[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verstelleinrichtung zur Positionierung eines
beweglichen Bauteils innerhalb eines zumindest teilweise gekrümmten Hohlkörpers, der
mindestens einen stationären und mindestens einen rotierenden Teil aufweist, mit einem
Getriebeelement zur Übertragung von Zug- und Schubkräften aus dem mindestens einen
stationären in den mindestens einen rotierenden Teil, eine Vorrichtung zur Abreinigung
von mit mindestens einem Prozessfluid durchströmten Kanälen mit einem fluiden Reinigungsmedium,
umfassend solch eine Verstelleinrichtung, einen Wärmetauscher, umfassend solch eine
Verstelleinrichtung oder solch eine Vorrichtung zur Abreinigung, sowie ein Verfahren
zur Abreinigung der Innenflächen der Speichermasse eines mit einem Prozessfluid beaufschlagten
Wärmetauschers mit rotierender Speichermasse oder mindestens einer rotierenden Drehhaube
mit einem fluiden Reinigungsmedium unter Verwendung einer solchen Vorrichtung.
[0002] Wärmetauscher werden unter anderem in mit fossilen Brennstoffen betriebenen Kraftwerken
und Müllverbrennungsanlagen eingesetzt, um die thermische Energie eines ersten Fluids,
beispielsweise eines Rauchgases, auf ein zweites Fluid, beispielsweise Luft, ohne
direkten Kontakt zwischen den beiden Fluiden zu übertragen. In diesem Fall werden
derartige Vorrichtungen auch als Luftvorwärmer bezeichnet. Luftvorwärmer werden beispielsweise
in Industrie- und Kraftwerkfeuerungsanlagen zur Vorwärmung der Verbrennungsluft sowie
in der Abgasreinigung, beispielsweise zur Vorwärmung und Wiederaufwärmung eines Gases
nach der Gaswäsche, eingesetzt. Grundsätzlich können Luftvorwärmer als Regeneratoren
und als Rekuperatoren eingesetzt werden. Bei hohen zu übertragenden Wärmeleistungen
werden im Allgemeinen Regeneratoren verwendet.
[0003] In Rotationswärmetauschern, die zur Gruppe der Regeneratoren gehören, durchströmen
das warme Prozessgas und das zu erwärmende Gas, im folgenden auch als Zuluft bezeichnet,
zeitlich versetzt dieselbe Struktur, eine sog. "Speichermasse", die eine Vielzahl
von Kanälen aufweist. Bei Luftvorwärmern der sog. "Ljungström"-Bauweise dreht sich
die Speichermasse langsam im Kreis, so dass die in ihr enthaltenen Kanäle abwechselnd
mit den warmen Rauchgasen oder der kalten Zuluft in Berührung kommen und dadurch die
aus dem Rauchgas aufgenommene Wärme an die Zuluft abgeben.
[0004] Bei regenerativen Luftvorwärmern nach "Rothemühle"-Bauart ist die Speichermasse feststehend
(als Stator) in einem Gehäuse mit mindestens zwei Drehhauben ausgebildet, die oberhalb
und unterhalb des Stators synchron umlaufen. Das Gehäuse umfasst ferner jeweils mindestens
einen Eintritt und einen Austritt für das Prozessgas und die Zuluft. Entweder das
Prozessgas oder die Zuluft werden durch die innerhalb der stationären Kanäle rotierenden
Drehhauben geleitet, während das jeweils andere Gas (Zuluft oder Prozessgas) durch
diese stationären Kanäle geleitet wird, so dass abwechselnd alle Kanäle des Stators
mit Prozessgas bzw. Zuluft durchströmt werden und so eine Wärmeübertragung stattfinden
kann. Alternativ können auch sowohl das Prozessgas als auch das zu erwärmende Gas
jeweils durch rotierende Drehhauben geleitet werden.
[0005] Insbesondere wenn die thermische Energie aus Rauch- bzw. Verbrennungsgasen genutzt
werden soll, die üblicherweise feine Partikel/Stäube, Metalldämpfe und/oder weitere
korrodierende Substanzen enthalten können, muss in periodischen Abständen eine Reinigung
der wärmeübertragenden Kontaktflächen des Wärmetauschers, d. h. der Innenflächen erfolgen.
Anderenfalls führen die Ablagerungen derartiger Substanzen auf den wärmeübertragenden
Kontaktflächen schlussendlich dazu, dass sich der Durchmesser der Kanäle des Strömungswegs
stark verringert oder diese sogar verstopfen, was den Wirkungsgrad der entsprechenden
Anlage stark herabsetzt bzw. zu deren Stillstand führen kann.
