[0001] Die Erfindung betrifft eine Hydraulikanlage einer mobilen Arbeitsmaschine, insbesondere
eines Flurförderzeugs, mit einer Pumpe zur gemeinsamen Versorgung einer hydraulischen
Lenkungseinrichtung und einer zumindest einen Verbraucher umfassenden Arbeitshydraulik,
wobei in einer Förderleitung der Pumpe ein Prioritätsventil zur bevorzugten Versorgung
der Lenkungseinrichtung angeordnet ist, das mittels einer Förderzweigleitung mit der
Lenkungseinrichtung und mit einer Förderzweigleitung mit der Arbeitshydraulik in Verbindung
steht.
[0002] Bei mobilen Arbeitsmaschinen, beispielsweise Flurförderzeugen, wird zur gemeinsamen
Versorgung einer hydraulischen Lenkungseinrichtung und einer Arbeitshydraulik, die
in der Regel mehrere Verbraucher umfasst, eine Pumpe eingesetzt. Um bei der Betätigung
der Lenkungseinrichtung eine ausreichende Versorgung der Lenkungseinrichtung mit Druckmittel
sicherzustellen, ist in der Förderleitung der Pumpe ein Prioritätsventil angeordnet.
Das Prioritätsventil steht hierbei über eine Förderzweigleitung mit der Lenkungseinrichtung
und über eine weitere Förderzweigleitung mit der Arbeitshydraulik in Verbindung. Sofern
die Pumpe bei der alleinigen Betätigung der Lenkungseinrichtung und nicht angesteuerten
Verbrauchern der Arbeitshydraulik einen den Bedarf der Lenkungseinrichtung übersteigenden,
überschüssigen Förderstrom liefert, kann dieser über das Prioritätsventil in die mit
der Arbeitshydraulik verbundene Förderzweigleitung strömen und zu einer ungewünschten
Betätigung der Verbraucher der Arbeitshydraulik und somit einer ungewünschten Bewegung
einer von den Verbrauchern gehandhabten Last führen.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Hydraulikanlage zur Verfügung
zu stellen, mit der ungewünschte Verbraucherbewegungen der Arbeitshydraulik wirksam
verhindert werden können.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine Sicherheitseinrichtung
vorgesehen ist, die eine ungewünschte Betätigung der Verbraucher der
[0005] Arbeitshydraulik verhindert, wobei die Sicherheitseinrichtung eine in der zur Arbeitshydraulik
geführten Förderzweigleitung angeordnete Absperrventileinrichtung umfasst, die bei
nicht angesteuerten Verbrauchern der Arbeitshydraulik in eine Sperrstellung gesteuert
ist und bei einer Ansteuerung der Verbraucher der Arbeitshydraulik in eine Öffnungsstellung
aufsteuerbar ist. Mit einer erfindungsgemäßen Absperrventileinrichtung, die in der
von dem Prioritätsventil zu der Arbeitshydraulik angeordneten Förderzweigleitung angeordnet
ist, können auf einfache und wirksame Weise ungewünschte Verbraucherbewegungen der
Arbeitshydraulik vermieden werden. Bei nicht angesteuerten Verbrauchern der Arbeitshydraulik
befindet sich die Absperrventileinrichtung in einer Sperrstellung und sperrt die Verbindung
der Pumpe zur Arbeitshydraulik ab. Hierdurch wird erzielt, dass bei einer alleinigen
Betätigung der Lenkungseinrichtung durch die mittels der Absperrventileinrichtung
abgesperrte Förderzweigleitung ungewünschte Bewegungen der Verbraucher der Arbeitshydraulik
durch einen den Bedarf der Lenkungseinrichtung übersteigenden, überschüssigen Förderstrom
der Pumpe verhindert werden.
[0006] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Absperrventileinrichtung
als vorgesteuertes Sperrventil ausgebildet, wobei ein in Richtung der Sperrstellung
wirkender Steuerdruckraum des Sperrventils mittels eines Vorsteuerventils bei nicht
angesteuerten Verbrauchern der Arbeitshydraulik von dem in der Förderzweigleitung
anstehenden Förderdruck der Pumpe beaufschlagt und bei einer Ansteuerung der Verbraucher
der Arbeitshydraulik zu einem Behälter entlastbar ist. Durch die Beaufschlagung eines
in Richtung der Sperrstellung wirkenden Steuerdruckraums des Sperrventils von dem
in der Förderzweigleitung anstehenden Druck, wird auf einfache Weise erzielt, dass
das Sperrventil bei alleiniger Betätigung der Lenkungshydraulik und nicht angesteuerten
Verbrauchern der Arbeitshydraulik in die Sperrstellung beaufschlagt ist und die Förderzweigleitung
absperrt. Durch eine Entlastung des in Richtung der Sperrstellung wirkenden Steuerdruckraums
des Sperrventils kann auf einfache Weise bei einer Ansteuerung der Verbraucher der
Arbeitshydraulik das Sperrventil von dem in der Förderzweigleitung anstehenden Förderdruck
der Pumpe in eine Durchflussstellung aufgesteuert werden.
[0007] Mit besonderem Vorteil weist das Vorsteuerventil eine erste Steuerstellung, in der
der Steuerdruckraum des Sperrventils mit der Förderzweigleitung verbunden ist, und
eine zweite Steuerstellung auf, in der der Steuerdruckraum mit dem Behälter verbunden
ist, wobei das Vorsteuerventil mittels einer Federeinrichtung in die erste Steuerstellung
beaufschlagt ist und mittels einer Betätigungseinrichtung in die zweite Steuerstellung
beaufschlagbar ist. Mit einem derartigen Vorsteuerventil wird auf einfache Weise erzielt,
dass das Vorsteuerventil im nicht angesteuerten Zustand den Steuerdruckraum mit der
Förderzweigleitung verbindet, so dass im nicht angesteuerten Zustand des Vorsteuerventils
das Sperrventil in die Sperrstellung beaufschlagt ist. Hierdurch wird weiterhin eine
hohe Betriebssicherheit der erfindungsgemäßen Hydraulikanlage erzielt, da im nicht
angesteuerten Zustand des Vorsteuerventils durch das in die Sperrstellung beaufschlagte
Sperrventil eine unerwünschte Bewegung der Verbraucher der Arbeitshydraulik vermieden
und verhindert wird. Bei einer Ansteuerung der Verbraucher der Arbeitshydraulik kann
durch eine Ansteuerung der Betätigungseinrichtung des Vorsteuerventils auf einfache
Weise das Vorsteuerventil in die zweite Steuerstellung betätigt werden, um durch eine
Entlastung des Steuerdruckraums zum Behälter das Sperrventil aufzusteuern.
