[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Herstellungsverfahren für ein Band,
               
               
                  - wobei ein flaches Walzgut in einem ersten Walzstich in einer ersten Walz-Förderrichtung
                     durch ein Walzgerüst eines Walzwerks gefördert wird und hierbei gewalzt wird,
- wobei das Walzgut nach dem ersten Walzstich in einer Anzahl von weiteren Walzstichen
                     in einer jeweiligen weiteren Walz-Förderrichtung jeweils durch ein Walzgerüst des
                     Walzwerks gefördert wird und dadurch sukzessiv zu dem Band gewalzt wird,
- wobei die weiteren Walz-Förderrichtungen, bezogen auf das Walzgut, jeweils parallel
                     oder antiparallel zur ersten Walz-Förderrichtung verlaufen.
 
            [0002] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Computerprogramm, das Maschinencode
               umfasst, der von einem Steuerrechner für eine Herstellungseinrichtung für ein Band
               unmittelbar abarbeitbar ist und dessen Abarbeitung durch den Steuerrechner bewirkt,
               dass der Steuerrechner die Herstellungseinrichtung gemäß einem derartigen Herstellungsverfahren
               betreibt.
 
            [0003] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin einen Steuerrechner für eine Herstellungseinrichtung
               für ein Band.
 
            [0004] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Herstellungseinrichtung für ein
               Band,
               
               
                  - wobei die Herstellungseinrichtung ein Walzwerk umfasst, das seinerseits mindestens
                     ein Walzgerüst zum Walzen eines flachen Walzgutes umfasst,
- wobei die Herstellungseinrichtung eine Profiliereinrichtung umfasst,
- wobei die Herstellungseinrichtung einen das Walzwerk und die Profiliereinrichtung
                     steuernden Steuerrechner umfasst.
 
            [0005] Die oben genannten Gegenstände sind allgemein bekannt. Insbesondere sind alle üblichen
               Warm- und Kaltwalzverfahren für ein Metallband derart ausgestaltet.
 
            [0006] Beim Walzen von Metall wird das flache Walzgut in der Dicke reduziert und längt sich
               hiermit korrespondierend. Die Breite des flachen Walzgutes bleibt im Wesentlichen
               konstant. In der Regel ist die Länge des gewalzten Walzgutes, also des Bandes, über
               die Breite gesehen nicht konstant. Insbesondere tritt in der Mitte des gewalzten Bandes
               in der Regel eine etwas größere Längung auf als an den seitlichen Enden. Das gewalzte
               Band weist daher an seinem Bandkopf und an seinem Bandfuß konvexe Bandzungen auf,
               die als Schrott anfallen. Die anfallende Schrottmenge kann bis zu ca. 0,4 % des eingesetzten
               Walzgutes betragen.
 
            [0007] Aus der 
DE 28 14 472 C2 und der korrespondierenden 
US 4 238 946 A ist für Grobblech (englisch: plate) bekannt, das flache Walzgut zunächst quer zu
               walzen, das flache Walzgut sodann um 90° zu drehen und schließlich das flache Walzgut
               längs zu walzen. Um beim Längswalzen des flachen Walzgutes das Auftreten von Bandzungen
               zu vermeiden, wird beim Querwalzen des flachen Walzgutes dem flachen Walzgut ein definiertes
               Dickenprofil eingeprägt, das beim nachfolgenden Längswalzen quer zur entsprechenden
               Walz-Förderrichtung gesehen ein entsprechendes Dickenprofil ist. Während des Einprägens
               des Dickenprofils durchläuft das Walzgut das Walzgerüst in einer Förderrichtung, welche,
               bezogen auf das Walzgut, quer zur Förderrichtung beim nachfolgenden Längswalzen verläuft.
               Das Dickenprofil kann dem Walzgut somit durch entsprechendes Nachführen des Walzspalts
               eingeprägt werden. Das Dickenprofil kann konkav oder konvex sein.
 
            [0008] Die aus der genannten DE-Schrift bekannte Vorgehensweise ist nur bei Grobblech anwendbar,
               wenn also das flache Walzgut relativ kurz ist, so dass es zunächst quer gewalzt werden
               kann. Bei einem längeren flachen Walzgut, bei dem, bezogen auf das Walzgut, alle Walzstiche
               in der gleichen Richtung (oder reversierend) verlaufen und das Walzgut daher ohne
               Drehen des Walzgutes um 90° gewalzt wird, ist die aus der genannten DE-Schrift bekannte
               Vorgehensweise prinzipbedingt nicht anwendbar. Insbesondere beträgt die Länge einer
               Bramme (englisch: slab) oftmals ca. 10 m, teilweise liegt sie sogar oberhalb von 10
               m. Bei derartigen Längen ist nur ein Längswalzen möglich. Ein Drehen des Walzguts
               um 90° nebst nachfolgendem Walzen ist nicht möglich.
 
            [0009] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Möglichkeiten zu schaffen,
               mittels derer auch bei einem flachen Walzgut, bei dem die weiteren Walz-Förderrichtungen,
               bezogen auf das Walzgut, parallel oder antiparallel zur ersten Walz-Förderrichtung
               verlaufen, die Bandzungen vermieden oder zumindest deutlich reduziert werden können.
 
            [0010] Die Aufgabe wird durch ein Herstellungsverfahren für ein Band mit den Merkmalen des
               Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Betriebsverfahrens sind Gegenstand
               der abhängigen Ansprüche 2 bis 8.
 
            [0011] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, ein Herstellungsverfahren für ein Band der eingangs
               genannten Art dadurch auszugestalten,
               
               
                  - dass das Walzgut vor dem ersten Walzstich quer zur ersten Walz-Förderrichtung gesehen
                     ein definiertes konkaves Dickenprofil aufweist,
- dass das konkave Dickenprofil dem Walzgut in einer Profiliereinrichtung eingeprägt
                     wird und
- dass das das konkave Dickenprofil aufweisende Walzgut in einer Profilier-Förderrichtung
                     aus der Profiliereinrichtung ausläuft, die Profilier-Förderrichtung, bezogen auf das
                     Walzgut, parallel oder antiparallel zur ersten Walz-Förderrichtung verläuft und das
                     konkave Dickenprofil dem Walzgut als Dickenprofil quer zur Profilier-Förderrichtung
                     eingeprägt wird.
 
            [0012] Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren ist im Wesentlichen unabhängig von der
               Dicke des flachen Walzgutes (= Ausgangsmaterial) und von der Dicke des Bandes (= Endprodukt).
               Es ist also sowohl dann anwendbar, wenn das Walzgut eine Bramme ist und das Band ein
               Vorband (= Vorstreifen) ist, als auch dann, wenn das Walzgut eine Bramme ist und das
               Band ein Fertigband ist, als auch dann, wenn das Walzgut ein Vorband ist und das Band
               ein Fertigband ist. Auch kann das Walzgut ein (noch nicht abgelängter) Gießstrang
               sein.
 
            [0013] Brammen weisen in der Regel eine relativ große Dicke auf, typischerweise 100 mm und
               mehr, meist sogar mehr als 150 mm. Vorband weist in der Regel eine Dicke zwischen
               20 mm und 80 mm auf. Fertigband weist in der Regel eine Dicke auf, die zwischen 0,5
               mm und einigen mm liegt, im Extremfall bis zu 10 mm.
 
            [0014] Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren soll nach Möglichkeit den Anfall von Schrott
               am Bandkopf und am Bandfuß vermeiden. Vorzugsweise ist das konkave Dickenprofil daher
               derart bestimmt, dass das Band weder an seinem Bandkopf noch an seinem Bandfuß eine
               konvexe Bandzunge aufweist. Alternativ ist es - im Sinne einer suboptimalen Lösung,
               die aber dennoch eine Verbesserung gegenüber dem Stand der Technik darstellt - möglich,
               dass zwar eine konvexe Bandzunge verbleibt oder Bandzungen verbleiben, die verbleibenden
               Bandzungen aber deutlich kleiner sind als bei einem konventionellen Herstellungsverfahren
               des Standes der Technik.
 
            [0015] Es ist möglich, dass die Profiliereinrichtung als Bestandteil einer Stranggießeinrichtung
               ausgebildet ist. In diesem Fall kann beispielsweise die Gießkokille selbst bereits
               einen entsprechenden konkaven Querschnitt aufweisen. Alternativ kann die entsprechende
               Profilgebung in einem oder mehreren Rollensegmenten der Gießeinrichtung erfolgen.
 
            [0016] Alternativ ist es möglich, dass die Profiliereinrichtung als Walzeinrichtung ausgebildet
               ist. In diesem Fall kann die Walzeinrichtung beispielsweise in dem Fall, dass das
               konkave Dickenprofil dem noch gießheißen flachen Walzgut eingeprägt wird, vor der
               Brennschneidmaschine (englisch: torch cutting machine) der Gießeinrichtung angeordnet
               sein. Alternativ kann es sich um eine dem Walzwerk unmittelbar vorgeordnete Walzeinrichtung
               handeln. Es ist sogar möglich, das Walzgerüst (im Falle mehrerer Walzgerüste das erste
               Walzgerüst) der Walzstraße als Profiliereinrichtung zu verwenden.
 
            [0017] Aufgrund der niedrigen erforderlichen Walzkräfte wird es in den beiden erstgenannten
               Fällen in der Regel ausreichend sein, die entsprechende Walzeinrichtung ausschließlich
               mit Arbeitswalzen auszurüsten (2-high, Duowalzgerüst), also ohne zusätzliche Stützwalzen.
               Zusätzliche Walzen sind jedoch nicht ausgeschlossen.
 
            [0018] Es ist möglich, dass die Profiliereinrichtung als bezüglich des konkaven Dickenprofils
               ungesteuerte Einrichtung ausgebildet ist. Vorzugsweise ist die Profiliereinrichtung
               jedoch als bezüglich des konkaven Dickenprofils steuerbare Einrichtung ausgebildet.
               Denn in diesem Fall ist es möglich, dass anhand von Ausgangsdaten des Walzgutes und
               Stichplandaten des Bandes in Verbindung mit Geometriedaten des Walzwerks anhand eines
               Walzmodells eine Sollkonkavität ermittelt wird und die Profiliereinrichtung derart
               eingestellt wird, dass eine Abweichung des konkaven Dickenprofils von der Sollkonkavität
               minimiert wird. Dadurch kann insbesondere die anfallende Schrottmenge planmäßig minimiert
               werden.
 
            [0019] Die Steuerbarkeit des konkaven Dickenprofils hat signifikante Vorteile. So ist es
               beispielsweise möglich, dass nach dem Herstellen des Bandes - messtechnisch oder manuell
               - ein Ausmaß einer an Bandkopf und/oder Bandfuß des Bandes auftretenden Bandzunge
               ermittelt wird, dass die auftretenden Bandzungen mit entsprechenden Sollzungen verglichen
               werden und dass das Walzmodell anhand des Vergleichs der auftretenden Bandzungen mit
               den entsprechenden Sollzungen adaptiert wird. Beispielsweise kann ein entsprechender
               Modellfehler nach Materialeigenschaften und Stichplan klassifiziert werden und dem
               entsprechenden Walzguttyp zugeordnet werden. Dadurch kann die Einstellung des konkaven
               Dickenprofils im Sinne einer manuellen oder online-Adaption von flachem Walzgut zu
               flachem Walzgut immer weiter verbessert werden.
 
            [0020] Weiterhin ist es - alternativ oder zusätzlich zu einem Adaptieren des Walzmodells
               - möglich, dass die Einstellung der Profiliereinrichtung während des Auslaufens des
               Walzguts aus der Profiliereinrichtung variiert wird, so dass das konkave Dickenprofil
               über die Länge des Walzgutes gesehen variiert. Dadurch kann beispielsweise das konkave
               Dickenprofil für Bandfuß und Bandkopf individuell optimiert werden und - in Längsrichtung
               = Förderrichtung des Walzgutes gesehen - allmählich von dem für den Bandkopf optimalen
               konkaven Dickenprofil in das für den Bandfuß optimale konkave Dickenprofil überführt
               werden. Auch andere Vorgehensweisen sind möglich.
 
            [0021] Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren ist insbesondere dann von Vorteil, wenn
               das Walzgut dem Walzwerk als abgelängtes, in Länge und Breite gesehen im Wesentlichen
               rechteckiges Walzgut - insbesondere als quaderförmiges Walzgut - zugeführt wird.
 
            [0022] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird weiterhin durch ein Computerprogramm der eingangs
               genannten Art gelöst. Das Computerprogramm ist in diesem Fall derart ausgestaltet,
               dass der Steuerrechner die Herstellungseinrichtung gemäß einem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren
               betreibt.
 
            [0023] Die Aufgabe wird weiterhin durch einen Steuerrechner für eine Herstellungseinrichtung
               für ein Band gelöst, der derart ausgebildet ist, dass er die Herstellungseinrichtung
               gemäß einem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren betreibt.
 
            [0024] Die Aufgabe wird weiterhin bei einer Herstellungseinrichtung für ein Band der eingangs
               genannten Art dadurch gelöst, dass der Steuerrechner erfindungsgemäß ausgebildet ist
               und die Herstellungseinrichtung gemäß einem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren
               betreibt.
 
            [0025] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
               die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
               im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die in Verbindung
               mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen in schematischer Darstellung:
               
               
                  - FIG 1
- eine Herstellungseinrichtung für ein Band,
- FIG 2
- ein Walzgut im Querschnitt,
- FIG 3
- ein Band in der Draufsicht,
- FIG 4
- ein Band in der Draufsicht,
- FIG 5 bis 17
- mögliche Ausgestaltungen von Profiliereinrichtungen,
- FIG 18
- ein Walzwerk mit vorgeordneter Profiliereinrichtung,
- FIG 19 und 20
- Ablaufdiagramme und
- FIG 21 bis 23
- perspektivische Darstellungen von Walzgütern.
 
            [0026] Nachfolgend wird in Verbindung mit FIG 1 zunächst das allgemeine Prinzip der vorliegenden
               Erfindung erläutert. Vorab wird hierbei darauf hingewiesen, dass der Begriff "Walzgut"
               stets für das Vorprodukt vor dem Walzen des Walzgutes und während des Walzens des
               Walzgutes verwendet wird, der Begriff "Band" für das durch das Walzen entstehende
               Endprodukt.
 
            [0027] Gemäß FIG 1 umfasst eine Herstellungseinrichtung für ein Band 1 ein Walzwerk 2. Das
               Walzwerk 2 umfasst seinerseits mindestens ein Walzgerüst 3. Gemäß der Darstellung
               von FIG 1 sind - rein beispielhaft - drei Walzgerüste 3 vorhanden. Falls mehrere Walzgerüste
               3 vorhanden sind, sind jedoch in der Regel vier bis acht Walzgerüste 3 vorhanden,
               meist fünf, sechs oder sieben Walzgerüste 3. Die Walzgerüste 3 des Walzwerks 2 weisen
               entsprechend der Darstellung in FIG 1 zusätzlich zu Arbeitswalzen weitere Walzen auf,
               insbesondere Stützwalzen (4-high) und ggf. auch Zwischenwalzen (6-high).
 
            [0028] Im Walzwerk 2 wird ein flaches Walzgut 4 in einem ersten Walzstich in einer ersten
               Walz-Förderrichtung x durch ein Walzgerüst 3 des Walzwerks 2 gefördert und hierbei
               gewalzt. Falls das Walzwerk 2 entsprechend der Darstellung von FIG 1 mehrere Walzgerüste
               3 aufweist, werden die Walzgerüste 3 von dem Walzgut 4 nacheinander durchlaufen. Jedes
               Walzgerüst 3 führt einen jeweiligen Walzstich aus, so dass das Walzgut 4 sukzessiv
               zu dem Band 1 gewalzt wird. In jedem Walzstich durchläuft das Walzgut 4 das dem jeweiligen
               Walzstich ausführende Walzgerüst 3 in einer jeweiligen Walz-Förderrichtung, wobei
               die jeweilige Walz-Förderrichtung mit der Richtung des ersten Walzstiches, also der
               ersten Walz-Förderrichtung x übereinstimmt. Die weiteren Walz-Förderrichtungen sind
               also parallel zur ersten Walz-Förderrichtung x (nichtreversierendes Walzen).
 
            [0029] Aufgrund des Umstands, dass das Walzgut 4 die Walzgerüste 3 nacheinander durchläuft
               und jedes Walzgerüst 3 seinen Walzstich erst nach dem jeweils vorgeordneten Walzgerüst
               3 ausführt, werden die weiteren Walzstiche nach dem ersten Walzstich ausgeführt.
 
            [0030] Falls das Walzwerk 2 nur ein einziges Walzgerüst 3 (oder in Einzelfällen zwei Walzgerüste
               3) aufweist, erfolgt in dem Walzwerk 2 in der Regel ein reversierendes Walzen. Das
               Walzgut 4 wird nach dem ersten Walzstich daher gestoppt, die Förderrichtung umgekehrt,
               das Walzgut 4 erneut - diesmal entgegen der ersten Walz-Förderrichtung x - durch das
               Walzgerüst 3 (oder die beiden Walzgerüste 3) gefördert, danach erneut das Walzgut
               4 gestoppt und die Förderrichtung erneut umgekehrt und so weiter, bis alle erforderlichen
               Walzstiche ausgeführt sind, das Walzgut 4 also sukzessiv zu dem Band 1 gewalzt worden
               ist. Bei einem reversierenden Walzen werden daher ebenfalls die weiteren Walzstiche
               nach dem ersten Walzstich ausgeführt. Die Walz-Förderrichtungen des ersten, dritten,
               fünften usw. Walzstichs sind parallel zueinander. Ebenso sind die Walz-Förderrichtungen
               des zweiten, vierten, sechsten usw. Walzstichs parallel zueinander. Die Walz-Förderrichtungen
               der geraden Walzstiche sind jedoch antiparallel zu den Walz-Förderrichtungen der ungeraden
               Walzstiche.
 
            [0031] Die Herstellungseinrichtung umfasst weiterhin - zusätzlich zum Walzwerk 2 - eine
               als Profiliereinrichtung dienende Walzeinrichtung 5. Die Profiliereinrichtung ist
               entsprechend der Darstellung in FIG 1 dem Walzwerk 2 vorgeordnet. In der Profiliereinrichtung
               wird dem Walzgut 4 - siehe FIG 2 - ein definiertes konkaves Dickenprofil K eingeprägt,
               also ein konkaves Dickenprofil K, dessen Verlauf in Breitenrichtung des Walzgutes
               4 vorab bekannt ist. Das Einprägen des Dickenprofils K ist hierbei im Wesentlichen
               mit einem Materialquerfluss verbunden, mit einem Materiallängsfluss gar nicht oder
               nur in geringem Umfang.
 
            [0032] Aufgrund des Einprägens des konkaven Dickenprofils K weist das Walzgut 4 vor dem
               ersten Walzstich quer zur ersten Walz-Förderrichtung x gesehen das entsprechende konkave
               Dickenprofil K auf. FIG 2 zeigt beispielhaft und stark übertrieben ein mögliches konkaves
               Dickenprofil K.
 
            [0033] Das Walzgut 4 läuft gemäß FIG 1 in einer Profilier-Förderrichtung x' aus der Profiliereinrichtung
               aus. Das Walzgut 4 weist zu diesem Zeitpunkt, also beim Auslaufen aus der Profiliereinrichtung,
               bereits das konkave Dickenprofil K auf. Die Profilier-Förderrichtung x' verläuft,
               bezogen auf das Walzgut 4, parallel (alternativ: antiparallel) zur ersten Walz-Förderrichtung
               x. Das konkave Dickenprofil K wird dem flachen Walzgut 4 somit bereits in der Profiliereinrichtung
               als Dickenprofil quer zur Profilier-Förderrichtung x' - also in Form der Dicke als
               Funktion des Ortes in Breitenrichtung des flachen Walzgutes 4 gesehen - eingeprägt.
 
            [0034] Wie bereits erwähnt, ist die Profiliereinrichtung gemäß der Darstellung von FIG 1
               dem Walzwerk 2 vorgeordnet. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Die Profiliereinrichtung
               könnte alternativ (im Falle eines Reversierwalzwerkes) mit dem Walzgerüst 3 bzw. (im
               Falle einer mehrgerüstigen Walzstraße) mit dem ersten Walzgerüst 3 des Walzwerks 2
               identisch sein.
 
            [0035] Gemäß FIG 1 ist die Profiliereinrichtung weiterhin als Walzeinrichtung 5 ausgebildet.
               Auch dies ist nicht zwingend erforderlich. Dies wird später in Verbindung mit weiteren
               FIG näher erläutert werden.
 
            [0036] Falls die Profiliereinrichtung als Walzeinrichtung 5 ausgebildet ist, führt sie in
               der Regel zwei Stiche aus. Der erste dieser beiden Stiche dient als Kalibrierstich,
               um etwaige Dickenungenauigkeiten des einlaufenden flachen Walzgutes 4 auszugleichen.
               Der zweite dieser beiden Stiche dient dem Einprägen des gewünschten konkaven Dickenprofils
               K. Die Walzeinrichtung 5 kann zu diesem Zweck entsprechend der Darstellung von FIG
               1 zwei Walzgerüste aufweisen.
 
            [0037] Die Herstellungseinrichtung weist weiterhin einen Steuerrechner 6 auf. Der Steuerrechner
               6 steuert (zumindest) das Walzwerk 2 und die Profiliereinrichtung. Der Steuerrechner
               6 ist derart ausgebildet, dass er die Herstellungseinrichtung entsprechend der oben
               stehend erläuterten Vorgehensweise betreibt. Beispielsweise kann der Steuerrechner
               6 zu diesem Zweck als softwareprogrammierbare Einrichtung ausgebildet sein, die mit
               einem Computerprogramm 7 programmiert ist. Das Computerprogramm 7 umfasst in diesem
               Fall Maschinencode 8, der von dem Steuerrechner 6 unmittelbar abarbeitbar ist. Die
               Abarbeitung des Maschinencodes 8 durch den Steuerrechner 6 bewirkt den entsprechenden
               Betrieb der Herstellungseinrichtung durch den Steuerrechner 6.
 
            [0038] Das Computerprogramm 7 kann dem Steuerrechner 6 auf beliebige Weise zugeführt werden,
               beispielsweise über einen Anschluss an ein Rechnernetz oder über einen mobilen Datenträger
               9, auf dem das Computerprogramm 7 in (ausschließlich) maschinenlesbarer Form gespeichert
               ist. Der mobile Datenträger 9 ist in FIG 1 als USB-Memorystick dargestellt. Diese
               Darstellung ist jedoch nur rein beispielhaft.
 
            [0039] Aufgrund des Walzens des Walzguts 4 im Walzwerk 2 weist das gewalzte Band 1 eine
               erheblich kleinere Dicke d (siehe auch FIG 3) auf als das Walzgut 4, das eine Dicke
               D (siehe auch FIG 2) aufweist. Hiermit korrespondierend weist das Band 1 gemäß FIG
               3 eine erheblich größere Länge 1 auf als das Walzgut 4, dessen Länge in FIG 1 mit
               L bezeichnet ist. Die Breite b des Bandes 1 ist hingegen gleich oder zumindest in
               etwa gleich der Breite B des Walzgutes 4.
 
            [0040] Wäre der Querschnitt des Walzgutes 4 rein rechteckig - in FIG 2 gestrichelt angedeutet
               - oder wiese der Querschnitt sogar eine konvexe Form auf, würden sich am Bandkopf
               1' und am Bandfuß 1" des Bandes 1 Bandzungen 10 bilden, die sich im Wesentlichen über
               die gesamte Breite b des Bandes 1 erstrecken und im Wesentlichen konvex verlaufen.
               Die (unerwünschten) Bandzungen 10 sind in FIG 3 gestrichelt angedeutet. Aufgrund des
               konkaven Dickenprofils K können die Bandzungen 10 jedoch vermieden werden. Bei geeigneter
               Wahl des konkaven Dickenprofils K können die Bandzungen 10 sowohl am Bandkopf 1' als
               auch am Bandfuß 1" vermieden werden. Als optimal wird nach derzeitigem Kenntnisstand
               angesehen, wenn sich in den Ecken des Bandes 1 kleine Restzungen 11 bilden, siehe
               FIG 4, oder das Band 1 eine leicht konkave Form aufweist (in FIG 4 gestrichelt angedeutet).
 
            [0041] Das Ausmaß der Konkavität des konkaven Dickenprofils K kann ohne Weiteres experimentell
               ermittelt werden. Insbesondere kann es anhand von Erfahrungswerten in erster Näherung
               geschätzt werden. Wenn - rein beispielhaft - bekannt ist, dass das flache Walzgut
               4 als (zungenlose) Bramme ausgebildet ist, die eine Dicke D von 203 mm aufweist, eine
               Breite B von 1.280 mm aufweist und eine Länge L von 11.900 mm aufweist und als Band
               1 ein Vorband mit einer Dicke d von 25 mm und einer Breite b von 1.280 mm gewalzt
               werden soll, so bilden sich bei einem Herstellungsverfahren des Standes der Technik
               in der Regel Bandzungen 10 mit einer Zungenlänge δl von ca. 220 mm aus. Ausgehend
               von diesen Zahlen kann die maximale Dickenreduzierung δD der Bramme gemäß der Beziehung
               

               ermittelt werden. Falls die Breite B des Walzgutes 4 und die Breite b des Bandes 1
               voneinander abweichen, muss die Dickenreduzierung δD noch mit dem Verhältnis der Breiten
               b, B zueinander skaliert werden.
 
            [0042] Bei obiger Beziehung wurde angenommen, dass die Konkavität gleichmäßig auf beide
               Seiten und über die gesamte Länge L des flachen Walzgutes 1 verteilt wird. Dies ist
               jedoch nicht zwingend erforderlich. Insbesondere kann eine stärke Konkavität auf der
               einen Seite durch eine schwächere Konkavität auf der anderen Seite ausgeglichen werden
               und umgekehrt. Im Extremfall kann es sogar ausreichen, das konkave Dickenprofil K
               nur auf einer einzigen Seite des flachen Walzgutes 4 in das flache Walzgut 4 einzuprägen.
               Dies kann fertigungstechnische Vorteile haben.
 
            [0043] Die Kontur des konkaven Dickenprofils K kann nach Bedarf mathematisch approximiert
               werden. Beispielsweise kann die Kontur als symmetrische Parabel zweiter Ordnung oder
               als symmetrische Parabel höherer Ordnung - insbesondere vierter, sechster usw. Ordnung
               - angesetzt werden. Alternativ ist beispielsweise eine Annäherung durch einen Polygonzug
               möglich. Auch andere Kurven möglich, beispielsweise trigonometrische Funktionen, exponentielle
               oder logarithmische Funktionen, Tschebyscheff-Polynome und andere mehr.
 
            [0044] Gemäß dem obigen Zahlenbeispiel ist das flache Walzgut 4 als Bramme (Dicke D = 100
               mm ... 300 mm) ausgebildet, das Band 1 als Vorband (Dicke d = 20 mm ... 80 mm). Das
               Vorband wird oftmals auch als Vorstreifen bezeichnet. In diesem Fall ist das Walzwerk
               2 als reine Vorstraße ausgebildet. Meist ist die Vorstraße hierbei als Reversierwalzwerk
               mit oder ohne Stauchgerüst ausgebildet. Alternativ könnte das Walzgut 4 bereits als
               Vorband ausgebildet sein (Dicke D = 20 mm ... 80 mm). In diesem Fall ist das Band
               1 als Fertigband (Dicke d = 0,5 mm ... 10 mm, meist 0,8 mm ... 2,0 mm) ausgebildet.
               Das Walzwerk 2 ist in diesem Fall als reine Fertigstraße ausgebildet. Die Fertigstraße
               ist üblicherweise als mehrgerüstige Walzstraße ausgebildet, bei der die einzelnen
               Walzgerüste 3 von dem flachen Walzgut 4 nacheinander und stets in der gleichen Förderrichtung
               x durchlaufen werden.
 
            [0045] Es ist sogar möglich, dass das Walzgut 4 als Bramme ausgebildet ist, das Band 1 als
               Fertigband. In diesem Fall ist das Walzwerk 2 als kombiniertes Walzwerk ausgebildet,
               das eine Vorstraße und eine der Vorstraße nachgeordnete Fertigstraße aufweist. Beispielsweise
               kann in der Vorstraße ein reversierendes Walzen erfolgen, in der Fertigstraße ein
               nicht reversierendes Walzen.
 
            [0046] Nachfolgend werden in Verbindung mit den FIG 5 bis 16 verschiedene Möglichkeiten
               skizziert, mittels derer das definierte konkave Dickenprofil K dem Walzgut 4 eingeprägt
               werden kann. In den FIG 5 bis 16 bezeichnet die strichpunktierte Linie stets die Mittelebene
               des Walzguts 4 bzw. des gegossenen Strangs 13.
 
            [0047] Beispielsweise ist es gemäß den FIG 5 bis 10 - alternativ zu der Ausgestaltung von
               FIG 1 - möglich, dass die Profiliereinrichtung als Bestandteil einer Strang-Gießeinrichtung
               ausgebildet ist. Beispielsweise kann gemäß FIG 6 bereits eine Stranggießkokille 12
               selbst ein entsprechendes konkaves Profil aufweisen, so dass bereits der aus der Stranggießkokille
               12 austretende Metallstrang 13 das entsprechende konkave Dickenprofil K aufweist.
 
            [0048] Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, dass entsprechend der Darstellung von
               FIG 7 Rollensegmente 14 der Stranggießeinrichtung als Profiliereinrichtung dienen.
               Diese Vorgehensweise kann insbesondere dann von Vorteil sein, wenn die Umformung des
               gegossenen Stranges 13 in einem Bereich erfolgt, in dem der gegossene Strang 13 noch
               nicht oder gerade erst durcherstarrt ist, die Verformung also in einem Bereich des
               gegossenen Stranges 13 erfolgt, in dem dieser noch einen flüssigen Kern oder gerade
               keinen flüssigen Kern mehr aufweist.
 
            [0049] In dem Fall, dass die Profiliereinrichtung als Rollensegment 14 der Stranggießeinrichtung
               ausgebildet ist, sind ebenfalls verschiedene Ausgestaltungen der Rollensegmente 14
               möglich. So ist es beispielsweise möglich, dass die Rollensegmente 14 entsprechend
               der Darstellung der FIG 7 bis 10 mehrere Rollen 14' aufweisen. Bei der Ausgestaltung
               gemäß FIG 7 verjüngen sich die äußeren Rollen 14' nach außen hin. Dargestellt ist
               in FIG 7 eine lineare Verjüngung. Die Verjüngung könnte jedoch alternativ nicht linear
               sein.
 
            [0050] Alternativ oder zusätzlich zu einem Verjüngen der äußeren Rollen 14' können die Rollenachsen
               14" der äußeren Rollen 14' mit den Rollenachsen 14" der mittleren Rolle 14' (bzw.
               der mittleren Rollen 14') einen Winkel bilden. Dies ist in FIG 8 dargestellt.
 
            [0051] Die FIG 7 und 8 zeigen starre Ausgestaltungen der Rollensegmente 14, bei denen mit
               Ausnahme der Gesamtanstellung des jeweiligen Rollensegments 14 (siehe FIG 9) keine
               weiteren Stellmöglichkeiten gegeben sind. Alternativ ist es möglich, dass der Winkel,
               den die Rollenachsen 14" miteinander bilden, einstellbar ist.
 
            [0052] Im Falle der Ausbildung der Profiliereinrichtung als Walzeinrichtung 5 kann diese
               gemäß FIG 12 innerhalb der Gießeinrichtung, aber noch vor der Brennschneidmaschine
               (torch cutting machine, TCM) der Gießeinrichtung angeordnet sein. In diesem Fall wird
               das konkave Dickenprofil K dem flachen Walzgut 4 mittels der Walzeinrichtung 5 eingeprägt.
               Auch diese Walzeinrichtung 5 kann - analog zu FIG 1 - zwei Walzgerüste aufweisen.
 
            [0053] Die FIG 13 bis 17 zeigen mögliche Gestaltungen von Walzen 15 der Walzeinrichtung
               5.
 
            [0054] Gemäß FIG 13 ist es beispielsweise möglich, dass die Walzen 15 der entsprechenden
               Walzeinrichtung 5 axial unverschieblich gelagert sind und in geeigneter Weise bombiert
               sind. Alternativ können die Walzen 15 eine wendepunktbehaftete Kontur aufweisen und
               axial verschieblich angeordnet sein. Dies ist in FIG 14 schematisch dargestellt. Die
               entsprechende Ausgestaltung ist auch möglich, wenn das Walzgut 4 als Bramme ausgebildet
               ist, die Walzeinrichtung 5 also ein oder zwei Vorgerüste aufweist.
 
            [0055] Wiederum alternativ können die Walzen 15 - mit oder ohne axiale Verschiebbarkeit
               - gemäß den FIG 15 bis 17 einseitig einen reduzierten Durchmesser aufweisen. Die Durchmesserreduzierung
               kann einheitlich linear (FIG 15), in mehreren Abschnitten jeweils linear (Polygonzug,
               FIG 16) oder nicht linear (FIG 17) sein. Die FIG 16 und 17 zeigen hierbei nur den
               jeweils relevanten Teil einer einzelnen Walze 15. Im Falle einer nicht linearen Gestaltung
               kann die entsprechende Kontur beispielsweise kreisbogenförmig sein. Auch nicht kreisbogenförmige
               Gestaltungen sind jedoch möglich. Insbesondere eine Klothoide kann von Vorteil sein.
 
            [0056] Alternativ oder zusätzlich - dies ist in den FIG nicht dargestellt - können die Walzen
               15 gegeneinander verschwenkbar sein, dass also die Rotationsachsen der Walzen 15 jeweils
               in einer zur Förderrichtung x' und zur Walzgutbreitenrichtung parallelen Ebene verschwenkbar
               sind, wobei die Verschwenkbewegungen gegensinnig zueinander erfolgen.
 
            [0057] Unabhängig davon, welche der Ausgestaltungen der Walzeinrichtung 5 gewählt wird,
               ist es möglich, dass die Walzeinrichtung 5 als Walzgerüst mit nur zwei Walzen 15 -
               nämlich den Arbeitswalzen 15 - ausgebildet ist. Weitere Walzen, die bei Walzgerüsten
               für flache Walzgüter meist vorhanden sind, können entfallen. Es sind jedoch auch Ausgestaltungen
               mit mehr als zwei Walzen 15 möglich.
 
            [0058] Alternativ zu einer Anordnung der Walzeinrichtung 5 vor der Brennschneidmaschine
               der Gießeinrichtung ist es gemäß FIG 18 (siehe auch FIG 1) alternativ möglich, die
               Profiliereinrichtung 5 als Walzeinrichtung 5 auszubilden, welche dem Walzwerk 2 unmittelbar
               vorgeordnet ist oder Bestandteil des Walzwerks 2 ist. In diesem Fall kann die Walzeinrichtung
               5 insbesondere zwischen einem eingangsseitigen Ofen 16 - beispielsweise ein Stoßofen
               oder ein Hubbalkenofen - und dem ersten Walzgerüst 3 des Walzwerks 2 angeordnet sein.
               Für die Ausgestaltung der Walzeinrichtung 5 von FIG 18 gelten die obigen Ausführungen
               zu den FIG 13 bis 17 in analoger Weise. Auch hier kann die Walzeinrichtung 5 zwei
               Walzgerüste umfassen.
 
            [0059] Es ist möglich, dass die Profiliereinrichtung 5, 12, 14 bezüglich des konkaven Dickenprofils
               K als nicht steuerbare Einrichtung ausgebildet ist. Beispielsweise kann es im Falle
               der Ausgestaltung der Profiliereinrichtung gemäß FIG 6 als Stranggießkokille 12 möglich
               sein, dass zwar die Breite B des gegossenen Walzgutes 4 einstellbar ist, aber weder
               dessen Dicke D noch der Verlauf des konkaven Dickenprofils K einstellbar sind. Vorzugsweise
               ist es jedoch möglich, das konkave Dickenprofil K einzustellen, sei es statisch vor
               Beginn des Profiliervorgangs für ein bestimmtes Walzgut 4, sei es dynamisch während
               des Profiliervorgangs, d. h. während des Einprägens des konkaven Dickenprofils K in
               das jeweilige Walzgut 4. Vorzugsweise ist also die Profiliereinrichtung bezüglich
               des konkaven Dickenprofils K als steuerbare Einrichtung ausgebildet.
 
            [0060] Beispielsweise kann im Falle der Ausgestaltung gemäß FIG 13 die Anstellung der Walzen
               15 aneinander einstellbar sein, im Falle der FIG 14 bis 17 zusätzlich zur Anstellung
               die axiale Verschiebung der Walzen 15 gegeneinander. Weiterhin kann mittels nur lokal
               auf die Walzen 15 wirkender Kühleinrichtungen (in den FIG nicht dargestellt) beispielsweise
               lokal das Profil der Walzen 15 beeinflusst werden. Analoge Ausführungen gelten für
               eine Anordnung der Walzeinrichtung 5 vor der Brennschneidmaschine der Gießeinrichtung
               und für eine Anordnung unmittelbar vor oder in dem Walzwerk 2. Ebenso ist eine Steuerbarkeit
               gegeben, wenn die Profilgebung durch die Rollensegmente 14 der Stranggießeinrichtung
               einstellbar ist.
 
            [0061] Wenn die Profiliereinrichtung 5 als bezüglich des konkaven Dickenprofils K steuerbare
               Einrichtung ausgebildet ist, werden dem Steuerrechner 6 gemäß FIG 19 - siehe ergänzend
               FIG 1 - in einem Schritt S1 Ausgangsdaten des Walzgutes 4 und Stichplandaten des Bandes
               1 zugeführt. Die Ausgangsdaten des Walzgutes 4 können beispielsweise dessen Dicke
               D, dessen Länge L, dessen Breite B, dessen Temperatur T (ggf. auch Temperaturverteilung),
               dessen chemische Zusammensetzung C usw. umfassen. Die Stichplandaten des Bandes 1
               können insbesondere dessen Sollabmessungen (Länge 1, Breite b, Dicke d) sowie implizit
               oder explizit Sollzungen, die das gewalzte Band 1 aufweisen soll, die bei den einzelnen
               Walzstichen erwarteten jeweiligen Stichabnahmen, Walztemperaturen und Walzkräfte usw.
               umfassen. In der Regel ist bezüglich der Bandzungen 10 weiterhin die - implizite -
               Annahme ausreichend, dass konvexe Bandzungen 10 vermieden werden sollen. Weiterhin
               werden dem Steuerrechner 6 in der Regel Geometriedaten des Walzwerks 2 (Profile der
               Walzen der Walzgerüste 3 usw.) zugeführt.
 
            [0062] Anhand der Ausgangsdaten des Walzgutes 4 und der Stichplandaten des Bandes 1 ermittelt
               der Steuerrechner 6 in einem Schritt S2 anhand eines Walzmodells 17 (siehe FIG 1)
               eine (ideale) Sollkonkavität für das flache Walzgut 4. Das Walzmodell 17 kann beispielsweise
               als empirisches Modell, als auf mathematisch/
               physikalischen Gleichungen basierendes Modell, als neuronales Netz usw. ausgebildet
               sein. Das Walzmodell 17 umfasst in der Regel zwei Teilmodelle. Im ersten Teilmodell
               wird anhand der gegebenen Form des Walzgutes 4 in Verbindung mit den weiteren bekannten
               Daten die geometrische Form der Schopfenden des sich ergebenden Bandes 1 ermittelt.
               Im zweiten Teilmodell wird anhand der geometrischen Form der Schopfenden des sich
               ergebenden Bandes 1 die erforderliche Konkavität des Walzgutes 4 ermittelt, welche
               die Form des Bandes 1 einer gewünschten Form zumindest annähert.
 
            [0063] In einem Schritt S3 ermittelt der Steuerrechner 6 Einstellparameter P der Profiliereinrichtung.
               Die Ermittlung der Einstellparameter P erfolgt derart, dass eine Abweichung des sich
               ergebenden konkaven Dickenprofils K von der idealen Sollkonkavität minimiert wird.
               Beispielsweise kann der mittlere quadratische Fehler über die Walzgutbreite B oder
               der maximale Fehler über die Walzgutbreite B minimiert werden.
 
            [0064] In einem Schritt S4 stellt der Steuerrechner 6 die Profiliereinrichtung 5 entsprechend
               den im Schritt S3 ermittelten Einstellparametern P ein.
 
            [0065] Es ist möglich, dass die Vorgehensweise der Schritte S2 und S3 einheitlich für das
               gesamte Walzgut 4 durchgeführt wird. Alternativ ist es möglich, die Schritte S2 und
               S3 gemäß FIG 20 getrennt für die Bandzungen 10 am Bandkopf 1' und am Bandfuß 1" zu
               ermitteln und jeweils eigene Einstellparameter P für die Profiliereinrichtung 5 zu
               ermitteln. In diesem Fall variiert der Steuerrechner 6 gemäß FIG 20 während des Auslaufens
               des Walzgutes 4 aus der Profiliereinrichtung die Einstellparameter P. Dadurch wird
               das konkave Dickenprofil K über die Länge L des Walzgutes 4 gesehen variiert. Beispielsweise
               kann der Steuerrechner 6 die Einstellparameter P während des Auslaufens des Walzgutes
               4 aus der Profiliereinrichtung 5 linear oder nicht linear von den für den Bandkopf
               1' ermittelten Einstellparametern P in die für den Bandfuß 1" ermittelten Einstellparameter
               P überführen. Die FIG 21 bis 23 zeigen - rein beispielhaft - einige Möglichkeiten
               zum Variieren des konkaven Dickenprofils K.
 
            [0066] Gemäß FIG 21 wird in einem ersten Abschnitt A1 die maximale Dickenreduzierung δD
               linear von einem Anfangswert auf 0 reduziert, bleibt dann in einem zweiten Abschnitt
               A2 konstant bei dem Wert 0 und vergrößert sich sodann wieder in einem dritten Abschnitt
               A3, bis sie ihren Endwert erreicht. Der Anfangswert und der Endwert können gleich
               oder voneinander verschieden sein. Ebenso können die Längen des ersten Abschnitts
               A1 und des dritten Abschnitts A3 gleich oder voneinander verschieden sein.
 
            [0067] Gemäß FIG 22 ist vor dem ersten Abschnitt A1 ein weiterer Abschnitt A4 vorhanden,
               in dem der Anfangswert der maximalen Dickenreduzierung δD konstant gehalten wird.
               Ein ähnlicher Abschnitt (in FIG 22 nicht dargestellt) kann dem dritten Abschnitt A3
               folgen.
 
            [0068] Gemäß FIG 23 sind - analog zu FIG 22 - der erste, der zweite, der dritte und der
               weitere Abschnitt A1 bis A4 vorhanden. Gemäß FIG 23 erfolgt im ersten und im dritten
               Abschnitt jedoch nicht nur ein Verringern der maximalen Dickenreduzierung δD zum zweiten
               Abschnitt hin, sondern zusätzlich auch eine Verringerung der Breite des konkaven Dickenprofils
               K zum zweiten Abschnitt A2 hin.
 
            [0069] Wie bereits erwähnt, sind die Ausgestaltungen der FIG 21 bis 23 rein beispielhaft.
               Es sind ebenso andere Variierungen möglich.
 
            [0070] Falls die Profiliereinrichtung in Bezug auf das konkave Dickenprofil K als steuerbare
               Einrichtung ausgebildet ist, wird vorzugsweise mittels einer entsprechenden Messeinrichtung
               18 (siehe FIG 1) - beispielsweise einer mehrzeiligen CCD-Kamera - oder manuell nach
               dem Herstellen des Bandes 1 (also nach dem letzten Walzstich) ein Ausmaß der am Bandkopf
               1' und/oder am Bandfuß 1" auftretenden realen Bandzungen 10 ermittelt, vorzugsweise
               einschließlich deren Kontur. Daduch kann - siehe die FIG 19 und 20 - der Steuerrechner
               6 in einem Schritt S5 die entsprechenden Messwerte entgegennehmen und das Ausmaß der
               realen Bandzungen 10 ermitteln. In diesem Fall werden - vorzugsweise vom Steuerrechner
               6, alternativ intellektuell von einem Menschen - in einem Schritt S6 die auftretenden
               realen Bandzungen 10 mit den Sollzungen verglichen. Anhand des Vergleichs wird das
               Walzmodell 17 im Rahmen des Schrittes S6 adaptiert.
 
            [0071] Die Schritte S5 und S6 sind nur optional. Sie sind daher in den FIG 19 und 20 nur
               gestrichelt dargestellt.
 
            [0072] Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren ist prinzipiell stets einsetzbar. Seine
               Stärken zeigt das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren jedoch insbesondere dann,
               wenn das Walzgut 4 dem Walzwerk 2 als abgelängtes, in Länge L und Breite B gesehen
               rechteckiges Walzgut 4 zugeführt wird. Zu diesem Zweck kann der Profiliereinrichtung
               eine entsprechende Trenneinrichtung 19 (siehe FIG 1) vor- oder nachgeordnet sein,
               beispielsweise eine Brennschneidmaschine oder eine Schopfschere. Falls das Walzgut
               4 eine Bramme ist und das Band 1 ein Vorband ist und zusätzlich das Vorband später
               erneut als Walzgut 4 für ein weiteres erfindungsgemäßes Herstellungsverfahren verwendet
               werden soll, bei dem das Walzgut 4 ein Vorband ist und das Band 1 ein Fertigband ist,
               kann eine entsprechende Schopfschere auch auslaufseitig des Walzwerks 2 angeordnet
               sein.
 
            [0073] Die vorliegende Erfindung weist signifikante Vorteile gegenüber dem Stand der Technik
               auf. Insbesondere kann der Schrottanteil beim Herstellen des Bandes deutlich reduziert
               werden, beispielsweise von ca. 0,35 % auf unter 0,1 %. Mit der Schrotteinsparung ist
               zum einen eine Produktivitätserhöhung und zum anderen eine erhebliche Kosten- und
               Energieminimierung verbunden.
 
            [0074] Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert
               und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
               eingeschränkt und andere Varianten können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
               ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
 
            Bezugszeichenliste
[0075] 
               
               
                  - 1
- Band
- 1'
- Bandkopf
- 1"
- Bandfuß
- 2
- Walzwerk
- 3
- Walzgerüste
- 4
- flaches Walzgut
- 5
- Walzeinrichtung
- 6
- Steuerrechner
- 7
- Computerprogramm
- 8
- Maschinencode
- 9
- Datenträger
- 10
- Bandzungen
- 11
- Restzungen
- 12
- Stranggießkokille
- 13
- gegossener Strang
- 14
- Rollensegmente
- 14'
- Rollen
- 14"
- Rollenachsen
- 15
- Walzen
- 16
- Ofen
- 17
- Walzmodell
- 18
- Messeinrichtung
- 19
- Trenneinrichtung
- A1 bis A4
- Abschnitte
- b, B
- Breiten
- C
- chemische Zusammensetzung
- d, D
- Dicken
- K
- konkaves Dickenprofil
- 1, L
- Längen
- P
- Einstellparameter
- S1 bis S6
- Schritte
- T
- Temperatur
- x, x'
- Förderrichtungen
- δD
- Dickenreduzierung
- δl
- Zungenlänge
 
          
         
            
            1. Herstellungsverfahren für ein Band (1),
               
               
- wobei ein flaches Walzgut (4) in einem ersten Walzstich in einer ersten Walz-Förderrichtung
                  (x) durch ein Walzgerüst (3) eines Walzwerks (2) gefördert wird und hierbei gewalzt
                  wird,
               
               - wobei das Walzgut (4) nach dem ersten Walzstich in einer Anzahl von weiteren Walzstichen
                  in einer jeweiligen weiteren Walz-Förderrichtung jeweils durch ein Walzgerüst (3)
                  des Walzwerks (2) gefördert wird und dadurch sukzessiv zu dem Band (1) gewalzt wird,
               
               - wobei die weiteren Walz-Förderrichtungen, bezogen auf das Walzgut (4), jeweils parallel
                  oder antiparallel zur ersten Walz-Förderrichtung (x) verlaufen,
               
               - wobei das Walzgut (4) vor dem ersten Walzstich quer zur ersten Walz-Förderrichtung
                  (x) gesehen ein definiertes konkaves Dickenprofil (K) aufweist,
               
               - wobei das konkave Dickenprofil (K) dem Walzgut (4) in einer Profiliereinrichtung
                  (5, 12, 14) eingeprägt wird,
               
               - wobei das das konkave Dickenprofil (K) aufweisende Walzgut (4) in einer Profilier-Förderrichtung
                  (x') aus der Profiliereinrichtung (5, 12, 14) ausläuft, die Profilier-Förderrichtung
                  (x'), bezogen auf das Walzgut (4), parallel oder antiparallel zur ersten Walz-Förderrichtung
                  (x) verläuft und das konkave Dickenprofil (K) dem Walzgut (4) als Dickenprofil quer
                  zur Profilier-Förderrichtung (x') eingeprägt wird.
  
            2. Herstellungsverfahren nach Anspruch 1,
               dadurch gekennzeichnet,
               dass das Walzgut (4) eine Bramme oder ein Gießstrang ist und das Band (1) ein Vorband
               ist oder dass das Walzgut (4) eine Bramme oder ein Gießstrang ist und das Band (1)
               ein Fertigband ist oder dass das Walzgut (4) ein Vorband ist und das Band (1) ein
               Fertigband ist.
 
            3. Herstellungsverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
               dass das konkave Dickenprofil (K) derart bestimmt ist, dass das Band (1) weder an seinem
               Bandkopf (1') noch an seinem Bandfuß (1") eine konvexe Bandzunge (10) aufweist.
 
            4. Herstellungsverfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
               dass die Profiliereinrichtung als Bestandteil (12, 14) einer Stranggießeinrichtung oder
               als Walzeinrichtung (5) ausgebildet ist.
 
            5. Herstellungsverfahren nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
               dass die Profiliereinrichtung (5, 12, 14) als bezüglich des konkaven Dickenprofils (K)
               steuerbare Einrichtung ausgebildet ist, dass anhand von Ausgangsdaten des Walzgutes
               (4) und Stichplandaten des Bandes (1) in Verbindung mit Geometriedaten des Walzwerks
               (2) anhand eines Walzmodells (17) eine Sollkonkavität ermittelt wird und dass die
               Profiliereinrichtung (5, 12, 14) derart eingestellt wird, dass eine Abweichung des
               konkaven Dickenprofils (K) von der Sollkonkavität minimiert wird.
 
            6. Herstellungsverfahren nach Anspruch 5,
               dadurch gekennzeichnet ,
               dass nach dem Herstellen des Bandes (1) ein Ausmaß einer an Bandkopf (1') und/oder Bandfuß
               (1") des Bandes (1) auftretenden Bandzunge (10) messtechnisch oder manuell ermittelt
               wird, dass die auftretenden Bandzungen (10) mit entsprechenden Sollzungen verglichen
               werden und dass das Walzmodell (17) anhand des Vergleichs der auftretenden Bandzungen
               (10) mit den entsprechenden Sollzungen adaptiert wird.
 
            7. Herstellungsverfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
               dass die Einstellung der Profiliereinrichtung (5, 12, 14) während des Auslaufens des Walzguts
               (4) aus der Profiliereinrichtung (5, 12, 14) variiert wird, so dass das konkave Dickenprofil
               (K) über die Länge (L) des Walzgutes (4) gesehen variiert.
 
            8. Herstellungsverfahren nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
               dass das Walzgut (4) dem Walzwerk (2) als abgelängtes, in Länge (L) und Breite (B) gesehen
               im Wesentlichen rechteckiges Walzgut zugeführt wird.
 
            9. Computerprogramm, das Maschinencode (8) umfasst, der von einem Steuerrechner (6) für
               eine Herstellungseinrichtung für ein Band (1) unmittelbar abarbeitbar ist und dessen
               Abarbeitung durch den Steuerrechner (6) bewirkt, dass der Steuerrechner (6) die Herstellungseinrichtung
               gemäß einem Herstellungsverfahren mit allen Schritten eines Herstellungsverfahrens
               nach einem der obigen Ansprüche betreibt.
 
            10. Steuerrechner für eine Herstellungseinrichtung für ein Band (1),
               dadurch gekennzeichnet,
               dass der Steuerrechner derart ausgebildet ist, dass er die Herstellungseinrichtung gemäß
               einem Herstellungsverfahren mit allen Schritten eines Herstellungsverfahrens nach
               einem der Ansprüche 1 bis 8 betreibt.
 
            11. Herstellungseinrichtung für ein Band (1),
               
               
- wobei die Herstellungseinrichtung ein Walzwerk (2) umfasst, das seinerseits mindestens
                  ein Walzgerüst (3) zum Walzen eines flachen Walzgutes (4) umfasst,
               
               - wobei die Herstellungseinrichtung Profiliereinrichtung (5, 12, 14) umfasst,
               
               - wobei die Herstellungseinrichtung einen das Walzwerk (2) und die Profiliereinrichtung
                  (5, 12, 14) steuernden Steuerrechner (6) umfasst,
               dadurch gekennzeichnet,
               dass der Steuerrechner (6) nach Anspruch 10 ausgebildet ist und die Herstellungseinrichtung
               gemäß einem Herstellungsverfahren mit allen Schritten eines Herstellungsverfahrens
               nach einem der Ansprüche 1 bis 8 betreibt.