GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf die Konstruktion eines neuen Erker-Types. Hauserker
sind in der Weise bekannt, dass sie die Sicht nach außen erweitern und auf auskragenden
Boden- bzw. Deckenträgern oder auf auskragenden Betonflächen handwerks- mäßig aufgebaut
werden.
[0002] Dies setzt eine Planung bereits im Baustadium voraus. Die handwerkliche Herstellung
eines Erkers ist aufwendig und muss in den meisten Fällen von einem Gerüst aus erfolgen.
[0003] Diese schwierigen und kostspieligen Umstände sollen durch die Erfindung verringert
oder abgestellt werden.
TECHNOLOGISCHER HINTERGRUND
[0004] Nachrüstbare freie auskragende Erker, die in Gebäudeöffnungen ein- oder ansetzbar
sind, sind bekannt. Die
AT 373 326 beschreibt halbkreisförmige Erker mit gebogenen Fensterelementen, die entlang einer
festen Erkerbrüstung in Schienen verschiebbar sind.
[0005] Die
DD 247 478 A1 beschreibt einen Erker, bei dem obere und untere wärmegedämmte mehrschichtige Plattenelemente
in der Gebäudewand verankert werden und an ihren frei auskragenden Enden zwischen
sich übliche Fensterelemente aufnehmen.
[0006] Die
EP 0 331 397 A1 beschreibt Erker, die aus vorgefertigten, gesondert an der Gebäudewand verankerbaren
oberen, mittleren und unteren Formteilen in Leichtbauweise zusammengesetzt sind.
[0007] Die
DE 35 31 732 A1, von der die Erfindung ausgeht, beschreibt einen nachrüstbaren Erker, bei dem eine
mauerseitige Verankerungsstruktur in der Weise geschaffen wird, dass jeweils auf der
Mauerinnenseite und der Maueraußenseite ein Rahmen aus Metallwinkeln anliegt und die
äußeren und inneren Metallwinkel durch der Mauerdicke entsprechende Zuganker gegeneinander
auf Spannung gehalten werden. An den oberen und unteren äußeren Profilstäben sind
gitterartige Versteifungsrahmen 34 bzw. 35 vorgesehen, die als frei auskragende obere
und untere Abschlusselemente dienen, und zwischen denen im Winkel zueinander stehende
Fenster eingesetzt werden.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0008] Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen aus wenigen Einzelteilen
bestehenden Erker zu schaffen, der besonders einfach in eine Maueröffnung einsetzbar
und an dieser verankerbar ist.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Erkeranlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1
vorgeschlagen.
[0010] Die Grundidee ist, im Innenraum des entsprechenden Raumes vorgefertigte Teile so
zusammen zu setzten, dass der fix und fertige Erker durch eine Öffnung im Mauerwerk
nach außen geschoben wird (Fig. 6). Aus Sicherheitsgründen und zur Befestigung dieses
Erkers hat die Konstruktion, vorzugsweise, zu den Seiten ausladende vertikale Befestigungsflansche,
die in der Endlage am Fensteranschlag des Mauerwerkes anliegen und/oder das Mauerwerk
hintergreifen.
[0011] Diese neue Konstruktion hat die Vorteile der wirtschaftlichen Serienfertigung mit
der damit verbundenen Logistik, des Verzichtes auf ein Gerüst und der günstigen Montage
und den Einsatz von Standardfenstern, die es in Verbindung mit der neuen Konstruktion
erlaubt, den Erker auch außen zu reinigen und zu pflegen.
[0012] Anders als bei den bekannten Erkerkonstruktionen sind gemäß der Erfindung miteinander
verbundene und im Winkel zueinander stehende vertikale Rahmen vorgesehen, den gebäudeseitigen
vertikalen Rahmenstreben derart ausgebildet sind, dass sie sowohl der Erkerbefestigung
am Mauerwerk, als auch der Fensterbefestigung dienen. Demgegenüber dienen die auskragenden
Ecken, an denen die vertikalen Rahmengestelle gegeneinander stoßen, der Schaffung
eines selbsttragenden auskragenden Rahmengestells, sowie der Fensterrahmenbefestigung.
Mithin übernimmt jeder der einen vertikalen Rahmen bildenden vertikalen Stäbe einer
Doppelfunktion, nämlich der Ausbildung einer selbsttragenden Erkerstruktur sowie der
Aufnahme des zugeordneten Fensterrahmenprofils. Es ist nun auf verschiedene Weise
möglich, die Erfindung auszuführen:
[0013] Zum Einen kann die Konstruktion aus entsprechend langen und profilierten Stäbenvorzugsweise
Profilstäben bestehen, die zu im Winkel untereinander zusammengefügten, nach draußen
auskragenden und selbsttragenden Rahmen unter Ausbilden eines Erkers verbunden werden,
um zum Beispiel zwei einflügelige Standardfenster aufzunehmen, die somit im Winkel
zueinander angeordnet sind.
[0014] Bei dieser Anordnung besteht an dem so gebildeten 3-dimensionalen Rahmengestell unten
und oben ein zunächst offenes Vieleck, welches oben als Schutzdach und unten z.B.
als Fenster ausgebildet werden kann.
[0015] Die Konstruktion ist nicht auf einen dreieckigen Grundriss des Erkers beschränkt.
Es können auch andere Grundrisse, wie trapezförmige, gewählt werden.
[0016] Dieses Rahmengestell kann nun - entgegen herkömmlicher Bauweisen - einschließlich
der Fenster in dem Innenraum dem die Erker-Anlage zugeordnet wird, fix und fertig
montiert werden.
[0017] Auch z. B. im 5. Obergeschoss kann die Konstruktion aus dem Innenraum heraus durch
das Fensterloch nach außen geschoben und an den Fensterwangen auskragend und sicher
befestigt werden. Ein Gerüst mit all den damit verbundenen Schwierigkeiten und Kosten
ist nicht erforderlich.
[0018] Anstelle einer beschriebenen Fensterkonstruktion mit 2 Standardfenstern können auch
mehrere Fenster und/oder solche mit frei wählbaren Formaten angeordnet werden.
[0019] Die Konstruktion kann auch so ausgebildet werden, dass bestehende oder neu einzubauende
Fensterrollläden betätigt werden können. Dazu werden Verbindungselemente der waagerecht
auskragenden Profilteile mit den senkrechten Befestigungsprofilen im oberen Bereich
des 3-dimensionalen Körpers z.B. nach außen gelegt.
[0020] Bei dicken, vorgesetzten Dämmungsmaterialien sind die waagerecht auskragenden Profilteile
nach außen länger, sodass der Fensterkörper eine günstige Lage behält. Die, ggf. fast
identischen und zusammenfügbaren vertikalen Profilstäbe sind leicht automatisch herstellbar,
sodass eine wirtschaftliche Produktion ohne große Investitionen erzielbar ist.
[0021] Die vertikalen Stäbe können universell mit den horizontalen Stäben in unterschiedlichen
Masse untereinander kombiniert werden, wodurch eine Lagerhaltung stark vereinfacht
wird.
[0022] Die Ansicht von öden Hausfassaden erhält ein aufgelockertes und durch verschiedene
Anordnungen oder Farbgebungen der 3-dimensionale Fensteranlagen interessanteres neues
Aussehen.
[0023] Die Zuordnung der einzelnen Profilstäbe untereinander zur Bildung des 3-dimensionalen,
auskragenden Profilstab- oder Rahmengestells ist vorzugsweise wie folgt:
[0024] Die aufrechten, an den Fensterwangen anliegenden Profilstäbe, insbesondere Winkelprofile
sind mit mindestens je einem weiteren aufrechten, als Eckprofil dienenden Profilstab,
insbesondere mit einem Winkelprofil durch obere und untere horizontale Profilstäbe
parallel und in einem Winkel zueinander verbunden. Dadurch entstehen selbsttragende,
zum Auskragen von der Gebäudewand bestimmte Rahmen. Der eine, in der Regel breitere
Schenkel des Befestigungsprofilstabes wird vertikal in der Fensterwange rechts und
links der Fensteröffnung vorzugsweise angedübelt. Ein mit seinem, in der Regel kürzeren
Schenkel verbundener weiterer vertikale Profilstab nimmt mit seinem, in der Regel
breiteren Schenkel einen aufrechten Rahmenteil eines Fensters auf.
[0025] Der vertikale Befestigungsprofilstab und/oder die zwei zusammengefügten vertikalen
Profilstäbe an den Seiten der Maueröffnung weisen, bevorzugt, jeweils eine Kopf- und
Fußplatte auf, an denen oben und unten die horizontalen, auskragenden horizontalen
Profilstäbe befestigt werden. An den auskragenden Enden der horizontalen Profilstäbe
werden in entsprechender Weise die vertikalen Profilstäbe der auskragenden Ecken des
Erkers montiert. Ebenso können die vertikalen Eckprofilstäbe an ihren Enden mit Fuß-
und Kopfplatten oder -elementen ausgestattet sein. Umgekehrt ist es auch möglich,
Kopf- und Fußplatten oder -elemente zur Verbindung mit den vertikalen Profilstäben
an den Endbereichen der horizontalen Profilstäbe vorzusehen.
[0026] Damit sind alle Profilstäbe zu auskragenden selbsttragenden und im Winkel zueinander
verbundenen Rahmen mit den vorgesehenen Massen zu einem 3-dimensionalen Körper mit
Öffnungen zur Aufnahme von z.B. zwei Fenstern verbunden.
[0027] Wenn die vertikalen Profilstäbe ebenfalls mindestens eine Fläche zur Aufnahme von
Fenstern aufweisen, können die Fenster mit der 3-dimensionalen Erkerstruktur seitlich
verschraubt und/oder verklebt und/oder verklemmt werden.
[0028] Zusätzlich können horizontal erstreckte Rahmen oder Profilstäbe die vertikalen Rahmen
ergänzen um Dach- und/oder Bodenelemente des auskragenden Erkers, eine Klimaisolierung
und/oder eine abschließende Innendecke und/oder eine Isolierverglasung und/oder einen
anderen flächigen Abschluss aufzunehmen.
[0029] Alle Profilteile könnten auch aus gekanteten oder geformten Blechen hergestellt werden.
Sie sind so konstruiert, dass sie nach einer entsprechenden Einbau-Anleitung leicht
montiert werden können.
[0030] Alle Teile können nach der Aufbringung eines farblichen Korrosionsschutzes in einem
Karton oder in einer Kiste verpackt und transportiert werden.
[0031] Die vorgenannten sowie die beanspruchten und in den Ausführungsbeispielen beschriebenen
erfindungsgemäß zu verwendenden Bauteile unterliegen in ihrer Größe, Formgestaltung,
Materialauswahl und technischen Konzeption keinen besonderen Ausnahmebedingungen,
so dass die in dem Anwendungsgebiet bekannten Auswahlkriterien uneingeschränkt Anwendung
finden können
[0032] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen, sowie aus der nachfolgenden Beschreibung und der zugehörigen
Zeichnung, in der - beispielhaft - Ausführungsbeispiele verschiedener Erker dargestellt
sind. Auch einzelne Merkmale der Ansprüche oder der Ausführungsformen können mit anderen
Merkmalen anderer Ansprüche und Ausführungsformen kombiniert werden.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0033] In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1A
- Eine Außenansicht einer Erker-Anlage mit dreieckigem Grundriss und eingesetzten Fenstern;
- Fig. 1B
- von derselben Erker-Anlage eine fluchtpunktperspektivische Ansicht eines Rahmengestells
ohne Fenster und ohne obere und untere Abdeckungen;
- Fig. 1C
- dasselbe Rahmengestell wie in Fig. 1B in Explosionsdarstellung;
- Fig. 2
- Außenansicht einer zweiten Ausführungsform einer Erker-Anlage mit trapezförmigem Grundriss
und mit eingesetzten Fenstern;
- Fig. 3
- von der Erker-Anlage nach Fig. 1A eine Querschnittsansicht entlang der Linie III-III
gemäß Fig. 1A;
- Fig. 4
- von der Erker-Anlage nach Fig. 2 eine Querschnittsdarstellung entlang der Linie IV-IV
gemäß Fig. 2;
- Fig. 5
- von der Erker-Anlage nach Fig. 3 eine Seitenansicht (Ansicht A-A) gemäß Fig. 3;
- Fig. 6
- von der Erker-Anlage nach Fig. 3 eine Seitenansicht (ähnlich Fig. 5) und hinsichtlich
des Gebäudes in Vertikalschnittdarstellung während des Einbauvorganges;
- Fig. 7A
- von einer ersten Ausführungsform eines Rahmengestells einer Erker-Anlage nach Figuren
1A, 3, 5, 6 eine Horizontalschnittdarstellung entlang der Linie III-III gemäß Fig.
1A;
- Fig. 7B
- eine zweite alternative Ausführungsform zur mauerwerksseitigen Profilstabausbildung
im Horizontalschnitt und in innerer und äußerer Seitenansicht;
- Fig. 7C
- eine dritte alternative Ausführungsform zur mauerwerksseitigen Profilstabausbildung
im Horizontalschnitt und in innerer und äußerer Seitenansicht;
- Fig. 7D
- eine vierte alternative Ausführungsform zur mauerwerksseitigen Profilstabausbildung
im Horizontalschnitt und in innerer und äußerer Seitenansicht;
- Fig. 7E
- eine zweite alternative Ausführungsform der Profilgestaltung der auskragenden Erkerecke
im Horizontalschnitt und in innerer und äußerer Seitenansicht;
- Fig. 7F
- eine dritte alternative Ausführungsform der Profilgestaltung der auskragenden Erkerecke
im Horizontalschnitt und in innerer und äußerer Seitenansicht;
- Fig. 7G
- eine vierte alternative Ausführungsform der Profilgestaltung der auskragenden Erkerecke
im Horizontalschnitt und in innerer und äußerer Seitenansicht;
- Fig. 7H
- eine fünfte alternative Ausführungsform der Profilgestaltung der auskragenden Erkerecke
im Horizontalschnitt und in innerer und äußerer Seitenansicht;
- Fig. 7I
- eine sechste alternative Ausführungsform der Profilgestaltung der auskragenden Erkerecke
im Horizontalschnitt und in innerer und äußerer Seitenansicht;
- Fig. 7J
- eine weitere alternative Ausführungsform der horizontalen und vertikalen Profilstäbe
als Schweißkonstruktion im Horizontalschnitt entsprechend Linie III-III gemäß Fig.
1A;
- Fig. 7K
- eine weitere alternative Ausführungsform der horizontalen und vertikalen Profilstäbe
im Horizontalschnitt entsprechend Linie III-III gemäß Fig. 1A;
- Fig. 8
- Schnitt durch die Verbindung des vertikalen Profilstabes an der Fensterwange mit dem
horizontalen Profilstab als Detail zu Fig. 7A;
- Fig. 9
- Schnitt durch einen horizontalen Profilstab samt daran befestigter Bodenplatte;
- Fig. 10
- von einer zu Figur 7A alternativen Ausführungsform eine entsprechende Horizontalschnittdarstellung
durch den mauerwerksseitigen Rahmenschenkel;
- Fig. 11
- von der Ausführungsform nach Fig. 7A eine leicht abgewandelte Version der Einzelteile
in Explosionsdarstellung von oben;
- Fig. 12
- von einer weiteren Ausführungsform einer Erker-Anlage eine Draufsicht auf die Einzelteile
in Explosionsansicht von oben;
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
[0034] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figuren 1A bis 1C ist ersichtlich, dass das Rahmengestell
20 einer Erker-Anlage 100 zum nachträglichen Einbau in eine Maueröffnung 92 aus nach
außen von der Maueröffnung 92 nach außen auskragenden Rahmen 20A, 20B besteht. Jeder
dieser Rahmen 20, 20B des Rahmengestells 20 besteht aus miteinander verbundenen horizontalen
und vertikalen Einzelstäben und dient zur Aufnahme je eines Fensters 11. Die horizontalen
Einzelstäbe sind als Profilstäbe 1 und in dem dargestellten und insoweit bevorzugten
Ausführungsbeispiel als Winkelprofile ausgeführt; diese weisen bevorzugt einen längeren,
horizontalen Profilschenkel 1A und einen in der Regel weniger breiten vertikalen Profilschenkel
1 B auf. Ersterer kann so weit sein, wie die Fensterprofildicke und letzterer kann
als innerer Fensterrahmenanschlag dienen. Die beiden Rahmen 20A, 20B haben einen mauerwerksseitigen
vertikalen Schenkel 2, 3 und einen von dem Mauerwerk auskragenden Eckschenkel 5, 6.
Letzterer kann gleichzeitig als Rahmenschenkel für beide Rahmen 20A, 20B dienen. Jedenfalls
sind die Rahmen 20A, 20B an ihrer auskragenden Ecke fest miteinander verbunden. Die
vertikalen Rahmenstreben können ein- oder mehrteilig sein, wie weiter unten erläutert.
Jede der auskragend angeordneten vertikalen Rahmenstreben 5, 6 kann wiederum als Winkelprofilstab
ausgeführt sein, wobei ein nach innen weisender Schenkel 5A bzw. 6A den einzubauenden
Fensterrahmen deutlich aufnimmt. Ein weiterer Profilschenkel 5B bzw. 6B weist bevorzugt
zum Erkeräußeren. Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die beiden vertikalen Profilstäbe
5, 6 an der außen liegenden von ihr gebildeten Ecke aneinanderstoßend angeordnet und
können an der Stoßnaht miteinander dichtend verbunden sein. An ihren oberen und unteren
Enden befindet sich je eine horizontale Kopf- bzw. Fußplatte 7, die z.B. durch Schweißen
mit den Kopf- und Fußenden beider Profilstäbe 5, 6 fest verbunden sein können, wobei
es auf die konkrete Verbindungsart für die Erfindung allerdings nicht ankommt. Verschweißen
ist allerdings bevorzugt. Die horizontalen Profilstäbe 1 sind, z.B. durch Verschrauben
ihres horizontalen Profilschenkels 1A mit der Außenseite der Kopf- bzw. Fußplatte
7 starr verbindbar, z.B. mittels Schrauben, Nieten, aber auch andere Verbindungstechniken
sind grundsätzlich im Rahmen der Erfindung.
[0035] Die mauerwerksseitigen Schenkel der Rahmen 20A, 20B sind anders als die vertikal
auskragende Ecke des Rahmengestells 20 ausgebildet. Grundsätzlich ist es ausreichend,
wenn der den mauerseitigen Rahmenschenkel bildende Stab einerseits mit dem Mauerwerk
verbindbar ist und andererseits das Aufnehmen eines Fensters 11 gestattet. Hierzu
kann ein vertikaler Profilstab dienen, der als gleichschenkliges oder ungleichschenkliges
Winkelprofil 3A, 3B ausgeführt sein kann und eine kraftschlüssige Verbindung mit der
Fensterwange 91 der Maueröffnung 92 gestattet. Dieser Profilstab 3 wird an seinem
oberen und unteren Ende mit den zugehörenden horizontalen Profilstäben 1 jeweils verbunden.
Hierzu kann, wie bereits bei der Ausbildung der auskragenden Ecke, mittels einer Kopf-
bzw. Fußplatte 4 geschehen, die mit einem horizontalen Schenkel der horizontalen Profilstäbe
1 z.B. durch Verschrauben, verbindbar ist und seinerseits mit dem Kopf- und Fußende
des Profilstabes fest, z.B. durch Verschweißen an einer Schweißnaht 4A verbindbar
oder verbunden ist.
[0036] Zur Stabilitätserhöhung kann das mauerwerksseitige Ende eines horizontalen Profilstabes
1 mit einem vertikalen Schenkel 1C versehen sein, um etwaige schräg angeschnittene
Profilenden im Bereich der Verbindungszone zu versteifen und/oder einen sauberen Profilabschluss
zu bieten.
[0037] Um die einzusetzenden Fenster 11 sauber anzuschließen, können und/oder die jeweiligen
Rahmen 20A, 20B an seinem mauerwerksseitigen Rahmenschenkel zu versteifen, kann ein
vertikales Ergänzungsprofil 2 vorgesehen sein. Dieses kann wiederum als Winkelprofil
mit Schenkels 2A, 2B ausgebildet und mit dem vertikalen Profilstab 3 des Rahmens 20A,
20B einstückig gebildet oder mit ihm, z.B. entlang einer Schweißnaht verbunden sein.
Dies erfolgt bevorzugt in der Art, dass die Profilschenkel 3B, 2B einen solchen Winkel
miteinander bilden, dass der Profilstab 3 flächig an der Maueröffnung 92 anliegen
kann und der Profilstab 2 etwa rechtwinklig zum auskragenden Rahmen 20A, 20B orientiert
ist. Das Gesamtprofil kann im Querschnitt z.B. M-förmig sein, aber auch aus nur drei
Schenkeln oder gewünschtenfalls auch aus mehr als aus vier vertikalen Schenkeln bestehen.
[0038] Horizontale Abschlussprofile 8 und/oder 9 können an den horizontalen Profilstäben
1 oder zwischen deren gebäudeseitigen Enden vorgesehen sein, um Boden- oder Deckenplatten
12, 13 aufzunehmen, welche die Erker-Anlage bzw. nach oben schließen.
[0039] Nach dem Zusammenbau des Rahmengestells 20 und ggf. nach fertigem Einbau der Fenster
11 sowie der Boden- und Deckenplatten 12, 13 kann die gesamte Erker-Anlage 100, z.B.
einer Montagebühne 30 vom Gebäudeinnenraum her in die Mauerwerksöffnung hinein und
auskragend aus dem Mauerwerk hinaus geschoben werden. Nach Befestigung der Erker-Anlage
mittels ihrer Befestigungsflansche an den Fensterwangen 91 wird die Montagebühne 30
zurückgefahren und der sich daraus ergebende Spalt zur Fensterbrüstung geschlossen
werden.
[0040] Figuren 2 und 4 zeigen entsprechend dem erstem Ausführungsbeispiel konstruierte Erker-Anlagen
in Trapezform und Figur 12 zeigt die Profilstäbe einer Erker-Anlage in Rechteckform.
[0041] Details und weitere Ausführungsformen einer Erker-Anlage nach der Erfindung ergeben
sich aus den Figuren 7A bis 11.
[0042] Gemäß Figur 7A kommt Querschnitt M-förmiges Profil aus zwei Winkelprofilen 2, 3 für
die Gebäudeseite zur Anwendung. Die auskragende Ecke wird von einem nach innen offenen
Viereck aus zwei ungleichschenkligen Winkelprofilen 5A, B und 6A, B gebildet. Die
Kopf- und Fußplatten 4, 7 haben eine rechteckige Grundfläche und sind an den Kopf-
und Fußenden der vertikalen Profilstäbe 3 bzw. 5 und 6 verschweißt sowie mit den horizontalen
Profilstäben 1 winkelsteif verschraubt.
[0043] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 7B kommt ein gebäudeseitiger Profilstab 2,
3 aus gekantetem Blech zur Anwendung.
[0044] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 7C kommt ein dreischenkliges Profil 2, 3 an
der Gebäudeseite zur Anwendung, das von der Innenseite eines Schenkels 2A die Fensterverschraubung
gestattet, während ein Montageelement 14 in Winkelform eine passgenaue Befestigung
zwischen der vertikalen Rahmenstrebe 2, 3 und den Fensterwangen 91 gestattet. In beiden
Ausführungsbeispielen dient zum Verbinden der vertikalen Strebe 2, 3 und der horizontalen
Strebe 1 eine Kopf- oder Fußplatte 4, die einen vertikalen Befestigungsschenkel 4A
aufweisen kann. Eine M-Lasche 4B gestattet das Einspannen des horizontalen Schenkels
1A des Horizontalprofils zwischen der Lasche 4B.
[0045] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 7E findet ein Hohlprofil als Rahmenstrebe
3, 2 Verwendung, welches auch aus mehreren Flach- und/oder Winkelprofilen, z. B. durch
Schweißen, zusammengesetzt sein kann, um sowohl als Befestigungsflansch am Mauerwerk
und zur Fenstermontage zu dienen.
[0046] Die Ausführungsbeispiele nach Figuren 7D und 7F bis 7I zeigen verschiedene Ausführungsformen
zur Ausbildung der frei auskragenden Erkerecke, d. h. der Ausbildung der dortigen
vertikalen Profilstäbe 5, 6. Dabei zeigt Figur 7D eine hinsichtlich der Kopf- und
Fußplatte 7, im Vergleich zu Figur 7A, eine veränderte aber sonst gleiche Ausführungsform.
Gemäß Figur 7F dient ein im Querschnitt rechteckiges Rohr als einstückige Ausbildung
für fest miteinander verbundene vertikale Profilstäbe 5, 6. Die Ausführungsbeispiele
nach Figur 7G bis 7K verwenden zum Verbinden der vertikalen Winkelprofile 5 und 6
Verbindungselemente 15 in Gestalt von z. B. Winkelstücken oder Rohrabschnitten zur
Verschraubung oder Vernietung von Winkelprofilen 5 und 6. Figur 7I zeigt dabei eine
nach außen hin offene Profilgestaltung, die wärmedämmend und/oder ästhetisch verkleidet
werden kann, wobei Kopf- und Fußplatten 7 jeweils mit den Enden der Winkelprofile
5 und 6 starr verbunden sind.
[0047] Bei Figur 7J handelt es sich um eine insgesamt durch Verschweißen hergestellte Verbindung
zwischen einzelnen Streben jedes Rahmens 20A, 20B, so dass auf Fuß- oder Kopfplatten
verzichtet werden kann.
[0048] Figur 7K zeigt eine alternative Ausführungsform, bei der Kopf- und Fußelemente 4'
und 7' zum Verbinden der vertikalen und der horizontalen Rahmenstreben nicht an den
vertikalen Profilstäben, sondern an den horizontalen Profilstäben, z.B. mittels Verschweißen,
angeordnet sind. Es handelt sich hierbei z.B. um abgewinkelte Platten, die kurze Abschnitte
eines Winkel-Profilstabs. Zusätzlich können Verbindungslaschen 7" zu den vertikalen
Schenkeln 1 B der horizontalen Profilstäbe 1 vorgesehen sein, um unter anderem die
Profilsteifigkeit zu erhöhen. - Gemäß diesem Ausführungsbeispiel können die vertikalen
Profilstäbe 2, 3, 5, 6 gewünschtenfalls unter Zwischenfügen von Distanzstücken 16
so befestigt werden, dass eine optimale Anpassung an bestimmte Profilabmessungen wahlweise
möglich ist.
BEZUGSZEICHENLISTE
1 |
horizontale Profilstäbe |
7C |
Schweißnaht |
1A |
horizontaler Profilschenkel |
8 |
Abschlussprofil |
1B |
vertikaler Profilschenkel |
9 |
Abschlussprofil |
2 |
vertikaler Profilstab |
11 |
Fenster |
2A, B |
Profilschenkel |
12 |
Deckenplatte |
3 |
vertikaler Profilstab |
13 |
Bodenplatte |
3A, B |
Profilschenkel |
13A |
Klemmleiste |
4, 4' |
Kopf- oder Fußplatte |
14 |
Montageelement |
4" |
Verbindungsplatten |
15 |
Verbindungselement |
4A |
Schenkel |
16 |
Distanzstücke |
4B |
Lasche |
20 |
Rahmengestell |
4C |
Schweißnaht |
20A |
Rahmen |
5 |
vertikale Profilstäbe |
20B |
Rahmen |
5A,B |
Profilschenkel |
20C |
Rahmen |
6 |
vertikale Profilstäbe |
30 |
Montagebühne |
6A, B |
Profilschenkel |
90 |
Mauerwerk |
7, 7' |
Kopf- oder Fußplatte |
91 |
Fensterwangen |
7" |
Verbindungslaschen |
92 |
Maueröffnung |
7A |
Schweißnaht |
100 |
Erkeranlage |
1. Erker-Anlage, die aus einer Öffnung eines Gebäudes vorkragt und diese Öffnung so verschließt,
dass die Aussicht bzw. Umsicht aus dem Gebäude durch Fenster erweitert wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein auskragendes Rahmengestell (20) aus miteinander verbundenen horizontalen und
vertikalen Profilstäben die Fenster (11) aufnimmt.
2. Erker-Anlage nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die mit einander verbundenen Profilstäbe zu im Winkel untereinander zusammengefassten,
nach außen auskragenden und selbsttragenden Rahmen (20A, 20B, 20C) unter Ausbildung
des Erkers oder der Erkerkontur verbunden sind.
3. Erker-Anlage nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass im Winkel zu einander zusammengefügte Rahmen (20A, 20B, 20C) aus vertikalen (2, 3,
5, 6) und horizontalen (1) Profilstäben derart bestehen, dass erste vertikale Profilstäbe
(2, 3) gebäudeseits des einen Befestigungsflansch zum Mauerwerk aufweisen und dass
zweite vertikale im auskragenden Bereich gelegene Profilstäbe (5, 6) zu Eckprofilen
zusammenfügbar oder als solches gestaltet sind.
4. Erker-Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die gebäudeseitigen vertikalen Profilstäbe (2, 3) einen zusätzlichen Fensteraufnahmeflansch
(2A) derart aufweisen, dass die Erkerbefestigungsflansche (3A; 3B) und die Fensterbefestigungsflansche
(2A) einen von 90° abweichenden Winkel miteinander bilden.
5. Erker- Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die vertikalen Profilstäbe zur Verbindung mit den horizontalen Profilstäben zumindest
teilweise mit Kopf- und/oder Fußplatten (4, 7) oder die horizontalen Profilstäbe zur
Verbindung mit den vertikalen Profilstäben zumindest teilweise mit Kopf- und/oder
Fußplatten versehen sind.
6. Erker-Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass die vertikalen und horizontalen Profilstäbe in der Weise zueinander angeordnet sind,
dass vorzugsweise zwei oder drei Fenster(11) von den Rahmen (20A, 20B, 20C) zwischen
Profilschenkeln (1A, 2A, 5A; 6A)aufnehmbar sind.
7. Erker-Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, dass die oberen und/oder unteren horizontalen Stäbe (1) an ihren auskragenden Enden miteinander,
verbunden oder verbindbar sind.
8. Erker-Anlage nach Anspruch 1-7 dadurch gekennzeichnet, dass die auskragenden horizontalen Stäbe (1) an ihren auskragenden oberen und/oder unteren
Enden mit Hilfe mindestens eines Vertikalstabes (5, 6) verbunden oder verbindbar sind.
9. Erker-Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8 dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsstellen der gebäudeseitigen vertikalen Stäbe oben und/oder unten in
der Mauerebene untereinander mit horizontalen Stäben (9) verbunden sind.
10. Erker-Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9 dadurch gekennzeichnet, dass die Ausmaße des durch die Stäbe gebildeten Erkers geringfügig kleiner sind als die
Maueröffnung, durch die der Erker hindurchgeführt wird.
11. Erker-Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die auskragenden horizontalen Stäbe (1) aus Winkelprofilen bestehen, deren horizontaler
Schenkel (1A) den Rahmen der Fenster (11) untergreift und der vertikale Schenkel (1
b) am Rahmen des Fensters (11) anlegbar ist.
12. Erker-Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Vertikalstäbe (2, 3) aus zwei, vorzugsweise ungleichschenkeligen,
Winkelprofilen besteht, von denen je ein Schenkel zumindest auf einer Teilänge durch
Schweißen im Winkel zueinander verbunden sind, wobei die unverbundenen Schenkel zumindest
teilweise die Anschlussflächen der Fensterrahmen (11) bilden oder dass ein Winkelprofil
mit drei oder mehr Profilflächen vorgesehen ist.
13. Erker-Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Vertikalstäbe und/oder die Horizontalstäbe aus gekantetem
Blech bestehen.
14. Erker-Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die aus den horizontalen Stäben (1) gebildeten horizontalen oberen und/oder unteren
Erkerflächen an ihren inneren Rändern mit Flanschen versehen sind, die oben und/oder
unten flächige, vieleckige Platten (13) zum Verschließen und/oder zur Durchsicht aufnehmen.