[0001] Die Erfindung betrifft einen Sack, gebildet aus einem Abschnitt einer eine Sackbreite
definierenden schlauchförmigen Mantelwandung, aus der an wenigstens einem Ende des
Abschnitts mittels Bodeneckeinschlägen und über die Bodeneckeinschläge gelegten Bodenseitenumschlägen
ein Boden gelegt und geklebt ist, der im gefüllten Zustand des Sacks eine rechteckige
Form mit eine Länge des Bodens begrenzenden kurzen Seitenkanten und eine Breite des
Bodens begrenzenden langen Seitenkanten aufweist, wobei sich Teile der Bodeneckeinschläge
ausgehend von den kurzen Seitenkanten des Bodens als schmale Bodenklappen in den Bereich
des Bodens erstrecken, über die die Bodenseitenumschläge ausgehend von den langen
Seitenkanten des Bodens als breite Bodenklappen gefaltet sind, die einander in Richtung
der Breite des Bodens überlappen und miteinander verklebt sind, und wobei ein rechteckiges
Bodendeckblatt mit der Länge und der Breite des Bodens auf den gebildeten Boden geklebt
ist.
[0002] Derartige gattungsgemäße Säcke sind in vielen Ausführungsformen bekannt. Sie können
aus verschiedenen Materialien gebildet sein. Das am häufigsten verwendete Material
für diese Säcke ist Papier, das für große Säcke, die ein größeres Gewicht aufnehmen
müssen, als Kraftpapier verwendet wird. Diese Säcke können einlagig oder mehrlagig
ausgebildet sein. Bei mehrlagigen Papiersäcken ist es möglich, eine Lage aus einer
Kunststofffolie herzustellen, um dem Sack eine gewisse Unempfindlichkeit gegenüber
Feuchtigkeit zu verleihen. Da Papiersäcke kompostierbar sind, ist es bevorzugt, für
die eingelegte Kunststofffolie ebenfalls kompostierbares Material zu verwenden, also
die Kunststofffolie aus einem bioabbaubaren Kunststoff herzustellen. In Einzelfällen
kann es auch sinnvoll sein, die Papierlagen mit einer metallischen Folie, beispielsweise
einer Aluminiumfolie, zu kombinieren.
[0003] Es ist ferner möglich, die Säcke der eingangs erwähnten Art auch vollständig aus
einer Kunststofffolie herzustellen, wobei Verklebungsvorgänge auch durch Verschweißungen
ausgeführt werden können.
[0004] Der Boden der gattungsgemäßen Säcke kann in bekannter Weise als Kreuzboden ausgebildet
sein, wenn er aus einer flachliegenden schlauchförmigen Mantelwandung mit nur einer
Faltlinie an den beiden Längsrändern des Abschnitts gefaltet wird. Wird hingegen die
schlauchförmige Mantelwandung mit Seitenfalten ausgebildet, ergibt sich durch die
Faltung des Bodens ein Klotz- oder Blockboden. Der Klotz- oder Blockboden wir in rechteckiger
Form hergestellt, während sich die rechteckige Form des Bodens bei einem Kreuzboden
erst durch die Füllung des Sacks ergibt, indem Teile der Bodeneckeinschläge zur Mantelwandung
gehören und der Boden durch die Teile der Bodeneckeinschläge, die die schmalen Bodenklappen
und die breiten Bodenklappen bilden, und die Bodenseitenumschläge gebildet wird. Die
zueinander parallelen Faltlinien der schmalen Bodenklappen bilden kurze Seitenkanten
des Bodens und die zueinander parallelen Faltlinien der breiten Bodenklappen die langen
Seitenkanten des Bodens, wobei die langen Seitenkanten senkrecht zu den kurzen Seitenkanten
stehen.
[0005] Zur Erhöhung der Formstabilität, aber auch der Belastungsfestigkeit des Bodens, wird
auf den durch die Bodenklappen gebildeten Boden ein rechteckiges Bodendeckblatt aufgeklebt.
Das Bodendeckblatt weist eine Länge und eine Breite auf, die der Länge und der Breite
des Bodens entspricht, wobei für die Funktion des Bodendeckblatts und die insbesondere
für Papiersäcke übliche Fertigungsgenauigkeit deutliche Toleranzabweichungen in den
Abmessungen des Bodendeckblattes gegenüber den Abmessungen des Bodens hinnehmbar sind,
wenn das Bodendeckblatt im Wesentlichen den Boden abdeckt und ausreichende Verklebungsflächen
im Bereich aller Bodenklappen aufweist.
