GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine handgehaltene oder handgeführte Werkzeugmaschine,
die ein pneumatisch wirkendes Schlagwerk enthält, z.B. einen elektrischen Bohrhammer,
einen elektrischen Meißelhammer.
[0002] DE 28 54 953 C2 beschreibt einen Bohrhammer. Der Bohrhammer hat einen Schläger, der über eine zwischengeschaltete
pneumatische Kammer von einem motorgetriebenen Kolben erregt wird. Der Wirkungsgrad
und der Leistungsgrad des Bohrhammers sollen durch einen Radialverdichter erhöht sein.
Die von dem Radialverdichter vorkomprimierte Luft strömt durch eine von dem Schlagkörper
verdeckbaren Öffnungen in die pneumatische Kammer ein. Der Radialverdichter erhöht
den Luftdruck in der pneumatischen Kammer gerade zu dem Zeitpunkt oder während der
Zeitspanne, der bzw. die eine optimale Beschleunigung des Schlägers bedingt. Der Schläger
erhält kurz vor dem Aufschlag auf einen Döpper einen zusätzlichen Schub, um die Schlagenergie
zu erhöhen.
[0003] Der Anwender muss eine Haltekraft aufbringen, wenn Energie auf den Schläger übertragen
wird. Die Übertragung erfolgt periodisch mit der Schlagfrequenz von typischerweise
10 Hz bis 100 Hz der Handwerkzeugmaschine, weshalb der Anwender die Haltekraft als
Vibrationen wahrnimmt. Die Vibrationen sollen aus physiologischen Gründen gering bleiben.
Daher kann die Schlagenergie nicht beliebig erhöht werden.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0004] Die erfindungsgemäße Handwerkzeugmaschine hat eine Werkzeugaufnahme zum Haltern eines
meißelnden Werkzeugs auf einer Arbeitsachse. Ein pneumatisches Schlagwerk hat auf
der Arbeitsachse einen beweglichen Schläger, einen Erreger und eine von dem Erreger
und dem Schläger abgeschlossene pneumatische Kammer, die die Bewegung des Erregers
an den Schläger ankoppelt. Der Erreger ist von einem Motor angetrieben und bewegt
sich zwischen einem werkzeug-fernen vorderen Totpunkt und einem werkzeug-nahen Totpunkt
hin-und-her. Eine Dämpfeinrichtung enthält einen Vorverdichter und ein gesteuertes
Auslassventil. Das gesteuerte Auslassventil lässt Luft von dem Vorverdichter in die
pneumatische Kammer einströmen, wenn der Erreger in der Nähe des werkzeug-fernen Totpunkts
ist.
[0005] Die pneumatische Kammer bildet eine sogenannte Luftfeder, welche Kräfte zwischen
dem Erreger und dem Schläger übermittelt. Die Kopplungsstärke nimmt schneller als
linear mit dem Abstand von Erreger und Schläger ab. Daher ergibt sich eine kurze Zeitspanne,
in welcher der Erreger die Energie für den nächsten Schlag auf den Schläger überträgt.
Die Übertragung erfolgt, wenn der Erreger auf halben Weg zwischen seinen Totpunkten
ist.
[0006] Die vorliegende Handwerkzeugmaschine erhöht den Druck bereits bevor der Schläger
dem Erreger nahe kommt, d.h. bevor der Erreger die halbe Distanz zwischen seinen Totpunkten
zurückgelegt hat. Dort hat der Erreger die höchste Geschwindigkeit und kann mit größter
Effizienz Energie übertragen. Mit dem erhöhten Druck steigt die Kopplungsstärke. Der
Erreger kann somit früher eine nennenswerte Energie auf den Schläger übertragen. Ergo
die Zeitspanne für die Energieübertragung steigt und die dabei auftretenden Spitzenkräfte
sinken.
[0007] Ein Abstand des Erregers zu seinem werkzeug-fernen Totpunkt ist vorzugsweise geringer
als 5 % des Hubs des Erregers, wenn das gesteuerte Auslassventil Luft von dem Vorverdichter
in die pneumatische Kammer einströmen lässt. Hierbei ist insbesondere zu berücksichtigen,
dass der von dem Verdichter aufgebaute Druck den Schläger abbremst. Erfolgt dies zu
früh oder zu stark, kann der Schläger den Erreger nicht mehr erreichen, wenn letzterer
sich mit seiner Maximalgeschwindigkeit bewegt.
