[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einblasspitze, eine Einblasvorrichtung sowie
ein Verfahren zum Einblasen von Einblasdämmstoffen in Dämmstoffkammern.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Einblasspitzen und Einblasvorrichtungen
sowie Verfahren zu deren Betreiben bekannt.
[0003] Beispielsweise zeigen
DE 20 2008 000 090 U1 bzw.
EP 2 146 015 A1 eine Einblasspitze, welche als Venturi-Düse ausgestaltet ist. Dadurch, dass die Einblasdüse
selbst für die Förderung des Einblasdämmstoffes verantwortlich ist und mit einem definierbaren
Druck betrieben werden kann, wird sichergestellt, dass der Einblasdruck den Anforderungen
der einzelnen Situationen entspricht. Es hat sich jedoch gezeigt, dass eine Förderung
des Einblasdämmstoffes lediglich durch den durch die Venturi-Düse erzeugten Unterdruck,
insbesondere bei langen Materialzuleitungen, nicht konstant oder gar nicht ausreichend
ist. Ausserdem bedingt eine solche Venturi-Düse eine aufwändige Vorrichtung vor Ort
zur Erzeugung des benötigten Einblasdruckes.
[0004] NL 8204888 offenbart eine Vorrichtung zum Einblasen von Einblasdämmstoffen, wobei die Einblasspitze
mit einem Manometer ausgestattet ist. An der Einblasspitze ist zusätzlich ein Entlüftungsventil
angeordnet, welches eine Regulierung des Einblasdruckes erlaubt. Zwar kann durch diese
Anordnung der Einblasdruck eingestellt werden, dies muss jedoch von Hand erfolgen.
Ausserdem wird durch das Entlüftungsventil nicht nur Förderluft, sondern auch Einblasdämmstoffmaterial
ausgeblasen, was zu einer starken Verschmutzung und insbesondere zu einer hohen Staubbelastung
führt.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, die Nachteile des Stands der Technik zu überwinden.
Insbesondere sollen eine Einblasspitze, eine Einblasvorrichtung sowie ein Verfahren
zum Einblasen von Dämmstoffmaterial zur Verfügung gestellt werden, welche unabhängig
von deren Positionierung oder Einsatzort eine gleich bleibende Qualität der Einblasdämmung
erlauben.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Ansprüchen definierte Einblasspitze,
Einblasvorrichtung sowie das Verfahren zum Einblasen von Einblasdämmstoffen gelöst.
Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
[0007] Eine erfindungsgemässe Einblasspitze zum Einblasen von Einblasdämmstoffen in Dämmstoffkammern
weist einen Sensor zum Messen von Betriebsdaten der Einblasspitze und Mittel zum Übertragen
der Betriebsdaten auf. Die Einblasspitze weist Mittel zum Verbinden mit einer Einblasmaschine,
insbesondere mit einer Transportleitung zum Fördern von Einblasdämmstoffen auf. Der
Sensor ist vorzugsweise nahe an der Ausblasöffnung der Einblasspitze angeordnet. Unter
nahe an der Ausblasöffnung wird hier und im Folgenden verstanden, dass der Sensor
in einem Bereich, insbesondere einer Einblasspitze, angeordnet ist, welcher unbeweglich
mit der Ausblasöffnung verbunden ist. Beispielsweise muss bei einer Einblasspitze
mit einer Einblaslanze der Sensor nicht direkt an der Ausblasöffnung positioniert
sein, er kann auch zurückversetzt in einem hinteren Bereich der Einblasspitze angeordnet
sein. Dadurch, dass zwischen Sensor und Ausblasöffnung eine unbewegliche Lanze in
Form eines Rohres angeordnet ist, kann ein Messwert mit einem insbesondere konstanten
Korrekturfaktor angepasst werden, so dass dieser trotzdem die Situation an der Ausblasöffnung
repräsentiert. Es wird somit möglich, die Betriebsdaten der Einblasspitze während
des Betriebs zu bestimmen und gegebenenfalls so zu korrigieren, dass sie den Werten
an der Ausblasöffnung entsprechen. Es ist auch denkbar, dass der Sensor in einem Bereich
angeordnet ist, welcher beweglich mit der Ausblasöffnung verbunden ist. Vorzugsweise
beträgt die Länge der beweglichen Verbindung weniger als 10 m, bevorzugt weniger als
5 m, besonders bevorzugt weniger als 1 m. Durch eine solche kurze bewegliche Verbindung
wird ein Messwert bei einer Bewegung der Ausblasöffnung nur wenig beeinflusst, so
dass der Korrekturfaktor trotzdem konstant gehalten werden kann.
[0008] Der Sensor kann so ausgebildet sein, dass die Betriebsdaten einen Einblasdruck und/oder
einen Massenstrom eines geförderten Einblasdämmstoffes und/oder der Luft umfassen.
Dabei wird hier und im Folgenden unter einem Einblasdruck derjenige Druck verstanden,
welcher während des Einblasens im Bereich der Ausblasöffnung anzutreffen ist, wobei
der statische und/oder der dynamische Druck gemessen werden kann. Wenn sowohl der
statische als auch der dynamische Druck gemessen wird, kann die Gasgeschwindigkeit
oder die Fördergeschwindigkeit an der Ausblasöffnung bestimmt werden und der Gasmassenstrom
berechnet werden. Unter einem Massenstrom eines geförderten Einblasdämmstoffes wird
das Gewicht an Einblasdämmstoff verstanden, welches in einer bestimmten Zeiteinheit
gefördert wird. Beispielsweise wird der Massenstrom in kg/h angegeben. Mit diesen
Betriebsdaten ist eine einfache Qualitätskontrolle der gefüllten Dämmstoffkammern
möglich. Es kann beispielsweise überprüft werden, ob die Dämmstoffkammer über einen
genügenden Füllungsgrad verfügt und/oder der Einblasdämmstoff in der Dämmstoffkammer
gleichmässig verdichtet ist. Neben dem Einblasdruck und/oder dem Massenstrom des Einblasdämmstoffes
und/oder der Luft können auch andere Betriebsparameter erfasst werden, denkbar sind
insbesondere die Feuchtigkeit oder die Flockengrösse des Einblasdämmstoffes oder deren
Verteilung.
[0009] Die Einblasspitze kann ein Messmittel zum Erfassen von Daten einer zu befüllenden
Dämmstoffkammer aufweisen. Beispielsweise können die Innenabmessungen der Dämmstoffkammer
erfasst werden, um das Volumen und/oder die Masse des zum befüllen benötigten Einblasdämmstoffes
zu bestimmen. Ebenso ist es denkbar, dass die Position der Öffnung zum Einführen der
Einblasspitze und/oder die Beschaffenheit einer inneren Oberfläche, beispielsweise
die Rauheit der Innenwände der Dämmstoffkammer erfasst werden. Die Rauheit der Innenwände
hat einen Einfluss auf die Setzungsstabilität des Einblasdämmstoffes und kann somit
schon beim Einblasen des Einblasdämmstoffes berücksichtigt werden.
[0010] Zum Erfassen der Daten der Dämmstoffkammer sind verschiedene Messmittel denkbar.
Beispielsweise können optische Sensorelemente, Infrarot-, Ultraschall-, Hochfrequenz-
oder Laser-Sensorelemente verwendet werden. Möglich ist auch der Einsatz bekannter
3D-Scanner. Sensorelemente basierende auf anderen Technologien sind ebenfalls denkbar.
Beispielsweise können die entsprechenden Daten der Dämmstoffkammer schon vor dem Befüllen
mit dem Einblasdämmstoff erfasst werden. Ebenso ist es auch denkbar, dass diese Daten
der zu befüllenden Dämmstoffkammer von einem entsprechenden CAD-System geliefert oder
direkt in Form eines Koordinatensatzes eingegeben werden.
[0011] Der Sensor und/oder das Messmittel kann mit einem Sender verbindbar oder verbunden
sein, um die Betriebsdaten und/oder Daten an eine Einstelleinheit zu übertragen. Im
Normalfall ist eine Einblasspitze mit einer Einblasmaschine über eine schlauchförmige
Transportleitung verbunden. Um die Daten vom Sensor und/oder des Messmittels an eine
Einstelleinheit, welche meist in der Einblasmaschine integriert ist, zu übertragen,
ist es hilfreich, wenn die Betriebsdaten und/oder Daten mittels eines Senders vom
Sensor zu einem Empfänger der Einstelleinheit übertragen werden können. Hierbei wird
unter einem Sender eine Einheit verstanden, welche die zu übertragenden Betriebsdaten
in eine Form aufbereitet, so dass die Betriebsdaten über ein Übertragungsmedium übertragen
werden können.
[0012] Der Sender kann zur kabelgebundenen und/oder zur kabellosen Datenübertragung ausgelegt
sein. So kann der Sender beispielsweise die Betriebsdaten und/oder Daten über ein
in der Transportleitung integriertes oder an der Transportleitung angebrachtes Datenkabel
an die Einstelleinheit übertragen. Das Datenkabel kann jedoch auch separat von der
Transportleitung angeordnet sein. Wenn es sich hierbei um eine elektrische Zweidrahtleitung
handelt, muss der Sender die Daten nicht zwingend aufbereiten. Der Sensor kann beispielsweise
direkt mit der Einstelleinheit verbunden werden. Bei einer Übertragung der Daten über
eine Drei- oder Vierdrahtleitung können Messfehler, welche beispielsweise von der
Drahtlänge oder der Temperatur herrühren, kompensiert werden. Die Daten auf dem Datenkabel
können jedoch auch in anderer Form elektrisch oder optisch übermittelt werden, beispielsweise
in digitaler oder analoger Form. Entsprechend kann ein A/D-Wandler vorgesehen sein.
Es ist auch denkbar, dass die Betriebsdaten und/oder Daten kabelfrei, beispielsweise
mittels Funk, Infrarot oder Ultraschall übertragen werden. Insbesondere bei einer
kabellosen Datenübertragung ist ein Auswechseln oder Verlängern des Transportschlauches
einfacher möglich. Es muss nicht auf eine sichere Koppelung des Datenkabels geachtet
werden. Ausserdem wird bei einer kabellosen Datenübertragung die Datenqualität nicht
durch eine im Transportschlauch generierte elektrostatische Spannung gestört.
[0013] Eine erfindungsgemässe Einblasvorrichtung zum Einblasen von Einblasdämmstoffen in
Dämmstoffkammern umfasst eine Einblasmaschine mit einem Einblasgebläse, eine Dosiereinheit
zum Dosieren des Einblasdämmstoffes und einer Einstelleinheit zum Steuern oder Regeln
der Förderleistung des Einblasgebläse und/oder der Dosiereinheit und/oder einer Befüllmenge
von einzublasenden Einblasdämmstoffen und eine Transportleitung mit einer Ausblasöffnung.
Die Transportleitung weist nahe der Ausblasöffnung einen Sensor zum Messen und Mittel
zum Übertragen von Betriebsdaten der Ausblasöffnung auf. So können beispielsweise
während des Betriebs die Betriebsdaten gemessen und entsprechend protokolliert werden.
Es ist auch denkbar, dass die Betriebsdaten zur Regelung der Einblasmaschine verwendet
werden.
[0014] Die Einstelleinheit kann die gemessenen Betriebsdaten verarbeiten und beispielsweise
mit Hilfe von in der Einstelleinheit hinterlegten Tabellen oder Vorschriften in entsprechende
Steuersignale für das Einblasgebläse und/oder die Dosiereinheit umwandeln. Dabei können
auch Daten der zu befüllenden Dämmstoffkammer, wie beispielsweise Innenabmessungen,
Volumen, Rauheit der Beplankung, usw. sowie spezifische Daten des Einblasdämmstoffes
und eine gewünschte Einblasdichte berücksichtigt werden.
[0015] Die Einblasvorrichtung kann ein Messmittel zum Erfassen von Daten einer zu befüllenden
Dämmstoffkammer, insbesondere eine Innenabmessung der Dämmstoffkammer und/oder eine
Beschaffenheit einer inneren Oberfläche der Dämmstoffkammer aufweisen. Solche Daten
wie Form und/oder Volumen und/oder Beschaffenheit der inneren Oberflächen der Dämmstoffkammer
haben einen Einfluss auf die benötigten Betriebsparameter der Einblasvorrichtung,
insbesondere auf die benötigte Menge an Einblasdämmstoff, und können entsprechend
bei deren Betrieb berücksichtigt werden.
[0016] Die Einstelleinheit kann mit dem Sensor und/oder dem Messmittel verbunden oder verbindbar
sein und die Förderleistung des Einblasgebläses und/oder der Dosiereinheit und/oder
die Befüllmenge der zu befüllenden Dämmstoffkammer kann entsprechend den gemessenen
Betriebsdaten und/oder den erfassten Daten der Dämmstoffkammer einstellbar, insbesondere
regelbar sein. Dies ermöglicht insbesondere unabhängig von der Länge der Transportleitung
konstante Betriebsparameter im Bereich der Ausblasöffnung sicherzustellen. Somit können
beispielsweise gleichmässige Dichteverhältnisse in einer Dämmstoffkammer erreicht
werden. Ausserdem kann die Befüllung der Dämmstoffkammer mit der benötigten Menge
an Einblasdämmstoff gewährleistet werden.
[0017] Die Einstelleinheit kann mit dem Sensor und/oder dem Messmittel kabelgebunden oder
kabellos verbindbar oder verbunden sein. Bei einer kabelgebundenen Verbindung kann
der Sensor und/oder das Messmittel beispielsweise direkt mit der Einstelleinheit verbunden
sein. Es ist denkbar, dass die Verbindung direkt in der Transportleitung als Datenleitung
integriert ist. Ebenso ist es denkbar, dass die Verbindung über Funk, Infrarot oder
Ultraschall aufgebaut ist. Eine solche kabellose Verbindung bedingt einen Sender beim
Sensor und/oder Messmittel, welcher die vom Sensor und/oder Messmittel erfassten Daten
an die Einstelleinheit übermittelt. Entsprechend kann die Einstelleinheit mit einem
Empfänger ausgestaltet sein, welcher die vom Sender übermittelten Daten empfängt.
Die kabellose Verbindung muss nicht permanent stehen, sondern kann im Bedarfsfall
aufgebaut werden. Der Sensor und/oder das Messmittel muss somit nur zur Messung der
Betriebsparameter und/oder zum Erfassen der Daten der Dämmstoffkammer mit Energie
versorgt werden und im Bedarfsfall zum Zeitpunkt der Datenübertragung. Um eine kontinuierliche
Regelung zu gewährleisten, wird der Sensor zur Messung der Betriebsparameter jedoch
während dem Einblasen kontinuierlich mit Energie versorgt und auch die entsprechende
Datenübertragung der Betriebsparameter erfolgt permanent, vorzugsweise in Echtzeit.
[0018] Eine kabellose Datenübertragung kann direkt vom Sender zur Einstelleinheit oder zu
einem Empfänger der Einstelleinheit erfolgen. Ebenso ist es auch denkbar, dass der
Sender seine Daten an einen Handsender übermittelt. Ein solcher Handsender dient dann
beispielsweise als Relaisstation und sendet die Daten weiter an die Einstelleinheit.
Eine solche Konfiguration hat den Vorteil, dass der Sender der Einblasspitze nur über
eine geringe Sendeleistung verfügen muss, da die Distanz zum Handsender klein gehalten
werden kann. Entsprechend ist sein Energiebedarf gering. Der Handsender kann von einem
Operateur gehalten oder beispielsweise an seinem Gurt befestigt werden. Dieser Handsender
kann neben der Aufgabe als Relaisstation noch weitere Funktionen übernehmen. So kann
der Handsender auch als Fernsteuerung für die Einblasmaschine dienen und diese ein-/ausschalten.
Weiter können beispielsweise Vorgabewerte für den Einblasdruck oder die einzublasendes
Menge an Einblasdämmstoff eingegeben und an die Einblasmaschine bzw. deren Einstelleinheit
übermittelt werden. Ebenso kann das Messmittel zum Erfassen der Daten der zu befüllenden
Dämmstoffkammer im Handsender integriert sein. Eine solche Anordnung macht beispielsweise
das Ausmessen einer Dämmstoffkammer besonders einfach, da der Handsender einfach mit
dem Messmittel auf einer zum Einblasen vorgesehenen Öffnung der Dämmstoffkammer platziert
werden kann, so dass das Messmittel die entsprechenden Daten der Dämmstoffkammer erfassen
kann. Alternativ kann das Messmittel auch ein eigenständiges Gerät sein, welches zur
Erfassung der Daten der Dämmstoffkammer in die entsprechende Position gebracht werden
kann und anschliessend die Daten übermittelt. So ist es insbesondere auch denkbar,
dass ein solches Messmittel an der Unterseite einer Einblashaube, wie sie beispielsweise
in
EP 1 255 001 B1 beschrieben ist, angeordnet ist. Dabei kann das Messmittel beispielsweise vor dem
Einblasen aus der Ebene der Abdeckplatte abgesenkt und in die zu befüllende Dämmstoffkammer
gefahren werden, um eine Erfassen der Daten der Dämmstoffkammer zu ermöglichen. Anschliessend
kann das Messmittel sich wieder in die Ebene der Abdeckplatte oder gar weiter zurückziehen,
so dass das Einblasen des Einblasdämmstoffes durch das Messmittel nicht behindert
wird. Üblicherweise erfolgt ein solches Erfassen der Daten der Dämmstoffkammer vor
dem eigentlichen Einblasen, so dass kein kontinuierliches Erfassen nötig ist. Es ist
auch denkbar, dass das nach dem Einblasen mit dem Messmittel nochmals Daten der Dämmstoffkammer
erfasst werden. So kann beispielsweise die Dichte oder sogar die Dichteverteilung
der eingeblasenen Dämmung nachträglich überprüft und zu Zwecken der Qualitätssicherung
protokolliert werden und/oder zur Optimierung des Einblasens verwendet werden.
[0019] Ebenso ist es denkbar, dass die während und/oder nach dem Einblasen der Dämmstoffkammer
ermittelten Daten, wie beispielsweise die verwendete Befüllmenge, der Druckverlauf
während des Einblasens, die Dichteverteilung der eingeblasenen Dämmung, usw. in der
Einstelleinheit gespeichert und nach vorgegebenen Kriterien analysiert und/oder mit
den vorgegebenen Werten verglichen werden. Beispielsweise kann ein selbstlernendes
System vorhanden sein, welches die für das Einblasen benötigten Parameter fortlaufend
optimiert. Beispielsweise kann ein Sollwert des Einblasdrucks angepasst werden, wenn
nicht die aus den erfassten Daten der Dämmstoffkammer ermittelte Befüllmenge eingeblasen
werden kann, da die Vorrichtung aufgrund einer gemessenen Drucküberhöhung das Einblasen
beendet hat.
[0020] Ebenfalls ist es denkbar, dass dem Handsender Daten von der Einblasmaschine übermittelt
werden, welche für den Operateur interessant sind. Beispielsweise kann eine noch zum
Einblasen zur Verfügung stehende Menge an Einblasdämmstoff übermittelt und/oder mit
den erfassten Daten der Dämmstoffkammer verglichen werden. Vorzugsweise kann in einem
Display des Handsenders dargestellt oder akustisch angezeigt werden, ob die Dämmstoffkammer
noch befüllt werden kann oder ob der Operateur gegebenenfalls zusätzliches Einblasdämmstoffmaterial
zum Befüllen der nächsten Dämmstoffkammer zur Verfügung stellen muss.
[0021] Die Förderleistung des Einblasgebläses und/oder der Dosiereinheit und/oder die Befüllmenge
der zu befüllenden Dämmstoffkammer kann derart einstellbar, insbesondere regelbar
sein, dass der Einblasdruck und/oder der Massenstrom von Dämmstoff und/oder Luft im
Bereich des Sensors einem voreinstellbaren oder voreingestellten Wert entsprechen
oder einem vorgewählten Verlauf folgen. Somit kann beispielsweise gewährleistet werden,
dass die Dämmstoffkammer mit einem konstanten Einblasdruck und/oder Massenstrom befüllt
wird. Die Qualität der Einblasdämmung in der Dämmstoffkammer wird somit über ihren
gesamten Füllbereich konstant.
[0022] Die Einblasvorrichtung kann ein Ausblasventil umfassen, welches in Abhängigkeit der
Betriebsdaten und/oder Daten steuerbar ist. Beispielsweise kann bei einem plötzlichen
Druckanstieg das Ausblasventil geöffnet werden, so dass der Einblasdruck in der Einblasspitze
und somit auch in der Dämmstoffkammer sofort reduziert wird. Ebenfalls kann das Ausblasventil
dann geöffnet werden, wenn die vorgegebene Befüllmenge an Einblasdämmstoff eingeblasen
ist. So kann beispielsweise ein schlagartiges Stoppen des Einblasens bewirkt und eine
weitere Verdichtung des Einblasdämmstoffes in der Dämmstoffkammer verhindert werden.
Ein solches Ausblasventil ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn grosse und/oder
druckempfindliche Dämmstoffkammern befüllt werden sollen, da schon ein geringes Ansteigen
des Einlassdruckes eine Dämmstoffkammer zerstören kann. Das Ausblasventil kann direkt
beim Einblasgebläse und/oder bei der Einblasspitze angeordnet sein. Dabei ist insbesondere
bei einer Anordnung bei der Einblasspitze das Ausblasventil mit einem entsprechenden
Filter zu versehen, um die in der Transportleitung vorhandenen Einblasdämmstoffe zurückzuhalten.
[0023] Ein erfindungsgemässes Verfahren zum Einblasen von Einblasdämmstoffen in Dämmstoffkammern
mittels einer Einblasvorrichtung umfasst die folgenden Schritte:
- Messen von Betriebsparametern nahe einer Ausblasöffnung mittels eines Sensors,
- Übertragung der gemessenen Betriebsparameter an eine Einstelleinheit.
[0024] Dabei kann die Einblasvorrichtung beispielsweise wie vorgängig beschrieben ausgestaltet
sein. Wenn die Betriebsparameter nahe einer Ausblasöffnung gemessen werden, kann entsprechend
protokolliert werden, mit welchen Betriebsparametern die Dämmstoffkammer befüllt wurde.
Eine einfache Qualitätskontrolle ist somit möglich. Durch das Übertragen der gemessenen
Betriebsparameter kann ein Regelkreis aufgebaut werden, welcher beispielsweise das
Konstanthalten oder das Einhalten eines bestimmten Verlaufes eines oder mehrerer Betriebsparameter
während des Einblasens erlaubt.
[0025] Beispielsweise kann ein Einblasdruck und/oder ein Massenstrom des Dämmstoffes und/oder
der Luft gemessen werden. Es können aber auch andere Betriebsparameter erfasst werden,
denkbar sind insbesondere die Feuchtigkeit oder die Flockengrösse des Einblasdämmstoffes.
[0026] Zusätzlich zu den vorgängig genannten Schritten können Daten einer zu befüllenden
Dämmstoffkammer, insbesondere eine Innenabmessung der Dämmstoffkammer und/oder eine
Beschaffenheit einer inneren Oberfläche der Dämmstoffkammer erfasst werden. Mit diesen
Daten kann das Volumen und/oder die Masse des zum befüllen benötigten Einblasdämmstoffes
bestimmt werden. Die Rauheit der Innenwände hat einen Einfluss auf die Setzungsstabilität
des Einblasdämmstoffes und kann somit schon beim Einblasen des Einblasdämmstoffes
berücksichtigt werden. Üblicherweise erfolgt ein solches Erfassen der Daten der Dämmstoffkammer
vor dem eigentlichen Einblasen, so dass kein kontinuierliches Erfassen nötig ist.
Es ist auch denkbar, dass das nach dem Einblasen mit dem Messmittel nochmals Daten
der Dämmstoffkammer erfasst werden. So kann beispielsweise die Dichte oder sogar die
Dichteverteilung der eingeblasenen Dämmung nachträglich überprüft und zu Zwecken der
Qualitätssicherung protokolliert werden und/oder zur Optimierung des Einblasens verwendet
werden.
[0027] Die während und/oder nach dem Befüllen der Dämmstoffkammer mit Einblasdämmstoffen
ermittelten Daten, wie beispielsweise die verwendete Befüllmenge, der Druckverlauf
während des Einblasens, die Dichteverteilung der eingeblasenen Dämmung, usw. können
gespeichert, nach vorgegebenen Kriterien analysiert und/oder mit den vorgegebenen
Werten verglichen werden. Beispielsweise kann ein selbstlernendes System vorhanden
die für das Einblasen benötigten Parameter fortlaufend optimieren. Beispielsweise
kann ein Sollwert des Einblasdrucks für die weiteren Dämmstoffkammern angepasst werden,
wenn nicht die aus den erfassten Daten der Dämmstoffkammer ermittelte Befüllmenge
in der bereits befüllten Dämmstoffkammer eingeblasen werden konnte, da der Einblasvorgang
aufgrund einer gemessenen Drucküberhöhung frühzeitig beendet wurde.
[0028] Die Betriebsparameter können kabelgebunden und/oder kabellos übertragen werden.
[0029] Des Weiteren können die gemessenen Betriebsparameter mit voreinstellbaren oder voreingestellten
Werten verglichen werden. Ausserdem kann eine Förderleistung eines Einblasgebläses
und/oder einer Dosiereinheit und/oder eine Befüllmenge der zu befüllenden Dämmstoffkammer
derart geregelt werden, dass die Betriebsdaten den voreinstellbaren oder voreingestellten
Werten und/oder den erfassten Daten entsprechen. Somit kann eine gleichmässige und
korrekte Befüllung der Dämmstoffkammern gewährleistet werden.
[0030] Sobald ein Betriebsparameter einen voreinstellbaren oder voreingestellten Wert überschreitet,
kann ein Ausblasventil geöffnet werden. Durch einen solchen Verfahrensschritt kann
gewährleistet werden, dass eine Dämmstoffkammer nicht übermässig, beispielsweise mit
Druck belastet wird. Die Förderung des Einblasdämmstoffes und/oder des Luftmassenstromes
kann unterbunden werden, bevor die Dämmstoffkammer zerstört wird. Ausserdem kann präzise
beim Erreichen der benötigten, vorab bestimmten Befüllmenge der zu befüllenden Dämmstoffkammer
die Förderung von weiterem Einblasdämmstoff unterbunden werden.
[0031] Anhand von Figuren, welche lediglich Ausführungsbeispiele darstellen, wird die Erfindung
im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine erfindungsgemässe Einblasvorrichtung,
- Figur 2:
- eine erfindungsgemässe Einblasspitze mit einer Einblaslanze, und
- Figur 3:
- eine Detailansicht eines Transportschlauches mit integriertem Sensor.
[0032] Figur 1 zeigt eine erfindungsgemässe Einblasvorrichtung 1, welche im Wesentlichen
eine Einblasmaschine 2, eine Transportleitung 5 sowie eine Einblasspitze 10 umfasst.
Die Einblasmaschine 2 weist einen trichterförmigen Behälter 7 zur Aufnahme des einzublasenden
Einblasdämmstoffes auf. In diesem Behälter 7 ist eine Rühreinheit 9 angeordnet, welche
den Einblasdämmstoff auflockert und kontinuierlich einer Zellenradschleuse 8 zuführt.
Die Zellenradschleuse 8 wird von einem Einblasgebläse 3 über ein im Normalfall geschlossenes
Ausblasventil 6 mit Förderluft versorgt. In der Zellenradschleuse 8 wird der Einblasdämmstoff
mit der Förderluft gemischt und der Transportleitung 5 zugeführt. Solange das Einblasgebläse
3 arbeitet und das Ausblasventil 6 geschlossen ist, wird der Einblasdämmstoff über
die Transportleitung 5 zur Einblasspitze 10 gefördert.
[0033] Die dargestellte Einblasspitze 10 besteht im Wesentlichen aus einem rohrförmigen
Gebilde, welches mit der Transportleitung verbunden ist. In der Einblasspitze 10 ist
ein Sensor 11 angeordnet, welcher den Einblasdruck während des Betriebs misst. Hierbei
handelt es sich um einen digitalen Drucksensor auf Piezobasis, es sind aber auch andere
Sensoren, z.B. mit Dehnmessstreifen denkbar. Dieser Sensor 11 kann ausser zum Messen
des Einblasdrucks auch derart ausgebildet sein, dass er gleichzeitig den Massenstrom
des geförderten Einblasdämmstoffes durch eine optische Dichte- und Geschwindigkeitsmessung
und/oder weitere Betriebsparameter aufnehmen kann. Zur Messung des Luftmassenstromes
kommt beispielsweise ein Druckdifferenzsensor auf Prandtlbasis zum Einsatz. Die gemessenen
Daten werden über einen Sender 12 drahtlos mittels Bluetooth an einen Handsender 15
übermittelt. Alternativ können auch andere Short-Range Wireless Networks Technologien
wie beispielsweise Gifi, NFC oder ZigBee oder Schmal- respektive Breitband-Funk zur
Datenübertragung zum Handsender 15 verwendet werden. Dieser Handsender 15 dient als
Relaisstation zu einem Empfänger einer Einstelleinheit 4, welche in der Einblasmaschine
2 integriert ist. Die Einstelleinheit 4 wertet die gemessenen und übermittelten Betriebsdaten,
wie beispielsweise Einblasdruck und/oder Massenstrom des Dämmstoffes und/oder der
Luft, aus und regelt entsprechend die Förderleistung des Einblasgebläses 3 bzw. die
Rühreinheit 9 oder die Drehzahl oder einen Dosierschieber der Zellenradschleuse 8.
Der Handsender 15 kann neben der genannten Funktion als Relaisstation auch weitere
Funktionen wie beispielsweise Ein- und Ausschalten der Einblasmaschine 2, Eingeben
der vordefinierten Werte wie Einblasdruck und Massenstrom oder weitere Funktionen
übernehmen. Ausserdem weist im gezeigten Ausführungsbeispiel der Handsender 15 auch
ein Messmittel 25 in Form eines 3D-Scanners auf. Dieses Messmittel 25 ist auf einer
Aussenseite am Handsender 15 angebracht, so dass das Messmittel 25 in einen Öffnung
21 einer zu befüllenden Dämmstoffkammer 20 eingeführt werden kann. Der 3D-Scanner
erfasst dann die Innenabmessungen der zu befüllenden Dämmstoffkammer 20 sowie die
Rauheit der inneren Oberflächen. Dabei sind insbesondere die Dicke der angestrebten
Einblasdämmung sowie die Oberflächenbeschaffenheit der Wandbeplankung wichtige zu
erfassende Daten. Diese erfassten Daten der Dämmstoffkammer 20 können vom Handsender
15 an den Empfänger der Einstelleinheit 4 der Einblasmaschine 2 übermittelt werden.
Aus den so erfassten Daten kann nun die zum Befüllen der Dämmstoffkammer 20 benötigte
Befüllmenge an Einblasdämmstoff 22 ermittelt werden. Ausserdem können diese Daten,
insbesondere die Rauheit der inneren Oberfläche bei der Bestimmung des benötigten
Einblasdruckes berücksichtigt werden, so dass eine setzungssichere Einblasdämmung
gewährleistet werden kann. Alternativ kann das Messmittel auch in der Einblassspitze
10 bei der Ausblasöffnung 13 angeordnet sein. Eine Übertragung der erfassten Daten
der Dämmstoffkammer 20 erfolgt dann in gleicher Weise wie die Übertragung der Betriebsdaten,
welche vom Sensor 11 gemessen werden. Das Messmittel 25 kann auch als eigenständiges
Gerät ausgebildet oder in einer Einblashaube integriert sein.
[0034] Der Sensor 11 ist in der Einblasspitze 10 so angeordnet, dass der Sensor 11 beim
Einblasen ausserhalb der Dämmstoffkammer 20 zu liegen kommt. Es ist jedoch auch denkbar,
dass der Sensor 11 bei der Ausblasöffnung 13 der Einblasspitze 10 angeordnet ist.
Je nach Positionierung des Sensors 11 kann ein möglicher Druckverlust über die Distanz
vom Sensor 11 zur Ausblasöffnung 13 rechnerisch kompensiert werden, so dass die vom
Sender 12 übermittelten Daten dem effektiven Einblasdruck an der Ausblasöffnung 13
entsprechen. Der Sensor 11 ist dabei von aussen in einer Öffnung in der Einblasspitze
10 angeordnet, so dass seine aktive Oberfläche bündig mit der Innenseite der Einblasspitze
10 verläuft und direkten Kontakt mit dem durch die Einblasspitze 10 zu transportierenden
Einblasdämmstoff hat. Im Idealfall ist der Sensor 11 auch aussen bündig mit der Einblasspitze
10, so dass das Ein- und Ausfahren der Einblasspitze 10 durch eine Öffnung 21 der
Dämmstoffkammer 20 nicht behindert wird. Direkt über dem Sensor 11 oder integriert
im Sensor 11 oder auf dem Chip des Sensors 11 ist der Sender 12 angeordnet, so dass
keine langen Zuleitungen nötig sind. Sensor 11 und Sender 12 sind dabei als Einheit
ausgebildet, welche einfach ausgetauscht werden kann, um die Einblasspitze 10 unterschiedlichen
Anforderungen wie beispielsweise unterschiedlichen zu messenden Parametern, unterschiedlichen
Übertragungsarten und/oder unterschiedlichen Einblasdämmstoffen anzupassen. Die Energieversorgung
des Sensors 11 und des Senders 12 erfolgt üblicherweise mittels eines Akkus oder einer
Batterie. Die Energieversorgung ist in der gezeigten Ausführungsform nicht dargestellt.
[0035] Obwohl in der gezeigten Darstellung sowohl die Übertragung zwischen Sender 12 und
Handsender 15 als auch die Übertragung zwischen Handsender 15 und Einstelleinheit
4 kabellos dargestellt sind, ist es auch denkbar, dass beispielsweise der Handsender
15 direkt mit dem Sender 12 der Einblasspitze 10 über ein Kabel verbunden ist. Ein
solches Kabel kann elektrisch leitend oder auch als Glasfaserverbindung ausgestaltet
sein. Selbstverständlich kann auch die Einstelleinheit 4 über ein Kabel mit dem Handsender
15 und/oder dem Sender 12 verbunden sein. Eine solche Kabelleitung könnte beispielsweise
direkt auf der Transportleitung 5 aufgebracht sein. Bei einer direkten Kabelverbindung
kann auf eine A/D-Wandlung im Sensor 11 verzichtet werden.
[0036] Im Betrieb wird die Einblasspitze 10 mit ihrer Einblasöffnung 13 voran durch eine
Öffnung 21 in die Dämmstoffkammer 20 eingeführt. Die Einstelleinheit 4 steuert sowohl
die Rühreinheit 9, die Zellenradschleuse 8 oder deren Dosierschieber als auch das
Einblasgebläse 3. Die Einstelleinheit 4 stellt ausserdem sicher, dass das Ausblasventil
6 geschlossen ist, so dass die Förderluft des Einblasgebläse 3 zur Zellenradschleuse
8 gelangt und den Einblasdämmstoff 22 durch die Transportleitung 5 der Einblasspitze
10 zuführt. Der Einblasdämmstoff 22, welcher gefördert wird, tritt aus der Einblasöffnung
13 aus und befüllt die Dämmstoffkammer. Der Sensor 11 misst fortwährend den Einblasdruck
und übermittelt diesen an die Einstelleinheit 4. Sobald der Einblasdruck in der Einblasspitze
10 von einem vorgegebenen Sollwert abweicht, wird die Einstelleinheit 4 das Einblasgebläse
3 und/oder die Rühreinheit 9 und/oder die Dämmstoffdosierung derart ansteuern, dass
der Einblasdruck an der Einblasspitze 10 wieder den geforderten Sollwert erreicht
oder einem geforderten Verlauf entspricht.
[0037] Wenn nun die Dämmstoffkammer 20 komplett befüllt ist, wird sich eine abrupte Erhöhung
des Einblasdrucks einstellen. Diese Erhöhung des Einblasdrucks wird ebenfalls durch
den Sensor 11 detektiert und via Sender 12 und Handsender 15 an die Einstelleinheit
4 übermittelt. Die Einstelleinheit 4 wird aufgrund des abrupten Druckanstiegs das
Ausblasventil 6 sofort öffnen. Als Ausblasventil 6 kann ein feder- oder druckbelastetes
oder ein elektromagnetisches Teller- oder Kegelventil verwendet werden. Durch das
sofortige Öffnen des Ausblasventils 6 wird die Förderluft des Einblasgebläses 3 nicht
mehr der Zellenradschleuse 8 zugeführt, so dass kein Einblasdämmstoff mehr zur Einblasspitze
10 gefördert wird. Selbstverständlich wird gleichzeitig die Leistung des Einblasgebläses
3 reduziert oder ganz abgestellt. Ebenfalls reduziert oder komplett angehalten wird
die Rühreinheit 9. Durch das sofortige Öffnen des Ausblasventils 6 wird erreicht,
dass der Einblasdruck in der Einblasspitze 10 sofort reduziert werden kann. Diese
Druckreduktion kann unabhängig von der Trägheit des Einblasgebläses 3 erfolgen. Die
Förderluft, welche vom Auslaufen des Einblasgebläses 3 stammt, wird über das Ausblasventil
6 ausgeblasen. Da sich dieses Ausblasventil 6 vor der Rühreinheit 9 befindet, kann
diese Förderluft problemlos an die Umgebung abgegeben werden. Es wird kein Einblasdämmstoff
ausgeblasen und es kommt zu keiner unnötigen Staubentwicklung. Alternativ kann das
Einblasgebläse 3 mittels Frequenzumformer derart schnell herunter geregelt werden,
dass keine Druckspitzen entstehen können.
[0038] Figur 2 zeigt eine erfindungsgemässe Einblasspitze 10 mit einer Einblaslanze 18,
wobei die Einblaslanze 18 in eine Dämmstoffkammer 20 eingeführt ist. Die Einblasspitze
10 ist unmittelbar an das Ende einer Transportleitung 5 gekoppelt. Das transportierte
Einblasdämmstoffmaterial ist dabei durch einen Pfeil in der Transportleitung 5 dargestellt.
Die Einblasspitze 10 besteht im Wesentlichen aus der Einblaslanze 18. Im Übergangsbereich
von der Transportleitung 5 zur Einblaslanze 18 ist ein Sensor 11 angeordnet. Dabei
handelt es sich um einen kabelgebundenen Sensor, welcher direkt mit einem Handsender
15 (siehe Figur 1) oder mit einer Einstelleinheit 4 einer Einblasmaschine 2 (beides
Figur 1) verbunden werden kann. Es versteht sich von selbst, dass der Sensor 11 auch
derart ausgestaltet sein kann, dass dieser kabelfrei mit dem Handsender 15 oder direkt
mit der Einstelleinheit 4 verbunden werden kann. Die mit dem Einblasdämmstoff geförderte
Luft muss die Dämmstoffkammer 20 beim Befüllen wieder verlassen können. Zu diesem
Zweck ist die Einblaslanze 18 zusätzlich zum Transportrohr für das Einblasen auch
mit einem Entlüftungsrohr 17 zum Entlüften ausgestattet. Dieses Entlüftungsrohr 17
stellt sicher, dass die mit dem Einblasdämmstoff geförderte Luft wieder aus der Dämmstoffkammer
20 austreten kann. Das Entlüftungsrohr 17 muss nicht bis zur Ausblasöffnung 13 der
Einblasspitze 18 reichen, jedoch zumindest einen Lufteinlass innerhalb der Dämmstoffkammer
20 aufweisen.
[0039] In Figur 3 ist eine Detailansicht einer Transportleitung 5 mit integriertem Sensor
11 dargestellt. Die Transportleitung besteht dabei aus einem Rippenschlauch mit einer
entsprechenden Wandung 19. Der Sensor 11 ist so in der Wandung 19 integriert, dass
die Innenseite des Sensors 11 plan mit der Innenseite des Rippenschlauches verläuft.
Die Aussendimensionen des Sensors 11 sind dabei so bemessen, dass er mit seiner Aussenseite
in etwa bündig mit den Rippen des Rippenschlauches angeordnet werden kann. Im Gehäuse
des Sensors 11 ist gleichzeitig ein Sender 12 integriert, welcher eine Kommunikation
mit einem Handsender 15 und/oder einer Einblasmaschine 2 (siehe Figur 1) ermöglicht.
Zur Energieversorgung weist der Sensor 11 einen Akku auf, welcher jedoch nicht dargestellt
ist.
1. Einblasspitze (10) zum Einblasen von Einblasdämmstoffen (22) in Dämmstoffkammern (20),
dadurch gekennzeichnet, dass die Einblasspitze (10) einen Sensor (11) zum Messen und Mittel zum Übertragen von
Betriebsdaten der Einblasspitze (10) aufweist.
2. Einblasspitze (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (11) so ausgebildet ist, dass die Betriebsdaten einen Einblasdruck und/oder
einen Massenstrom des einzublasenden Einblasdämmstoffes (22) und/oder der Transportluft
umfassen.
3. Einblasspitze (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einblasspitze (10) ein Messmittel (25) zum Erfassen von Daten einer zu befüllenden
Dämmstoffkammer (20), insbesondere eine Innenabmessung der Dämmstoffkammer (20) und/oder
eine Beschaffenheit einer inneren Oberfläche der Dämmstoffkammer (20), aufweist.
4. Einblasspitze (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (11) und/oder das Messmittel (25) mit einem Sender (12) verbindbar oder
verbunden ist, um die Betriebsdaten und/oder Daten an eine Einstelleinheit (4) zu
übertragen.
5. Einblasspitze (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Sender (11) zur kabelgebundenen und/oder kabelfreien Datenübertragung ausgelegt
ist.
6. Einblasvorrichtung (1) zum Einblasen von Einblasdämmstoffen (22) in Dämmstoffkammern
(20) umfassend:
- eine Einblasmaschine (2) mit einem Einblasgebläse (3), einer Dosiereinheit und einer
Einstelleinheit (4) zum Steuern oder Regeln der Förderleistung des Einblasgebläse
(3) und/oder der Dosiereinheit und/oder einer Befüllmenge von einzublasenden Einblasdämmstoffen
(22),
- und eine Transportleitung (5) mit einer Ausblasöffnung (13),
dadurch gekennzeichnet, dass die Transportleitung (5) nahe der Ausblasöffnung (13) einen Sensor (11) zum Messen
und Mittel zum Übertragen von Betriebsdaten der Ausblasöffnung aufweist.
7. Einblasvorrichtung (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Einblasvorrichtung (1) ein Messmittel (25) zum Erfassen von Daten einer zu befüllenden
Dämmstoffkammer (20), insbesondere eine Innenabmessung der Dämmstoffkammer (20) und/oder
eine Beschaffenheit einer inneren Oberfläche der Dämmstoffkammer (20), aufweist.
8. Einblasvorrichtung (1) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstelleinheit (4) mit dem Sensor (11) und/oder dem Messmittel (25) verbunden
oder verbindbar ist und die Förderleistung des Einblasgebläses (3) und/oder der Dosiereinheit
und/oder der Befüllmenge der zu befüllenden Dämmstoffkammer entsprechend den gemessenen
Betriebsdaten und/oder Daten einstellbar, insbesondere regelbar ist.
9. Einblasvorrichtung (1) einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstelleinheit (4) mit dem Sensor (11) und/oder dem Messmittel (25) kabelgebunden
und/oder kabelfrei verbindbar ist.
10. Einblasvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderleistung des Einblasgebläses (3) und/oder der Dosiereinheit und/oder der
Befüllmenge der zu befüllenden Dämmstoffkammer derart einstellbar, insbesondere regelbar
ist, dass der Einblasdruck und/oder der Massenstrom im Bereich des Sensors (11) einem
voreinstellbaren oder voreingestellten Wert oder einem vorgewählten Verlauf entspricht.
11. Einblasvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ein Ausblasventil (6) umfasst und das Ausblasventil (6) in Abhängigkeit
der Betriebsdaten und/oder Daten steuerbar ist.
12. Verfahren zum Einblasen von Einblasdämmstoffen (22) in Dämmstoffkammern (20) mittels
einer Einblasvorrichtung (1), insbesondere einer Einblasvorrichtung (1) nach einem
der Ansprüche 6 bis 11, umfassend die Schritte:
- Messen von Betriebsparametern nahe einer Ausblasöffnung (13) mittels eines Sensors
(11),
- Übertragen der gemessenen Betriebsparameter an eine Einstelleinheit (4).
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein Einblasdruck und/oder Massenstrom des einzublasenden Einblasdämmstoffes (22)
und/oder der Transportluft gemessen wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, zusätzlich umfassend den Schritt Erfassen von
Daten einer zu befüllenden Dämmstoffkammer (20), insbesondere eine Innenabmessung
der Dämmstoffkammer (20) und/oder eine Beschaffenheit einer inneren Oberfläche der
Dämmstoffkammer (20).
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Betriebsparameter und/oder Daten kabelgebunden und/oder kabellos übertragen werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, zusätzlich umfassend die Schritte:
- Vergleichen der gemessenen Betriebsparameter mit voreinstellbaren oder voreingestellten
Werten,
- Regeln einer Förderleistung eines Einblasgebläses (3) und/oder einer Dosiereinheit
und/oder einer Befüllmenge der zu befüllenden Dämmstoffkammer derart, dass die Betriebsdaten
den voreinstellbaren oder voreingestellten Werten und/oder den erfassten Daten entsprechen
oder einem vorgewählten Verlauf folgen.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ausblasventil (6) geöffnet wird, sobald ein Betriebsparameter einen voreinstellbaren
oder voreingestellten Wert überschreitet.