[0006] Ein erfindungsgemäßer Sack kann einen derartigen Boden an einem Ende des Abschnitts
der Mantelwandung oder an beiden Enden aufweisen. Ist der Boden einseitig ausgebildet,
entsteht ein zum Befüllen offener Sack, der nach dem Befüllen in bekannter Weise,
beispielsweise durch Nähen, Verschweißen, Verkleben, verschlossen wird.
[0007] Für höhere Füllgewichte vorgesehene Säcke, wie beispielsweise Zementsäcke, werden
üblicherweise mit beidseitig gebildeten Böden der genannten Art hergestellt, wobei
zum Befüllen des Sacks einer der Böden so verklebt wird, dass sich einseitig auf einem
Boden eine Öffnung zwischen einer schmalen Bodenklappe und den beiden überlappenden
breiten Bodenklappen ausbildet, in die ein Füllstutzen einer Füllmaschine einfahrbar
ist, um den Sack mit fließfähigem Füllgut zu füllen. Nach dem Befüllen verschließt
sich die Öffnung durch die Belastung mit dem Füllgut automatisch, sodass die Öffnung
eine Ventilöffnung darstellt. Für einen störungsfreien automatischen Ablauf des Füllvorgangs
ist es üblich, in die Ventilöffnung des gebildeten Bodens eine Ventileinlage einzulegen,
die in Form eines flachen Verstärkungsblatts oder in einer Schlauchform ausgebildet
sein kann. Für ein stark staubendes Füllgut kann es zweckmäßig sein, die Ventilöffnung
nach der Befüllung hermetisch verschließbar auszubilden, wofür zahlreiche Verfahren
bekannt geworden sind. Beispielsweise ist es möglich, die Ventileinlage mit einer
heiß versiegelbaren oder verschweißbaren Schicht zu versehen, um so die Ventilöffnung
durch Zuführung von Wärme und Hochfrequenz- oder Ultraschallwellen zu verschließen.
[0008] Wenn der gefüllte Sack zum Verbraucher gelangt, muss dieser in der Lage sein, das
Füllgut in einer bequem handhabbaren Weise aus dem Sack zu entnehmen. Für Zementsäcke
ist es beispielsweise üblich, den Sack auf einen Boden zu stellen und den nunmehr
oberen Boden des Sacks dadurch zu entfernen, dass die Mantelwandung unterhalb des
oberen Bodens umlaufend mit einem Messer eingeschnitten wird. Dieses Verfahren bringt
den Nachteil mit sich, dass häufig mit dem Schneiden der Mantelwandung bereits in
die Füllguthöhe eingeschnitten wird, wodurch Füllgut aus dem Sack unkontrolliert herausfällt.
Ferner ist eine dosierte Entnahme aus dem oben vollständig geöffneten Sack insbesondere
dann schwierig, wenn das Füllgut ein erhebliches Gewicht aufweist, wie dies beispielsweise
bei Zementsäcken der Fall ist.
[0009] Es wird daher seit langem versucht, die Entnahme des Füllguts aus einem durch Böden
verschlossenen Sack zu erleichtern.
[0010] Durch
DE 40 10 822 A1 ist es bekannt, unter die breiten Bodenklappen eines Kreuzbodens ein rechteckiges
Einlageblatt einzukleben, das an seiner Unterseite in Längsrichtung des Bodens verlaufende
reißfeste Aufreißbänder aufweist und an einer senkrecht zu den Aufreißbändern verlaufenden
Stirnkante mit zwei Einschnitten beiderseits der Aufreißbänder versehen ist, um so
ein Betätigungsende auszubilden. Die Konstruktion beruht darauf, dass die breiten
Bodenklappen nicht miteinander überlappen, sondern den durch die Aufreißbänder definierten
streifenförmigen Bereich des Einlageblatts nicht abdecken. Zur Vervollständigung des
Bodens wird ein Bodendeckblatt aufgeklebt, aus dem das Betätigungsende des Einlageblatts
einseitig hervorragt. Durch Ziehen an dem Betätigungsende bewirken die Aufreißbänder
sowohl ein Abreißen eines streifenförmigen Teils von dem Einlegeblatt als auch ein
mittiges Aufschneiden des Bodendeckblatts. Danach steht eine streifenförmige Öffnung
in der Breite des von dem Einlageblatt abgerissenen Streifens für die Entnahme zur
Verfügung. Für eine vollständige Öffnung müssen die Bodenklappen unter Lösung von
Klebverbindungen aufgerissen werden. Die Konstruktion ist auch bei einem Ventilsack
möglich, in den ein schlauchförmiges Füllventil auf der dem Betätigungsende gegenüberliegenden
Seite des Kreuzbodens eingelegt wird. An der Konstruktion zur Öffnung des Sacks ist
nachteilig, dass die breiten Bodenklappen einen Abstand voneinander aufweisen müssen
und daher nicht miteinander verklebt werden können. Die Stabilität des Bodens muss
sich daher aus der Stabilität des Einlegeblatts und insbesondere des Bodendeckblatts
ergeben. Diese müssen aber mit den Aufreißbändern aufreißbar sein, sodass sich bei
einer hohen Materialstabilität des Bodendeckblatts ein erschwertes Aufreißen ergibt
und ein leichteres Aufreißen nur auf Kosten der verringerten Stabilität des Bodens
erreichbar ist.
[0011] Durch
DE-AS 1 105 339 ist ein Sack mit einem Kreuzboden bekannt, der ein flaches Ventil-Einlegeblatt aufweist.
Das Einlegeblatt ist an seiner Unterseite mit einem Reißband versehen. Die breiten
Bodenklappen werden einander überlappend über das Einlegeblatt gefaltet und sind mit
Perforationslinienabschnitten versehen, die übereinander und über dem Reißband angeordnet
sind. Das Ventil-Einlegeblatt ist mit einer seitlich aus den Bodenklappen herausragenden
Aufreißlasche versehen. Durch Ziehen an der Aufreißlasche können das Ventileinlegeblatt
und die darüberliegenden Bodenklappen entlang den Perforationslinien mit dem Reißband
aufgerissen werden, sodass sich eine mittige Öffnung des Bodens ergibt. Ein Bodendeckblatt
ist nicht vorgesehen. An dieser Konstruktion ist nachteilig, dass das Ventileinlegeblatt
einerseits und die breiten Bodenklappen mit ihren Perforationslinien andererseits
bereits während des Befüllvorgangs belastet werden, sodass ein versehentliches Aufreißen
bereits während des Befüllvorganges nicht ausgeschlossen ist. Es müssen für den Aufreißvorgang
diejenigen Teile des Bodens, nämlich die breiten Bodenklappen, durchgerissen werden,
die während des Befüllens für die Stabilität des Bodens verantwortlich sind. Hieraus
ergibt sich, dass eine hohe Stabilität des Bodens mit einer guten Aufreißbarkeit nicht
vereinbar ist.
[0012] Ein ähnliches Problem ergibt sich bei der aus
DE-AS 1 229 828 bekannten Konstruktion, bei der die breiten Bodenklappen miteinander überlappend
angeordnet sind, jedoch durch Perforationslinien zum Abreißen eines mittigen Aufreißlappens
ausgebildet sind. Auch hier erfolgt der Aufreißvorgang an den Bodenklappen selbst,
die während des Befüllens des Sacks für die Stabilität des Bodens verantwortlich sind.
[0013] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Sack der eingangs
erwähnten Art so auszubilden, dass ein bequemer Aufreißvorgang im Boden des Sacks
möglich ist, ohne die Stabilität des Sackbodens während des Befüllens schwächen zu
müssen.
[0014] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt bei einem Sack der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß
dadurch, dass auf die Unterseite der einander überlappenden breiten Bodenklappen ein
in Richtung der Länge des Bodens erstreckter Verstärkungsstreifen aufgeklebt ist,
der mit einem Betätigungsende unter dem Bodendeckblatt hervorragt, dass die breiten
Bodenklappen mit jeweils einer Aufreißlinie versehen sind, die parallel zu den langen
Seitenkanten des Bodens verlaufen und einen Abstand voneinander aufweisen, der größer
als die halbe Breite des Bodens ist und dass sich die Aufreißlinien bis zu dem zum
Betätigungsende des Verstärkungsstreifens zeigenden Rand der jeweiligen breiten Bodenklappe
erstrecken, sodass mit dem Verstärkungsstreifen die zwischen den Aufreißlinien liegenden
Teile der breiten Bodenklappen abreißbar sind und das Bodendeckblatt entfernbar ist.
