(19)
(11) EP 2 657 432 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.10.2013  Patentblatt  2013/44

(21) Anmeldenummer: 13164909.7

(22) Anmeldetag:  23.04.2013
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04F 21/08(2006.01)
E04B 1/76(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 23.04.2012 EP 12165109

(71) Anmelder: isofloc AG
9606 Bütschwil (CH)

(72) Erfinder:
  • Zimmermann, René
    9523 Züberwangen (CH)

(74) Vertreter: Hepp Wenger Ryffel AG 
Friedtalweg 5
9500 Wil
9500 Wil (CH)

   


(54) Einblasspitze, Einblasvorrichtung sowie Verfahren zum Einblasen von Einblasdämmstoffen in Dämmstoffkammern


(57) Einblasvorrichtung (1) zum Einblasen von Einblasdämmstoffen (13) in Dämmstoffkammern (20) umfassend:
- eine Einblasmaschine (2) mit einem Einblasgebläse (3), einer Dosiereinheit und einer Einstelleinheit (4) zum Steuern der Förderleistung des Einblasgebläses (3),
- und eine Transportleitung (5) mit einer Ausblasöffnung (13), wobei die Transportleitung (5) nahe der Ausblasöffnung (13) einen Sensor (11) zum Messen von Betriebsdaten aufweist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einblasspitze, eine Einblasvorrichtung sowie ein Verfahren zum Einblasen von Einblasdämmstoffen in Dämmstoffkammern.

[0002] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Einblasspitzen und Einblasvorrichtungen sowie Verfahren zu deren Betreiben bekannt.

[0003] Beispielsweise zeigen DE 20 2008 000 090 U1 bzw. EP 2 146 015 A1 eine Einblasspitze, welche als Venturi-Düse ausgestaltet ist. Dadurch, dass die Einblasdüse selbst für die Förderung des Einblasdämmstoffes verantwortlich ist und mit einem definierbaren Druck betrieben werden kann, wird sichergestellt, dass der Einblasdruck den Anforderungen der einzelnen Situationen entspricht. Es hat sich jedoch gezeigt, dass eine Förderung des Einblasdämmstoffes lediglich durch den durch die Venturi-Düse erzeugten Unterdruck, insbesondere bei langen Materialzuleitungen, nicht konstant oder gar nicht ausreichend ist. Ausserdem bedingt eine solche Venturi-Düse eine aufwändige Vorrichtung vor Ort zur Erzeugung des benötigten Einblasdruckes.

[0004] NL 8204888 offenbart eine Vorrichtung zum Einblasen von Einblasdämmstoffen, wobei die Einblasspitze mit einem Manometer ausgestattet ist. An der Einblasspitze ist zusätzlich ein Entlüftungsventil angeordnet, welches eine Regulierung des Einblasdruckes erlaubt. Zwar kann durch diese Anordnung der Einblasdruck eingestellt werden, dies muss jedoch von Hand erfolgen. Ausserdem wird durch das Entlüftungsventil nicht nur Förderluft, sondern auch Einblasdämmstoffmaterial ausgeblasen, was zu einer starken Verschmutzung und insbesondere zu einer hohen Staubbelastung führt.

[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Stands der Technik zu überwinden. Insbesondere sollen eine Einblasspitze, eine Einblasvorrichtung sowie ein Verfahren zum Einblasen von Dämmstoffmaterial zur Verfügung gestellt werden, welche unabhängig von deren Positionierung oder Einsatzort eine gleich bleibende Qualität der Einblasdämmung erlauben.

[0006] Diese Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Ansprüchen definierte Einblasspitze, Einblasvorrichtung sowie das Verfahren zum Einblasen von Einblasdämmstoffen gelöst. Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.

[0007] Eine erfindungsgemässe Einblasspitze zum Einblasen von Einblasdämmstoffen in Dämmstoffkammern weist einen Sensor zum Messen von Betriebsdaten der Einblasspitze und Mittel zum Übertragen der Betriebsdaten auf. Die Einblasspitze weist Mittel zum Verbinden mit einer Einblasmaschine, insbesondere mit einer Transportleitung zum Fördern von Einblasdämmstoffen auf. Der Sensor ist vorzugsweise nahe an der Ausblasöffnung der Einblasspitze angeordnet. Unter nahe an der Ausblasöffnung wird hier und im Folgenden verstanden, dass der Sensor in einem Bereich, insbesondere einer Einblasspitze, angeordnet ist, welcher unbeweglich mit der Ausblasöffnung verbunden ist. Beispielsweise muss bei einer Einblasspitze mit einer Einblaslanze der Sensor nicht direkt an der Ausblasöffnung positioniert sein, er kann auch zurückversetzt in einem hinteren Bereich der Einblasspitze angeordnet sein. Dadurch, dass zwischen Sensor und Ausblasöffnung eine unbewegliche Lanze in Form eines Rohres angeordnet ist, kann ein Messwert mit einem insbesondere konstanten Korrekturfaktor angepasst werden, so dass dieser trotzdem die Situation an der Ausblasöffnung repräsentiert. Es wird somit möglich, die Betriebsdaten der Einblasspitze während des Betriebs zu bestimmen und gegebenenfalls so zu korrigieren, dass sie den Werten an der Ausblasöffnung entsprechen. Es ist auch denkbar, dass der Sensor in einem Bereich angeordnet ist, welcher beweglich mit der Ausblasöffnung verbunden ist. Vorzugsweise beträgt die Länge der beweglichen Verbindung weniger als 10 m, bevorzugt weniger als 5 m, besonders bevorzugt weniger als 1 m. Durch eine solche kurze bewegliche Verbindung wird ein Messwert bei einer Bewegung der Ausblasöffnung nur wenig beeinflusst, so dass der Korrekturfaktor trotzdem konstant gehalten werden kann.

[0008] Der Sensor kann so ausgebildet sein, dass die Betriebsdaten einen Einblasdruck und/oder einen Massenstrom eines geförderten Einblasdämmstoffes und/oder der Luft umfassen. Dabei wird hier und im Folgenden unter einem Einblasdruck derjenige Druck verstanden, welcher während des Einblasens im Bereich der Ausblasöffnung anzutreffen ist, wobei der statische und/oder der dynamische Druck gemessen werden kann. Wenn sowohl der statische als auch der dynamische Druck gemessen wird, kann die Gasgeschwindigkeit oder die Fördergeschwindigkeit an der Ausblasöffnung bestimmt werden und der Gasmassenstrom berechnet werden. Unter einem Massenstrom eines geförderten Einblasdämmstoffes wird das Gewicht an Einblasdämmstoff verstanden, welches in einer bestimmten Zeiteinheit gefördert wird. Beispielsweise wird der Massenstrom in kg/h angegeben. Mit diesen Betriebsdaten ist eine einfache Qualitätskontrolle der gefüllten Dämmstoffkammern möglich. Es kann beispielsweise überprüft werden, ob die Dämmstoffkammer über einen genügenden Füllungsgrad verfügt und/oder der Einblasdämmstoff in der Dämmstoffkammer gleichmässig verdichtet ist. Neben dem Einblasdruck und/oder dem Massenstrom des Einblasdämmstoffes und/oder der Luft können auch andere Betriebsparameter erfasst werden, denkbar sind insbesondere die Feuchtigkeit oder die Flockengrösse des Einblasdämmstoffes oder deren Verteilung.

[0009] Die Einblasspitze kann ein Messmittel zum Erfassen von Daten einer zu befüllenden Dämmstoffkammer aufweisen. Beispielsweise können die Innenabmessungen der Dämmstoffkammer erfasst werden, um das Volumen und/oder die Masse des zum befüllen benötigten Einblasdämmstoffes zu bestimmen. Ebenso ist es denkbar, dass die Position der Öffnung zum Einführen der Einblasspitze und/oder die Beschaffenheit einer inneren Oberfläche, beispielsweise die Rauheit der Innenwände der Dämmstoffkammer erfasst werden. Die Rauheit der Innenwände hat einen Einfluss auf die Setzungsstabilität des Einblasdämmstoffes und kann somit schon beim Einblasen des Einblasdämmstoffes berücksichtigt werden.

[0010] Zum Erfassen der Daten der Dämmstoffkammer sind verschiedene Messmittel denkbar. Beispielsweise können optische Sensorelemente, Infrarot-, Ultraschall-, Hochfrequenz- oder Laser-Sensorelemente verwendet werden. Möglich ist auch der Einsatz bekannter 3D-Scanner. Sensorelemente basierende auf anderen Technologien sind ebenfalls denkbar. Beispielsweise können die entsprechenden Daten der Dämmstoffkammer schon vor dem Befüllen mit dem Einblasdämmstoff erfasst werden. Ebenso ist es auch denkbar, dass diese Daten der zu befüllenden Dämmstoffkammer von einem entsprechenden CAD-System geliefert oder direkt in Form eines Koordinatensatzes eingegeben werden.

[0011] Der Sensor und/oder das Messmittel kann mit einem Sender verbindbar oder verbunden sein, um die Betriebsdaten und/oder Daten an eine Einstelleinheit zu übertragen. Im Normalfall ist eine Einblasspitze mit einer Einblasmaschine über eine schlauchförmige Transportleitung verbunden. Um die Daten vom Sensor und/oder des Messmittels an eine Einstelleinheit, welche meist in der Einblasmaschine integriert ist, zu übertragen, ist es hilfreich, wenn die Betriebsdaten und/oder Daten mittels eines Senders vom Sensor zu einem Empfänger der Einstelleinheit übertragen werden können. Hierbei wird unter einem Sender eine Einheit verstanden, welche die zu übertragenden Betriebsdaten in eine Form aufbereitet, so dass die Betriebsdaten über ein Übertragungsmedium übertragen werden können.

[0012] Der Sender kann zur kabelgebundenen und/oder zur kabellosen Datenübertragung ausgelegt sein. So kann der Sender beispielsweise die Betriebsdaten und/oder Daten über ein in der Transportleitung integriertes oder an der Transportleitung angebrachtes Datenkabel an die Einstelleinheit übertragen. Das Datenkabel kann jedoch auch separat von der Transportleitung angeordnet sein. Wenn es sich hierbei um eine elektrische Zweidrahtleitung handelt, muss der Sender die Daten nicht zwingend aufbereiten. Der Sensor kann beispielsweise direkt mit der Einstelleinheit verbunden werden. Bei einer Übertragung der Daten über eine Drei- oder Vierdrahtleitung können Messfehler, welche beispielsweise von der Drahtlänge oder der Temperatur herrühren, kompensiert werden. Die Daten auf dem Datenkabel können jedoch auch in anderer Form elektrisch oder optisch übermittelt werden, beispielsweise in digitaler oder analoger Form. Entsprechend kann ein A/D-Wandler vorgesehen sein. Es ist auch denkbar, dass die Betriebsdaten und/oder Daten kabelfrei, beispielsweise mittels Funk, Infrarot oder Ultraschall übertragen werden. Insbesondere bei einer kabellosen Datenübertragung ist ein Auswechseln oder Verlängern des Transportschlauches einfacher möglich. Es muss nicht auf eine sichere Koppelung des Datenkabels geachtet werden. Ausserdem wird bei einer kabellosen Datenübertragung die Datenqualität nicht durch eine im Transportschlauch generierte elektrostatische Spannung gestört.

[0013] Eine erfindungsgemässe Einblasvorrichtung zum Einblasen von Einblasdämmstoffen in Dämmstoffkammern umfasst eine Einblasmaschine mit einem Einblasgebläse, eine Dosiereinheit zum Dosieren des Einblasdämmstoffes und einer Einstelleinheit zum Steuern oder Regeln der Förderleistung des Einblasgebläse und/oder der Dosiereinheit und/oder einer Befüllmenge von einzublasenden Einblasdämmstoffen und eine Transportleitung mit einer Ausblasöffnung. Die Transportleitung weist nahe der Ausblasöffnung einen Sensor zum Messen und Mittel zum Übertragen von Betriebsdaten der Ausblasöffnung auf. So können beispielsweise während des Betriebs die Betriebsdaten gemessen und entsprechend protokolliert werden. Es ist auch denkbar, dass die Betriebsdaten zur Regelung der Einblasmaschine verwendet werden.

[0014] Die Einstelleinheit kann die gemessenen Betriebsdaten verarbeiten und beispielsweise mit Hilfe von in der Einstelleinheit hinterlegten Tabellen oder Vorschriften in entsprechende Steuersignale für das Einblasgebläse und/oder die Dosiereinheit umwandeln. Dabei können auch Daten der zu befüllenden Dämmstoffkammer, wie beispielsweise Innenabmessungen, Volumen, Rauheit der Beplankung, usw. sowie spezifische Daten des Einblasdämmstoffes und eine gewünschte Einblasdichte berücksichtigt werden.

[0015] Die Einblasvorrichtung kann ein Messmittel zum Erfassen von Daten einer zu befüllenden Dämmstoffkammer, insbesondere eine Innenabmessung der Dämmstoffkammer und/oder eine Beschaffenheit einer inneren Oberfläche der Dämmstoffkammer aufweisen. Solche Daten wie Form und/oder Volumen und/oder Beschaffenheit der inneren Oberflächen der Dämmstoffkammer haben einen Einfluss auf die benötigten Betriebsparameter der Einblasvorrichtung, insbesondere auf die benötigte Menge an Einblasdämmstoff, und können entsprechend bei deren Betrieb berücksichtigt werden.

[0016] Die Einstelleinheit kann mit dem Sensor und/oder dem Messmittel verbunden oder verbindbar sein und die Förderleistung des Einblasgebläses und/oder der Dosiereinheit und/oder die Befüllmenge der zu befüllenden Dämmstoffkammer kann entsprechend den gemessenen Betriebsdaten und/oder den erfassten Daten der Dämmstoffkammer einstellbar, insbesondere regelbar sein. Dies ermöglicht insbesondere unabhängig von der Länge der Transportleitung konstante Betriebsparameter im Bereich der Ausblasöffnung sicherzustellen. Somit können beispielsweise gleichmässige Dichteverhältnisse in einer Dämmstoffkammer erreicht werden. Ausserdem kann die Befüllung der Dämmstoffkammer mit der benötigten Menge an Einblasdämmstoff gewährleistet werden.

[0017] Die Einstelleinheit kann mit dem Sensor und/oder dem Messmittel kabelgebunden oder kabellos verbindbar oder verbunden sein. Bei einer kabelgebundenen Verbindung kann der Sensor und/oder das Messmittel beispielsweise direkt mit der Einstelleinheit verbunden sein. Es ist denkbar, dass die Verbindung direkt in der Transportleitung als Datenleitung integriert ist. Ebenso ist es denkbar, dass die Verbindung über Funk, Infrarot oder Ultraschall aufgebaut ist. Eine solche kabellose Verbindung bedingt einen Sender beim Sensor und/oder Messmittel, welcher die vom Sensor und/oder Messmittel erfassten Daten an die Einstelleinheit übermittelt. Entsprechend kann die Einstelleinheit mit einem Empfänger ausgestaltet sein, welcher die vom Sender übermittelten Daten empfängt. Die kabellose Verbindung muss nicht permanent stehen, sondern kann im Bedarfsfall aufgebaut werden. Der Sensor und/oder das Messmittel muss somit nur zur Messung der Betriebsparameter und/oder zum Erfassen der Daten der Dämmstoffkammer mit Energie versorgt werden und im Bedarfsfall zum Zeitpunkt der Datenübertragung. Um eine kontinuierliche Regelung zu gewährleisten, wird der Sensor zur Messung der Betriebsparameter jedoch während dem Einblasen kontinuierlich mit Energie versorgt und auch die entsprechende Datenübertragung der Betriebsparameter erfolgt permanent, vorzugsweise in Echtzeit.

[0018] Eine kabellose Datenübertragung kann direkt vom Sender zur Einstelleinheit oder zu einem Empfänger der Einstelleinheit erfolgen. Ebenso ist es auch denkbar, dass der Sender seine Daten an einen Handsender übermittelt. Ein solcher Handsender dient dann beispielsweise als Relaisstation und sendet die Daten weiter an die Einstelleinheit. Eine solche Konfiguration hat den Vorteil, dass der Sender der Einblasspitze nur über eine geringe Sendeleistung verfügen muss, da die Distanz zum Handsender klein gehalten werden kann. Entsprechend ist sein Energiebedarf gering. Der Handsender kann von einem Operateur gehalten oder beispielsweise an seinem Gurt befestigt werden. Dieser Handsender kann neben der Aufgabe als Relaisstation noch weitere Funktionen übernehmen. So kann der Handsender auch als Fernsteuerung für die Einblasmaschine dienen und diese ein-/ausschalten. Weiter können beispielsweise Vorgabewerte für den Einblasdruck oder die einzublasendes Menge an Einblasdämmstoff eingegeben und an die Einblasmaschine bzw. deren Einstelleinheit übermittelt werden. Ebenso kann das Messmittel zum Erfassen der Daten der zu befüllenden Dämmstoffkammer im Handsender integriert sein. Eine solche Anordnung macht beispielsweise das Ausmessen einer Dämmstoffkammer besonders einfach, da der Handsender einfach mit dem Messmittel auf einer zum Einblasen vorgesehenen Öffnung der Dämmstoffkammer platziert werden kann, so dass das Messmittel die entsprechenden Daten der Dämmstoffkammer erfassen kann. Alternativ kann das Messmittel auch ein eigenständiges Gerät sein, welches zur Erfassung der Daten der Dämmstoffkammer in die entsprechende Position gebracht werden kann und anschliessend die Daten übermittelt. So ist es insbesondere auch denkbar, dass ein solches Messmittel an der Unterseite einer Einblashaube, wie sie beispielsweise in EP 1 255 001 B1 beschrieben ist, angeordnet ist. Dabei kann das Messmittel beispielsweise vor dem Einblasen aus der Ebene der Abdeckplatte abgesenkt und in die zu befüllende Dämmstoffkammer gefahren werden, um eine Erfassen der Daten der Dämmstoffkammer zu ermöglichen. Anschliessend kann das Messmittel sich wieder in die Ebene der Abdeckplatte oder gar weiter zurückziehen, so dass das Einblasen des Einblasdämmstoffes durch das Messmittel nicht behindert wird. Üblicherweise erfolgt ein solches Erfassen der Daten der Dämmstoffkammer vor dem eigentlichen Einblasen, so dass kein kontinuierliches Erfassen nötig ist. Es ist auch denkbar, dass das nach dem Einblasen mit dem Messmittel nochmals Daten der Dämmstoffkammer erfasst werden. So kann beispielsweise die Dichte oder sogar die Dichteverteilung der eingeblasenen Dämmung nachträglich überprüft und zu Zwecken der Qualitätssicherung protokolliert werden und/oder zur Optimierung des Einblasens verwendet werden.

[0019] Ebenso ist es denkbar, dass die während und/oder nach dem Einblasen der Dämmstoffkammer ermittelten Daten, wie beispielsweise die verwendete Befüllmenge, der Druckverlauf während des Einblasens, die Dichteverteilung der eingeblasenen Dämmung, usw. in der Einstelleinheit gespeichert und nach vorgegebenen Kriterien analysiert und/oder mit den vorgegebenen Werten verglichen werden. Beispielsweise kann ein selbstlernendes System vorhanden sein, welches die für das Einblasen benötigten Parameter fortlaufend optimiert. Beispielsweise kann ein Sollwert des Einblasdrucks angepasst werden, wenn nicht die aus den erfassten Daten der Dämmstoffkammer ermittelte Befüllmenge eingeblasen werden kann, da die Vorrichtung aufgrund einer gemessenen Drucküberhöhung das Einblasen beendet hat.

[0020] Ebenfalls ist es denkbar, dass dem Handsender Daten von der Einblasmaschine übermittelt werden, welche für den Operateur interessant sind. Beispielsweise kann eine noch zum Einblasen zur Verfügung stehende Menge an Einblasdämmstoff übermittelt und/oder mit den erfassten Daten der Dämmstoffkammer verglichen werden. Vorzugsweise kann in einem Display des Handsenders dargestellt oder akustisch angezeigt werden, ob die Dämmstoffkammer noch befüllt werden kann oder ob der Operateur gegebenenfalls zusätzliches Einblasdämmstoffmaterial zum Befüllen der nächsten Dämmstoffkammer zur Verfügung stellen muss.

[0021] Die Förderleistung des Einblasgebläses und/oder der Dosiereinheit und/oder die Befüllmenge der zu befüllenden Dämmstoffkammer kann derart einstellbar, insbesondere regelbar sein, dass der Einblasdruck und/oder der Massenstrom von Dämmstoff und/oder Luft im Bereich des Sensors einem voreinstellbaren oder voreingestellten Wert entsprechen oder einem vorgewählten Verlauf folgen. Somit kann beispielsweise gewährleistet werden, dass die Dämmstoffkammer mit einem konstanten Einblasdruck und/oder Massenstrom befüllt wird. Die Qualität der Einblasdämmung in der Dämmstoffkammer wird somit über ihren gesamten Füllbereich konstant.

[0022] Die Einblasvorrichtung kann ein Ausblasventil umfassen, welches in Abhängigkeit der Betriebsdaten und/oder Daten steuerbar ist. Beispielsweise kann bei einem plötzlichen Druckanstieg das Ausblasventil geöffnet werden, so dass der Einblasdruck in der Einblasspitze und somit auch in der Dämmstoffkammer sofort reduziert wird. Ebenfalls kann das Ausblasventil dann geöffnet werden, wenn die vorgegebene Befüllmenge an Einblasdämmstoff eingeblasen ist. So kann beispielsweise ein schlagartiges Stoppen des Einblasens bewirkt und eine weitere Verdichtung des Einblasdämmstoffes in der Dämmstoffkammer verhindert werden. Ein solches Ausblasventil ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn grosse und/oder druckempfindliche Dämmstoffkammern befüllt werden sollen, da schon ein geringes Ansteigen des Einlassdruckes eine Dämmstoffkammer zerstören kann. Das Ausblasventil kann direkt beim Einblasgebläse und/oder bei der Einblasspitze angeordnet sein. Dabei ist insbesondere bei einer Anordnung bei der Einblasspitze das Ausblasventil mit einem entsprechenden Filter zu versehen, um die in der Transportleitung vorhandenen Einblasdämmstoffe zurückzuhalten.

[0023] Ein erfindungsgemässes Verfahren zum Einblasen von Einblasdämmstoffen in Dämmstoffkammern mittels einer Einblasvorrichtung umfasst die folgenden Schritte:
  • Messen von Betriebsparametern nahe einer Ausblasöffnung mittels eines Sensors,
  • Übertragung der gemessenen Betriebsparameter an eine Einstelleinheit.


[0024] Dabei kann die Einblasvorrichtung beispielsweise wie vorgängig beschrieben ausgestaltet sein. Wenn die Betriebsparameter nahe einer Ausblasöffnung gemessen werden, kann entsprechend protokolliert werden, mit welchen Betriebsparametern die Dämmstoffkammer befüllt wurde. Eine einfache Qualitätskontrolle ist somit möglich. Durch das Übertragen der gemessenen Betriebsparameter kann ein Regelkreis aufgebaut werden, welcher beispielsweise das Konstanthalten oder das Einhalten eines bestimmten Verlaufes eines oder mehrerer Betriebsparameter während des Einblasens erlaubt.

[0025] Beispielsweise kann ein Einblasdruck und/oder ein Massenstrom des Dämmstoffes und/oder der Luft gemessen werden. Es können aber auch andere Betriebsparameter erfasst werden, denkbar sind insbesondere die Feuchtigkeit oder die Flockengrösse des Einblasdämmstoffes.

[0026] Zusätzlich zu den vorgängig genannten Schritten können Daten einer zu befüllenden Dämmstoffkammer, insbesondere eine Innenabmessung der Dämmstoffkammer und/oder eine Beschaffenheit einer inneren Oberfläche der Dämmstoffkammer erfasst werden. Mit diesen Daten kann das Volumen und/oder die Masse des zum befüllen benötigten Einblasdämmstoffes bestimmt werden. Die Rauheit der Innenwände hat einen Einfluss auf die Setzungsstabilität des Einblasdämmstoffes und kann somit schon beim Einblasen des Einblasdämmstoffes berücksichtigt werden. Üblicherweise erfolgt ein solches Erfassen der Daten der Dämmstoffkammer vor dem eigentlichen Einblasen, so dass kein kontinuierliches Erfassen nötig ist. Es ist auch denkbar, dass das nach dem Einblasen mit dem Messmittel nochmals Daten der Dämmstoffkammer erfasst werden. So kann beispielsweise die Dichte oder sogar die Dichteverteilung der eingeblasenen Dämmung nachträglich überprüft und zu Zwecken der Qualitätssicherung protokolliert werden und/oder zur Optimierung des Einblasens verwendet werden.

[0027] Die während und/oder nach dem Befüllen der Dämmstoffkammer mit Einblasdämmstoffen ermittelten Daten, wie beispielsweise die verwendete Befüllmenge, der Druckverlauf während des Einblasens, die Dichteverteilung der eingeblasenen Dämmung, usw. können gespeichert, nach vorgegebenen Kriterien analysiert und/oder mit den vorgegebenen Werten verglichen werden. Beispielsweise kann ein selbstlernendes System vorhanden die für das Einblasen benötigten Parameter fortlaufend optimieren. Beispielsweise kann ein Sollwert des Einblasdrucks für die weiteren Dämmstoffkammern angepasst werden, wenn nicht die aus den erfassten Daten der Dämmstoffkammer ermittelte Befüllmenge in der bereits befüllten Dämmstoffkammer eingeblasen werden konnte, da der Einblasvorgang aufgrund einer gemessenen Drucküberhöhung frühzeitig beendet wurde.

[0028] Die Betriebsparameter können kabelgebunden und/oder kabellos übertragen werden.

[0029] Des Weiteren können die gemessenen Betriebsparameter mit voreinstellbaren oder voreingestellten Werten verglichen werden. Ausserdem kann eine Förderleistung eines Einblasgebläses und/oder einer Dosiereinheit und/oder eine Befüllmenge der zu befüllenden Dämmstoffkammer derart geregelt werden, dass die Betriebsdaten den voreinstellbaren oder voreingestellten Werten und/oder den erfassten Daten entsprechen. Somit kann eine gleichmässige und korrekte Befüllung der Dämmstoffkammern gewährleistet werden.

[0030] Sobald ein Betriebsparameter einen voreinstellbaren oder voreingestellten Wert überschreitet, kann ein Ausblasventil geöffnet werden. Durch einen solchen Verfahrensschritt kann gewährleistet werden, dass eine Dämmstoffkammer nicht übermässig, beispielsweise mit Druck belastet wird. Die Förderung des Einblasdämmstoffes und/oder des Luftmassenstromes kann unterbunden werden, bevor die Dämmstoffkammer zerstört wird. Ausserdem kann präzise beim Erreichen der benötigten, vorab bestimmten Befüllmenge der zu befüllenden Dämmstoffkammer die Förderung von weiterem Einblasdämmstoff unterbunden werden.

[0031] Anhand von Figuren, welche lediglich Ausführungsbeispiele darstellen, wird die Erfindung im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1:
eine erfindungsgemässe Einblasvorrichtung,
Figur 2:
eine erfindungsgemässe Einblasspitze mit einer Einblaslanze, und
Figur 3:
eine Detailansicht eines Transportschlauches mit integriertem Sensor.


[0032] Figur 1 zeigt eine erfindungsgemässe Einblasvorrichtung 1, welche im Wesentlichen eine Einblasmaschine 2, eine Transportleitung 5 sowie eine Einblasspitze 10 umfasst. Die Einblasmaschine 2 weist einen trichterförmigen Behälter 7 zur Aufnahme des einzublasenden Einblasdämmstoffes auf. In diesem Behälter 7 ist eine Rühreinheit 9 angeordnet, welche den Einblasdämmstoff auflockert und kontinuierlich einer Zellenradschleuse 8 zuführt. Die Zellenradschleuse 8 wird von einem Einblasgebläse 3 über ein im Normalfall geschlossenes Ausblasventil 6 mit Förderluft versorgt. In der Zellenradschleuse 8 wird der Einblasdämmstoff mit der Förderluft gemischt und der Transportleitung 5 zugeführt. Solange das Einblasgebläse 3 arbeitet und das Ausblasventil 6 geschlossen ist, wird der Einblasdämmstoff über die Transportleitung 5 zur Einblasspitze 10 gefördert.

[0033] Die dargestellte Einblasspitze 10 besteht im Wesentlichen aus einem rohrförmigen Gebilde, welches mit der Transportleitung verbunden ist. In der Einblasspitze 10 ist ein Sensor 11 angeordnet, welcher den Einblasdruck während des Betriebs misst. Hierbei handelt es sich um einen digitalen Drucksensor auf Piezobasis, es sind aber auch andere Sensoren, z.B. mit Dehnmessstreifen denkbar. Dieser Sensor 11 kann ausser zum Messen des Einblasdrucks auch derart ausgebildet sein, dass er gleichzeitig den Massenstrom des geförderten Einblasdämmstoffes durch eine optische Dichte- und Geschwindigkeitsmessung und/oder weitere Betriebsparameter aufnehmen kann. Zur Messung des Luftmassenstromes kommt beispielsweise ein Druckdifferenzsensor auf Prandtlbasis zum Einsatz. Die gemessenen Daten werden über einen Sender 12 drahtlos mittels Bluetooth an einen Handsender 15 übermittelt. Alternativ können auch andere Short-Range Wireless Networks Technologien wie beispielsweise Gifi, NFC oder ZigBee oder Schmal- respektive Breitband-Funk zur Datenübertragung zum Handsender 15 verwendet werden. Dieser Handsender 15 dient als Relaisstation zu einem Empfänger einer Einstelleinheit 4, welche in der Einblasmaschine 2 integriert ist. Die Einstelleinheit 4 wertet die gemessenen und übermittelten Betriebsdaten, wie beispielsweise Einblasdruck und/oder Massenstrom des Dämmstoffes und/oder der Luft, aus und regelt entsprechend die Förderleistung des Einblasgebläses 3 bzw. die Rühreinheit 9 oder die Drehzahl oder einen Dosierschieber der Zellenradschleuse 8. Der Handsender 15 kann neben der genannten Funktion als Relaisstation auch weitere Funktionen wie beispielsweise Ein- und Ausschalten der Einblasmaschine 2, Eingeben der vordefinierten Werte wie Einblasdruck und Massenstrom oder weitere Funktionen übernehmen. Ausserdem weist im gezeigten Ausführungsbeispiel der Handsender 15 auch ein Messmittel 25 in Form eines 3D-Scanners auf. Dieses Messmittel 25 ist auf einer Aussenseite am Handsender 15 angebracht, so dass das Messmittel 25 in einen Öffnung 21 einer zu befüllenden Dämmstoffkammer 20 eingeführt werden kann. Der 3D-Scanner erfasst dann die Innenabmessungen der zu befüllenden Dämmstoffkammer 20 sowie die Rauheit der inneren Oberflächen. Dabei sind insbesondere die Dicke der angestrebten Einblasdämmung sowie die Oberflächenbeschaffenheit der Wandbeplankung wichtige zu erfassende Daten. Diese erfassten Daten der Dämmstoffkammer 20 können vom Handsender 15 an den Empfänger der Einstelleinheit 4 der Einblasmaschine 2 übermittelt werden. Aus den so erfassten Daten kann nun die zum Befüllen der Dämmstoffkammer 20 benötigte Befüllmenge an Einblasdämmstoff 22 ermittelt werden. Ausserdem können diese Daten, insbesondere die Rauheit der inneren Oberfläche bei der Bestimmung des benötigten Einblasdruckes berücksichtigt werden, so dass eine setzungssichere Einblasdämmung gewährleistet werden kann. Alternativ kann das Messmittel auch in der Einblassspitze 10 bei der Ausblasöffnung 13 angeordnet sein. Eine Übertragung der erfassten Daten der Dämmstoffkammer 20 erfolgt dann in gleicher Weise wie die Übertragung der Betriebsdaten, welche vom Sensor 11 gemessen werden. Das Messmittel 25 kann auch als eigenständiges Gerät ausgebildet oder in einer Einblashaube integriert sein.

[0034] Der Sensor 11 ist in der Einblasspitze 10 so angeordnet, dass der Sensor 11 beim Einblasen ausserhalb der Dämmstoffkammer 20 zu liegen kommt. Es ist jedoch auch denkbar, dass der Sensor 11 bei der Ausblasöffnung 13 der Einblasspitze 10 angeordnet ist. Je nach Positionierung des Sensors 11 kann ein möglicher Druckverlust über die Distanz vom Sensor 11 zur Ausblasöffnung 13 rechnerisch kompensiert werden, so dass die vom Sender 12 übermittelten Daten dem effektiven Einblasdruck an der Ausblasöffnung 13 entsprechen. Der Sensor 11 ist dabei von aussen in einer Öffnung in der Einblasspitze 10 angeordnet, so dass seine aktive Oberfläche bündig mit der Innenseite der Einblasspitze 10 verläuft und direkten Kontakt mit dem durch die Einblasspitze 10 zu transportierenden Einblasdämmstoff hat. Im Idealfall ist der Sensor 11 auch aussen bündig mit der Einblasspitze 10, so dass das Ein- und Ausfahren der Einblasspitze 10 durch eine Öffnung 21 der Dämmstoffkammer 20 nicht behindert wird. Direkt über dem Sensor 11 oder integriert im Sensor 11 oder auf dem Chip des Sensors 11 ist der Sender 12 angeordnet, so dass keine langen Zuleitungen nötig sind. Sensor 11 und Sender 12 sind dabei als Einheit ausgebildet, welche einfach ausgetauscht werden kann, um die Einblasspitze 10 unterschiedlichen Anforderungen wie beispielsweise unterschiedlichen zu messenden Parametern, unterschiedlichen Übertragungsarten und/oder unterschiedlichen Einblasdämmstoffen anzupassen. Die Energieversorgung des Sensors 11 und des Senders 12 erfolgt üblicherweise mittels eines Akkus oder einer Batterie. Die Energieversorgung ist in der gezeigten Ausführungsform nicht dargestellt.

[0035] Obwohl in der gezeigten Darstellung sowohl die Übertragung zwischen Sender 12 und Handsender 15 als auch die Übertragung zwischen Handsender 15 und Einstelleinheit 4 kabellos dargestellt sind, ist es auch denkbar, dass beispielsweise der Handsender 15 direkt mit dem Sender 12 der Einblasspitze 10 über ein Kabel verbunden ist. Ein solches Kabel kann elektrisch leitend oder auch als Glasfaserverbindung ausgestaltet sein. Selbstverständlich kann auch die Einstelleinheit 4 über ein Kabel mit dem Handsender 15 und/oder dem Sender 12 verbunden sein. Eine solche Kabelleitung könnte beispielsweise direkt auf der Transportleitung 5 aufgebracht sein. Bei einer direkten Kabelverbindung kann auf eine A/D-Wandlung im Sensor 11 verzichtet werden.

[0036] Im Betrieb wird die Einblasspitze 10 mit ihrer Einblasöffnung 13 voran durch eine Öffnung 21 in die Dämmstoffkammer 20 eingeführt. Die Einstelleinheit 4 steuert sowohl die Rühreinheit 9, die Zellenradschleuse 8 oder deren Dosierschieber als auch das Einblasgebläse 3. Die Einstelleinheit 4 stellt ausserdem sicher, dass das Ausblasventil 6 geschlossen ist, so dass die Förderluft des Einblasgebläse 3 zur Zellenradschleuse 8 gelangt und den Einblasdämmstoff 22 durch die Transportleitung 5 der Einblasspitze 10 zuführt. Der Einblasdämmstoff 22, welcher gefördert wird, tritt aus der Einblasöffnung 13 aus und befüllt die Dämmstoffkammer. Der Sensor 11 misst fortwährend den Einblasdruck und übermittelt diesen an die Einstelleinheit 4. Sobald der Einblasdruck in der Einblasspitze 10 von einem vorgegebenen Sollwert abweicht, wird die Einstelleinheit 4 das Einblasgebläse 3 und/oder die Rühreinheit 9 und/oder die Dämmstoffdosierung derart ansteuern, dass der Einblasdruck an der Einblasspitze 10 wieder den geforderten Sollwert erreicht oder einem geforderten Verlauf entspricht.

[0037] Wenn nun die Dämmstoffkammer 20 komplett befüllt ist, wird sich eine abrupte Erhöhung des Einblasdrucks einstellen. Diese Erhöhung des Einblasdrucks wird ebenfalls durch den Sensor 11 detektiert und via Sender 12 und Handsender 15 an die Einstelleinheit 4 übermittelt. Die Einstelleinheit 4 wird aufgrund des abrupten Druckanstiegs das Ausblasventil 6 sofort öffnen. Als Ausblasventil 6 kann ein feder- oder druckbelastetes oder ein elektromagnetisches Teller- oder Kegelventil verwendet werden. Durch das sofortige Öffnen des Ausblasventils 6 wird die Förderluft des Einblasgebläses 3 nicht mehr der Zellenradschleuse 8 zugeführt, so dass kein Einblasdämmstoff mehr zur Einblasspitze 10 gefördert wird. Selbstverständlich wird gleichzeitig die Leistung des Einblasgebläses 3 reduziert oder ganz abgestellt. Ebenfalls reduziert oder komplett angehalten wird die Rühreinheit 9. Durch das sofortige Öffnen des Ausblasventils 6 wird erreicht, dass der Einblasdruck in der Einblasspitze 10 sofort reduziert werden kann. Diese Druckreduktion kann unabhängig von der Trägheit des Einblasgebläses 3 erfolgen. Die Förderluft, welche vom Auslaufen des Einblasgebläses 3 stammt, wird über das Ausblasventil 6 ausgeblasen. Da sich dieses Ausblasventil 6 vor der Rühreinheit 9 befindet, kann diese Förderluft problemlos an die Umgebung abgegeben werden. Es wird kein Einblasdämmstoff ausgeblasen und es kommt zu keiner unnötigen Staubentwicklung. Alternativ kann das Einblasgebläse 3 mittels Frequenzumformer derart schnell herunter geregelt werden, dass keine Druckspitzen entstehen können.

[0038] Figur 2 zeigt eine erfindungsgemässe Einblasspitze 10 mit einer Einblaslanze 18, wobei die Einblaslanze 18 in eine Dämmstoffkammer 20 eingeführt ist. Die Einblasspitze 10 ist unmittelbar an das Ende einer Transportleitung 5 gekoppelt. Das transportierte Einblasdämmstoffmaterial ist dabei durch einen Pfeil in der Transportleitung 5 dargestellt. Die Einblasspitze 10 besteht im Wesentlichen aus der Einblaslanze 18. Im Übergangsbereich von der Transportleitung 5 zur Einblaslanze 18 ist ein Sensor 11 angeordnet. Dabei handelt es sich um einen kabelgebundenen Sensor, welcher direkt mit einem Handsender 15 (siehe Figur 1) oder mit einer Einstelleinheit 4 einer Einblasmaschine 2 (beides Figur 1) verbunden werden kann. Es versteht sich von selbst, dass der Sensor 11 auch derart ausgestaltet sein kann, dass dieser kabelfrei mit dem Handsender 15 oder direkt mit der Einstelleinheit 4 verbunden werden kann. Die mit dem Einblasdämmstoff geförderte Luft muss die Dämmstoffkammer 20 beim Befüllen wieder verlassen können. Zu diesem Zweck ist die Einblaslanze 18 zusätzlich zum Transportrohr für das Einblasen auch mit einem Entlüftungsrohr 17 zum Entlüften ausgestattet. Dieses Entlüftungsrohr 17 stellt sicher, dass die mit dem Einblasdämmstoff geförderte Luft wieder aus der Dämmstoffkammer 20 austreten kann. Das Entlüftungsrohr 17 muss nicht bis zur Ausblasöffnung 13 der Einblasspitze 18 reichen, jedoch zumindest einen Lufteinlass innerhalb der Dämmstoffkammer 20 aufweisen.

[0039] In Figur 3 ist eine Detailansicht einer Transportleitung 5 mit integriertem Sensor 11 dargestellt. Die Transportleitung besteht dabei aus einem Rippenschlauch mit einer entsprechenden Wandung 19. Der Sensor 11 ist so in der Wandung 19 integriert, dass die Innenseite des Sensors 11 plan mit der Innenseite des Rippenschlauches verläuft. Die Aussendimensionen des Sensors 11 sind dabei so bemessen, dass er mit seiner Aussenseite in etwa bündig mit den Rippen des Rippenschlauches angeordnet werden kann. Im Gehäuse des Sensors 11 ist gleichzeitig ein Sender 12 integriert, welcher eine Kommunikation mit einem Handsender 15 und/oder einer Einblasmaschine 2 (siehe Figur 1) ermöglicht. Zur Energieversorgung weist der Sensor 11 einen Akku auf, welcher jedoch nicht dargestellt ist.


Ansprüche

1. Einblasspitze (10) zum Einblasen von Einblasdämmstoffen (22) in Dämmstoffkammern (20), dadurch gekennzeichnet, dass die Einblasspitze (10) einen Sensor (11) zum Messen und Mittel zum Übertragen von Betriebsdaten der Einblasspitze (10) aufweist.
 
2. Einblasspitze (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (11) so ausgebildet ist, dass die Betriebsdaten einen Einblasdruck und/oder einen Massenstrom des einzublasenden Einblasdämmstoffes (22) und/oder der Transportluft umfassen.
 
3. Einblasspitze (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einblasspitze (10) ein Messmittel (25) zum Erfassen von Daten einer zu befüllenden Dämmstoffkammer (20), insbesondere eine Innenabmessung der Dämmstoffkammer (20) und/oder eine Beschaffenheit einer inneren Oberfläche der Dämmstoffkammer (20), aufweist.
 
4. Einblasspitze (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (11) und/oder das Messmittel (25) mit einem Sender (12) verbindbar oder verbunden ist, um die Betriebsdaten und/oder Daten an eine Einstelleinheit (4) zu übertragen.
 
5. Einblasspitze (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Sender (11) zur kabelgebundenen und/oder kabelfreien Datenübertragung ausgelegt ist.
 
6. Einblasvorrichtung (1) zum Einblasen von Einblasdämmstoffen (22) in Dämmstoffkammern (20) umfassend:

- eine Einblasmaschine (2) mit einem Einblasgebläse (3), einer Dosiereinheit und einer Einstelleinheit (4) zum Steuern oder Regeln der Förderleistung des Einblasgebläse (3) und/oder der Dosiereinheit und/oder einer Befüllmenge von einzublasenden Einblasdämmstoffen (22),

- und eine Transportleitung (5) mit einer Ausblasöffnung (13),
dadurch gekennzeichnet, dass die Transportleitung (5) nahe der Ausblasöffnung (13) einen Sensor (11) zum Messen und Mittel zum Übertragen von Betriebsdaten der Ausblasöffnung aufweist.


 
7. Einblasvorrichtung (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einblasvorrichtung (1) ein Messmittel (25) zum Erfassen von Daten einer zu befüllenden Dämmstoffkammer (20), insbesondere eine Innenabmessung der Dämmstoffkammer (20) und/oder eine Beschaffenheit einer inneren Oberfläche der Dämmstoffkammer (20), aufweist.
 
8. Einblasvorrichtung (1) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstelleinheit (4) mit dem Sensor (11) und/oder dem Messmittel (25) verbunden oder verbindbar ist und die Förderleistung des Einblasgebläses (3) und/oder der Dosiereinheit und/oder der Befüllmenge der zu befüllenden Dämmstoffkammer entsprechend den gemessenen Betriebsdaten und/oder Daten einstellbar, insbesondere regelbar ist.
 
9. Einblasvorrichtung (1) einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstelleinheit (4) mit dem Sensor (11) und/oder dem Messmittel (25) kabelgebunden und/oder kabelfrei verbindbar ist.
 
10. Einblasvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderleistung des Einblasgebläses (3) und/oder der Dosiereinheit und/oder der Befüllmenge der zu befüllenden Dämmstoffkammer derart einstellbar, insbesondere regelbar ist, dass der Einblasdruck und/oder der Massenstrom im Bereich des Sensors (11) einem voreinstellbaren oder voreingestellten Wert oder einem vorgewählten Verlauf entspricht.
 
11. Einblasvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein Ausblasventil (6) umfasst und das Ausblasventil (6) in Abhängigkeit der Betriebsdaten und/oder Daten steuerbar ist.
 
12. Verfahren zum Einblasen von Einblasdämmstoffen (22) in Dämmstoffkammern (20) mittels einer Einblasvorrichtung (1), insbesondere einer Einblasvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 11, umfassend die Schritte:

- Messen von Betriebsparametern nahe einer Ausblasöffnung (13) mittels eines Sensors (11),

- Übertragen der gemessenen Betriebsparameter an eine Einstelleinheit (4).


 
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein Einblasdruck und/oder Massenstrom des einzublasenden Einblasdämmstoffes (22) und/oder der Transportluft gemessen wird.
 
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, zusätzlich umfassend den Schritt Erfassen von Daten einer zu befüllenden Dämmstoffkammer (20), insbesondere eine Innenabmessung der Dämmstoffkammer (20) und/oder eine Beschaffenheit einer inneren Oberfläche der Dämmstoffkammer (20).
 
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Betriebsparameter und/oder Daten kabelgebunden und/oder kabellos übertragen werden.
 
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, zusätzlich umfassend die Schritte:

- Vergleichen der gemessenen Betriebsparameter mit voreinstellbaren oder voreingestellten Werten,

- Regeln einer Förderleistung eines Einblasgebläses (3) und/oder einer Dosiereinheit und/oder einer Befüllmenge der zu befüllenden Dämmstoffkammer derart, dass die Betriebsdaten den voreinstellbaren oder voreingestellten Werten und/oder den erfassten Daten entsprechen oder einem vorgewählten Verlauf folgen.


 
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ausblasventil (6) geöffnet wird, sobald ein Betriebsparameter einen voreinstellbaren oder voreingestellten Wert überschreitet.
 




Zeichnung











Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente