[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum schnellen Transportieren von Produkten an
einer 90°-Umlenkung von einer ersten Transporteinrichtung auf eine zweite Transporteinrichtung
zu einer Verpackungsmaschine. Die Erfindung betrifft außerdem einen Rotationsanleger
zum Zuführen von Produkten quer zu einer Transporteinrichtung mit einer Fingerkette
in einem Tischblech einer Verpackungsmaschine zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Bei Verpackungsmaschinen gibt es immer wieder Situationen, dass bei der Heranführung
der Produkte zu der Verpackungsmaschine über Transporteinrichtungen eine Richtungsänderung
erfolgen muss, die durch die Anordnung zweier um 90° zueinander stehenden Transporteinrichtungen,
beispielsweise aus räumlichen oder produktionstechnischen Gründen, bedingt ist. Hierbei
stellt es sich immer als Problem dar, dass bei Produkten, die mit Abstand zueinander
auf der zweiten Transporteinrichtung zu der Verpackungsmaschine angeordnet werden
müssen, um das Verpacken zu ermöglichen, aufgrund der hohen Geschwindigkeit der zweiten
Transporteinrichtung entweder die Produkte wegen ihrer Trägheit nicht im richtigen
Abstand zueinander liegen, beispielsweise bei der Verwendung eines Transportbandes
als zweite Transporteinrichtung, oder, bei einer Fingerkette als zweite Transporteinrichtung,
aufgrund der hohen Geschwindigkeit der Kettenfinger diese auf das stillliegende Produkt
treffen und es dabei beschädigen. Darüber hinaus rutscht durch den Schlag des Kettenfingers
auf das Produkt dieses von dem Kettenfinger weg und benötigt eine sehr lange Strecke
bis das Produkt ruhig am Kettenfinger anliegt.
[0003] Hierzu ist bekannt, bei der Übergabe auf ein Transportband das Produkt mittels eines
Schiebers anzuschieben, wobei dessen Antrieb starr über entsprechende mechanische
Antriebsverbindung und -übersetzung dem Produkt eine Anfangsbeschleunigung gibt. Diese
Lösung ist jedoch nicht variabel in der Beschleunigung und gewährleistet nicht 100%ig
die Aneinanderreihung der Produkte in dem erforderlichen Abstand. Darüber hinaus ist
dies bei einer in einem glatten Tischblech verlaufenden Fingerkette deshalb nicht
möglich, weil hier das Produkt weiter rutscht und eine zu lange Strecke benötigt,
bis das Produkt an dem Kettenfinger anliegt. Da die Transporteinrichtungen auf die
Takte der Verpackungsmaschine abgestimmt sind, transportieren die Transporteinrichtungen
die Produkte mit einer Geschwindigkeit von 160 m pro Minute und mehr. Das entspricht
21000 Takten pro Stunde bzw. 350 Takten pro Minute.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen
und eine Möglichkeit vorzuschlagen, mit der Produkte, die quer zur Transportrichtung
einer Transporteinrichtung zugeführt werden, sicher und ohne Beschädigungen zu erfahren
mit hoher Geschwindigkeit bei definiertem Produktabstand zugeführt werden können.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 und den rückbezogenen
Unteransprüchen gelöst. Die Erfindung wird außerdem durch eine Vorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruchs 8 sowie den diesbezüglich rückbezogenen Unteransprüchen gelöst.
[0006] Gemäß dem Verfahren wird das Produkt nach Auflegen auf die zweite Transporteinrichtung
mittels eines servoangetriebenen Schiebers produkt- und situationsabhängig mit veränderlicher
Beschleunigung bis auf eine Übergabegeschwindigkeit gebracht. Unter servoangetriebenem
Schieber wird eine Einrichtung verstanden, die in Transportrichtung stromaufwärts
hinter dem zugeführten Produkt mit geringem Abstand im Idealfall direkt an dem Produkt
befindet, der mittels eines Servomotors mit variabler Geschwindigkeit antreibbar ist.
Durch die veränderliche Beschleunigung kann das Produkt situationsbedingt, immer im
festen Kontakt mit dem Schieber auf einer Strecke von 10 bis 50 mm beschleunigt werden.
Die Beschleunigung kann dabei am Anfang oder über die gesamte Strecke parabelförmig
oder auch nur im Anfangsbereich parabelförmig und im Endbereich linear zunehmen. Dies
ist auch abhängig von der Art des Produktes, der zur Verfügung stehenden Strecke und
der Geschwindigkeit der Fingerkette, wobei die Übergabegeschwindigkeit die Geschwindigkeit
der zweiten Transporteinrichtung oder eine darunterliegende Geschwindigkeit haben
kann, wobei letztere in einem Bereich liegen muss, der eine Übergabe ohne Beschädigung
oder Verrutschen des Produkts und ohne Stoß bei einer zweiten Transporteinrichtung
in Form einer Fingerkette ermöglicht. Grundsätzlich ist jedoch die Verwendung eines
Transportbandes oder einer Fingerkette möglich.
[0007] Vorteilhafterweise wird der Schieber nach der Übergabe des Produkts auf die zweite
Transporteinrichtung aus dem Stillstand beschleunigt. Dies ist insbesondere bei einer
Fingerkette als zweite Transporteinrichtung wichtig, damit das Produkt in direktem
Kontakt zu dem Schieber beschleunigt wird.
[0008] Gemäß einer weiteren Ausbildung des Verfahrens wird nach der Übergabe des Produkts
auf die zweite Transporteinrichtung der Schieber ansteigend, vorzugsweise zumindest
in dem Anfangsbereich einer quadratischen Parabel folgend, beschleunigt. Hierdurch
ist es möglich, auf möglichst kurzem Weg bei direktem Kontakt zwischen Schieber und
Produkt eine Beschleunigung auf einer Übergabegeschwindigkeit für eine hohe Transportgeschwindigkeit
der zweiten Transporteinrichtung zu beschleunigen.
[0009] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausbildung des Verfahrens werden die Produkte parallel
auf einer doppelspurigen ersten Transporteinrichtung der zweiten Transporteinrichtung
zugeführt, wobei als zweite Transporteinrichtung eine in einem Tischblech laufende
Fingerkette verwendet wird, und die Produkte auf der zweiten Transporteinrichtung
mit jeweils einem getrennt vom anderen gesteuerten Schieber auf eine Übergabegeschwindigkeit
gebracht. Produktionsbedingt ist es mitunter erforderlich, die Produkte doppelspurig
an die zweite Transporteinrichtung heranzuführen, und dann die Produkte hintereinander
auf der zweiten Transporteinrichtung der Verpackungsmaschine zuzuführen. Die zweite
Transporteinrichtung läuft dabei mit der doppelten Geschwindigkeit der ersten Transporteinrichtung.
Um dies zu realisieren, ist es zweckmäßig als zweite Transporteinrichtung eine Fingerkette
zu verwenden und die notwenigen beiden Schieber getrennt voneinander jeweils mittels
eines Servomotors angetrieben zu steuern. Dies ist deshalb vorteilhaft, weil die von
der ersten Transporteinrichtung auf die zweite Transporteinrichtung gebrachten Produkte
in unterschiedlichen Abständen zu den zugeordneten Kettenfingern der Fingerkette auf
das Tischblech gelangen.
[0010] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung des Verfahrens wird das in der ersten
Transporteinrichtung bezüglich der Transportrichtung der zweiten Transporteinrichtung
stromaufwärts befindliche Produkt der beiden parallel zugeführten Produkte auf das
Tischblech und das andere Produkt mit der der ersten Transporteinrichtung zugewandten
Seite auf ein oberhalb des Tischbleches angeordnetes Zwischenblech und mit der gegenüberliegenden
Seite auf das Tischblech gelegt und der Schieber für dieses Produkt mit einem Abstand
größer als die Höhe des Produkts über dem Tischblech angeordnet. Damit kommt das stromabwärts
befindliche Produkt schräg zu liegen, kann aber von dem zugeordneten höher angeordneten
Schieber auf die Übergabegeschwindigkeit gebracht und an den zugeordneten Kettenfinger
übergeben werden. Das darauf folgende Produkt kann durch diese Ausbildung ohne Schwierigkeiten
unter dem höher angeordneten Schieber hindurch befördert werden.
[0011] Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausbildung des Verfahrens wird das bezogen auf
die Transportrichtung der zweiten Transporteinrichtung stromabwärts befindliche Produkt
vor einen Kettenfinger und das andere Produkt nach diesem Kettenfinger der Fingerkette
zugeführt und das stromabwärts befindliche Produkt zuerst beschleunigt. Diese Maßnahme
ist in der Regel bedingt durch die Produktlänge und die erforderlichen Abstände der
Produkte voneinander. Daraus ergeben sich bekanntlich die Abstände der Kettenfinger,
wobei andererseits wieder die Zuführung über die erste Transporteinrichtung über eine
möglichst geringe Breite der ersten Transporteinrichtung erfolgen soll. Diese geringe
Breite bedingt letztlich auch wieder den zur Verfügung stehenden Weg für die Beschleunigung
des Produkts auf der zweiten Transporteinrichtung. Dies führt dazu, dass das stromaufwärts
befindliche Produkt weiter weg von dem zugehörigen Kettenfinger ist und daher die
Beschleunigung erst dann folgen darf, wenn der zugehörige Kettenfinger in einem vorgegebenen
Mindestabstand von dem Produkt sich befindet.
[0012] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird als erste Transporteinrichtung
ein Rotationsanleger verwendet. Derartige Rotationsanleger werden üblicherweise benutzt,
um in einem auf einer Transporteinrichtung sich bereits befindlichen Produkte zusätzliche
Beilagen zu spenden. Hierbei ist es bekannt, Rotationsanleger mit einspuriger oder
zweispuriger Zuführung mit verschiedenen Beilagen zu verwenden. Gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren wird nun ein Rotationsanleger verwendet, der das Produkt (nicht die Beilage)
direkt in eine zweite Transporteinrichtung befördert. Dies setzt selbstverständlich
voraus, dass es sich hierbei um Produkte handelt, die von ihrer Dicke und Biegbarkeit
dies erlauben. Das Verfahren ist somit gut geeignet für gebundene, geheftete oder
geleimte mehrseitige biegbare Broschüren. Selbstverständlich ist dabei darauf zu achten,
dass die Produkte mit ihrer offenen Seite dem Rotationsanleger zugewandt zum liegen
kommen, um im weiteren Verlauf noch weitere Beilagen, wie vorstehend erwähnt, spenden
zu können. Die Verwendung eines Rotationsanlegers ermöglicht neue Konzepte der Einbindung
der Verapackungsmaschine beispielsweise direkt an eine Druckmaschine. So kann beispielsweise
von einer Druckmaschine kommend, über ein doppelspuriges Transportband das Produkt
in einen Rotationsanleger gegeben werden. Diese dient einerseits als Puffer und darüber
hinaus als Transporteinrichtung, um die Produkte geordnet und mit richtigem Anreihungsabstand
der Produkte diese einer Verpackungsmaschine zuzuführen. Der Rotationsanleger ermöglicht
dabei zusätzlich eine Drehung der Produkte um 90°, so dass die eigentlich mit den
Stirnseiten von beispielsweise einer Druckmaschine quer zu der zweiten Transporteinrichtung
bewegten Produkte nach dem Rotationsanleger weiterhin mit der Stirnseite in Transportrichtung
auf der zweiten Transporteinrichtung bewegt werden.
[0013] Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst des weiteren einen Rotationsanleger bei
dem ein Servomotor vorgesehen ist, der einen über dem Tischblech angeordneten Schieber
mit veränderlicher Beschleunigung bis auf eine Übergabegeschwindigkeit für die Transporteinrichtung
beschleunigt.
[0014] Vorteilhafterweise ist der Rotationsanleger als zweispurige Rotationsanleger ausgebildete,
der zwei jeweils getrennt angesteuerte und über Servomotoren angetriebene Schieber
aufweist und parallel die Produkte der Transporteinrichtung zuführt. Unter parallel
wird in diesem Zusammenhang verstanden, dass die Produkte auch in der Transporteinrichtung
direkt hintereinander ohne Verzögerung der Geschwindigkeit der Transporteinrichtung
weiter transportiert werden. Zeitlich kann in der Praxis ein geringfügiger ablaufbedingter
Unterschied bestehen, der jedoch in einem so engen Bereich liegt, dass die vorstehend
beschriebene Anordnung der Produkte beim Weitertransport nicht beeinflusst wird.
[0015] Vorteilhafterweise ist oberhalb des Tischbleches der Transporteinrichtung auf der
dem Rotationsanleger zugewandten Seite der Fingerkette ein Zwischenblech zur Aufnahme
einer Kante des bezüglich der Transportrichtung stromabwärts befindlichen Produkts
angeordnet.
[0016] Vorzugsweise ist der Schieber für das mit einer Kante auf dem Zwischenblech befindliche
Produkt mit einem Abstand größer als die Höhe des Produkts über dem Tischblech angeordnet.
[0017] In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung bewegt sich der/bzw. die Schieber aus
dem Stillstand zumindest am Anfang mit einer einer quadratischen Parabel entsprechenden
ansteigenden Beschleunigung. Dies wird dadurch realisiert, dass für die Ansteuerung
der Servomotoren eine entsprechende Kurve als Funktion der Zeit oder des Weges hinterlegt
ist.
[0018] Bei allen Übergaben von einer ersten Transporteinrichtung auf eine zweite Transporteinrichtung
ist ein Gefälle zwischen der ersten und der zweiten Transporteinrichtung gegeben,
so dass die Produkte von der ersten Transporteinrichtung auf die zweite Transporteinrichtung
fallen können.
[0019] Die Erfindung erlaubt somit durch die Verwendung der Schieber in ihren unterschiedlichsten
Anordnungen mit einer Ansteuerung über einen Servomotor eine individuelle und vor
allem auf kurzer Strecke eine hohe Geschwindigkeit erreichende Schiebebewegung. Dies
ermöglicht eine beschädigungsfreie Übergabe gerade bei einer Zuführung quer zur nächsten
Transportrichtung. Durch die Verwendung des Rotationsanlegers ergibt sich außerdem
die Möglichkeit, Produkte, die zur zweiten Transporteinrichtung mit der Stirnseite
quer zugeführt werden, diese in der zweiten Transporteinrichtung wieder mit der Stirnseite
weiter zu transportieren. Damit ist ein Transport mit 350 Takten pro Minute und mehr
möglich.
[0020] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit
den begleitenden Zeichnungen näher erläutert. Einzelne Merkmale in den Ansprüchen
und in der Beschreibung können allein oder in Kombination miteinander realisiert sein.
Die Erfindung wird exemplarisch in Verbindung mit einem Rotationsanleger als erste
Transporteinrichtung dargestellt und näher erläutert. Genauso kann die erste Einrichtung
ein Transportband oder eine Fingerkette sein. Es stellen dar:
- Figur 1
- eine prinzipielle Darstellung eines Fingerkettenbandes als zweite Transporteinrichtung
in Verbindung mit einem Rotationsanleger als erste Transporteinrichtung;
- Figur 2
- eine schematische vergrößerte Ansicht von Kettenband und Rotationsanleger, wobei ein
Produkt stromabwärts gerade gespendet wird;
- Figur 3
- eine Ansicht entsprechend Figur 2, wobei ein Produkt stromabwärts gerade angeschoben
wird und die Übergabe an einen Kettenfinger erfolgt, und ein Produkt stromaufwärts
gerade gespendet wird;
- Figur 4
- eine Ansicht entsprechend Figur 2, wobei ein Produkt stromaufwärts mit dem Anschieben
startet und Kettenfinger noch etwas Abstand hat, und der Anschieber stromabwärts wieder
in Grundstellung ist, und
- Figur 5
- eine gegenüber Figur 2 andere Ansicht jedoch sonst im wesentlichen entsprechend, wobei
ein Produkt stromaufwärts sich unter Zwischenblech für das Produkt stromabwärts befindet
und der Anschieber stromaufwärts wieder in Grundstellung ist.
[0021] Figur 1 zeigt die erste Transporteinrichtung 1 in Form eines allgemein bekannten
und üblichen doppelspurigen Rotationsanlegers quer zu der zweiten Transporteinrichtung
2. Die zweite Transporteinrichtung weist ein glattes Tischblech 3 in dem in einem
Längsschlitz eine Fingerkette 4 mit Kettenfingern 5 in bekannterweise läuft. Der Rotationsanleger
der ersten Transporteinrichtung 1 weist in der Nähe der zweiten Transporteinrichtung
übliche nicht sichtbare erste Transportbänder und zweite Transportbänder für die parallel
der zweiten Transporteinrichtung zugeführten ersten Produkte 13 und zweiten Produkte
14. Diese verdecken in den Figuren diese Transportbänder.
[0022] An dem Rotationsanleger der ersten Transporteinrichtung 1 befindet sich ein erster
Schieber 8 und ein zweiter Schieber 9, die jeweils über einen ersten Servomotor 10
und einen zweiten Servomotor 11 angetrieben werden. Im Ausführungsbeispiel werden
dazu Linearmotoren verwendet. Für das erste Produkt 13 ist der erste Schieber 8 und
der erste Servomotor 10 vorgesehen. Entsprechend ist für das zweite Produkt 14 der
zweite Schieber 9 und der zweite Servomotor 11 vorgesehen.
[0023] An der zweiten Transporteinrichtung 2 befindet sich auf der der ersten Transporteinrichtung
1 zugeordneten Seite ein schräges Zwischenblech 12 (Figur 4 und 5), das in Förderrichtung
vorzugsweise etwas abfällt und auf das das erste Produkt 13 mit seiner dem Rotationsanleger
der ersten Transporteinrichtung 1 zugewandten Seite 15 zu liegen kommt. Mit der anderen
Seite 16 liegt das Produkt 13 auf dem Tischblech 3 auf. Der Schieber 8 läuft rechts
und der Schieber 9 in Transportrichtung rechts der Fingerkette 4. Der Schieber 8 endet
mit seinem unteren Ende mit einem größeren Abstand vom Tischblech 3 als der Schieber
9, wobei der Abstand des Schiebers 8 vom Tischblech 3 größer als die Höhe der Produkte
ist.
[0024] In Figur 2 wird das Produkt 13 stromabwärts gerade gespendet und liegt mit seiner
Kante 16 auf dem in dieser Figur nicht sichtbaren Zwischenblech 12 auf. Es wird so
gespendet, dass es an dem Schieber 8 anliegt oder nur mit möglichst geringem Abstand
sich zu diesem befindet. Der zugehörige Kettenfinger 5' befindet sich noch entfernt
von dem Produkt 13 und direkt vor dem Transportband für das Produkt 14, so dass deshalb
eine Zuführung des Produktes 14 zu diesem Zeitpunkt nicht möglich ist.
[0025] Figur 3 zeigt den Zustand, bei dem der Schieber 8 seinen maximalen Weg bereits zurückgelegt
hat und das Produkt 13 auf eine Übergabegeschwindigkeit gebracht hat. Der zugehörige
Kettenfinger 5' liegt, wie aus der Figur ersichtlich, bereits an dem Produkt 13 an.
Das stromaufwärtsbefindliche Produkt 14 wird bereits zugeführt und befindet sich teilweise
auf dem Tischblech 3. Der hier zugehörige Kettenfinger 5" ist noch entfernt von dem
Produkt 14.
[0026] In der Figur 4 ist der erste Schieber 8 wieder in seiner Ausgangsstellung und das
Produkt 13 wird von dem zugehörigen Kettenfinger 5' weitertransportiert. Das Produkt
14 befindet sich nun direkt vor dem zugehörigen Schieber 9, der jetzt mit der Beschleunigung
des Produktes 14 startet.
[0027] In Figur 5 ist das Produkt 13 bereits durch den zugehörigen Kettenfinger 5' von dem
Zwischenblech 15 heruntergeschoben und weiter transportiert worden. Der Kettenfinger
5" hat das Produkt 14 von dem Schieber 9, der sich bereits wieder in seiner Ursprungsstellung
befindet, übernommen und befördert das Produkt 14 unter dem Schieber 8 und dem Zwischenblech
15 hindurch. Sobald das Produkt 14 aus dem Zuführbereich des Rotationsanlegers transportiert
ist, beginnt der nächste Zyklus.
[0028] Die Beschleunigung der Schieber 8 und 9 mittels der Servomotoren 10 bzw. 11 erfolgt
bei dem Ausführungsbeispiel ansteigend nach einer quadratischen Parabel, wodurch es
möglich ist, die Produkte 13 und 14 auf dem kurzen zur Verfügung stehenden Weg von
ca. 40 mm auf die Übergabegeschwindigkeit zu bringen. Die Verpackungsmaschine als
solche, die letztlich das Produkt verpackt, ist nicht dargestellt.
1. Verfahren zum schnellen Transportieren von Produkten (13, 14) an einer 90°-Umlenkung
von einer ersten Transporteinrichtung (1) auf eine zweite Transporteinrichtung (2)
zu einer Verpackungsmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass die Produkte (13, 14) nach Auflegen auf die zweite Transporteinrichtung (2) mittels
eines servoangetriebenen Schiebers (8, 9) produkt- und situationsabhängig mit veränderlicher
Beschleunigung bis auf die Übergabegeschwindigkeit gebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (8, 9) nach der Übergabe der Produkte (13, 14) auf die zweite Transporteinrichtung
(2) aus dem Stillstand beschleunigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Übergabe der Produkte (13, 14) auf die zweite Transporteinrichtung (2) der
Schieber (8, 9) ansteigend, vorzugsweise zumindest in einem Anfangsbereich einer quadratischen
Parabel folgend, beschleunigt wird.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Produkte (13, 14) parallel auf einer doppelspurigen ersten Transporteinrichtung
(1) der zweiten Transporteinrichtung (2) zugeführt werden, wobei als zweite Transporteinrichtung
(2) eine in einem Tischblech (3) laufende Fingerkette (4) verwendet wird, und die
Produkte (13, 14) auf der zweiten Transporteinrichtung (2) mit jeweils einem getrennt
vom anderen gesteuerten Schieber (8, 9) auf eine Übergabegeschwindigkeit gebracht
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das in der ersten Transporteinrichtung (1) bezüglich der Transportrichtung der zweiten
Transporteinrichtung (2) stromaufwärts befindliche Produkt (14) der beiden parallel
zugeführten Produkte (13, 14) auf das Tischblech (3) und das andere Produkt (13) mit
der der ersten Transporteinrichtung (1) zugewandten Seite (15) auf ein oberhalb des
Tischbleches (3) angeordnetes Zwischenblech (12) und mit der gegenüberliegenden Seite
(16) auf das Tischblech (3) gelegt und der Schieber (1) für dieses Produkt (13) mit
einem Abstand größer als die Höhe der Produkte (13, 14) über dem Tischblech (3) angeordnet
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das bezogen auf die Transportrichtung der zweiten Transporteinrichtung (2) stromabwärts
befindliche Produkt (13) von einem Kettenfinger (5') und das andere Produkt (14) nach
diesem Kettenfinger (5') der Fingerkette (4) zugeführt und das stromabwärts befindliche
Produkt (13) zuerst beschleunigt wird.
7. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als erste Transporteinrichtung (1) ein Rotationsanleger verwendet wird.
8. Rotationsanleger zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und zum Zuführen
von Produkten (13, 14) quer zu einer Transporteinrichtung (2) mit einer Fingerkette
(4) in einem Tischblech (3) einer Verpackungsmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass ein Servomotor (10, 11) vorgesehen ist, der eine über dem Tischblech (3) angeordneten
Schieber (10, 11) mit veränderlicher Beschleunigung bis auf eine Übergabegeschwindigkeit
für die Transporteinrichtung (2) beschleunigt.
9. Rotationsanleger nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass er als zweispuriger Rotationsanleger ausgebildet ist, der zwei jeweils getrennt angesteuerte
und über Servomotoren (10, 11) angetriebene Schieber (8, 9) aufweist und parallel
die Produkte (13, 14) der Transporteinrichtung (2) zuführt.
10. Rotationsanleger nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass oberhalb des Tischbleches (3) der Transporteinrichtung (2) auf der dem Rotationsanleger
zugewandten Seite der Transporteinrichtung (2) ein Zwischenblech (12) zur Aufnahme
einer Kante (15) des bezüglich der Transportrichtung stromabwärts befindlichen Produkts
(13) angeordnet ist.
11. Rotationsanleger nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Schieber (8, 9) für das mit einer Kante (15) auf dem Zwischenblech (12) befindliche
Produkt (13) mit einem Abstand größer als die Höhe der Produkte (13, 14) über dem
Tischblech (3) angeordnet ist.
12. Rotationsanleger nach einem der vorangegangenen Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass sich der/ bzw. die Schieber (8, 9) aus dem Stillstand zumindest am Anfang mit einer
einer quadratischen Parabel entsprechenden ansteigenden Beschleunigung bewegt/bewegen.