[0008] Die Betätigungseinrichtung des Vorsteuerventils kann gemäß einer Ausgestaltungsform
der Erfindung als Schaltmagnet ausgebildet sein.
[0009] Mit besonderem Vorteil ist gemäß einer bevorzugen Ausgestaltungsform der Erfindung
die Betätigungseinrichtung als Steuerdruckfläche ausgebildet, die mit einer einen
Steuerdruck führenden Steuerdruckversorgungsleitung in Verbindung steht. Mit einer
hydraulischen Betätigung des Vorsteuerventils durch einen Steuerdruck der Hydraulikanlage
kann eine einfache Betätigung des Vorsteuerventils erzielt werden.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfasst die Sicherheitseinrichtung
ein Sicherheitsventil, mittels dem bei nicht angesteuerten Verbrauchern der Arbeitshydraulik
die zu der Steuerdruckfläche geführte Steuerdruckversorgungsleitung zu einem Behälter
entlastet ist und bei einer Ansteuerung der Verbraucher der Arbeitshydraulik die Steuerdruckversorgungsleitung
mit einer Steuerdruckquelle verbindbar ist. Mit einem derartigen Sicherheitsventil
kann auf einfache Weise durch die Entlastung der Steuerdruckleitung mittels des Sicherheitsventils
und die damit verbundende Betätigung des Vorsteuerventils in die erste Steuerstellung
die Absperrventileinrichtung in die Sperrstellung betätigt werden, um bei nicht angesteuerten
Verbrauchern der Arbeitshydraulik durch die Absperrung der Förderzweigleitung eine
ungewünschte Verbraucherbewegung der Arbeitshydraulik zu verhindern. Sofern eine gewünschte
Verbraucherbewegung durchgeführt werden soll, ist mittels des Sicherheitsventils die
Steuerdruckversorgungsleitung mit dem von der Steuerdruckquelle erzeugten Steuerdruck
beaufschlagbar, so dass das Vorsteuerventil in die zweite Steuerstellung beaufschlagt
wird, um die Absperrventileinrichtung in die Öffnungsstellung aufzusteuern.
[0011] Bevorzugt ist das weitere Sicherheitsventil in der Steuerdruckversorgungsleitung
angeordnet, wobei das Sicherheitsventil eine erste Steuerstellung aufweist, in der
die Steuerdruckversorgungsleitung zu einem Behälter entlastet ist und eine zweite
Steuerstellung aufweist, in der die Steuerdruckversorgungsleitung mit der Steuerdruckquelle
verbunden ist, wobei das Sicherheitsventil mittels einer Federeinrichtung in die erste
Steuerstellung beaufschlagt ist und mittels einer elektrischen Betätigungseinrichtung,
insbesondere einem Schaltmagnet, in die zweite Steuerstellung beaufschlagbar ist.
Mit einem derartigen Sicherheitsventil wird eine hohe Betriebssicherheit erzielt,
da im stromlosen Zustand des Sicherheitsventils durch die Entlastung der Steuerdruckversorgungsleitung
die Absperrventileinrichtung in die Sperrstellung beaufschlagt ist und somit unerwünschte
Verbraucherbewegungen der Arbeitshydraulik verhindert werden können.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist zur Betätigung jedes Verbrauchers
der Arbeitshydraulik ein in Zwischenstellungen drosselndes Steuerventil vorgesehen,
das mittels einer mit der Steuerdruckversorgungsleitung in Verbindung stehenden Ansteuereinrichtung
betätigbar ist. Mit einer hydraulischen Betätigung der Steuerventile der Arbeitshydraulik
durch einen aus der Steuerdruckversorgungsleitung mittels einer Ansteuereinrichtung
erzeugten Ansteuerdruck wird die Betriebssicherheit der Hydraulikanlage weiter erhöht,
da im stromlosen Zustand des Sicherheitsventils durch die Entlastung der Steuerdruckversorgungsleitung
auf einfache Weise erzielt wird, dass bei entlasteter Steuerdruckversorgungsleitung
keine Betätigung der Steuerventile der Arbeitshydraulik erfolgen kann und somit unerwünschte
Bewegungen der Verbraucher der Arbeitshydraulik unmöglich gemacht werden. Mit dem
Sicherheitsventil wird somit weiterhin wirkungsvoll verhindert, dass unerwünschte
Verbraucherbewegungen der Arbeitshydraulik durch eine unkontrollierte Betätigung der
Steuerventile auftreten können.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Pumpe als in der Fördermenge
verstellbare Pumpe ausgebildet, wobei die Fördermenge der Pumpe mittels einer eine
Stellvorrichtung steuernden Regelventileinrichtung gesteuert ist, die von einem Lastdrucksignal
der Lenkungseinrichtung oder der Arbeitshydraulik gesteuert ist, wobei die Sicherheitseinrichtung
ein weiteres Sicherheitsventil umfasst, mittels dem eine das Lastdrucksignal führende
Lastdrucksignalleitung bei nicht betätigter Lenkungseinrichtung und nicht angesteuerten
Verbrauchern der Arbeitshydraulik entlastet ist und bei einer Betätigung der Lenkungseinrichtung
und/oder bei einer Ansteuerung der Verbraucher der Arbeitshydraulik das in der Lastdrucksignalleitung
anstehende Lastdrucksignal an die Regelventileinrichtung der Pumpe geführt ist. Eine
derartige Load-Sensing-geregelte Pumpe erhöht bei einem in der Lastdrucksignalleitung
anstehenden Lastdrucksignal bei einer Ansteuerung der Lenkungseinrichtung und/oder
der Ansteuerung eines Verbrauchers der Arbeitshydraulik die Fördermenge, um in der
Förderleitung einen Förderdruck zu erzeugen, der um eine vorgegebene Regeldruckdifferenz
höher als der Lastdruck des Verbrauchers ist. Durch die Entlastung der zu der Regelventileinrichtung
der Pumpe geführten Lastdrucksignalleitung mittels des weiteren Sicherheitsventils
wird bei einer derartigen Pumpe auf wirksame Weise erzielt, dass die Fördermenge der
Pumpe bei nicht betätigter Lenkungseinrichtung und nicht angesteuerten Verbrauchern
der Arbeitshydraulik nicht erhöht wird und somit die Pumpe in einer Einstellung mit
der Fördermenge Null verbleibt, so dass ungewünschte Verbraucherbewegungen der Arbeitshydraulik
verhindert und unmöglich gemacht werden.
[0014] Hierzu ist mit besonderem Vorteil das weitere Sicherheitsventil in einer von der
Lastdrucksignalleitung zu einem Behälter geführten Zweigleitung angeordnet und weist
eine Durchflussstellung sowie eine Sperrstellung auf, wobei das Sicherheitsventil
mittels einer Federeinrichtung in die Durchflussstellung beaufschlagt ist und mittels
einer elektrischen Betätigungseinrichtung, insbesondere einem Schaltmagnet, in die
Sperrstellung beaufschlagbar ist. Mit einem derartigen weiteren Sicherheitsventil
wird auf einfache Weise erzielt, dass im unbestromten Zustand die Lastdrucksignalleitung
der die Lenkungseinrichtung und die Arbeitshydraulik mit Druckmittel versorgenden
Pumpe zum Behälter entlastet ist. Hierdurch wird weiterhin eine hohe Betriebssicherheit
der erfindungsgemäßen Hydraulikanlage erzielt, da im stromlosen Zustand des Sicherheitsventils
durch die Entlastung der zu der Regelventileinrichtung der als Verstellpumpe ausgebildeten
Pumpe eine Erhöhung der Fördermenge der Pumpe verhindert wird und somit unerwünschte
Bewegungen der Verbraucher der Arbeitshydraulik unmöglich gemacht werden.
[0015] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist zur zusätzlichen Versorgung
der Verbraucher der Arbeitshydraulik eine weitere Pumpe vorgesehen, die als in der
Fördermenge verstellbare Pumpe ausgebildet ist, wobei die Fördermenge der Pumpe mittels
einer eine Stellvorrichtung steuernden Regelventileinrichtung gesteuert ist, die von
einem Lastdrucksignal der Arbeitshydraulik gesteuert ist, wobei die Sicherheitseinrichtung
ein zusätzliches Sicherheitsventil umfasst, mittels dem eine das Lastdrucksignal führende
Lastdrucksignalleitung bei nicht angesteuerten Verbrauchern der Arbeitshydraulik entlastet
ist und bei einer Ansteuerung der Verbraucher der Arbeitshydraulik das in der Lastdrucksignalleitung
anstehende Lastdrucksignal an die Regelventileinrichtung der weiteren Pumpe geführt
ist. Mit einer derartigen weiteren Load-Sensing-geregelten Verstellpumpe kann insbesondere
bei großen Flurförderzeugen, die einen hohen Förderstrombedarf der Arbeitshydraulik
aufweisen, bei einer Ansteuerung der Verbraucher der Arbeitshydraulik der Förderstrombedarf
von beiden Pumpen abgedeckt werden. Durch die Entlastung der zu der Regelventileinrichtung
der weiteren Pumpe geführten Lastdrucksignalleitung wird bei einer derartigen Pumpe
auf wirksame Weise erzielt, dass die Fördermenge der weiteren Pumpe lediglich bei
einer gewollten Ansteuerung der Verbrauchern der Arbeitshydraulik erhöht wird, so
dass ungewünschte Verbraucherbewegungen der Arbeitshydraulik verhindert und unmöglich
gemacht werden.
[0016] Das zusätzliche Sicherheitsventil ist hierbei zweckmäßigerweise in einer von der
Lastdrucksignalleitung zu einem Behälter geführten Zweigleitung angeordnet und weist
eine Durchflussstellung sowie eine Sperrstellung auf, wobei das zusätzliche Sicherheitsventil
mittels einer Federeinrichtung in die Durchflussstellung beaufschlagt ist und mittels
einer elektrischen Betätigungseinrichtung, insbesondere einem Schaltmagnet, in die
Sperrstellung beaufschlagbar ist. Mit einem derartigen Sicherheitsventil wird auf
einfache Weise erzielt, das im unbestromten Zustand die Lastdrucksignalleitung zum
Behälter entlastet ist. Hierdurch wird weiterhin eine hohe Betriebssicherheit der
erfindungsgemäßen Hydraulikanlage erzielt, da im stromlosen Zustand des Sicherheitsventils
durch die Entlastung der zu der Regelventileinrichtung der als Verstellpumpe ausgebildeten
weiteren Pumpe eine Erhöhung der Fördermenge der Pumpe verhindert wird und somit unerwünschte
Bewegungen der Verbraucher der Arbeitshydraulik unmöglich gemacht werden.
[0017] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist zur Ansteuerung der Sicherheitseinrichtung
eine elektronische Steuereinrichtung vorgesehen, die zur Ermittlung der Betätigung
der Lenkungseinrichtung mit einer Lenksensoreinrichtung der Lenkungseinrichtung in
Verbindung steht. Mit einer derartigen elektronischen Steuereinrichtung, die eine
Betätigung der Lenkungseinrichtung mit der Lenksensorsensoreinrichtung erfasst, kann
bei einer Betätigung der Lenkungseinrichtung auf einfache Weise das Sicherheitsventil
angesteuert werden, um durch eine Beaufschlagung der Regeleinrichtung der die Lenkungseinrichtung
und die Arbeitshydraulik versorgenden Pumpe durch den Lastdruck der betätigten Lenkungseinrichtung
eine entsprechende Ansteuerung der Pumpe zur Erhöhung der Fördermenge zu erzielen.
[0018] Mit besonderem Vorteil ermittelt die elektronische Steuereinrichtung anhand elektrischer
Ansteuersignale der Steuerventile der Arbeitshydraulik eine Ansteuerung der Verbraucher
der Arbeitshydraulik. Anhand der elektrischen Ansteuersignale der Steuerventile kann
von der elektronischen Steuereinrichtung auf einfache Weise eine gewünschte Betätigung
der Verbraucher der Arbeitshydraulik ermittelt werden, um durch eine entsprechende
Ansteuerung der Sicherheitseinrichtung die gewünschte Betätigung der Verbraucher zu
ermöglichen.
[0019] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigt
- Figur 1
- einen Hydraulikschaltplan eines erfindungsgemäßen Antriebssystems,
- Figur 2
- einen Ausschnitt der Figur 1 in einer vergrößerten Darstellung Und
- Figur 3
- einen Ausschnitt der Figur 2 in einer vergrößerten Darstellung.
[0020] In der Figur 1 ist ein hydraulischer Schaltplan einer erfindungsgemäßen Hydraulikanlage
einer mobilen Arbeitsmaschine dargestellt, beispielsweise eines Flurförderzeugs.
[0021] Die Hydraulikanlage umfasst als Verbraucher eine hydraulische Lenkungshydraulik L
und eine Arbeitshydraulik A, die in der Regel mehrere Verbraucher umfasst. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel ist lediglich ein Verbraucher der Arbeitshydraulik A dargestellt.
[0022] Zur Versorgung der Verbraucher weist die Hydraulikanlage zwei Pumpen 1, 101 auf.
Die Pumpe 1 ist zur gemeinsamen Versorgung der Lenkungshydraulik L und der Arbeitshydraulik
A vorgesehen. Die Pumpe 101 versorgt ausschließlich die Arbeitshydraulik A mit Druckmittel.
Die Pumpen 1, 101 sind von einer nicht näher dargestellten Antriebsmaschine, beispielsweise
einem als Dieselmotor ausgebildeten Verbrennungsmotor, angetrieben.
[0023] Die Pumpen 1, 101 sind jeweils als im Fördervolumen bzw. der Fördermenge verstellbare
Pumpen ausgebildet, die im dargestellten Ausführungsbeispiel im offenen Kreislauf
betrieben sind und eingangsseitig mit einem Behälter 2 in Verbindung stehen. Die Pumpe
1 fördert in eine Förderleitung 3 und die Pumpe 101 in eine Förderleitung 103, die
an entsprechenden Verbraucher angeschlossen sind.
[0024] Zur Steuerung der Bewegungsrichtung und der Bewegungsgeschwindigkeit der Verbraucher
ist jeweils ein in Zwischenstellungen drosselndes Steuerventil 5, 105 vorgesehen.
Das Steuerventil 5 zur Steuerung der hydraulischen Lenkungseinrichtung L ist beispielsweise
als Lenkorbitrol ausgeführt, das mittels eines Lenkrades 5a betätigbar ist.
[0025] Die Steuerventile 105 zur Steuerung der Verbraucher der Arbeitshydraulik A sind als
Wegeventile ausgebildet. Die Steuerventile 5, 105 weisen jeweils eine Neutralstellung
auf, in der die zu den Verbrauchern geführten Verbraucherleitungen abgesperrt sind.
Die Steuerventile 5, 105 weisen in entsprechenden Steuerstellungen eine durch die
Öffnungsweite und somit den freigegebenen Öffnungsquerschnitt gebildete Meßblende
auf. Weiterhin können stromab oder stromauf der Meßblende an den Steuerventilen 5,
105 Druckwaagen DW angeordnet werden.
[0026] Die Steuerventile 105 der Arbeitshydraulik A sind elektro-hydraulisch betätigbar.
Zur Betätigung der Steuerventile 105 in die entsprechenden Steuerstellungen sind elektrisch
betätigbare Vorsteuerventile 110a, 110b als Ansteuereinrichtung 110 vorgesehen, die
eingangsseitig an eine Steuerdruckversorgungsleitung 120 angeschlossen sind und bei
einer Ansteuerung aus einem in der Steuerdruckversorgungsleitung 120 anstehenden Steuerdruck
einen hydraulischen Ansteuerdruck zur Betätigung des Steuerventils 105 erzeugen.
[0027] Die Steuerdruckversorgungsleitung 120 steht mit einer Steuerdruckquelle 121 in Verbindung,
die von einer Steuerdruckpumpe bzw. Speisepumpe 122 gebildet ist. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel umfasst die Steuerdruckquelle 121 weiterhin einen Druckmittelspeicher
123, der der Steuerdruckversorgungsleitung 120 zugeordnet ist.
[0028] In der Förderleitung 3 der zur gemeinsamen Versorgung der Lenkungseinrichtung L und
der Arbeitshydraulik A vorgesehene Pumpe 1 ist zur bevorzugten Versorgung der Lenkungseinrichtung
L mit Druckmittel ein Prioritätsventil P angeordnet. Von dem Prioritätsventil P ist
eine Förderzweigleitung 3a zu dem Steuerventil 5 der Lenkungseinrichtung L und eine
Förderzweigleitung 3b zu den Steuerventilen 105 der Arbeitshydraulik A geführt.
[0029] Die Förderleitung 103 der Pumpe 101 ist an die Steuerventile 105 der Verbraucher
der Arbeitshydraulik geführt.
[0030] Die als Verstellpumpen ausgebildeten Pumpen 1, 101 sind jeweils als Load-Sensing-geregelte
Pumpe ausgebildet und mit einer Regelventileinrichtung 6, 106, beispielsweise einem
Bedarfsstromregelventil, versehen, die von einer aus dem Förderdrucksignal der Pumpe
1 bzw. 101 und dem höchsten Lastdrucksignal der angesteuerten Verbraucher gebildeten
Signaldifferenz gesteuert ist.
[0031] Die Regelventileinrichtung 6, 106 steuert eine von einer Stellkolbeneinrichtung gebildete
Stellvorrichtung 7, 107 an, mittels der eine das Fördervolumen der Pumpe 1, 101 steuernde
Fördervolumenstelleinrichtung 8, 108 betätigbar ist, beispielsweise eine in der Neigung
verstellbare Schrägscheibe einer als Schrägscheibenpumpe ausgebildeten Pumpe 1, 101
einstellbar ist.
[0032] Die Stellvorrichtung 7, 107 ist mittels einer - beispielsweise als Federeinrichtung
ausgebildeten - Ansteuereinrichtung in Richtung eines maximalen Fördervolumens und
somit in Richtung einer Erhöhung des Fördervolumens der Pumpe 1, 101 beaufschlagbar.
Zudem kann ein in Richtung einer Erhöhung wirkender Steuerdruckraum der Stellvorrichtung
7, 107, in dem die Federeinrichtung angeordnet ist, mit einer Förderseite der Pumpe
1, 101 verbunden sein.
[0033] Zur Beaufschlagung der Stellvorrichtung 7, 107 in Richtung des minimalen Fördervolumens
und somit in Richtung einer Verringerung des Fördervolumens der Pumpe 1, 101 ist ein
dem Steuerdruckraum mit der Federeinrichtung entgegenwirkender zweiter Steuerdruckraum
an der Stellvorrichtung 7, 107 ausgebildet.
[0034] Dieser zweite Steuerdruckraum steht mit einer Ansteuerleitung 10, 110 in Verbindung,
die zu der Regelventileinrichtung 6, 106 geführt ist.
[0035] Die Regelventileinrichtung 6, 106 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als Load-Sensing-Regelventil
bzw. Bedarfsstromregelventil ausgebildet, das in einer ersten Steuerstellung die Ansteuerleitung
10, 110 zur Erhöhung der Fördermenge der Pumpe 1, 101 mit einer zu dem Behälter 2
führenden Behälterleitung 11, 111 verbindet. In einer zweiten Steuerstellung zur Verringerung
der Fördermenge der Pumpe 1, 101 verbindet die Regelventileinrichtung 6, 106 die Ansteuerleitung
10, 110 mit der Förderseite der Pumpe 1, 101.
[0036] Die Regelventileinrichtung 6, 106 ist von einem in einer Förderdrucksignalleitung
50 bzw. 51 anstehenden Förderdrucksignal der Pumpe 1, 101 in Richtung der zweiten
Steuerstellung beaufschlagt. In Richtung der ersten Steuerstellung ist die Regelventileinrichtung
6, 106 von einer Regelfeder 15, 115 beaufschlagt, deren Vorspannung einer eingestellten
Regeldruckdifferenz entspricht, und dem höchsten Lastdruck der angesteuerten Verbraucher
beaufschlagt.
[0037] Der Abgriff des die Regelventileinrichtung 6, 106 betätigenden Lastdrucks der angesteuerten
Verbraucher erfolgt im Bereich der Steuerventile 5, 105. Hierzu wird bei einer Betätigung
des entsprechenden Steuerventils 5, 105 in Richtung einer Steuerstellung der stromab
der entsprechenden Meßblende anstehende Lastdruck des Verbrauchers in eine Lastdrucksignalleitung
20 der Lenkungseinrichtung L bzw. eine Lastdrucksignalleitung 21 der Arbeitshydraulik
A gemeldet und weitergeleitet.
[0038] Die Lastdrucksignalleitung 21 der Arbeitshydraulik A, in der bei einer Ansteuerung
eines oder mehrerer Verbraucher der Arbeitshydraulik A der höchste Lastdruck der angesteuerten
Verbraucher ansteht, ist an die Regelventileinrichtung 106 der Pumpe 101 zu deren
Beaufschlagung geführt. Um bei der Pumpe 1, die zur gemeinsamen Versorgung der Lenkungshydraulik
L und der Arbeitshydraulik A vorgesehen ist, eine Ansteuerung der Regelventileinrichtung
6 von dem höchsten Lastdruck der angesteuerten Verbraucher zu erzielen, ist eine Auswahlventileinrichtung
45 vorgesehen, beispielsweise ein Wechselventil, das eingangsseitig mit der Lastdrucksignalleitung
20 der Lenkungseinrichtung L und der Lastdrucksignalleitung 21 der Arbeitshydraulik
A in Verbindung steht und an dessen Ausgang eine Lastdrucksignalleitung 22 angeschlossen
ist, die an die Regelventileinrichtung 6 der Pumpe 1 zu deren Beaufschlagung geführt
ist.
[0039] Die erfindungsgemäße Hydraulikanlage weist eine Sicherheitseinrichtung S auf, die
eine ungewünschte Betätigung der Verbraucher der Arbeitshydraulik vermeidet und verhindert.
[0040] Die Sicherheitseinrichtung S umfasst eine in der Förderzweigleitung 3b angeordnete
Absperrventileinrichtung 130. Die Absperrventileinrichtung 130 ist bei nicht angesteuerten
Verbrauchern der Arbeitshydraulik A bzw. bei alleiniger Betätigung der Lenkungshydraulik
L und nicht betätigten Verbrauchern der Arbeitshydraulik A in eine Sperrstellung gesteuert,
um durch ein Absperren der Förderzweigleitung 3b eine unbeabsichtigte Betätigung der
Verbraucher der Arbeitshydraulik A durch die Pumpe 1 zu vermeiden. Bei einer Ansteuerung
der Verbraucher der Arbeitshydraulik A ist die Absperrventileinrichtung 130 in eine
Öffnungsstellung aufsteuerbar, um eine Versorgung der Verbraucher über die Pumpe 1
zu erzielen.
[0041] Die Absperrventileinrichtung 130 ist als vorgesteuertes Sperrventil 131 ausgebildet,
das - wie in Verbindung mit den Figuren 2 und 3 näher ersichtlich ist - mittels eines
in Richtung einer Sperrstellung wirkenden Steuerdruckraums 132 in die Sperrstellung
beaufschlagt ist. In dem Steuerdruckraum 132 kann weiterhin eine in Sperrstellung
wirkende Federeinrichtung 133 angeordnet sein. Der in Richtung der Sperrstellung wirkende
Steuerdruckraum 132 des Sperrventils 130 ist mittels eines Vorsteuerventils 134 bei
nicht angesteuerten Verbrauchern der Arbeitshydraulik A von dem in der Förderzweigleitung
3b anstehenden Förderdruck der Pumpe beaufschlagt, um das Sperrventil 131 in die Sperrstellung
zu beaufschlagen. Bei einer Ansteuerung der Verbraucher der Arbeitshydraulik A ist
mittels des Vorsteuerventils 134 der Steuerdruckraum 132 zu dem Behälter 2 entlastbar,
so dass das Sperrventil 131 von dem in der Förderzweigleitung 3b anstehenden Förderdruck,
der an einer in Richtung der Öffnungsstellung wirkenden Steuerfläche des Sperrventils
131 ansteht, in eine Durchflussstellung aufgesteuert wird.
[0042] Das Vorsteuerventil 134 ist hierzu an eine von der Förderzweigleitung 3b stromauf
des Sperrventils 131 abzweigende Steuerleitung 135 und eine zu dem Behälter 2 geführte
Ablaufleitung 136 angeschlossen.
[0043] Das Vorsteuerventil 134 weist eine erste Steuerstellung 134a auf, in der der Steuerdruckraum
132 des Sperrventils 131 an die Steuerleitung 135 und somit die Förderzweigleitung
3b stromauf des Sperrventils 131 angeschlossen ist, um das Sperrventil 131 in die
Sperrstellung zu betätigen. In einer zweiten Steuerstellung 134b des Vorsteuerventils
134 ist der Steuerdruckraum 132 des Sperrventils 131 über die Ablaufleitung 136 mit
dem Behälter 2 verbunden ist, um das Sperrventil 131 in die Öffnungsstellung aufzusteuern.
Das Vorsteuerventil 131 ist mittels einer Federeinrichtung 137 in die erste Steuerstellung
134a beaufschlagt und mittels einer Betätigungseinrichtung 138 in die zweite Steuerstellung
134b betätigbar.
[0044] Die Betätigungseinrichtung 138 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als hydraulische
Steuerdruckfläche ausgebildet, die an die Steuerdruckversorgungsleitung 120 angeschlossen
ist.
[0045] Um bei nicht angesteuerten Verbrauchern der Arbeitshydraulik A durch eine Betätigung
des Vorsteuerventils 134 in die erste Steuerstellung 134a eine Betätigung des Sperrventils
131 in die Sperrstellung zu erzielen, umfasst die Sicherheitseinrichtung S ein Sicherheitsventil
140. Mit dem Sicherheitsventil 140 wird bei nicht angesteuerten Verbrauchern der Arbeitshydraulik
A die zu der als Steuerdruckfläche ausgebildeten Betätigungseinrichtung 138 geführte
Steuerdruckversorgungsleitung 120 zu dem Behälter 2 entlastet und bei einer Ansteuerung
der Verbraucher der Arbeitshydraulik A die Steuerdruckversorgungsleitung 120 mit der
Steuerdruckquelle 121 verbunden.
[0046] Das Sicherheitsventil 140 ist hierzu in der Steuerdruckversorgungsleitung 120 angeordnet
und weist eine erste Steuerstellung 140a auf, in der die Steuerdruckversorgungsleitung
120 zu dem Behälter 2 entlastet ist. In einer zweiten Steuerstellung 140b des Sicherheitsventils
140 ist die Steuerdruckversorgungsleitung 120 mit der Steuerdruckquelle 121 verbunden.
Das Sicherheitsventil 140 ist mittels einer Federeinrichtung 141 in die erste Steuerstellung
140a beaufschlagt und mittels einer elektrischen Betätigungseinrichtung 142, beispielsweise
einem Schaltmagnet, in die zweite Steuerstellung 140b beaufschlagbar.
[0047] Die Sicherungseinrichtung S umfasst darüber hinaus ein weiteres Sicherheitsventil
150, mithilfe dessen die Lastdrucksignalleitung 22 der Pumpe 1 bei nicht betätigter
Lenkungseinrichtung L und nicht angesteuerten Verbrauchern der Arbeitshydraulik A
entlastet ist und bei einer Betätigung der Lenkungseinrichtung L und/oder bei einer
Ansteuerung der Verbraucher der Arbeitshydraulik A das in der Lastdrucksignalleitung
anstehende Lastdrucksignal an die Regelventileinrichtung 6 der Pumpe 1 geführt wird.
[0048] Das weitere Sicherheitsventil 150 ist in einer von der Lastdrucksignalleitung 22
zu dem Behälter 2 geführten Zweigleitung 151 angeordnet und weist eine Durchflussstellung
150a, in der die Lastdrucksignalleitung 22 zum Behälter 2 entlastet ist, sowie eine
Sperrstellung 150b auf, in der die Verbindung der Lastdrucksignalleitung 22 zum Behälter
2 abgesperrt ist. Das weitere Sicherheitsventil 150 ist mittels einer Federeinrichtung
152 in die Durchflussstellung 150a beaufschlagt, in der die Lastdrucksignalleitung
22 zum Behälter 2 entlastet ist. Bei entlasteter Lastdrucksignalleitung 22 wird die
Regelventileinrichtung 6 der Pumpe 1 in Richtung einer Verringerung der Fördermenge
beaufschlagt und die Pumpe 1 befindet sich in einer Einstellung mit der Fördermenge
Null. Das weitere Sicherheitsventil 150 ist mittels einer elektrischen Betätigungseinrichtung
153, beispielsweise eines Schaltmagneten, in die Sperrstellung 150b beaufschlagbar,
in der das in der Lastdrucksignalleitung 22 anstehende Lastdrucksignal der angesteuerten
Verbraucher die Regelventileinrichtung 6 der Pumpe 1 in Richtung einer Erhöhung der
Fördermenge der Pumpe 1 beaufschlagt.
[0049] Die Sicherheitseinrichtung S umfasst weiterhin ein zusätzliches Sicherheitsventil
160, mithilfe dessen die das Lastdrucksignal führende Lastdrucksignalleitung 21 der
Pumpe 101 bei nicht angesteuerten Verbrauchern der Arbeitshydraulik A entlastet ist
und bei einer Ansteuerung der Verbraucher der Arbeitshydraulik A das in der Lastdrucksignalleitung
anstehende Lastdrucksignal an die Regelventileinrichtung 106 der weiteren Pumpe 101
geführt ist.
[0050] Das zusätzliche Sicherheitsventil 160 ist in einer von der Lastdrucksignalleitung
21 zu dem Behälter 2 geführten Zweigleitung 161 angeordnet und weist eine Durchflussstellung
160a, in der die Lastdrucksignalleitung 21 zum Behälter 2 entlastet ist, sowie eine
Sperrstellung 160b auf, in der die Verbindung der Lastdrucksignalleitung 21 zum Behälter
2 abgesperrt ist. Das zusätzliche Sicherheitsventil 160 ist mittels einer Federeinrichtung
162 in die Durchflussstellung 160a beaufschlagt, in der die Lastdrucksignalleitung
21 zum Behälter 2 entlastet ist. Bei entlasteter Lastdrucksignalleitung 21 wird die
Regelventileinrichtung 106 der Pumpe 101 in Richtung einer Verringerung der Fördermenge
beaufschlagt und die Pumpe 101 befindet sich in einer Einstellung mit der Fördermenge
Null. Das weitere Sicherheitsventil 160 ist mittels einer elektrischen Betätigungseinrichtung
163, beispielsweise einem Schaltmagneten, in die Sperrstellung 160b beaufschlagbar,
in der das in der Lastdrucksignalleitung 21 anstehende Lastdrucksignal der angesteuerten
Verbraucher die Regelventileinrichtung 106 der Pumpe 101 in Richtung einer Erhöhung
der Fördermenge der Pumpe 101 beaufschlagt.
[0051] Die elektrisch betätigbaren Sicherheitsventile 140, 150, 160 der Sicherheitseinrichtung
S sind mittels einer nicht näher dargestellten elektronischen Steuereinrichtung betätigbar,
die mit einer Lenksensoreinrichtung 170 in Wirkverbindung steht, um die Betätigung
der Lenkungseinrichtung L bei einer Betätigung des Lenkrades 5a durch eine Bedienperson
zu ermitteln. Die elektronische Steuereinrichtung steht weiterhin mit nicht näher
dargestellten Betätigungselementen, beispielsweise Joysticks, in Verbindung, mittels
denen die Ansteuereinrichtungen 110 der Steuerventile 105 der Arbeitshydraulik A zur
Betätigung der Steuerventile 105 ansteuerbar sind. Anhand der Ansteuersignale der
Betätigungselemente und somit der Ansteuersignale der Steuerventile 105 kann hierbei
eine Betätigung der Betätigungselemente durch die Bedienperson und somit eine gewünschte
Ansteuerung der Verbraucher der Arbeitshydraulik A ermittelt werden.
[0052] Die Hydraulikanlage mit der erfindungsgemäßen Sicherungseinrichtung S arbeitet wie
folgt:
Sofern die Lenkungseinrichtung L und die Verbraucher der Arbeitshydraulik A nicht
angesteuert sind, sind die Sicherheitsventile 140, 150, 160 der Sicherheitseinrichtung
S nicht angesteuert und befinden sich in der ersten Steuerstellung 140a bzw. den Durchflussstellungen
150a, 160a.
[0053] Durch die Entlastung der Steuerdruckversorgungsleitung 120 in der Durchflussstellung
140a des Sicherheitsventils 140 wird das Vorsteuerventil 134 des Sperrventils 131
in die erste Steuerstellung 134a beaufschlagt, so dass das Sperrventil 131 in die
Sperrstellung beaufschlagt wird. Durch die Entlastung der Steuerdruckversorgungsleitung
120 ist weiterhin keine Betätigung der Steuerventile 105 mittels der Ansteuereinrichtung
110 möglich.
[0054] Die in den Durchflussstellungen 150a, 160a befindlichen Sicherheitsventile 150, 160
sorgen durch eine Entlastung der Lastdrucksignalleitungen 21, 22 dafür, dass die Pumpen
1, 101 auf die Fördermenge Null eingestellt sind und in dieser Stellung verbleiben.
[0055] Sofern ausschließlich die Lenkungseinrichtung L von einer Bedienperson betätigt wird,
kann anhand des Sensorsignals der Lenksensoreinrichtung 170 die Betätigung der Lenkungseinrichtung
L erfasst werden. Von der elektronischen Steuereinrichtung wird in einem derartigen
Betriebszustand lediglich das Sicherheitsventil 150 angesteuert, so dass das Sicherheitsventil
150 in die Sperrstellung 150b beaufschlagt wird, in der der in der Lastdrucksignalleitung
21 anstehende Lastdruck der Lenkungseinrichtung L die Regelventileinrichtung 6 beaufschlagt
und die Pumpe 1 in Richtung einer Erhöhung der Fördermenge verstellt wird. Mittels
des Prioritätsventils P wird eine Versorgung der Lenkungseinrichtung L mit dem von
der Lenkungseinrichtung L angeforderten Förderstrom sichergestellt. Sollte die Pumpe
1 einen den Verbrauch der Lenkungseinrichtung L übersteigenden Förderstrom liefern,
kann dieser über die bei nicht angesteuertem Sicherheitsventil 140 in der Sperrstellung
befindliche Absperrventileinrichtung 130 nicht zu den Steuerventilen 105 der Arbeitshydraulik
A strömen und zu einer ungewollten Bewegung der Verbraucher der Arbeitshydraulik A
und einer von den Verbrauchern gehandhabten Last führen. Mit der in der Sperrstellung
befindlichen Absperrventileinrichtung 130 kann somit bei alleiniger Betätigung der
Lenkungseinrichtung L eine ungewünschte Betätigung der Verbraucher der Arbeitshydraulik
vermieden werden.
[0056] Sofern von einer Bedienperson durch eine Betätigung der Betätigungselemente eine
gewollte Ansteuerung der Verbraucher der Arbeitshydraulik A durchgeführt wird, werden
von der elektronischen Steuereinrichtung die Sicherheitsventile 140, 150, 160 angesteuert,
so dass das Sicherheitsventil 140 in die zweite Steuerstellung 140b beaufschlagt wird
und die Sicherheitsventile 150, 160 in die Sperrstellungen 150b, 160b beaufschlagt
werden.
[0057] Durch das in die zweite Steuerstellung 140b betätigte Sicherheitsventil 140 wird
die Steuerdruckversorgungsleitung 120 mit der Steuerdruckquelle 121 verbunden, so
dass durch eine Ansteuerung der Ansteuereinrichtung 110 ein Steuerdruck zur Betätigung
des entsprechenden Steuerventils 105 erzeugt werden kann.
[0058] Der in der Steuerdruckversorgungsleitung 120 anstehende Steuerdruck beaufschlagt
das Vorsteuerventil 134 des Sperrventils 131 in die zweite Steuerstellung 134b, in
der der Steuerdruckraum 132 des Sperrventils 131 zum Behälter 2 entlastet ist.
[0059] Die in der Sperrstellung 150b, 160b befindlichen Sicherheitsventile 150, 160 ermöglichen,
dass der in der Lastdrucksignalleitung 21 der Arbeitshydraulik A anstehende Lastdruck
des angesteuerten Verbrauchers die Regelventileinrichtung 6 der Pumpe 1 sowie die
Regelventileinrichtung 106 der Pumpe 101 beaufschlagt und beide Pumpen 1, 101 in Richtung
einer Erhöhung der Fördermenge verstellt werden. Der von der Pumpe 1 über das Prioritätsventil
P in die Förderzweigleitung 3b strömende Förderstrom beaufschlagt das Sperrventil
131 der Absperrventileinrichtung 130 in die Öffnungsstellung und steuert die Absperrventileinrichtung
130 auf, so dass die Verbraucher der Arbeitshydraulik A von beiden Pumpen 1, 101 mit
Druckmittel versorgt werden.
[0060] Wird bei einer Betätigung der Verbraucher der Arbeitshydraulik A gleichzeitig die
Lenkungseinrichtung L betätigt, wird mittels des Prioritätsventils P die bevorzugte
Versorgung der Lenkungseinrichtung mit Druckmittel von der Pumpe 1 sichergestellt,
wobei der von der Pumpe 1 überschüssig, den Bedarf der Lenkungseinrichtung L übersteigende
Förderstrom über die Förderzweigleitung 3b und die geöffnete Absperrventileinrichtung
130 den Verbrauchern der Arbeitshydraulik A zur Verfügung steht.
1. Hydraulikanlage einer mobilen Arbeitsmaschine, insbesondere eines Flurförderzeugs,
mit einer Pumpe (1) zur gemeinsamen Versorgung einer hydraulischen Lenkungseinrichtung
(L) und einer zumindest einen Verbraucher umfassenden Arbeitshydraulik (A), wobei
in einer Förderleitung der Pumpe (1) ein Prioritätsventil (P) zur bevorzugten Versorgung
der Lenkungseinrichtung (L) angeordnet ist, das mittels einer Förderzweigleitung (3a)
mit der Lenkungseinrichtung (L) und mit einer Förderzweigleitung (3b) mit der Arbeitshydraulik
(A) in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, dass eine Sicherheitseinrichtung (S) vorgesehen ist, die eine ungewünschte Betätigung
der Verbraucher der Arbeitshydraulik (A) verhindert, wobei die Sicherheitseinrichtung
eine in der zur Arbeitshydraulik (A) geführten Förderzweigleitung (3b) angeordnete
Absperrventileinrichtung (130) umfasst, die bei nicht angesteuerten Verbrauchern der
Arbeitshydraulik (A) in eine Sperrstellung gesteuert ist und bei einer Ansteuerung
der Verbraucher der Arbeitshydraulik (A) in eine Öffnungsstellung aufsteuerbar ist.
2. Hydraulikanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Absperrventileinrichtung (130) als vorgesteuertes Sperrventil (131) ausgebildet
ist, wobei ein in Richtung der Sperrstellung wirkender Steuerdruckraum (132) des Sperrventils
(131) mittels eines Vorsteuerventils (134) bei nicht angesteuerten Verbrauchern der
Arbeitshydraulik (A) von dem in der Förderzweigleitung (3b) anstehenden Förderdruck
der Pumpe (1) beaufschlagt und bei einer Ansteuerung der Verbraucher der Arbeitshydraulik
(A) zu einem Behälter (2) entlastbar ist.
3. Hydraulikanlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorsteuerventil (134) eine erste Steuerstellung (134a) aufweist, in der der Steuerdruckraum
(132) des Sperrventils (132) mit der Förderzweigleitung (3b) verbunden ist, und eine
zweite Steuerstellung (134b) aufweist, in der der Steuerdruckraum (132) mit dem Behälter
(2) verbunden ist, wobei das Vorsteuerventil (134) mittels einer Federeinrichtung
(137) in die erste Steuerstellung (134a) beaufschlagt ist und mittels einer Betätigungseinrichtung
(138) in die zweite Steuerstellung (134b) beaufschlagbar ist.
4. Hydraulikanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung (138) als Schaltmagnet ausgebildet ist.
5. Hydraulikanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung (138) als Steuerdruckfläche ausgebildet ist, die mit einer
einen Steuerdruck führenden Steuerdruckversorgungsleitung (120) in Verbindung steht.
6. Hydraulikanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitseinrichtung (S) ein Sicherheitsventil (140) umfasst, mittels dem bei
nicht angesteuerten Verbrauchern der Arbeitshydraulik (A) die zu der Steuerdruckfläche
des Vorsteuerventils (134) geführte Steuerdruckversorgungsleitung (120) zu einem Behälter
(2) entlastet ist und bei einer Ansteuerung der Verbraucher der Arbeitshydraulik (A)
die Steuerdruckversorgungsleitung (120) mit einer Steuerdruckquelle (121) verbindbar
ist.
7. Hydraulikanlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitsventil (140) in der Steuerdruckversorgungsleitung (120) angeordnet
ist, wobei das Sicherheitsventil (140) eine erste Steuerstellung (140a) aufweist,
in der die Steuerdi-uckversorgungsleitung (120) zu einem Behälter (2) entlastet ist
und eine zweite Steuerstellung (140b) aufweist, in der die Steuerdruckversorgungsleitung
(120) mit der Steuerdruckquelle (121) verbunden ist, wobei das Sicherheitsventil (140)
mittels einer Federeinrichtung (141) in die erste Steuerstellung (140a) beaufschlagt
ist und mittels einer elektrischen Betätigungseinrichtung (142), insbesondere einem
Schaltmagnet, in die zweite Steuerstellung (140b) beaufschlagbar ist.
8. Hydraulikanlage nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zur Betätigung jedes Verbrauchers der Arbeitshydraulik (A) ein in Zwischenstellungen
drosselndes Steuerventil (105) vorgesehen ist, das mittels einer mit der Steuerdruckversorgungsleitung
(120) in Verbindung stehenden Ansteuereinrichtung (110) betätigbar ist.
9. Hydraulikanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpe (1) als in der Fördermenge verstellbare Pumpe ausgebildet ist,
wobei die Fördermenge der Pumpe (1) mittels einer eine Stellvorrichtung (7) steuernden
Regelventileinrichtung (6) gesteuert ist, die von einem Lastdrucksignal der Lenkungseinrichtung
(L) oder der Arbeitshydraulik (A) gesteuert ist, wobei die Sicherheitseinrichtung
(S) ein weiteres Sicherheitsventil (150) umfasst, mittels dem eine das Lastdrucksignal
führende Lastdrucksignalleitung (22) bei nicht betätigter Lenkungseinrichtung (L)
und nicht angesteuerten Verbrauchern der Arbeitshydraulik (A) entlastet ist und bei
einer Betätigung der Lenkungseinrichtung (L) und/oder bei einer Ansteuerung der Verbraucher
der Arbeitshydraulik (A) das in der Lastdrucksignalleitung (22) anstehende Lastdrucksignal
an die Regelventileinrichtung (6) der Pumpe (1) geführt ist.
10. Hydraulikanlage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das weitere Sicherheitsventil (150) in einer von der Lastdrucksignalleitung (22)
zu einem Behälter (2) geführten Zweigleitung (151) angeordnet ist und eine Durchflussstellung
(150a) sowie eine Sperrstellung (150b) aufweist, wobei das Sicherheitsventil (150)
mittels einer Federeinrichtung (152) in die Durchflussstellung (150a) beaufschlagt
ist und mittels einer elektrischen Betätigungseinrichtung (153), insbesondere einem
Schaltmagnet, in die Sperrstellung (150b) beaufschlagbar ist.
11. Hydraulikanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass zur zusätzlichen Versorgung der Verbraucher der Arbeitshydraulik (A) eine weitere
Pumpe (101) vorgesehen ist, die als in der Fördermenge verstellbare Pumpe ausgebildet
ist, wobei die Fördermenge der Pumpe (101) mittels einer eine Stellvorrichtung (107)
steuernden Regelventileinrichtung (106) gesteuert ist, die von einem Lastdrucksignal
der Arbeitshydraulik (A) gesteuert ist, wobei die Sicherheitseinrichtung (S) ein zusätzliches
Sicherheitsventil (160) umfasst, mittels dem eine das Lastdrucksignal führende Lastdrucksignalleitung
(21) bei nicht angesteuerten Verbrauchern der Arbeitshydraulik (A) entlastet ist und
bei einer Ansteuerung der Verbraucher der Arbeitshydraulik (A) das in der Lastdrucksignalleitung
(22) anstehende Lastdrucksignal an die Regelventileinrichtung (106) der weiteren Pumpe
(101) geführt ist.
12. Hydraulikanlage nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das zusätzliche Sicherheitsventil (160) in einer von der Lastdrucksignalleitung (21)
zu
einem Behälter (2) geführten Zweigleitung (161) angeordnet ist und eine Durchflussstellung
(160a) sowie eine Sperrstellung (160b) aufweist, wobei das zusätzliche Sicherheitsventil
(160) mittels einer Federeinrichtung (162) in die Durchflussstellung (160a) beaufschlagt
ist und mittels einer elektrischen Betätigungseinrichtung (163), insbesondere einem
Schaltmagnet, in die Sperrstellung (160b) beaufschlagbar ist.
13. Hydraulikanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ansteuerung der Sicherheitseinrichtung (S) eine elektronische Steuereinrichtung
vorgesehen ist, die zur Ermittlung der Betätigung der Lenkungseinrichtung (L) mit
einer Lenksensoreinrichtung (170) der Lenkungseinrichtung (L) in Verbindung steht.
14. Hydraulikanlage nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Steuereinrichtung anhand elektrischer Ansteuersignale der Steuerventile
(105) der Arbeitshydraulik (A) eine Ansteuerung der Verbraucher der Arbeitshydraulik
(A) ermittelt.