[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben von Arbeitsstellen einer Offenend-Rotorspinnmaschine
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie eine Arbeitsstelle gemäß Anspruch 5.
[0002] Offenend-Rotorspinnmaschinen, die eine Vielzahl von Arbeitsstellen aufweisen und
bei denen die Arbeitsstellen durch fahrbare, selbsttätig arbeitende Serviceaggregate
versorgt werden, sind seit langem bekannt und in zahlreichen Patentanmeldungen ausführlich
beschrieben.
[0003] Des Weiteren sind auch Offenend-Rotorspinnmaschinen bekannt, deren Arbeitsstellen
als weitestgehend autarke Arbeitsstellen ausgebildet sind.
In der
DE 101 39 075 A1 sind beispielsweise derartige weitestgehend autarke Arbeitsstellen von Offenend-Rotorspinnmaschinen
dargestellt und relativ ausführlich erläutert.
Solche Arbeitsstellen verfügen unter anderem jeweils über eine Offenend-Spinnvorrichtung
zur Fertigung eines Fadens sowie über eine Spulvorrichtung zur Herstellung einer Kreuzspule.
Die Spulvorrichtung weist vorzugsweise einen definiert schwenkbar gelagerten Spulenrahmen,
eine durch einen reversiblen Einzelantrieb beaufschlagbare Antriebstrommel sowie eine
einzelmotorisch antreibbare Fadenchangiereinrichtung auf. Außerdem sind derartige
Arbeitsstellen mit einer schwenkbar gelagerten, ersten Saugdüse ausgestattet, die
mittels eines Einzelantriebes zwischen einer Fadenaufnahmestellung im Bereich einer
in der Spulvorrichtung gehalterten Kreuzspule und einer Fadenübergabestellung im Bereich
der Offenend-Spinnvorrichtung verstellbar ist.
[0004] Wie vorstehend angedeutet, wird auf solchen Arbeitsstellen ein zum Beispiel in einer
Spinnkanne vorgelegtes Faserband zu einem Faden versponnen, der anschließend zu einer
Kreuzspule aufgewickelt wird.
[0005] Wenngleich derartige Arbeitsstellen so ausgebildet sind, dass sie eine Kreuzspule
weitestgehend selbsttätig herstellen können, weil sie zum Beispiel nach einer Spulunterbrechung
aufgrund eines Fadenbruches wieder selbsttätig anspinnen, ist es bei solchen Arbeitsstellen
bislang erforderlich, eine fertiggestellte Kreuzspule entweder manuell auszuwechseln
oder ein spezielles, fahrbares Serviceaggregat, einen so genannten Kreuzspulenwechsler,
einzusetzen. Ein solcher Kreuzspulenwechsler tauscht im Bedarfsfall eine fertiggestellte
Kreuzspule gegen eine Leerhülse. Das heißt, die bekannten automatischen Offenend-Rotorspinnmaschinen
sind in der Regel mit einem Kreuzspulenwechsler oder einem so genannten Reiniger-
und Wechslerwagen ausgestattet, der auf einem oberhalb der Arbeitsstellen angeordneten
Schienensystem fahrbar gelagert ist und beispielsweise eingreift, wenn an einer der
Arbeitsstellen eine Kreuzspule ihren vorgegebenen Durchmesser erreicht hat und gegen
eine neue Leerhülse ausgetauscht werden muss.
[0006] Um insbesondere bei recht langen Offenend-Rotorspinnmaschinen zu verhindern, dass
einzelne Arbeitsstellen zu lange auf den Kreuzspulenwechsler bzw. auf den Reiniger-
und Wechslerwagen warten müssen, ist des Weiteren bereits vorgeschlagen worden, mehrere
dieser Serviceaggregate gleichzeitig an einer Offenend-Rotorspinnmaschine einzusetzen.
[0007] Kreuzspulenwechsler oder Reiniger- und Wechslerwagen sind im Zusammenhang mit Kreuzspulen
herstellenden Textilmaschinen in verschiedenen Ausführungsformen bekannt und beispielsweise
in der
DE 10 2007 048 721 A1 oder der
DE 10 2004 035 261 A1 relativ ausführlich beschrieben.
[0008] Des Weiteren ist zum Beispiel durch die
DE 10 2008 009 321 A1 eine so genannte semiautomatische Offenend-Rotorspinnmaschine bekannt, deren Arbeitsstellen
jeweils über ein, in Fachkreisen auch als dritte Hand bezeichnetes, kurzes Saugrohr
verfügen, das an einen separaten, maschinenlangen Unterdruckkanal angeschlossen und
das während des "normalen" Spinnbetriebes verschlossen ist.
Dieses Saugrohr kommt insbesondere im Zusammenhang mit Kreuzspulen-/Leerhülsenwechseln
zum Einsatz, die bei solchen semiautomatischen Offenend-Rotorspinnmaschinen manuell
durchgeführt werden und bei denen der Spinnprozess an der betroffenen Arbeitsstelle
nicht unterbrochen wird.
Das heißt, der während des Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsels in der Offenend-Spinnvorrichtung
fortlaufend weiter produzierte Faden wird durch dieses Saugrohr so lange entsorgt,
bis der Faden wieder manuell an eine neue Leerhülse angelegt werden kann, die ebenfalls
händisch in den Spulenrahmen eingelegt wird.