[0015] Der erfindungsgemäße Sack kombiniert eine hohe Stabilität des Bodens beim Befüllen
mit einer leichten Öffnungsmöglichkeit für das Entleeren des Sacks. Die Stabilität
des Bodens beim Befüllen ergibt sich dadurch, dass die Aufreißlinien der breiten Bodenklappen
in Breitenrichtung voneinander erheblich beabstandet sind und dass ihre Öffnung aufgrund
des Fülldrucks des Füllguts oder aufgrund eines in eine Ventilöffnung eingeschobenen
Füllventil aufgrund des darüber geklebten Bodendeckblatts unwahrscheinlich ist. Die
Öffnung des erfindungsgemäßen Sacks erfolgt durch einen Hochziehen des Betätigungsendes
des Verstärkungsstreifens, der ein Aufreißen der Aufreißlinien der Bodenklappen bewirkt,
da die Aufreißlinien sich bis zum Rand der Bodenklappen erstrecken, der dem Betätigungsende
benachbart ist. Dieser von der Kante der Bodenklappen über die Länge fortschreitenden
Aufreißbewegung setzt das Bodendeckblatt keinen wesentlichen Widerstand entgegen,
da es allenfalls mit einem schmalen Streifen an dem nicht abgerissenen Teil der breiten
Bodenklappen angeklebt ist und diese Verklebung durch eine Bewegung des Bodendeckblatts
nach oben bei der Verwendung der üblichen Leimkleber leicht lösbar ist. Während des
Befüllvorgangs wird das Bodendeckblatt mit Kräften beaufschlagt, die erhebliche Anteile
in der Ebene des Bodendeckblatts selbst aufweisen und daher die Eigenstabilität des
Bodendeckblatts belasten, wobei die Verklebung des Bodendeckblatts mit den Bodenklappen
im Wesentlichen auf Scherung beansprucht wird. Beim Hochziehen des Verstärkungsstreifens
an seinem Betätigungsende wird hingegen die verbleibende Verklebung des Bodendeckblatts
an den ggf. stehenbleibenden Teilen der breiten Bodenklappen senkrecht zur Ebene des
Bodendeckblatts belastet und öffnet daher leicht. Wesentlich ist dabei, dass durch
das Aufziehen des Verstärkungsstreifens entlang den Aufreißlinien der Boden über einen
großen Teil seiner Breite entfernt wird, sodass von den breiten Bodenklappen allenfalls
kleine Reststreifen mit der Mantelwandung verbunden bleiben, während der Boden über
den größten Teil seiner Breite mit dem Verstärkungsstreifen abgerissen wird.
[0016] Der erfindungsgemäße Sack vermittelt somit die volle Stabilität des Bodens beim Befüllen
durch die miteinander überlappenden breiten Bodenklappen des Bodendeckblatts. Der
Aufreißvorgang gestaltet sich einfach, weil mit dem Verstärkungsstreifen der Boden
über den größten Teil seiner Breite abgerissen wird, wobei das Abreißen durch die
Aufreißlinie, zumindest anfänglich, geführt wird. Die Aufreißlinien können durch jede
Art der Materialschwächung, vorzugsweise durch Perforationslinien, gebildet sein.
[0017] Der erfindungsgemäße Sack kann in allen aus dem Stand der Technik bekannten Aufbauvarianten
ausgeführt sein, also insbesondere mit einem oder zwei Böden versehen sein und aus
jedem beliebigen Material bestehen. Besonders sinnvoll ist jedoch die Ausbildung des
erfindungsgemäßen Sacks als Papiersack, insbesondere aus Kraftpapier und bevorzugt
als mehrlagiger Papiersack aus Kraftpapier. In die mehreren Lagen des Kraftpapiers
kann dabei eine Kunststofflage, vorzugsweise aus biologisch abbaubarem Kunststoff,
eingelegt sein.
[0018] Der erfindungsgemäße Sack lässt sich mit Vorteil auch als Ventilsack ausführen, wobei
in einer bevorzugten Ausführungsform unter die breiten Bodenklappen eine Ventileinlage
von den dem Betätigungsende des Verstärkungsstreifens gegenüberliegenden Rändern eingesetzt
ist, wobei sich die Ventileinlage bis maximal über die Hälfte der Länge des Bodens
erstreckt.
[0019] In einer weiter bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich die Ventileinlage, die
vorzugsweise als Ventilschlauch ausgebildet ist, bis über weniger als 1/3 der Länge
des Bodens.
[0020] Insbesondere bei der Ausführung des erfindungsgemäßen Sacks als Ventilsack ist es
zweckmäßig, wenn sich die Aufreißlinien von den zum Betätigungsende des Verstärkungsstreifens
zeigenden Rändern der breiten Bodenklappen bis maximal über die halbe Länge des Bodens
erstrecken. Die entstehende geringfügige Schwächung der miteinander verbundenen Bodenklappen
durch die Aufreißlinien wirkt sich dabei nicht in dem Bereich des Ventils aus, also
in dem Bereich, in den ein Füllstutzen einer Füllmaschine einführbar ist. Die dadurch
entstehende Belastung wirkt somit nicht unmittelbar auf die Aufreißlinien.
[0021] Korrespondierend mit der Länge der Aufreißlinien kann auch die Länge des Verstärkungsstreifens
begrenzt sein, sodass sich der Verstärkungsstreifen bis maximal zur halben Länge des
Bodens erstreckt. Dadurch wird sichergestellt, dass eine Ventileinlage einerseits
und der Verstärkungsstreifen andererseits beim Einlegen in den Boden nicht störend
aufeinander einwirken.
[0022] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung betrifft der Abstand zwischen
den Aufreißlinien der breiten Bodenklappen zwei Drittel oder mehr der Breite des Bodens.
Die Breite des erfindungsgemäßen Verstärkungsstreifens kann dem Abstand zwischen den
Aufreißlinien der breiten Bodenklappen im Wesentlichen entsprechen und sollte wenigstens
¾ des Abstands zwischen den Aufreißlinien aufweisen.
[0023] Der Verstärkungsstreifen besteht vorzugsweise aus Kraftpapier. Es kann sinnvoll sein,
den Verstärkungsstreifen selbst, insbesondere im Bereich des Betätigungsendes, mit
einem reißfesten Band, beispielsweise aus Kunststoff, zu versehen, um sicherzugehen,
dass das Betätigungsende beim Aufreißen des Sackbodens nicht abreißt.
[0024] Der erfindungsgemäße Sack kann mit Hilfe des Verstärkungsstreifens vollständig über
die gesamte Länge des Sackbodens aufgerissen werden. Da damit praktisch der gesamte
Boden entfernt ist, sind keine weiteren Öffnungsprozeduren mehr erforderlich. Für
das vollständige Aufreißen muss der Verstärkungsstreifen nicht notwendigerweise über
die gesamte Länge des Bodens verlaufen, sondern kann - wie oben erwähnt - beispielsweise
auf der halben Länge oder darunter bereits enden, weil danach die für die weitere
Öffnung aufzuwendenden Kräfte abnehmen und im weiteren Verlauf des Öffnungsvorgangs
von den breiten Bodenklappen aufgenommen werden können.
[0025] Insbesondere für staubende Materialien kann es sinnvoll sein, die Öffnung des Sackbodens
nur teilweise vorzunehmen, um so eine dosierte Entnahme des Füllguts aus dem Sack
zu ermöglichen. In diesem Fall kann der Sackboden beispielsweise etwa über seine halbe
Länge geöffnet werden.
[0026] Die Erfindung soll im Folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden.
[0027] Die einzige Zeichnungsfigur zeigt in perspektivischer Ansicht schematisch einen erfindungsgemäßen
Sack, der seine durch die Befüllung verursachte kubische Form angenommen hat und zum
Entleeren des Sacks teilweise auf einer Bodenseite geöffnet ist.
[0028] Der Sack besteht aus einer schlauchförmigen Mantelwandung 1, die an ihren beiden
stirnseitigen Enden jeweils zu einem Boden 2, 3, hier in Form von Kreuzböden, gefaltet
und verklebt ist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel steht der Sack auf einem
unteren Boden 2, der als herkömmlicher Kreuzboden ausgebildet ist. Der sich in dieser
Stellung oben befindliche Boden 3 weist einerseits eine Ventilöffnung mit einer Ventileinlage
4 und andererseits eine erfindungsgemäße Einrichtung 5 auf, mit der der Boden 3 zum
Entleeren des Sacks geöffnet werden kann.
