(19)
(11) EP 2 657 615 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.10.2013  Patentblatt  2013/44

(21) Anmeldenummer: 12401070.3

(22) Anmeldetag:  27.04.2012
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F24C 15/20(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder: Miele & Cie. KG
33332 Gütersloh (DE)

(72) Erfinder:
  • Bollmers, Wolfgang
    59302 Oelde (DE)
  • Harms, Wilko Dr.
    59609 Anröchte (DE)
  • Micheel, Jens
    49196 Bad Laer (DE)
  • Sonntag, Antje
    44625 Herne (DE)

   


(54) Gargerät und Katalysatoreinrichtung


(57) Die Erfindung betrifft ein Gargerät mit einem Garraum und einer Katalysatoreinrichtung sowie eine Katalysatoreinrichtung. Die Katalysatoreinrichtung umfasst ein katalytisch aktives Material und einen porösen Körper.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gargerät mit einer Katalysatoreinrichtung sowie eine Katalysatoreinrichtung.

[0002] Bei der Zubereitung von Gerichten in einem Gargerät kommt es regelmäßig zur Bildung eines wasser- und fetthaltigen Dunstes und unerwünschter Gerüche. Dieser Dunst, auch als Wrasen bezeichnet, setzt sich häufig an der Innenseite einer Garraummuffel ab und führt zu schlecht entfernbaren Ablagerungen. Aus dem Stand der Technik sind daher Gargeräte bekannt geworden, welche den Wrasen aus dem Garraum abführen und somit eine Verschmutzung der Innenseite der Garraummuffel wenigstens teilweise verhindern. Nachteilig an einer solchen Abführung des Wrasens ist, dass sich der Wrasen außerhalb des Garraums niederschlägt. So kommt es in der Umgebung des Gargerätes wie beispielsweise an Bedienelementen und an Küchenschränken oder Wänden regelmäßig zu fetthaltigen Ablagerungen. Ebenso steigt die Konzentration an unerwünschten Gerüchen in Räumen wie z.B. in Küchen und Wohnküchen an.

[0003] Es sind daher Gargeräte bekannt geworden, welche den Wrasen mit einer Katalysatoreinrichtung aufreinigen können. Dazu wird der Wrasen in der Regel durch eine stark erhitzte Katalysatoreinrichtung geführt. Die Hitze führt zu Umwandlungsreaktionen von Bestandteilen des Wrasen, wodurch sich der Anteil an fettigen und geruchsbelästigenden Stoffen im Wrasen reduziert. Die Katalysatoreinrichtung weist dabei meistens wenigstens ein katalytisch aktives Material auf, welches diese Umwandlungsreaktionen unterstützt bzw. katalysiert. Besonders wichtig für solche Katalysereaktionen und damit auch für die Reinigungswirkung ist, dass das katalytisch aktive Material mit dem Wrasen und dessen Bestandteilen, im Allgemeinen auch als Reaktanden bezeichnet, ausreichend häufig und ausreichend lange in Kontakt kommt.

[0004] In der Regel benötigen Katalysatoreinrichtungen in Gargeräten Heizquellen, welche die nötigen Betriebstemperaturen von teilweise über 500°C aufbringen, da bei niedrigen Betriebstemperaturen die Reinigungswirkung vieler Katalysatoreinrichtungen häufig sehr gering ist. Das Beheizen der Katalysatoreinrichtungen ist zudem aufwendig, da die Hitze gleichmäßig über die Katalysatoreinrichtung bzw. das katalytisch aktive Material verteilt werden sollte. Ansonsten können besonders heiße Bereiche, sog. Hot Spots, auftreten, welche zu lokalen Zerstörungen oder Veränderungen des katalytisch aktiven Materials bzw. der katalytisch aktiven Beschichtung führen können. So kann sich an den zu stark beheizten Bereichen bzw. an dem besonders heißen Bereichen das katalytisch aktive Material, welches häufig Edelmetalle umfasst, etwa derart verändern, dass es zum Beispiel zur Kugelbildung kommt, wodurch sich die Oberfläche des katalytisch aktiven Materials und somit die Kontaktfläche für den Wrasen und dessen Bestandteile verringert, so dass die Reinigungswirkung der Katalysatoreinrichtung nachlässt. Da das katalytisch aktive Material der Katalysatoreinrichtung häufig Edelmetalle umfasst, kann ein solcher Verschleiß besonders kostenintensiv sein.

