(19)
(11) EP 2 656 884 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.10.2013  Patentblatt  2013/44

(21) Anmeldenummer: 13165460.0

(22) Anmeldetag:  25.04.2013
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A63C 9/00(2012.01)
A63C 9/084(2012.01)
A63C 9/08(2012.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 25.04.2012 DE 102012206879

(71) Anmelder: MARKER Deutschland GmbH
82377 Penzberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Bader, Manfred
    82467 Eglfing (DE)
  • Krumbeck, Markus
    82490 Farchant (DE)

(74) Vertreter: Schwabe - Sandmair - Marx 
Patentanwälte Stuntzstraße 16
81677 München
81677 München (DE)

   


(54) Leichtgewichtige Skibindung mit erhöhter Auslösesicherheit


(57) Skibindung mit einem Zehenhalter zum beweglichen Halten eines vorderen Bereichs eines Schuhs und einem Fersenhalter, der Fersenhalter (10; 20; 30; 40) umfassend:
(a) eine mit einem Ski (1) verbundene oder verbindbare Basis (2; 22; 32; 42),
(b) eine Lagerstruktur (3; 23; 33; 43), die in eine Vertikalrichtung (Z) der Skibindung von der Basis (2; 22; 32; 42) aufragt,
(c) eine auskragende Stützeinrichtung (4; 24; 34; 44), auf der ein hinterer Bereich des Schuhs (S) in Vertikalrichtung (Z) abstützbar ist,
(d) einen Niederhalter (6; 26; 36; 46), der relativ zur Lagerstruktur (3; 23; 33; 43) zwischen einer Schließposition und einer Freigabeposition hin und her beweglich ist, um den Schuh (S) in der Schließposition auf der Stützeinrichtung (4; 24; 34; 44) ruhend niederzuhalten und in der Freigabeposition freizugeben,
(e) wobei der hintere Bereich des Schuhs (S) bei in der Schließposition befindlichem Niederhalter (6; 26; 36; 46) auf der Stützeinrichtung (4; 24; 34; 44) mit einem lichten Abstand zum Ski (1) in Vertikalrichtung (Z) abstützbar ist,
(f) und eine Federeinrichtung (9; 29; 39; 49), gegen deren Rückstellkraft der Niederhalter (6; 26; 36; 46) aus der Schließposition in die Freigabeposition beweglich ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Skibindung, die für Tourengeher und Freerider geeignet ist und bei geringem Gewicht im Falle eines Sturzes eine sichere Auslösung gewährleistet.

[0002] Bei Tourengehern und Freeridern besteht der Wunsch nach Skibindungen mit geringem Gewicht. Zum Abfahren wird der Skischuh wie bei anderen Skibindungen auch zwischen einem Zehenhalter und einem Fersenhalter fest eingespannt. Zum Gehen bzw. Steigen wird die Verbindung mit dem Ski im Fersenbereich des Schuhs gelöst, so dass der Schuh bei nach wie vor bestehender Verbindung mit dem Zehenhalter um eine im Bereich des Zehenhalters gelegene Querachse schwenken kann. Bekannt sind Bindungen, beispielsweise aus der WO 2007/060219 A1 und der EP 2 329 864 A2, bei denen der Zehenhalter und der Fersenhalter über eine Tourenplatte miteinander verbunden sind. Bei Bindungen dieser Art ist die Tourenplatte im Bereich des Fersenhalters mit dem Ski lösbar verbunden, so dass im gelösten Zustand die Tourenplatte und der Fersenhalter gemeinsam um die besagte Querachse schwenken können. Um das Gewicht zu reduzieren, wurden Bindungen entwickelt, die ohne Tourenplatte auskommen. Bei solch plattenlosen Bindungen, wie sie beispielsweise aus der EP 0 199 098 B1 und der AT 402 020 B bekannt sind, bleibt der Fersenhalter auch zum Gehen mit dem Ski verbunden, während die Verbindung von Skischuh und Fersenhalter gelöst wird. Das zum Gehen erforderliche Drehgelenk wird üblicherweise unmittelbar zwischen dem Skischuh und dem Zehenhalter gebildet, indem der Zehenhalter in Querrichtung in Aufnahmen des Skischuhs eingreift. Der Fersenhalter weist frei auskragende Stützstifte auf, die in korrespondierende Vertiefungen im Fersenbereich des Skischuhs eingreifen und zum Lösen gegen Federkraft aus dem Eingriff mit dem Skischuh beweglich sind. Im verbundenen Zustand halten die Stützstifte den Skischuh im Fersenbereich fest am Ski, allerdings derart, dass zwischen der Unterseite des Skischuhs und der Oberseite des Skis ein lichter Abstand verbleibt, um ein Stopfen durch Schnee zu verhindern. Der Skischuh stützt sich im Fersenbereich somit in Vertikalrichtung zum Ski hin auf den Stützstiften ab und wird von den Stützstiften in die Gegenrichtung gehalten. Das Lösen der Verbindung, zum Abschnallen des Skis oder zum Gehen, gestaltet sich mühsam. Ferner ist eine sichere Auslösung im Falle eines Sturzes nicht mit der wünschenswerten Sicherheit gewährleistet.

[0003] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine zum Gehen und Steigen mit angeschnalltem Ski und somit für Tourengeher oder Freerider geeignete Skibindung zu schaffen, die trotz geringen Gewichts im Falle eines Sturzes die Auslösung mit höherer Sicherheit gewährleistet.

[0004] Die Erfindung geht von einer Skibindung aus, die einen Zehenhalter zum Halten eines vorderen Bereichs eines Schuhs und einen Fersenhalter zum Halten eines hinteren Bereichs des Schuhs aufweist. Der Fersenhalter umfasst eine Basis, die mit einem Ski verbunden ist oder durch Montage mit dem Ski verbunden werden kann. Die Basis ist vorteilhafterweise flach, beispielsweise platten- oder schienenförmig. Der Fersenhalter umfasst ferner eine Lagerstruktur, die in eine Vertikalrichtung der Bindung von der Basis aufragt, und eine auskragende Stützeinrichtung, an der der hintere Bereich des Schuhs in Vertikalrichtung abstützbar ist, so dass bei mit dem Ski verbundener Basis zumindest im hinteren Schuhbereich im abgestützten Zustand zwischen Schuh und Ski ein lichter Abstand verbleibt. Befindet sich der Schuh im abgestützten Zustand über der Basis, so schließt dies ein, dass zwischen Schuh und Basis ein lichter Abstand verbleibt. Einem Stopfen durch Schnee wird entgegengewirkt und der Wechsel von Gehen mit Ski auf Abfahren erleichtert. Der lichte Abstand beträgt vorzugsweise wenigstens einen Millimeter. Der Fersenhalter ist zum Schließen und Öffnen der Bindung aus einem Freigabezustand in einen Schließzustand und aus dem Schließzustand wieder in den Freigabezustand überführbar. Der Fersenhalter kann zumindest was den Gebrauch des Ski anbetrifft, fest mit dem Ski verbunden sein, muss also zum Gehen mit angeschnalltem Ski nicht vom Ski gelöst werden, wie dies bei Tourenbindungen mit schwenkbarer Tourenplatte der Fall ist. Eine lösbar und im gelösten Zustand beweglich mit dem Ski verbundene Tourenplatte kann entfallen. Die erfindungsgemäße Skibindung kann daher vorteilhafterweise eine tourengeeignete plattenlose Skibindung sein.

[0005] Der Zehenhalter ist so ausgebildet, dass er den Schuh im vorderen Schuhbereich zum Gehen mit angeschnalltem Ski beweglich, vorzugsweise schwenkbar hält, bevorzugt durch Bildung eines Gelenks lagert. Der Zehenhalter kann wie ein Zehenhalter bekannter Bindungen, beispielsweise der Tourenbindung der EP 0 199 098 B1 entsprechend gebildet sein. Er kann ein bewegliches, beispielsweise schwenkbewegliches Eingriffsglied zur Bildung eines Gelenks, vorzugsweise Drehgelenks, unmittelbar mit dem Schuh aufweisen. Er kann für die Schwenkbeweglichkeit des Schuhs aber auch selbst schwenkbeweglich mit dem Ski verbunden sein. Bevorzugt weist er ein bewegliches linkes Eingriffsglied und ein bewegliches rechtes Eingriffsglied auf, die mit am Schuh seitlich geformten oder gefügten Eingriffsgegengliedern ein Drehgelenk bilden. Die Drehachse des Drehgelenks ist vorzugsweise eine Querachse der Bindung, also eine Achse, die sich quer zur Vertikalrichtung und quer zu einer vom Fersenhalter zum Zehenhalter weisenden Längsrichtung der Bindung erstreckt. Das linke und das rechte Eingriffsglied können insbesondere schwenkbeweglich mit der Basis des Zehenhalter verbunden sein. Bevorzugt sind sie um eine in Längsrichtung weisende Achse schwenkbeweglich. Der Zehenhalter umfasst in bevorzugten Ausführungen ferner eine Federeinrichtung, gegen deren rückstellende Federkraft das wenigstens eine Eingriffsglied oder die vorzugsweise mehreren Eingriffsglieder des Zehenhalters aus einer Schließposition, in der sie den Schuh gelenkig halten können, in eine Freigabeposition beweglich ist oder sind.

[0006] Nach der Erfindung weist der Fersenhalter zusätzlich zur Stützeinrichtung einen Niederhalter auf, der relativ zur Lagerstruktur zwischen einer dem Schließzustand des Fersenhalters entsprechenden Schließposition und einer dem Freigabezustand des Fersenhalters entsprechenden Freigabeposition hin und her beweglich ist, vorzugsweise schwenkbeweglich, um den Schuh in der Schließposition auf der Stützeinrichtung ruhend niederzuhalten und in der Freigabeposition freizugeben. Ferner umfasst der Fersenhalter eine Federeinrichtung, die zumindest eine Niederhaltefeder aufweist, gegen deren Rückstellkraft der Niederhalter aus der Schließposition in die Freigabeposition beweglich ist. Der Niederhalter ist vorzugsweise so ausgebildet, dass er in der Schließposition von oben auf eine im hinteren Schuhbereich freie Oberseite des Schuhs, beispielsweise eine Oberseite einer überstehenden Schuhsohle, und dadurch die Unterseite des Schuhs auf die Stützeinrichtung drückt. Die Funktionsweise und auch die Form des erfindungsgemäßen Niederhalters kann zum Niederhalten des Schuhs der Funktionsweise eines Sohlenhalters von tourengeeigneten Sicherheitsbindungen entsprechen, wie sie beispielsweise aus der EP 2 329 864 A2 bekannt sind.

[0007] Ein Vorteil eines Fersenhalters mit einer Stützeinrichtung und einem Niederhalter ist, dass der Fersenhalter insbesondere bei einer Abfahrt eine gute Kippsteifigkeit aufweist, da der Fersenhalter durch die Stützeinrichtung sich nicht oder im Wesentlichen nicht quer zu einer Skilaufrichtung bewegen kann und zusätzlich gleichzeitig in Richtung auf die Skioberfläche gespannt ist.

[0008] Ein Abstand zwischen der Stützeinrichtung und dem Niederhalter kann zumindest in der Situation, in der die Stützeinrichtung und der Niederhalter den Skischuh in einer Fahrtposition auf dem Ski halten, unveränderlich sein. Der Abstand entspricht einem Abstand zwischen einem Eingriffsbereich für den Niederhalter und einem Eingriffsbereich der Stützeinrichtung an der Skischuhsohle.

[0009] Damit der Abstand konstant gehalten wird, auch zum Beispiel bei einem Stopfen aus Schnee unter der Skischuhsohle, sind die Stützeinrichtung und der Niederhalter im Wesentlichen nicht elastisch verformbar sondern verbiegungssteif ausgebildet.

[0010] Eine Schneespannhöhe des Fersenhalters kann zum Beispiel ca. 6 mm betragen. Dabei ist unter der Schneespannhöhe eine Höhe des Schneestopfens zu verstehen, der zum Beispiel zwischen der Basis des Fersenhalters und der Skischuhsohle gebildet ist. Im Regelfall schließt der Fersenhalter respektive der Niederhalter zuverlässig bis zu der genannten Schneespannhöhe von ca. 6 mm. In dieser Position kann auch die Stützeinrichtung bereits eine stützende Verbindung mit dem Skischuh eingehen, sodass der Skischuh sicher in dem Fersenhalter gehalten wird. Verringert sich die Höhe des Schneestopfens, kann die Federeinrichtung des Fersenhalters respektive die Niederhaltefeder den Niederhalter sozusagen "nachdrucken", bis bei einer Höhe des Schneestopfens von 0 mm der Skischuh direkt auf der Basis aufsteht.

[0011] Der Erfindung gelingt es, den wesentlichen Vorteil plattenloser Tourenbindungen, nämlich deren geringes Gewicht, mit erhöhter Auslösesicherheit und für das Abfahren vorteilhaft steifer Halterung des Schuhs zu vereinen. Die Erfindung trennt die Funktion des Stützens mit lichtem Abstand vom Ski und der Basis, falls diese sich unter der Stützeinrichtung erstreckt, von der Funktion des Niederhaltens durch Bereitstellung einer dem Abstützen dienenden Stützeinrichtung und eines dem Niederhalten dienenden Niederhalters, der dafür sorgt, dass der Schuh bei geschlossener Bindung auf die Stützeinrichtung gepresst wird. Der Schuh wird aufgrund des Zusammenwirkens von Niederhalter und Stützeinrichtung im Schließzustand des Fersenhalter steifer als bei den bekannten plattenlosen Tourenbindungen gehalten. Die Stützeinrichtung und der Niederhalter sind vorzugsweise so ausgebildet, dass der Niederhalter unmittelbar auf den Schuh und diesen unmittelbar auf die Stützeinrichtung presst, vorzugsweise von oben drückt. Die Stützeinrichtung wird von ihrer Doppelfunktion, die sie bei den plattenlosen Tourenbindungen der genannten Art erfüllen muss, entlastet. Vorzugsweise muss sie nur noch ihre eigentliche Funktion, die Stützfunktion, erfüllen. Die erfindungsgemäße Bindung ist auch bequemer handhabbar, da das mühsame Öffnen der Stützeinrichtung beim Wechsel von Abfahren auf Gehen mit angeschnalltem Ski entfällt und stattdessen nur noch ein von der Stützfunktion freier Niederhalter aus der Schließposition in die Freigabeposition bewegt werden muss.

[0012] Obgleich die Stützeinrichtung grundsätzlich von der Basis in Form einer den Schuh frei stellenden Stützstruktur nach oben aufragen und in diesem Sinne auskragen kann, beispielsweise stiftförmig, wird Ausführungen der Vorzug gegeben, in denen die Stützeinrichtung oberhalb des Skis oder oberhalb der Basis, falls die Basis sich in Längsrichtung auf den Zehenhalter zu über die Lagerstruktur hinaus erstreckt, und in derartigen Ausführungen mit einem lichten Abstand zur Basis, in Richtung auf den Zehenhalter auskragt.

[0013] In ersten Ausführungen ragt die Stützeinrichtung von der Lagerstruktur ab. In zweiten Ausführungen kragt die Stützeinrichtung von einer Schließeinheit aus, die den Niederhalter umfasst.

[0014] Für das Gehen mit angeschnalltem Ski ist es von Vorteil, wenn die Stützeinrichtung relativ zur Basis zwischen einer Aktivposition und einer Inaktivposition hin und her beweglich ist. Dabei kann der Fersenhalter zum Beispiel an einer Außenseite einen Hebel aufweisen, der mit der Stützeinrichtung verbunden ist und zusammen mit der Stützeinrichtung verschwenkt werden kann. Nimmt die Stützeinrichtung die Aktivposition ein, kann sich der Schuh mit seinem hinteren Bereich auf der Stützeinrichtung abstützen. Nimmt die Stützeinrichtung die Inaktivposition ein, ist der Schuh von der Stützeinrichtung frei und kann beim Gehen bis auf die Oberseite des Ski oder der Basis durchgedrückt werden. Die Beweglichkeit zwischen der Aktivposition und der Inaktivposition kann insbesondere eine Schwenkbeweglichkeit oder eine translatorische Beweglichkeit sein oder solch eine Beweglichkeit umfassen. Die Stützeinrichtung kann zwischen den beiden Positionen gemeinsam mit dem Niederhalter oder der Lagerstruktur hin und her beweglich sein. Das Wort "oder" wird hier wie auch sonst von der Erfindung stets im üblichen logischen Sinne eines "inklusiv oder" verstanden, umfasst also sowohl die Bedeutung von "entweder... oder" als auch die Bedeutung von "und", soweit sich aus dem jeweils konkreten Zusammenhang nicht ausschließlich nur eine dieser beiden Bedeutungen ergeben kann. Bezogen auf den Niederhalter und die Lagerstruktur bedeutet dies beispielsweise, dass in ersten Varianten die Stützeinrichtung gemeinsam mit dem Niederhalter, aber relativ zur Lagerstruktur, in zweiten Varianten gemeinsam mit der Lagerstruktur, aber relativ zum Niederhalter, und in dritten Varianten gemeinsam sowohl mit dem Niederhalter als auch der Lagerstruktur zwischen der Aktivposition und der Inaktivposition hin und her beweglich sein kann. Die Stützeinrichtung kann auch so angeordnet sein, dass sie in unterschiedliche Inaktivpositionen beweglich ist. Die unterschiedlichen Inaktivpositionen haben jedoch alle die gemeinsame Eigenschaft, dass bei in der jeweiligen Inaktivposition befindlicher Stützeinrichtung der Schuh frei von der Stützeinrichtung bis auf den Ski oder die Basis oder eine gegebenenfalls andere an der Oberseite des Ski befindliche Kontaktstelle bewegt werden kann. Die Stützeinrichtung kann in der Inaktivposition oder den unterschiedlichen Inaktivpositionen zumindest nicht in Bezug auf die Vertikalrichtung eine Stützfunktion für den Schuh ausüben.

