[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen von Wäschestücken gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] In gewerblichen Wäschereien wird Wäsche aller Art, insbesondere Flachwäsche, Bekleidungsstücke,
Schmutzfangmatten oder dergleichen, in Trocknern mit mindestens einer drehend antreibbaren
Trockentrommel getrocknet. Zum Trocknen wird beispielsweise von mindestens einem Brenner
erhitzte Luft verwendet, die als Heißluft durch die Trockentrommel mit den zu trocknenden
Wäschestücken geleitet wird. Das Trocknen erfolgt anfänglich nur mit vom Brenner erhitzter
Heißluft. Mit fortschreitendem Trocknungsvorgang erfolgt das Trocknen sowohl mit Umluft
als auch mit Heißluft, wobei zum Ende des Trocknungsvorgangs der Anteil der Umluft
zunimmt. Durch mindestens eine Umluftklappe des Trockners wird das Verhältnis von
heißer Frischluft und Umluft eingestellt.
[0003] Die Wäschestücke dürfen nicht so weit getrocknet werden, dass der Feuchtegehalt 0
oder nahezu 0 ist, weil sonst die Gefahr der Übertrockung der Wäschestücke besteht,
die ein Versengen der Wäschestücke zur Folge haben könnte. Der Trocknungsvorgang wird
deshalb beendet, wenn die Wäschestücke noch eine gewisse Restfeuchte aufweisen, die
aber auch nicht zu hoch sein darf, weil sonst insbesondere bei einer längeren Lagerung
die Wäschestücke beispielsweise durch Schimmelbildung beeinträchtigt werden können.
Bislang wird der Trocknungsvorgang entweder durch empirisch ermittelte Erfahrungswerte
oder anhand der Messung verschiedener Trocknungsparameter beendet. Diese Vorgehensweise
ist entweder zu ungenau oder sie erfordert eine aufwendige Messtechnik. Darüber hinaus
ist man bestrebt, die Trocknungsparameter so zu steuern oder zu regeln, dass der Energieverbrauch
beim Trocknen möglichst gering ist. Hierauf wird aufgrund steigender Energiekosten
großer Wert gelegt. Die wirtschaftlich optimale Trocknung erfordert eine komplexe
Steuerung bzw. Regelung. Das erfordert einen hohen messtechnischen und steuerungs-
bzw. regelungstechnischen Aufwand.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Trocknung, insbesondere die Steuerung
bzw. Regelung des Trocknungsvorgangs, zu optimieren, vorzugsweise zu vereinfachen.
[0005] Ein Verfahren zur Lösung dieser Aufgabe weist die Maßnahmen des Anspruchs 1 auf.
Demnach ist vorgesehen, aus mehreren Trocknungsparametern mindestens einen Faktor
zu bilden und anhand dieses Faktors den Trocknungsvorgang zu beenden und/oder den
Trocknungsvorgang zu steuern oder zu regeln. Der jeweilige Faktor kann einfach gebildet
werden, und zwar vor allem auch aus einer größeren Anzahl von Trocknungsparametern.
Der Faktor stellt dann einen konkreten Wert dar, wonach so der Trocknungsvorgang gezielt
und exakt beendet wird und alternativ oder vorzugsweise zusätzlich eine einfache,
aber gleichwohl präzise Steuerung oder Regelung des Trocknungsvorgangs möglich ist.
Es ist so auf einfache Weise unter Berücksichtigung bestimmter Trocknungsparameter
mit einfachen Mitteln eine gezielte und zuverlässige Steuerung oder Regelung des Trocknungsvorgangs
möglich und es kann zusätzlich oder alternativ exakt bestimmt werden, wann der Trocknungsvorgang
abgeschlossen ist.
[0006] Bevorzugt ist es vorgesehen, beim Trocknen mehrfach nacheinander, vorzugsweise kontinuierlich,
den Faktor anhand mehrerer Trocknungsparameter zu ermitteln, und zwar insbesondere
rechnerisch. Es werden so während des gesamten Trocknungsvorgangs ständig Faktoren
ermittelt bzw. gebildet, wodurch anhand der nacheinander ermittelten Faktoren Rückschlüsse
auf den Trocknungsverlauf, insbesondere den Trocknungsfortschritt, gezogen werden
können. Dementsprechend kann der Trocknungsvorgang auf einfache Weise exakt gesteuert
oder geregelt werden. Vor allem ist das Trocknungsende zuverlässig anhand der Faktoren
bestimmbar.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausbildung des Verfahrens wird beim Erreichen insbesondere
eines bestimmten Faktors der Trocknungsvorgang beendet. Es wird so wirksam eine Übertrocknung
vermieden, die zu Beschädigungen der zu trocknenden Wäschestücke führen könnte und
unnötige Energiekosten vermieden.
[0008] Bevorzugt ist es vorgesehen, dass der Faktor mit einem vorgegebenen Abschaltwert
verglichen wird. Der Trocknungsvorgang wird dann beendet, sobald der nach und nach
während des Trocknungsvorgangs ermittelte Faktor dem Abschaltwert entspricht. Es kann
so auf einfache Weise die Beendigung des Trocknungsvorgangs erfolgen, wobei der während
des Trocknungsvorgangs fortlaufend, insbesondere kontinuierlich, ermittelte Faktor
einen zuverlässigen Anhaltswert liefert. Das Trocknungsende lässt sich sehr einfach
ermitteln durch einen ständigen Vergleich des jeweils ermittelten Faktors mit dem
vorgegebenen Abschaltwert.
[0009] Es ist bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens vorgesehen, den Abschaltwert
individuell in Abhängigkeit von den zu trocknenden Wäschestücke festzulegen. Insbesondere
wird der Abschaltwert nach der Art der zu trocknenden Wäschestücke bestimmt. Alternativ
oder zusätzlich kann der Abschaltwert auch in Abhängigkeit von der Wäschedicke bzw.
der Dicke der Gewebe festgelegt werden. Es kann so zum Beispiel unterschieden werden
zwischen Frotteewäsche und dünnem Laminat. Der Abschaltwert ist bei dickeren Geweben
größer als bei dünneren Geweben. Auch ist der Abschaltwert größer bei unempfindlichen
Geweben.
[0010] Der aufeinanderfolgend, insbesondere kontinuierlich während des Trocknungsvorgangs
ermittelte Faktor kann nicht nur zur Bestimmung der Beendigung des Trocknungsvorgangs
verwendet werden, sondern alternativ oder zusätzlich auch zur Steuerung bzw. Regelung
des Trocknungsvorgangs. Da während des Trocknungsvorgangs ständig neue Faktoren ermittelt
werden, kann von diesem Verlauf und/oder dem aktuellen Faktor das Trocknungsstadium
abgeleitet werden. Der jeweilige Faktor liefert konkrete Anhaltspunkte für eine gezielte
Steuerung oder Regelung des Trocknungsprozesses.
[0011] Bevorzugt ist es vorgesehen, dass der Trocknungsvorgang durch eine in Abhängigkeit
vom Faktor erfolgende Veränderung der Winkelstellung einer Umluftklappe des Trockners
und/oder durch eine Anpassung der Fallkurve der Wäschestücke in der Trockentrommel,
vorzugsweise durch eine entsprechende Veränderung bzw. Anpassung der Drehzahl der
Trockentrommel, gesteuert oder geregelt wird. Die Beeinflussung der Winkelstellung
der Umluftklappe und der Fallkurve ist wesentlich für die optimale Trocknung. Vor
allem sind die Stellung der Umluftklappe und die Fallkurve entscheidend für die Wirtschaftlichkeit
der Trocknung. Anhand der mehrfach, insbesondere fortlaufend, während des Trocknungsvorgangs
ermittelten Faktoren kann die Stellung der Umluftklappe bzw. die Fallkurve in sehr
kurzen Zeitabständen, nämlich idealerweise nach jeder Ermittlung eines neuen Faktors,
verstellt oder angepasst werden zur genauen und hoch auflösenden Anpassung an das
aktuelle Trocknungsstadium und dem damit einhergehenden Trocknungszustand der Wäschestücke.
[0012] Nach einer bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens ist es vorgesehen, verteilt über
die Trocknungszeit zeitbezogene Sollwerte des Faktors festzulegen und die Steuerung
oder Regelung des Trocknungsvorgangs derart vorzunehmen, dass die Faktoren den Sollwerten
entsprechen oder möglichst nahekommen. Insbesondere ist es vorgesehen, dass zeitbezogen
der jeweils ermittelte Faktor mit dem Sollwert verglichen wird, also überprüft wird,
ob der nach einer bestimmten Trocknungsdauer ermittelte Faktor mit dem dieser Trocknungsdauer
zugeordneten Sollwert übereinstimmt oder nicht. Bei Abweichungen wird mindestens ein
Trocknungsparameter automatisch verändert, vorzugsweise die Umluftklappenstellung
und/oder die Fallkurve. Es wird so vorzugsweise kontinuierlich der Trocknungsvorgang
und/oder der Trocknungsgrad der Wäschestücke überwacht und entsprechend gesteuert
bzw. geregelt.
[0013] Die Erfindung sieht es bevorzugt vor, dass der jeweilige Faktor aus den Trocknungsparametern
anhand eines Mollierdiagramms (h-x-Diagramm) ermittelt wird. Es hat sich überraschend
gezeigt, dass auf diese Weise aus wenigen Trocknungsparametern sich der Faktor in
einer für das erfindungsgemäße Verfahren besonders vorteilhaften Weise ermitteln lässt.
[0014] Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens sieht es vor, als Trocknungsparameter
zur Ermittlung des mindestens einen Faktors die Zulufttemperatur, die Ablufttemperatur,
die Oberflächentemperatur der zu trocknenden Wäschestücke und/oder den Winkel der
Stellung einer Umluftklappe des Trockners heranzuziehen. Die genannten Trocknungsparameter
sind leicht ermittelbar. Zum Teil müssen sie ohnehin ermittelt werden. Deswegen ist
kein zusätzlicher messtechnischer Aufwand erforderlich. Es werden lediglich die gewonnenen
Messwerte gemäß der Erfindung so verknüpft bzw. umgerechnet, dass hieraus ein Aufschluss
über den Fortschritt des Trocknungsvorgangs und des Trocknungsgrads der Wäschestücke
herleitbar ist.
[0015] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung
näher erläutert. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt einen schematischen Querschnitt
durch einen Trockner, womit unter anderem das erfindungsgemäße Verfahren durchführbar
ist.
[0016] Der in der Figur dargestellte Trockner 10 dient zum hochwirksamen und energieeffizienten
Trocknen von Wäsche. Ein solcher Trockner 10 findet vor allem in gewerblichen Wäschereien
Verwendung.
[0017] Beim gezeigten Trockner 10 wird Luft zum Trocknen der Wäsche erhitzt durch einen
einzigen Brenner 11. Der Trockner 10 kann aber auch mehrere parallele oder in Reihe
angeordnete Brenner 11 aufweisen. Beim Brenner 11 kann es sich um einen beliebigen
Brenner 11, vorzugsweise einen Gasbrenner oder einen Ölbrenner, handeln.
[0018] Der Trockner 10 verfügt über ein äußeres Gehäuse 12, vorzugsweise ein geschlossenes,
kastenartiges Gehäuse 12, in dem eine um eine horizontale Drehachse 13 drehend antreibbare
Trockentrommel 14, der genannte Brenner 11, ein Umluftventilator 15 und entsprechende
Luftführungskanäle angeordnet sind.
[0019] Die drehend antreibbare Trockentrommel 14 dient zur Aufnahme der zu trocknenden Wäschestücke.
Die Wäschestücke sind in der Figur nicht gezeigt. Die Trockentrommel 14 verfügt außerdem
über eine ebenfalls nicht gezeigte Be- und Entladeöffnung. Insbesondere der Mantel
der zylindrischen Trockentrommel 14 ist luftdurchlässig ausgebildet, damit zum Trocknen
dienende Luft durch die Trockentrommel 14 und die sich darin befindliche, zu trocknende
Wäsche strömen kann. Die Trockentrommel 14 ist mit geringem Abstand vom zylindrischen
Mantel teilweise von luftundurchlässigen, bogenförmigen Wandungen umgeben. Die Wandungen
liegen auf einer konzentrisch um die Drehachse 13 verlaufenden Kreisbahn. Die Wandungen
lassen vorzugsweise diametral gegenüberliegende Öffnungen, und zwar eine obere Lufteintrittsöffnung
16 und eine untere Luftaustrittsöffnung 17, frei.
[0020] Oberhalb der Trockentrommel 14 befindet sich im Gehäuse 12 der Umluftventilator 15,
wobei es sich auch um einen anderen Luftströmungserzeuger, beispielsweise ein Gebläse,
handeln kann. Neben dem Umluftventilator 15 ist im oberen Bereich des Gehäuses 12
etwa mittig der Brenner 11 angeordnet, und zwar so, dass die Achsen der Flammen etwa
horizontal quer zur Drehachse 13 verlaufen.
[0021] In einem abgeschrägten, oberen, rechten Eckbereich des Gehäuses 12 befindet sich
ein Abluftstutzen 18. Dem Abluftstutzen 18 ist ein nicht gezeigter Temperatursensor
zugeordnet, womit die Ablufttemperatur ermittelbar ist.
[0022] Unter dem Abluftstutzen 18 ist im Inneren des Gehäuses 12 eine Umluftklappe 19 vorgesehen.
Die Umluftklappe 19 ist um eine vorzugsweise horizontale Schwenkachse 20 verschwenkbar
durch einen nicht gezeigten Antrieb. Die Umluftklappe 19 ist so weit verschwenkbar,
dass sie einerseits den Abluftstutzen 18 in einer geöffneten Stellung vollständig
verschließt und andererseits in einer Schließstellung den Abluftstutzen 18 vollständig
freigibt und eine Umluftströmung zur Lufteintrittsöffnung 16 in die Trockentrommel
14 vollständig unterbricht bzw. unterbindet. Zwischen den genannten Extremstellungen
sind beliebige Zwischenstellungen der Umluftklappe 19 möglich. Durch einen nicht gezeigten
Winkelgeber ist die Winkelstellung der Umluftklappe 19 ermittelbar.
[0023] Der Trocknungsvorgang läuft beim beschriebenen Trockner 10 wie folgt ab:
[0024] Zu Beginn des Trocknungsvorgangs wird vom Brenner 11 erhitzte Luft 21 über die Lufteintrittsöffnung
16 der drehend angetriebenen Trockentrommel 14 mit der darin befindlichen zu trocknenden
Wäsche geleitet. Beim Entlangströmen an der feuchten Wäsche nimmt die erhitzte Luft
21 Feuchtigkeit auf. Dadurch wird feuchte Luft 22 durch die Luftaustrittsöffnung 17
aus der Trocknertrommel 14 abgeführt. Die feuchte Luft 22 wird durch den Umluftventilator
15 abtransportiert. Bei vollständig geschlossener Umluftklappe 19 wird die feuchte
Luft 22 vollständig durch den Abluftstutzen 18 ins Freie geführt. Die abgeführte feuchte
Luft 22 wird ersetzt durch vom Brenner 11 erhitzte Frischluft, die als erhitzte Luft
21 ohne Umluft durch die Lufteintrittsöffnung 16 zur Trockentrommel 14 gelangt.
[0025] Mit fortschreitendem Trocknungsprozess nimmt die Feuchtigkeit in der feuchten Luft
22 ab. Dann wird ein Teil der feuchten Luft 22 als Umluft am Brenner 11 vorbei der
Trockentrommel 14 mit der zu trocknenden Wäsche wieder zugeführt. Zu diesem Zweck
wird die Umluftklappe 19 teilweise geöffnet durch Verschwenken im Uhrzeigersinn (bezogen
auf die Figur) um die Schwenkasche 20. Die Umluftklappe 19 wird so weit geöffnet,
dass sich der gewünschte Umluftstrom einstellt, also ein gezielter Anteil der feuchten
Luft 22 als Umluft 24 der Trockentrommel 14 wieder zugeführt wird und ein übriger
Anteil der feuchten Luft 22 durch den Abluftstutzen 18 als Abluft 23 ins Freie geleitet
wird. Der Anteil der ins Freie geleiteten Abluft 23 wird ersetzt durch Frischluft,
die vom Brenner 11 erhitzt und als erhitzte Luft 21 zusammen mit der Umluft oder Trockentrommel
14 durch die Lufteintrittsöffnung 16 zugeführt wird. Es wird dann nur derjenige Teil
der feuchten Luft 22 ersetzt, der als Abluft 23 ins Freie geleitet wird. Mit zunehmender
Trocknungsdauer wird der Anteil der Umluft 24 sukzessive erhöht. Dazu wird die Umluftklappe
19 nach und nach weiter geöffnet, so dass sie den Abluftstutzen 18 mehr und mehr verschließt
und weniger noch beträchtliche Restwärme aufweisende feuchte Luft 22 durch den Abluftstutzen
18 ins Freie entweicht.
[0026] Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren unter Bezugnahme auf den zuvor beschriebenen
Trockner 10 näher erläutert:
[0027] Gemäß der Erfindung werden aus mehreren Trocknungsparametern während des Trocknungsvorgangs
aktuelle Faktoren gebildet. Die Faktoren werden verwendet, um einerseits den Trocknungsvorgang
zu steuern bzw. zu regeln und andererseits den Trocknungsvorgang zu beenden. Die Erfindung
ist hierauf aber nicht beschränkt. Das erfindungsgemäße Verfahren kann sich auch darauf
beziehen, anhand des Faktors den Trocknungsvorgang zu beenden oder anhand fortlaufend
ermittelter Faktoren den Trocknungsvorgang zu steuern bzw. zu regeln.
[0028] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel werden zur Bildung der Faktoren als Trocknungsparameter
die durch einen Winkelgeber ermittelte Winkelstellung der Umluftklappe 19, die durch
einen Temperatursensor ermittelte Zulufttemperatur, also die Temperatur der vom Brenner
11 zu erwärmenden Frischluft, die ebenfalls durch einen Temperatursensor ermittelte
Ablufttemperatur, das heißt die Temperatur der den Abluftstutzen 18 verlassenden feuchten
Luft 22, und die Oberflächentemperatur der getrockneten Wäsche herangezogen. Die Oberflächentemperatur
der getrockneten Wäsche wird durch einen der Trockentrommel 14 zugeordneten Sensor,
beispielsweise einen Infrarotsensor, berührungslos ermittelt.
[0029] Die genannten Trocknungsparameter werden während des gesamten Trocknungsvorgangs
fortlaufend ermittelt, und zwar kontinuierlich oder in regelmäßigen Zeitabständen,
also mit hinsichtlich der Dauer zu bestimmenden Pausen zwischen aufeinanderfolgenden
Ermittlungen der Faktoren. Es entstehen so aktuelle Faktoren bezogen auf die momentanen
Trocknungsphasen. Den Faktoren kann die jeweilige Trocknungsdauer zugeordnet werden,
so dass zeitbezogene oder zeitnormierte Faktoren gebildet werden. Die Ermittlung der
Faktoren erfolgt rechnerisch durch beispielsweise einen Mikroprozessor anhand des
Mollierdiagramms (h-x-Diagramm).
[0030] Um das Ende des Trocknungsvorgangs zu ermitteln, wird bezogen auf die jeweils zu
trocknende Wäsche, und zwar nach der Wäscheart, insbesondere der Gewebeart und/oder
der Wäschedicke, ein Abschaltwert festgelegt. Wenn der ermittelte Faktor diesen Wert
erreicht, wird automatisch der Trocknungsvorgang beendet. Der Abschaltwert wird so
festgelegt, dass er zwischen 0 und 100 liegt, wobei 0 nasse Wäsche ist, 100 eine stark
übertrocknete Wäsche, die nahezu keine Restfeuchte mehr aufweist, während ein unter
100 liegender Abschaltwert dem optimalen Trocknungspunkt entspricht. Dieser Abschaltwert
wird gemäß der Wäscheart festgelegt. Der Abschaltwert ist der Sollwert des Faktors.
Wenn der Faktor den Abschaltwert erreicht, bedeutet das, dass der optimale Trocknungspunkt
der Wäsche erreicht ist. Der Trocknungsvorgang wird dann beendet.
[0031] Damit feststellbar ist, wann der den optimalen Trocknungspunkt für die jeweilige
Wäsche darstellende Abschaltwert erreicht wird, erfolgt eine Ermittlung des Faktors
vorzugsweise kontinuierlich während des ganzen Trocknungsvorgangs. Wenn nun anhand
des Faktors nur die automatische Beendigung des Trocknungsvorgangs stattfinden soll,
kann es ausreichend sein, mit der Bildung des Faktors erst nach Ablauf einer gewissen
anfänglichen Trocknungszeit zu beginnen. Mit der Ermittlung des Faktors wird begonnen,
wenn erfahrungsgemäß der Trocknungsvorgang größtenteils abgeschlossen ist, aber mit
Sicherheit der für die jeweilige Wäsche festgelegte Abschaltwert noch nicht erreicht
ist.
[0032] Zur Steuerung bzw. Regelung des Trocknungsvorgangs werden vorzugsweise über den gesamten
Trocknungsvorgang hinweg nacheinander, und zwar entweder in regelmäßigen Zeitabständen
oder kontinuierlich aufeinanderfolgend, trocknungszeitbezogene Faktoren ermittelt.
Es entsteht so eine Serie von Faktoren für die jeweilige Trocknungsdauer. Bevorzugt
werden die Faktoren bezogen auf die dazugehörige Trocknungsdauer, also zu dem Zeitpunkt
ab Beginn der Trocknung, zu dem sie ermittelt worden ist, aufgezeichnet, insbesondere
abgespeichert.
[0033] Die ermittelten zeitbezogenen Faktoren werden verglichen mit Sollwerten, die der
jeweiligen Trocknungsdauer zugeordnet sind. Mit dem Sollwert einer bestimmten Trocknungsdauer
wird der bei dieser Trocknungsdauer ermittelte Faktor verglichen. Bei Abweichung wird
der Trocknungsvorgang entsprechend gesteuert oder geregelt.
[0034] Für die Steuerung oder Regelung des Trocknungsvorgangs können Abweichungen jedes
auf eine bestimmte Trocknungsdauer bezogenen Faktors zum die gleiche Trocknungsdauer
betreffenden Sollwert festgestellt und dementsprechend der Trocknungsvorgang durch
Bezugnahme auf entsprechende Trocknungsparameter gesteuert oder geregelt werden.
[0035] Denkbar ist es auch, aus mehreren aufeinanderfolgenden Faktoren einen Trend oder
Prognosen zu bilden. Dementsprechend werden die Trocknungsparameter beeinflusst. Es
ist auch denkbar, dass bestimmte Trocknungsparameter anhand des aktuellen Vergleichs
des Faktors mit dem Sollwert beeinflusst werden, während andere Trocknungsparameter
anhand des Verlaufs oder des Trends mehrerer Faktoren und ihres Vergleichs mit den
zeitlich dazu passenden Sollwerten unverändert bleiben.
[0036] Bevorzugt wird anhand der Faktoren, insbesondere ihres Vergleichs mit den dazugehörigen
Sollwerten, die Stellung der Umluftklappe 19 gesteuert, also ein entsprechender Wert
der Winkelstellung der Umluftklappe 19 eingestellt und/oder die Fallkurve der Wäsche
in der Trockentrommel 14 verändert. Dies geschieht derart, dass eine mit zunehmender
Trocknung der Wäsche sich verändernde Fallkurve durch eine entsprechende Veränderung
der Drehzahl der Trockentrommel 14 angepasst wird. Die Fallkurve der Wäsche lässt
sich in der Trockentrommel 14 so dem aktuellen Trocknungsgrad der Wäsche anpassen,
damit sich in der drehend angetriebenen Trockentrommel 14 stets die für die zu trocknende
Wäsche optimale Fallkurve ergibt.
[0037] Durch die Steuerung oder Regelung der Umluftklappenstellung anhand der gemessenen
Winkelstellung derselben kann in Abhängigkeit vom über den Trocknungsvorgang ständig
ermittelten Faktor und vorzugsweise durch Vergleich des jeweiligen ermittelten Faktors
mit dem dazugehörenden Sollwert der Umluftanteil mit zunehmend fortschreitender Trocknung
der Wäsche optimal erhöht werden, und zwar vorzugsweise kontinuierlich. Auf diese
Weise kann so viel noch heiße Umluft wie möglich zum Trocknen der Wäsche durch Zurückleitung
zur Trockentrommel 14 wiederverwendet werden. Das führt zu einem besonders energieeffizienten
Trocknen.
[0038] Es ist auch denkbar, andere Trocknungsparameter unter Heranziehung der beim Trocknen
ermittelten Faktoren zu verändern, insbesondere zu steuern oder zu regeln. Dieses
können beispielsweise die Drehzahlen der Trockentrommel 14 und/oder des Umluftventilators
15 sein, aber auch die Temperatur, womit der Brenner 11 die Luft 21 erhitzt.
[0039] Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich nicht nur für den eingangs beschriebenen
Trockner 10, sondern auch für anders aufgebaute Trockner, und zwar insbesondere solche
für gewerbliche Wäschereien.
Bezugszeichenliste:
10 |
Trockner |
11 |
Brenner |
12 |
Gehäuse |
13 |
Drehachse |
14 |
Trockentrommel |
15 |
Umluftventilator |
16 |
Lufteintrittsöffnung |
17 |
Luftaustrittsöffnung |
18 |
Abluftstutzen |
19 |
Umluftklappe |
20 |
Schwenkachse |
21 |
erhitzte Luft |
22 |
feuchte Luft |
23 |
Abluft |
24 |
Umluft |
1. Verfahren zum Trocknen von Wäschestücken, wobei die Wäschestücke vorzugsweise in einer
drehend angetriebenen Trockentrommel (14) mit heißer Luft (21) beaufschlagt und dabei
getrocknet werden und der Trocknungsvorgang beim Erreichen eines vorgegebenen Trocknungsgrads
der Wäschestücke beendet wird, dadurch gekennzeichnet, dass aus mehreren Trocknungsparametern mindestens ein Faktor gebildet wird und anhand
dieses Faktors der Trocknungsvorgang beendet und/oder der Trocknungsvorgang gesteuert
bzw. geregelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Faktoren beim Trocknen nacheinander, vorzugsweise kontinuierlich, anhand
der Trocknungsparameter insbesondere rechnerisch ermittelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass beim Erreichen des Faktors der Trocknungsvorgang beendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Faktor mit einem vorgegebenen Abschaltwert verglichen wird, wobei der Trocknungsvorgang
beendet wird, sobald der während des Trocknungsvorgangs vorzugsweise fortlaufend ermittelte
Faktor dem Abschaltwert entspricht.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abschaltwert individuell in Abhängigkeit von der Art der zu trocknenden Wäschestücke,
vorzugsweise ihrer Gewebeart und/oder Dicke, festgelegt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abschaltwert bei Wäschestücken aus dickeren Materialien größer ist als bei Wäschestücken
aus dünneren Materialien.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass anhand von aufeinanderfolgend, vorzugsweise kontinuierlich, während des Trocknungsvorgangs
ermittelten Faktoren der Trocknungsvorgang gesteuert bzw. geregelt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Trocknungsvorgang durch in Abhängigkeit von den Faktoren erfolgender Veränderung
der Winkelstellung einer Umluftklappe (19) des Trockners (10) und/oder einer Fallkurve
der Wäschestücke in der Trockentrommel (14), vorzugsweise durch Veränderung der Drehzahl
der Trockentrommel (14), gesteuert bzw. geregelt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass verteilt über die Trocknungszeit zeitbezogene Sollwerte des Faktors festgelegt werden
und die Steuerung bzw. Regelung des Trocknungsvorgangs derart erfolgt, dass die Faktoren
den Sollwerten entsprechen oder möglichst nahekommen, insbesondere der zum jeweiligen
Zeitpunkt des Trocknungsvorgangs ermittelte Faktor dem diesen Zeitpunkt zugeordneten
Sollwert entspricht oder zumindest möglichst nahekommt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Faktor aus den Trocknungsparametern nach einem Mollierdiagramm
ermittelt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Trocknungsparameter zur Ermittlung des mindestens einen Faktors die Zulufttemperatur,
die Ablufttemperatur, die Oberflächentemperatur der zu trocknenden Wäschestücke und/oder
der Winkel der Stellung einer Umluftklappe (19) des Trockners (10) herangezogen werden.