[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schichtofenanlage gemäß den Merkmalen des
Oberbegriffs von Patentanspruch 1.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Schichtofenanlage gemäß den Merkmalen
des Oberbegriffs von Patentanspruch 2.
[0003] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Betreiben einer Schichtofenanlage
gemäß den Merkmalen im Patentanspruch 12.
[0004] Aus dem Stand der Technik sind Schichtofenanlagen bekannt, um insbesondere Stahlplatinen
zu erwärmen. Hierzu werden Stahlplatinen, mithin flächige Metallbauteile, die selbst
Ausdehnungen haben können von wenigen Quadratzentimetern bis hin zu mehreren Quadratmetern,
in die Schichtofenanlagen eingelegt.
[0006] Die Schichtofenanlagen bestehen aus mehreren übereinander gestapelten Ofenebenen,
in die dann die Metallbauteile eingelegt werden. Um die Wärmeverluste zu minimieren
bzw. die vorgegebenen Temperaturen pro Ofenebene zu erreichen, weisen die Ofenebenen
jeweils eine Ofentür bzw. Ofenklappe auf.
[0007] Die Ofentüren sind aus dem Stand der Technik als schwenkbare Ofentür bekannt oder
aber als seitliches Schieberelement. Bei einer schwenkbaren Ofentür ist eine Drehachse
oberhalb oder unterhalb der Ofentür angeordnet, so dass die Ofentür als Ofenklappe
um die Drehachse schwenkbar bewegt wird, wodurch ein Zugang zu der dahinter befindlichen
Heizebene ermöglicht wird. Eine solche Ofenklappe weist zum einen den Nachteil auf,
dass die Klappenmechanik gleichsam den Abstand der einzelnen Heizebenen zueinander
mitbestimmt, zum anderen, dass eine entsprechende Mechanik bezüglich der Schwenkachse
thermisch unterschiedliche Ausdehnungen berücksichtigen muss, um in verschiedenen
Heizstadien des Ofens eine einwandfreie Funktion gewährleisten zu können. Dies vorausgesetzt
treten jedoch bei solchen Ofenanlagen mitunter Verschleißerscheinungen oder aber Fehlfunktionen
während des Betriebs auf.
[0008] Öfen, die einen Schieber aufweisen, bedürfen eines größeren Platzbedarfs, so dass
der Schieber seitlich zu dem Ofen aufgeschoben werden kann, um wiederum einen Zugriff
auf die dahinter befindliche Heizebene zu ermöglichen. Ferner ist bei Heizebenen,
die zur Aufnahme von Platinen mit einer Größe von mehreren Quadratmetern geeignet
sind, eine Schieberklappe mehrere Meter, bis zu 3, 4 oder sogar 5 m, lang. Die seitliche
Bewegung einer solchen Schieberklappe bedarf daher einer entsprechenden Mechanik,
da die Schieberklappe selbst sich auch thermisch erwärmt.
[0009] Beiden zuvor genannten Klappensystemen bei den zuvor genannten Ofentürensystemen
ist gemeinsam, dass im Falle einer Wartung oder Reparatur ein nur beschränkter Zugriff
auf den dahinter befindlichen Ofen im Reparaturfall möglich ist.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ausgehend vom Stand der Technik
eine Schichtofenanlage bereit zu stellen, die eine einfache Bedienbarkeit besitzt.
Es ist ferner Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben einer
solchen Schichtofenanlage aufzuzeigen.
[0011] Die zuvor genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Schichtofenanlage gemäß
den Merkmalen in Patentanspruch 1 gelöst
[0012] Die zuvor genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß weiterhin mit einer Schichtofenanlage
gemäß den Merkmalen in Patentanspruch 2 gelöst.
[0013] Der verfahrenstechnische Teil der Aufgabe wird weiterhin mit einem Verfahren zum
Betreiben der Schichtofenanlage gemäß den Merkmalen im Patentanspruch 12 gelöst.
[0014] Vorteilhafte Ausführungsvarianten der vorliegenden Erfindung sind Bestandteil der
abhängigen Patentansprüche.
[0015] Die erfindungsgemäße Schichtofenanlage zur thermischen Behandlung von Metallbauteilen
weist mehrere in vertikaler Richtung übereinander liegende Heizebenen auf und mindestens
eine Wärmequelle, wobei flächige Metallbauteile, insbesondere Metallplatinen, in die
Heizebenen einlegbar sind und jede Etage durch eine Ofentür verschließbar ist. Die
Schichtofenanlage ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens
eine Ofentür zum Öffnen und Schließen der dahinter liegenden Heizebene in vertikaler
Richtung verschiebbar ist.
[0016] Bei der Schichtofenanlage handelt es sich im Rahmen der Erfindung bevorzugt um einen
Turmofen oder aber auch um einen Etagenofen, bei dem mehrere übereinander liegende
Heizebenen angeordnet sind, beispielsweise auch einer Mehrschichtofenanlage. Die Heizebenen
können beispielsweise durch Trenngitter oder aber auch durch Trennelemente voneinander
separiert sein. Die Schichtofenanlage wird über mindestens eine Wärmequelle geheizt.
Hierbei kann es sich beispielsweise um eine elektrische Wärmequelle oder aber auch
um eine Brennerwärmequelle, beispielsweise einen Gasbrenner, handeln. Im Rahmen der
Erfindung können auch mehrere Wärmequellen angeordnet sein, beispielsweise kann jeder
Heizebene oder aber auch jeweils zwei benachbarten Heizebenen eine Wärmequelle zugeordnet
sein, so dass in den einzelnen Heizebenen eine gleiche und homogene Temperaturverteilung
vorherrscht oder aber alternativ die Temperatur in jeder Heizebene separat einstellbar
ist.
[0017] Mit der erfindungsgemäßen Schichtofenanlage ist es somit möglich, Metallbauteile
insbesondere in flächiger Ausbildung, ganz besonders bevorzugt als Metallplatinen,
thermisch zu behandeln, insbesondere zu erwärmen. Hierzu ist es möglich, mit der Schichtofenanlage
eine Erwärmung von wenigen Minuten bis hin zu mehreren Stunden oder aber auch Tagen
durchzuführen. Die Metallbauteile können dabei in der Ofenanlage auf eine Temperatur
oberhalb der Raumtemperatur, beispielsweise ab 50 °C aufwärts, oder aber auch auf
eine Temperatur oberhalb der AC3-Temperatur von Stahlbauteilen erwärmt werden. Mithin
können die Metallbauteile auf Temperaturen bis zu 1.100 °C oder aber auch bis zu 1.200
°C erwärmt werden. Es ist somit möglich, Stahlbauteile thermisch zu behandeln, aber
auch Leichtmetallbauteile.
