die bspw. als C-Pröfilelemente ausgebildet sind. Die Querprofilelemente 30 stehen von den voneinander abgewandten Seiten der Gleitflächenelemente 12 weg. Auf den Querprofilelementen 30 sind Längsprofilelemente 32 angeordnet, die bspw. ebenfalls von C-Profilelementen gebildet sind.

[0025] Mit der Bezugsziffer 34 sind zweite Abstandhalteelemente bezeichnet, mittels welchen die Querprofilelemente 30 vom Schanzenunterbau 20 definierte beabstandet sind.

[0026] Die beiden nebeneinander vorgesehenen und voneinander unabhängig begrenzt beweglichen Gleitflächenelemente 12 weisen jeweils ein Grundflächenelement 36 auf, wie es z.B. in der eingangs zitierten DE 102 33 467 A1 beschrieben ist. Im jeweilige Grundflächenelement 36 sind Noppenkörper 38 fixiert, die aus dem zugehörigen Grundflächenelement 36 definiert vorstehen. Das jeweilige Grundflächenelement 36 ist auf einem Unterbau-Flächenelement 40 angeordnet.

[0027] Die jeweilige Schispur 14 ist außenseitig durch ein erstes Leistenelement 42 und innenseitig durch ein zweites Leistenelement 44 begrenzt. Die Leistenelemente 42 und 44 sind am Unterbau-Flächenelement 40 angebracht.

[0028] Das jeweilige Grundflächenelement 36 ist an seiner Oberseite 46 mit einem Entwässerungs-Rillensystem 48 ausgebildet, wie es bspw. aus der zitierten

[0029] DE 10 2004 023 086 B4 oder aus der zitierten DE 10 2007 060 755 A1 bekannt ist.

Bezugsziffernliste:



[0030] 
10
Schanzenaufbau
12
Gleitflächenelement (von 10)
14
Schispur
16
Druckmesseinrichtung (für 12)
18
Basisflächenelement (zwischen 12 und 16)
20
Schanzenunterbau
22
Unterseite (von 16)
24
Querverbindungs-Flächenelement (an 22)
26
Abstandselement (zwischen 20 und 24)
28
Unterbau-Podest (von 20 für 26)
30
Querprofilelement (von 10)
32
Längsprofilelement (von 10 für 30)
34
zweites Abstandselement (zwischen 20 und 30)
36
Grundflächenelement (von 12)
38
Noppenkörper (an 36)
40
Unterbau-Flächenelement (von 12)
42
erstes Leistenelement (von 12 an 40)
44
zweites Leistenelement (von 12 an 40)
46
Oberseite (von 36)
48
Entwässerungs-Rillensystem (an 46)



Ansprüche

1. Sprungschanzenaufbau für eine Schisprunganlage mit einem Paar nebeneinander verlaufenden Schispuren (14), die durch Gleitflächenelemente (12) bestimmt sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schispuren (14) im Bereich des Schanzentisches von Gleitflächenelementen (12) gebildet sind, die voneinander unabhängig vorgesehen und begrenzt beweglich sind, wobei diese Gleitflächenelemente (12) Druckmesseinrichtungen (16) aufweisen.
 
2. Sprungschanzenaufbau nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem jeweiligen begrenzt beweglichen Gleitflächenelement (12) an seiner Unterseite ein Paar Druckmesseinrichtungen (16) zugeordnet sind, die in Längsrichtung des jeweiligen Gleitflächenelementes (12) voneinander geringfügig beabstandet sind.
 
3. Sprungschanzenaufbau nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen den beiden Druckmesseinrichtungen (16) des jeweiligen begrenzt beweglichen Gleitflächenelementes (12) und dem Gleitflächenelement (12) zur Vergrößerung der Wirkfläche eine Basisflächeneinrichtung (18) vorgesehen ist.
 
4. Sprungschanzenaufbau nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckmesseinrichtungen (16) der nebeneinander vorgesehenen, voneinander getrennten, begrenzt beweglichen Gleitflächenelemente (12) der beiden Schispuren (14) an ihrer dem ortsfesten Schanzenunterbau (20) zugewandten Unterseite (22) miteinander mittels eines Querverbindungs-Flächenelementes (24) verbunden sind.
 
5. Sprungschanzenaufbau nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das jeweilige Querverbindungs-Flächenelement (24) vom Schanzenunterbau (20) durch relativ kurze Abstandselemente (26) beabstandet ist.
 




Zeichnung

















Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente