[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum automatischen Zuführen
von einzelnen losen Blattstapeln aus einer Druckmaschine in eine Klebebindemaschine,
wobei die Blattstapel aus der Druckmaschine auf einem Stapel versetzt aufeinander
liegen.
[0002] Durch den Einsatz von Digitaldruck eröffnet sich die Möglichkeit, individuelle Druckprodukte
herzustellen. Hierdurch werden häufig nur relativ kleine Serien einer bestimmten Buchart
und Buchdicke hergestellt, so dass dies bei der Automation hinsichtlich Flexibilität
berücksichtigt werden muss. Nach dem Bedrucken der einzelnen Seiten eines jeweiligen
Druckproduktes werden diese Seiten einer Klebebindemaschine zugeführt, wobei gewährleistet
sein muss, dass dem jeweiligen Druck auch der jeweils gewünschte, möglicherweise noch
individualisierte Einband zugeführt wird.
[0003] Es muss dafür gesorgt werden, dass die aus der Druckmaschine herauskommenden einzelnen
Blattstapel mit einsprechend hoher Geschwindigkeit möglichst kontinuierlich der Klebebindemaschine
zugeführt werden, wobei die einzelnen Blattstapel eine Höhe von 1,5 mm und darüber
aufweisen können.
[0004] Eine gattungsgemäße Vorrichtung sowie ein zugeordnetes Verfahren ist aus der Offenlegungsschrift
EP 2 361 861 A1 bekannt. Diese Schrift offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zum automatischen
Zuführen von einzelnen losen Blattstapeln aus einer Druckmaschine in eine Klebebindemaschine,
wobei die Blattstapel, die von der Druckmaschine auf einem Stapel versetzt aufeinanderliegend
kommen, mittels einer horizontalen Transporteinrichtung, wobei immer die beiden oberen
Blattstapel mittels entsprechend positionierbarer Lagengreifer an ihrem jeweiligen
Überstand festgehalten werden und die jeweils oberste Lage in Richtung der Transporteinrichtung
abgezogen wird. Der jeweilige Lagergreifer übergibt den jeweiligen Blattstapel an
einen Abziehgreifer, der den Blattstapel mit der Geschwindigkeit der Transporteinrichtung
auf einer zur Klebebindemaschine führenden Transporteinrichtung ablegt. Durch die
Abstimmung der einzelnen Bewegungen der Greifer und der Positionierung des jeweiligen
oberen Stapels kann durch das Verfahren und die Vorrichtung ein kontinuierlicher Entstapelungsablauf
erreicht werden mit der der jeweilige Blattstapel im Anschluss daran in der Klebebindemaschine
weiterverarbeitet wird.
[0005] Ausgehend von dem vorstehend beschrieben Stand der Technik liegt der Erfindung die
Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung vorzuschlagen, mit der die aus
einer Druckmaschine stammenden Blattstapel, die zueinander versetzt auf einem Stapel
aufeinander liegen, automatisch einer Klebebindemaschine einzeln mit deutlich höherer
Taktgeschwindigkeit und weniger Störungen sicher zum Binden zugeführt werden können.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren und eine Vorrichtung mit den
Merkmalen der nebengeordneten Hauptansprüche gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
sind den jeweiligen rückbezogenen Unteransprüchen zu entnehmen.
[0007] Gemäß der Erfindung wird bei dem Verfahren in dem Merkmal A der obere Blattstapel
in einer definierten Höhe und Nähe zu einem horizontalen fördernden Zuführeinrichtung
angeordnet. Dies kann derart erfolgen, dass der Stapel stirnseitig oder auch seitlich
der fördernden Zuführeinrichtung angeordnet wird.
[0008] Es ist vorteilhaft, den Stapel mit den darauf befindlichen Blattstapeln an der Stirnseite
der Zuführeinrichtung anzuordnen, um die Zuführung in Transportrichtung zu erleichtern.
Um den oberen Blattstapel definiert anzuordnen, kann der gesamte Stapel mit den darauf
befindlichen losen Blattstapeln in der Höhe und bei Bedarf auch seitlich so positioniert
werden, dass eine möglichst einfache Übergabe des oberen Blattstapels auf die weiterfördernde
Zuführeinrichtung zur Klebebindemaschine möglich ist.
[0009] Nach der Positionierung des oberen Blattstapels wird im nächsten Merkmal B der obere
Blattstapel an den darunter befindlichen Blattstapel in einem aufliegenden zentralen
Bereich mittels mindestens eines in Abzugsrichtung vorderen ersten Niederhalters und
zusätzlich mittels mindestens eines in Abzugsrichtung hinteren zweiten Niederhalters
angepresst. Dabei werden der obere und der darunter befindliche zweitobere Blattstapel
in ihrer Lage und Ausrichtung unverrückbar fixiert.
[0010] Nach dem Betätigen des mindesten einen vorderen ersten und des mindestens einen hinteren
zweiten Niederhalters wird im nächsten Schritt gemäß dem Merkmal C das oberste Blatt
des darunter befindlichen versetzt zu dem oberen Blattstapel angeordneten zweitoberen
Blattstapels an dem aus dem Stapel durch den quer zur Abzugsrichtung vorliegenden
Versatz herausragenden seitlichen Überstand mittels mindestens zwei ersten oder zwei
zweiten seitlichen Festhaltern festgehalten, die in Abzugsrichtung neben dem Stapel,
vorzugsweise horizontal verschiebbar, auf unterschiedlichen Seiten angeordnet sind.
Als Festhalter können beispielsweise Saugeinrichtungen verwendet werden. Es wird abwechselnd
jeweils derjenige Festhalter verwendet, der auf den zweitoberen Blattstapel am Überstand
einwirken kann.
[0011] Anschließend wird entsprechend dem Merkmal D der obere Blattstapel an dem durch den
Versatz herausragenden Überstand mittels eines ersten seitlichen Lagengreifers oder
eines zweiten seitlichen Lagengreifers gegriffen, insbesondere geklemmt. Nach Lösen
des mindestens einen vorderen ersten und hinteren zweiten Niederhalters von dem Stapel
kann der obere Blattstapel von dem zweitoberen Blattstapel abgezogen werden, ohne
diesen und die übrigen Blattstapel zu beeinflussen. Es wird abwechselnd jeweils derjenige
Lagengreifer verwendet, der den oberen Blattstapel am Überstand greifen kann und der
dem gerade aktiven Festhalter am Stapel gegenüber liegt. Für einen Abziehvorgang werden
immer Lagengreifer und Festhalter gepaart verwendet, die auf unterschiedlichen Seiten
der Abstapeleinrichtung angeordnet sind.
[0012] Gemäß dem Merkmal E des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der obere Blattstapel durch
Lösen des mindestens einen ersten und zweiten Niederhalters freigegeben und dann der
obere Blattstapel in Abziehrichtung von dem Stapel mittels des jeweiligen den oberen
Blattstapel haltenden Lagengreifers zuerst nur teilweise abgezogen, wobei die mindestens
zwei seitlichen ersten Festhalter ein Verrutschen des unter dem oberen Blattstapel
befindlichen Blattstapels sicher verhindern.
[0013] Nach dem teilweisen Abziehen des oberen Blattstapels von dem Stapel wird der zweitobere
Blattstapel gemäß Merkmal F des erfindungsgemäßen Verfahrens an den darunter befindlichen
Blattstapel mittels des mindestens einen hinteren zweiten Niederhalters angepresst.
Dies geschieht, sobald der obere Blattstapel unter dem mindestens einen hinteren zweiten
Niederhalter hervorgezogen ist. Durch diese Maßnahme werden alle Blätter des zweitoberen
Blattstapels gegeneinander und gegen den darunter liegenden nächsten Blattstapel gepresst,
so dass eine Verschiebung ausgeschlossen ist. Der Schutz ist besonders wirksam, wenn
zwei oder mehr hintere zweite Niederhalter verwendet werden, die einen möglichst großen
Abstand zueinander aufweisen. Jetzt wird außerdem das obere Blatt des unter dem abzuziehenden
oberen Blattstapels befindlichen zweitoberen Blattstapels freigegeben, indem die mindestens
zwei ersten seitlichen Festhalter von dem zweitoberen Blattstapel entfernt werden.
Dies geschieht auf jeden Fall erst dann, wenn der mindestens eine hintere zweite Niederhalter
auf den zweitoberen Stapel einwirkt, d.h. diesen Blattstapel an die darunter befindlichen
Blattstapel des Stapels anpresst, und zwar ohne dass der Abzug des oberen Blattstapels
verzögert wird.
[0014] Nach dem Lösen der seitlichen Festhalter von dem zweitoberen Blattstapel wird der
obere Blattstapel gemäß dem Merkmal G vollständig von dem darunter liegenden Blattstapel
abgezogen. Von dem Lagengreifer, der den oberen Blattstapel vorzugsweise an zwei Stellen
sicher greift und vorzugsweise klemmt, wird der abgezogene Blattstapel auf die horizontal
fördernde Zuführeinrichtung, beispielsweise ein Transportband, mit einem definierten
Abstand zu dem vorangegangenen Blattstapel ablegt. Vorzugsweise transportiert der
Lagengreifer den Blattstapel mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Zuführeinrichtung.
Damit wird gewährleistet, dass der lose Blattstapel beim Auflegen auf die Transporteinrichtung
nicht verrutscht. Nach dem Auflegen ist der Lagengreifer bereit, einen weiteren Blattstapel
von dem Stapel der Druckmaschine zu übernehmen. Er wird dazu zurück in Richtung Stapel
bewegt. Gleichzeitig werden die auf der Zuführeinrichtung liegenden Blattstapel der
Klebebindemaschine zugeführt.
[0015] Gemäß dem Merkmal H des neu vorgeschlagenen Verfahrens werden die Verfahrenschritte
mit den Merkmalen A bis F fortlaufend wiederholt, wobei das Festhalten des oberen
Blattes des jeweils darunter befindlichen versetzt zu dem oberen Blattstapel angeordneten
zweitoberen Blattstapels, an dem aus dem Stapel durch den Versatz herausragenden Überstand,
abwechselnd mittels der ersten und zweiten seitlichen Festhalter und das Greifen des
oberen Blattstapels an dem durch den Versatz herausragenden Überstand entsprechend
mittels des ersten oder zweiten seitlichen Lagengreifers erfolgt. Dabei wird jeweils
der linke erste Lagengreifer und der rechte erste Festhalter bzw. der rechte zweite
Lagengreifer und der linke zweite Festhalter, die jeweils auf unterschiedlichen Längsseiten
der Abstapelvorrichtung angeordnet sind, bei einem Abziehvorgang zusammen verwendet.
[0016] Indem die Festhalter sowie die Lagengreifer doppelt vorhanden sind und in Abzugsrichtung
von dem Stapel jeweils links und rechts derart angeordnet sind, so dass ein simultaner
Betrieb problemlos möglich ist, kann die Taktzeit erheblich reduziert werden. Während
der eine Lagengreifer den abgezogenen Blattstapel zu der zu der Klebebindmaschine
führenden Zuführeinrichtung bewegt, kann der andere Lagengreifer bereits den nächsten
oberen Blattstapel von dem Stapel der Druckmaschine übernehmen. Dazu wird nach der
Übergabe des Blattstapels an einen Lagengreifer gemäß Merkmal A der nächste Blattstapel,
der nun der obere Blattstapel ist, wieder in definierter Höhe und Nähe der Zuführeinrichtung
positioniert.
[0017] Vorzugsweise wird zum Greifen des oberen Blattstapels der jeweilige Lagengreifer
mit einer jeweiligen Klemmschiene in den durch den Überstand zwischen dem oberen und
einem darunter befindlichen übernächsten Blattstapel gebildeten Zwischenraum eingefahren.
Davor wird nach dem Abziehen eines Blattstapels von dem Stapel durch den Lagengreifer,
der Stapel zur Positionierung des oberen Blattstapels in definierter Höhe nach oben
bewegt. Dadurch wird die Schnelligkeit des Abstapelns verbessert.
[0018] Vorteilhafterweise wird der Stapel deutlich vor dem Einfahren der jeweiligen Klemmschiene
angehoben und in Position zu der jeweiligen einfahrenden Klemmschiene gebracht, während
die Klemmschiene bereits auf den Stapel zu bewegt wird.
[0019] Bei einer begünstigten Variante des Verfahrens wird bei der Bewegung der Klemmschiene
die untere Kante des oberen Blattstapels detektiert und der Stapel soweit angehoben,
dass die Klemmschiene in den Zwischenraum zwischen dem oberen Blattstapel und den
darunter lagegleich angeordneten übernächsten Blattstapel einfahren kann. Beim Einfahren
in den Zwischenraum übt die Klemmschiene, die vorzugsweise an dem in den Spalt zuerst
einfahrenden Ende keilförmig ausgebildet ist, auf den Überstand des oberen jeweiligen
Blattstapels einen vertikal aufwärts gerichteten Druck aus, der den Überstand etwas
anhebt und so den Zwischenraum nach oben vergrößert.
[0020] Bei einer Ausführungsform des Verfahrens wird bei der Bewegung der Klemmschiene die
untere Kante des oberen Blattstapels detektiert und der Stapel beispielsweise soweit
angehoben, dass die Klemmschiene in den Zwischenraum einfahren kann, ohne die Blätter
an dem Überstand zu beschädigen.
[0021] Der Versatz der einzelnen aufeinanderliegenden losen Blattstapel erfolgt üblicherweise
nur in eine Richtung, so dass die Überstände der Blattstapel immer um 180 Grad zueinander
angeordnet sind. Grundsätzlich ist es auch möglich, dass die Blattstapel so aufeinanderliegen,
dass ein Versatz zu dem darunter befindlichen Blattstapel in zwei ebenen Richtungen
(x, y) erfolgt. Abhängig von der Art der versetzten Stapelung kann der Abzug entweder
quer oder längs zu dem Versatz durchgeführt werden. In den meisten Fällen werden die
Blattstapel einen einfachen Versatz, d.h. in nur einer ebenen Richtung aufweisen.
Hierdurch hat der Stapel mit den einzelnen Blattstapeln eine definierte Anlagekante
in Richtung der horizontal fördernden Zuführeinrichtung. Gemäß dieser bevorzugten
Ausbildung des Verfahrens werden die Blattstapel quer zum Versatz der Blattstapel
zueinander abgezogen. Gemäß dieser vorteilhaften Ausgestaltung können durch die definierte
Anlagekante und den Abzug quer zu dem Versatz auch leicht in die zur Anlagekante entgegengesetzte
Richtung veränderliche Formate verarbeitet werden.
[0022] Das derart ablaufende Verfahren ermöglicht somit den gewünschten kontinuierlichen
Ablauf bei hoher Taktgeschwindigkeit und ohne Verrutschen der einzelnen Blätter eines
Blattstapels. Um eine ausreichende Schnelligkeit zu gewährleisten, wird der Stapel
bereits für das Abziehen des nächsten oberen Blattstapels in Position gebracht, sobald
der vorangegangene Blattstapel von dem Stapel gezogen wurde. Zusätzlich wird vorzugsweise
das Greifen der oberen Blattstapel bereits durchgeführt, wenn der vorangegangene Blattstapel
noch der Zuführeinrichtung zugeführt wird. Vorteilhafterweise erfolgt das Anpressen,
das Festhalten und das Greifen pneumatisch und die dazu erforderlichen Einrichtungen
werden mittels Servomotoren hin und her bewegt.
[0023] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum automatischen Zuführen von einzelnen losen Blattstapeln
aus einer Druckmaschine in eine Klebebindemaschine umfasst
- mindestens einen in Abzugsrichtung vorderen ersten Niederhalter und mindestens einen
in Abzugsrichtung hinteren zweiten Niederhalter im Bereich des Stapels an dem die
Blattstapel aufeinander liegen, die unabhängig voneinander betätigbar sind;
- mindestens zwei in Abzugsrichtung linke erste Festhalter und mindestens zwei in Abzugsrichtung
rechte zweite Festhalter im Bereich des Stapels, die zum Festhalten des obersten Blattes
eines unter dem abzuziehenden oberen Blattstapel befindlichen zweitoberen Blattstapels
im Bereich der jeweiligen in Abzugsrichtung seitlichen Überstände ausgebildet und
zumindest zeitweise positioniert sind, wobei die rechten und die linken Festhalter
unabhängig voneinander betätigbar sind;
- jeweils einen in Abzugsrichtung links und rechts seitlich des Stapels angeordneten
horizontal bewegbaren Lagengreifer, mit einer horizontal angeordneten Klemmschiene
und einer darüber angeordneten Klemmeinrichtung zum Klemmen des dazwischen befindlichen
Blattstapels an der Klemmschiene an seinem randseitigen Überstand;
- mindestens eine optische Detektiereinrichtung seitlich des Stapels, die mittels eines
Lichtstrahls den Zwischenraum zwischen dem oberen und dem übernächsten darunter befindlichen
Blattstapel detektiert und entsprechendes Signal zum entsprechenden Anheben des Stapels
abgibt.
[0024] Vorzugsweise weist die optische Detektiereinrichtung dabei einen Lichtleiter auf,
aus dem gebündeltes Licht austritt.
[0025] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum automatischen Zuführen von einzelnen losen Blattstapeln
aus der Druckmaschine in die Klebebindemaschine, wobei die Blattstapel aus der Druckmaschine
auf einem Stapel versetzt aufeinander liegen und einander gegenüberliegende Überstände
bilden, weist außerdem entsprechend dem Stand der Technik einen in vertikaler Richtung
verfahrbaren Stapelträger an einer Stirnseite der horizontal fördernden Zuführeinrichtung
auf. Die Festhalter sowie die optische Detektiereinrichtung können ortsfest oder in
Abzugsrichtung der Blattstapel verfahrbar ausgebildet sein.
[0026] Mit dem erfindungsgemäß ausgestalteten Verfahren sowie der Vorrichtung ist es möglich,
einzelne Blattstapel bis hinab zu einer Dicke von 1,5 mm, die versetzt aufeinanderliegend
von einer Druckmaschine auf einem Stapel bereitgestellt werden, von diesem herunterzunehmen
und auf die horizontale Zuführeinrichtung zu bringen, die dann die einzelnen Blattstapel
kontinuierlich zu einer Klebebindemaschine weitertransportiert. Das Verfahren erlaubt
eine hohe Taktzahl bis zu 7500 Takten pro Stunde und mehr, wobei die Besonderheit
darin besteht, dass die Blattstapel zueinander versetzt sind und unterschiedlich dick
sein können. Je nach Anwendungsfall können die einzelnen Blattstapel in der Dicke
von oben nach unten abnehmen oder zunehmen, wobei die Kenntnis über die ungefähre
Dicke des jeweiligen Blattstapels für das Verfahren von Vorteil ist. Grundsätzlich
ist es aber auch möglich, dass Blattstapel unterschiedlicher Dicke im Stapel verteilt
verarbeitet werden können.
[0027] Ein Vorteil des vorgeschlagenen Verfahrens bzw. der entsprechenden Vorrichtung gegenüber
dem Stand der Technik ist die deutlich höhere Geschwindigkeit, mit der der jeweils
obere Blattstapel der horizontal fördernden Zuführeinrichtung zur Klebebindemaschine
zugeführt wird. Damit kann die Klebebindemaschine mit der größtmöglichen Geschwindigkeit
arbeiten, ohne auf Blattstapel von der Abstapelvorrichtung warten zu müssen. Weiterer
Vorteil ist, dass die Abstapelvorrichtung weitaus weniger störanfällig ist als beim
Stand der Technik, da zumindest die drei oberen Blattstapel durch die Kombination
der Niederhalter mit den Festhaltern wesentlich besser für das Greifen und Abziehen
von dem Stapel fixiert werden.
[0028] Im Nachfolgenden werden anhand der Figuren 1 bis 6 die verschiedenen Ablaufschritte
beim Abstapeln von einzelnen Blattstapeln dargestellt, nachdem diese in einem Stapel
von der Druckmaschine zur Verfügung gestellt wurden. Die Figuren zeigen in perspektivischer
Ansicht schematisch einen Stapel mit versetzt angeordneten Blattstapeln und einer
horizontal fördernden Zuführeinrichtung in den jeweiligen, nachfolgend näher erläuterten
Ablaufpositionen. Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
des Ausführungsbeispiels der Erfindung in Verbindung mit den Ansprüchen und den beigefügten
Zeichnungen. Die einzelnen Merkmale der Erfindung können für sich allein oder zu mehreren
bei unterschiedlichen Ausführungsformen der Erfindung verwirklicht sein.
[0029] Die Figuren 1 bis 7 zeigen eine Abstapelvorrichtung 1 mit einem Stapel 3 aus versetzt
zueinander angeordneten Blattstapeln 4 auf einem Stapel heber 2. In der Beschreibung
und in den Ansprüchen werden die jeweiligen Bezugsziffern ohne zusätzliche Buchstaben
verwendet, wenn sie allgemein die einzelnen bezeichneten Gegenstände betreffen. Die
Blattstapel 4 sind versetzt zueinander angeordnet, so dass sie in Richtung einer horizontal
fördernden Zuführeinrichtung 5 in Form eines Transportbandes eine gemeinsame Anschlagkante
haben und der Versatz in diesem Ausführungsbeispiel nur in einer ebenen Richtung gegeben
ist. Grundsätzlich ist es auch möglich, dass ein Versatz in zwei ebenen Richtung nach
dem gleichen Prinzip abgearbeitet werden kann. Der Abzug des jeweiligen oberen Blattstapels
4 erfolgt in einer Abzugsrichtung quer zum Versatz der einzelnen Blattstapel 4 zueinander.
Der Stapel 3 ist in dem Ausführungsbeispiel an der Stirnseite des Transportbandes
5 angeordnet.
[0030] Die Blattstapel 4 des Stapels 3 sind für die nachfolgende Beschreibung mit 4a bis
4e bezeichnet, wobei der Blattstapel 4e bereits auf dem Transportband 5 befindliche
Blattstapel 4 bezeichnet. In den Figuren 1 bis 6 sind bereits auf dem Transportband
5 befindliche Blattstapel 4e nicht dargestellt. Der Stapel heber 2 ist in der Lage,
sich in vertikaler Richtung zu bewegen, um den jeweiligen oberen Blattstapel 4a in
eine definierte Position relativ zu dem Transportband 5 zu bringen. Die definierte
Höhe wird mit Hilfe optischer Detektiereinrichtungen 7 eingestellt, die nur in der
Figur 1 symbolisch dargestellt sind. Dabei wird eine untere Kante 6 des oberen Blattstapels
4a detektiert. Der Stapelheber 2 ist in den Figuren schematisch dargestellt. Durch
die Verfahrbarkeit in der Höhe wird in dem Ausführungsbeispiel der Stapel 3 so bewegt,
dass der jeweils obere Blattstapel 4a mit der Unterkante 6 auf der Transportbandebene
oder mit einem geringfügigen Versatz zur Höhe der Transporteinrichtung von maximal
0,5 mm darüber angeordnet wird, um beim Abziehen des jeweils oberen Blattstapels 4a
möglichst wenig Höhendifferenz zu haben.
[0031] Des Weiteren weist die Abstapelvorrichtung 1 zwei Lagengreifer 8, 9 auf, die in Abzugrichtung
links und rechts des Stapels 3 angeordnet sind. Die Lagengreifer 8, 9 sind zum Abziehen
des jeweils oberen Stapels 4a von dem Stapel 3 vorgesehen und sind vom Stapel 3 bis
über das Transportband 5 bewegbar. Sie stapeln sequentiell in abwechselnder Folge
Blattstapel 4a von dem Stapel 3 ab und übergeben diese an das Transportband 5. Durch
in den Figuren nicht dargestellte Sensoren auf beiden Seiten des Stapels 3 kann der
Versatz der Blattstapel 4a - 4d und die jeweiligen Überstände 10 detektiert und zur
Steuerung des ersten linken Lagengreifers 8 und des zweiten rechten Lagengreifers
9 mittels der ebenfalls nicht dargestellten Steuereinrichtung verwendet werden.
[0032] Die Figuren zeigen weiterhin zwei in Abzugsrichtung vordere erste Niederhalter 11
und zwei in Abzugsrichtung hintere zweite Niederhalter 12, die in einem zentralen
Bereich 13 des Stapels 3 angeordnet sind, in dem die Blattstapel 4 aufeinander liegen.
Die ersten und zweiten Niederhalter 11, 12 sind unabhängig voneinander aufwärts und
abwärts bewegbar und pressen bei Betätigung die Blattstapel 4 aneinander und gegen
den Stapelheber 2. Außerdem sind in Abzugsrichtung an dem Stapel 3 rechts erste Festhalter
14 und links zweite Festhalter 15 oberhalb der Überstände 10 der Blattstapel 4 angeordnet,
die vorzugsweise in und entgegen der Abzugsrichtung verfahrbar sind. Die ersten und
zweiten Festhalter 14, 15 sind unabhängig voneinander steuerbar, den Überständen 10
der Blattstapel 4 zugeordnet und können zumindest das oberste Blatt des jeweiligen
zweitoberen Blattstapels 4b, der sich direkt unterhalb dem abzuziehenden Blattstapel
4a befindet, von oben her unverrückbar festhalten, indem sie dieses beispielsweise
mit Unterdruck festsaugen.
[0033] Die Lagengreifer 8, 9 und die Festhalter 14, 15 sind vorzugsweise zu einer linken
und einer rechten Einheit zusammengefasst, die jeweils zwischen dem Stapel 3 und dem
Transportband 5 sowie entlang dem Transportband 5 verfahrbar sind und den jeweils
abgezogenen Blattstapel 4a nach Erreichen der Transportbandgeschwindigkeit auf dem
Transportband 5 ablegen. Die beiden Einheiten arbeiten zeitversetzt zueinander in
sequentieller Folge. Der Antrieb dieser Lagengreifer 8, 9 bzw. der verfahrbaren Festhalter
14, 15 sowie des Stapelhebers 2 erfolgt mittels nicht dargestellter Servomotoren.
Die Niederhalter 11, 12 dienen dazu, um vor und bei dem Greifen des oberen Stapels
4a durch den jeweiligen Lagengreifer 8, 9 auf den jeweiligen oberen Blattstapel 4a
bzw. den darunter angeordneten zweitoberen Stapel 4b zu drücken und diese damit zu
fixieren. Die seitlichen Festhalter 14, 15 fixieren den zweitoberen Stapel 4b, wenn
die Niederhalter 11, 12 sich, nach dem Klemmen des oberen Blattstapels 4 mittels eines
Lagengreifers 8, 9, zum Abziehen des oberen Blattstapels 4a von dem Blattstapel 4b
von dem Stapel 3 entfernen.
[0034] Figur 1 zeigt das Transportband 5 ohne bereits übergebene Blattstapel 4e, die auf
dem Transportband 5 mittels den Lagengreifern 8, 9 abgelegt wurden. Der erste Lagengreifer
8 befindet sich über dem Transportband 5, der zweite Lagengreifer 9 unmittelbar vor
dem Stapel 3. Die zwei mit dem ersten Lagengreifer 8 verbundenen zweiten Festhalter
15 befindet sich über dem Stapel 3, die beiden mit dem anderen Lagengreifer 9 verbundenen
Festhalter 14 sind hinter dem Stapel 3 positioniert. Der Lagengreifer 9 ist geöffnet
und bewegt sich in horizontaler Richtung in Richtung des Stapels 3. Zum Klemmen des
jeweiligen oberen Blattstapels 4a weisen die beiden Lagengreifer 8, 9 jeweils eine
Klemmschiene 17 und zwei steuerbare Klemmhalter 16 auf. Die Klemmhalter 16 sind bei
dem geöffneten Lagengreifer 8 von der Klemmschiene 17 beabstandet, so dass der dadurch
gebildete Freiraum den Überstand des oberen Blattstapels 4a aufnehmen kann. Die Klemmschiene
17 des Lagengreifers 8 ist auf der Höhe des Zwischenraums 18 zwischen den Überständen
10 des oberen Blattstapels 4a und des direkt unterhalb des zweitoberen Blattstapels
4b befindlichen Blattstapels 4c angeordnet, so dass der Lagengreifer 8 mit der Klemmschiene
17 in den Zwischenraum 18 entgegen der Abzugsrichtung der Blattstapel 4 einfahren
kann.
[0035] In dieser Position pressen die vorderen ersten Niederhalter 11 und die hinteren zweiten
Niederhalter 12 den aktuell oberen Blattstapel 4a gleichzeitig.
[0036] In der Figur 2 ist die Klemmschiene 17 des rechten Lagengreifers 9 vollständig in
den Zwischenraum 18 zwischen dem oberen Blattstapel 4a und dem drittoberen Blattstapel
4c eingefahren.
[0037] In Figur 3 sind die Festhalter 15 des linken Lagengreifers 8 auf den Überstand 10
des unter dem oberen Blattstapel 4a angeordneten Blattstapels 4b aufgesetzt. Sie fixieren
zumindest das oberste Blatt des Blattstapels 4b gegen unbeabsichtigtes Verschieben
beim Abziehen des oberen Blattstapels 4a. Der rechte Lagengreifer 9 ist in Greifposition
für den oberen Blattstapel 4a, d.h. die Klemmschiene 17 ist vollständig in den Zwischenraum
18 eingefahren. Die Klemmhalter 16 zum Klemmen des Blattstapels 4a sind aktiviert.
Der Lagengreifer 9 hält den oberen Blattstapel 4a an dem in Abzugrichtung linken Überstand
10, wobei dieser zwischen den beiden Klemmhaltern 16 und der Klemmschiene 17 eingeklemmt
ist. Die Niederhalter 11, 12 sind entsprechend der Figur 1 positioniert und pressen
den Stapel 3 im zentralen Bereich 13. Die Festhalter 14 des rechten Lagengreifers
9 sind mit Abstand zu dem Überstand 10 des oberen Blattstapels 4a hinter dem Stapel
3 angeordnet und in dieser Stellung ohne Funktion.
[0038] In Figur 4 ist die Stellung und der Zustand der Lagengreifer 8, 9 unverändert. Die
zwei Festhalter 15 des linken Lagengreifers 8 sind noch abgesenkt und wirken auf den
zweitoberen Blattstapel 4b ein. Sie halten das oberste Blatt des zweitoberen Stapels
4b mittels Saugkraft fest. Die vorderen und hinteren Niederhalter 11, 12 sind von
dem Stapel 3 nach oben weggefahren und somit ohne Funktion. Damit ist der obere Blattstapel
4a freigegeben, so dass der Lagengreifer 9 den oberen Blattstapel 4a von dem direkt
darunter befindlichen Stapel 4b abziehen kann.
[0039] In der Figur 5 hat der Lagengreifer 9 den oberen Blattstapel 4a bereits teilweise
von dem Stapel 3 abgezogen. Der obere Blattstapel 4a befindet sich nicht mehr unter
den zwei hinteren Niederhaltern 12. In dieser Stellung des Lagengreifers 9 sind die
beiden vorderen Niederhalter 11 ohne Funktion. Die beiden hinteren Niederhalter 12
sind auf den zweitoberen Blattstapel 4b abgesenkt und pressen diesen Blattstapel 4b
gegen den darunter angeordneten Blattstapel 4c. Damit fixieren die in Abzugsrichtung
hinteren Niederhalter 12 nicht nur das oberste Blatt, sondern auch die darunter liegenden
Blätter des Blattstapels 4b zusätzlich. Der obere Blattstapel 4a kann somit ohne Beeinflussung
des zweitoberen Blattstapels 4b von dem Stapel 3 vollständig abgezogen werden. Während
sich der rechte Lagengreifer 9 mit dem gegriffenen Blattstapel 4a in Richtung des
Transportbandes 5 bewegt, wird der andere linke Lagengreifer 8, der spiegelbildlich
zu dem Lagengreifer 9 ausgebildet und an der Abstapelvorrichtung 1 angeordnet ist,
in Richtung des Stapels 3 bewegt.
[0040] Die Figur 6 zeigt den obersten Blattstapel 4a vollständig abgezogen von dem Stapel
3. Der rechte Lagengreifer 9 befindet sich direkt über dem Transportband 5, der linke
Lagengreifer 8 direkt vor dem Stapel 3. Die Festhalter 14, 15 sind nicht aktiv und
befinden sich oberhalb des Stapels 3. Der rechte Lagengreifer 9, der sich über dem
Transportband 5 befindet, kann jetzt nach unten bewegt werden, um den Blattstapel
4a an das Transportband 5 zu übergeben (in der Zeichnung nicht dargestellt). Der Stapel
3 muss jetzt nur noch mittels des Stapelhebers 2 soweit angehoben werden, dass die
Klemmschiene 17 des linken Lagengreifers 8 in den Zwischenraum 18 zwischen dem oberen
Blattstapel 4a (vorher 4b) und dem drittoberen Blattstapel 4c (vorher 4d) einfahren
kann. Die beiden vorderen Niederhalter 11 sind bereits wieder auf den Blattstapel
4b, jetzt oberer Blattstapel, abgesenkt.
[0041] Der weitere Ablauf zum Abziehen des oberen Blattstapels 4a von dem Blattsstapel 4b
(vorher 4c) erfolgt sinngemäß entsprechend den vorstehend beschriebenen Schritten,
wobei nun anstelle des rechten Lagengreifers 9 der linke Lagengreifer 8 und statt
der linken Festhalter 15 jetzt die rechten Festhalter 14 benutzt werden. Diese wechselweise
Verwendung erfolgt fortlaufend mit jedem Takt der Abstapelung.
[0042] In der Figur 7 ist der Blattstapel 4a aus Figur 6 auf dem Transportband 5 als Blattstapel
4e abgelegt. Der Stapel 3 weist jetzt einen oberen Blattstapel 4a, vormals 4b, auf,
dessen Überstand 10 sich auf der Seite des linken Lagengreifers 8 befindet. In diesem
Fall stapelt der Lagengreifer 8 anstelle des Lagengreifers 9 den oberen Blattstapel
4a von dem Stapel 3 ab und übergibt diesen an das Transportband 5. Das Abziehen des
Blattstapels 4a erfolgt mit den in den Figuren 1 bis 6 dargestellten Schritten, wobei
jedoch der rechte Lagengreifer 9 mit seinen Festhaltern 14 den zweitoberen Blattstapel
4b zeitweise festhält, während der linke Lagegreifer 8 mittels der Klemmschiene 17
und der Klemmhalter 16 den Blattstapel 4a von dem Blattstapel 4b abzieht.
1. Verfahren zum automatischen Zuführen von einzelnen losen Blattstapeln (4) aus einer
Druckmaschine in eine Klebebindemaschine, wobei die Blattstapel (4) aus der Druckmaschine
auf einem Stapel (3) senkrecht zu der Abzugsrichtung seitlich versetzt aufeinander
liegen, der jeweils obere Blattstapel (4a) in definierter Höhe und Nähe zu einer horizontal
fördernden Zuführeinrichtung (5) angeordnet, der obere Blattstapel (4a) mittels eines
Greifers gegriffen, von dem Stapel (3) in Abzugsrichtung abgezogen und auf der Zuführeinrichtung
(5) mit definiertem Abstand zu einem voranlaufenden Blattstapel (4e) abgelegt und
dort weitertransportiert wird,
gekennzeichnet durch
A Anordnen des oberen Blattstapels (4a) in definierter Höhe und Nähe zu einer horizontal
fördernden Zuführeinrichtung (5);
B Anpressen des oberen Blattstapels (4a) an den darunter befindlichen Blattstapel
(4b), in einem aufliegenden zentralen Bereich (13), mittels mindestens eines in Abzugsrichtung
vorderen ersten Niederhalters (11) und zusätzlich mittels mindestens eines in Abzugsrichtung
hinteren zweiten Niederhalters (12);
C Festhalten des oberen Blattes (16) des darunter befindlichen versetzt zu dem oberen
Blattstapel (4a) angeordneten zweitoberen Blattstapels (4b) an dem aus dem Stapel
(3) durch den Versatz herausragenden quer zu der Abzugsrichtung seitlichen Überstand (10) mittels
mindestens zwei ersten seitlichen Festhaltern (14) oder mittels mindestens zwei zweiten
seitlichen Festhaltern (15), die an der in Abzugsrichtung rechten bzw. linken Seite
der Abstapelvorrichtung (1) für den Stapel (3) angeordnet sind, wobei jeweils derjenige
Festhalter (14, 15) verwendet wird, der auf den zweitoberen Blattstapel (4b) am Überstand
(10) einwirken kann;
D Greifen des oberen Blattstapels (4a) an dem durch den Versatz herausragenden Überstand (10) mittels eines ersten seitlichen Lagengreifers
(8) oder eines zweiten seitlichen Lagengreifers (9), wobei die Lagengreifer (8, 9)
an der in Abzugsrichtung linken bzw. rechten Seite des Stapels (3) bzw. der Zuführeinrichtung
(5) längsverfahrbar angeordnet sind und wobei jeweils derjenige Lagengreifer (8, 9)
verwendet wird, der den oberen Blattstapel (4a) am Überstand (10) greifen kann und
der dem gerade aktiven Festhalter (14, 15) auf der anderen Seite des Stapels (3) gegenüber
liegt;
E Freigeben des oberen Blattstapels (4a) durch Lösen des mindestens einen ersten und zweiten Niederhalters (11, 12), teilweises
Abziehen des oberen Blattstapels (4a) in Abziehrichtung von dem Stapel (3) mittels
des den jeweiligen, den oberen Blattstapel (4a) haltenden Lagengreifers (8, 9);
F Anpressen des zweitoberen Blattstapels (4b) an den darunter befindlichen Blattstapel
(4c) mittels des mindestens einen hinteren zweiten Niederhalters (12), sobald der
obere Blattstapel (4a) unter dem mindestens einen hinteren zweiten Niederhalter (12)
hervorgezogen ist, und Freigeben des oberen Blattes (16) des darunter befindlichen
zweitoberen Blattstapels (4b) an dem herausragenden Überstand (10) durch die ersten bzw. zweiten seitlichen Festhalter (14, 15), nachdem der mindestens einen
hintere zweite Niederhalter (12) den zweitoberen Blattstapel (4b) an den darunter
befindlichen Blattstapel (4c) anpresst;
G Vollständiges Abziehen des oberen Blattstapels (4a) von dem darunter befindlichen
Blattstapel (4b) in Abzugsrichtung und Ablage auf der horizontal fördernden Zuführeinrichtung
(5); und
H Wiederholen der Merkmale A bis G, wobei das Festhalten des oberen Blattes (16) des
jeweils darunter befindlichen versetzt zu dem oberen Blattstapel (4a) angeordneten
zweitoberen Blattstapels (4b) an dem aus dem Stapel (3) durch den Versatz seitlich herausragenden Überstand (10), abwechselnd mittels des ersten
und zweiten seitlichen Festhalters (14, 15), und das Greifen des oberen Blattstapels
(4a) an dem durch den Versatz herausragenden Überstand (10) entsprechend mittels des ersten oder zweiten
seitlichen Lagengreifers (8, 9) erfolgt, wobei jeweils der linke erste Lagengreifer
(8) und der rechte erste Festhalter (14) bzw. der rechte zweite Lagengreifer (9) und
der linke zweite Festhalter (15), die auf unterschiedlichen Längsseiten der Abstapelvorrichtung
(1) angeordnet sind, bei einem Abziehvorgang verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Greifen des oberen Blattstapels (4a) der jeweilige Lagengreifer (8, 9) mit einer
jeweiligen Klemmschiene (17) in den durch die Überstande (10) zwischen dem oberen
und einem darunter befindlichen übernächsten Blattstapel (4a, 4c) gebildeten Zwischenraum
(18) eingefahren wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Stapel (3) vor dem Einfahren der jeweiligen Klemmschiene (17) angehoben und in
Position zu der jeweiligen einfahrenden Klemmschiene (17) gebracht wird, wenn bereits
die Klemmschiene (17) auf den Stapel (3) zu bewegt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Bewegung der Klemmschiene (17) die untere Kante (6) des oberen Blattstapels
(4a) detektiert und der Stapel (3) soweit angehoben wird, dass die Klemmschiene (17)
in den Zwischenraum (18) einfahren kann.
5. Vorrichtung zum automatischen Zuführen von einzelnen losen Blattstapeln (4) aus einer
Druckmaschine in eine Klebebindemaschine, wobei die Blattstapel (4) aus der Druckmaschine
auf einem Stapel (3) seitlich versetzt aufeinander liegen und einander gegenüberliegende
Überstände bilden, mit
- einem in vertikaler Richtung verfahrbaren Stapelträger (2), an einer Stirnseite
einer horizontalen fördernden Zuführeinrichtung (5);
- Detektiereinrichtungen (7) zum Erfassen des Zwischenraums (18) zwischen den Blattstapel
(4a, 4c) im Bereich der Überstände (10);
- mit mindestens einem Niederhalter (11, 12) für den jeweiligen Blattstapel (4a, 4b,
4c);
- mindestens einem Lagengreifer (8, 9) zum Greifen des jeweiligen oberen Blattstapels
(4a) an dem jeweiligen aus dem Stapel (3) durch den Versatz herausragenden Überstand
(10) und zum Bewegen des jeweiligen oberen Blattstapels (4a) in Richtung der Zuführeinrichtung
(5); gekennzeichnet durch,
- mindestens einen in Abzugsrichtung vorderen ersten Niederhalter (11) und mindestens
einen in Abzugsrichtung hinteren zweiten Niederhalter (12) im dem zentralen Bereich
des Stapels (3), an dem die Blattstapel (4, 4a, 4b, 4c, 4d) aufeinander liegen, wobei
die ersten und zweiten Niederhalter (11,12) unabhängig voneinander betätigbar sind;
- mindestens zwei in Abzugsrichtung linke erste Festhalter (15) und mindestens zwei
in Abzugsrichtung rechte zweite Festhalter (14) im Bereich des Stapels (3), die zum
Festhalten des obersten Blattes (16) eines unter dem abzuziehenden oberen Blattstapel
(4a) befindlichen zweitoberen Blattstapels (4b) im Bereich der jeweiligen in Abzugsrichtung
seitlichen Überstände (10) zumindest zeitweise positioniert und abhängig voneinander
betätigbar sind;
- jeweils einen in Anzugsrichtung links und rechts seitlich des Stapels (3) angeordneten
horizontal bewegbaren Lagengreifer (8, 9), mit jeweils einer horizontal angeordneten
Klemmschiene (17) und einer darüber angeordneten Klemmeinrichtung (16) zum Klemmen
des dazwischen befindlichen Blattstapels (4a) an der Klemmschiene (17) an seinem Überstand
(10);
- mindestens eine optische Detektiereinrichtung (7) seitlich des Stapels (3), die
mittels eines Lichtstrahls den Zwischenraum (18) zwischen dem oberen und dem übernächsten
darunter befindlichen Blattstapel (4a, 4c) detektiert und ein entsprechendes Signal
zum entsprechenden Anheben des Stapels (3) abgibt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die optische Detektiereinrichtung (7) einen Lichtleiter aufweist, aus dem gebündeltes
Licht austritt.