[0015] In den ersten Ausführungen, in denen die Stützeinrichtung von der Lagerstruktur auskragt, kann die Stützeinrichtung vorteilhafterweise auch unmittelbar an der Lagerstruktur in Vertikalrichtung abgestützt sein. Sie kann mit der Lagerstruktur in einem Stück geformt sein, beispielsweise als ein Spritzgussteil aus Kunststoff. Sie kann stattdessen mit der Lagerstruktur aber auch unbeweglich gefügt sein, beispielsweise mittels Schraubverbindung oder Klebeverbindung oder einer anderen geeigneten Fügeverbindung. In bevorzugten Ausführungen ist die Stützeinrichtung relativ zur Lagerstruktur querbeweglich, d. h. quer zur Längsrichtung und Vertikalrichtung der Bindung, beispielsweise orthogonal zur Längsrichtung und zur Vertikalrichtung. Die Stützeinrichtung kann wie die genannten plattenlosen Tourenbindungen einen von der Lagerstruktur abragenden ersten Stützstift und einen von der Lagerstruktur abragenden zweiten Stützstift umfassen, die mit im hinteren Bereich korrespondierend ausgebildeten Schuhen zusammenwirken können, indem der erste und der zweite Stützstift jeweils in eine korrespondierende Aufnahme im hinteren Bereich solch eines Schuhs hineinragt, wenn sich der Schuh an der Stützeinrichtung abstützt. Wie bei den bekannten Stützeinrichtungen auch kann wenigstens einer der Stützstifte relativ zur Lagerstruktur und dem anderen der Stützstifte in Querrichtung beweglich und dadurch ein in Querrichtung zwischen den Stützstiften gemessener Abstand veränderlich sein. Zweckmäßigerweise sind sowohl der erste als auch der zweite Stützstift relativ zur Lagerstruktur querbeweglich. Anders als bei den bekannten Tourenbindungen muss der jeweilige querbewegliche Stützstift nicht gegen eine rückstellende Federkraft beweglich sein, da die Stützeinrichtung im Schließzustand des Fersenhalters erfindungsgemäß von der Funktion des Niederhaltens frei ist oder zumindest frei sein kann. Der wenigstens eine oder die bevorzugt beiden Stützstifte können somit frei querbeweglich sein, um mit den bekannten, korrespondierenden Schuhen in Erfüllung der Stützfunktion zusammenwirken zu können. Andererseits kann es von Vorteil sein, wenn der bewegliche Stützstift oder die beweglichen Stützstifte gegen eine vergleichsweise geringe Federkraft querbeweglich sind, um den Stiften eine Position vorzugeben und dadurch das Einfädeln in die Aufnahmen des Schuhs beim Einsteigen in die Bindung zu erleichtern.

[0016] In den ersten Ausführungen ist die Stützeinrichtung vorzugsweise relativ zum Niederhalter und vorzugsweise unabhängig vom Niederhalter beweglich. In den ersten Ausführungen kann insbesondere der Niederhalter relativ zur Stützeinrichtung, vorzugsweise unabhängig von der Stützeinrichtung, zwischen der Schließposition und der Freigabeposition hin und her beweglich sein.

[0017] In den zweiten Ausführungen, in denen die Stützeinrichtung von einer den Niederhalter umfassenden Schließeinheit auskragt, kann die Stützeinrichtung mit dem Niederhalter unbeweglich verbunden sein. Niederhalter und Stützeinrichtung können beispielsweise in einem Stück geformt sein, etwa aus Kunststoff im Spritzguss. Sie können miteinander auch mittels einer Fügeverbindung unbeweglich verbunden sein, beispielsweise mittels einer Klebeverbindung oder einer Schraubverbindung. Da die Stützeinrichtung beim Gehen mit angeschnalltem Ski nicht stören sollte, ist es in derartigen Ausführungen von Vorteil, wenn die Stützeinrichtung und der Niederhalter gemeinsam aus einer Aktivposition, die sie im Schließzustand des Fersenhalters einnehmen, in eine Inaktivposition bewegt werden können, in denen der Skischuh von dem Niederhalter und der Stützeinrichtung frei ist.

[0018] In Weiterbildungen der zweiten Ausführungen ist die Stützeinrichtung relativ zum Niederhalter hin und her beweglich, so dass die Stützeinrichtung bei in der Freigabeposition befindlichem Niederhalter aus einer Aktivposition in eine Inaktivposition beweglich ist. Der über den Zehenhalter mit dem Ski verbundene Schuh ist in derartigen Weiterbildungen vom Fersenhalter frei, wenn zum einen der Niederhalter die Freigabeposition und zum anderen die Stützeinrichtung die Inaktivposition einnehmen.

[0019] In Ausführungen, in denen die Stützeinrichtung als Trittsporn zum Schließen des Fersenhalters wirkt, wie vorzugsweise in den zweiten Ausführungen, ist die Stützeinrichtung relativ zur Lagerstruktur aus einer oberen Position in eine untere Position beweglich, vorzugsweise schwenkbeweglich, und mit dem Niederhalter so gekoppelt, dass eine Bewegung der Stützeinrichtung aus der oberen in die untere Position eine Bewegung des Niederhalters aus der Freigabeposition in die Schließposition bewirkt. Die Stützeinrichtung kann in Ausführungen, in denen sie als Trittsporn wirkt, mit dem Niederhalter unbeweglich verbunden, beispielsweise in einem Stück geformt oder fest gefügt sein. Bevorzugter ist eine als Trittsporn dienende Stützeinrichtung jedoch, wie zu den Weiterbildungen geschildert, relativ zum Niederhalter derart beweglich, dass sie bei in der Freigabeposition befindlichem Niederhalter in die Inaktivposition bewegt werden kann. Vorzugsweise ist sie beweglich an der den Niederhalter umfassenden Schließeinheit angeordnet, vorzugsweise schwenkbeweglich. In derartigen Ausführungen kann die Stützeinrichtung vorteilhafterweise in einen Anschlagkontakt mit der Schließeinheit bewegt werden, so dass bei weiterer Bewegung der Stützeinrichtung im Anschlagkontakt die Schließeinheit und damit gemeinsam der Niederhalter aus der Freigabeposition in die Schließposition bewegt wird. Nimmt der Niederhalter die Freigabeposition ein und befindet sich die Stützeinrichtung in dem Anschlagkontakt mit der Schließeinheit, kann sie die Trittspornfunktion erfüllen, indem der Skifahrer mit dem Schuh auf die Stützeinrichtung steigt und durch Druck nach unten, wie von Sicherheitsbindungen bekannt, gegen die Federkraft der Federeinrichtung des Fersenhalters, vorzugsweise der Niederhaltefeder, die Stützeinrichtung nach unten und im Anschlagkontakt den Niederhalter in die Schließposition bewegt. Wenn beim Öffnen des Fersenhalters der Niederhalter in die Freigabeposition bewegt und der Schuh von der Stützeinrichtung abgehoben wird, kann die Stützeinrichtung relativ zum Niederhalter in die Inaktivposition bewegt werden. Auf diese Weise kann ohne weitere Positionsveränderung des Niederhalters, nur durch Bewegung der Stützeinrichtung in die Inaktivposition, von Abfahren auf Gehen gewechselt werden. Eine als Trittsporn wirkende Stützeinrichtung bedarf vorteilhafterweise keines speziellen Schuhwerks mit einer Aufnahme für die auskragende Stützeinrichtung, da der Schuh mit seiner freien Unterseite auf der Stützeinrichtung aufliegen kann. Andererseits kann aber auch eine Stützeinrichtung, die für das Zusammenwirken mit einer oder mehrerer Aufnahmen im hinteren Schuhbereich gebildet ist, als Trittsporn wirkend angeordnet sein, indem sie mit dem Niederhalter in der erläuterten Weise gekoppelt ist.

[0020] Der Fersenhalter kann einen Trittsporn vorteilhafterweise auch zusätzlich zur Stützeinrichtung aufweisen, um den Fersenhalter durch Einsteigen in die Bindung schließen zu können, so dass für das Schließen keine zusätzliche Betätigung des Fersenhalters erforderlich ist. Der zusätzliche Trittsporn kann mit dem Niederhalter fest, unbeweglich, verbunden, beispielsweise gefügt oder in einem Stück geformt, oder entsprechend mit dem Niederhalter gekoppelt sein, wie es für reine Abfahrbindungen grundsätzlich bekannt ist. Solch ein Trittsporn kann insbesondere Bestandteil einer den Niederhalter bildenden Schließeinheit sein. Der zusätzliche Trittsporn wird im Schließzustand des Fersenhalters vorteilhafterweise durch die Stützeinrichtung vom Schuh entlastet, vorzugsweise freigestellt, so dass bei angeschnalltem Ski das Gewicht des Fahrers zumindest im Wesentlichen von der Stützeinrichtung aufgenommen wird.

[0021] Um den Charakter der Skibindung als Sicherheitsbindung noch zu verstärken, kann der Niederhalter relativ zur Basis für eine Vertikalauslösung in einem ersten Freiheitsgrad der Bewegung und für eine Seitenauslösung in einem anderen, zweiten Freiheitsgrad der Bewegung jeweils gegen eine Rückstellkraft der Federeinrichtung beweglich sein. In bevorzugten Ausführungen ist der Niederhalter unter diesem Gesichtspunkt im ersten Freiheitsgrad relativ zur Lagerstruktur und im zweiten Freiheitsgrad gemeinsam mit der Lagerstruktur relativ zur Basis beweglich. Grundsätzlich ist aber auch denkbar, den Niederhalter relativ zur Lagerstruktur im ersten und auch im zweiten Freiheitsgrad beweglich anzuordnen.

[0022] Der Niederhalter ist in bevorzugten Ausführungen an der Lagerstruktur beweglich abgestützt, entweder direkt oder über ein oder mehrere Zwischenglied(er). In zweckmäßigen Ausführungen ist der Niederhalter Bestandteil einer Schließeinheit. Die Schließeinheit kann in der Art eines Gehäuses geformt und die Lagerstruktur zumindest teilweise umgebend angeordnet sein.

[0023] Vorteilhafte Merkmale werden auch in den Unteransprüchen und deren Kombinationen beschrieben.

[0024] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Figuren erläutert. Die in den Ausführungsbeispielen offenbar werdenden Merkmale bilden jeweils einzeln und in jeder Merkmalskombination der Ansprüche und auch die vorstehend beschriebenen Ausgestaltungen vorteilhaft weiter. Es zeigen:
Figur 1
einen Fersenhalter eines ersten Beispiels in einem Schließzustand,
Figur 2
den Fersenhalter in einem Freigabezustand,
Figur 3
den im Schließzustand befindlichen Fersenhalter in einem Schnitt,
Figur 4
den im Freigabezustand befindlichen Fersenhalter in einem Schnitt,
Figur 5
den Fersenhalter in einem ersten inaktiven Zustand,
Figur 6
den Fersenhalter in einem zweiten inaktiven Zustand,
Figur 7
den Fersenhalter in einem dritten inaktiven Zustand,
Figur 8
einen Fersenhalter eines zweiten Beispiels in einer Seitenansicht,
Figur 9
den Fersenhalter des zweiten Beispiels in einer Stirnansicht,
Figur 10
den Fersenhalter des zweiten Beispiels in perspektivischer Sicht,
Figur 11
einen Fersenhalter eines dritten Beispiels in einer Seitenansicht,
Figur 12
den Fersenhalter des dritten Beispiels in perspektivischer Sicht,
Figur 13
einen Fersenhalter eines vierten Beispiels und
Figur 14
den Fersenhalter des vierten Beispiels in einem Schnitt.


[0025] Figur 1 zeigt einen Fersenhalter 10 eines ersten Ausführungsbeispiels in einer perspektivischen Sicht. Der Fersenhalter 10 ist fest mit einem Ski 1 verbunden. Der Fersenhalter 10 ist Bestandteil einer Skibindung, die auch noch einen nicht dargestellten Zehenhalter umfasst, der in Längsrichtung X des Ski 1 vom Fersenhalter 10 beabstandet ebenfalls fest mit dem Ski 1 verbunden ist. Der Zehenhalter dient der Halterung eines Skischuhs im vorderen Schuhbereich und ermöglicht dem im vorderen Bereich gehaltenen Schuh eine Schwenkbewegung um eine im vorderen Schuhbereich oder gegebenenfalls vor dem Schuh gelegene, in Querrichtung Y weisende Schwenkachse, wenn der Schuh vom Fersenhalter 10 gelöst ist, vom Fersenhalter 10 also nicht gehalten wird. In Figur 1 nimmt der Fersenhalter 10 einen Schließzustand ein, in dem er den Skischuh in einer zum Abfahren geeigneten Position relativ zum Ski 1 praktisch unbeweglich halten kann. Der Zehenhalter kann im Ganzen unbeweglich oder schwenkbeweglich mit dem Ski 1 verbunden sein, um für ein Gehen mit dem Ski 1 die Schwenkachse zu bilden. Die Schwenkachse kann bei unbeweglicher Verbindung von Zehenhalter und Ski insbesondere unmittelbar durch den Halteeingriff von Zehenhalter und Schuh definiert werden, beispielsweise durch Eingriff von Eingriffselementen des Zehenhalters in Aufnahmen des Schuhs.

[0026] In Figur 2 nimmt der Fersenhalter 10 einen Freigabezustand ein, in dem der Skifahrer in die Bindung steigen und diese schließen kann. Diesen Zustand nimmt der Fersenhalter 10 auch unmittelbar nach einer Auslösung oder einem gewollten Öffnen der Bindung ein.

[0027] Der Fersenhalter 10 umfasst eine Basis 2 für eine feste Verbindung mit dem Ski 1. Die Basis 2 umfasst wie bevorzugt, aber nur beispielhaft ein fest mit dem Ski 1 verbundenes erstes Basisteil und ein zweites Basisteil, das mit dem ersten Basisteil in Längsrichtung X beweglich, ansonsten jedoch unbeweglich verbunden ist. Von der Basis 2, im Beispiel vom zweiten Basisteil, ragt eine Lagerstruktur 3 auf, von der eine Stützeinrichtung 4 in Form eines linken Stützstifts 4 und eines rechten Stützstifts 4 in Längsrichtung X, d. h. in Richtung auf den Zehenhalter, auskragt. Die Stützeinrichtung 4 dient der Abstützung des Skischuhs in Vertikalrichtung Z. Im abgestützten Zustand greift die Stützeinrichtung 4 in korrespondierende Ausnehmungen, die der Schuh im hinteren Schuhbereich aufweist, wobei die Stützeinrichtung 4 so angeordnet ist, dass der sich auf der Stützeinrichtung 4 in Richtung auf den Ski 1 abstützende Schuh an seiner Unterseite einen lichten Abstand von der Oberseite des Ski aufweist. Sollte sich die Basis in Längsrichtung X bis unter die Stützeinrichtung 4 erstrecken, weist die Unterseite des Schuhs im abgestützten Zustand einen lichten Abstand von der Oberseite der Basis 2 auf. Durch die Abstützung des Schuhs auf der Stützeinrichtung 4 wird daher verhindert, dass bei einem Gehen mit dem Ski 1 im Bereich des Fersenhalters 10 angesammelter Schnee beim Wiedereinsteigen in die Bindung ein Schließen des Fersenhalters 10 behindert.

[0028] Anders als bei bekannten plattenlosen Tourenbindungen muss die Stützeinrichtung 4 den Schuh jedoch zum Abfahren nicht relativ zum Ski 1 fest niederhalten. Zur Erfüllung dieser Funktion umfasst der Fersenhalter 10 zusätzlich zur Stützeinrichtung 4 einen Niederhalter 6, der im Schließzustand des Fersenhalters 10 den Schuh auf die Stützeinrichtung 4 drückt. Der Schuh wird im Schließzustand des Fersenhalters 10 zwischen der Stützeinrichtung 4 und dem Niederhalter 6 vorteilhafterweise geklemmt. Der Niederhalter 6 ist so ausgebildet, dass er eine überstehende Sohle des Schuhs im hinteren Schuhbereich links und rechts übergreift und den Schuh dadurch wie grundsätzlich von reinen Abfahrbindungen bekannt niederhält, allerdings wegen der Stützeinrichtung 4 in besagtem lichten Abstand zum Ski.

[0029] Der Niederhalter 6 ist Bestandteil einer Schließeinheit 5, zu der ferner auch ein Trittsporn 7 gehört. Niederhalter 6 und Trittsporn 7 sind relativ zueinander unbeweglich. Im Ausführungsbeispiel ist die Schließeinheit 5 mit Niederhalter 6 und Trittsporn 7 in einem Stück geformt. Der Niederhalter 6 und der Trittsporn 7 sowie optional weitere Teile der Schließeinheit 5 können aber auch separat voneinander geformt und fest miteinander gefügt sein, um die Schließeinheit 5 zu bilden. Grundsätzlich können der Niederhalter 6 und der Trittsporn 7 auch relativ zueinander beweglich, aber in derartigen Ausführungen miteinander so gekoppelt sein, dass beim Einsteigen in die Bindung durch Druck auf den Trittsporn 7 der Niederhalter 6 aus der in Figur 2 dargestellten Freigabeposition in die in Figur 1 dargestellte Schließposition bewegt wird.

[0030] Die Schließeinheit 5 ist gehäuseartig geformt. Die Lagerstruktur 3 ragt von unten, d. h. von der Basis 2 aus in die Schließeinheit 5.

[0031] Der Fersenhalter 10 umfasst ferner einen Betätigungshebel 19, durch dessen Betätigung der Niederhalter 6, im Ausführungsbeispiel die gesamte Schließeinheit 5, aus der Schließposition in die Freigabeposition bewegt werden kann, um den Schuh zum Gehen oder Steigen oder zum Abschnallen des Ski 1 im Fersenbereich freizugeben. Der Betätigungshebel 19 ist mit der Schließeinheit 5 um eine zur Querrichtung Y parallele Schwenkachse schwenkbeweglich. Die schwenkbewegliche Verbindung wird mittels eines Gelenkelements 8 geschaffen, das als relativ zur Schließeinheit 5 unbewegliches Achselement gebildet ist. Das Gelenkelement 8 kann mit der Schließeinheit 5 in einem Stück geformt oder mit dieser fest gefügt sein. Der Betätigungshebel 10 ist relativ zur Schließeinheit 5 um dieses Gelenkelement 8 schwenkbeweglich. Das Gelenkelement 8 kann alternativ aber auch fest mit dem Betätigungshebel 19 verbunden oder an diesem in einem Stück geformt sein und mit der Schließeinheit 5 drehbeweglich verbunden sein. In noch einer Alternative kann das Gelenkelement 8 relativ jeweils zu der Schließeinheit 5 und dem Betätigungshebel 19 um die Schwenkachse des Betätigungshebels 19 drehbar sein.

[0032] Der Betätigungshebel 19 ist zum Öffnen der Bindung mit der Basis 2 in einem Kurvengelenk gekoppelt. Die Basis 2 bildet eine Führungskurve 2a des Kurvengelenks, wie bevorzugt, aber nur beispielhaft an einer dem Ski 1 abgewandten Oberseite, und der Betätigungshebel 19 weist an einer der Führungskurve 2a zugewandten Seite Eingriffselemente 19a und 19b auf, die im Eingriff mit der Führungskurve 2a als Eingriffsnocken des Betätigungshebels 19 wirken. Die Führungskurve 2a und die Eingriffselemente 19a und 19b sind so geformt und relativ zur Schwenkachse des Betätigungshebels 19 angeordnet, dass bei einem Niederdrücken des Betätigungshebels 19 in einer ersten Phase des Niederdrückens das Eingriffselement 19a im Eingriff mit der Führungskurve 2 ist und die Schwenkachse bei 8 und damit gemeinsam die Schließeinheit 5 mit Niederhalter 6 durch das Niederdrücken über einen zwischen dem Eingriffselement 19a und der Schwenkachse vorhandenen Hebel vom Ski 1 weg aufwärts bewegt wird. Während dieser Aufwärtsbewegung gleitet das Eingriffselement 19a über die Führungskurve 2a. Beim weiteren Niederdrücken gelangt das Eingriffselement 19b in den Eingriff mit der Führungskurve 2a. Im Eingriff der Führungskurve 2a und des Eingriffselements 19b wird beim weiteren Niederdrücken des Betätigungshebels 19 die Schließeinheit 5 mit dem Niederhalter 6 vom Schuh weg nach hinten gekippt und der Schuh im hinteren Schuhbereich dadurch freigegeben. Die gleiche Bewegung führt die Schließeinheit 5 mit dem Niederhalter 6 auch dann aus, wenn beim Abfahren entsprechend hohe Vertikalkräfte auf den Schuh wirken, wie sie insbesondere im Falle eines Sturzes auftreten können. Der Fersenhalter 10 löst in solch einem Fall wie grundsätzlich von reinen Abfahrbindungen bekannt aus. Er bietet somit zum einen die von reinen Abfahrbindungen bekannte Stabilität und Steifigkeit im Schließzustand, ferner die Auslösesicherheit derartiger Bindungen und auch deren bequeme und sichere Betätigung zum Öffnen.

[0033] Die Figuren 3 und 4 zeigen den Fersenhalter 10 des ersten Ausführungsbeispiels jeweils im gleichen Schnitt, Figur 3 im Schließzustand entsprechend Figur 1 und Figur 4 im Freigabezustand entsprechend Figur 2. Zu erkennen ist eine Anschubfeder 11, die in der Basis 2 angeordnet ist und das zweite Basisteil relativ zu dem unbeweglich mit dem Ski 1 verbundenen ersten Basisteil mit einer in Längsrichtung X nach vom wirkenden Federkraft beaufschlagt, um unterhalb des Schuhs stattfindende Biegungen des Ski 1 in bekannter Weise auszugleichen.

[0034] Der Niederhalter 6 wird mit Federkraft, die eine Niederhaltefeder 9 einer Federeinrichtung erzeugt, in der Schließposition gehalten und kann nur gegen diese Federkraft in die Freigabeposition bewegt werden. Die Federeinrichtung umfasst ferner eine Spanner, der in Richtung der Federkraft und gegen die Federkraft hin und her relativ zur Lagerstruktur 3 beweglich ist. Der Spanner umfasst Spannelemente 13 und 14 und ein Verbindungselement 12. Die Niederhaltefeder 9 stützt sich mit einem Federende am Spannelement 13 und mit ihrem anderen Federende an der Lagerstruktur 3 ab. Das andere Spannelement 14 befindet sich vom Spannelement 13 aus gesehen in Richtung der Federkraft hinter dem die Niederhaltefeder 9 abstützenden Bereich der Lagerstruktur 3. Das Verbindungselement 12 verbindet die Spannelemente 13 und 14 in Richtung der Federkraft miteinander. Das Verbindungselement 12 ist mit dem Spannelement 13 gefügt, im Beispiel mittels Schraubverbindung, und bildet für das Spannelement 14 einen Anschlag, gegen den das Spannelement 14 aufgrund der Federkraft gedrückt wird. Die feste Fügeverbindung mit dem Spannelement 13 könnte durch einen in die Gegenrichtung wirkenden Anschlag ersetzt werden, ebenso könnte anstelle der losen Anschlagverbindung auch das Spannelement 14 mit dem Verbindungselement 12 fest gefügt sein, der Spanner 12-14 muss nur die Federkraft der Niederhaltefeder 9 aufnehmen können, so dass diese zwischen den Spannelementen 13 und 14 gespannt werden kann.

[0035] Die Lagerstraktur 3 ragt wie bereits erwähnt von der Basis 2 auf und in die Schließeinheit 5 hinein. Die Niederhaltefeder 9 ist in der hohlen Lagerstruktur 3 angeordnet. Das Verbindungselement 12 ragt durch einen Federstützbereich der Lagerstruktur 3, an dem die Niederhaltefeder 9 abgestützt ist, und ragt weiter nach auch durch die Schließeinheit 5. Das Spannelement 14 liegt auf einer von der Lagerstruktur 3 abgewandten Seite der Schließeinheit 5 auf. Zwischen dem Spannelement 14 und dem vom Verbindungselement 12 durchragten Bereich der Lagerstruktur 3 verbleibt ein Spalt, in dem sich ein oberer Bereich der Schließeinheit 5 erstreckt. Die Schließeinheit 5 ist in diesem Bereich, den das Verbindungselement 12 ebenfalls durchragt, mit einer sich in Richtung auf den Niederhalter 6 erstreckenden Ausnehmung versehen, so dass die für die Funktion des Niederhalters 6 erforderliche Beweglichkeit erhalten wird.

[0036] Wie bereits anhand der Figuren 1 und 2 für das Zusammenwirken von Betätigungshebel 19 und Basis 2 beschrieben, bewegt sich die Schließeinheit 5 mit dem Niederhalter 6 im Falle einer Vertikalauslösung in einer ersten Phase der Bewegung aus der Schließposition relativ zur Lagerstruktur 3 translatorisch ein Stück weit nach oben und drückt bei diesem Hub das Spannelement 14 nach oben, weg vom Federstützbereich der Lagerstruktur 3. Aufgrund der zugfesten Verbindung von Verbindungselement 12 und Spannelement 13 bewegt sich dieses in Richtung auf den Federstützbereich der Lagerstruktur 3, so dass die Niederhaltefeder 9 gespannt wird. Dieser in der ersten Bewegungsphase translatorische, beispielsweise lineare Hub wird durch eine Führung der Schließeinheit 5 an der Lagerstruktur 3 erzwungen. Mit 5a ist ein Führungsabschnitt der Schließeinheit 5 bezeichnet, mit dem die Schließeinheit 5 an der Lagerstruktur 3 in der ersten Bewegungsphase geführt ist. Im weiteren Verlauf der Bewegung gelangt die Schließeinheit 5 aus der Zwangsführung mit der Lagerstruktur 3 und fährt, wie in Figur 4 erkennbar, in den sich weiter vergrößernden Spalt zwischen dem Federstützbereich der Lagerstruktur 3 und dem gegenüberliegenden Spannelement 14 ein. Diese Einfahrbewegung wird durch die Ausnehmung an der Oberseite der Schließeinheit 5, durch die das Verbindungselement 12 ragt, ermöglicht. In dieser zweiten Bewegungsphase kippt der Niederhalter 6 nach oben und hinten vom Schuh weg und gibt diesen dadurch frei. Der geschilderte Bewegungsablauf findet beim Fahren während einer Vertikalauslösung und ebenso bei einem gewollten Lösen der Bindung durch Betätigung des Betätigungshebels 19 gleichermaßen statt.

[0037] Um beim Gehen mit dem Ski 1 den Schuh über die Stützeinrichtung 4, im ersten Ausführungsbeispiel auch über den Trittsporn 7 hinaus weiter in Richtung auf den Ski 1 bewegen zu können, können die Stützeinrichtung 4 und die Schließeinheit 5 aus dem Interaktionsbereich mit dem Schuh bewegt werden. Zu diesem Zweck ist die Lagerstruktur 3 relativ zur Basis 2 aus der in den Figuren 1 bis 4 eingenommenen Aktivposition, in der der Fersenhalter 10 mit dem Schuh zum Schließen der Bindung und Abfahren interagieren kann, in eine Inaktivposition bewegbar. Die Schließeinheit 5 macht die Bewegung der Lagerstruktur 3 in die Inaktivposition und aus dieser zurück in die Aktivposition mit, indem die Lagerstruktur 3 als Träger für die Schließeinheit 5 dient.

[0038] Um die Stützeinrichtung 4 und die Schließeinheit 5 in die Inaktivposition bewegen zu können, ist die Lagerstruktur 3 mit der Basis 2 um eine zur Hochachse Z zumindest im Wesentlichen parallele Achse drehbeweglich verbunden. Die Aktivposition und die Inaktivposition sind im Rahmen der Drehbeweglichkeit vorgegebene Rastpositionen. Der hierbei zwischen der Lagerstruktur 3 und der Basis 2 wirksame Rastmechanismus umfasst, wie in den Figuren 3 und 4 erkennbar, ein Kurvengelenk mit einer an der Lagerstruktur 3 geformten Führungskurve 15 und einem mit der Führungskurve 15 im Eingriff befindlichen Eingriffsglied 16, das an der Basis 2 abgestützt und relativ zur Basis 2 quer zur Hochachse Z beweglich ist, wie bevorzugt nur translatorisch. Das Eingriffsglied 16 wird von einer Feder 17 mit einer Federkraft beaufschlagt, die das Eingriffsglied 16 gegen die Führungskurve 15 drückt. Die Feder 17 stützt sich mit einem Federende am Eingriffsglied 16 und mit einem anderen Federende an einem Spannelement 18 ab, das gleichzeitig der Einstellung der Federkraft der Feder 17 dient. Die Führungskurve 15 verläuft am äußeren Umfang der Lagerstruktur 3 und weist wenigstens zwei abgeflachte, beispielsweise ebene, Abschnitte auf, von denen der eine der Aktivposition und der andere der Inaktivposition entspricht.

[0039] Die Figuren 5 bis 7 zeigen den Fersenhalter 10 mit der in der Inaktivposition befindlichen Lagerstruktur 3. Vom Schuh S ist der in der Aktivposition der Lagerstruktur 3 mit dem Fersenhalter 10 interagierende hintere Sohlenbereich dargestellt. Wie zu erkennen, können die Stützeinrichtung 4 und der Trittsporn 7 und im Weiteren auch der Niederhalter 6 beim Gehen in der Inaktivposition nicht behindern. Der Schuh S kann frei vom Fersenhalter 10 in Richtung auf den Ski 1 durchgedrückt werden. Mit 1a ist eine optional an der Oberseite des Ski 1 montierte kurze Abragung bezeichnet, die den Schuh S in einem geringen Abstand von der Oberseite des Skis 1 hält. Die Abragung 1a kann Bestandteil der Basis 2 oder getrennt von dieser angeordnet sein.

[0040] Der Betätigungshebel 19 erfüllt eine Doppelfunktion. Zum einen dient er wie beschrieben dem Öffnen des Fersenhalters 10, nämlich dazu, den Niederhalter 6 aus der Schließposition in die Freigabeposition zu bewegen. Zum anderen dient der Betätigungshebel 19 auch als Steighilfe beim Gehen mit dem Ski. Hierfür ist er auch in der Inaktivposition der Lagerstruktur 3 im Rahmen seiner schwenkbeweglichen Lagerung mittels des Gelenkelements 8 in unterschiedliche Positionen schwenkbar. In einer ersten dieser Schwenkpositionen, die der Betätigungshebel 19 in Figur 5 einnimmt und die der Position im Schließzustand des Niederhalters 6 im Wesentlichen entspricht, ist der Schuh S auch frei vom Betätigungshebel 19.

[0041] Zur Erfüllung der Funktion als Steighilfe sind im Bereich des freien Endes in unterschiedliche Richtungen abragende Steighilfeelemente 19c und 19d geformt. Die Steighilfeelemente 19c und 19d ragen am freien Ende des Betätigungshebels 19 voneinander weg, beispielhaft V-förmig. Der Betätigungshebel 19 kann aus seiner in Figur 5 eingenommenen Grundposition in Richtung auf den Ski 1 in die Überdeckung mit der vom Schuh S überdeckten Fläche des Ski geschwenkt werden bis in eine Anschlagposition, die er in Figur 6 einnimmt. In der Anschlagposition stützt sich der Schwenkhebel 19 über das Steighilfeelement 19d am Ski 1 ab, im Ausführungsbeispiel an der Abragung 1a. Der Schuh S kann in dieser Position des Schwenkhebels 19 mit seiner Unterseite bis gegen das Steighilfeelement 19c durchgedrückt werden und sich beim Steigen auf diesem abstützen. Der Betätigungshebel 19 kann ferner in einer zwischen der Grundposition und der in Figur 6 eingenommenen Position befindlichen Zwischenposition fixiert werden, beispielsweise mittels Rastverbindung.

[0042] In Figur 7 nimmt der Betätigungshebel 19 diese Zwischenposition ein. In der Zwischenposition kann der Schuh S mit seiner Unterseite bis gegen das Steighilfeelement 19d durchgedrückt werden und sich beim Steigen auf diesem abstützen. Die Zwischenposition wird für steilere Anstiege verwendet.

[0043] Die Figuren 8 bis 10 zeigen einen Fersenhalter 20 eines zweiten Ausführungsbeispiels, Figur 8 in einer Seitenansicht, Figur 9 in einer Stirnansicht vom Zehenhalter aus gesehen und Figur 10 in einer perspektivischen Sicht. Der Fersenhalter 20 umfasst eine Basis 22 für die Verbindung mit einem Ski, eine von der Basis 22 aufragende Lagerstruktur 23, eine von der Lagerstruktur 23 auskragende Stützeinrichtung 24, eine Schließeinheit 25 mit Niederhalter 26 und eine Federeinrichtung mit einer linken und einer rechten Niederhaltefeder 29.

[0044] Der Fersenhalter 20 ist gegenüber dem Fersenhalter 10 des ersten Ausführungsbeispiels vereinfacht. Er weist beispielsweise keinen Trittsporn auf.

[0045] Die Schließeinheit 25 ist als ein zweiarmiger Hebel gebildet, der um eine mittels eines Gelenkelements 28 gebildete Dreh- bzw. Schwenkachse schwenkbar ist. Einer der beiden Hebelarme der Schließeinheit 25 bildet den Niederhalter 26, und der andere Hebelarm bildet den Betätigungshebel 27. Die Niederhaltefedern 29 wirken als Zugfedern und halten den Niederhalter 26 in der in den Figuren 8 bis 10 eingenommenen Schließposition. Durch Druck auf den Betätigungshebel 27, d. h. den anderen Hebelarm der Schließeinheit 25, kann der Niederhalter 26 gegen die rückstellende Kraft der Niederhaltefedern 29 in die Freigabeposition bewegt werden. Gleiches gilt beim Auftreten entsprechend hoher Kräfte im Falle einer Vertikalauslösung. Die Stützeinrichtung 24 wird wie im ersten Ausführungsbeispiel durch einen linken und einer rechten Stützstift 24 gebildet. Die Stützstifte 24 sind relativ zueinander querbeweglich und werden vorzugsweise mittels Federkraft in einer Grundposition relativ zueinander gehalten, um das Einfädeln in entsprechend am Schuh S geformte Aufnahmen zu erleichtern. Grundsätzlich können sie aber auch frei relativ zueinander querbeweglich sein. Die Stützeinrichtung 24 entspricht oder kann der Stützeinrichtung 4 des ersten Ausführungsbeispiels entsprechen. Um den Schuh S zum Abfahren mittels der Bindung halten zu können, drückt der Skifahrer den von der Schließeinheit 25 gebildeten Betätigungshebel 27 in Richtung auf den Ski, so dass der Niederhalter 26 gegen die Kraft der Niederhaltefedern 29 in die Freigabeposition geschwenkt wird, steigt mit dem Schuh in die Bindung und löst den Druck vom Betätigungshebel, so dass der Niederhalter 26 aufgrund der Federkraft zurück in die Schließposition schwenkt und die Schuhsohle von oben übergreift. Von den erläuterten Unterschieden abgesehen entspricht der Fersenhalter 20 dem Fersenhalter 10 des ersten Ausführungsbeispiels, so dass auf die dortigen Ausführungen verwiesen wird, insbesondere in Bezug auf die Beweglichkeit in die Inaktivposition und wieder zurück in die in den Figuren 8 bis 10 eingenommene Aktivposition.

[0046] Die Figuren 11 und 12 zeigen einen Fersenhalter eines dritten Ausführungsbeispiels in einer Seitenansicht und in einer perspektivischen Sicht. Der Fersenhalter 30 umfasst eine der Verbindung mit dem Ski dienende Basis 32, eine von dieser aufragende Lagerstruktur 33, eine von der Lagerstruktur 33 in Richtung auf den Zehenhalter auskragende Stützeinrichtung 34 und eine Schließeinheit 35 mit Niederhalter 36, Betätigungshebel 37 und Gelenkelement 38. Insoweit entspricht der Fersenhalter 30 dem Fersenhalter 20. Er unterscheidet sich von diesem lediglich durch die Federeinrichtung, die den Niederhalter 36 in die Schließposition spannt. Während die Federeinrichtung des zweiten Ausführungsbeispiels zwei außen angeordnete und somit offenliegende Niederhaltefedern 29 aufweist, umfasst die Federeinrichtung des dritten Ausführungsbeispiels eine Niederhaltefeder 39, die in einem Gehäuse angeordnet und über ein Eingriffsglied und eine Führungskurve in von Abfahrbindungen an sich bekannter Weise mit der Schließeinheit 35 und in der Folge mit dem Niederhalter 36 gekoppelt ist, um die zum Niederhalten des Schuhs erforderliche Kraft aufzubringen, andererseits aber die Vertikalauslösung im Falle eines Sturzes und eine bequeme Betätigung zum Öffnen der Bindung zu ermöglichen.

[0047] Die Figuren 13 und 14 zeigen einen Fersenhalter 40 eines vierten Ausführungsbeispiels in einer perspektivischen Sicht und in einem Schnitt. Der Fersenhalter 40 umfasst eine Basis 42 für die Verbindung mit einem Ski, eine von der Basis 42 aufragende Lagerstruktur 43, eine Schließeinheit 45 mit Niederhalter 46, eine Federeinrichtung mit Niederhaltefeder 49 und eine Stützeinrichtung 44. Die Schließeinheit 45 befindet sich in einem inaktiven Zustand zum Gehen bzw. Steigen mit Ski.

[0048] Die Stützeinrichtung 44 ist im Unterschied zu den anderen Ausführungsbeispielen an der Schließeinheit 45 zwischen einer Aktiv- und einer Inaktivposition hin und her beweglich gelagert. Im Ausführungsbeispiel ist sie wie bevorzugt schwenkbeweglich gelagert. Dazu weist der 40 Fersenhalter einen Hebel 47 auf, der mit der in der Figur 13 nicht sichtbaren Stützeinrichtung 44 drehfest verbunden ist, sodass die Stützeinrichtung 44 mittels des Hebels 47 von der Aktivposition in die Inaktivposition verschwenkt und bevorzugt in der jeweiligen Position festgelegt werden kann. In der Aktivposition kann sich der Schuh S mit seinem hinteren Bereich an der Stützeinrichtung 44 abstützen. In der Inaktivposition ist der Schuh S frei von der Stützeinrichtung 44 und kann beim Gehen bis auf die Basis 42 durchgedrückt werden. In der Figur 13 ist der Hebel 47 in der Aktivposition gezeigt. Aus dieser Position kann der Hebel 47 in Pfeilrichtung in die Inaktivposition verschwenkt werden.

[0049] Die Stützeinrichtung 44 bildet auch einen Trittsporn des Fersenhalters 40. Zur Erfüllung der Stütz- und auch der Trittspornfunktion ist sie relativ zur Schließeinheit 45 aus der Inaktivposition bis gegen einen Anschlag der Schließeinheit 45 in die Aktivposition beweglich. Nimmt der Niederhalter 46 die Freigabeposition ein, kann der Skifahrer zum Schließen der Bindung auf die in der Aktivposition befindliche Stützeinrichtung 44 steigen und durch Druck nach unten, in Richtung auf den Ski, über die Stützeinrichtung 44 auf die Schließeinheit 45 wirken und diese und damit gemeinsam den Niederhalter 46 in die Schließposition bewegen.

[0050] Die Niederhaltefeder 49 ist in der Lagerstruktur 43 angeordnet. Die Federeinrichtung weist über die Niederhaltefeder 49 hinaus eine weitere Feder 50 auf, gegen deren rückstellende Federkraft der Fersenhalter 40 bei entsprechend großer, in Querrichtung Y wirkender Seitenkraft auslöst. Der Fersenhalter 40 ermöglicht somit gegen die rückstellende Kraft der Niederhaltefeder 49 eine Vertikalauslösung und gegen die rückstellende Kraft der Feder 50 eine Seitenauslösung.

Bezugszeichen:



[0051] 
1
Ski
1a
Auflage
2
Basis
2a
Führungskurve
3
Lagerstruktur
4
Stützeinrichtung
5
Schließeinheit
5a
Führungsabschnitt
6
Niederhalter
7
Trittsporn
8
Gelenkelement
9
Niederhaltefeder
10
Fersenhalter
11
Anschubfeder
12
Verbindungselement
13
Spannelement
14
Spannelement
15
Feder
16
Führungskurve
17
Eingriffsglied
18
Spannelement
19
Betätigungshebel
19a
Eingriffselement
19b
Eingriffselement
19c
Steighilfeelement
19d
Steighilfeelement
20
Fersenhalter
21
-
22
Basis
23
Lagerstruktur
24
Stützeinrichtung
25
Schließeinheit
26
Niederhalter
27
Betätigungshebel
28
Gelenkelement
29
Niederhaltefeder
30
Fersenhalter
31
-
32
Basis
33
Lagerstruktur
34
Stützeinrichtung
35
Schließeinheit
36
Niederhalter
37
Betätigungshebel
38
Gelenkelement
39
Niederhaltefeder
40
Fersenhalter
41
-
42
Basis
43
Lagerstruktur
44
Stützeinrichtung
45
Schließeinheit
46
Niederhalter
47
Hebel
48
Gelenkelement
49
Niederhaltefeder
50
Feder
51
Eingriffselement
52
Verbindungselement
S
Schuh
X
Längsachse
Y
Querachse
Z
Hochachse



Ansprüche

1. Skibindung mit einem Zehenhalter zum beweglichen Halten eines vorderen Bereichs eines Schuhs und einem Fersenhalter, der Fersenhalter (10; 20; 30; 40) umfassend:

(a) eine mit einem Ski (1) verbundene oder verbindbare Basis (2; 22; 32; 42),

(b) eine Lagerstruktur (3; 23; 33; 43), die in eine Vertikalrichtung (Z) der Skibindung von der Basis (2; 22; 32; 42) aufragt,

(c) eine auskragende Stützeinrichtung (4; 24; 34; 44), auf der ein hinterer Bereich des Schuhs (S) in Vertikalrichtung (Z) abstützbar ist,

(d) einen Niederhalter (6; 26; 36; 46), der relativ zur Lagerstruktur (3; 23; 33; 43) zwischen einer Schließposition und einer Freigabeposition hin und her beweglich ist, um den Schuh (S) in der Schließposition auf der Stützeinrichtung (4; 24; 34; 44) ruhend niederzuhalten und in der Freigabeposition freizugeben,

(e) wobei der hintere Bereich des Schuhs (S) bei in der Schließposition befindlichem Niederhalter (6; 26; 36; 46) auf der Stützeinrichtung (4; 24; 34; 44) mit einem lichten Abstand zum Ski (1) in Vertikalrichtung (Z) abstützbar ist,

(f) und eine Federeinrichtung (9; 29; 39; 49), gegen deren Rückstellkraft der Niederhalter (6; 26; 36; 46) aus der Schließposition in die Freigabeposition beweglich ist.


 
2. Skibindung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützeinrichtung (4; 24; 34; 44) relativ zur Basis (2; 22; 32; 42) zwischen einer Aktivposition und einer Inaktivposition hin und her beweglich, vorzugsweise schwenkbar oder translatorisch beweglich ist, und der hintere Bereich des Schuhs (S) in der Aktivposition auf der Stützeinrichtung (4; 24; 34; 44) abstützbar und in der Inaktivposition von der Stützeinrichtung (4; 24; 34; 44) frei ist.
 
3. Skibindung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützeinrichtung (4; 24; 34; 44) gemeinsam mit dem Niederhalter (6; 26; 36; 46) oder der Lagerstruktur (3; 23; 33; 43) zwischen der Aktivposition und der Inaktivposition hin und her beweglich ist.
 
4. Skibindung nach einem der zwei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützeinrichtung (44) aus der Aktivposition relativ zu dem Niederhalter (46) in die Inaktivposition beweglich ist.
 
5. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützeinrichtung (4; 24; 34; 44) und der Niederhalter (6; 26; 36; 46), vorzugsweise die Lagerstruktur (3; 23; 33; 43) mit der Stützeinrichtung (4; 24; 34; 44) und dem Niederhalter (6; 26; 36; 46), relativ zur Basis (2; 22; 32; 42) zwischen einer Aktivposition in eine Inaktivposition hin und her beweglich sind, vorzugsweise gemeinsam, wobei der Fersenhalter (10; 20; 30) den Schuh (S) in der Aktivposition halten kann und der Schuh (S) vom Fersenhalter (10; 20; 30) frei ist, wenn die Stützeinrichtung (4; 24; 34; 44) und der Niederhalter (6; 26; 36; 46) die Inaktivposition einnehmen.
 
6. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalter (6; 26; 36) aus der Schließposition relativ zu der Stützeinrichtung (4; 24; 34) in die Freigabeposition beweglich ist.
 
7. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützeinrichtung (4; 24; 34; 44) von der Lagerstruktur (3; 23; 33; 43) oder einer den Niederhalter (6; 26; 36; 46) umfassenden Schließeinheit (5; 25; 35; 45) abragt, vorzugsweise in Richtung auf den Zehenhalter abragt.
 
8. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalter (6; 26; 36; 46) relativ zur Basis (2; 22; 32; 42) für eine Vertikalauslösung in einem ersten Freiheitsgrad der Bewegung und für eine Seitenauslösung in einem anderen, zweiten Freiheitsgrad der Bewegung jeweils gegen eine Rückstellkraft der Federeinrichtung (9; 29; 39; 49) beweglich ist.
 
9. Skibindung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Niederhalter (6; 26; 36; 46) im ersten Freiheitsgrad relativ zur Lagerstruktur (3; 23; 33; 43) und im zweiten Freiheitsgrad gemeinsam mit der Lagerstruktur (3; 23; 33; 43) relativ zur Basis (2; 22; 32; 42) beweglich ist.
 
10. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützeinrichtung (4; 24; 34) einen von der Lagerstruktur (3; 23; 33) abragenden ersten Stützstift und einen von der Lagerstruktur (3; 23; 33) abragenden zweiten Stützstift umfasst und die Stützstifte jeweils in eine korrespondierende Aufnahme des hinteren Bereichs des Schuhs (S) hineinragen, wenn sich der Schuh an der Stützeinrichtung (4; 24; 34) abstützt, und vorzugsweise wenigstens der erste Stützstift relativ zur Lagerstruktur (3; 23; 33) und dem zweiten Stützstift quer zur Vertikalrichtung (Z) beweglich und dadurch ein Abstand zwischen den Stützstiften veränderlich ist.
 
11. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützeinrichtung (44) als Trittsporn wirkt, indem die Stützeinrichtung (44) relativ zur Lagerstruktur (43) aus einer oberen in eine untere Position beweglich und mit dem Niederhalter (46) so gekoppelt ist, dass eine Bewegung der Stützeinrichtung (44) aus der oberen in die untere Position eine Bewegung des Niederhalters (46) aus der Freigabe- in die Schließposition bewirkt.
 
12. Skibindung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützeinrichtung (44) mit dem Niederhalter (46) beweglich verbunden, vorzugsweise an einer den Niederhalter (46) umfassenden Schließeinheit (45) beweglich abgestützt ist.
 
13. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fersenhalter (10; 20; 30; 40) einen Betätigungshebel (19; 27; 37; 47) umfasst, der mit dem Niederhalter (6; 26; 36; 46) verbunden ist, so dass durch Betätigung des Betätigungshebels (19; 27; 37; 47) der Niederhalter (6; 26; 36; 46) aus der Schließposition in die Freigabeposition bewegbar ist.
 
14. Skibindung nach dem vorhergehenden Anspruch und einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungshebel (19; 27; 37; 47) so geformt und angeordnet ist, dass er als Steighilfe benutzt werden kann, wenn die Stützeinrichtung (4; 24; 34; 44) oder der Niederhalter (6; 26; 36; 46) die Inaktivposition einnimmt oder einnehmen, wobei der Betätigungshebel (19; 27; 37; 47) relativ zu der Basis (2; 22; 32; 42) in eine Steigposition, vorzugsweise in unterschiedliche Steigpositionen, zumindest dann beweglich ist, wenn die Stützeinrichtung (4; 24; 34; 44) oder der Niederhalter (6; 26; 36; 46) die Inaktivposition einnimmt oder einnehmen, um den Schuh (S) im Bereich des Fersenhalters auf unterschiedlichen Höhen abstützen zu können.
 
15. Skibindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zehenhalter eine mit dem Ski (1) verbundene oder verbindbare Basis und wenigstens ein Eingriffsglied aufweist, das relativ zu dieser Basis zwischen einer Schließposition und einer Freigabeposition hin und her beweglich ist, um den Schuh (S) im vorderen Bereich beweglich, vorzugsweise schwenkbeweglich, mit der Basis des Zehenhalters zu verbinden.
 




Zeichnung

























Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente