[0001] Die Erfindung betrifft ein Modul zum Ansteuern einer an ein Wechselspannungsnetz
angeschlossenen Leuchte mittels eines Ansteuersignals, wobei die Leuchte mindestens
ein Leuchtmittel, vorzugsweise mindestens ein Halbleiterbauelement, z.B. eine LED,
und/oder mindestens eine Leuchtstofflampe, aufweist. Die Erfindung betrifft ferner
ein System umfassend ein derartiges Modul und eine in der Leuchte angeordnete Ansteuereinrichtung.
[0002] Für die Behaglichkeit der Beleuchtung von Innenräumen oder Außenanlagen oder deren
Anpassung an verschiedene Anlässe wird häufig gefordert, die in den Leuchten verbauten
Leuchtmittel in ihrer Helligkeit zu verändern, d.h. zu dimmen. Für die herkömmlichen
Glühlampen sind zu diesem Zweck Dimmer entwickelt worden, welche in die vorhandene
Installation anstelle von Schaltern in Unterputzdosen eingesetzt werden können. Neuartige
Leuchtmittel, welche insbesondere auch aus Energiespargründen zunehmend eingesetzt
werden, stellen an die Regelung der Helligkeit bzw. anderer Betriebsparameter neue
Anforderungen.
[0003] Für Hoch- und Niedervoltleuchten wurde für eine übliche Hausinstallation mit einer
3-adrigen Zuleitung, d.h. einer schaltbaren Phase, einem Neutralleiter und einem Erdleiter,
ein sogenannter Phasenanschnitt- bzw. Phasenabschnittdimmer entwickelt. Ein solches
Verfahren funktioniert für eine Leuchte mit einer LED oder einer Leuchtstofflampe
als Leuchtmittel nicht oder nicht wie vorgesehen. Dies ist dadurch begründet, dass
LEDs für ihren Betrieb eine annähernd gleichbleibende Durchlass-Spannung benötigen.
Bei dem genannten Dimmer wird jedoch die Spannung reduziert, so dass der vor der LED
liegende Treiber/Konverter nicht mehr ausreichend versorgt wird. Dadurch wird der
Dimmbereich eingeschränkt und/oder das Leuchtmittel beginnt zu flackern.
[0004] Derzeit werden einige Leuchten angeboten, welche Treiber/Konverter aufweisen, die
ein störungsfreies Dimmen zwischen 1 % und 100% oder zwischen 5% und 100% ermöglichen.
Diese Treiber/Konverter benötigen jedoch eine 4- bzw. 5-adrige Zuleitung zu der Leuchte,
die in vielen Haushalten nicht vorhanden ist.
[0005] Auch elektronische Vorschaltgeräte (EVGs) für Leuchtstofflampen können durch einen
herkömmlichen Dimmer für Hoch- und Niedervoltleuchten in der Regel nicht gedimmt werden.
Für Leuchtstofflampen wurden daher bereits spezielle dimmbare EVGs entwickelt, welche
zur Ansteuerung jedoch zusätzliche Steueradern oder ein aufwändiges und kostenintensives
Bussystem benötigen.
[0006] Aus der Druckschrift
DE 10 2009 051 968 A1 ist ein Steuergerät bekannt, das insbesondere zum Dimmen einer Kompaktleuchtstofflampe
als Leuchtmittel geeignet ist. Hierbei ist einer erster Eingang des Steuergeräts mit
dem Phasenleiter des Wechselspannungsnetzes und ein zweiter Eingang mit einem Neutralleiter
des Wechselspannungsnetzes verbunden. Durch Betätigen eines Bedienelements des Steuergeräts
wird eine Steuerinformation eingegeben, die von dem Steuergerät in eine Modulation
umgesetzt wird. Die Modulation wird über die mit der Versorgungsleitung weitergeleitete
Versorgungsspannung zur Leuchte übertragen. Die Modulation wird dann leuchtenseitig
durch einen zugeordneten Dekoder dekodiert und zur Ansteuerung des Leuchtmittels über
einen Wandler verwendet. Die Druckschrift nach dem Stand der Technik offenbart insbesondere,
dass in der Modulationsphase in der Leuchte ein Nebenschluss erzeugt wird, welcher
für ein definiertes Potentialverhältnis in der für die Übermittlung der Steuerinformation
genutzten Leitung sorgt. Hierbei ist die Impedanz des Nebenschlusses so gewählt, dass
zu erwartende Störungen durch parasitäre Effekte, z.B. durch einen kapazitiven oder
induktiven Leitungsbelag oder durch ein Übersprechen zwischen nebeneinander verlegten
Leitungen, wirksam unterdrückt werden. Der Nebenschluss ist insbesondere auch für
das Aufladen eines Energiespeichers des Steuergeräts von Bedeutung. Das bekannte aufwändige
Verfahren ist insbesondere auch für alte 2-adrige Installationen verwendbar.
[0007] Ferner sind Lösungen bekannt, z. B. aus der Druckschrift
DE 10 2010 002 355 A1, bei denen ein Modul zur Ansteuerung eines dimmbaren Betriebsgeräts direkt in der
Leuchte verbaut ist. Die Dimmfunktion kann dann über einen direkt an der Leuchte angebrachten
Schalter gesteuert werden. Diese Möglichkeit eignet sich nicht für Deckenleuchten,
da diese häufig für eine direkte Betätigung nur schwer erreichbar sind, und ebenfalls
nicht für die Ansteuerung mehrerer Leuchten gleichzeitig.
[0008] Heutzutage besitzt eine Standard-Hausinstallation in neuen und älteren Gebäuden in
der Regel drei Adern (Einphasenwechselstrom). In diesen Gebäuden wird eine Vielzahl
von oft verschiedenen Leuchten verbaut, die aus Energiespargründen zunehmend Halbleiterbauelemente
bzw. Leuchtstofflampen als Leuchtmittel aufweisen. Für diese Leuchten wird eine geeignete
Möglichkeit gesucht, Betriebsparameter anzusteuern, beispielsweise deren Helligkeit
zu verändern.
[0009] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, bei Vorliegen einer 3-adrigen
Standard-Hausinstallation und für in einer Leuchte bereits vorhandene Treiber/Konverter
bzw. vorhandene EVGs für Leuchtmittel, vorzugsweise umfassend Halbleiterbauelemente
und/oder Leuchtstofflampen, eine einfache, kostengünstige und sicher funktionierende
Ansteuerung für Betriebsparameter zu ermöglichen.
[0010] Die obige Aufgabe wird durch ein Modul mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0011] Insbesondere sind bei dem erfindungsgemäßen Modul ein erster Anschluss, der mit dem
Phasenleiter verbunden ist, und ein zweiter Anschluss vorgesehen, der mit dem neutralen
Leiter (Neutralleiter) des Wechselspannungsnetzes verbunden ist. Außerdem weist das
Modul erfindungsgemäß einen dritten Anschluss auf, welcher mit dem Tastsignal eines
vorzugsweise als separate Baueinheit gestalteten Tasters oder Schalters beaufschlagbar
ist, wobei das Tastsignal in dem Modul in ein Ansteuersignal verarbeitbar und das
Ansteuersignal ausgebbar ist.
[0012] Erfindungsgemäß ist das Modul über den dritten Anschluss mit dem Taster oder Schalter
verbunden und detektiert das durch den Benutzer durch Betätigen des Tasters oder Schalters
erzeugte digitale Tastsignal mit den Zuständen 1 (= an, Taster gedrückt) und 0 (=
aus, Taster nicht gedrückt). Das Modul verarbeitet dieses Tastsignal und generiert
ein Ansteuersignal, vorzugsweise ein digitales Ansteuersignal, für die ebenfalls an
das Wechselspannungsnetz angeschlossene Leuchte und gibt das Ansteuersignal für einen
oder mehrere bestimmte, fest vorgegebene Betriebsparameter über den Phasenleiter zur
Übermittlung an die Leuchte bzw. deren Ansteuereinrichtung aus. Als Betriebsparameter
wird erfindungsgemäß ein Parameter betreffend den Zustand der Leuchte bzw. des oder
der Leuchtmittel verstanden, z.B. die Helligkeit des/der Leuchtmittel(s) oder der
Ein-/Ausschaltzustand des/der Leuchtmittel(s). Als weiterer Betriebsparameter kann
z.B., insbesondere bei der Verwendung einer Vielzahl von LEDs als Leuchtmittel, die
sich aus dem Zustand aller Leuchtmittel ergebende Lichtfarbe, die durch die Leuchte
ausgesendet wird, gesteuert werden.
[0013] Von besonderem Vorteil ist, dass das erfindungsgemäße Modul aufgrund seiner elektronischen
Ausgestaltung als separate, eigenständige, in sich abgeschlossene Baueinheit, d.h.
als sogenannte "Dimmpille", ausgeführt und zwischen den Wechselspannungsanschluss
und einem separaten Unterputzeinsatz für einen Standardtaster bzw. -schalter in der
Unterputzdose von außen nicht sichtbar angeordnet und verdrahtet werden kann. Insbesondere
bildet das erfindungsgemäße Modul eine von dem Bedienelement, d.h. von dem Schalter
oder Taster, bzw. eine von der Leuchte separate Baueinheit mit einem eigenen Gehäuse,
das beispielsweise zylinderförmig oder quaderförmig gestaltet sein kann. Vorzugsweise
weist das erfindungsgemäße Modul eine separate Stromversorgungseinheit auf. Die erfindungsgemäße
Gestaltung des Moduls bewirkt, dass zur Erzeugung des Tastsignals jeder beliebige
herkömmliche Taster oder Schalter für eine 3-adrige Installation als Signalgeber eingesetzt
werden kann. Der Benutzer kann daher sein häufig in der gesamten Wohn- oder Geschäftseinheit
einheitliches Schalter- und Steckdosenprogramm mit zugehörigen Unterputzeinsätzen
verwenden und muss diesbezüglich keine kostenintensive Umstellung vornehmen. Aufgrund
der kleinen Baugröße mit einer Außenabmessung von mehreren Millimetern bis wenigen
Zentimetern ist das erfindungsgemäße Modul hinsichtlich des Materialeinsatzes wenig
aufwendig und daher kostengünstig.
[0014] Das erfindungsgemäße Modul kann für die Ansteuerung von Leuchten verwendet werden,
welche beliebige Leuchtmittel aufweisen, vorzugsweise jedoch Leuchtmittel in der Form
eines oder mehrerer Halbleiterbauelemente (LED, OLED) oder in der Form einer oder
mehrerer Leuchtstofflampen.
[0015] Das Ansteuersignal ist erfindungsgemäß derart gestaltet, dass die oben geschilderten
Störungen nicht auftreten und der vorgesehene Dimmbereich voll ausnutzbar ist. Dies
wird insbesondere auch durch die Verwendung eines digitalen Ansteuersignals erreicht,
das die erforderlichen Angaben zu dem Sender des Ansteuersignals, der Empfängerleuchte
und dem/den jeweiligen Betriebsparameter(n) eindeutig enthält. Ggf. können, wenn mit
einem einzigen Tastsignal mehrere Leuchten angesteuert werden sollen, in dem Ansteuersignal
Angaben zu mehreren Empfängerleuchten in einer Liste enthalten sein. Da die Betriebsparameter-Angaben
leuchtenintern direkt umgesetzt werden, kann z.B. die erforderliche Durchlass-Spannung
einer LED als Leuchtmittel in jedem Fall eingehalten werden und ein Flackern des Leuchtmittels
wird nicht beobachtet. Ferner ist auch nicht die aus dem Stand der Technik bekannte
und oben erwähnte aufwändige Einrichtung eines Nebenschlusses notwendig, da das erfindungsgemäße
Modul durch den Anschluss an den Phasenleiter und den Neutralleiter stets mit der
erforderlichen Spannung versorgt wird.
[0016] Mit der erfindungsgemäßen Lösung können die herkömmlichen Treiber/Konverter oder
EVGs der Leuchte bzw. der Leuchtmittel mit den gängigen Schnittstellen, z.B. einer
1-10 V-Schnittstelle oder einer DALI-Schnittstelle, verwendet und stets mit den idealerweise
benötigten 230 V betrieben werden. Zudem ist die standardmäßige 3-adrige Installation
ausreichend, um das Ansteuersignal von dem erfindungsgemäßen Modul zu der Leuchte
bzw. dessen Ansteuereinrichtung zu übermitteln.
[0017] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist das Modul eine Stromversorgungseinheit
und einen Mikroprozessor auf. Zusätzlich kann das Modul eine Powerline-Modem-Einheit
umfassen.
[0018] Die Stromversorgungseinheit transformiert die anliegende Wechselspannung von 230
V auf die erforderliche Betriebsspannung des Mikroprozessors, z.B. 5 V Gleichspannung,
und geglättet diese.
[0019] Der Mikroprozessor dient dazu, das an dem dritten Anschluss des erfindungsgemäßen
Moduls anliegende digitale Tastsignal zu detektieren. Insbesondere ermittelt der Mikroprozessor
das Vorliegen des Zustands 1 bzw. die Flanke vom Zustand 0 nach Zustand 1 als Beginn
des Tastsignals und/oder der Anzahl der Zustände 1 und/oder 0 in einem bestimmten,
vorgegebenen Zeitraum und/oder der Länge des Zustands 1 und/oder der Länge des Zustands
0. Der Mikroprozessor generiert ferner aus dem digitalen Tastsignal ein Ansteuersignal
für die Leuchte, vorzugsweise für die jeweils verwendete Schnittstelle des Treibers/Konverters
oder des EVGs der Leuchte entsprechend des Tastsignals zur Steuerung des jeweiligen
Betriebsparameters der Leuchte.
[0020] Die ggf. zusätzlich vorhandene Powerline-Modem-Einheit ist dafür vorgesehen, das
Ansteuersignal für die Leuchte in ein Ansteuer-Ausgangssignal mit einer Frequenz und
Sendestärke, die zur Datenübertragung aufgrund nationaler/internationaler Bestimmungen
verwendbar ist, beispielsweise mit einer Frequenz aus dem CENELEC-C-Band, umzusetzen.
Ggf. wird diese Umsetzung bereits durch den Mikroprozessor erledigt bzw. die Powerline-Modem-Einheit
ist in den Mikroprozessor integriert.
[0021] Das von der Powerline-Modem-Einheit oder dem Mikroprozessor erzeugte Ansteuer-Ausgangssignal,
das als Ansteuersignal zu der anzusteuernden Leuchte gelangen soll, wird auf den Phasenleiter
(L) gelegt. Hierfür ist der Ausgang der Powerline-Modem-Einheit oder der Ausgang des
Mikroprozessors mit dem ersten Anschluss verbunden. Um zu gewährleisten, dass in einer
Hausinstallation das Ansteuersignal die gewünschte Leuchte erreicht, beinhaltet das
Ansteuersignal bevorzugt eine Identifikationsinformation, z. B. eine entsprechende
eindeutige Nummer, die der gewünschten Leuchte zugeordnet ist. Zusätzlich kann das
Ansteuersignal eine Identifikationsinformation des sendenden Moduls bzw. des mit dem
sendenden Modul direkt verbundenen Tasters, z.B. eine entsprechende eindeutige Nummer,
umfassen.
[0022] Erfindungsgemäß beinhaltet das Modul Maßnahmen, um die Leistungsaufnahme und damit
den Energieverbrauch des erfindungsgemäßen Moduls im Standby-Zustand zu minimieren,
in dem keine Signalverarbeitung eines Tastsignals erfolgt, sondern lediglich auf das
nächste Tastsignal gewartet wird, welches z.B. anhand einer Flanke vom Zustand 0 zum
Zustand 1 detektiert wird. Beispielsweise wird eine Stromversorgungseinheit mit einem
hohen Wirkungsgrad eingesetzt. Alternativ oder zusätzlich kann im Standby-Zustand
die Taktfrequenz des Mikroprozessors abgesenkt und/oder die Powerline-Modem-Einheit
ausgeschaltet werden.
[0023] Alternativ kann das Ansteuersignal auch als ein Funksignal per Funk zur Leuchte übertragen
werden. Für diesen Fall weist das erfindungsgemäße Modul zusätzlich eine Antenne auf,
welche mit der Powerline-Modem-Einheit oder dem Mikroprozessor verbunden ist. In diesem
Fall weist auch die Ansteuereinrichtung der Leuchte eine entsprechende Antenne auf,
wobei die Antenne des Moduls und die Antenne der Ansteuereinrichtung jeweils vorzugsweise
als Sende- und Empfangsantenne ausgebildet sind. Zur Senkung des Energieverbrauchs
kann die Antenne im Standby-Zustand ebenfalls ausgeschaltet werden.
[0024] In einer Weiterbildung der Erfindung ist das erfindungsgemäße Modul bidirektional
betreibbar. Es ist beispielsweise dazu eingerichtet, ein von der Ansteuereinrichtung
der Leuchte generiertes Bestätigungssignal über den Phasenleiter zu empfangen, das
dem Modul signalisiert, dass das Ansteuersignal die Ansteuereinrichtung erreicht hat.
Das Modul kann dann beispielsweise das wiederholte Senden des Ansteuersignals an die
Leuchte beenden. Vorzugsweise wird das Ansteuersignal nämlich mehrfach an die Leuchte
versendet, um den Einfluss von Störungen auf die Ansteuerung der Leuchte zu verringern.
Beispielsweise wird das Ansteuersignal durch das Modul 8 Mal pro 200 ms, d.h. 1 Mal
alle 25 ms, gesendet.
[0025] Die obige Aufgabe wird ferner gelöst durch ein System mit den Merkmalen des Anspruchs
8. Das erfindungsgemäße System umfasst insbesondere das oben beschriebene Modul und
eine Ansteuereinrichtung, wobei die Ansteuereinrichtung in oder an der Leuchte angeordnet
ist und zum Empfangen und Verarbeiten eines Ansteuersignals hinsichtlich mindestens
eines Betriebsparameters der Leuchte, z.B. hinsichtlich der Helligkeit der Leuchtmittel
oder deren Lichtfarbe(n), eingerichtet ist. Die Ansteuereinrichtung gibt das verarbeitete
Ansteuersignal dafür an die/den leuchtenseitig standardmäßig vorhandene(n) Schnittstelle
des Treiber/Konverters oder des EVGs weiter. Der Ausgang der Ansteuereinrichtung ist
hierfür beispielsweise mit dem Eingang einer 1-10 V-Schnittstelle eines Treibers/Konverters
oder eines EVGs verbunden. Die Ansteuereinrichtung besitzt ferner einen ersten Anschluss,
der mit dem Phasenleiter verbunden ist, und einen zweiten Anschluss, der eine Verbindung
mit dem Neutralleiter aufweist.
[0026] In einer Weiterbildung ist die Ansteuereinrichtung ebenfalls als separate, eigenständige
Baueinheit ausgebildet, welche in einer herkömmlichen Leuchte nachgerüstet und mit
der leuchtenseitig vorgesehenen Schnittstelle des Treibers/Konverters oder des EVGs
verbunden werden kann.
[0027] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist auch die Ansteuereinrichtung bidirektional
vorzugsweise derart betreibbar, dass ein Bestätigungssignal nach Erhalt eines Ansteuersignals
generiert und an das Modul über den Phasenleiter zurückgesendet wird.
[0028] Vorzugsweise weist auch die Ansteuereinrichtung eine Stromversorgungseinheit und
einen Mikroprozessor auf. Besonders bevorzugt ist zusätzlich einer Powerline-Modem-Einheit
vorgesehen, wobei die Stromversorgungseinheit, der Mikroprozessor und ggf. die Powerline-Modem-Einheit
analoge Funktionen und Bauelemente wie die entsprechenden Einheiten des erfindungsgemäßen
Moduls aufweisen. Der Ausgang des Mikroprozessors oder ggf. der Ausgang der Powerline-Modem-Einheit
ist zur Übermittlung des Bestätigungssignals an das Modul mit dem ersten Anschluss
der Ansteuereinrichtung verbunden. Die Ansteuereinrichtung kann analog zu dem oben
beschriebenen Moduls Vorkehrungen beinhalten, um den Energieverbrauch im Standby-Zustand
zu verringern. Bei der Ansteuereinrichtung endet der Standby-Zustand bei Detektion
eines Ansteuersignals.
[0029] Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung ergeben sich
auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Moduls bzw. einer erfindungsgemäßen Ansteuereinrichtung und den Figuren. Dabei bilden
alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger
Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung
in den Ansprüchen oder deren Rückbezüge.
[0030] Es zeigen schematisch:
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Systems zusammen mit einem Taster
in einem Schaltplan,
Fig. 2 die Installation des erfindungsgemäßen Moduls des Ausführungsbeispiels gemäß
Fig. 1 in der Unterputzdose in einer perspektivischen Ansicht von der Seite,
Fig. 3 den Aufbau des erfindungsgemäßen Moduls des Ausführungsbeispiels gemäß Fig.
1 in einem Schaltplan zusammen mit dem Taster und
Fig. 4 den Aufbau einer Ansteuereinrichtung des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1
ebenfalls in einem Schaltplan.
[0031] Das in den Fig. 1 bis 4 dargestellte erfindungsgemäße System zum Ansteuern einer
an ein Wechselspannungsnetz angeschlossenen, nicht dargestellten Leuchte, welche vorzugsweise
mindestens eine LED und/oder eine Leuchtstofflampe als Leuchtmittel aufweist, setzt
sich zusammen aus einem Modul 10 und einer Ansteuereinrichtung 30. Im Folgenden soll
die Arbeitsweise des erfindungsgemäßen Systems am Beispiel der Betriebsparameter Ein-/Ausschalten
der Leuchte bzw. Helligkeit der Leuchtmittel erläutert werden. Das System ist jedoch
analog für die Steuerung weiterer Betriebsparameter, z.B. die Lichtfarbe der Leuchtmittel,
einsetzbar.
[0032] Das erfindungsgemäße Modul 10 ist, wie den Fig. 1 oder 2 zu entnehmen ist, mit seinem
ersten Anschluss 11 mit dem Phasenleiter L und mit seinem zweiten Anschluss 12 mit
dem Neutralleiter N des Wechselspannungsnetzes verbunden. Das Modul 10 weist ferner
einen dritten Anschluss 13 auf, welcher mit einem ersten Anschluss eines Tasters 20,
insbesondere mit dessen Unterputzeinsatz, verbunden ist. Der Taster 20 ist parallel
zum erfindungsgemäßen Modul 10 geschaltet und mit seinem zweiten Anschluss mit dem
Neutralleiter N verbunden. Der Taster 20 dient zur Betätigung der Leuchte, d.h. zum
Eingeben des Tastsignals, durch das das Ein-/Ausschalten bzw. die Steuerung der Helligkeit
der Leuchtmittel (Dimmen) bewirkt werden soll. Alternativ kann der Taster 20 als Schalter,
auch als Drehschalter, ausgebildet sein.
[0033] Das kleine erfindungsgemäße Modul 10, das vorzugsweise ein zylindrisches Gehäuse
14 aufweist, kann, wie Fig. 2 zeigt, in die Unterputzdose 5 hinter den Unterputzeinsatz
des Tasters 20 integriert werden, so dass das Modul 10 von außen nicht sichtbar ist.
In Fig. 2 ist die Anordnung und Verschaltung von Modul 10 und Unterputzeinsatz des
Tasters 20 dargestellt, kurz bevor beide Teile in die Unterputzdose 5 hineingeschoben
werden. Das Gehäuse des Moduls 10 hat in etwa einen Durchmesser D von 55 mm und etwa
eine Höhe H von 20 mm.
[0034] Solange der Taster 20 nicht betätigt wird, fließt lediglich ein geringer Strom über
das Modul 10, so dass der Standby-Verbrauch des Moduls 10 begrenzt ist. Gleiches gilt
auch für die Ansteuereinrichtung 30.
[0035] Das Modul 10 beinhaltet, wie Fig. 3 zeigt, eine Stromversorgungseinheit 15, einen
Mikroprozessor 16 und eine Powerline-Modem-Einheit 17, welcher in dieser Reihenfolge
in Reihe geschaltet sind. Der Ausgang der Powerline-Modem-Einheit 17 ist mit dem ersten
Anschluss 11 verbunden.
[0036] Wie oben bereits erläutert wurde, dient die Stromversorgungseinheit 15 dazu, die
anliegende 230 V Wechselspannung auf die Betriebsspannung des Mikroprozessors 16,
z.B. 5 V, gleichzurichten und zu glätten.
[0037] Der dritte Anschluss 13, über den das von dem Benutzer eingegebene Tastsignal empfangen
wird, ist mit einem Eingang des Mikroprozessors 16 verbunden. Sobald der Taster 20
betätigt wird, liegt an dem dritten Anschluss 13 ein Tastsignal an, wobei sich das
Tastsignal durch eine bestimmte Länge und durch eine bestimmte Anzahl von Betätigungen
in einem vorgegebenen Zeitraum auszeichnet.
[0038] Der getaktete Mikroprozessor 16 wertet die Anzahl der Betätigungen des Tasters 20
sowie die jeweilige Länge der Betätigungen aus, d.h. ermittelt die Anzahl der Zustände
1 des digitalen Tastsignals in einem Zeitraum der für eine komfortable Bedienung geeignet
ist, z.B. 500 ms, sowie die Länge des jeweiligen Zustands 1, wenn dieser anhält, auch
über diesen Zeitraum hinaus. Hierfür werden z.B. in dem genannten Zeitraum die Anzahl
der Flanken vom Zustand 0 auf den Zustand 1 gezählt und ermittelt, ob am Ende des
Zeitraums der Zustand 0 oder der Zustand 1 vorliegt. Zudem wird bestimmt, welche Länge
der Zustand 1 hat, wenn er über den genannten Zeitraum hinaus vorliegt. Hieraus generiert
der Mikroprozessor 16 ein entsprechendes Ansteuersignal für die Schnittstelle des
Treibers/Konverters oder des EVGs der Leuchte, welches durch die Powerline-Modem-Einheit
17 in ein Ansteuersignal mit einer geeigneten Frequenz, beispielsweise einer Frequenz
von 139 kHz, umgesetzt wird. Für die Generierung des Ansteuersignals verwendet der
Mikroprozessor ein serielles Datenprotokoll. Das Protokoll ermöglicht eine Identifizierung
des Senders des Ansteuersignals und des Empfängers oder der Empfänger, die Übermittlung
der Daten zu der Helligkeit des Leuchtmittels und/oder zu dem Ein-/Ausschaltzustand
der Leuchte sowie eine Fehlerkorrektur, z.B. mittels einer Prüfsumme. Das von der
Powerline-Modem-Einheit 17 erzeugte Signal wird dann auf den Phasenleiter L gegeben
und dann mehrfach, z.B. 8 Mal pro 200 ms, gesendet, um den Einfluss von Störungen
zu verringern.
[0039] Beispielsweise soll eine kurze Betätigung des Tasters 20 innerhalb eines Zeitraums
von 500 ms als Ein-/Ausschaltsignal für die Leuchte verstanden werden. Daher generiert
der Mikroprozessor 16, wenn dieser eine kurze Betätigung des Tasters 20 detektiert,
ein Ansteuersignal, mit dem die Leuchte ein- oder ausgeschaltet wird. Ein langes Tastsignal,
das eine Länge von vorzugsweise 500 ms überschreitet, wird als Signal zur Änderung
der Helligkeit der Leuchtmittel interpretiert und es wird ein entsprechendes Ansteuersignal
oder mehrere entsprechende Ansteuersignale generiert, welche während des Haltens des
Tasters im Zustand 1 zum schrittweisen oder kontinuierlichen Herauf- oder Heruntersetzen
der Leuchtmittel-Helligkeiten führen. Ferner kann durch zweimalige Betätigung des
Tasters 20 in dem vorgegebenen Zeitraum von 500 ms die Helligkeit der Leuchtmittel
in einem Schritt abwechselnd auf minimale Helligkeit bzw. maximale Helligkeit geschaltet
werden. Der Mikroprozessor 16 generiert für die zweimalige Betätigung des Tasters
20 ebenfalls ein entsprechendes Ansteuersignal.
[0040] Fig. 1 und 4 ist zu entnehmen, dass der Phasenleiter L auch mit einem ersten Anschluss
31 der in oder an der Leuchte angeordneten Ansteuereinrichtung 30 verbunden ist. Die
Ansteuereinrichtung 30 weist ferner einen zweiten Anschluss 32 auf, welcher mit der
Neutralleiter N verbunden ist.
[0041] Über den Phasenleiter L und den ersten Anschluss 31 empfängt die Ansteuereinrichtung
30 das Ansteuersignal und setzt dieses in ein entsprechendes niederfrequentes Ansteuersignal
um, das entweder über die mit einem Mikroprozessor 36 verbundenen Steuerausgänge 38a,
38b an die Schnittstelle des Treibers/Konverters oder an des EVGs zur Steuerung der
Helligkeit der Leuchtmittel oder an die Schaltausgänge 39a, 39b zum Ein- oder Ausschalten
der Leuchte weitergegeben wird.
[0042] Der Mikroprozessor 36 wird über eine Stromversorgungseinheit 35 mit der erforderlichen
Gleichspannung in Höhe von 5 Volt versorgt, welche aus der 230 V Wechselspannung durch
die Stromversorgungseinheit 35 generiert wurde. Der Mikroprozessor 36 erzeugt ferner
bei Empfang eines Ansteuersignals ein entsprechendes Bestätigungssignal, das über
eine Powerline-Modem-Einheit 37 in ein Signal mit einer geeigneten Übertragungsfrequenz
übersetzt, beispielsweise in ein Signal mit einer Frequenz von 139 kHz, und von der
Powerline-Modem-Einheit 37 auf den ersten Anschluss 31 bzw. über den Phasenleiter
L an das Modul 10 zurück gegeben wird. Nach Detektion des Bestätigungssignals durch
das Modul 10 wird das Senden des Ansteuersignals durch das Modul 10 eingestellt.
[0043] Die standardmäßig in der angesteuerten Leuchte vorhandene Treiber/Konverter oder
EVG verändert je nach Inhalt des Ansteuersignals, dass dem jeweiligen Element von
der Ansteuereinrichtung 30 über die Steuerausgänge 38a, 38b übergeben wurde, die Helligkeit
der Leuchtmittel. Ferner wird die Leuchte entsprechend des an den Schaltausgängen
39a, 39b der Ansteuereinrichtung anliegenden Signals ein- oder ausgeschaltet.
[0044] Der Vorteil des erfindungsgemäßen Systems mit dem erfindungsgemäßen Modul 10 besteht
insbesondere darin, dass das Modul 10 unabhängig von der angesteuerten Leuchte in
eine herkömmliche Unterputzinstallation eines Schalters oder Taster integriert werden
kann, ohne dass an dem Schalter oder Taster an sich eine Veränderung vorgenommen werden
muss. Durch die Erzeugung eines für die jeweilige Schnittstelle des Treibers/Konverters
oder EVGs passenden Ansteuersignals durch das Modul 10 bzw. die Ansteuereinrichtung
30 kann die Steuerung des vorgegebenen Betriebsparameters, z.B. die Helligkeit der
Leuchtmittel, fehlerfrei und zuverlässig im gesamten steuerbaren Bereich durchgeführt
werden.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 5
- Unterputzdose
- 10
- Modul
- 11
- erster Anschluss des Moduls 10
- 12
- zweiter Anschluss des Moduls 10
- 13
- dritter Anschluss des Moduls 10
- 14
- Gehäuse
- 15
- Stromversorgungseinheit
- 16
- Mikroprozessor
- 17
- Powerline-Modem-Einheit
- 20
- Taster
- 30
- Ansteuereinrichtung
- 31
- erster Anschluss der Ansteuereinrichtung 30
- 32
- zweiter Anschluss der Ansteuereinrichtung 30
- 35
- Stromversorgungseinheit
- 36
- Mikroprozessor
- 37
- Powerline-Modem-Einheit
- 38a, 38b
- Steuerausgang der Ansteuereinrichtung 30
- 39a, 39b
- Schaltausgang der Ansteuereinrichtung 30
- D
- Durchmesser des Moduls 10
- H
- Höhe des Moduls 10
- L
- Phasenleiter
- N
- Neutralleiter
1. Modul (10) zum Ansteuern einer an ein Wechselspannungsnetz angeschlossenen Leuchte
mittels eines Ansteuersignals, wobei die Leuchte mindestens ein Leuchtmittel aufweist,
vorzugsweise mindestens ein Halbleiterbauelement, z.B. eine LED, und/oder mindestens
eine Leuchtstofflampe, wobei das Modul (10) einen ersten Anschluss (11) und einen
zweiten Anschluss (12) hat, wobei der erste Anschluss (11) mit dem Phasenleiter (L)
und der zweite Anschluss (12) mit dem Neutralleiter (N) des Wechselspannungsnetzes
verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein dritter Anschluss (13) vorgesehen ist, welcher mit dem Tastsignal eines Tasters
(20) oder Schalters beaufschlagbar ist, wobei das Tastsignal in dem Modul in ein Ansteuersignal
verarbeitbar und das Ansteuersignal ausgebbar ist.
2. Modul nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Modul (10) als separate Baueinheit ausgebildet ist.
3. Modul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Modul (10) eine Stromversorgungseinheit (15) und einen Mikroprozessor (16) aufweist.
4. Modul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Modul zusätzlich eine Powerline-Modem-Einheit (17) aufweist.
5. Modul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgang der Powerline-Modem-Einheit (17) oder der Ausgang des Mikroprozessors
(16) mit dem ersten Anschluss (11) verbunden ist.
6. Modul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Modul zusätzlich eine Antenne aufweist.
7. Modul nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Modul (10) bidirektional betreibbar ist.
8. System umfassend ein Modul (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche und eine vorzugsweise
als separate Baueinheit ausgebildete Ansteuereinrichtung (30), dadurch gekennzeichnet, dass die Ansteuereinrichtung (30) in oder an der Leuchte angeordnet und zum Empfangen
und Verarbeiten eines Ansteuersignals hinsichtlich mindestens eines Betriebsparameters
der Leuchte eingerichtet ist.
9. System nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansteuereinrichtung (30) bidirektional vorzugsweise derart betreibbar ist, dass
sie nach Erhalt eines Ansteuersignals ein Bestätigungssignal generiert und an das
Modul zurücksendet.
10. System nach einem der Ansprüche 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansteuereinrichtung (30) eine Stromversorgungseinheit (35) und einen Mikroprozessor
(36) und vorzugsweise zusätzlich eine Powerline-Modem-Einheit (37) aufweist.