[0005] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Gargerät mit einer Katalysatoreinrichtung sowie eine Katalysatoreinrichtung zur Verfügung zu stellen, wobei die Katalysatoreinrichtung eine verbesserte Reinigungswirkung aufweist.

[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Gargerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch eine Katalysatoreinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 11. Bevorzugte Merkmale sind Gegenstand der Unteransprüche. Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der allgemeinen Beschreibung der Erfindung und der Beschreibung der Ausführungsbeispiele.

[0007] Das erfindungsgemäße Gargerät weist wenigstens einen Garraum und wenigstens eine Katalysatoreinrichtung mit wenigstens einem katalytisch aktiven Material auf. Die Katalysatoreinrichtung umfasst dabei wenigstens einen wenigstens teilweise porösen Körper.

[0008] Das erfindungsgemäße Gargerät hat viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil ist, dass die Katalysatoreinrichtung wenigstens einen Körper umfasst, welcher wenigstens teilweise porös ist. Ein poröser Körper weist viele Hohlräume sowie Wände bzw. Zellwände auf und hat dadurch eine große Oberfläche im Verhältnis zu seinem Volumen. Daher bietet ein solcher Körper eine große Kontaktfläche.

[0009] Besonders vorteilhaft und bevorzugt ist, dass die Kontaktfläche wenigstens teilweise katalytische Eigenschaften besitzt. Sehr bevorzugt ist auch, dass wenigstens ein wenigstens teilweise katalytisch aktives Material in und/oder an und/oder auf den Wänden bzw. Zellwänden des porösen Körpers vorgesehen ist. Durch die große Kontaktfläche kann das katalytisch aktive Material mit den Reaktanden und insbesondere mit dem Wrasen und dessen Bestandteilen besonders häufig und besonders lange in Kontakt kommen. Die große Kontaktfläche wirkt sich somit sehr vorteilhaft auf die Reinigungswirkung der Katalysatoreinrichtung aus.

[0010] Weiterhin weist der poröse Körper Poren bzw. insbesondere Kanäle auf und ist wenigstens teilweise durchströmbar. Die Strömungswege bzw. Strömungsverbindungen verlaufen insbesondere wenigstens teilweise nicht-parallel zueinander und/oder sind nicht-linear zueinander angeordnet. Der poröse Körper kann auch Labyrinth-artige Strömungswege aufweisen. Dadurch kommt es zu vielen Verwirbelungen und turbulenten Strömungen, wenn der poröse Körper von zu reinigendem Wrasen bzw. von einem Luftstrom mit einem zu reinigenden Wrasen durchströmt wird. Das ist besonders von Vorteil, da solche Verwirbelungen bzw. Strömungen das Zusammentreffen von Reaktanden mit der Kontaktfläche des porösen Körpers bzw. dem katalytisch aktiven Material begünstigen. Dadurch kann eine besonders gute Reinigungswirkung der Katalysatoreinrichtung erzielt werden.

[0011] Ein Gargerät mit einer derart ausgestalteten Katalysatoreinrichtung setzt weniger unangenehme Gerüche frei und der Wrasen enthält nach der Katalyse weniger fettige Stoffe, wodurch das Gargerät erheblich weniger verschmutzt. Auch der freigesetzte Wrasen verursacht weniger Schmutz- und Fettablagerungen in der Umgebung, z. B. an Möbeln und Wänden.

[0012] Bevorzugt ist, dass die Katalysatoreinrichtung im Wesentlichen aus wenigstens einem porösen Körper besteht. Möglich ist aber auch, dass der poröse Körper nur einen Teil der Katalysatoreinrichtung darstellt. Der poröse Körper kann vorzugsweise als zylindrischer Körper ausgebildet sein. Vorzugsweise ist der poröse Körper und insbesondere die Größe sowie die Form des porösen Körpers auf die Anforderungen der Katalysatoreinrichtung bzw. des Gargerätes angepasst. Vorteilhaft ist, dass ein poröser Körper leicht bearbeitet und/oder entsprechend hergestellt bzw. angepasst werden kann.

[0013] Die Katalysatoreinrichtung kann insbesondere wenigstens ein Gehäuse für wenigstens einen des wenigstens einen porösen Körpers umfassen. Auch das Gehäuse kann insbesondere zylindrisch sein und ist vorzugsweise auf die Größe sowie die Form des porösen Körpers angepasst.

[0014] Der poröse Körper kann auch ein Schaumkörper und insbesondere ein geschäumter Festkörper sein. Vorzugsweise ist der poröse Körper wenigstens teilweise offenporig und/oder offenzellig ausgebildet. Der poröse Körper kann auch als Schwamm oder Schwamm-ähnlicher Körper ausgebildet sein. Möglich ist auch ein wabenartiger Körper und/oder ein Körper, welcher mehrere wabenartige Strukturen hintereinander und/oder übereinander gelagert aufweist.

[0015] Der poröse Körper kann teilweise oder im Wesentlichen vollständig aus wenigstens einem Metall bestehen. Der poröse Körper kann aus wenigstens einer Metalllegierung und/oder wenigstens einem gesinterten Metall gebildet sein. Ebenfalls möglich und bevorzugt ist Aluminium und/oder eine Aluminiumlegierung und/oder ein gesintertes Aluminiummaterial.

[0016] Möglich ist aber auch ein poröser Körper wenigstens teilweise aus wenigstens einem Keramikmaterial und/oder einem Glaskeramikmaterial und/oder einem anderen geeigneten Material wie vorzugsweise ein Kunststoffmaterial. Dabei kann der poröse Körper wenigstens teilweise ein Keramikmaterial umfassen und/oder aus einem solchen gebildet sein. Das Keramikmaterial kann auch durch ein Strangpressverfahren hergestellt sein. Ebenfalls möglich sind andere geeignete Sinterwerkstoffe.

[0017] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist der poröse Körper wenigstens teilweise aus einem Aluminiumschaum gebildet oder umfasst einen solchen. Das ist besonders vorteilhaft für Katalysatoreinrichtungen, welche beheizt werden, um eine geeignete Betriebstemperatur zu erreichen. Aluminium hat gute Wärmeleiteigenschaften. Ein Körper aus Aluminiumschaum kann daher recht gleichmäßig erhitzt werden. Dadurch können Bereiche mit sehr hohen Temperaturen bzw. "Hot spots", welche zu einem erhöhten Verschleiß oder gar einer Zerstörung der Katalysatoreinrichtung bzw. des katalytisch aktiven Materials führen, besser vermieden werden. Ebenfalls von Vorteil ist, dass Aluminium bzw. Aluminiumschaum einfach zu bearbeiten ist, wodurch Herstellungs- und Montagekosten eingespart werden können.

[0018] In einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung ist der poröse Körper dazu geeignet und ausgebildet, wenigstens teilweise als Träger für wenigstens ein katalytisch aktives Material zu dienen. Das katalytisch aktive Material kann im Wesentlichen direkt auf den porösen Körper aufgebracht sein, beispielsweise durch ein Tauchverfahren oder dergleichen. Der poröse Körper kann auch indirekt als Träger für das katalytisch aktive Material dienen. Dabei kann beispielsweise wenigstens eine Beschichtung oder dergleichen zwischen dem porösen Körper und dem katalytisch aktiven Material aufgebracht sein. Möglich ist aber auch, dass der poröse Körper selbst wenigstens teilweise katalytische Eigenschaften besitzt und/oder als wenigstens teilweise katalytisch aktives Material geeignet und ausgebildet ist. Der poröse Körper weist in allen Fällen eine große Oberfläche im Verhältnis zu seinem Volumen auf, daher eignet er sich besonders gut als Träger für ein katalytisch aktives Material.

[0019] Das katalytisch aktive Material kann wenigstens ein Edelmetall und/oder wenigstens eine Edelmetalllegierung und insbesondere wenigstens teilweise Palladium und/oder wenigstens teilweise Platin umfassen. Möglich ist auch, dass das katalytisch aktive Material wenigstens ein sonstiges Metall und/oder wenigstens ein Übergangsmetall und/oder wenigstens eine Legierung umfasst. Möglich sind auch Metallkomplexe und andere Metallverbindungen sowie Materialien, welche eine geeignete katalytische Aktivität aufweisen.

[0020] Die Katalysatoreinrichtung ist insbesondere wenigstens teilweise beheizbar ausgebildet. Vorzugsweise umfasst die Katalysatoreinrichtung wenigstens eine Heizquelle. Die Heizquelle ist insbesondere dazu geeignet und ausgebildet, die Katalysatoreinrichtung und insbesondere wenigstens teilweise das katalytisch aktive Material auf eine Betriebstemperatur aufzuheizen. Möglich ist wenigstens eine elektrische Heizquelle und/oder wenigstens eine andere Heizquelle wie beispielsweise eine gasbetriebene Heizquelle. Diese Ausgestaltungen sind besonders vorteilhaft, da die vorgeschriebene Betriebstemperatur der Katalysatoreinrichtung zügig erreicht werden kann und dadurch früher eine gute Reinigungswirkung der Katalysatoreinrichtung eintritt.

[0021] Die Katalysatoreinrichtung kann auch ohne Heizquelle ausgeführt sein und/oder passiv beheizbar ausgebildet sein. Beispielsweise kann die Beheizung auch wenigstens teilweise durch wenigstens eine Heizquelle erfolgen, welche insbesondere zum Beheizen des Garraums dient. Dabei kann die Katalysatoreinrichtung insbesondere so angeordnet sein, dass die Heizquelle zum Beheizen des Garraums nutzbar ist und/oder die Wärme des aufgeheizten Garraums für die Erhitzung der Katalysatoreinrichtung einsetzbar ist. Möglich ist, dass die Katalysatoreinrichtung dazu beispielsweise im oder in der Nähe des Garraums angeordnet ist.

[0022] Es ist weiterhin möglich und bevorzugt, dass die Katalysatoreinrichtung wenigstens eine Wärmeverteileinrichtung aufweist. Die Wärmeverteileinrichtung kann dabei wenigstens teilweise zwischen der Heizquelle und der Katalysatoreinrichtung und/oder zwischen der Heizquelle und dem porösen Körper angeordnet sein. Vorzugsweise ist die Wärmeverteileinrichtung wenigstens teilweise als Sieb und/oder wenigstens teilweise als Gitter ausgeführt und ist insbesondere wenigstens teilweise durchströmbar. Eine Wärmeverteileinrichtung ist besonders vorteilhaft, da die Wärme, welche der Katalysatoreinrichtung zugeführt wird, im Wesentlichen gleichmäßig verteilt wird. Dadurch erreichen im Wesentlichen alle Bereiche des Schaumkörpers zügig die notwendige Betriebstemperatur.

[0023] In einer weiteren besonders bevorzugten Weiterbildung weist die Katalysatoreinrichtung wenigstens eine Strömungsverbindung zum Garraum und/oder zu einem Abluftkanal des Garraums auf. Besonders bevorzugt ist die Katalysatoreinrichtung so angeordnet und ausgebildet, dass beim Garvorgang entstehende Gase sowie Dämpfe und insbesondere der Wrasen mit dem katalytisch aktiven Material der Katalysatoreinrichtung wenigstens teilweise in Kontakt kommen. Dabei kann die Katalysatoreinrichtung wenigstens teilweise innerhalb des Garraums angeordnet sein. Möglich ist auch, dass die Katalysatoreinrichtung außerhalb des Garraums angeordnet ist und mit wenigstens einem Abluftkanal des Garraums wenigstens teilweise in Strömungsverbindung steht.

[0024] Es ist ebenfalls bevorzugt, dass der Wrasen wenigstens teilweise aufgrund eines Druckgefälles durch die Katalysatoreinrichtung geführt werden kann. Das Druckgefälle ist dabei insbesondere zwischen der in Strömungsrichtung dem Garraum zugewandten Seite, dem Eingang, und der dem Garraum abgewandten Seite, dem Ausgang, der Katalysatoreinrichtung. Es ist auch möglich, dass der Wrasen wenigstens teilweise durch einen Unterdruck im Abluftkanal und/oder einen Überdruck im Garraum, wie er beispielsweise beim Dampfgaren auftreten kann, durch die Katalysatoreinrichtung geführt wird.

[0025] Der Wrasen kann wenigstens teilweise aktiv der Katalysatoreinrichtung zugeführt bzw. durch die Katalysatoreinrichtung geführt werden. Dazu ist insbesondere wenigstens eine Lüftereinrichtung vorgesehen. Es ist möglich und bevorzugt, dass wenigstens eine bereits vorhandene Lüftereinrichtung im Gargerät und insbesondere eine Lüftereinrichtung zur Ableitung von Luft aus dem Garraum und/oder zur Gerätekühlung wenigstens teilweise verwendbar ist. Möglich ist auch eine wenigstens teilweise Zuführung von Wrasen zur Katalysatoreinrichtung über andere Einrichtungen, welche eine Strömung der Garraumluft verursachen, wie beispielsweise ein Gebläse einer Umluftheizquelle. Der Wrasen kann auch wenigstens teilweise passiv zu der Katalysatoreinrichtung strömen, z. B. durch Konvektion durch einen Wärmegradienten.

[0026] Die erfindungsgemäße Katalysatoreinrichtung ist insbesondere für ein Haushaltsgerät und vorzugsweise für ein Gargerät geeignet und eingerichtet und weist wenigstens ein katalytisch aktives Material auf. Die Katalysatoreinrichtung umfasst dabei wenigstens einen porösen Körper. Vorzugsweise ist die Katalysatoreinrichtung wenigstens teilweise derart ausgebildet, wie es zuvor beschrieben wurde.

[0027] Weitere Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das nun mit Bezug auf die beiliegenden Figuren erläutert wird.

[0028] In den Figuren zeigen:
Figur 1
eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Gargerätes in einer geschnittenen Seitenansicht;
Figur 2
eine schematische Darstellung einer Garraummuffel mit einer Katalysatoreinrichtung;
Figur 3
eine schematische Darstellung der Katalysatoreinrichtung aus Figur 2;
Figur 4
die Katalysatoreinrichtung aus Figur 3 in einer geschnittenen Seitenansicht;
Figur 5
eine Darstellung einer anderen Katalysatoreinrichtung mit einer Wärmeverteileinrichtung in einer geschnittenen Seitenansicht; und
Figur 6
eine Darstellung wie in Figur 4 in einer weiteren Ausführungsform.


[0029] In Figur 1 ist ein erfindungsgemäßes Gargerät 1 in einer geschnittenen Seitenansicht dargestellt. Das Gargerät 1 kann von einem Benutzer über eine Bedieneinrichtung 104 bedient werden und hat einen Garraum 2, welcher von einer Tür 106 verschlossen werden kann. Der Garraum 2 ist von einer Garraummuffel 101 umgeben. Im Garraum 2 ist eine Heizquelle 17 angebracht, die hier als Umluftheizquelle ausgeführt ist und zum Garen von Speisen vorgesehen ist. Weitere Heizquellen, wie ein Oberhitzeheizkörper und ein Unterhitzeheizkörper sowie eine Mikrowellenheizquelle und dergleichen können vorgesehen sein.

[0030] Außerhalb des Garraums 2 befindet sich eine Katalysatoreinrichtung 3, welche hier an einer Außenseite der Garraummuffel 101 angebracht ist und zur Reduzierung von insbesondere fettigen und/oder geruchsbelästigenden Stoffen des Wrasens dient. Die Garraummuffel 101 hat an einer Stelle, an welcher sich die Katalysatoreinrichtung 3 befindet, eine Öffnung, wodurch die Katalysatoreinrichtung 3 mit dem Garraum 2 in Strömungsverbindung steht. Die Katalysatoreinrichtung 3 steht weiterhin über den Verbindungskanal 107 mit dem Abluftkanal 103 in Strömungsverbindung. In dem Abluftkanal 103 befindet sich ein Lüfter 102, welcher Luft aus der Umgebung ansaugt und mit einer Strömung aus dieser Luft insbesondere wärmeempfindliche Komponenten wie beispielsweise die Elektronikbox 105 kühlt. Die erwärmte Luft wird durch den Abluftkanal 103 wieder nach Außen in die Umgebung des Gargerätes 1 abgeführt.

[0031] Der Abluftkanal 103 weist an einer Stelle, an welcher der Verbindungskanal 107 in den Abluftkanal 103 eintritt, eine Verengung auf. Diese Verengung führt zu einer Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit der durchströmenden Luft, wodurch ein Unterdruck entsteht, durch welchen Luft aus dem Verbindungskanal 107 angesaugt wird. Durch eine solche Einrichtung, auch als Venturi-Düse 108 bekannt, ist es hier möglich, Luft und insbesondere den Wrasen aus dem Garraum 2 anzusaugen und durch den Abluftkanal 103 nach außen abzuführen. Besonders vorteilhaft an dieser Ausgestaltung ist, dass die Luft bzw. der Wrasen auf diesem Weg auch durch die Katalysatoreinrichtung 3 strömen muss und dabei durch die Katalysatoreinrichtung 3 aufgereinigt bzw. umgewandelt werden kann. Ein weiterer Vorteil an einer solchen Ausgestaltung mit der Venturi-Düse 108 ist, dass der Wrasen aktiv durch die Katalysatoreinrichtung 3 geführt werden kann, ohne dass dazu eine zusätzliche Lüftungseinrichtung oder dergleichen eingesetzt werden muss. Dadurch können erhebliche Herstellungs- und Montagekosten eingespart werden.

[0032] Die Figur 2 zeigt eine Garraummuffel 101 mit einer Katalysatoreinrichtung 3 an der oberen Außenseite. Es sind aber auch andere Stellen für die Anbringung der Katalysatoreinrichtung 3 möglich. Die Katalysatoreinrichtung 3 ist in Figur 3 näher dargestellt. Die Komponenten im Inneren der Katalysatoreinrichtung 3 und insbesondere der poröse Körper 4 sowie das katalytisch aktive Material 13 sind hier von einem Gehäuse 9 umgeben und daher nicht sichtbar. Das Gehäuse 9 weist wenigstens eine und insbesondere mehrere Durchströmöffnungen auf, sodass Luft und insbesondere den Wrasen durch die Katalysatoreinrichtung 3 geführt werden kann.

[0033] Weiterhin ist die Katalysatoreinrichtung 3 beheizbar ausgeführt und hat eine Heizquelle 7 zum Aufheizen auf eine Betriebstemperatur. Ein hier nicht sichtbarer Teil der Heizquelle 7 befindet sich im Inneren der Katalysatoreinrichtung 3. Der hier sichtbare Teil der Heizquelle 7 ist außerhalb des Gehäuses 9 angeordnet und dient z. B. zur Verbindung mit einer Energiequelle und insbesondere einer Stromquelle.

[0034] Die Katalysatoreinrichtung 3 aus Figur 3 ist in Figur 4 in einer quer geschnittenen Ansicht dargestellt. Das Gehäuse 9 umgibt die Heizquelle 7 und den porösen Körper 4. Der poröse Körper 4, welcher hier als Aluminiumschaum 5 ausgebildet ist, dient als Träger für das katalytisch aktive Material 13. Das katalytisch aktive Material 13 umfasst insbesondere wenigstens ein Edelmetall wie beispielsweise Platin und/oder Palladium und ist auf den Aluminiumschaum 5 aufgebracht. Die Heizquelle 7 ist hier als Heizspirale ausgebildet und befindet sich unterhalb des Aluminiumschaums 5. Eine solche Ausgestaltung ist besonders vorteilhaft, da die Heizquelle 7 die Heizleistung im Wesentlichen direkt und über einen größeren Bereich an den Aluminiumschaum 5 weitergeben kann. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Aluminiumschaum 5 eine gute Wärmeleitfähigkeit besitzt und sich dadurch zügig und im Wesentlichen gleichmäßig durch die Heizquelle 7 erhitzen lässt.

[0035] Im Betrieb tritt nun Luft mit dem Wrasen vorzugsweise von unten in die Katalysatoreinrichtung 3 ein. Beim Durchströmen des porösen Körpers 4 kommt die Luft und insbesondere der Wrasen in Kontakt mit dem katalytisch aktiven Material 13, welches auf dem porösen Körper 4 aufgebracht ist. Der Kontakt führt zu einer Katalyse von Umwandlungsreaktionen, bei welchen insbesondere fettige und/oder geruchsbelästigende Stoffe eines Wrasens aufgespalten bzw. vermindert werden. Die dabei frei werdende Reaktionswärme wird zur Beheizung der Katalysatoreinrichtung 3 genutzt. Anschließend strömt die aufgereinigte Luft zusammen mit den Reaktionsprodukten an der Oberseite der Katalysatoreinrichtung 3 durch wenigstens eine Gehäuseöffnung wieder aus.

[0036] Innerhalb des porösen Körpers 4 wird die eingeströmte Luft mit dem Wrasen auf viele nichtlineare Kanäle des porösen Körpers 4 verteilt, was zu einer chaotischen bzw. turbulenten Strömung 10 führt (angedeutet durch Pfeile 10 in Figur 4). Die eingeströmte Luft bzw. der Wrasen werden im porösen Körper mehrfach umgelenkt und verwirbelt. Eine Strömung 10 kann auch teilweise in mehrere Strömungen 10 bzw. Querströmungen aufgeteilt werden, welche dann durch unterschiedliche Kanäle strömen. Es können auch mehrere Strömungen 10 und Querströmungen miteinander in Kontakt kommen und gemeinsam durch einen Kanal strömen. Eine solche Verteilung der Strömung 10 ist hier sehr vorteilhaft und führt zu einer verbesserten Durchmischung. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass fettige und/oder geruchsbelästigende Bestandteile des Wrasens mit dem katalytisch aktiven Material 13 in Kontakt kommen, wodurch eine vollständigere Umwandlung erzielt wird.

[0037] In Figur 5 ist eine quer geschnittene, schematische Ansicht einer Katalysatoreinrichtung 3 mit einem porösen Körper 4 gezeigt, wobei der poröse Körper 4 aus einem Keramikmaterial 6 gebildet ist. Zwischen dem porösen Körper 4 und der Heizquelle 7 ist eine Wärmeverteileinrichtung 8 angeordnet. Die Wärmeverteileinrichtung 8 ist hier als ein Gitter ausgebildet, welches die Strömungswege durch die Katalysatoreinrichtung 3 nicht blockiert. Die Wärmeverteileinrichtung ist vorzugsweise aus einem gut Wärme leitenden Material gefertigt. Im Betrieb wird durch die Heizquelle 7 die Wärmeverteileinrichtung 8 erhitzt, welche die Hitze im Wesentlichen gleichmäßig an den porösen Körper 4 weitergibt. Eine derartige Ausgestaltung ist bei porösen Körpern 4 aus Keramikmaterial 6 oder aus einem anderen Material mit einer geringeren Wärmeleitfähigkeit von Vorteil. Bei porösen Körpern 4 aus einem solchen Material können ohne geeignete Wärmeverteilung beim Aufheizen Bereiche mit sehr hohen Temperaturen entstehen, wodurch der poröse Körper 4 und insbesondere das katalytisch aktive Material 13 schneller verschleißen oder gar zerstört werden können.

[0038] Eine Katalysatoreinrichtung 3 ohne eine Heizquelle 7 und ohne eine Wärmeverteileinrichtung 8 ist in Figur 6 schematisch dargestellt. Die Katalysatoreinrichtung 3 weist hier einen porösen Körper 4 auf, welcher aus einem besonders wärmeleitfähigen Material und vorzugsweise aus einem Aluminiumschaum 5 gebildet ist. Bei einer derartigen Ausgestaltung kann beispielsweise eine Heizquelle 17 des Gargerätes 1, welche zur Zubereitung von Gargut dient, genutzt werden, um die Katalysatoreinrichtung 3 zu erwärmen. Dazu ist die Katalysatoreinrichtung 3 insbesondere in Nähe einer solchen Heizquelle 7 angeordnet. Es ist auch möglich, dass die Katalysatoreinrichtung 3 eine Wärmeverteileinrichtung 8 umfasst, welche die Hitze von einer solchen Heizquelle 7 an den porösen Körper 4 weitergeben kann. Eine derartige Ausgestaltung ist besonders kostengünstig, da auf eine eigene Heizquelle 7 für die Katalysatoreinrichtung 3 verzichtet werden kann. Gegebenenfalls wird die Reaktionswärme bei der katalysierten Reaktion genutzt, um die Betriebstemperatur der Katalysatoreinrichtung zu erreichen oder zu halten.

[0039] Insgesamt stellt die Erfindung eine einfache Katalysatoreinrichtung und ein damit ausgerüstetes Gargerät zur Verfügung, womit eine effektive und sehr vollständige Umwandlung des Wrasens erfolgen kann. Die Katalysatoreinrichtung ist einfach aufgebaut und kann kostengünstig hergestellt werden.

Bezugszeichenliste



[0040] 
1
Gargerät
2
Garraum
3
Katalysatoreinrichtung
4
Poröser Körper
5
Aluminiumschaum
6
Keramikmaterial
7
Heizquelle
8
Wärmeverteileinrichtung
9
Katalysatorgehäuse
10
Strömung
13
katalytisch aktives Material
17
Heizquelle
101
Garraummuffel
102
Lüfter
103
Abluftkanal
104
Bedieneinrichtung
105
Elektronikbox
106
Tür
107
Verbindungskanal
108
Venturi-Düse



Ansprüche

1. Gargerät (1), insbesondere Backofen oder Herd, mit wenigstens einem Garraum (2) und wenigstens einer Katalysatoreinrichtung (3) mit wenigstens einem katalytisch aktiven Material (13), dadurch gekennzeichnet, dass die Katalysatoreinrichtung (3) wenigstens einen wenigstens teilweise porösen Körper (4) umfasst.
 
2. Gargerät (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der poröse Körper (4) ein Schaumkörper und insbesondere ein geschäumter Festkörper ist.
 
3. Gargerät (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der poröse Körper (4) im Wesentlichen aus wenigstens einem Metall und/oder wenigstens teilweise aus einem Keramikmaterial (6) gebildet ist.
 
4. Gargerät (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der poröse Körper (4) wenigstens teilweise aus einem Aluminiumschaum (5) gebildet ist.
 
5. Gargerät (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der poröse Körper (4) als Träger für das katalytisch aktive Material (13) dient.
 
6. Gargerät (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das katalytisch aktive Material (13) wenigstens ein Edelmetall oder eine Edelmetalllegierung umfasst.
 
7. Gargerät (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Katalysatoreinrichtung (3) wenigstens eine Heizquelle (7) umfasst.
 
8. Gargerät (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Katalysatoreinrichtung (3) wenigstens eine Wärmeverteileinrichtung (8) aufweist.
 
9. Gargerät (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Katalysatoreinrichtung (3) eine Strömungsverbindung zum Garraum (2) und/oder zu einem Abluftkanal (103) des Garraums aufweist und/oder innerhalb des Garraums (2) angeordnet ist.
 
10. Gargerät (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Wrasen wenigstens teilweise aufgrund eines Druckgefälles zwischen der in Strömungsrichtung dem Garraum (2) zugewandten Seite und der dem Garraum (2) abgewandten Seite der Katalysatoreinrichtung (3) durch die Katalysatoreinrichtung (3) geführt wird.
 
11. Katalysatoreinrichtung (3), insbesondere für ein Haushaltsgerät und vorzugsweise für ein Gargerät (1), mit wenigstens einem katalytisch aktiven Material (13), dadurch gekennzeichnet, dass die Katalysatoreinrichtung (3) wenigstens einen porösen Körper (4) umfasst.
 




Zeichnung













Recherchenbericht












Recherchenbericht