[0029] Der untere Boden 2 ist in herkömmlicher Weise durch zwei lange Seitenkanten 6 und
zwei kurze Seitenkanten 7 begrenzt. Für die Herstellung des Bodens wird von der flachliegenden
schlauchförmigen Mantelwandung 1 ausgegangen, die von in Längsrichtung des Sacks erstreckten
Faltlinien 8 begrenzt ist, die in der Zeichnungsfigur als strichpunktierte Linie eingezeichnet
ist. Durch die Bildung von bekannten (nicht dargestellten) Bodeneckeinschlägen werden
die sich über die Sackbreite erstreckenden Seitenwände voneinander abgeklappt und
als Bodenseitenumschläge übereinander gelegt. Nach der Ausbildung der zylindrischen
Form der Mantelwandung 1 ergeben sich hieraus an den kurzen Seitenkanten 7 angelenkte
schmale Bodenklappen 9 und an den langen Seitenkanten 6 angelenkte breite Bodenklappen
10, die einander überlappend miteinander verklebt werden. Die schmalen Bodenklappen
9 und die breiten Bodenklappen 10 ragen somit rechtwinklig von der schlauchförmigen
Mantelwandung 1 abgewinkelt in den Bereich des Bodens 2 hinein und sind so miteinander
verklebt, dass sie bereits einen dichten Boden 2 ausbilden. Auf den Boden 2 wird abschließend
ein rechteckiges Bodendeckblatt 11 aufgeklebt, das im Wesentlichen die Dimensionen
des Bodens 2 aufweist. Wie die Zeichnungsfigur verdeutlicht, ist das Bodendeckblatt
11 sowohl bzgl. der Länge als auch bzgl. der Breite des Bodens 2 geringfügig kleiner
als der Boden 2 ausgebildet ist. Der obere Boden ist mit prinzipiell derselben Konstruktion
gebildet und besteht aus schmalen Bodenklappen 9 und breiten Bodenklappen 10.
[0030] Anhand des in der Zeichnungsfigur geöffneten Teils des Bodens 3 ist zu erkennen,
dass die schmalen Bodenklappen 9 mit einer geraden freien Stirnkante 12 in dem Bereich
des Bodens 2 über dessen gesamte Breite ragen. Die breiten Bodenklappen 10 weisen
hingegen freie Stirnkanten 13 auf, deren Länge deutlich kleiner ist als die Länge
der langen Seitenkanten 6, von denen sie ausgehen. Die Bodenklappen sind daher trapezförmig
ausgebildet, weil sie über dreieckförmige Taschen mit den schmalen Bodenklappen 9
verbunden sind.
[0031] Wie bereits erwähnt, weist der obere Boden 3 an einem Ende eine Ventilöffnung auf,
in die die Ventileinlage 4, vorzugsweise in Form eines flachliegenden schlauchförmigen
Papierstreifens, eingelegt ist. Die Ventileinlage erstreckt sich in dem dargelegten
Ausführungsbeispiel über etwa 1/3 der Länge des Bodens 2 und ragt mit ihrer innen
liegenden Kante 14 über die freie Stirnkante 12 der auf dieser Seite befindlichen
schmalen Bodenklappen 9 hinaus. Die Ventileinlage 4 definiert somit mit ihrer innen
liegenden Kante 14 die Verbindung zwischen der Ventilöffnung des Bodens 3 und einem
durch die schlauchförmige Mantelwandung 1 und die Boden 2, 3 gebildeten Sackinnenraum.
[0032] Der obere Boden 3 ist auf seiner der Ventileinlage gegenüberliegenden Seite - bzgl.
seiner Länge - mit der Einrichtung 5 zum Öffnen versehen. Die Einrichtung 5 besteht
dabei aus einem Verstärkungsstreifen 15, der auf der zum Sackinnenraum zeigenden Unterseite
der beiden breiten Bodenklappen 10 aufgeklebt ist. Der Verstärkungsstreifen 15 erstreckt
sich über die Länge des Bodendeckblatts 11 mit einem überstehenden Ende hinaus, das
somit ein Betätigungsende 16 bildet, das aus dem Boden 3 herausragt und an dem der
Verstärkungsstreifen 15 ergriffen werden kann.
[0033] Die Zeichnungsfigur lässt erkennen, dass beim Hochziehen des Verstärkungsstreifens
15 an dem Betätigungsende 16 der Boden dadurch geöffnet wird, dass ein Teil der beiden
breiten Bodenklappen 10 entlang jeweils einer Aufreißlinie 17 mit dem Verstärkungsstreifen
15 abgerissen wird. Die Aufreißlinie 17 kann beispielsweise als Perforationslinie
ausgebildet sein, die den durch den Verstärkungsstreifen 15 verursachten Aufreißvorgang
des Bodens 3 führt. Die Aufreißlinien können sich über die gesamte Länge des Bodens
(also die gesamte Sackbreite) erstrecken. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
verlaufen die Aufreißlinien 17 jedoch nur über einen Teil der Länge des Bodens 3,
und zwar ausgehend von den zum Betätigungsende 16 zeigenden schrägen Rändern der breiten
Bodenklappen 2 bis etwa über die halbe Länge des Bodens 3. Dadurch wird der Aufreißvorgang
des Bodens 3 mittels des Verstärkungsstreifens 15 bis etwa zur Hälfte der Länge des
Bodens 3 durch die Aufreißlinien 17 geführt und kann für eine vollständige Öffnung
über die gesamte Länge des Bodens 3 ohne Aufreißlinie weitergeführt werden, weil für
die Restlänge des Bodens 3 aufgrund der nur noch geringeren benötigten Aufreißkräfte
eine solche Führung nicht mehr unbedingt benötigt wird. Dadurch ist der Vorteil erreichbar,
dass die Aufreißlinien 17 sich nicht in den Bereich der Ventileinlage 4 erstrecken.