[0018] Weiterhin bevorzugt ist die Schichtofenanlage durch mindestens zwei vertikal orientierte
Säulen ausgebildet, insbesondere durch vier vertikal orientierte Säulen, wobei die
Säulen als Halter dienen und einzelne Heizebenen übereinander stapelbar sind, wobei
weiterhin bevorzugt zwischen den Heizebenen jeweils eine Wärmequelle anordnenbar ist.
Erfindungsgemäß bietet das Übereinanderstapeln der Heizebenen die Möglichkeit, die
Schichtofenanlage modular auf die jeweilige Gegebenheit aufzubauen. Beispielsweise
können nur zwei oder drei Heizebenen durch Übereinanderstapeln von Trennelementen
bereit gestellt werden, es ist jedoch auch möglich, 10, 20 oder sogar 30 Heizebenen
durch entsprechende Übereinanderstapelung einer Anzahl von Heizebenen zu erreichen.
Bevorzugt sind die einzelnen Heizebenen im Rahmen der Erfindung als kastenförmige
Elemente, insbesondere als an Vorderseite und/oder Rückseite offene kastenförmige
Elemente ausgebildet, wobei die kastenförmigen Elemente dann übereinander stapelbar
sind und jeweils in ihrem Innenraum eine einzelne Heizebene ausbilden. Zwischen den
Heizebenen oder aber auch seitlich oder aber auch vor oder hinter den Heizebenen ist
es dann möglich, Wärmequellen anzuordnen und eine entsprechend den benötigten Temperaturen
erforderliche Wärmeeinwirkung auf die in den Heizebenen befindlichen Bauteile auszuüben.
Die Heizebenen können jedoch auch durch Übereinanderstapelung von Trennelementen ausgebildet
werden, wobei dann jeweils zwischen zwei Trennelementen eine Heizebene ausgebildet
wird. Im Rahmen der Erfindung ist es dann wiederum möglich, entweder zwischen zwei
Trennelementen eine Wärmequelle anzuordnen, die dann gegenüber den Trennelementen
benachbarten Zwischenräumen, mithin den Heizebenen, eine Wärmeeinwirkung ermöglichen
oder aber zwischen den Trennelementen eine Wärmequelle anzuordnen, die die gleichzeitig
zwischen den Trennelementen befindliche Heizebene entsprechend heizt.
[0019] Zwischen den Trennelementen kann dann wiederum modular jeweils eine Wärmequelle angeordnet
werden, so dass unterschiedliche Temperaturen in den einzelnen Heizebenen bereit gestellt
werden können. Beispielsweise kann die Wärmequelle die direkt benachbarten Heizebenen
auf eine höhere Temperatur erwärmen als die Heizebenen in zweiter oder dritter Nachbarschaft.
[0020] Im Falle eines Defekts eines Trennelements, einer Ofentür oder aber auch einer Wärmequelle
ist es wiederum möglich, mit Hilfe eines Krans die Trennelemente einzeln oder aber
modular, insbesondere mit den darüber befindlichen Einheiten, anzuheben, so dass dann
ein ausreichender Zugriff in Form eines Wartungs- oder Instandsetzungsraums geschaffen
wird, beispielsweise an der defekten Wärmequelle. Ist die Reparatur erfolgt, können
die angehobenen Trennelemente gegebenenfalls mit darin befindlichen Heizebenen wieder
abgesenkt werden und der Betrieb kann weiter fortgeführt werden. Im Rahmen der Erfindung
ist es insbesondere vorteilig, dass bei Anheben einer defekten Einheit die darüber
befindlichen Einheiten mit angehoben werden. Ist beispielsweise bei einer Schichtofenanlage
bestehend aus zehn Heizebenen die zweite Heizebene von unten defekt, so können die
erste bis achte Heizebene angehoben werden, um an die darunter befindliche neunte
Heizebene zu gelangen und diese instand zu setzen. Durch anschließendes Absenken der
achten Heizebene senken sich automatisch auch die erste bis siebte, mithin die darüber
befindlichen Heizebenen, mit ab.
[0021] Weiterer Bestandteil der Erfindung ist eine Kombination der zuvor beschriebenen Ausführungsvarianten,
wonach ein Ofen aus vertikal übereinander gestapelten Trennelementen, die von einem
äußeren Gestell in Position gehalten werden ausgebildet ist, wobei die einzelnen Trennelemente
und die dazwischen befindlichen Heizebenen durch vertikal verfahrbare Ofentüren geöffnet
und geschlossen werden.
[0022] Im Rahmen der Erfindung können dann innerhalb der einzelnen Heizebenen Gestelle vorgesehen
sein oder aber auch Rollen, die die einzelnen Platinen aufnehmen oder aber während
der Wärmebehandlung verlagerbar lagern, so dass beispielsweise eine Beschädigung der
Beschichtung der Platinen während des Wärmebehandlungsvorgangs vermieden wird. Bei
der Wärmequelle kann es sich um eine elektrische Wärmequelle handeln oder aber auch
um eine Wärmequelle, die mit fossilen Brennstoffen betrieben wird. Je nach Art des
thermischen Wärmebehandlungsvorgangs kann es sich beispielsweise um eine Strahlungswärmequelle,
eine Induktionswärmequelle oder aber auch um einen Heizbrenner handeln. Abhängig ist
dies von den verschiedenen zu erreichenden Temperaturen der jeweils durchgeführten
Wärmebehandlung sowie von der Dauer der durchgeführten Wärmebehandlung.
[0023] Im Rahmen der Erfindung ist weiterhin mindestens eine Heizebene mit einer Ofentür
verschließbar, wobei die Ofentür in vertikaler Richtung verschiebbar ist. Erfindungsgemäß
ergibt sich hierdurch der Vorteil, dass die mindestens eine Ofentür, die mitunter
eine Breite von 2, 3 oder sogar 4 m aufweisen kann, nicht drehbar gelagert werden
muss oder als Schubladentür ausziehbar gelagert sein muss oder aber als Schieberiegel
seitlich versetzt ausgezogen werden muss, sondern zur Freigabe eines dahinter liegenden
Öffnungsschlitzes auf die Heizebene in vertikaler Richtung verschoben wird. Hierzu
wird die Ofentür vertikal angehoben oder aber auch abgesenkt. Aufgrund der Dicke der
wärmezubehandelnden Metallbauteile in Platinenform von mitunter nur wenigen Zentimetern
ist somit die Ofentür auch nur wenige Zentimeter anzuheben oder aber abzusenken. Hierdurch
können in die erfindungsgemäße Schichtofenanlage Platinen mit einer Platinenstärke
von bevorzugt 1 mm bis 100 mm, insbesondere von 2 bis 30 mm und ganz besonders bevorzugt
Platinen mit einer Stärke von 3 bis 25 mm thermisch behandelt werden.
[0024] Bei der mindestens einen Ofentür kann es sich beispielsweise um nur einen Öffnungsschlitz
der erfindungsgemäßen Schichtofenanlage handeln, wobei die einzelnen Heizebenen innerhalb
der Schichtofenanlage über einen Stellantrieb anhebbar sind und der Öffnungsschlitz
nach außen durch die vertikal verschiebbare Ofentür freigegeben wird. Insgesamt ist
die Schichtofenanlage somit thermisch sehr gut isoliert, so dass nur durch den Öffnungsschlitz
Wärme aus der Ofenanlage an die Umgebung entweichen kann.
[0025] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Ofentüren mehrerer Heizebenen,
besonders bevorzugt aller Heizebenen, beispielsweise zwei Ofentüren von zwei Heizebenen
oder aber auch drei Ofentüren von drei Heizebenen, vertikal übereinander gelagert,
wobei die Ofentüren in einem Schienensystem linear geführt sind. Die Ofentüren liegen
somit in einer Ofentürenfläche und sind vertikal übereinander gelagert angeordnet.
Somit ist es möglich, die Ofentüren oder aber jeweils einzelne Ofentüren in dem linear
geführten Schienensystem vertikal zu verschieben und den dahinter befindlichen jeweiligen
Öffnungsschlitz zum Zugriff auf die Heizebene freizugeben.
[0026] Im Rahmen der Erfindung ist weiterhin zur Ausführung der vertikalen Verschiebebewegung
an mindestens einem seitlichen Ende der Ofentüren ein Linearantrieb vorgesehen, vorzugsweise
ist an jedem seitlichen Ende der Ofentüren ein Linearantrieb vorgesehen. Die Linearantriebe
sind bevorzugt derart an der Schichtofenanlage angeordnet, dass an jeder Seite der
Ofentüren, also rechtsseitig und linksseitig, der Schichtofenanlage jeweils ein Linearantrieb
für alle Ofentüren angeordnet ist. Somit sind alle Ofentüren über diese zwei Linearantriebe
vertikal verschiebbar.
[0027] Bei dem Linearantrieb kann es sich im Rahmen der Erfindung um einen mechanischen
Spindelantrieb, um einen elektronischen Stellaktuator oder aber auch um einen hydraulischen
Antrieb handeln. Mit Hilfe des Linearantriebs ist es somit möglich, eine jeweils einzelne
Ofentür oder aber auch eine Ofentür sowie die jeweils darüber befindlichen Ofentüren
vertikal anzuheben und somit den hinter der entsprechenden Ofentür liegenden Öffnungsschlitz
zum Zugang zu der Heizebene freizugeben. Im Rahmen der Erfindung ist es auch möglich,
mit Hilfe des Linearantriebs die Ofentüren nach dem Anheben wieder abzusenken oder
aber von einer Ausgangsposition nicht anzuheben, sondern abzusenken.
[0028] Ferner weist der Linearantrieb bevorzugt Eingriffsmittel auf, wobei mittels der Eingriffsmittel
eine formschlüssige Koppelung von Linearantrieb und einer jeweiligen Ofentür herstellbar
ist. Im Rahmen der Erfindung bedeutet dies, dass die Ofentüren nicht dauerhaft mit
dem Linearantrieb verbunden sind, sondern jeweils gezielt aufgrund der Eingriffsmittel
eine Koppelung von Linearantrieb und zu bewegender Ofentür herstellbar ist. Die zu
bewegende Ofentür wird dann in einer bevorzugten Ausführungsvariante der vorliegenden
Erfindung angehoben, mit den gegebenenfalls darüber befindlichen Ofentüren, so dass
der hinter der gezielt ausgewählten Ofentür liegende Öffnungsschlitz freigegeben wird
und die Heizebene mit einem Metallbauteil bestückt werden kann oder aber ein Metallbauteil
aus der Heizebene entnommen werden kann. Im Anschluss hieran sind dann die Ofentür
sowie die darüber befindlichen Ofentüren über den Linearantrieb wieder absenkbar sowie
die formschlüssige Koppelung zwischen den Eingriffsmitteln des Linearantriebs sowie
der Ofentür wiederum entfernbar. Der Linearantrieb ist dann im Rahmen der Erfindung
derart verstellbar, dass die Eingriffsmittel an einer anderen Ofentür zum Eingriff
bringbar sind und auch diese Ofentür, insbesondere mit den dann wiederum darüber befindlichen
Ofentüren anzuheben und entsprechend wieder abzusenken.
[0029] Bevorzugt sind die Eingriffsmittel dazu als horizontal verschiebbare Klinke ausgebildet.
Im Rahmen der Erfindung befinden sich weiterhin bevorzugt Aufnahmeöffnungen, beispielsweise
Kerben oder aber Schlitze an den Seiten der Ofentüren, in die dann die verschiebbaren
Klinken horizontal einschiebbar sind, so dass eine Anhebebewegung oder aber eine Absenkbewegung
der Ofentüren ausführbar ist und nach Abschluss des Beschickungsvorgangs der Heizebene
die Klinken wiederum aus der Ofentür lösbar sind. Im Anschluss daran können die Klinken
über den Linearantrieb in vertikaler Richtung verfahren werden und eine jeweils gezielte
andere Ofentür angesteuert werden.
[0030] Die Klinken selbst sind wiederum über einen horizontal wirkenden Linearantrieb, beispielsweise
einen elektrischen, elektromechanischen, hydraulischen oder auch pneumatischen Stellantrieb
verschiebbar. Im Rahmen der Erfindung weisen die verschiebbaren Klinken besonders
bevorzugt eine Sicherheitsfunktion auf, die ein Anheben der mitunter mehrere Meter
breiten und mehrere Hundert Kilogramm schweren Ofentüren erst nach sicherem Koppeln
ermöglicht. Beispielsweise kann die Sicherungsfunktion derart ausgebildet sein, dass
nach Eingriff der Klinken zunächst ein Sicherheitssignal ausgegeben wird, bevor der
Linearantrieb zum vertikalen Anheben oder Absenken der Ofentüren weiter betätigbar
ist.
[0031] Weiterhin bevorzugt weisen die Ofentüren eine Bremse auf, so dass sie in der vertikalen
Position verbleiben, in die sie von dem Linearantrieb verbracht worden sind. Bei der
Bremse kann es sich beispielsweise um eine reibschlüssige Bremse handeln, so dass
durch Aufbringen einer Federkraft eine derart hohe Haftkraft erzeugt wird, dass die
Ofentür in der Absolutposition verbleibt, in die sie verbracht ist. Bevorzugt weist
jede Ofentür eine individuelle Bremse auf, so dass es möglich ist, mehrere Ofentüren
gleichzeitig in vertikaler Richtung anzuheben und alle Ofentüren dann in der vertikalen
Position verbleiben. Die unterste Ofentür der angehobenen Ofentüren kann dann beispielsweise
separat von den anderen Ofentüren über den Linearantrieb einzeln abgesenkt werden,
wobei alle anderen Ofentüren in der angehobenen Position aufgrund der jeweiligen Bremse
verbleiben. Die Bremse kann beispielsweise auch in Form eines jeweils formschlüssigen
Eingriffs ausgebildet sein. Hierzu rastet ein an jeder Ofentür angebrachtes formschlüssiges
Eingriffsmittel an einer Rastverzahnung, beispielsweise an einem Sägezahnprofil ein
und muss dann zunächst entriegelt werden, so dass die jeweilige Ofentür bewegbar ist.
[0032] Weiterhin bevorzugt liegen die Ofentüren durch die Erdanziehungskraft immer flächig
übereinander, wobei durch Anheben einer Ofentür sowie der in vertikaler Richtung darüber
befindlichen Ofentüren vor einer Heizebene ein Öffnungsschlitz zum Einlegen des Metallbauteils
in die Heizebene geschaffen ist, wobei die angehobene Ofentür den Öffnungsschlitz
freigibt. Ebenfalls kann ein Metallbauteil aus der Heizebene entnommen werden. Im
Anschluss daran wird durch Absenken der Ofentür der Öffnungsschlitz der Heizebene
wieder verschlossen sowie die darüber befindlichen Ofentüren ebenfalls abgesenkt.
Aufgrund des flächigen Übereinanderliegens der Ofentüren bleiben alle darüber befindlichen
Heizebenen während des Anhebe- und Absenkvorgangs verschlossen.
[0033] Weiterhin bevorzugt sind die Ofentüren thermisch isoliert ausgebildet und/oder die
Ofentüren sind thermisch von dem Schienensystem entkoppelt ausgebildet. Im Rahmen
der Erfindung sind die Ofentüren besonders bevorzugt mit einer Isolierungsschicht
versehen, beispielsweise sind die Ofentüren zweilagig ausgebildet, wobei zwischen
den zwei Lagen eine Isolierungsschicht analog dem Funktionsprinzip von Thermopenscheiben
ausgebildet ist. Im Rahmen der Erfindung können die Ofentüren jedoch auch eine Extraisolierungsschicht
aus einem isolierenden Werkstoff aufweisen oder aber mehrschichtig ausgebildet sein.
Hierdurch wird zum einen verhindert, dass die mitunter mehrere Hundert Grad Celsius
heißen Temperaturen im Ofeninnenraum über die Ofentüren an die Umgebung austreten
können. Zum anderen wird hierdurch verhindert, dass eine außenseitige Fläche, die
durch die aufeinander liegenden Ofentüren gebildet wird, eine entsprechend hohe Hitze
entfaltet, so dass beispielsweise ein unachtsam damit in Kontakt kommender Monteur
keine Verbrennungen erleidet. Ferner sind die Ofentüren besonders bevorzugt thermisch
von dem Schienensystem der Linearführung entkoppelt. Hierdurch wird ebenfalls vermieden,
dass die in dem Ofen zur Erwärmung der Metallbauteile genutzte Wärme von den Ofentüren
über das Schienensystem an die Umgebung abgegeben wird. Ferner ist es möglich, bei
Bewegen der Ofentüren somit ein Verkanten beispielsweise aufgrund unterschiedlicher
thermischer Ausdehnungen zu vermeiden.
[0034] Weiterhin bevorzugt ist zwischen den Ofentüren und dem Schienensystem und/oder den
Ofentüren und den Trennelementen ein Dichtlabyrinth zur thermischen Isolierung ausgebildet.
Das Dichtlabyrinth ist in bevorzugter Ausführungsvariante im Querschnitt als L-förmige
Dichtung ausgebildet. Hierdurch wird es der im Ofen befindlichen erwärmten Luft erschwert,
über das Dichtlabyrinth an die Umgebungsluft auszutreten. Innerhalb der Ofenanlage
erzeugte Wärmestrahlung kann aufgrund des L-förmigen Querschnitts nicht an die Umgebung
abgegeben werden. Im Rahmen der Erfindung sind jedoch auch komplexere Geometrien zur
Ausbildung des Dichtlabyrinths möglich, so dass diese beispielsweise zusätzliche Wellenformen
oder ähnliche Geometrien aufweisen. Ebenfalls ist bevorzugt zwischen den Ofentüren
selbst ein Dichtlabyrinth ausgebildet.
[0035] Weiterhin bevorzugt sind den Trennelementen Seitenplatten zugeordnet, wobei bevorzugt
die Ofentüren in Verbindung mit den Seitenplatten die Schichtofenanlage thermisch
isolieren. Die Seitenplatten sind dann wiederum weiterhin bevorzugt mit den vertikal
ausgebildeten Säulen koppelbar. Im Rahmen der Erfindung ist ebenfalls das Schienensystem
und/oder der Linearantrieb mit den vertikalen Säulen koppelbar oder aber direkt in
den Säulen ausgebildet oder aber an diesen angeordnet. Im Falle eines Defekts ist
es möglich, die Seitenplatten schnell und einfach zu entfernen und dann wiederum über
einen Kran die Trennelemente derart anzuheben, so dass eine Montage oder aber Wartung
an der beschädigten Heizebene vornehmbar ist. Im Rahmen der Erfindung sind besonders
bevorzugt die Trennelemente bereits derart ausgebildet, dass sie einzeln übereinander
gestapelt eine seitliche Berandung bzw. Abdichtung der Schichtofenanlage vornehmen.
[0036] Im Rahmen der Erfindung kann die Schichtofenanlage auch als Durchlaufofen ausgebildet
sein. Hierbei sind dann an einer Vorderseite und einer Rückseite der Schichtofenanlage
Ofentüren ausgebildet, so dass eine Platine an der Vorderseite der Schichtofenanlage
eingelegt werden kann und an einer Rückseite der Schichtofenanlage wiederum entnommen
werden kann. Dabei können die Platinen den Ofen über ein Transportsystem, beispielsweise
eine Förderkette, durchwandern, es ist jedoch auch möglich, die Platinen nur an der
Vorderseite einzulegen und an der Rückseite wieder zu entnehmen, so dass sie nicht
durch den Ofen befördert werden. Im Rahmen der Erfindung kann der Ofen, insbesondere
jede einzelne Ofenebene auch als Rollenherddurchlaufofen ausgebildet sein. Es können
jedoch auch Trennelemente, beispielsweise in Form von Gittern oder aber von Platten
zwischen den einzelnen Heizebenen angeordnet sein, in die die wärmezubehandelnden
Metallbauteile eingelegt werden. Der Ofen hat somit dann keine Mittel zum Bewegen
der wärmezubehandelnden Bauteile. Diese werden beispielsweise durch einen Schieber
oder aber eine andere Beschickungs- oder Handhabungsvorrichtung durch den Ofen geführt.
Im Rahmen der Erfindung ist es auch möglich, den Ofen als Schubladenofen auszubilden,
wobei die Schubladen zusätzlich dann noch einmal durch eine vertikal verschiebbare
Ofentür von zumindest einer Seite, insbesondere von beiden Seiten abgeschlossen werden,
so dass die Schublade bei Öffnen der Türen an der Vorderseite zur Vorderseite ausgezogen
werden kann und bei Öffnen der Türen an der Rückseite zur Rückseite herausgezogen
werden kann.
[0037] Weiterer Bestandteil der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Betreiben der
Schichtofenanlage mit mindestens einem der zuvor genannten Merkmale. Hierzu wird ein
Öffnungsschlitz zu einer Heizebene durch vertikales Bewegen einer Ofentür geöffnet.
[0038] In bevorzugter Ausführungsvariante wird eine Ofentür sowie die in vertikaler Richtung
darüber liegenden Ofentüren in der Höhe einer Heizebene zum Öffnen der gewünschten
Heizebene angehoben und anschließend wieder zum Schließen der Heizebene abgesenkt.
Im Rahmen der Erfindung ist es somit möglich, bei einer Mehrzahl von Ofentüren beispielsweise
von 5, 6 oder auch 7 Ofentüren eine mittlere Ofentür auszuwählen, beispielsweise die
4. Ofentür. Im Falle von 7 Ofentüren liegt dann die 5., 6. und 7. Ofentür in vertikaler
Richtung über der 4. Ofentür. Wird nun die 4. Ofentür durch den Linearantrieb in der
Höhe von im Wesentlichen einer Heizebene angehoben, werden auch die 5., 6. und 7.
Ofentür automatisch mit angehoben. Die 4. Ofentür verschließt zugleich die 5. Heizebene,
die 5. Ofentür verschließt die 6. Heizebene und die 6. Ofentür verschließt die 7.
Heizebene, wohingegen die 7. Ofentür über die 7. Heizebene angehoben wird. Im Anschluss
hieran kann die 4. Heizebene durch den Öffnungsschlitz mit einer Metallplatine bestückt
werden oder aber auch eine darin befindliche Metallplatine aus der 4. Heizebene entnommen
werden.
[0039] Im Anschluss hieran wird die 4. Ofentür wiederum durch den Linearantrieb abgesenkt
und die darüber befindliche 5., 6. und 7. Ofentür wird aufgrund der Erdanziehung ebenfalls
mit abgesenkt. Gleichsam wird dann wiederum die 4. Heizebene durch die 4. Ofentür,
die 5. Heizebene durch die 5. Ofentür, die 6. Heizebene durch die 6. Ofentür und die
7. Heizebene durch die 7. Ofentür verschlossen. Während des Gesamtöffnungsvorgangs
waren die 5., 6. und 7. Heizebene sowie die 1., 2. und 3. Heizebene immer vollständig
verschlossen.
[0040] Besonders bevorzugt sind zwischen den einzelnen Ofentüren Dichtelemente oder aber
Dichtlabyrinthe ausgebildet, so dass hierüber keine Verlustwärme, insbesondere während
des Öffnens oder Schließvorgangs der Ofentüren an die Umgebung abtreten kann. Insbesondere
wenn mehrere übereinander liegende Ofentüren zusammen angehoben werden und an den
dahinter befindlichen Heizebenen vorbeigeführt werden, entweicht somit keine Verlustwärme
zwischen den Ofentüren.
[0041] Der zuvor beschriebene Vorgang des Öffnens einer Ofentür mit 7 Heizebenen ist im
Rahmen der Erfindung auch bei 10 Heizebenen, 20 Heizebenen oder sogar 30 Heizebenen
ausführbar. Hierbei kann dann jede beliebige Ofentür mit den Ofentüren der darüber
liegenden Heizebenen geöffnet und aufgrund des Prinzips der Schwerkraft auch wieder
abgesenkt werden.
[0042] Zur optimalen Ausnutzung des Verfahrwegs des Linearantriebs wird ganz besonders bevorzugt
bei dem Verfahren zum Öffnen der Schichtofenanlage bei einer ungraden Anzahl von Ofentüren
zum Öffnen zunächst die oberste Ofentür angefahren. Ist die oberste Ofentür geöffnet,
eine Platine in die dahinter befindliche Heizebene eingelegt oder aber herausgenommen
und die oberste Ofentür wieder geschlossen, wird darauf folgend die nächste Ofentür
mit einer ungeraden Ordnungszahl angefahren. Hierbei handelt es sich um die dritte
Ofentür von oben. Ist auch diese Ofentür geöffnet worden, wobei bei Öffnen der dritten
Ofentür die zwei darüber befindlichen Ofentüren, also die erste und die zweite Ofentür,
ebenfalls geöffnet werden, nach Einlegen oder aber Entnahme einer Platine in die dahinter
befindliche dritte Heizebene wieder geschlossen, wird die darauf folgende nächste
ungerade Ofentür, mithin die fünfte Ofentür, angefahren und auch hier der Öffnen-
und Schließvorgang wiederholt. Dies zieht sich bis zur n-ten Ofentür durch.
[0043] Ist auch die letzte, mithin die n-te Ofentür geöffnet und wieder geschlossen worden,
befindet sich der Linearantrieb bezogen auf die vertikale Richtung an der untersten
Stelle der Schichtofenanlage. Daran anschließend wird die zweitunterste Ofentür, also
die, die der Ordnungszahl n-1 entspricht, angefahren, geöffnet und anschließend wieder
geschlossen. Daran anschließend werden alle Ofentüren mit gerader Ordnungszahl sukzessive
angefahren, geöffnet und anschließend geschlossen, so dass sich nach Öffnen und Schließen
aller geraden Ofentüren der Linearantrieb an zweitoberster Stelle, also an der Ofentür
mit der Ordnungszahl zwei befindet.
[0044] Hieran anschließend kann dann wiederum der Öffnen- und Schließenvorgang von der ersten
Ofentür an beginnen.
[0045] Im Rahmen der Erfindung ist es selbstverständlich auch möglich, den Öffnen- und Schließvorgang
in inverser Richtung zu der oben beschriebenen Vorgehensvariante durchzuführen. Es
kann somit bei der untersten, also der n-ten Ofentür begonnen werden. Es können im
Rahmen der Erfindung jedoch auch bei der zweitobersten Ofentür von oben nach unten
folgend die geraden Ofentüren angefahren werden und im Anschluss hieran die ungeraden
Ofentüren.
[0046] Im Rahmen der Erfindung ist es weiterhin möglich, bei einer geraden Anzahl von n
Ofentüren zum Öffnen zunächst die oberste Ofentür, mithin die Ofentür mit der Ordnungszahl
1, anzufahren, zu öffnen und zu schließen und dann die jeweils darauf folgenden Ofentüren
mit ungerader Ordnungszahl in vertikaler Richtung von oben nach unten anzufahren,
bis zur n-1ten Ofentür. Ist die unterste Ofentür mit ungerader Ordnungszahl, also
die n-1te Ofentür, angefahren, geöffnet und geschlossen, wird anschließend die unterste
Ofentür mit der Ordnungszahl n angefahren, geöffnet und geschlossen. Hierbei wird
dann die unterste Ofentür mit allen darüber befindlichen Ofentüren angehoben und anschließend
wieder geschlossen. Hierdurch wird nur der Öffnungsschlitz zu der untersten Heizebene
freigegeben, wobei alle darüber befindlichen Heizebenen 1 bis n-1 geschlossen bleiben
durch die in vertikaler Richtung nach oben angehobenen Ofentüren zwei bis n. Im Anschluss
hieran werden alle über der untersten Ofentür liegenden Ofentüren mit gerader Ordnungszahl
von unten nach oben in vertikaler Richtung angefahren, geöffnet und geschlossen. Die
jeweils über der zu öffnenden und zu schließenden Ofentür in vertikaler Richtung darüber
liegenden Ofentüren werden dabei mit angehoben und auch wieder abgesenkt. Auch das
Verfahren zum Öffnen und Schließen einer geraden Anzahl von n Ofentüren ist in inverser
Richtung von unten beginnend nach oben und wiederum von oben nach unten ausführbar.
[0047] Durch die zeitlichen Öffnungsvarianten ergeben sich die Vorteile, dass ein maximaler
Verfahrweg über einen zweifachen Ofentürenabstand ausgenutzt wird und optimal auf
die Prozessdauer der thermischen Behandlung angepasst werden kann. Der Ofen kann somit
kontinuierlich analog zu den jeweils geöffneten Heizebenen bestückt werden und es
können thermisch behandelte Platinen aus dem Ofen entnommen werden. Gleichzeitig wird
der Linearantrieb energiesparend und zeiteffektiv genutzt. So muss der Linearantrieb
nicht über jeweils die gesamte Ofenlänge verfahren werden, um gezielt eine Ofentür
anzusteuern, sondern er kann sukzessive die Ofentüren der einzelnen Heizebenen abarbeiten.
[0048] In einer alternativen Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung ist bei einer
Vielzahl von Heizebenen mit jeweils korrespondierender Ofentür bei einem modularen
Ofenaufbau eine Ofentür weniger in der Schichtofenanlage angeordnet, wobei dann immer
eine Heizebene geöffnet ist und durch Verschieben beliebiger Ofentüren in vertikaler
Richtung nach oben oder unten eine gewünschte andere Heizebene geöffnet wird und die
zuvor beschriebene offene Heizebene durch Verschieben geschlossen wird. Beispielsweise
werden bei 10 Heizebenen nur 9 Ofentüren angeordnet. Hierzu bedürfen die Ofentüren
einer individuellen Bremse, so dass beispielsweise bei 10 Heizebenen die 5. Heizebene
geöffnet ist. Wahlweise kann dann beispielsweise die Ofentür der 4. Heizebene angehoben
werden, um die 5. Heizebene zu verschließen und die 4. Heizebene zu öffnen oder aber
die Ofentür der 6. Heizebene abgesenkt werden, um die 6. Heizebene zu öffnen und die
5. Heizebene zu verschließen.
[0049] Die anderen Ofentüren verbleiben dann immer in ihrer Position sowie die jüngst verschobene
Ofentür ebenfalls in ihrer letzten Absolutposition verbleibt. Im Rahmen der Erfindung
ist es jedoch auch möglich, beispielsweise bei geöffneter 5. Heizebene durch Anheben
der Ofentür der 2. Heizebene die 5. Heizebene zu verschließen und die 2. Heizebene
zu öffnen. In diesem Fall werden die Ofentüren der 3. und 4. Heizebene durch ein Anheben
der Ofentür der 2. Heizebene ebenfalls mit angehoben. Die Ofentür der 4. Heizebene
verschließt dann die Ofentür der 5. Heizebene, die Ofentür der 3. Heizebene verschließt
die 4. Heizebene und die Ofentür der 2. Heizebene verschließt die 3. Heizebene. Die
2. Heizebene ist dann geöffnet. Analoges gilt für einen Absenkvorgang.
[0050] Die zuvor genannten Merkmale sind im Rahmen der Erfindung beliebig untereinander
kombinierbar mit den damit einhergehenden Vorteilen, ohne dabei den Rahmen der Erfindung
zu verlassen.
[0051] Weitere Vorteile, Merkmale, Eigenschaften und Aspekte der vorliegenden Erfindung
sind Bestandteil der nachfolgenden Beschreibung. Bevorzugte Ausführungsvarianten werden
in den schematischen Figuren dargestellt. Diese dienen dem einfachen Verständnis der
Erfindung. Es zeigen:
- Figur 1a und b
- eine erfindungsgemäße Schichtofenanlage in Vorder- und Seitenansicht;
- Figur 2
- einen Querschnitt durch eine Ofentür mit Seitenelement;
- Figur 3
- einen Querschnitt durch drei übereinander gestapelte Ofentüren und
- Figur 4
- die erfindungsgemäße Schichtofenanlage als Durchlaufofen.
[0052] In den Figuren werden für gleiche oder ähnliche Bauteile dieselben Bezugszeichen
verwendet, auch wenn eine wiederholte Beschreibung aus Vereinfachungsgründen entfällt.
[0053] In Figur 1a dargestellt sind fünf aufeinander gestapelte Ofentüren 1, 2, 3, 4, 5,
die in Vertikalrichtung V verschiebbar sind. In Figur 1b ist eine seitliche Schnittansicht
der Schichtofenanlage gemäß der Schnittlinie A-A von Figur 1a dargestellt. Hiernach
befinden sich in der Schichtofenanlage fünf übereinander gestapelte Heizebenen h1
bis h5 sowie an einer Vorderseite VS der Schichtofenanlage S fünf Ofentüren 1 bis
5.
[0054] In Figur 1 a sind an den seitlichen Enden 6 jeweils angedeutet ein Linearantrieb
7, über dessen Verstellung die Ofentüren 1 - 5 in Vertikalrichtung V verschiebbar
sind. Damit die zwei Linearantriebe 7 mit den Ofentüren 1 - 5 koppelbar sind, weist
dieser Eingriffsmittel 8 auf, wobei die Eingriffsmittel 8 in Horizontalrichtung H
verschiebbar sind. Hier dargestellt sind die Eingriffsmittel 8 an oder unter die Ofentür
3 in Eingriff gebracht und haben die Ofentüren 1, 2 und 3 in Vertikalrichtung V um
die Höhe 9 angehoben, so dass ein Öffnungsschlitz 10 in der Heizebene h3, die sonst
durch die Ofentür 3 verschlossen ist, entsteht. Durch den Öffnungsschlitz 10 ist dann
eine Platine P in Einschubrichtung ER in die Heizebene h3 einschiebbar. In den Heizebenen
h1, h2, h4 und h5 sind ebenfalls jeweils Platinen P eingelegt und werden thermisch
behandelt. Die Heizebenen h1 und h2 sind in der hier dargestellten Position durch
die Ofentüren 2 und 3 weiterhin verschlossen. Nach Absenken der Ofentüren 1 bis 3
sind dann wieder die Heizebenen h1 bis h5 von den Ofentüren 1 - 5 verschlossen.
[0055] Figur 2 zeigt einen Querschnitt durch eine Ofentür 1 bis 5 mit einem Seitenelement
11. Zwischen der Ofentür 1 - 5 und dem Seitenelement 11 ist eine L-förmige Labyrinthdichtung
12 ausgebildet, so dass die in einem Heizraum 13 befindliche warme Luft weder durch
Konvektion noch durch Wärmestrahlung zwischen der Ofentür 1 - 5 und dem Seitenelement
11 entweichen kann. Bezüglich einer Verschiebung in Vertikalrichtung V kann die Ofentür
1 - 5 relativ gegenüber dem Seitenelement 11 bewegt werden, ohne dass die Labyrinthdichtung
12 ihre Dichtfunktion einbüßt.
[0056] Figur 3 zeigt weiterhin drei Ofentüren 1, 2 und 3, die in Vertikalrichtung V übereinander
gestapelt sind. Zwischen den einzelnen Ofentüren 1 - 5 sind jeweils ebenfalls Labyrinthdichtungen
12, hier in Form eines gegenförmig verlaufenden L's ausgebildet. Auch die Labyrinthdichtungen
12 zwischen den Ofentüren 1 - 3 in Vertikalrichtungen V verhindert, dass die in dem
Heizraum 13 vorherrschende Wärme aus diesem entweicht. Bei Anheben unterschiedlicher
Ofentüren 1 - 3, beispielsweise der Ofentür 2 und damit verbunden der darüber liegenden
Ofentür 1, bleibt zwischen Ofentür 2 und Ofentür 1 die Labyrinthdichtung 12 erhalten,
wobei zwischen Ofentür 2 und Ofentür 3 ein Öffnungsschlitz freigegeben würde. Nach
Absenken der Ofentür 2 und auch aufgrund der Erdanziehungskraft E der darüber befindlichen
Ofentür 1 ist wiederum zwischen der Ofentür 2 und der Ofentür 3 die Labyrinthdichtung
12 ausgebildet.
[0057] Figur 4 zeigt die erfindungsgemäße Schichtofenanlage aus Figur 1 b, jedoch als Durchlaufofenanlage,
so dass die Ofentüren 1, 2, 3, 4 und 5 auf der Vorderseite VS angeordnet sind, wobei
auf einer Rückseite RS der Schichtofenanlage S ebenfalls Ofentüren r1 - r5 angeordnet
sind. In der in Figur 4 dargestellten Variante ist wiederum durch Anheben der dritten
Ofentür 3 der Vorderseite sowie der dritten Ofentür r3 der Rückseite der dritte Heizraum
h3 sowohl an der Vorderseite VS als auch an der Rückseite RS freigegeben. Auf der
Vorderseite wird in Einsteckrichtung ER eine unbehandelte Platine uP in den Heizraum
h3 eingeführt und an der Rückseite RS wird eine wärmebehandelte Platine wP aus dem
Heizraum h3 entnommen. Im Rahmen der Erfindung ist es auch möglich, die Ofentüren
1 bis 5 an der Vorderseite jeweils einzeln zu öffnen und die Ofentüren r1 bis r5 an
der Rückseite RS dabei verschlossen zu halten sowie umgekehrt. Auch die Ofentüren
an der Rückseite RS sind bevorzugt über einen Linearantrieb verfahrbar.
Bezugszeichen:
[0058]
1 - Ofentür
2 - Ofentür
3 - Ofentür
4 - Ofentür
5 - Ofentür
6 - Ende zu 1 bis 5
7 - Linearantrieb
8 - Eingriffsmittel
9 - Höhe
10- Öffnungsschlitz
11 - Seitenelement
12 - Labyrinthdichtung
13 - Heizraum
ER - Einschubrichtung
V - Vertikalrichtung
H - Horizontalrichtung
E - Erdanziehungskraft
h1 - Heizebene 1
h2 - Heizebene 2
h3 - Heizebene 3
h4 - Heizebene 4
h5- Heizebene 5
P - Platine
uP - unbehandelte Platine
wP - wärmebehandelte Platine
r1 - Ofentür 1 zu RS
r2 - Ofentür 2 zu RS
r3 - Ofentür 3 zu RS
r4 - Ofentür 4 zu RS
r5 - Ofentür 5 zu RS
1. Schichtofenanlage (S) zur thermischen Behandlung von Metallbauteilen, aufweisend mehrere
in vertikaler Richtung übereinanderliegende Heizebenen (h1, h2, h3, h4, h5) und mindestens
eine Wärmequelle, wobei flächige Metallbauteile, insbesondere Metallplatinen (P) in
die Heizebenen (h1, h2, h3, h4, h5) einlegbar sind und mindestens eine Heizebene durch
eine Ofentür (1, 2, 3, 4, 5) verschließbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Ofentür (1, 2, 3, 4, 5) zum Öffnen und Schließen der dahinterliegenden Heizebene
(h1, h2, h3, h4, h5) in vertikaler Richtung verschiebbar ist.
2. Schichtofenanlage zur thermischen Behandlung von Metallbauteilen, aufweisend mehrere
in vertikaler Richtung übereinanderliegende Heizebenen (h1, h2, h3, h4, h5) und mindestens
einer Wärmequelle, wobei flächige Metallbauteile, insbesondere Metallplatinen (P)
in die Heizebenen (h1, h2, h3, h4, h5) einlegbar sind und die Heizebenen durch eine
Ofentür (1, 2, 3, 4, 5) verschließbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichtofenanlage durch ein äußeres Gestell mit mindestens zwei vertikalen Säulen
ausgebildet ist, wobei in dem Gestell vertikal übereinander Heizebenen stapelbar sind.
3. Schichtofenanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Ofentüren (1, 2, 3, 4, 5) mehrerer Heizebenen (h1, h2, h3, h4, h5) vertikal übereinander
gelagert sind, wobei die Ofentüren (1, 2, 3, 4, 5) linear geführt sind, insbesondere
in einem Schienensystem.
4. Schichtofenanlage nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ausführung der vertikalen Verschiebebewegung an mindestens einem seitlichen Ende
(6) der Ofentüren (1, 2, 3, 4, 5) ein Linearantrieb (7) vorgesehen ist, vorzugsweise
ist an jedem seitlichen Ende der Ofentüren ein Linearantrieb (7) angeordnet, so dass
alle Ofentüren (1, 2, 3, 4, 5) der Schichtofenanlage (1) über die zwei Linearantriebe
(7) verschiebbar sind.
5. Schichtofenanlage nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Linearantrieb (7) ein Eingriffsmittel (8) aufweist, wobei mittels des Eingriffsmittel
(8) eine formschlüssige Koppelung von Linearantrieb (7) und einer jeweiligen Ofentür
(1, 2, 3, 4, 5) herstellbar ist.
6. Schichtofenanlage nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Eingriffsmittel (8) als horizontal verschiebbare Klinke ausgebildet ist.
7. Schichtofenanlage nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ofentüren (1, 2, 3, 4, 5) eine Bremse aufweisen, so dass sie in der vertikalen
Position verbleiben, in die sie von dem Linearantrieb (7) verbracht sind.
8. Schichtofenanlage nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ofentüren (1, 2, 3, 4, 5) durch die Erdanziehung (E) immer flächig übereinander
liegen und durch Anheben einer Ofentür (1, 2, 3, 4, 5) sowie der in vertikaler Richtung
(V) darüber befindlichen Ofentüren (1, 2, 3, 4, 5) vor einer Heizebene (h1, h2 h3,
h4, h5) ein Öffnungsschlitz (10) zum Einlegen des Metallbauteils in die Heizebene
geschaffen ist.
9. Schichtofenanlage nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ofentüren (1, 2, 3, 4, 5) isoliert ausgebildet sind und/oder dass die Ofentüren
(1, 2, 3, 4, 5) thermisch von dem Schienensystem entkoppelt sind.
10. Schichtofenanlage nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Ofentüren (1, 2, 3, 4, 5) und dem Schienensystem und/oder zwischen zwei
vertikal übereinanderliegenden Ofentüren (1, 2, 3, 4, 5) ein Dichtlabyrinth (12) zur
thermischen Isolierung ausgebildet ist.
11. Schichtofenanlage nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schichtofenanlage (1) als Durchlaufofen ausgebildet ist, insbesondere weist die
Schichtofenanlage (1) auf einer Vorderseite (VS) und einer Rückseite (RS) jeweils
vertikal verschiebbare Ofentüren (1, 2, 3, 4, 5, r1, r2, r3, r4, r5) auf.
12. Verfahren zum Betreiben einer Schichtofenanlage nach mindestens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Öffnungsschlitz (10) zu einer Heizebene (h1, h2, h3 h4, h5) durch vertikales
Bewegen der Ofentür (1, 2, 3, 4, 5) geöffnet wird.
13. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ofentür (1, 2, 3, 4, 5) sowie die in vertikaler Richtung (V) darüber liegenden
Ofentüren (1, 2, 3, 4, 5) in der Höhe einer Heizebene (h1, h2, h3, h4, h5) zum Öffnen
der gewünschten Heizebene angehoben werden und abschließend wieder zum Schließen der
Heizebene (h1, h2, h3, h4, h5) abgesenkt werden.
14. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer ungeraden Anzahl von n Ofentüren (1, 2, 3, 4, 5) zum Öffnen zunächst die
oberste Ofentür (1) angefahren wird, sodann die jeweils darauf folgende Ofentür (3,
5) mit ungerader Ordnungszahl, bis zur n-ten Ofentür (5) und dass danach die zweitunterste
Ofentür (4) angefahren wird, wobei die zweitunterste Ofentür (4) der Ordnungszahl
n-1 entspricht und daran anschließend jeweils die darüber liegende Ofentür (2) mit
gerader Ordnungszahl angefahren wird.
15. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer geraden Anzahl von n Ofentüren (1, 2, 3, 4) zum Öffnen zunächst die oberste
Ofentür (1) angefahren wird, sodann die jeweils darauf folgende Ofentür (3) mit ungerader
Ordnungszahl, bis zur n-1-ten Ofentür (3) und dass danach die unterste Ofentür (4)
mit der Ordnungszahl n angefahren wird, und daran anschließend jeweils die darüber
liegende Ofentür (2) mit gerader Ordnungszahl angefahren wird.