[0009] Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zu entwickeln, welches es ermöglicht, dass die Arbeitsstellen einer
Offenend-Rotorspinnmaschine im Bedarfsfall selbsttätig auch Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsel
durchführen können. Das heißt, die Arbeitsstellen sollen so ausgebildet sein, dass
bei einem Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsel weder der Einsatz eines Reiniger- und Wechslerwagens
notwendig, noch ein manuelles Eingreifen seitens des Bedienpersonals erforderlich
ist.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gelöst, wie es im Anspruch
1 beschrieben ist bzw. durch eine Arbeitsstelle, die die im Anspruch 5 beschriebenen
Merkmale aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
[0011] Bei dem im Anspruch 1 beschriebenen, vorteilhaften Verfahren wird beim Erreichen
eines vorgebbaren Durchmessers der Kreuzspule von der Arbeitsstelle zunächst der Wickelprozess
der Kreuzspule unterbrochen und ein Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsel eingeleitet. Das
heißt, der von der Offenend-Spinnvorrichtung gefertigte Faden wird zunächst temporär
durch eine im Bereich einer Spulvorrichtung der Arbeitsstelle durch eine Antriebseinrichtung
bedarfsgerecht positionierbare zweite Saugdüse entsorgt und die fertige Kreuzspule
durch entsprechende Ansteuerung eines Spulenrahmens auf eine spinnmaschineneigene
Transporteinrichtung überführt. Anschließend wird der Spulenrahmen aus einem arbeitsstelleneigenen
Leerhülsenmagazin mit einer neuen Leerhülse bestückt sowie schließlich der Spulenrahmen
wieder in einer Spulstellung geschwenkt.
Die beweglich gelagerte zweite Saugdüse wird dann so positioniert, dass der in die
zweite Saugdüse einlaufende Faden an die im Spulenrahmen gehalterte Leerhülse überführt
und der Wickelprozess auf die neue Leerhülse wieder gestartet wird.
Das vorstehend beschriebene Verfahren hat dabei nicht nur den Vorteil, dass im Zusammenhang
mit einem Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsel jetzt auf den Einsatz eines speziellen Serviceaggregates
verzichtet werden kann, ohne dass dadurch das Bedienpersonal mehr belastet wird, sondern
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann auf relativ einfache und kostengünstige Weise
ein sicherer und schneller Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsel realisiert werden.
[0012] In einer ersten, im Anspruch 2 beschriebenen Ausführungsform ist vorgesehen, dass
beim Erreichen eines vorgebbaren Durchmessers der Kreuzspule die beweglich gelagerte
zweite Saugdüse im Laufweg des auf die Kreuzspule auflaufenden Fadens positioniert,
der Faden geschnitten und der von der Offenend-Spinnvorrichtung weiter gefertigte
Faden anschließend temporär durch die zweite Saugdüse aufgenommen und entsorgt wird.
Das bedeutet, an der betroffenen Arbeitsstelle kommt es zu keiner Unterbrechung des
Spinnprozess der Offenend-Spinnvorrichtung. Entsprechend muss auch kein neuer Anspinnvorgang
gestartet werden. Der Verzicht auf eine Spinnunterbrechung und den damit verbundenen
Anspinnvorgang hat unter anderem den Vorteil, dass an der Arbeitsstelle, zumindest
zu diesem Zeitpunkt, auch keine zeitraubenden Reinigungsvorgänge notwendig werden,
mit der Folge, dass die im Anspruch 2 beschriebenen Verfahrensschritte zu einer Minimierung
des an den Arbeitsstellen für einen Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsel benötigen Zeitaufwandes
führen.
[0013] Wie im Anspruch 3 beschrieben, kann anstelle des im Anspruch 2 beschriebenen Verfahrens
in einer alternativen Ausführungsform allerdings auch vorgesehen sein, dass beim Erreichen
eines vorgebbaren Durchmessers der Kreuzspule zunächst die Faserbandzufuhr zur Offenend-Spinnvorrichtung
und damit der Spinnvorgang unterbrochen und anschließend durch die erste Saugdüse
das nach der Spinnunterbrechung auf die Kreuzspule aufgelaufene Fadenende aufgenommen
und zum Wiederanspinnen an die Offenend-Spinnvorrichtung zurückgeholt wird.
Durch eine solche Verfahrensweise kann insbesondere gewährleistet werden, dass jede
der fertiggestellten Kreuzspulen stets exakt eine vorgebbare Menge an Fadenmaterial
aufweist, was insbesondere bei nachfolgenden Arbeitsprozessen oft sehr vorteilhaft
ist.
[0014] Gemäß Anspruch 4 ist in vorteilhafter Ausführungsform des Weiteren vorgesehen, dass
die beweglich gelagerte zweite Saugdüse im Bereich des Laufweges des wieder angesponnenen
Fadens positioniert, der Faden geschnitten und der von der Offenend-Spinnvorrichtung
gefertigte Faden temporär durch die zweite Saugdüse aufgenommen und entsorgt wird.
Das heißt, die entsprechend positionierte, unterdruckbeaufschlagte zweite Saugdüse
ermöglicht es, dass der von der Offenend-Spinnvorrichtung produzierte Faden geschnitten
und temporär durch die zweite Saugdüse so aufgenommen wird, dass er nach dem Überführen
der fertiggestellten Kreuzspule auf eine zum Beispiel textilmaschineneigene Kreuzspulentransporteinrichtung
für den Start eines Wickelprozesses bereitsteht.
[0015] Wie im Anspruch 5 beschrieben, verfügt die Arbeitsstelle zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens in vorteilhafter Ausführungsform über eine beweglich gelagerte zweite Saugdüse,
die im Bedarfsfall definiert mit Unterdruck beaufschlagbar und durch eine Antriebseinrichtung
so im Bereich des Fadenlaufweges eines von einer Offenend-Spinnvorrichtung gefertigten,
auf die Kreuzspule auflaufenden Fadens positionierbar ist, dass der Faden problemlos
geschnitten, aufgenommen und sicher temporär entsorgt werden kann.
Des Weiteren weist die Arbeitsstelle einen Spulenrahmen auf, der so ausgebildet und
positionierbar ist, dass er eine fertiggestellte Kreuzspule freigeben sowie aus einem
Leerhülsenmagazin eine neue Leerhülse übernehmen kann.
[0016] Der Einsatz einer beweglich gelagerten zweiten Saugdüse, die durch eine Antriebseinrichtung
im Bereich des Fadenlaufweges eines von der Offenend-Spinnvorrichtung gefertigten
Fadens positionierbar ist, sowie eines Spulenrahmens, der im Bedarfsfall definiert
geöffnet und geschlossen werden kann, hat insbesondere den Vorteil, dass mit derartig
ausgestatteten Arbeitsstellen eine Steigerung der Produktivität der Arbeitsstellen
von Offenend-Spinnmaschine möglich ist. Das heißt, eine solche Ausbildung der Arbeitsstellen
ermöglicht jederzeit die Durchführung eines notwendigen Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsels.
[0017] Auf diese Weise können die an den Arbeitsstellen von Offenend-Spinnmaschinen im Zusammenhang
mit Kreuzspulen-/Leerhülsenwechseln entstehenden Stillstandszeiten minimiert werden,
was sich bei der Berechnung des Gesamtwirkungsgrades solcher Offenend-Spinnmaschine
überaus positiv auswirkt.
[0018] Gemäß des Anspruches 6 ist in vorteilhafter Ausführungsform außerdem vorgesehen,
dass die beweglich gelagerte zweite Saugdüse mittels einer vom Arbeitsstellenrechner
ansteuerbaren Antriebseinrichtung definiert positionierbar ist.
Eine solche ansteuerbare Antriebseinrichtung kann dabei entweder, wie im Anspruch
11 dargelegt, als Pneumatikzylinder ausgebildet sein, oder, wie im Anspruch 12 beschrieben,
durch einen Schrittmotor realisiert sein, wobei Schrittmotoren beispielsweise den
Vorteil haben, dass sie ohne großen Steuerungsaufwand exakt und jederzeit reproduzierbar
positionierbar sind. Außerdem sind Schrittmotoren im Handel frei erhältliche Serienbauteile,
die relativ kostengünstig sind, was allerdings auch für Pneumatikzylinder gilt.
[0019] Im Anspruch 7 ist beschrieben, dass in vorteilhafter Ausführungsform des Weiteren
vorgesehen ist, dass im Bereich der Mündungsöffnung der beweglich gelagerten zweiten
Saugdüse eine Fadenschneideinrichtung installiert ist.
Eine solche Fadenschneideinrichtung ermöglicht im Bedarfsfall nicht nur eine sichere
Trennung des auf die Oberfläche der Kreuzspule auflaufenden Fadens, sondern gewährleistet
auch, dass der von der Offenend-Spinnvorrichtung produzierte, ständig nachgelieferte
Faden zuverlässig in die Saugdüse eingesaugt und von dieser temporär entsorgt werden
kann. Das heißt, die Fadenschneideinrichtung ist so positioniert, dass der von der
Offenend-Spinnvorrichtung produzierte, ständig nachgelieferte Faden einerseits sicher
getrennt und anschließend zuverlässig in die Saugdüse angesaugt werden kann.
[0020] Gemäß Anspruch 8 ist außerdem vorgesehen, dass die beweglich gelagerte zweite Saugdüse
über eine ansteuerbare Ventileinrichtung an eine Unterdruckquelle angeschlossen ist.
Durch eine solche Ausbildung kann sichergestellt werden, dass die Saugdüse nur dann
mit Unterdruck beaufschlagt ist, wenn an der Saugdüse ein Unterdruckbedarf besteht.
Das heißt, das System arbeitet relativ energiesparend.
[0021] Wie im Anspruch 9 beschrieben, kann in einer alternativen, durchaus vorteilhaften
Ausführungsform des Weiteren vorgesehen sein, dass die zweite Saugdüse Bestandteil
eines Spulenabrollbleches ist.
Das Spulenabrollblech ist dabei so ausgebildet und beweglich gelagert, dass die zweite
Saugdüse im Bedarfsfall im Bereich des Fadenlaufweges eines auf die Kreuzspule auflaufenden
Fadens positionierbar ist.
[0022] In vorteilhafter Ausführungsform ist das Spulenabrollblech, wie im Anspruch 10 beschrieben,
mittels einer von einem Arbeitsstellenrechner ansteuerbaren Antriebseinrichtung definiert
positionierbar ist.
Eine solche ansteuerbare Antriebseinrichtung für das Spulenabrollblech kann dabei
entweder, wie vorstehend bereits im Zusammenhang mit dem Anspruch 6 erläutert, als
Pneumatikzylinder ausgebildet sein (Anspr.11), oder, wie im Anspruch 12 beschrieben,
durch einen Schrittmotor realisiert sein.
[0023] Bei der Ausbildung der Antriebseinrichtung als Pneumatikzylinder ist dieser vorzugsweise
über eine Ventileinrichtung, die mittels eines Arbeitsstellenrechners definiert ansteuerbar
ist, mit einer Unterdruckquelle verbunden.
Auch bei der Ausbildung der Antriebseinrichtung als Schrittmotor ist dieser vorteilhafterweise
über eine Steuerleitung an den Arbeitsstellenrechner angeschlossen. Das heißt, in
beiden Fällen ist die Antriebseinrichtung über den Arbeitsstellenrechner jeweils definiert
ansteuerbar.
[0024] Weitere Einzelheiten der Erfindung sind einem nachfolgend anhand der Zeichnungen
erläuterten Ausführungsbeispiel entnehmbar.
[0025] Es zeigt:
- Fig.1
- eine perspektivische Ansicht eine Arbeitsstelle einer Offenend-Rotorspinnmaschine,
mit einer im Bereich der Spulvorrichtung installierten ersten Ausführungsform einer
beweglich gelagerten zweiten Saugdüse,
- Fig.2
- in Seitenansicht eine Arbeitsstelle einer Offenend-Rotorspinnmaschine, mit einer an
einem beweglich gelagerten Spulenabrollblech angeordneten zweiten Saugdüse (zweite
Ausführungsform),
- Fig.3
- eine Draufsicht auf eine zweite Saugdüse gemäß Fig.2.
[0026] Die in Fig.1 perspektivisch dargestellte Arbeitsstelle einer Offenend-Rotorspinnmaschine
ist insgesamt mit der Bezugszahl 1 gekennzeichnet.
Derartige Arbeitsstellen 1 verfügen, wie bekannt und daher nur schematisch dargestellt,
unter anderem über eine Offenend-Spinnvorrichtung 2 zur Fertigung eines Fadens 9,
eine Spulvorrichtung 3 zur Herstellung einer Kreuzspule 8 sowie über einen Arbeitsstellenrechner
25 zur definierten Ansteuerung der verschiedenen Arbeitseinrichtungen der Arbeitsstelle
1.
[0027] Die Offenend-Spinnvorrichtung 2 weist, wie bekannt, im Bereich eines so genannten
Fadenabzugsröhrchens 21 ein schwenkbar gelagertes Anspinnorgan 16 auf, das einen zum
Beispiel nach einem Fadenbruch oder im Zusammenhang mit einem Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsel
auf die Oberfläche der Kreuzspule 8 aufgelaufenen und durch eine erste Saugdüse 4
zurückgeholten Faden 9 übernimmt und das Fadenende zum Wiederanspinnen vorbereitet.
[0028] Die Spuleinrichtung 3 verfügt, wie üblich, über einen Spulenrahmen 22 zum drehbaren
Haltern einer Kreuzspule 8, eine vorzugsweise über einen reversierbaren Einzelantrieb
56 angetriebene Antriebstrommel 23 sowie über eine Fadenchangiereinrichtung 24, die
beispielsweise über einen Schrittmotor 57 angetrieben wird. Vor der Fadenchangiereinrichtung
24 kann außerdem eine Fadenzentriereinrichtung in Form eines schwenkbar gelagerten
Zentrierbleches 17 angeordnet sein, das im Bedarfsfall durch einen Antrieb 55 definiert
in den regulären Fadenlaufweg geklappt werden kann.
[0029] Des Weiteren verfügt die Arbeitsstelle 1 über eine Fadenabzugseinrichtung 27, die
sowohl das Abziehen des Spinnfadens 9 aus der Offenend-Spinnvorrichtung 2 während
des regulären Spinnbetriebes übernimmt, als auch beim Wiederanspinnen für eine exakte
Rückführung eines vorbereiteten Fadenendes in die Offenend-Spinnvorrichtung 2 verantwortlich
ist.
[0030] Wie in Fig.1 dargestellt, ist der Antrieb 59 der Fadenabzugseinrichtung 27 über eine
Steuerleitung mit dem Arbeitsstellenrechner 25 verbunden. Über vergleichbare Steuerleitungen
sind auch die Antriebe 55 - 58 der verschiedenen anderen Arbeitseinrichtungen der
Arbeitsstelle 1 an den Arbeitsstellenrechner 25 angeschlossen.
[0031] Die Arbeitsstelle 1 verfügt außerdem, wie vorstehend bereits angedeutet, über eine
erste Saugdüse 4, deren Mündung 19 mittels eines Schrittmotors 6 definiert zwischen
einer im Bereich der Oberfläche einer im Spulenrahmen 22 gehalterten Kreuzspule 8
liegenden Fadenaufnahmestellung und einer im Bereich des Anspinnorgans 16 der Spinnvorrichtung
2 liegenden Fadenübergabestellung verstellbar ist. Im Ausführungsbeispiel trägt die
Saugdüse 4 außerdem rückseitig ein Fadenfangelement 7, das beispielsweise eine S-förmige
Fadenleitkante, eine Fadenfangkontur sowie ein Schaltblech aufweist.
[0032] Im Abstand vor dem regulären Fadenlaufweg der Arbeitsstelle 1 ist außerdem eine stationäre
Fadenleiteinrichtung 5 angeordnet, die eine nach unten hin offene Fangkontur 10 besitzt.
[0033] Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Arbeitsstelle 1 außerdem einen Fadenwächter
26, eine Paraffiniereinrichtung 62 sowie Fadenspeichereinrichtungen 60 beziehungsweise
61 auf.
Die Fadenspeichereinrichtung 61 ist dabei als eine mit Unterdruck beaufschlagbare
Speicherdüse ausgebildet, während die Speichereinrichtung 60 als mechanischer Fadenspeicher
ausgebildet ist. Das heißt, bei diesem mechanischen Fadenspeicher ist zwischen zwei
stationären Fadenleitorganen ein verstellbares Fadenleitorgan angeordnet, das, zum
Beispiel durch einen Schrittmotor 58 beaufschlagt, relativ zum Fadenlaufweg beweglich
angeordnet ist.
[0034] Erfindungsgemäß ist im Bereich der Spulvorrichtung 3 des Weiteren eine beweglich
gelagerte zweite Saugdüse 11 installiert, die verschiedene Ausführungsformen aufweisen
kann.
[0035] Die zweite Saugdüse 11 kann dabei entweder, wie beispielsweise in Fig.1 dargestellt,
als separat angeordnetes, unterdruckbeaufschlagbares, rohrförmiges Bauteil ausgebildet
sein, dessen Mündung bei Bedarf durch eine Antriebseinrichtung 13 im Bereich eines
auf die Oberfläche der Kreuzspule 8 auflaufenden Fadens 9 positionierbar ist, oder,
wie insbesondere aus Fig.3 ersichtlich, Bestandteil eines so genannten Spulenabrollbleches
20 sein.
Auch das Spulenabrollblech 20 ist dann so ausgebildet und beweglich gelagert, dass
die Mündung der zweiten Saugdüse 11 bei Bedarf durch eine Antriebseinrichtung 13 im
Bereich des auf die Oberfläche der Kreuzspule 8 auflaufenden Fadens 9 positionierbar
ist.
Unabhängig von der Ausführungsform der beweglich gelagerten zweiten Saugdüse 11 ist
im Bereich der Mündungsöffnung eine Fadenschneideinrichtung 12 installiert, die über
den Arbeitsstellenrechner 25 definiert ansteuerbar ist.
Die zweite Saugdüse 11 ist des Weiteren über eine Pneumatikleitung 14, in die ein
elektrisch ansteuerbares Pneumatikventil 15 eingeschaltet ist, an eine Unterdruckquelle
18 angeschlossen.
[0036] In den Figuren 2 und 3 ist die Ausführungsform dargestellt, bei der die zweite Saugdüse
11 Bestandteil eines beweglich gelagerten Spulenabrollbleches 20 ist.
[0037] Die Fig.2 zeigt dabei schematisch in Seitenansicht eine Arbeitsstelle 1 einer Offenend-Rotorspinnmaschine
mit einer im Bereich der Spulvorrichtung 3 an einem Spulenabrollblech 20 angeordneten
zweiten Saugdüse 11 sowie deren Unterdrucksystem.
[0038] Die Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf die in Fig.2 in Seitenansicht dargestellte zweite
Saugdüse 11.
Wie ersichtlich, ist die Saugdüse 11 bei dieser Ausführungsform Bestandteil eines
Spulenabrollbleches 20.
Das Spulenabrollblech 20 kann dabei, wie in Fig.2 angedeutet, im Bedarfsfall zwischen
der Antriebstrommel 23 und der Kreuzspule 8 positioniert werden und sorgt dann dafür,
dass eine vom Spulenrahmen 22 freigegebene Kreuzspule 8 auf eine maschineneigene Kreuzspulentransporteinrichtung
überführt werden kann.
[0039] Das Spulenabrollblech 20 ist mittels einer Antriebseinrichtung 13, die beispielsweise
als Schrittmotor oder als Pneumatikzylinder ausgebildet ist, außerdem zum Beispiel
in Richtung der Pfeile V oder Z verschiebbar.
Wenn die Antriebseinrichtung 13, wie in Fig.2 angedeutet, als einfach wirkender, federbeaufschlagter
Pneumatikzylinder ausgebildet ist, ist in eine Pneumatikleitung 29, über die der Pneu
- matikzylinder mit einer (nicht dargestellten) Druckluftquelle verbunden ist, vorzugsweise
ein 3/2-Wegeventil 30 eingeschaltet. Das elektrisch schaltbare 3/2-Wegeventil 30 ist
dabei außerdem über eine Steuerleitung 31 mit dem Arbeitsstellenrechner 25 verbunden.
[0040] Die am Spulenabrollblech 20 festgelegte zweite Saugdüse 11, die über eine Pneumatikleitung
14 an eine Unterdruckquelle 18 angeschlossen ist, ist im Bereich ihrer Ansaugöffnung
mit einer Fadenschneideinrichtung 12 ausgestattet.
Die Fadenschneideinrichtung 12 verfügt über eine (nicht dargestellte) Betätigungseinrichtung
und kann bei Bedarf vom Arbeitsstellenrechner 25 definiert angesteuert werden.
Wie aus den Figuren 2 und 3 des Weiteren ersichtlich, ist in die die Saugdüse 11 mit
der Unterdruckquelle 18 verbindende Pneuma - tikleitung 14 vorzugsweise ein 2/2-Wegeventil
15 eingeschaltet, das über eine Steuerleitung 32 außerdem mit dem Arbeitsstellenrechner
25 verbunden ist.
Das bedeutet, die zweite Saugdüse 11 kann bei Bedarf über die Antriebseinrichtung
13 im Bereich eines auf die Oberfläche der Kreuzspule 8 auflaufenden Fadens 9 positioniert
und durch entsprechende Betätigung des Pneumatikventils 15 pneumatisch durchgängig
mit der Unterdruckquelle 18 verbunden werden.
Funktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung:
[0041] Während des Spinnprozesses wird der in der Offenend-Spinnvorrichtung 2 produzierte
Faden 9 mittels der Fadenabzugseinrichtung 27 abgezogen und auf der Spulvorrichtung
3 zu einer Kreuz - spule 8 aufgewickelt.
Die zwischen den Armen eines Spulenrahmens 22 rotierbar gelagerte Kreuzspule 8 liegt
dabei mit ihrer Oberfläche auf der einzelmotorisch angetriebenen Antriebstrommel 23
auf und wird von dieser über Reibschluss in Aufwickelrichtung W angetrieben. Gleichzeitig
wird der ankommende Faden 9 mittels der Fadenchangiereinrichtung 24 so verlegt, dass
er in sich kreuzenden Lagen auf die Mantelfläche der Kreuzspule 8 aufläuft.
[0042] Wie in Fig.1 dargestellt, ist die an jeder Arbeitsstelle 1 vorhandene erste Saugdüse
4 während dieses "normalen" Spinnprozesses vorzugsweise in einer Parkstellung positioniert.
[0043] Wenn eine der auf den Arbeitsstellen 1 einer Offenend-Rotorspinnmaschine gewickelten
Kreuzspulen 8 ihren vorgegebenen Durchmesser D erreicht, sorgt der Arbeitsstellenrechner
25 der betreffenden Arbeitsstelle 1 dafür, dass der Wickelprozess eingestellt und
ein Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsel eingeleitet wird.
[0044] Das heißt, bei einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
eine im Bereich der Spulvorrichtung 3 angeordnete, beweglich gelagerte zweite Saugdüse
11 durch eine Antriebseinrichtung 13 direkt im Bereich des Fadenlaufweges des auf
die Oberfläche der Kreuzspule 8 auflaufenden Fadens 9 positioniert, der Faden 9 mit
einer im Bereich der Mündungsöffnung der zweiten Saugdüse 11 angeordneten Fadenschneideinrichtung
12 getrennt und das mit der Offenend-Spinnvorrichtung 2 verbundene Fadenende des Fadens
9 in die Saugdüse 11 eingesaugt.
[0045] Die zweite Saugdüse 11 entsorgt dann temporär den in der Offenend-Spinnvorrichtung
2 weiterhin produzierten Faden 9. Anschließend wird die fertige Kreuzspule 8 durch
entsprechende Ansteuerung des beispielsweise mit einem schwenkbeweglichen Spulenrahmenarm
ausgestatteten Spulenrahmens 22, zum Beispiel über ein Spulenabrollblech 20, an eine
(nicht dargestellte) maschineneigene Kreuzspulentransporteinrichtung überführt und
der Spulenrahmen 22, vorzugsweise aus einem arbeitsstelleneigenen Leerhülsenmägazin,
mit einer neuen Leerhülse 33 versorgt. Das heißt, der Arbeitsstellenrechner 25 der
betreffenden Arbeitsstelle 1 steuert den Spulenrahmen 22, der einen schwenkbar gelagerten,
definiert ansteuerbaren Spulenrahmenarm aufweist, so an, dass dieser Spulenrahmenarm
etwas nach außen schwenkt und dabei die Kreuzspule 8 freigibt, die dann über das Spulenabrollblech
auf eine maschineneigene Kreuzspulenabtransporteinrichtung überführt wird.
[0046] Anschließend wird der geöffnete Spulenrahmen 22, der zum Beispiel einen durch den
Arbeitsstellenrechner 25 ansteuerbaren (nicht dargestellten) elektromotorischen Schwenkantrieb
aufweist, entweder in den Bereich eines arbeitsstelleneigenen Leerhülsenmagazins geschwenkt
und aus dem Leerhülsenmagazin mit einer neuen Leerhülse 33 bestückt, oder ein arbeitsstelleneigenes,
schwenkbar gelagertes Leerhülsenmagazin wird so im Bereich des Spulenrahmens 22 positioniert,
dass sich der Spulenrahmen 22 aus dem Leerhülsenmagazin mit einer neuen Leerhülse
33 bedienen kann.
[0047] Der mit einer neuen Leerhülse 33 bestückte Spulenrahmen 22 wird dann mittels seines
Schwenkantriebs wieder in die Spulstellung abgesenkt, in der der von der Offenend-Spinnvorrichtung
2 produzierte, bislang durch die Saugdüse 11 entsorgte Faden 9 durch die Saugdüse
11 an die neue Leerhülse 33 überführt und der Wickelprozess einer neuen Kreuzspule
8 gestartet werden kann.
[0048] In einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird, wenn eine
der auf den Arbeitsstellen 1 einer Offenend-Rotorspinnmaschine gewickelten Kreuzspulen
8 ihren vorgegebenen Durchmesser D erreicht, zunächst die Faserbandzufuhr zur Offenend-Spinnvorrichtung
2 der betreffenden Arbeitsstelle 1 unterbrochen, was zu einem Fadenbruch und damit
zu einer Beendigung des Wickelvorganges an der betroffenen Kreuzspule 8 führt. Das
heißt, das Fadenende des Fadens 9 läuft auf die Oberfläche der Kreuzspule 8 auf.
[0049] In diesem Fall wird durch den Arbeitsstellenrechner 25 zunächst die erste Saugdüse
4 aktiviert und dafür gesorgt, dass ein neuer Anspinnfaden erstellt wird. Das bedeutet,
der Schrittmotor 6 der ersten Saugdüse 4 wird so angesteuert, dass die Saugdüse 4
aus ihrer Parkstellung in eine (nicht dargestellte) Fadenaufnahmestellung schwenkt,
in der die Ansaugöffnung 19 der Saugdüse 4 in unmittelbarer Nähe der Oberfläche der
Kreuzspule 8 positioniert ist.
Des Weiteren sorgt der Arbeitsstellenrechner 25 dann dafür, dass ein zugehöriges (nicht
dargestelltes) Ventil geöffnet und die Saugdüse 4 pneumatisch durchgängig mit zum
Beispiel der Unterdruckquelle 18 verbunden wird. Anschließend wird die Antriebstrommel
23 in Abwickelrichtung beaufschlagt, so dass das auf die Oberfläche der Kreuzspule
8 aufgelaufene Fadenende durch die Saugdüse 4 aufgenommen werden kann.
Die Saugdüse 4 wird dann durch den Schrittmotor 6 nach unten geschwenkt und im Bereich
einer Fadenübergabestellung der aufgenommene Faden 9 an das Anspinnorgan 16 übergeben,
die das Fadenende des Fadens 9 vorbereitet und für das Wiederanspinnen bereithält.
[0050] Der in der Offenend-Spinnvorrichtung 2 neu entstehende Faden 9 wird anschließend
über die Fadenabzugseinrichtung 27 abgezogen und läuft auf die Oberfläche der im Spulenrahmen
22 der Spulvorrichtung 3 gehalterten Kreuzspule 8 auf.
Im Bereich der Spulvorrichtung 3 wird der auflaufende Faden 9 dann, wie vorstehend
bereits erläutert durch eine beweglich gelagerte zweite Saugdüse 11 oder durch eine
an einem beweglich gelagerten Spulenabrollblech 20 angeordnete zweite Saugdüse 11
erwartet. Das heißt, die zweite Saugdüse 11 oder das Spulenabrollblech 20 wird so
positioniert, dass eine im Bereich der Mündungsöffnung der Saugdüse 11 installierte
Fadenschneideinrichtung 12 den Faden 9 trennen und die Saugdüse 11 den mit der Offenend-Spinnvorrichtungen
2 verbundenen Teil des Fadens 9 aufnehmen und temporär entsorgen kann. Anschließend
wird die fertige Kreuzspule 8, wie vorstehend bereits erläutert, durch entsprechende
Ansteuerung des Spulenrahmens 22 an eine Kreuzspulentransporteinrichtung überführt
und der Spulenrahmen 22 aus einem arbeitsstelleneigenen Leerhülsenmagazin mit einer
neuen Leerhülse 33 versorgt.
Der mit einer neuen Leerhülse 33 ausgerüstete Spulenrahmen 22 wird dann in die Spulstellung
abgesenkt, der von der Offenend-Spinnvorrichtung 2 produzierte, bislang durch die
Saugdüse 11 entsorgte Faden 9 durch die Saugdüse 11 an der neuen Leerhülse 33 überführt
und der Wickelprozess neu gestartet.
1. Verfahren zum Betreiben von Arbeitsstellen einer Offenend-Rotorspinnmaschine, die
jeweils über eine Offenend-Spinnvorrichtung zur Fertigung eines Fadens sowie über
eine Spulvorrichtung zur Herstellung einer Kreuzspule verfügen, wobei die Spulvorrichtung
einen schwenkbar gelagerten Spulenrahmen, eine durch einen reversiblen Einzelantrieb
beaufschlagbare Antriebstrommel sowie eine einzelmotorisch antreibbare Fadenchangiereinrichtung
aufweist und die Arbeitsstellen jeweils mit einer schwenkbar gelagerten ersten Saugdüse
ausgestattet sind, die mittels eines Einzelantriebes zwischen einer Fadenaufnahmestellung
im Bereich einer in der Spulvorrichtung gehalterten Kreuzspule und einer Fadenübergabestellung
im Bereich der Offenend-Spinnvorrichtung verstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim Erreichen eines vorgebbaren Durchmessers (D) der Kreuzspule (8) von der Arbeitsstelle
(1) der Wickelprozess der Kreuzspule (8) unterbrochen und ein Kreuzspulen-/Leerhülsenwechsel
eingeleitet wird, bei dem der von der Offenend-Spinnvorrichtung (2) gefertigte Faden
(9) zunächst temporär durch eine im Bereich der Spulvorrichtung (3) der Arbeitsstelle
(1) durch eine Antriebseinrichtung (13) bedarfsgerecht positionierbare zweite Saugdüse
(11) entsorgt, die Kreuzspule (8) durch entsprechende Ansteuerung des Spulenrahmens
(22) auf eine spinnmaschineneigene Transporteinrichtung überführt, der Spulenrahmen
(22) aus einem arbeitsstelleneigenen Leerhülsenmagazin mit einer neuen Leerhülse (33)
bestückt sowie schließlich der Spulenrahmen (22) wieder in eine Spulstellung geschwenkt
wird, und
dass dann die beweglich gelagerte zweite Saugdüse (11) so positioniert wird, dass der
in die zweite Saugdüse (11) einlaufende Faden (9) an die im Spulenrahmen (22) gehalterte
Leerhülse (33) überführt und der Wickelprozess auf die neue Leerhülse (33) wieder
gestartet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beim Erreichen eines vorgebbaren Durchmessers (D) der Kreuzspule (8) die beweglich
gelagerte zweite Saugdüse (11) im Laufweg des auf die Kreuzspule (8) auflaufenden
Fadens (9) positioniert, der Faden (9) geschnitten und der von der Offenend-Spinnvorrichtung
(2) gefertigte Faden (9) temporär durch die zweite Saugdüse (11) aufgenommen und entsorgt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beim Erreichen eines vorgebbaren Durchmessers (D) der Kreuzspule (8) zunächst die
Faserbandzufuhr zur Offenend-Spinnvorrichtung (2) unterbrochen und anschließend durch
die erste Saugdüse (4) das auf die Kreuzspule (8) aufgelaufene Fadenende des Fadens
(9) aufgenommen und zum Wiederanspinnen an die Offenend-Spinnvorrichtung (2) übergeben
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beweglich gelagerte zweite Saugdüse (11) im Bereich des Laufweges des wieder
angesponnenen Fadens (9) positioniert, der angesponnene Faden (9) geschnitten und
der von der Offenend-Spinnvorrichtung (2) gefertigte Faden (9) temporär durch die
zweite Saugdüse (11) aufgenommen und entsorgt wird.
5. Arbeitsstelle zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsstelle (1) über eine beweglich gelagerte zweite Saugdüse (11) verfügt,
die im Bedarfsfall mit Unterdruck beaufschlagbar und durch eine Antriebseinrichtung
(13) so im Bereich des Fadenlaufweges eines von der Offenend-Spinnvorrichtung (2)
gefertigten, auf die Kreuzspule (8) auflaufenden Fadens (9) positionierbar ist, dass
der Faden (9) geschnitten und temporär entsorgt werden kann und einen Spulenrahmen
(22) aufweist, der so ausgebildet und positionierbar ist, dass er eine fertiggestellte
Kreuzspule (8) freigeben und aus einem Leerhülsenmagazin eine neue Leerhülse (33)
übernehmen kann.
6. Arbeitsstelle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die beweglich gelagerte zweite Saugdüse (11) mittels einer vom Arbeitsstellenrechner
(25) ansteuerbaren Antriebseinrichtung (13) definiert positionierbar ist.
7. Arbeitsstelle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die beweglich gelagerte zweite Saugdüse (11) im Bereich ihrer Mündungsöffnung (19)
mit einer Fadenschneideinrichtung (12) ausgestattet ist.
8. Arbeitsstelle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die beweglich gelagerte zweite Saugdüse (11) über eine definiert ansteuerbare Ventileinrichtung
(12) an eine Unterdruckquelle (18) angeschlossen ist.
9. Arbeitsstelle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Saugdüse (11) Bestandteil eines Spulenabrollbleches (20) ist, welches
so ausgebildet und angeordnet ist, dass die Saugdüse (11) im Bedarfsfall durch eine
Antriebseinrichtung (13) im Bereich des Fadenlaufweges eines auf die Kreuzspule (8)
auflaufenden Fadens (9) positionierbar ist.
10. Arbeitsstelle nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Spulenabrollblech (20) mittels einer vom Arbeitsstellenrechner (25) ansteuerbaren
Antriebseinrichtung (13) definiert positionierbar ist.
11. Arbeitsstelle nach Anspruch 6 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (13) als Pneumatikzylinder ausgebildet ist.
12. Arbeitsstelle nach Anspruch 6 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (13) als Schrittmotor ausgebildet ist.