Dieser Bereich wird aber durch einen eingeführten Füllstutzen gedehnt und daher mit
Kräften belastet, die ein Öffnen der Aufreißlinie 17 bewirken könnten. Die etwa auf
halber Länge des Bodens 3 endenden Aufreißlinien 17 werden durch die Öffnung des Bodenventils
nicht unmittelbar beaufschlagt, sodass eine vorzeitige Schwächung der Stabilität des
Bodens 3 durch den eingeführten Füllstutzen nicht zu besorgen ist.
[0034] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel entspricht die Breite des Verstärkungsstreifens
15 genau dem Abstand zwischen den Aufreißlinien 17. Dies ist jedoch nicht unbedingt
erforderlich. Wesentlich ist lediglich, dass der Verstärkungsstreifen 15 eine solche
Breite aufweist, dass das Abreißen der Teile der breiten Bodenklappen 10 entlang den
beiden Aufreißlinien 17 anfänglich erfolgt. Es ist daher zweckmäßig, wenn die Breite
des Verstärkungsstreifens 15 wenigstens 3/4 des Abstands zwischen den Aufreißlinien
beträgt.
[0035] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel entspricht die Länge des Verstärkungsstreifens
15 ferner der Länge der Aufreißlinien 17. Auch dies ist kein notwendiges Merkmal.
Vielmehr kann der Verstärkungsstreifen 15 kürzer oder länger als die Aufreißlinien
17 sein. Im Allgemeinen wird es sinnvoll sein, dass sich der Verstärkungsstreifen
15 ausgehend von dem Betätigungsende 16 wenigstens über ein 1/4 oder 1/3 der Länge
des Bodens erstreckt. In der Zeichnungsfigur ist der Boden 3 nur teilweise geöffnet.
Durch Hochziehen der schmalen Bodenklappe 9 lässt sich dabei eine Sacköffnung erstellen,
die ein dosiertes Entleeren des Sackes ermöglicht.
[0036] Für eine vollständige Entleerung des Sackes ist es sinnvoll, die Öffnung des Bodens
3 über dessen gesamte Länge vorzunehmen, also den Boden auf der gesamten Länge durch
Aufreißen entlang den Aufreißlinien 17 und darüber hinaus - unter Einschluss der Ventileinlage
4 - abzureißen. Es entsteht dann eine Öffnung, die einem offenen Sack mit einem einzigen
Kreuzboden entspricht.
[0037] Es ist erkennbar, dass die Aufreißlinien 17 nahe den langen Seitenkanten 6 angeordnet
sind, sodass nach dem Aufreißen des Bodens 3 allenfalls schmale Randstreifen 18 stehen
bleiben, mit denen das Bodendeckblatt 11 im Allgemeinen ursprünglich verklebt war
und von denen das Bodendeckblatt 11 aufgrund der kleinen Kontaktfläche bei der Verwendung
üblicher Leimkleber leicht und unproblematisch abziehbar ist. Mit dem Verstärkungsstreifen
15 wird somit der Teil der breiten Bodenklappen 10 zwischen den Aufreißlinien 17 abgerissen
und das Bodendeckblatt 11 von den Randstreifen 18 ablöst. Ein Durchreißen des Bodendeckblatts
11 findet daher nicht statt, sodass das Bodendeckblatt 11 nicht für einen Aufreißvorgang
geschwächt werden muss, sondern eine volle Stabilität des Bodens 3 bewirken kann.
Insbesondere hierdurch gelingt es, einen für die Befüllung stabilen Boden 3 auszubilden,
der mit einer einfachen Handhabung in zuverlässiger und reproduzierbarer Weise geöffnet
werden kann.
