[0001] Die Erfindung betrifft einen Profilrahmen, insbesondere Blendrahmen, für ein Fenster,
eine Tür oder dgl. mit einem Kunststoffhohlprofil, das mindestens eine Hinterschneidung
aufweist, mit mindestens einem am Kunststoffhohlprofil befestigten Halteteil, insbesondere
Clip, und mit mindestens einem Metallprofil, das mindestens einen Profilschenkel aufweist,
der mit dem Halteteil für eine zumindest formschlüssige Verbindung mit dem Kunststoffhohlprofil
zusammenwirkt.
[0002] Um auf einem Kunststoffhohlprofil eine metallische Außenschale als offenes Metallprofil
befestigen zu können, ist es aus dem Stand der Technik bei Blendrahmen bekannt (
DE10202812C1), auf dem Kunststoffhohlprofil mehrere Cliphalter als Halteteile zu befestigen, mit
denen die Schale verschnappt. Nachteilig erfordern die Unterschiede in der thermischen
Wärmedehnung zwischen den beiden verschnappten Profilen eine Vielzahl an Cliphalter,
zumal sie als Linearführung diese Dehnungseffekte abzufangen haben.
[0003] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, ausgehend vom eingangs geschilderten Stand
der Technik einen Profilrahmen mit zwei formschlüssig verbundenen und unterschiedliche
Materialen aufweisenden Profilen derart konstruktiv zu verändern, dass der Profilverbund
trotz konstruktiver Vereinfachung höchste Standfestigkeit sicherstellen kann.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass der mit dem Halteteil zusammenwirkende
Profilschenkel mindestens eine Rastnase aufweist, die die Hinterschneidung des Kunststoffhohlprofils
formschlüssig hintergreift.
[0005] Weist der mit dem Halteteil zusammenwirkende Profilschenkel mindestens eine Rastnase
auf, die die Hinterschneidung des Kunststoffhohlprofils formschlüssig hintergreift,
kann die Belastbarkeit des Profilverbunds durch eine weitere formschlüssige Verbindung
zwischen Kunststoffhohlprofil und Metallprofil erhöht werden. Insbesondere aber wirken
diese beiden formschlüssigen Verbindungen auf den gleichen Profilschenkel, was selbst
bei erhöhten linearen Gleitverschiebungen der beiden Profile auf Grund von Wärmedehnungseffekten
einen festen Verbund sicherstellen kann. Beide formschlüssigen Verbunde können nämlich
den Profilschenkel während ihrer Gleitverschiebungen in der relativen Lage zum Kunststoffhohlprofil
stabilisieren, was temperaturbedingte Verwerfungen vermeiden und die Stabilität des
Profilrahmens erhöhen kann. Zudem kann damit durch die doppelte formschlüssige Verbindung
die Anzahl an erforderlichen Halteteilen bzw. Clips verringert werden, was die Konstruktion
des Profilrahmens vereinfachen und in seinen Herstellkosten reduzieren kann.
[0006] Im Allgemeinen wird erwähnt, dass die formschlüssige Verbindung von Profilschenkel
und Halteteil als Schnappverbindung ausgeführt sein kann.
[0007] Eine Art Einspannung des Profilschenkels zwischen den beiden formschlüssigen Verbindungen
kann geschaffen werden, wenn ein mit dem Halteteil zusammenwirkender Rastkopf des
Profilschenkels von der anderen, als der die Rastnase aufweisenden Schenkelseite absteht.
[0008] Insbesondere können sich beide Verbindungselemente der Schnappverbindung, nämlich
Rastnase und Rastkopf, gegenseitig in der Abstützung unterstützen, wenn der Profilschenkel
T-förmig ausgebildet ist, wobei die Rastnase an den Rastkopf anschließt. Ein besonders
standfester Profilrahmen kann dadurch geschaffen werden.
[0009] Die Belastbarkeit des formschlüssigen Verbunds zwischen Metallprofil und Kunststoffhohlprofil
kann erhöht werden, wenn das Kunststoffhohlprofil zwei Hinterschneidungen und das
Metallprofil zwei Profilschenkel aufweisen, deren Rastnasen je eine der Hinterschneidungen
hintergreifen. Ein besonders standfester Profilrahmen kann dadurch ermöglicht werden.
[0010] Die Anzahl an Halteteilen kann noch weiter reduziert werden, wenn ein Halteteil mit
beiden Profilschenkeln zur Ausbildung der formschlüssigen Verbindung zusammenwirkt.
Auf diese Weise kann der Profilrahmen somit konstruktiv vereinfacht werden.
[0011] Weist das Kunststoffhohlprofil eine zurückspringende Aufnahme auf, in welcher Aufnahme
das Halteteil eingesetzt ist, kann unter Vermeidung eines abstehenden Halteteils ein
schmaler und kompakter Profilrahmen ermöglicht werden. Außerdem kann damit die Profilform
des Metallprofils an seiner Außenkontur verbessert wölbungsfrei ausgeführt werden,
was die Schutzbeplankung des Kunststoffhohlprofils gegenüber Umwelteinflüssen verbessen
kann.
[0012] Vereinfache Konstruktionsverhältnisse können geschaffen werden, wenn der Aufnahmestege
bzw. die Aufnahmestege der Aufnahme die jeweilige Hinterschneidung ausbildet bzw.
ausbilden. So kann auch erreicht werden, dass die Aufnahme spiegelsymmetrisch ausgeführt
sein kann.
[0013] Die Bedingungen bei der Montage des Metallprofils können erheblich erleichtert werden,
wenn die Metallprofile einen einstückigen Rahmen ausbilden, der auf das Kunststoffhohlprofil
aufgesteckt werden kann. Diese konstruktive Vereinfachung kann zu einem besonders
kostengünstigen Profilrahmen führen.
[0014] Ist an jedem Schenkel des Profilrahmens ein Halteteil mittig vorgesehen, kann die
gegenseitige Abstützung des Metallprofils am Hohlprofil verbessert und damit Querkräften
in der Relativbewegung der Profile besonders vorteilhaft entgegengewirkt werden. Dies
kann zu einem besonders standfesten Profilrahmen führen. Vorteilhaft kann das Metallprofil
die Außenschale des Profilrahmens ausbilden, um das Kunststoffhohlprofil vor Beschädigungen
und Umwelteinflüssen zu schützen.
[0015] Eine vereinfachte Handhabung bei der Montage des Metallprofils am Kunststoffhohlprofil
kann sich ergeben, wenn das Halteteil einen federnden Steg aufweist, der mit dem Rastkopf
des Profilschenkels für eine formschlüssige Verbindung zusammenwirkt.
[0016] In den Figuren ist beispielsweise der Erfindungsgegenstand anhand eines Ausführungsbeispiels
näher dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine teilweise aufgerissene Frontansicht auf ein Fenster,
Fig. 2 eine abgerissene Schnittansicht nach II-II der Fig. 1,
Fig. 3 eine vergrößerte und abgerissene Detailansicht der Fig. 1 und
Fig. 4 eine vergrößerter und abgerissene Detailansicht der Fig. 2.
[0017] Das nach Fig. 1 beispielsweise dargestellte Fenster 1 weist einen Fensterflügel 2
mit einer Isolierverglasung 3 und einen Profilrahmen 4 auf, der als Blendrahmen für
den Fensterflügel 2 dient. Der Profilrahmen 4 ist als Verbundprofil ausgeführt, wofür
zwei Profile, nämlich ein Kunststoffhohlprofil 5 und ein Metallprofil 6, über ein
clipförmiges Halteteil 7 formschlüssig miteinander verbunden sind - neben einer formschlüssigen
Verbindung ist im Allgemeinen auch vorstellbar, einen Kraftformschluss als Verbindungsart
zu verwenden.
[0018] Zur Ausbildung des Formschlusses ist am Metallprofil 6 ein Profilschenkel 8 vorgesehen,
über dessen Rastkopf 9 ein federnder Steg 10 des Halteteils 7 schnappt, wie dies in
der Fig. 4 im Detail zu entnehmen ist. Um höchste Formgenauigkeit und höchste Standfestigkeit
gegenüber Belastungen auf das Verbundprofil bzw. den Profilrahmen 4 sicherzustellen,
bildet das Kunststoffhohlprofil 5 eine Hinterschneidung 11 aus, die als Ansatz zur
Ausbildung einer weiteren formschlüssige Verbindung mit dem Profilschenkel 8 genutzt
wird. Diese Hinterschneidung 11 wird nämlich von einer Rastnase 12, die vom mit dem
Halteteil 7 zusammenwirkenden Profilschenkel 8 ausgebildet wird, formschlüssig hintergriffen.
Die Hinterschneidung 11 dient zudem als Linearführung der beiden formschlüssig verbundenen
Profile 5 und 6. Eine hohe Standfestigkeit des Profilrahmens 4 ist damit gewährleistet.
[0019] Da zudem der mit dem Halteteil zusammenwirkende Rastkopf 9 des Profilschenkels 8
von der anderen, als der die Rastnase 12 aufweisenden Schenkelseite absteht, bildet
sich eine Verspannung des Profilschenkels 8 am Kunststoffhohlprofil 5 aus. Indem die
Rastnase 12 an den Rastkopf 9 anschließt, ergibt sich eine konstruktiv einfache T-Form
des Profilschenkels 8.
[0020] Wie den Figuren 2 und 4 weiter zu entnehmen, bildet das Kunststoffhohlprofil 5 eine
zurückspringende Aufnahme 13 aus, deren beide Aufnahmestege 14 zwei Hinterschneidungen
11, 15 ausformen.
[0021] Die Tiefe der Aufnahme 13 ist derart gestaltet, dass das Halteteil 7 in diese Aufnahmen
13 eingesetzt. Für konstruktive Einfachheit ist diese Aufnahme 13 zudem spiegelsymmetrisch
ausgeführt.
[0022] Die zusätzliche Hinterscheidungen 15 der Aufnahme 13 wird von einem weiteren Profilschenkel
16 genutzt, den formschlüssigen Verbund mit dem Kunststoffhohlprofil 5 zu verbessern.
Der zum Profilschenkel 8 spiegelsymmetrische Profilschenkel 16 hintergreift auch hier
mit seiner Rastnase 12 die Hinterschneidung 15. Zudem verrastet der Rastkopf 9 des
Profilschenkels 16 mit dem federnden Steg 10 des Halteteils 7, welches auch für den
formschlüssigen Verbund mit dem Profilschenkel 8 dient. Dadurch kann beispielsweise
die Anzahl der Halteteile 7 deutlich reduziert werden. Zudem erhöht sich mit Hilfe
der auf beide Profilschenkel 8, 16 wirkenden Halteteils 7 die Vorteile einer selbsttätigen
Zentrierung am Metallprofil 6 unter erhöhter gegenseitiger Verspannung der Profilschenkel
8, 16.
[0023] Durch den federnden Steg 10 des Halteteils 7 ist es auch möglich, das dass die Metallprofile
6 einen einstückigen Rahmen 18 ausbilden, in dem diese Profile 6 stoffschlüssig verbunden
werden, wie in der Fig. 1 als strichlierte Kante zwischen den Profilen 6 zu erkennen.
Dieser einstückigen Rahmen 18 kann dann auf das Kunststoffhohlprofil 5 aufgeschnappt
bzw. mit diesem verrastet werden. Das Metallprofil 4 kann dadurch das Kunststoffhohlprofil
5 ohne Spaltmaße abdecken. Wenn das Metallprofil 6 zudem die Außenschale des Profilrahmens
4 ausbildet, kann sich ein besonders guter Schutz vor witterungsbedingten Belastungen
ergeben.
[0024] Aufgrund der besonderen formschlüssigen Verbindung der beiden Profilschenkel 8, 16
mit den Hinterscheidungen 11, 15 der Ausnehmung 13 reicht ein Halteteil 7 je Schenkel
17 des Profilrahmens 4 aus, das Metallprofil 6 am Kunststoffprofil 5 ausreichend fest
zu halten. Die Halteteile 7 sind mittig am jeweiligen Schenkel 17 des Profilrahmens
4 vorgesehen. Selbstverständlich können bei Profirahmen mit größeren Abmessungen aber
auch mehrere Halteteile pro Schenkel 17 vorgesehen sein.
[0025] Des Weiteren wird erwähnt, dass der Übersichtlichkeit halber die Dichtungen zwischen
dem Fensterflügel 2 und dem Profilrahmen 4 weggelassen wurden.
[0026] Der Fensterflügel 2 weist mehrere Flügelprofile 19, 20 auf - das erste Flügelprofile
19 aus einem Kunststoffwerkstoff und das zweite Flügelprofile 20 aus einem Metallwerkstoff,
der das erste Flügelprofile 19 verkleidet. Beide Flügelprofile 19, 20 werden von einem
Fensterflügelclips 21 zusammengehalten. Weiter wird im Allgemeinen erwähnt, dass das
Kunststoffhohlprofil 5 in seinen Hohlraum bzw. Hohlräumen nicht näher dargestellte
Verstärkungsprofile bzw. -einsätze aufweisen kann.
1. Profilrahmen, insbesondere Blendrahmen, für ein Fenster (1), eine Tür oder dgl. mit
einem Kunststoffhohlprofil (5), das mindestens eine Hinterschneidung (11, 15) aufweist,
mit mindestens einem am Kunststoffhohlprofil (5) befestigten Halteteil (7), insbesondere
Clip, und mit mindestens einem Metallprofil (6), das mindestens einen Profilschenkel
(8, 16) aufweist, der mit dem Halteteil (7) für eine zumindest formschlüssige Verbindung
mit dem Kunststoffhohlprofil (5) zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass der mit dem Halteteil (7) zusammenwirkende Profilschenkel (8, 16) mindestens eine
Rastnase (12) aufweist, die die Hinterschneidung (11, 15) des Kunststoffhohlprofils
(5) formschlüssig hintergreift.
2. Profilrahmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein mit dem Halteteil (7) zusammenwirkender Rastkopf (9) des Profilschenkels (8,
16) von der anderen, als der die Rastnase (12) aufweisenden Schenkelseite absteht.
3. Profilrahmen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Profilschenkel (8, 16) T-förmig ausgebildet ist, wobei die Rastnase (12) an den
Rastkopf (9) anschließt.
4. Profilrahmen nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoffhohlprofil (5) zwei Hinterschneidungen (11, 15) und das Metallprofil
(6) zwei Profilschenkel (8, 16) aufweisen, deren Rastnasen (12) je eine der Hinterschneidungen
(11, 15) hintergreifen.
5. Profilrahmen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Halteteil (7) mit beiden Profilschenkeln (8, 16) zur Ausbildung der formschlüssigen
Verbindung zusammenwirkt.
6. Profilrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoffhohlprofil (5) eine zurückspringende Aufnahme (13) aufweist, in welcher
Aufnahme (13) das Halteteil (7) eingesetzt ist.
7. Profilrahmen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmestege (14) bzw. die Aufnahmestege (14) der Aufnahme (13) die jeweilige
Hinterschneidung (11, 15) ausbildet bzw. ausbilden.
8. Profilrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallprofile (6) einen einstückigen Rahmen (18) ausbilden.
9. Profilrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an jedem Schenkel (17) des Profilrahmens (4) ein Halteteil (7) mittig vorgesehen
ist.
10. Profilrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallprofil (6) die Außenschale des Profilrahmens (4) ausbildet.
11. Profilrahmen nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteteil (7) einen federnden Steg (10) aufweist, der mit dem Rastkopf (12) des
Profilschenkels (8, 16) für eine formschlüssige Verbindung zusammenwirkt.