[0008] Der Vorverdichter enthält eine Pumpeinrichtung. Die Pumpeinrichtung kann eine von
dem Schlagwerk unabhängig betriebene Pumpeinrichtung oder eine mit dem Schlagwerk
mechanisch gekoppelte Pumpeinrichtung sein. Beispielsweise kann der Erreger einen
Pumpkolben der Pumpeinrichtung bilden. Eine entgegen der Schlagrichtung weisende Fläche
des Erregers schließt einen Kompressionsraum der Pumpeinrichtung ab und komprimiert/dekomprimiert
somit durch seine Bewegung den Kompressionsraum.
[0009] Eine Ausgestaltung kann ein topfförmiges Führungsrohr enthalten. In dem Führungsrohr
sind auf der Arbeitsachse entgegen der Schlagrichtung der Schläger, die pneumatischen
Kammer, der Erreger und der Kompressionsraum der Pumpeinrichtung angeordnet. Ein Boden
schließt den Kompressionsraum in dem Führungsrohr entgegen der Schlagrichtung ab.
[0010] Eine Ausgestaltung kann eine Kolbenstange aufweisen, die den Erreger mit einem Exzenter
oder einem Taumelantrieb koppelt. Die Kolbenstange ist durch den Boden geführt.
[0011] Eine Ausgestaltung kann ein Führungsrohr aufweisen, in welchem der Erreger luftdicht
geführt ist. Das Führungsrohr hat in seiner Innenfläche in der Nähe des werkzeug-fernen
wenigstens eine Vertiefung. Zwischen der pneumatischen Kammer und dem Verdichter bildet
sich ein Kanal aus, wenn der Erreger der Vertiefung gegenüberliegende Stellung einnimmt.
Eine Ausgestaltung hat in dem Erreger ein Rückschlagventil.
[0012] Eine Ausgestaltung hat ein Ventil, welches die pneumatische Kammer mit einem Pumpraum
verbindet, wenn der Erreger in der Nähe des werkzeug-nahen Totpunkts ist. Eine Pumpeinrichtung
senkt in dem Pumpraum einen Druck unter das Niveau eines Umgebungsdrucks ab, bis der
Erreger den werkzeug-nahen Totpunkt erreicht. Der Pumpraum kann in Schlagrichtung
durch den beweglichen Erreger abgeschlossen sein.
[0013] Ein Steuerungsverfahren für die Handwerkzeugmaschine basiert auf dem Schritt: Erhöhen
eines Luftdrucks in der pneumatischen Kammer mittels eines Vorverdichters, wenn der
Erreger in der Nähe des werkzeug-fernen Totpunkts ist. Der Luftdruck in der pneumatischen
Kammer steigt somit schneller als dies allein durch eine Annähern des Schlägers an
den Erreger erfolgt. Ferner kann ein Luftdruck in der pneumatischen Kammer mittels
einer Pumpeinrichtung abgesenkt werden, wenn der Erreger in der Nähe des werkzeug-nahen
Totpunkts ist. Der Luftdruck fällt somit schneller als dies allein durch ein Entfernen
des Erregers von dem Schläger erfolgt.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0014] Die nachfolgende Beschreibung erläutert die Erfindung anhand von exemplarischen Ausführungsformen
und Figuren. In den Figuren zeigen:
- Fig. 1
- ein Bohrhammer
- Fig. 2 bis 4
- ein Schlagwerk des Bohrhammers im Längsschnitt
- Fig. 5
- ein weiteres Schlagwerk
- Fig. 6
- ein weiteres Schlagwerk
- Fig. 7
- ein weiteres Schlagwerk
[0015] Gleiche oder funktionsgleiche Elemente werden durch gleiche Bezugszeichen in den
Figuren indiziert, soweit nicht anders angegeben.
AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
[0016] Fig. 1 zeigt als Beispiel einer meißelnden Handwerkzeugmaschine schematisch einen
Bohrhammer
1. Der Bohrhammer
1 hat eine Werkzeugaufnahme
2, in welche ein Schaftende
3 eines meißelnden Werkzeugs, z.B. eines des Bohrmeißels
4, eingesetzt werden kann. Einen primären Antrieb des Bohrhammers
1 bildet ein Motor
5, welcher ein Schlagwerk
6 und eine Abtriebswelle
7 antreibt. Ein Anwender kann den Bohrhammer
1 mittels eines Handgriffs
8 führen und mittels eines Systemschalters
9 den Bohrhammer
1 in Betrieb nehmen. Im Betrieb kann der Bohrhammer
1 den Bohrmeißel
4 kontinuierlich um eine Arbeitsachse
10 drehen und kann dabei den Bohrmeißel
4 in Schlagrichtung
11 längs der Arbeitsachse
10 in einen Untergrund schlagen.
[0017] Das Schlagwerk
6 ist ein pneumatisches Schlagwerk
6. Ein Erreger
12 und ein Schläger
13 sind in dem Schlagwerk
6 längs der Arbeitsachse
10 beweglich geführt. Der Erreger
12 ist über einen Exzenter
14 oder einen Taumelfinger an den Motor
5 angekoppelt und zu einer periodischen, linearen Bewegung gezwungen. Eine Luftfeder
gebildet durch eine pneumatische Kammer
15 zwischen Erreger
12 und Schläger
13 koppelt eine Bewegung des Schlägers
13 an die Bewegung des Erregers
12 an. Der Schläger
13 kann direkt auf ein hinteres Ende des Bohrmeißels
4 aufschlagen oder mittelbar über einen im Wesentlichen ruhenden Döpper
16 einen Teil seines Impuls auf den Bohrmeißel
4 übertragen. Der Schläger
13 und der Erreger
12 können beispielsweise als Kolben ausgebildet sein, welche in einem Führungsrohr
17 angeordnet sind. Das Schlagwerk
6 und vorzugsweise die weiteren Antriebskomponenten sind innerhalb eines Maschinengehäuses
18 angeordnet.
[0018] Fig. 2 zeigt detaillierter in einem Längsschnitt das pneumatische Schlagwerk
6 und einen Vorverdichter
19.
[0019] Der Schläger
13 ist beispielsweise ein zylindrischer Kolben, der ebenfalls längs der Arbeitsachse
10 in dem Führungsrohr
17 geführt ist. Eine gegen die Schlagrichtung
11 weisende Stirnfläche
20 des Schlägers
13 bildet eine weitere bewegliche Seitenwand der pneumatischen Kammer
21. Ein Durchmesser des Schlägers
13 entspricht dem Innendurchmesser des Führungsrohrs
17. Ein den Schläger
13 umspannender Dichtring
22 unterstützt den luftdichten Abschluss.
[0020] Der Erreger
12 ist beispielsweise ein zylindrischer Kolben, der längs der Arbeitsachse
10 in einem Führungsrohr
17 geführt ist. Eine in Schlagrichtung
11 weisende Stirnfläche
23 des Erregers
12 bildet eine bewegliche Seitenwand der pneumatischen Kammer
15. Ein Durchmesser des Erregers
12 ist gleich einem Innendurchmesser des Führungsrohrs
17. Eine Mantelfläche
24 des Erregers
12 schließt dabei luftdicht mit dem Führungsrohr
17 ab. Eine Dichtring
25 unterstützt den luftdichten Abschluss der pneumatischen Kammer
15. Die pneumatische Kammer
15 ist somit entgegen der Schlagrichtung
11 durch den Erreger
12, in Schlagrichtung
11 durch den Schläger
13 und in radialer Richtung durch das Führungsrohr
17 abgeschlossen.
[0021] Der Erreger
12 wird mechanisch durch den Motor
5 angetrieben. Ein von dem Motor
5 angetriebenes Exzenterrad
14 zwingt den Erreger
12 zu einer periodischen Hin-und-Herbewegung zwischen einem werkzeug-fernen Totpunkt
(Fig. 3) und einem werkzeug-nahen Totpunkt. Ein Zapfen
26 des Exzenterrads
14 greift in eine senkrecht zur Drehachse des Exzenterrads
14 und senkrecht zur Arbeitsachse
10 verlaufende Kulisse
27. Die Kulisse
27 ist längs der Arbeitsachse
10 geführte Kolbenstange
28 eingelassen. Die Kolbenstange
28 ist starr mit dem Erreger
12 verbunden.
[0022] Das Führungsrohr
17 ist mit einem Boden
29 an seinem werkzeug-fernen Ende luftdicht abgeschlossen. Der Boden
29 ist bezogen auf den Schläger
13 auf der gegenüberliegenden Seite des Erregers
12 angeordnet. Der Boden
29 hat eine dem Erreger
12 zugewandte Bodenfläche
30, welche vorzugweise eben ausgebildet ist. Eine dem Boden
29 zugewandte Stirnfläche
31 des Erregers
12 ist vorzugsweise eben ausgebildet. Das Führungsrohr
17 ist umfänglich um die Arbeitsachse
10 zwischen dem Boden
29 und dem Erreger
12 geschlossen, wodurch eine zweite pneumatische Kammer
21 ausgebildet ist. Die zweite pneumatische Kammer
21 ist der Kompressionsraum
21 eines Vorverdichters
19.
[0023] Der zwangsgetriebene Erreger
12 verdichtet zyklisch die Luft innerhalb des Kompressionsraums
21. Das vollständig komprimierte Volumen, d.h. bei dem Erreger
12 im werkzeug-fernen Totpunkt (Fig. 3), beträgt zwischen 10 % und 20 % des maximalen
Volumens, d.h. bei dem Erreger
12 im werkzeug-nahen Totpunkt (Fig. 4).
[0024] Der Vorverdichter
19 ist über ein Auslassventil
32 mit der pneumatischen Kammer
15 des Schlagwerks
6 verbunden. Das beispielhafte Auslassventil
32 öffnet mittels einer Steuerkante, welche als, z.B. ringförmige, Vertiefung
38 in die Innenwand
33 des Führungsrohrs
17 eingelassen ist. Die radiale Abdichtung des Erregers
12 mit der Innenwand
33 des Führungsrohr
17 ist durch die Vertiefung
34 unterbrochen. Die Vertiefung
34 ist derart tief, dass der Dichtring
25 das Führungsrohr
17 im Bereich der Vertiefung
34 nicht berührt. Der Dichtring
25 verschließt die Nut
35 längs der Arbeitsachse
10. Das Ventil
36 ist geöffnet, wenn der Dichtring
25 auf axialer Höhe mit der Vertiefung
34 ist. Die Luft kann zwischen der radialen Außenfläche des Dichtrings
25 und der Fläche der Vertiefung
34 passieren. Der Erreger
12 hat vorzugsweise in seiner Mantelfläche
37 wenigstens eine längs der Arbeitsachse
10 verlaufende Nut
35, welche an beiden gegenüberliegenden Stirnseiten
23,
31 offen ist. Die Luft kann in der Nut
35 den Dichtring
25 anströmen.
[0025] Das Auslassventil
32 bzw. die Vertiefung
38 ist derart positioniert, dass das Auslassventil
32 im werkzeug-fernen Totpunkt des Erregers
12 öffnet (Fig. 3). Das Auslassventil
32 öffnet vorzugsweise, frühestens wenn der Erreger
12 sich bis auf 5 % seines Hubs dem werkzeug-fernen Totpunkt nähert. Das Auslassventil
32 schließt sich spätestens, wenn der Erreger
12 weiter als 5 % seines Hubs von dem werkzeug-fernen Totpunkt entfernt ist. Während
das Auslassventil
32 geöffnet und der Vorverdichter
21 den Druck in der pneumatischen Kammer
21 erhöht bewegt sich der Schläger
13 entgegen der Schlagrichtung
11. Das Auslassventil
32 ist geschlossen deutlich bevor der Schläger
13 seinen werkzeug-fernen Wendepunkt erreicht. Die Ankopplung des Schlägers
13 an den Erreger
12 zum Übertragen von Energie steigt mit zunehmenden Luftdruck. Aufgrund der vorverdichteten
Luft setzt die Ankopplung früher ein, wodurch die Energieübertragung auf eine längere
Zeitspanne gestreckt wird. Die notwendige Haltekraft des Anwenders sinkt.
[0026] Ein Einlassventil
36 kann den Vorverdichter
21 mit der pneumatischen Kammer
21 verbinden. Das beispielhafte Einlassventil
36 basiert auf einer Steuerkante, welche durch eine ringförmige Vertiefung
38 in dem Führungsrohr
17 ausgebildet ist. Der Dichtring
25 in dem Erreger
12 bildet das zugehörige Verschlusselement. Sobald der Dichtring
25 auf axialer Höhe mit der Vertiefung
38 ist, öffnet das Einlassventil 36. Das Einlassventil
36 bzw. die Vertiefung
38 ist derart positioniert, dass es mit dem Erreger
12 nahe dem werkzeug-nahen Totpunkt öffnet (Fig. 4). Vorzugsweise öffnet das Einlassventil
36, wenn der Abstand des Erregers
12 zu seinem werkzeug-nahen Totpunkt geringer als 3 % seines Hubs ist. Das Öffnen des
zweiten Ventils
36 fällt vorzugsweise mit dem Aufschlag des Schlägers
13 auf den Döpper
16 zusammen oder ist etwas zu dem Aufschlag verzögert. Der Luftdruck in der pneumatischen
Kammer
21 ist größer als in dem Kompressionsraum
21; Luft strömt aus der pneumatische Kammer
21 in den Kompressionsraum
21. Der Abfall des Drucks bewirkt eine Beschleunigung des Schlägers
13 entgegen der Schlagrichtung
11. Hierdurch kann das Abbremsen des Schlägers
13 aufgrund des obig beschriebenen erhöhten Luftdrucks nach dem Öffnen des ersten Ventils
34 teilweise kompensiert werden.
[0027] Der Boden
29 ist auf der Arbeitsachse
10 mit einer Durchführung
39 für die Kolbenstange
28 versehen. Ein Dichtring
40, sorgt für einen luftdichten Abschluss der Durchführung
39.
[0028] Fig. 5 illustriert eine Variante des Auslassventils
41 für den Vorverdichter
21. Das Auslassventil
41 ist eine druckgesteuerte Rückschlagklappe
42. Das Auslassventil
41 kann beispielsweise in den Erreger
12 eingesetzt sein. Ein Kanal
43 verbindet die gegenüberliegenden Stirnseiten
23,
31 des Erregers
12. Der beispielhafte Kanal
43 ist beispielsweise eine Nut
35 in der Mantelfläche
37 des Erregers
12. Die Rückschlagklappe
42 ist vorzugsweise unter Vorspannung und verschließt in Grundstellung den Kanal
43. Die Rückschlagklappe
42 kann beispielsweise aus Gummi sein.
[0029] Das Auslassventil
41 öffnet, wenn ein Druck in dem Kompressionsraum
21 den Druck in der pneumatischen Kammer
21 um wenigstens einen Schwellwert überschreitet. Der Schwellwert liegt beispielsweise
bei 1 bar. Ein entsprechender Druckunterschied ergibt sich, wenn der Erreger
12 sich dem werkzeug-fernen Totpunkt nähert. Das Auslassventil
32 schließt sich, deutlich bevor der Schläger
13 seinen werkzeug-fernen Wendepunkt erreicht.
[0030] Fig. 6 illustriert eine Variante des Schlagwerks
6, welche beispielhaft auf der Illustration der Fig. 2 basiert. Bei der ergänzten Ausführungsform
ist der Vorverdichter
19 mit einem größeren Volumen versehen. Der Kompressionsraum
21 ist um einen Pumpspeicher
44 erweitert. Der Pumpspeicher
44 ist beispielsweise durch einen geschlossene Hülle
45 um das Schlagwerk
6 gebildet. Das Volumen des Pumpspeichers
44 ist vorzugsweise größer als das Volumen der Luftfeder
15, z.B. zwischen dem zweifachen und fünffachen Volumen. Das Volumen der Luftfeder
15 sei definiert als das Volumen, wenn der Schläger
13 am Döpper
16 anliegt und der Erreger
12 in dem werkzeugnahen Totpunkt (Fig. 3) ist. In einer alternativen Ausführungsform
kann der Pumpspeicher
44 als geschlossenes Volumen neben dem Schlagwerk
6 ausgebildet sein.
[0031] Der Pumpspeicher
44 wird von einer Pumpe
46 geladen. Die Pumpe
46 ist beispielsweise eine Membranpumpe. Die Pumpe
46 kann elektrisch oder mit einem eigenen Antrieb oder mittels des Motors
5 des Bohrhammers
1 angetrieben sein. Die Pumpe
46 ist durchgehend aktiv und fördert Luft in den Pumpspeicher
44. Eine Regelung
47 mit einem Luftdrucksensor
48 kann vorteilhafterweise die Pumpleistung der Pumpe
46 derart begrenzen, dass sich ein konstanter Solldruck in dem Pumpspeicher
44 einstellt. Der Solldruck bemisst sich an dem maximalen Luftdruck in der komprimierten
Luftfeder
15, beispielsweise liegt der Solldruck im Bereich zwischen 20 % und 50 % des maximalen
Luftdrucks. Typischerweise erreicht der Luftdruck in der Luftfeder einen Maximalwert
zwischen 10 bar und 20 bar.
[0032] Ein Öffnung
49 in dem Kompressionsraum
21 verbindet diesen mit dem Pumpspeicher
44. Ein Rückschlagventil
50 an der Öffnung
49 verhindert einen Rückfluss von Luft aus dem Raum
21 in den Pumpspeicher
44. In dem Kompressionsraum
21 kann sich bis der Erreger
12 den werkzeug-fernen Totpunkt erreicht, ein höherer Druck gegenüber dem Pumpspeicher
44 aufbauen.
[0033] Das in dem Erreger
12 ausgebildete Auslassventil
32 steuert das Einströmen von Luft aus dem Pumpspeicher
44 in die pneumatische Kammer
15 der Luftfeder. Die Öffnung
51 zu dem Pumpspeicher
44 kann alternativ oder zusätzlich in dem Führungsrohr
17 vorgesehen sein. Die Öffnung
51 ist vorzugsweise zwischen der Position des Erregers
12 in seinem werkzeugnahen Totpunkt und seinem werkzeugfernen Totpunkt (Fig. 7). Der
Erreger
12 bildet selbst den Verschlusskörper für ein Ventil, das die Öffnung gegenüber der
pneumatischen Kammer verschließt bzw. öffnet. Der Abstand zu dem werkzeugfernen Totpunkt
liegt beispielsweise im Bereich zwischen 3 % und 5 % des Hubs der Erregers
12.
[0034] Ein Ventil
52 kann auch elektrisch oder magnetisch angesteuert sein. Die Ansteuerung des Ventils
52 kann basierend auf einer Position des Erregers
12 in der pneumatischen Kammer
21 erfolgen. Das Ventil
52 wird geöffnet, wenn der Erreger
12 nahe dem werkzeug-fernen Totpunkts ist, d.h. etwa einem Abstand von 3 % bis 5 % des
Hubs. Das Ventil
52 kann auch erst öffnen, nachdem der Erreger
12 den werkzeug-fernen Totpunkt überschritten hat. Das Ventil
52 wird geschlossen, nachdem der Abstand zu dem werkzeug-fernen Totpunkt 3 % bis 5 %
des Hubs überschreitet.
1. Handwerkzeugmaschine mit
einer Werkzeugaufnahme (2) zum Haltern eines meißelnden Werkzeugs auf einer Arbeitsachse
(10),
einem pneumatischen Schlagwerk (6), wobei das Schlagwerk (6) einen auf der Arbeitsachse
(10) beweglichen Schläger (13), einen durch einen Motor (5) zwischen einem werkzeug-fernen
vorderen Totpunkt und einem werkzeug-nahen Totpunkt hin-und-her getriebenen Erreger
(12) und eine von dem Erreger (12) und dem Schläger (13) abgeschlossene pneumatische
Kammer (15) zum Ankoppeln der Bewegung des Erregers (12) an den Schläger (13) aufweist,
und
einer Dämpfeinrichtung, die einen Vorverdichter (19) und ein gesteuertes Auslassventil
(32;41;53) aufweist, wobei das gesteuerte Auslassventil (32;41;53) Luft von dem Vorverdichter
(19) in die pneumatische Kammer (15) einströmen lässt, wenn der Erreger (12) in der
Nähe des werkzeug-fernen Totpunkts ist.
2. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand des Erregers (12) zu seinem werkzeug-fernen Totpunkt geringer als 5 %
des Hubs des Erregers (12) ist, wenn das gesteuerte Auslassventil (32;41;53) Luft
von dem Vorverdichter (19) in die pneumatische Kammer (15) einströmen lässt.
3. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorverdichter (21) eine Pumpeinrichtung (44) beinhaltet.
4. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Erreger (12) einen Pumpkolben der Pumpeinrichtung bildet.
5. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine entgegen der Schlagrichtung (11) weisende Fläche (31) des Erregers (12) einen
Kompressionsraum (21) der Pumpeinrichtung abschließt.
6. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch ein topfförmiges Führungsrohr (17), in welchem auf der Arbeitsachse (10) entgegen
der Schlagrichtung (11) der Schläger (13), die pneumatischen Kammer (15), der Erreger
(12) und der Kompressionsraum (21) der Pumpeinrichtung sind und ein Boden (29) den
Kompressionsraum (21) in dem Führungsrohr (17) entgegen der Schlagrichtung (11) abschließt.
7. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kolbenstange (28) den Erreger (12) mit einem Exzenter (14) oder einem Taumelantrieb
koppelt und die Kolbenstange (28) durch den Boden (29) geführt ist.
8. Handwerkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Führungsrohr (17), in welchem der Erreger (12) luftdicht geführt ist, wobei das
Führungsrohr (17) in seiner Innenfläche (33) in der Nähe des werkzeug-fernen wenigstens
eine Vertiefung (34) aufweist, an welcher sich mit dem Erreger (12) gegenüberliegend
ein Kanal zwischen der pneumatischen Kammer (15) und dem Verdichter (19) ausbildet.
9. Handwerkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Erreger (12) ein Rückschlagventil (41) angeordnet ist.
10. Handwerkzeugmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Ventil (36), welches die pneumatische Kammer (15) mit einem Pumpraum (21) verbindet,
wenn der Erreger (12) in der Nähe des werkzeug-nahen Totpunkts ist, und gekennzeichnet durch eine Pumpeinrichtung (12), die in dem Pumpraum (21) einen Druck unter das Niveau
eines Umgebungsdrucks senkt, bis der Erreger (12) den werkzeug-nahen Totpunkt erreicht.
11. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Pumpraum (21) in Schlagrichtung (11) durch den beweglichen Erreger (12) abgeschlossen
ist.
12. Steuerungsverfahren für eine Handwerkzeugmaschine, die eine Werkzeugaufnahme (2) zum
Haltern eines meißelnden Werkzeugs auf einer Arbeitsachse (10) und ein pneumatischen
Schlagwerk (6) aufweist, wobei das Schlagwerk (6) einen auf der Arbeitsachse (10)
beweglichen Schläger (13), einen durch einen Motor (5) zwischen einem werkzeug-fernen
vorderen Totpunkt und einem werkzeug-nahen Totpunkt hin-und-her getriebenen Erreger
(12) und eine von dem Erreger (12) und dem Schläger (13) abgeschlossene pneumatische
Kammer (15) zum Ankoppeln der Bewegung des Erregers (12) an den Schläger (13) aufweist,
mit dem Schritt:
Erhöhen eines Luftdrucks in der pneumatischen Kammer (15) mittels eines Vorverdichters
(19), wenn der Erreger (12) in der Nähe des werkzeug-fernen Totpunkts ist.
13. Steuerungsverfahren nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch den Schritt: Absenken eines Luftdrucks in der pneumatischen Kammer (15) mittels einer
Pumpeinrichtung (12, 21), wenn der Erreger (12) in der Nähe des werkzeug-nahen Totpunkts
ist.