1. Sack, gebildet aus einem Abschnitt einer eine Sackbreite definierenden schlauchförmigen
Mantelwandung (1), aus der an wenigstens einem Ende des Abschnitts mittels Bodeneckeinschlägen
und über die Bodeneckeinschläge gelegten Bodenseitenumschlägen ein Boden (2, 3) gelegt
und geklebt ist, der im gefüllten Zustand des Sacks eine rechteckige Form mit eine
Länge des Bodens begrenzenden kurzen Seitenkanten (7) und eine Breite des Bodens begrenzenden
langen Seitenkanten (6) aufweist, wobei sich Teile der Bodeneckeinschläge ausgehend
von den kurzen Seitenkanten (7) als schmale Bodenklappen (9) in den Bereich des Bodens
(2, 3) erstrecken, über die die Bodenseitenumschläge ausgehend von den langen Seitenkanten
(7) des Bodens (2, 3) als breite Bodenklappen (10) gefaltet sind, die einander in
Richtung der Breite des Bodens (2, 3) überlappen und miteinander verklebt sind, und
wobei ein rechteckiges Bodendeckblatt (11) mit der Länge und der Breite des Bodens
(2, 3) auf den gebildeten Boden (2, 3) geklebt ist, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Unterseite der einander überlappenden breiten Bodenklappen (10) ein in Richtung
der Länge des Bodens erstreckter Verstärkungsstreifen (15) aufgeklebt ist, der mit
einem Betätigungsende (16) unter dem Bodendeckblatt (11) hervorragt, dass die breiten
Bodenklappen (10) mit jeweils einer Aufreißlinie (17) versehen sind, die parallel
zu den langen Seitenkanten (6) des Bodens (2, 3) verlaufen und einen Abstand voneinander
aufweisen, der größer als die halbe Breite des Bodens (2, 3) ist und dass sich die
Aufreißlinien (17) bis zu dem zum Betätigungsende des Verstärkungsstreifens (15) zeigenden
Rand der jeweiligen breiten Bodenklappe (10) erstrecken, sodass mit dem Verstärkungsstreifen
(15) die zwischen den Aufreißlinien (17) liegenden Teile der breiten Bodenklappen
(10) abreißbar sind und das Bodendeckblatt (11) entfernbar ist.
2. Sack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufreißlinien (17) mit Abstand von den langen Seitenkanten (6) angeordnet sind
und dass mit dem Verstärkungsstreifen (15) das Bodendeckblatt (11) von den nach dem
Abreißen der Teile der breiten Bodenklappen (10) von den verbleibenden Randstreifen
(18) der breiten Bodenklappen (10) abziehbar ist.
3. Sack nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass unter die breiten Bodenklappen (10) von den dem Betätigungsende (16) des Verstärkungsstreifens
(15) gegenüberliegenden Rändern aus eine Ventileinlage (4) eingesetzt ist, die sich
bis maximal über die Hälfte der Länge des Bodens (3) erstreckt.
4. Sack nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Ventileinlage (4) bis über weniger als 1/3 der Länge des Bodens (3) erstreckt.
5. Sack nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Aufreißlinien (17) von den zum Betätigungsende (16) des Verstärkungsstreifens
(15) zeigenden Rändern der breiten Bodenklappen (10) bis maximal über etwa die halbe
Länge des Bodens (3) erstrecken.
6. Sack nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Verstärkungsstreifen bis maximal zur halben Länge des Bodens (3) erstreckt.
7. Sack nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen den Aufreißlinien (17) der breiten Bodenklappen (10) 2/3 oder
mehr der Breite des Bodens (3) beträgt.
8. Sack nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstärkungsstreifen (15) eine Breite von wenigstens 3/4 des Abstands zwischen
den Aufreißlinien (17) der breiten Bodenklappen (10) aufweist.
9. Sack nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Verstärkungsstreifen aus Kraftpapier besteht.
10. Verwendung eines Sacks nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass durch Aufziehen an dem Betätigungsende (16) des Verstärkungsstreifens (15) eine sich
über einen Teil der Länge des Bodens (3) erstreckende Entleerungsöffnung des Sacks
im Bereich des Bodens (3) hergestellt wird.
11. Verwendung eines Sacks nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass durch Aufziehen an dem Betätigungsende (16) des Verstärkungsstreifens (15) die zwischen
den Aufreißlinien (17) befindlichen Teile der breiten Bodenklappen (10) sowie das
Bodendeckblatt (11) vollständig entfernt werden, sodass eine Entleerungsöffnung über
die gesamte Länge des Bodens (3) hergestellt wird.