Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Arbeitsgerät zum Setzen von Befestigungselementen in einen
Untergrund, mit einem Brennstoffbehälter und einer Dosiereinrichtung, über die Brennstoff
aus dem Brennstoffbehälter einem Brennraum zugeführt wird, in welchem ein zündfähiges
Gemisch gezündet wird, um ein Befestigungselement zu setzen, und mit einem Temperatursensor.
Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Betreiben eines derartigen Arbeitsgeräts.
Stand der Technik
[0002] Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2008 000 973 A1 ist ein handgeführtes Arbeitsgerät mit einem Temperatursensor zur Überwachung der
Geräte- oder Umgebungstemperatur bekannt.
Darstellung der Erfindung
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, unerwünschte Störungen im Betrieb eines Arbeitsgeräts
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zu vermeiden oder deren Anzahl zu reduzieren.
[0004] Die Aufgabe ist bei einem Arbeitsgerät zum Setzen von Befestigungselementen in einen
Untergrund, mit einem Brennstoffbehälter und einer Dosiereinrichtung, über die Brennstoff
aus dem Brennstoffbehälter einem Brennraum zugeführt wird, in welchem ein zündfähiges
Gemisch gezündet wird, um ein Befestigungselement zu setzen, und mit einem Temperatursensor,
dadurch gelöst, dass das Arbeitsgerät einen Behältertemperatursensor und einen Dosiertemperatursensor
umfasst. Bei dem Arbeitsgerät handelt es sich vorzugsweise um ein handgeführtes Arbeitsgerät
zum Setzen von Bolzen, das mit Brenngas betrieben wird. Daher wird das Arbeitsgerät
auch als gasbetriebenes Bolzensetzgerät oder Bolzenschubwerkzeug bezeichnet. Der Brennstoff
in dem Brennstoffbehälter liegt vorzugsweise als flüssiges Brenngas vor, das in einem
technisch nachteiligen, kritischen Betriebszustand, der auch als Vapor-Lock-Zustand
oder Vapour-Lock-Zustand bezeichnet wird, in der Dosiereinrichtung verdampft und ein
größeres Volumen einnimmt. Das kann in Abhängigkeit von der Art der Dosierung zu falschen
Dosiermengen führen. Das ist insbesondere bei volumetrischen und zeitgesteuerten Dosierungen
der Fall und kann zu erheblichen Zündstörungen im Betrieb des Arbeitsgeräts führen.
Durch die erfindungsgemäße Kombination eines Behältertemperatursensors mit einem Dosiertemperatursensor
in dem Arbeitsgerät können auf einfache Art und Weise kritische Betriebszustände,
insbesondere Vapor-Lock-Zustände, erkannt und vermieden werden. Dadurch kann die Betriebssicherheit
im Betrieb des erfindungsgemäßen Arbeitsgeräts erhöht werden. Außerdem wird die Anordnung
des Brennstoffbehälters relativ zu der Dosiereinrichtung in dem Arbeitsgerät vereinfacht.
[0005] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Arbeitsgeräts ist
dadurch gekennzeichnet, dass der Behältertemperatursensor und der Dosiertemperatursensor steuerungsmäßig mit einer
Messwerterfassungseinheit verbunden sind. In der Messwerterfassungseinheit werden
die von dem Behältertemperatursensor und dem Dosiertemperatursensor erfassten Daten
ausgewertet und gespeichert. Daraufhin können geräteintern geeignete Maßnahmen getroffen
werden, um unerwünschte kritische Betriebszustände zu vermeiden beziehungsweise deren
Anzahl zu reduzieren.
[0006] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Arbeitsgeräts ist
dadurch gekennzeichnet, dass der Behältertemperatursensor an oder in dem Brennstoffbehälter angeordnet ist. Mit
Hilfe des Behältertemperatursensors wird vorzugsweise die Temperatur des Brennstoffs
in dem Brennstoffbehälter erfasst.
[0007] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Arbeitsgeräts ist
dadurch gekennzeichnet, dass der Dosiertemperatursensor an oder in der Dosiereinrichtung angeordnet ist. Mit dem
Dosiertemperatursensor wird vorzugsweise die Temperatur des Brennstoffs erfasst, der
über die Dosiereinrichtung dem Brennraum zugeführt wird.
[0008] Bei einem Verfahren zum Betreiben eines vorab beschriebenen Arbeitsgeräts ist die
oben angegebene Aufgabe alternativ oder zusätzlich dadurch gelöst, dass die von dem
Behältertemperatursensor und dem Dosiertemperatursensor erfassten Daten geräteintern
verwendet werden, um kritische Betriebszustände zu erkennen und/oder zu vermeiden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch vorteilhaft bei der Entwicklung von vorab
beschriebenen Arbeitsgeräten verwendet werden.
[0009] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist
dadurch gekennzeichnet, dass aus den von dem Behältertemperatursensor und dem Dosiertemperatursensor erfassten
Daten eine Temperaturdifferenz gebildet wird, die mit einer maximal zulässigen Grenztemperaturdifferenz
verglichen wird. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde erkannt, dass für das
Auftreten eines Vapor-Lock-Zustands weniger die Absoluttemperatur des Brennstoffs
in der Dosiereinrichtung verantwortlich ist als die Temperaturdifferenz zwischen dem
Brennstoffbehälter und der Dosiereinrichtung. Die maximal zulässige Grenztemperaturdifferenz
hängt von der Dampfdruckkurve der verwendeten Gaszusammensetzung ab und ist vorzugsweise
als Festwert in einem Speicher des Arbeitsgeräts hinterlegt, auf den während des Verfahrens
zugegriffen wird. Bei einer alternativen Ausführungsform ist die Zusammensetzung des
Gases auf dem Gasbehälter kodiert und von dem Arbeitsgerät auslesbar, wobei dann die
maximal zulässige Grenztemperaturdifferenz für die jeweilige Gaszusammensetzung in
einem Speicher hinterlegt ist. Bei weiteren alternativen Ausführungsformen wird darüber
hinaus der Druck und/oder die Temperatur des Gases in dem Gasbehälter bestimmt, beispielsweise
mittels einem Drucksensor und dem Behältertemperatursensor, und bei der Bestimmung
der maximal zulässigen Grenztemperaturdifferenz berücksichtigt.
[0010] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist
dadurch gekennzeichnet, dass ein Signal abgegeben wird, sobald die maximal zulässige Grenztemperaturdifferenz
überschritten wird. Wenn die maximal zulässige Grenztemperaturdifferenz überschritten
wird, dann ist davon auszugehen, dass Brennstoff bereits in der Dosiereinrichtung
verdampft. Das kann dazu führen, dass die Dosiermenge zu niedrig ist.
[0011] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist
dadurch gekennzeichnet, dass das Signal in Form eines optischen, haptischen und/oder akustischen Signals an den
Benutzer des Arbeitsgeräts abgegeben wird. Das optische Signal kann zum Beispiel in
Form eines roten Blinklichts außen an dem Arbeitsgerät dargestellt werden. Das haptische
Signal kann zum Beispiel in Form eines zusätzlichen Vibrierens des Handgriffs des
Arbeitsgeräts dargestellt werden. Das akustische Signal kann zum Beispiel in Form
eines Warntons dargestellt werden, der in dem Arbeitsgerät erzeugt wird.
[0012] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist
dadurch gekennzeichnet, dass das Signal geräteintern verwendet wird, um die erfasst Temperaturdifferenz zu reduzieren.
So können zum Beispiel geräteintern Kühlmaßnahmen für die Dosiereinrichtung und/oder
den Brennraum eingeleitet werden.
[0013] Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Verfahrens ist
dadurch gekennzeichnet, dass ein geräteinterner Lüfter eingeschaltet wird, um die erfasste Temperaturdifferenz
zu reduzieren. Zum Kühlen des Brennraums beziehungsweise des Gemischs im Brennraum
kann ein geräteinterner Lüfter oder Ventilator verwendet werden. Alternativ oder zusätzlich
können Peltier-Elemente verwendet werden.
[0014] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung verschiedene Ausführungsbeispiele
im Einzelnen beschrieben sind.
[0015] Figur 1 zeigt eine vereinfachte Darstellung des erfindungsgemäßen Arbeitsgeräts.
Ausführungsbeispiele
[0016] In Figur 1 ist ein erfindungsgemäßes Arbeitsgerät 1 mit einem Gehäuse 2 stark vereinfacht
dargestellt. Das Arbeitsgerät 1 ist als handgeführtes Bolzensetzgerät mit einem Handgriff
4 ausgeführt, an dem das Bolzensetzgerät 1 zum Eintreiben eines Befestigungselements
anpackbar ist, das an einem Bolzenführungsende 5 aus dem Bolzensetzgerät 1 austritt
und in einen Untergrund eintreibbar ist.
[0017] Die verwendeten Befestigungselemente werden vorzugsweise über ein geräteinternes
Magazin 6 bereitgestellt, das in der Nähe des Bolzenführungsendes 5 des Bolzensetzgeräts
1 angebracht ist. Aus dem Magazin 6 werden die Befestigungselemente vorzugsweise einzeln
automatisch entnommen und am Bolzenführungsende 5 bereitgestellt.
[0018] Die zum Eintreiben der Befestigungselemente in den Untergrund benötigte Energie wird
in einem Brennstoffbehälter 8 im Inneren des Bolzensetzgeräts 1 bereitgestellt. Der
Brennstoffbehälter 8 enthält vorzugsweise flüssiges Brenngas und wird daher auch als
Gasbehälter oder Gaskartusche bezeichnet.
[0019] Der Brennstoffbehälter 8 ist über eine verstellbare beziehungsweise regelbare Dosiereinrichtung
10 und eine Gasleitung 11 mit einer Brennkammer oder einem Brennraum 12 verbindbar.
Die Dosiereinrichtung 10 umfasst vorzugsweise ein Dosierventil, über das die dem Brennraum
zugeführte Gasmenge, zum Beispiel volumetrisch oder zeitabhängig, gesteuert werden
kann.
[0020] In dem Brennraum 12 wird Brennstoff, insbesondere Gas, aus dem Brennstoffbehälter
8 mit Luft zu einem brennfähigen Gemisch vermischt, das gezündet wird, um ein Befestigungselement,
wie einen Bolzen oder einen Nagel, in den Untergrund einzutreiben. Die zum Eintreiben
benötigte Energie wird, zum Beispiel über einen (nicht dargestellten) Arbeitskolben
von der Brennkammer 12 auf ein Befestigungselement am Bolzenführungsende 5 übertragen.
[0021] In dem Brennraum 12 ist eine Einrichtung 14 angeordnet, die dazu dient, in dem Brennraum
12 Turbulenz zu erzeugen, den Brennraum 12 zu spülen und/oder zu kühlen. Die Einrichtung
14 umfasst einen Ventilator 15, der von einem Elektromotor 18 angetrieben wird. Der
Elektromotor 18 wird über eine elektronische Steuerungseinrichtung 20 angesteuert.
[0022] Die Steuerungseinrichtung 20 umfasst eine Messwerterfassungseinheit, von der zwei
Leitungen 21, 22 ausgehen. Über die Leitung 21 ist ein Behältertemperatursensor 31
an die Steuerungseinrichtung 20 angeschlossen. Über die Leitung 22 ist ein Dosiertemperatursensor
32 an die Steuerungseinrichtung 20 angeschlossen.
[0023] Der Behältertemperatursensor 31 dient dazu, die Temperatur des Brennstoffs in dem
Brennstoffbehälter 8 zu erfassen. Der Dosiertemperatursensor 32 dient dazu, die Temperatur
des Brennstoffs beziehungsweise Gases zu erfassen, der beziehungsweise das über die
Dosereinrichtung 10 dem Brennraum 12 zugeführt wird.
[0024] Bei gasbetriebenen Bolzensetzgeräten kann es zu einem kritischen Betriebszustand
kommen, bei dem flüssiges Brenngas in der Dosiereinrichtung verdampft und ein größeres
Volumen einnimmt. Dieser kritische Betriebszustand wird auch als Vapor-Lock-Zustand
bezeichnet und kann, insbesondere bei volumetrischen und zeitgesteuerten Dosierungen,
zu falschen Dosiermengen führen, da die Dosiermengen auf die flüssige Phase des Brennstoffs
abgestimmt sind. Das wiederum kann zu erheblichen Zündstörungen führen. Mit Hilfe
der beiden Sensoren 31 und 32 kann ein Übergang des Brenngases von der flüssigen in
die gasförmige Phase in der Dosiereinrichtung 10 erkannt werden.
