[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen gekühlter Produkte, bei dem ein
zu kühlendes Produkt mit einem kryogenen Kühlmedium in direkten thermischen Kontakt
gebracht, mit diesem durchmischt und anschließend das Kühlmedium vom gekühlten Produkt
getrennt wird. Die Erfindung betrifft des Weiteren eine entsprechende Vorrichtung.
[0002] Bekannt sind Verfahren zum Kühlen von Lebensmitteln oder pharmazeutischen Produkten,
bei denen das zu kühlende Produkt mit dem Kühlmedium in einem Mischer vermischt wird.
Als Kühlmedium kommt dabei ein kryogenes Kühlmedium zum Einsatz, also ein Kühlmedium,
dessen Temperatur deutlich unter 0°C liegt, wie beispielsweise Kohlendioxidschnee
oder ein tiefkalt verflüssigtes Gas, wie flüssiger Stickstoff, flüssiger Sauerstoff
oder Flüssigerdgas.
[0003] Beispielsweise ist aus der
EP 1 867 902 A2 ein System zum Eindosieren eines flüssigen kryogenen Mediums bekannt, bei dem das
flüssige Kühlmedium mittels Injektionsdüsen in einen das Produkt enthaltenden Behälter,
beispielsweise einen Mischer zum Kühlen von Lebensmittelprodukten eingebracht wird.
[0004] Die Kühlung mit flüssigem Kohlendioxid, das unter Druck herangeführt und bei der
Entspannung unter starker Abkühlung teilweise in Kohlendioxidschnee übergeht, ermöglicht
eine sehr effektive Fest- Fest Übertragung der Wärme vom Produkt auf das Kühlmedium,
wobei der Kohlendioxidschnee rückstandsfrei sublimiert. Allerdings ist die Kühlrate
bzw. der Wärmestrom des Kohlendioxidschnees aufgrund der Temperatur von ca. minus
78,9°C begrenzt.
[0005] Flüssiger Stickstoff weist dagegen eine Temperatur von minus 196°C auf; problematisch
bei der Verwendung von flüssigen kryogenen Kühlmedien ist jedoch die häufig nur unzureichende
Wärmeübertragung zwischen Produkt und Kältemedium aufgrund des Leidenfrost-Effekts.
Um dem zu begegnen, wurde in der
EP 1 887 296 A2 sowie der
US 2010/00474224 A1 vorgeschlagen, als Kühlmedium eine Suspension aus flüssigem Stickstoff und Trockeneisteilchen
einzusetzen. Beim Kühlvorgang wird Wärme vom Produkt auf die Trockeneisteilchen übertragen,
die in der Suspension auf die tiefe Temperatur des Stickstoffs gebracht wurden. Zwar
wird auf diese Weise der Leidenfrost-Effekt umgangen, nachteilig bei Kühlsystemen,
die mit zwei unterschiedlichen Kühlmedien arbeiten, ist jedoch der nicht unbeträchtliche
logistische Aufwand für die Bevorratung, Anlieferung und Zuführung der beiden Kühlmedien.
Insbesondere erfolgt der Transport von flüssigem Kohlendioxid meist bei Umgebungstemperatur
unter hohem Druck, während flüssiger Stickstoff eine thermisch gut isolierte Transportleitung
erfordert.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Herstellen gekühlter Produkte zu schaffen, bei dem bzw. bei der die Probleme,
die bei flüssigen kryogenen Kühlmedien auftreten, überwunden werden und gleichzeitig
die Effizienz der Kühlung gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren
verbessert wird.
[0007] Gelöst ist diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1.
[0008] Erfindungsgemäß wird also ein zu kühlendes Produkt zwecks Kühlung mit tiefkaltem
festem Stickstoff in direkten thermischen Kontakt gebracht und mit diesem durchmischt.
Der als Kühlmedium eingesetzte Stickstoff schmilzt oder sublimiert dabei zumindest
teilweise, der beim Schmelzen des festen Stickstoffs entstehende flüssige Stickstoff
verdampft zumindest teilweise und trägt somit im weiteren Verlauf der Kühlprozedur
zur Kühlung des Produkts bei.