[0025] Die von den beiden Sensoren 31 und 32 erfassten Temperaturdaten werden in der Messwerterfassungseinheit
in der Steuerungseinrichtung 20 ausgewertet und gespeichert. Dem kritischen Betriebszustand,
der auch als Vapor-Lock-Zustand bezeichnet wird, kann eine charakteristische Temperaturdifferenz
zwischen dem Brennstoffbehälter 8, in welchem das flüssige Brenngas bereitgestellt
wird, und der Dosiereinrichtung 10 zugeordnet werden, über die das flüssige Brenngas
dem Brennraum 12 zugeführt wird.
[0026] Mit den beiden Sensoren 31 und 32 kann im Betrieb des Arbeitsgeräts 1 die Temperaturdifferenz
zwischen dem Brennstoffbehälter 8 und der Dosereinrichtung 10 überwacht werden. In
der Messwerterfassungseinheit wird die erfasste, tatsächliche Temperaturdifferenz
mit einer maximal zulässigen Temperaturdifferenz verglichen. Sobald die maximal zulässige
Temperaturdifferenz, die auch als Grenztemperaturdifferenz bezeichnet wird, überschritten
wird, gibt die Messwerterfassungseinheit ein Signal aus, das geräteintern weiter verarbeitet
wird.
[0027] Das Signal für das Überschreiten der maximal zulässigen Temperaturdifferenz kann
zum Beispiel über eine rote Warnleuchte außen am Arbeitsgerät 1 für den Benutzer sichtbar
angezeigt werden. Alternativ oder zusätzlich können geräteintern Maßnahmen zum Reduzieren
der Temperaturdifferenz durchgeführt werden. Zu diesem Zweck kann zum Beispiel der
Lüfter 15 eingeschaltet werden, um das Gemisch im Brennraum 12 zu kühlen. Darüber
hinaus können Peltier-Elemente verwendet werden, um den Brennraum 12 zu kühlen.
1. Arbeitsgerät zum Setzen von Befestigungselementen in einen Untergrund, mit einem Brennstoffbehälter
(8) und einer Dosiereinrichtung (10), über die Brennstoff aus dem Brennstoffbehälter
(8) einem Brennraum (12) zugeführt wird, in welchem ein zündfähiges Gemisch gezündet
wird, um ein Befestigungselement zu setzen, und mit einem Temperatursensor, dadurch gekennzeichnet, dass das Arbeitsgerät (1) einen Behältertemperatursensor (31) und einen Dosiertemperatursensor
(32) umfasst.
2. Arbeitsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Behältertemperatursensor (31) und der Dosiertemperatursensor (32) steuerungsmäßig
mit einer Messwerterfassungseinheit verbunden sind.
3. Arbeitsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Behältertemperatursensor (31) an oder in dem Brennstoffbehälter (8) angeordnet
ist.
4. Arbeitsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Dosiertemperatursensor (32) an oder in der Dosiereinrichtung (10) angeordnet
ist.
5. Verfahren zum Betreiben eines Arbeitsgeräts (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die von dem Behältertemperatursensor (31) und dem Dosiertemperatursensor (32) erfassten
Daten geräteintern verwendet werden, um kritische Betriebszustände zu erkennen und/oder
zu vermeiden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass aus den von dem Behältertemperatursensor (31) und dem Dosiertemperatursensor (32)
erfassten Daten eine Temperaturdifferenz gebildet wird, die mit einer maximal zulässigen
Grenztemperaturdifferenz verglichen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Signal abgegeben wird, sobald die maximal zulässige Grenztemperaturdifferenz
überschritten wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Signal in Form eines optischen, haptischen und/oder akustischen Signals an den
Benutzer des Arbeitsgeräts (1) abgegeben wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Signal geräteintern verwendet wird, um die erfasste Temperaturdifferenz zu reduzieren.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein geräteinterner Lüfter eingeschaltet wird, um die erfasste Temperaturdifferenz
zu reduzieren.