[0009] Als "tiefkalter fester Stickstoff" wird hier Stickstoff mit einer Temperatur unterhalb
seines Schmelzpunkts verstanden. Der Schmelzpunkt von festem Stickstoff liegt am Tripelpunkt
bei einem Druck von 125 mbar bei etwa -210°C (63 K). Der Schmelzpunkt wird bei niedrigerem
Druck zu noch tieferen Temperaturen verschoben.
[0010] Fester Stickstoff ist bereits in Verbindung mit der Kühlung von supraleitenden Apparaturen
bekannt. Beispielsweise wird bei einem aus der
EP 1 604 950 A1 bekannten Gegenstand ein auf Basis eines Hochtemperatur-Supraleiters arbeitender
Elektromagnet mit einem schlammartigen Gemisch aus flüssigem und festem Stickstoff
in thermischen Kontakt gebracht und dadurch für die Dauer des Einsatzes der Apparatur
auf seiner Arbeitstemperatur von etwa minus 200°C gehalten. Aus der
GB 2 460 016 A ist ein weiteres Verfahren zur Kühlung eines supraleitenden Systems bekannt, bei
dem das supraleitende System über einen Wärmetauscher mit festem Stickstoff in thermischen
Kontakt steht.
[0011] Der Einsatz von festem Stickstoff zum Herstellen gekühlter Produkte, insbesondere
zur Herstellung gekühlter Lebensmittel oder Arzneimittel wurde bislang jedoch noch
nicht beschrieben. Die Produkte können durch das erfindungsgemäße Verfahren schnell
und problemlos während des Kühlvorgangs auf eine Temperatur von bevorzugt zwischen
minus 30°C und minus 15 °C gebracht und anschließend bei dieser Temperatur gelagert
(Tiefkühlprodukte). Die erfindungsgemäße Verwendung von festem Stickstoff als Kühlmedium
ermöglicht jedoch auch die Kühlung von Produkten auf noch tiefere Temperaturen, beispielsweise
Temperaturen zwischen minus 200°C und minus 100°C, die durch andere Kühlmedien nicht
oder nur mit hohem Aufwand erreicht werden können. Die Verwendung von festem Stickstoff
weist dabei einige Vorzüge gegenüber anderen Kühlmedien auf. Neben der tiefen Temperatur
ist diese insbesondere der Umstand dass durch die Vermischung des in der Regel festen
oder pastösen Produkts mit dem festen Stickstoff ein rascher Wärmeübergang, weitgehend
ohne Verzögerungen aufgrund des nicht-vorhandenen Leidenfrost-Effektes erfolgt. Da
ein wesentlicher Teil der zur Kühlung des Produkts erforderlichen Energie von der
Schmelzwärme des Stickstoffs bereitgestellt wird, ist im Vergleich zu flüssigem Stickstoff
oder anderen flüssigen Kühlmedien eine wesentlich geringere Menge an Stickstoff zur
Erzielung des gleichen Kühleffekts erforderlich.
[0012] Bevorzugt wird die Menge an festem Stickstoff so gewählt, dass der beim Kühvorgang
geschmolzene Stickstoff im weiteren Verlauf der Kühlaufgabe zumindest weitgehend verdampft,
wodurch zusätzlich die Verdampfungswärme des Stickstoffs zur Kühlung des Produkts
herangezogen wird. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere zum Herstellen
von gekühlten festen, flüssigen, pulverförmigen, granulierten oder pastösen Produkten,
insbesondere von Lebensmitteln, wie beispielsweise Eiskrem, oder von biochemischen,
medizinischen oder pharmazeutischen Produkten, wie beispielsweise Blutplasma, Zellkulturen,
pharmazeutischen Wirkstoffen, etc.
[0013] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der feste Stickstoff
aus flüssigem Stickstoff durch adiabatische Erniedrigung des Drucks oder des Stickstoffpartialdrucks
in einer über dem flüssigen Stickstoff vorliegenden Gasphase hergestellt wird. Dies
wird beispielsweise dadurch erzielt, dass der Innenraum eines thermisch isolierten
Druckbehälters, in dem flüssiger Stickstoff bei zunächst noch Umgebungsdruck (ca.
1 bar) vorliegt, durch Evakuierung mittels einer Vakuumpumpe auf einen Druckwert unterhalb
des Tripelpunktdrucks (125 mbar) von Stickstoff gebracht wird. Alternativ kann die
Verfestigung auch dadurch erfolgen, dass der Stickstoffpartialdruck in der Gasphase
über dem Flüssigstickstoff durch Zugabe eines weiteren Gases, das bei den tiefen Temperaturen
nicht ausfriert, wie beispielsweise Wasserstoff oder Helium, auf einen entsprechenden
Wert unterhalb des Tripelpunktdrucks von Stickstoff gebracht wird. Bevorzugt wird
der Druck im Druckbehälter bzw. der Stickstoffpartialdruck in der Gasphase über dem
Flüssigstickstoff dabei auf einen Wert zwischen 1 mbar und 125 mbar, besonders bevorzugt
auf einen Wert zwischen 10 mbar und 30 mbar gebracht.
[0014] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden der Stickstoff
und das zu kühlende Produkt einem an eine Vakuumpumpe angeschlossenen Druckbehälter
zugeführt, in welchem der Stickstoff durch Absenkung des Drucks im Druckbehälter zumindest
teilweise verfestigt wird. Das zu kühlende Produkt und der feste Stickstoff befinden
sich anschließend in thermischem Kontakt, wobei der Wärmeübergang durch geeignete
Maßnahmen, beispielsweise eine innige Durchmischung von festem Stickstoff und zu kühlendem
Produkt mittels einer im Druckbehälter installierten Mischeinrichtung, weiter verbessert
werden kann. Drei Varianten dieser Ausgestaltung werden dabei als besonders zweckmäßig
angesehen:
In einer ersten Variante wird das zu kühlende Produkt und flüssiger Stickstoff dem
Druckbehälter zugeführt und dort miteinander in thermischen Kontakt gebracht. Anschließend
wird der Druck im Druckbehälter auf einen Wert unterhalb des Tripelpunktdrucks von
Stickstoff abgesenkt. Dabei verfestigt sich der flüssige Stickstoff zumindest teilweise.
[0015] In einer zweiten Variante wird flüssiger Stickstoff dem Druckbehälter zugeführt.
Durch Absenken des Drucks im Druckbehälter auf einen Wert unterhalb des Tripelpunktdrucks
von Stickstoff, etwa mittels einer an den Druckbehälter angeschlossenen Vakuumpumpe,
wird fester Stickstoff gewonnen. Anschließend wird dem Druckbehälter über eine Druckschleuse
das zu kühlende Produkt zugeführt und mit dem festen Stickstoff in thermischen Kontakt
gebracht.
[0016] In einer dritten Variante wird zuerst das zu kühlende Produkt dem Druckbehälter zugeführt
und danach der Druck in Druckbehälter auf einen Wert unterhalb des Tripelpunkts von
Stickstoff abgesenkt. Anschließend wird dem Druckbehälter über eine Druckschleuse
oder einen Injektor flüssiger Stickstoff zugeführt, wobei der Druck im Druckbehälter
weiterhin auf einen Wert unterhalb des Tripelpunkts verbleibt oder weiter abgesenkt
wird. Der zugeführte flüssige Stickstoff verfestigt sich aufgrund des niedrigen Drucks
zumindest teilweise. Anschließend wird der so erzeugte feste Stickstoff mit dem bereits
im Druckbehälter befindlichen Produkt in thermischen Kontakt gebracht.
[0017] Nach Beendigung der Kühlaufgabe wird bei allen vorgenannten Varianten der Druck im
Druckbehälter durch Zuführung von Luft, Stickstoff oder eines anderen Inertgases,
wie beispielsweise Argon oder ein anderes Edelgas, bis auf Umgebungsdruck erhöht.
Das durch den Kühlvorgang auf seine Zieltemperatur abgekühlte Produkt wird aus dem
Druckbehälter entnommen. Der im Druckbehälter noch vorhandene, als Kühlmedium eingesetzte
Stickstoff sublimiert oder verdampft.
[0018] Die Kühlung des Produkts erfolgt bevorzugt auf eine Zieltemperatur zwischen minus
100°C und minus 10°C, bevorzugt zwischen minus 30°C und minus 18°C, jedoch können
auch extreme Produkttemperaturen von unter minus 200°C mit diesem Verfahren erreicht
werden.
[0019] Die Aufgabe der Erfindung wird auch mit einer Vorrichtung zum Herstellen gekühlter
Produkte mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 gelöst.
[0020] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist also mit einem Druckbehälter und einer im Druckbehälter
integrierten Mischeinrichtung ausgerüstet, welcher Druckbehälter eine Zuführung für
ein zu kühlendes Produkt und eine mit einem Tank für flüssigen Stickstoff verbundene
Zuleitung für flüssigen Stickstoff aufweist, wobei der Druckbehälter und/oder die
Mischeinrichtung mit einer thermischen Isolierung ausgerüstet ist, und an den Druckbehälter
eine Vakuumpumpe angeschlossen ist.
[0021] Im Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird mittels der Vakuumpumpe der Druck
im Druckbehälter auf Druckwerte unterhalb des Tripelpunkts von Stickstoff herabgesetzt.
Dadurch wird im Druckbehälter befindlicher und/oder über die Zuleitung herangeführter
Stickstoff zumindest teilweise verfestigt. Produkt, das beispielsweise im flüssigen,
pastösen oder pulverförmigen Zustand oder in Form von Pellets im Druckbehälter vorliegt
oder während oder nach der Druckabsenkung dem Druckbehälter über die (in diesem Falle
als Druckschleuse ausgestaltete) Produktzuführung zugeführt wird, kommt im Druckbehälter
mit dem verfestigten Stickstoff in thermischen Kontakt und wird durch diesen gekühlt.
Durch die Mischeinrichtung erfolgt eine innige Durchmischung von Produkt und festem
Stickstoff. Im Anschluss an die Kühlbehandlung kann das gekühlte Produkt über die
Produktzuführung wieder entnommen werden, bei der es sich beispielsweise um eine Öffnung
im Druckbehälter handelt, die mit einem Deckel oder einer Druckschleuse druckdicht
verschließbar ist. Alternativ ist eine von der Produktzuführung unterschiedene Produktentnahmeeinrichtung
vorgesehen. Der letztgenannte Fall von separaten Einrichtungen, insbesondere Druckschleusen,
zur Produktzuführung und -entnahme ermöglicht insbesondere einen kontinuierlichen
Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0022] Die in den Druckbehälter integrierte Mischeinrichtung umfasst beispielsweise einen
Mischer, ein Mahlwerk, ein Rührwerk, einem Kneter, eine drehbare Mischtrommel oder
eine Kombination von mehreren solcher Einrichtungen.
[0023] Anhand der Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert werden.
Die einzige Zeichnung (Fig. 1) zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Vorrichtung.
[0024] Die in der Zeichnung gezeigte Vorrichtung 1 zum Kühlen von Produkten umfasst einen
thermisch isolierten Druckbehälter 2 mit einer Produktzuführung 3, einer Zuführung
4 für flüssigen Stickstoff, einer Absaugleitung 5 sowie einer Entnahmeöffnung 6 für
gekühltes Produkt. Bei der Produktzuführung 3 und der Entnahmeöffnung 6 handelt es
sich im Beispiels jeweils um eine Öffnung im Druckbehälter 2, die geeignet ist, das
zu kühlende Produkt im festen, flüssigen, pastösen, pulverförmigen, oder granuliertem
Zustand zuzuführen bzw. das gekühlte Produkt im festen, pastösen, pulverförmigen oder
granulierten Zustand zu entnehmen, und die mit einem Deckel druckdicht verschlossen
werden kann. Im Rahmen der Erfindung ist es jedoch ebenso vorstellbar, das Produkt
über eine einzige druckdicht verschließbare Öffnung oder über eine oder mehrere Druckschleusen
dem Druckbehälter zuzuführen und nach der Behandlung aus diesem wieder zu entnehmen.
Beim Produkt handelt es sich beispielsweise um ein Lebensmittel, beispielsweise Eiskremmasse,
die durch die Kältebehandlung im Druckbehälter 2 vollständig auf eine Temperatur von
beispielsweise unter minus 18°C durchgefroren werden soll.
[0025] Die Zuführung 3 ist mit einem Tank 7 für flüssigen Stickstoff verbunden, bei dem
es sich beispielsweise um ein Dewargefäß oder einen Standtank handelt. In der Absaugleitung
5 ist eine Vakuumpumpe 8 vorgesehen, mittels der der Druck im Druckbehälter 2 auf
einen Wert unterhalb des Drucks am Tripelpunkt von Stickstoff (ca. 125 mbar) gebracht
werden kann. Beispielsweise kann mittels der Vakuumpumpe 8 der Druck im Innern des
Druckbehälters 2 auf einen Wert zwischen 10 mbar und 50 mbar abgesenkt werden. Des
Weiteren ist die Vorrichtung 1 mit einer Mischeinrichtung 9 zum Mischen von im Druckbehälter
2 vorliegenden Substanzen ausgerüstet, die über eine Vakuumdurchführung mittels eines
außerhalb des Druckbehälters 2 angeordneten Motors 10 betätigt werden kann.
[0026] Beim Betrieb der Vorrichtung 1 wird zunächst das zu kühlende Produkt über Zuführung
3 sowie flüssiger Stickstoff über Zuleitung 4 in den Druckbehälter 2 eingebracht.
Im Druckbehälter 2 herrscht zunächst noch ein Druck, der dem Umgebungsdruck (1 bar)
entspricht. Anschließend wird ein in der Zuleitung 3 angeordneter Deckel 11 und ein
in der Zuführung 4 angeordnetes Ventil 12 geschlossen. Mittels der Vakuumpumpe 8 wird
der Druck im Druckbehälter 2 auf einen Wert unterhalb des Tripelpunktdrucks von Stickstoff
abgesenkt.
[0027] Alternativ kann auch zunächst der Stickstoff eingebracht, der Druck abgesenkt und
erst anschließend das Produkt zugeführt werden, oder es kann zunächst das Produkt
zugeführt, der Druck abgesenkt und erst anschließend der flüssige Stickstoff über
eine Druckschleuse oder einen (hier gleichfalls nicht gezeigten) Injektor eingebracht
werden. In der erstgenannten der beiden Alternativen kommt anstelle eines Deckels
11 eine Druckschleuse zum Einsatz, in der letztgenannten Alternative kommt anstelle
des Ventils 12 eine Druckschleuse oder ein Injektor zum Einsatz.
[0028] Durch die Druckerniedrigung geht der im Druckbehälter 2 vorliegende Stickstoff zumindest
teilweise in den festen Zustand über. Mittels der Mischeinrichtung 9 werden Produkt
und fester Stickstoff im Druckbehälter 2 innig durchmischt. Aufgrund des Vorliegens
beider Stoffe im festen bzw. pastösen Zustand findet ein guter Wärmeübergang statt.
Der Druck im Druckbehälter 2 wird während der Behandlung laufend kontrolliert und
mittels der Vakuumpumpe auf einem vorgegebenen Arbeitsdruck von beispielsweise zwischen
10 mbar und 50 mbar gehalten.
[0029] Im Anschluss an die Behandlung wird der Druck im Druckbehälter 2 durch Zuführung
von Luft oder eines Inertgases wie Stickstoff oder Argon wieder dem Umgebungsdruck
angeglichen. Der als Kühlmedium eingesetzte Stickstoff verdampft oder sublimiert und
trennt sich auf diese Weise vom zu kühlenden Produkt. Durch Öffnen eines in der Entnahmeöffnung
6 angeordneten Deckels 13 wird das Produkt anschließend über die Produktausleitung
entnommen. Alternativ kann der Druck im Druckbehälter 2 auch auf dem tiefen Einsatzdruck
bleiben und das Produkt wird über eine (in diesem Fall anstelle des Deckels 13 installierte)
Druckschleuse entnommen. Selbstverständlich können die Produktzuführung und die Entnahmeöffnung
auch identisch sein, d.h. das Produkt wird über die gleiche Öffnung oder Druckschleuse
in den Druckbehälter eingebracht, über die er auch entnommen wird.
[0030] Anstelle des zuvor beschriebenen batchweisen Betriebs kann in einer Variante der
erfindungsgemäßen Vorrichtung auch ein kontinuierlicher Betrieb erfolgen. Dazu ist
sowohl die Produktzuführung 3 als auch die Entnahmeöffnung 6 jeweils mit Druckschleusen
ausgerüstet, die eine Zuführung von zu kühlendem Produkt über die Zuführung 6 und
eine Entnahme von gekühltem Produkt aus dem Druckbehälter 2 ermöglichen, ohne dass
dazu der Druck im Druckbehälter 2 auf Umgebungsdruck gebracht werden muss. In diesem
Fall wird während der Behandlung laufend flüssiger Stickstoff über die Zuführung 4
zugeführt und der Druck im Druckbehälter auf seinem Arbeitdruck von beispeisweise
zwischen 20 mbar und 50 mbar gehalten.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 1.
- Vorrichtung
- 2.
- Druckbehälter
- 3.
- Produktzuführung
- 4.
- Zuführung für flüssigen Stickstoff
- 5.
- Absaugleitung
- 6.
- Entnahmeöffnung (für gekühltes Produkt)
- 7.
- Tank
- 8.
- Vakuumpumpe
- 9.
- Mischeinrichtung
- 10.
- Motor
- 11.
- Deckel
- 12.
- Ventil
- 13.
- Deckel
1. Verfahren zum Herstellen gekühlter Produkte, bei dem ein zu kühlendes Produkt mit
einem kryogenen Kühlmedium in direkten thermischen Kontakt gebracht, mit diesem durchmischt
und anschließend das Kühlmedium vom gekühlten Produkt getrennt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Kühlmedium tiefkalter, fester Stickstoff zum Einsatz kommt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der feste Stickstoff aus flüssigem Stickstoff durch Erniedrigung des Drucks oder
des Stickstoffpartialdrucks in einer über dem flüssigen Stickstoff vorliegenden Gasphase
auf einen Wert unterhalb des Tripelpunktdrucks von Stickstoff hergestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck bzw.
der Stickstoffpartialdruck auf einen Wert zwischen 1 mbar und 125 mbar, bevorzugt
zwischen 10 mbar und 30 mbar abgesenkt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der feste Stickstoff und das zu kühlende Produkt einem an eine Vakuumpumpe (8) angeschlossenen
Druckbehälter (2) zugeführt wird, in dem der Stickstoff durch Absenkung des Drucks
im Druckbehälter (2) zumindest teilweise verfestigt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das zu kühlende Produkt und flüssiger Stickstoff dem Druckbehälter (2) zugeführt
und miteinander in thermischen Kontakt gebracht werden, und anschließend der Druck
im Druckbehälter (2) auf einen Wert unterhalb des Tripelpunktdrucks von Stickstoff
abgesenkt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass flüssiger Stickstoff dem Druckbehälter (2) zugeführt und durch Absenken des Drucks
im Druckbehälter (2) auf einen Wert unterhalb des Tripelpunkdrucks von Stickstoff
verfestigt wird, anschließend dem Druckbehälter (2) das zu kühlende Produkt zugeführt
und mit dem festen Stickstoff in thermischen Kontakt gebracht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das zu kühlende Produkt dem Druckbehälter (2) zugeführt wird und anschließend der
Druck in Druckbehälter (2) auf einen Wert unterhalb des Tripelpunktdrucks von Stickstoff
abgesenkt wird, anschließend dem Druckbehälter (2) flüssiger Stickstoff zugeführt
wird, der sich im Druckbehälter (2) zumindest teilweise verfestigt und mit dem Produkt
in thermischen Kontakt gebracht wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Produkt durch den thermischen Kontakt mit dem tiefkalten, festen Stickstoff auf
eine Temperatur von zwischen minus 200°C und minus 15°C, bevorzugt auf zwischen minus
30°C und minus 18°C gekühlt wird.
9. Vorrichtung zum Herstellen gekühlter Produkte, mit einem Druckbehälter (2) und einem
in den Druckbehälter (2) integrierten Mischeinrichtung (9), der eine Zuführung (3)
für ein zu kühlendes Produkt sowie eine mit einem Tank für flüssigen Stickstoff verbundenen
Zuleitung (4) für flüssigen Stickstoff aufweist, wobei der Druckbehälter (2) und/oder
die Mischeinrichtung (9) mit einer thermischen Isolierung ausgerüstet ist und an den
Druckbehälter (2) eine Vakuumpumpe (8) angeschlossen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischeinrichtung einen Mischer (9), ein Mahlwerk, ein Rührwerk, einen Kneter,
eine Mischtrommel oder eine Kombination aus mehreren dieser Einrichtungen umfasst.