[0006] Aus dem Stand der Technik sind daher verschiedene Verfahren und Vorrichtungen zur
periodischen Abreinigung der Kanäle eines Wärmetauschers bekannt, wobei zum Zwecke
der Abreinigung der gesamten Fläche der Speichermasse die Vorrichtungen jeweils relativ
zur Speichermasse beweglich ausgebildet sein sollten. Bei Luftvorwärmern mit rotierenden
Speichermassen kann aufgrund dieser Rotation der Speichermasse eine derartige Vorrichtung
feststehend installiert werden. Üblich sind bei Wärmetauschern des "Ljungström"-Typs
beispielsweise sog. Schraub-, Drehrohr- oder auch Traversenbläser, die fest an der
Kesselwand im Rauchgasraum installiert sein können und im Rauchgasraum verbleiben,
auch wenn keine Reinigung durchgeführt wird, oder vorteilhafterweise durch die Kesselwand
in den Rauchgasraum ein- und ausgefahren werden können.
[0007] Zur Reinigung von Wärmetauschern nach dem "Rothemühle"-Typ, bei denen die Speichermasse
stationär ausgebildet ist, sollte hingegen die Reinigungsvorrichtung beweglich ausgebildet
sein, beispielsweise in Form einer mit den Drehhauben rotierenden Vorrichtung.
[0008] Für Wärmetauscher vom "Rothemühle"-Typ ist aus dem Stand der Technik beispielsweise
eine Vorrichtung mit einem drehbaren Düsenkreuz bekannt, welches bei jedem Umlauf
der Drehhaube mittels eines mit einer Anzahl von Zapfen versehenen Steuerrades und
eines am stationären Gehäuses verschiebbar angeordneten Stößels um eine Zapfenstellung
weiter gedreht wird (
DE 1 904 117 U). Diese Reinigungsvorrichtung ist insbesondere für Luftvorwärmer mittlerer Größe
geeignet. Große Luftvorwärmer vom "Rothemühle"-Typ sind üblicherweise mit radial verschiebbaren
Blasrohren anstelle eines drehbaren Düsenkreuzes ausgerüstet. Die radiale Bewegung
des Blasrohres wird durch die Drehbewegung eines Steuerrades und einen Kurbelantrieb
erzeugt. Bekannt ist ferner ein Sektionsbläser, der von einem Drehventil gesteuert
wird, wobei die Zufuhr des Blasmediums durch die Drehbewegung des Steuerrades über
das Drehventil derart geregelt wird, dass die Sektionsbläser abwechselnd die ringweise
angeordneten Heizflächen beaufschlagen. Ferner ist auch eine Reinigungsvorrichtung
bekannt, die über einen in Bezug auf den Ringquerschnitt verschwenkbaren Schwenkarm
mit Düsen verfügt (
EP 0 714 010 B1 und dort angeführte Literatur).
[0009] Während eine Verstelleinrichtung notwendig ist, um gerade bei Wärmetauschern mit
einem großen Durchsatz an Prozessfluid, bspw. Rauchgas, mit einem begrenzten Durchsatz
an Reinigungsfluid und somit ohne wesentliche betriebliche Beeinträchtigung eine ausreichende
Reinigungswirkung erzielen zu können, kommt es aufgrund des Kontakts mit dem Rauchgas
in dem Rauchgasraum natürlich auch zum Kontakt der darin enthaltenen Partikel, zumeist
Ruß und Flugasche, mit der Reinigungsvorrichtung selbst. Dies führt mit der Zeit zum
Festsitzen von mechanisch gegeneinander beweglichen Bauteilen, so dass die Reinigungsvorrichtung
selbst unter Stillstand der Anlage gereinigt werden muss.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, eine Vorrichtung zur Abreinigung
von mit mindestens einem Prozessfluid durchströmten Kanälen mit einem fluiden Reinigungsmedium
zur Verfügung zu stellen, welche sowohl in Luftvorwärmern vom "Ljungström"- als auch
vom "Rothemühle"-Typ eingesetzt werden kann, die ferner über möglichst wenig verstellbare
Teile im Rauchgasraum des Wärmetauschers verfügt, aber dennoch vorteilhafterweise
eine sequentielle Abreinigung der Fläche der Speichermassen erlaubt, um mit begrenztem
Durchsatz an Reinigungsfluid die gesamte Fläche reinigen zu können.
[0011] Diese Aufgabe wird durch die Verstelleinrichtung, die Vorrichtung zur Abreinigung,
den Wärmetauscher und das Verfahren der vorliegenden Erfindung gelöst.
[0012] Die vorliegende Erfindung stellt eine Vorrichtung zur Abreinigung der Speichermassen
eines Luftvorwärmers bereit mit einer Verstelleinrichtung, die eine selektive Ansteuerung
beispielsweise einzelner Blasarme der Vorrichtung erlaubt und sich vollständig außerhalb
des Rauchgasraumes des Luftvorwärmers befindet sowie eine entsprechende Verstelleinrichtung.
Die Verstelleinrichtung ermöglicht die Verteilung eines Reinigungsfluids auch auf
mehrere, im Verhältnis zur Drehhaube bevorzugt starr angebrachte Blasbalken. Hierbei
ist eine Regulierung des Durchflusses des Reinigungsfluids möglich, indem beispielsweise
ein mit Auslassöffnungen versehener Kolben mit Hilfe der Verstelleinrichtung der vorliegenden
Erfindung, einem speziellen Kettenantrieb, auf unterschiedliche Positionen gebracht
wird. Die vorliegende Erfindung ermöglicht es, die Anzahl der Gelenke, Lager oder
ähnlicher Bauteile zur relativen Bewegung zweier Teile der Reinigungsvorrichtung zueinander,
die sich im Rauchgasraum befinden, entscheidend zu reduzieren. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Abreinigung befindet
sich einzig ein drehendes Lager / eine rotierend gleitende Dichtung als bewegliche
Verbindung zwischen einem stationären und einem rotierenden Teil der Reinigungsvorrichtung
im Rauchgasraum.
[0013] Die vorliegende Erfindung ermöglicht somit eine effizientere Reinigung der Speichermassen
von Wärmetauschern, bevorzugt Luftvorwärmern, insbesondere solchen vom "Rothemühle"-Typ,
bei verringerter Störanfälligkeit und verringertem Wartungsbedarf der Reinigungsvorrichtung.
[0014] Um eine gezielte Ansteuerung eines von mehreren Blasarmen einer solchen Reinigungsvorrichtung
mit einem Reinigungsfluid unter den oben genannten Bedingungen zu ermöglichen, war
eine Verstelleinrichtung zur Positionierung eines beweglichen Bauteils erforderlich,
die sich außerhalb des Rauchgasraums des Wärmetauschers in letzterem anbringen lässt.
Wünschenswerterweise sollte es sich hierbei um eine Verstelleinrichtung handeln, die
unter anderem in der Mittellängsachse eines Wärmetauschers vom "Rothemühle"-Typ eingebracht
werden kann und eine gezielte Ansteuerung auch bei den im Wärmetauscher unter Umständen
vorliegenden Temperatur- und Druckschwankungen ermöglicht.
[0015] Die Erfindung betrifft daher eine Vorrichtung zur Abreinigung von mit mindestens
einem Prozessfluid durchströmten Kanälen mit einem fluiden Reinigungsmedium, die Vorrichtung
umfassend mindestens eine Zufuhr und mindestens eine Abgabevorrichtung für das Reinigungsmedium,
ein Absperrorgan sowie eine Verstelleinrichtung zur Regulierung der Reinigungsmediumszufuhr
in die zu reinigenden Kanäle durch Positionierung des Absperrorgans als bewegliches
Bauteil innerhalb eines zumindest teilweise gekrümmten Hohlkörpers, der mindestens
einen stationären und mindestens einen rotierenden Teil aufweist, die Verstelleinrichtung
umfassend ein Getriebeelement zur Übertragung von Zug- und Schubkräften aus dem mindestens
einen stationären in den mindestens einen rotierenden Teil, umfassend
- mindestens ein erstes Antriebs- bzw. Abtriebselement zur geradlinigen Zug- und Schubkraftübertragung
in einer ersten Richtung, welches mit einem Antriebsmittel verbunden wird,
- mindestens ein zweites Antriebs- bzw. Abtriebselement, welches mit dem beweglichen
Bauteil verbunden wird, zur geradlinigen Zug- und Schubkraftübertragung in einer zweiten
Richtung, die mit der ersten Richtung einen Winkel im Bereich von größer 0° bis kleiner
180° bildet, und
- ein Element zur Übertragung der Zug- und Schubkräfte über diesen Winkel.
[0016] Zur Übertragung der Zug- und Schubkräfte über den Winkel zwischen dem ersten und
dem zweiten Antriebs- bzw. Abtriebselement können sowohl Elemente mit rotatorischer
Kraftübertragung, wie beispielsweise eine Spindel-Mutter-Kombination, als auch translatorische
Kraft-übertragungselemente, wie beispielsweise ein Bowdenzug, verwendet werden. Es
wurde jedoch überraschenderweise gefunden, dass insbesondere eine Verstelleinrichtung
mit einer Gelenkkette als Element zur Übertragung der Zug- und Schubkräfte über den
Winkel zwischen dem ersten und dem zweiten Antriebs- bzw. Abtriebselement die zuvor
genannten Voraussetzungen erfüllt.
[0017] Die Erfindung betrifft daher ferner eine Verstelleinrichtung zur Positionierung eines
beweglichen Bauteils innerhalb eines zumindest teilweise gekrümmten Hohlkörpers, der
mindestens einen stationären und mindestens einen rotierenden Teil aufweist, umfassend
ein Getriebeelement zur Übertragung von Zug- und Schubkräften aus dem mindestens einen
stationären in den mindestens einen rotierenden Teil, umfassend
- mindestens ein erstes Antriebs- bzw. Abtriebselement zur geradlinigen Zug- und Schubkraftübertragung
in einer ersten Richtung, welches mit einem Antriebsmittel verbunden wird,
- mindestens ein zweites Antriebs- bzw. Abtriebselement, welches mit dem beweglichen
Bauteil verbunden wird, zur geradlinigen Zug- und Schubkraftübertragung in einer zweiten
Richtung, die mit der ersten Richtung einen Winkel im Bereich von größer 0° bis kleiner
180° bildet und
- eine Gelenkkette mit einer Mehrzahl von gelenkig verbundenen Kettengliedern zur Übertragung
der Zug- und Schubkräfte über diesen Winkel, welche an jeweils einem Ende mit dem
ersten bzw. zweiten Antriebs- bzw. Abtriebselement verbunden ist,
wobei das zweite Antriebs- bzw. Abtriebselement als Schubstange ausgebildet ist.
[0018] Die erfindungsgemäße Verstelleinrichtung erlaubt eine genaue Positionierung des beweglichen
Bauteils selbst bei Temperaturen von ≥ 300°C bzw. unter Temperaturschwankungen und
ermöglicht die Übertragung sowohl von Zugkräften als auch von Schubkräften über einen
Winkel im Bereich von > 0° bis < 180° innerhalb eines Hohlkörpers, beispielsweise
eines Rohres in der Mittellängsachse eines Luftvorwärmers. Hier kann der obere Teil
des Rohres beispielsweise stationär ausgebildet sein, während der untere Teil des
Hohlkörpers mit der Drehhaube verbunden sein kann und mit dieser rotiert.
[0019] Das erste und das zweite Element zur geradlinigen Zug- und Schubkraftübertragung
wirken als Antriebs- bzw. Abtriebselemente, je nachdem, ob eine Schubkraft oder eine
Zugkraft auf das Getriebeelement ausgeübt wird. Grundsätzlich können Zug- und Schubkräfte
zwar auch manuell auf das Getriebeelement ausgeübt werden, bevorzugt ist jedoch, dass
das nicht mit der Gelenkkette verbundene Ende des ersten Antriebelements direkt oder
über weitere Elemente zur Kraftübertragung mit einem Antriebsmittel verbunden ist,
beispielsweise einem Stellantrieb, der elektrisch, pneumatisch, hydraulisch oder elektrohydraulisch
betrieben sein kann.
[0020] Unter einer "Gelenkkette" wird im Sinne der vorliegenden Erfindung eine im Gegensatz
zu beispielsweise Ring- oder Gliederketten lediglich eine eindimensional bewegliche
Kette verstanden, wie beispielsweise eine Bolzenkette, eine Buchsenkette, eine Rollenkette
etc., ohne hierauf beschränkt zu sein.
[0021] Bevorzugt wird die Gelenkkette in einem Hohlkörper, beispielsweise einem kanal- oder
rohrförmigen Abschnitt des teilweise gekrümmten Hohlkörpers mit stationärem und rotierendem
Teil geführt.
[0022] Bevorzugt stellt die in einem Kanal oder Rohr geführte Gelenkkette eine Schubkette
dar, worunter im Sinne der vorliegenden Erfindung Ketten verstanden werden, die sich
aufgrund ihrer besonderen Struktur auch zur Übertragung von Schubkräften eignen.
[0023] Das erste und das letzte Glied der Gelenkkette ist vorzugsweise starr mit dem ersten
bzw. dem zweiten Antriebs- bzw. Abtriebselement verbunden, beispielsweise in dieses
eingeschraubt.
[0024] Bevorzugt ist das erste Antriebs- bzw. Abtriebselement ebenfalls als Schubstange
ausgebildet.
[0025] Sowohl das erste als auch das zweite Antriebs- bzw. Abtriebselement können unabhängig
voneinander auch mehrteilig ausgebildet sein, beispielsweise durch Verwendung mehrerer
stangenförmiger Elemente, die durch Verschrauben, Verschweißen, Vernieten oder ähnliches
zu einer Schubstange dauerhaft fest oder reversibel lösbar verbunden sind.
[0026] Das zweite Antriebs- bzw. Abtriebselement ist bevorzugt mit dem beweglichen Bauteil
verbunden, so dass dieses Bauteil Bestandteil der erfindungsgemäßen Verstelleinrichtung
ist. Bevorzugt ist das zweite Antriebs- bzw. Abtriebselement in einer solchen Weise
mit dem beweglichen Bauteil verbunden, dass dieses um die feststehende Achse des zweiten
Antriebs- bzw. Abtriebselements gedreht werden kann, vorzugsweise über ein geeignetes
Lager.
[0027] Das bewegliche Bauteil umfasst bevorzugt ein Absperrorgan, weiterhin bevorzugt ein
Absperrorgan zum reversiblen Absperren bzw. Abdecken mindestens einer Öffnung in der
Mantelfläche eines zumindest teilweise zylinderförmigen Hohlraumes. Bevorzugt umfasst
das Absperrorgan hierbei ein Absperrorgan in Form eines Kolbens, welcher bevorzugt
in seiner der Getriebeeinheit zugewandten Deckfläche und in seiner Mantelfläche jeweils
mindestens eine Öffnung aufweist. Die Form des Kolbens ist hierbei passgenau dem Querschnitt
des zylinderförmigen Hohlraumes angepasst.
[0028] Durch die Positionierung dieses reversibel in einem zylinderförmigen Hohlraum verschiebbaren
Bauteils kann der Durchfluss eines Fluids durch den Kolben über die Öffnung in der
Mantelfläche des zumindest teilweise zylinderförmigen Hohlraums ermöglicht, gedrosselt
oder unterbunden werden, je nachdem, ob eine Öffnung in der Mantelfläche des Kolbens
ganz, teilweise oder gar nicht über einer Öffnung in der Mantelfläche des zumindest
teilweise zylinderförmigen Hohlraums positioniert wird.
[0029] Bevorzugt weist der Kolben hierbei genau zwei diametral gegenüberliegende Öffnungen
in seiner Mantelfläche auf, um die Bauhöhe zu minimieren. Die Öffnungen haben vorzugsweise
jeweils eine kreisförmige oder elliptische Form, um erhöhte Druckverluste durch Positionierungsabweichungen
des Kolbens im Zylinder auszugleichen. Der Kolben führt relativ zum Zylinder ausschließlich
eine translatorische Bewegung aus, wobei eine Rotation zwischen Kolben und Zylinder,
beispielsweise durch eine Nut-/Feder-Kombination verhindert werden kann..
[0030] Die Verstelleinrichtung der vorliegenden Erfindung ermöglicht die Verstellung beispielsweise
eines Kolbens innerhalb eines zumindest teilweise gekrümmten Rohres und kann vollständig
außerhalb des von mindestens einem Prozessfluid, beispielsweise Rauchgas, durchströmten
Raumes eines Wärmetauschers positioniert werden, um die Zufuhr eines fluiden Reinigungsmediums
in diesen Raum zu ermöglichen.
[0031] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Abreinigung von mit mindestens einem Prozessfluid
durchströmten Kanälen ist insbesondere zur Abreinigung der Innenflächen eines Wärmetauschers
mit mindestens einer feststehenden oder umlaufenden Speichermasse, besonders bevorzugt
der Innenflächen eines Regenerativ-Wärmetauschers mit feststehender Speichermasse
(Stator) und mindestens zwei synchron umlaufenden Drehhauben (sog. "Rothemühle"-Typ),
geeignet.
[0032] Unter einem "Fluid" wird im Sinne der vorliegenden Erfindung ein überwiegend gasförmiger
oder flüssiger Stoff oder eine Mischung derartiger Stoffe verstanden, welche allerdings
in einem geringen Anteil (im Allgemeinen bis zu 10 Gew.-%) Feststoffpartikel enthalten
können. Bevorzugt handelt es sich bei dem Prozessfluid um ein Prozessgas, welches
geringe Menge von Feststoffpartikeln enthalten kann, beispielsweise ein Rauchgas,
welches Ruß und Flugasche umfasst.
[0033] Bei dem fluiden Reinigungsmedium handelt es sich bevorzugt um ein Fluid, welches
weniger als 0,5 Gew.-%, bevorzugt weniger als 0,01 Gew.% an Feststoffpartikeln aufweist.
Bei dem fluiden Reinigungsmedium handelt es sich bevorzugt um ein gasförmiges, flüssiges
oder dampfförmiges Reinigungsmedium, wie beispielsweise Luft oder Wasserdampf. Das
Reinigungsmedium kann dabei bevorzugt eine Temperatur oberhalb von Raumtemperatur
(23°C ± 2°C), bevorzugt oberhalb von 100°C, besonders bevorzugt oberhalb von 200°C
aufweisen. Bevorzugte Durchsatzmengen und Reinigungsmedien sind abhängig von den Betriebsbedingungen
sowie technischen Ausführungen und können vom Fachmann in Routineversuchen ermittelt
werden.
[0034] Die zu reinigenden Kanäle können jeden beliebigen Querschnitt aufweisen, wie beispielsweise
einen runden, wabenförmigen, rechteckigen, trapezförmigen etc. Querschnitt, ohne hierauf
beschränkt zu sein. Bevorzugt handelt es sich bei diesen Kanälen um die in Richtung
des Gasflusses verlaufenden Kanäle in der Speichermasse eines Wärmetauschers, vorzugsweise
eines regenerativen Luftvorwärmers.
[0035] Die Zufuhr für das Reinigungsmedium ist in der erfindungsgemäßen Vorrichtung bevorzugt
zumindest teilweise als Hohlkörper mit mindestens einem stationären und mindestens
einem rotierenden Teil ausgebildet. Der stationäre und der rotierende Teil sind bevorzugt
über eine rotierend gleitende Dichtung miteinander verbunden. Eine geeignete rotierend
gleitende Dichtung ist beispielsweise in
DE 1 933 202 U beschrieben. Die Zufuhr für das Reinigungsmedium umfasst bevorzugt einen zylinderförmigen
Abschnitt in der Mittellängsachse des Wärmetauschers, d. h. der Achse, um welche sich
in Abhängigkeit von dessen Bauweise entweder die Speichermasse oder die umlaufenden
Drehhauben drehen. Dieser zylinderförmige Abschnitt weist in seiner Mantelfläche vorzugsweise
mindestens eine, bevorzugt mindestens zwei und insbesondere mindestens drei Öffnungen
auf.
[0036] Über diese Öffnungen kann bei einer entsprechenden Stellung des Absperrorgans der
Verstelleinrichtung ein Austritt des Reinigungsmediums aus dem zylinderförmigen Abschnitt
erfolgen, beispielsweise in an diese Öffnung angeleitete Blasrohrarme und schließlich
über diese in den von dem Prozessfluid durchströmten Raum. Bevorzugt weist die Vorrichtung
der vorliegenden Erfindung mindestens drei Öffnungen auf, wobei die Positionen dieser
Öffnungen in der Mantelfläche des zylinderförmigen Abschnitts so gewählt werden, dass
jede dieser Öffnungen jeweils selektiv verschlossen werden kann durch eine entsprechende
Positionierung eines Kolbens mit genau zwei diametral gegenüberliegende Öffnungen
in seiner Mantelfläche im Inneren des zylinderförmigen Abschnitts. Vorzugsweise sind
die Öffnungen in dem zylinderförmigen Abschnitt daher in vertikaler Position untereinander
versetzt in einer solchen Weise angeordnet, dass die Öffnungen abwechselnd auf gegenüberliegenden
Seiten des zylinderförmigen Abschnitts angeordnet sind.
[0037] Die Öffnungen in der Mantelfläche des zylinderförmigen Abschnitts der Zufuhr sind
daher jeweils versetzt zu der unmittelbar darüber liegenden Öffnung untereinander
angeordnet und bevorzugt kreisförmig oder elliptisch. Bevorzugt sind sie ferner auf
die Form und Größe der Öffnung in der Mantelfläche des Kolbens der Verstelleinrichtung
abgestimmt, der als bevorzugtes Absperrorgan in der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung
eingesetzt wird. Bevorzugt weisen alle Öffnungen in dem zylinderförmigen Abschnitt
der Reinigungsmediumszufuhr die gleiche Form auf. Weiterhin weisen bevorzugt auch
die beiden Öffnungen in der Mantelfläche des Kolbens die gleiche Form auf, und besonders
bevorzugt weisen alle Öffnungen in der Mantelfläche des Kolbens wie auch alle Öffnungen
in der Mantelfläche des zylinderförmigen Abschnitts der Reinigungsmediumzufuhr die
gleiche Form auf, so dass alle Öffnungen in der Mantelfläche des zylinderförmigen
Abschnitts in gleicher Weise von einem Kolben angesteuert werden können.
[0038] Die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung umfasst ferner bevorzugt mindestens zwei,
bevorzugt mindestens drei Abgabevorrichtungen für das Reinigungsmedium in dem von
mit mindestens einem Prozessfluid durchströmten Raum. Diese sind an die Öffnungen
des zylinderförmigen Abschnitts der Zufuhr angeleitet und bevorzugt als Blasrohrarme
ausgebildet. Hierbei können grundsätzlich zwei oder mehrere Blasrohrarme an eine Öffnung
angeleitet sein, bevorzugt ist jedoch, dass genau ein Blasrohrarm an jeweils eine
Öffnung angeleitet ist. Die Blasrohrarme münden bevorzugt jeweils in einen Blasrechen,
der an seiner der Speichermasse zugewandten Seite jeweils mindestens zwei Düsen als
Austrittsöffnung für das Reinigungsmedium in den mit einem Prozessfluid durchströmten
Raum aufweist. Ein Blasrechen umfasst im Sinne der vorliegenden Erfindung ferner mindestens
ein Querrohr, Halbrohr oder ähnliches, welches auf eine solche Weise an einen Blasrohrarm
als Zentralrohr angefügt ist, dass ein Fluss eines fluiden Mediums aus dem Zentralrohr
in das Querrohr möglich ist. Der Blasrechen wird bevorzugt unmittelbar über der zu
reinigenden Speichermasse positioniert. Der bevorzugte Abstand zwischen Speichermasse
und Rechen ist abhängig von der Düsenauswahl und kann vom Fachmann in Routineexperimenten
ermittelt werden.
[0039] Bevorzugt umfassen die Blasrechen jeweils mindestens eine, bevorzugt mindestens zwei,
weiterhin bevorzugt mindestens drei Reihen von gruppenweise linear angeordneten Düsen
(Düsenkämme). Bevorzugt ermöglichen die Düsen die Abgabe des fluiden Reinigungsmediums
an die zu reinigenden Kanäle in einem Punktstrahl.
[0040] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst ein Blasrechen mehrere Module,
im Folgenden auch als Blasbalkenmodule bezeichnet. Jedes dieser Module verfügt an
seiner Unterseite, d. h. an der der Speichermasse zugewandten Seite, über mindestens
zwei Düsen als Austrittsöffnungen für das Reinigungsmedium in den mit einem Prozessfluid
durchströmten Raum. Bevorzugt verfügt jedes Modul über mindestens einen, weiterhin
bevorzugt mindestens zwei und besonders bevorzugt mindestens drei Düsenkämme. Ferner
ist jeder dieser Module bevorzugt mit einer eigenen Zufuhr für das Reinigungsmedium
ausgestattet, beispielsweise in Form eines Rohres, über welches das jeweilige Blasbalkenmodul
mit einem Querrohr verbunden werden kann, welches als Zufuhr für das Reinigungsmedium
von dem Blasrohrarm in den Rechen dient. Weiterhin weisen die einzelnen Module bevorzugt
Vorrichtungen auf, die ein einfaches und variables Verbinden einzelner Module ermöglichen.
Auf diese Weise können die einzelnen Blasrechen der Vorrichtung zur Abreinigung unabhängig
voneinander mit einer variablen Anzahl von Blasbalkenmodulen bestückt werden, was
eine verbesserte Reinigungsleistung über den gesamten Ringquerschnitt bei optimiertem
Reinigungsmediumverbrauch ermöglicht. Der Ringquerschnitt des zu reinigenden Speichermediums
vergrößert sich naturgemäß von innen nach außen. Folglich ergibt sich für einen im
Außenbereich positionierten Blasrechen eine höhere Umfangsgeschwindigkeit als für
einen nahe dem Mittelpunkt der kreisförmigen Speichermasse positionierten Blasrechen.
Durch Verwendung der zuvor beschriebenen Blasbalkenmodule ist es möglich, die Reinigungsfläche
eines Blasrechens individuell an die Anforderungen anzupassen.
[0041] Um einen zu großen Auftrieb über den radial fluchtenden Stegen üblicher Speichermassen
zu vermeiden, sind die Blasrechen bevorzugt jeweils nicht genau radial fluchtend,
sondern stets in einem gewissen Winkel zum Radius angeordnet, welcher für jeden Blasrechen
jeweils im Bereich von 5° bis 85° bzw. 95° bis 175° unabhängig gewählt werden kann.
Bevorzugt sind die einzelnen Blasrechen versetzt zueinander angeordnet. Bevorzugt
sind die einzelnen Blasrechen ferner nicht parallel zueinander angeordnet.
[0042] Bevorzugt sind die Blasrechen komplett starr an dem rotierenden Teil der Reinigungsmediumszufuhr
angebracht, so dass sie zwar mit diesem Teil rotieren, relativ zu diesem jedoch nicht
beweglich sind. Bevorzugt umfasst die gesamte erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung
keine Abgabevorrichtung für das Reinigungsmedium, welche ganz oder teilweise in ihrer
räumlichen Anordnung im Verhältnis zu dem rotierenden Teil der Zufuhr reversibel verstellbar
wäre.
[0043] Bevorzugt umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung ferner keiner Vorrichtung zur
Regulierung der Zufuhr des Reinigungsmediums, welche sich in dem von dem Prozessgas
durchströmten Raum befindet.
[0044] Die Erfindung umfasst ferner einen Wärmetauscher, welche eine erfindungsgemäße Verstelleinrichtung
und/oder eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Abreinigung umfasst.
[0045] Bevorzugt handelt es sich hierbei um einen Luftvorwärmer, besonders bevorzugt um
einen Luftvorwärmer vom sog. "Rothemühle"-Typ, der eine feststehende Speichermasse
(Stator) und beiderseits dieser Speichermasse synchron umlaufende Drehhauben umfasst.
Der rotierende Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird hierbei bevorzugt in geeigneter
Weise mit der Drehhaube verbunden, beispielsweise über Streben.
[0046] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Abreinigung der Innenflächen
der Speichermasse eines mit einem Prozessfluid beaufschlagten Wärmetauschers mit rotierender
Speichermasse oder Drehhaube(n) mit einem fluiden Reinigungsmedium unter Verwendung
der bereits beschriebenen erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Abreinigung, wobei mit
Hilfe der Verstelleinrichtung die Öffnungen in der Mantelfläche des Absperrorgans
nacheinander so über den einzelnen Öffnungen in der Mantelfläche des zylinderförmigen
Abschnitts der Zufuhr positioniert werden, dass das Reinigungsmedium durch diese Öffnungen
in den Blasrechen strömt und aufgrund der Rotation der Speichermasse oder der Drehhauben
nacheinander einzelne ringförmige Kreisflächen der Speichermasse mit dem Reinigungsmedium
beaufschlagt werden, bevorzugt während des kontinuierlichen Prozessbetriebs.
Verzeichnis der Abbildungen
[0047] Abbildung 1 zeigt die erfindungsgemäße Verstelleinrichtung mit den beiden Antriebs-
bzw. Abtriebselementen 4 und 6, welche über eine Gelenkkette 5 miteinander verbunden
sind, innerhalb eines zumindest teilweise gekrümmten Hohlkörpers 2 und die Zufuhr
des Reinigungsmediums 8. Das zweite Antriebs- bzw. Abtriebselement 6 ist ferner mit
einem Kolben 1 als beweglichem Bauteil verbunden, der in seiner Mantelfläche über
eine Öffnung 7 verfügt.
[0048] Abbildung 2 zeigt das Getriebeelement 3 der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit erstem
Antriebs- bzw. Abtriebselement 4, Gelenkkette 5 und zweitem Antriebs- bzw. Abtriebselement
6 nochmals im Detail. Zu erkennen ist ferner, dass das jeweils erste und letzte Kettenglied
mit den Schubstangen verschraubt sind. Der als 2a gekennzeichnete Abschnitt des zumindest
teilweise gekrümmten Hohlkörpers 2 ist feststehend im Verhältnis zur Speichermasse
ausgebildet, während der als 2b gekennzeichnet Abschnitt im Verhältnis zu dieser rotiert.
[0049] Abbildung 3 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Abreinigung mit der erfindungsgemä-βen
Verstelleinrichtung, von welcher hier nur das erste Antriebs- bzw. Abtriebselement
4 sowie der teilweise gekrümmte Hohlkörper 2 zu erkennen ist, die Zufuhr 8 für das
fluide Reinigungsmedium und drei Abgabevorrichtungen 9a bis 9c in Form von Blasrohrarmen,
die in den Blasrechen 13a bis 13c münden. Zu erkennen ist ferner auch die rotierend
gleitende Dichtung 10 und der zylinderförmige Abschnitt 11 der Zufuhr für das Reinigungsmedium.
[0050] Der in Abbildung 4 dargestellte Querschnitt durch einen Teil der Vorrichtung zur
Abreinigung zeigt das zweite Antriebs- bzw. Abtriebselement 6 der erfindungsgemäßen
Verstelleinrichtung innerhalb des teilweise gekrümmten Hohlkörpers 2, in welches auch
ein Teil der Zufuhr 8 für das fluide Reinigungsmedium mündet. Über die rotierend gleitende
Dichtung 10 ist der rotierende Teil des teilweise gekrümmten Hohlkörpers 2, der gleichzeitig
auch den zylinderförmigen Abschnitt der Reinigungsmediumzufuhr darstellt, verbunden.
Dieser Teil weist neben den drei versetzt angeordneten Öffnungen 12a bis 12c noch
eine optional vorhandene Inspektionsöffnung 16 auf. Zu erkennen ist ferner der als
Absperrorgan verwendete bewegliche Kolben 1 innerhalb des zylinderförmigen Abschnitts
mit der Öffnung 7.
[0051] Abbildung 5 zeigt einen Ausschnitt des Blasrechens 13 mit daran angeleiteten Düsenkämmen
15 in perspektivischer Darstellung.
[0052] Abbildung 6 zeigt eine Frontalansicht des Blasrechens 13 mit daran angeleiteten Düsenkämmen
15.
[0053] Abbildung 7 zeigt einen Querschnitt durch diesen Blasrechen 13, in welchem die einzelnen
Düsen 14 zu erkennen sind.
[0054] Abbildung 8 zeigt eine Aufsicht auf die Unterseite des Blasrechens mit Düsenkämmen
15.
[0055] Abbildung 9 zeigt eine Frontalansicht des Blasbalkenmoduls 17 mit einem Rohr 20,
über welches das Modul mit der Zuleitung des Blasrechens 13 verbunden wird und das
Reinigungsmedium in das Blasbalkenmodul 17 tritt. Das Modul umfasst ferner ein Halbrohr
18, welches horizontal jeweils von zwei Kopfplatten 21 begrenzt ist, die vorzugsweise
mindestens eine Vorrichtung, beispielsweise Bohrungen, umfassen, die ein Verbinden
von mehreren Modulen miteinander ermöglicht. An seiner Unterseite weist das Blasbalkenmodul
17 eine Bodenplatte 19 auf, durch welche Düsenkämme 15 als Austrittsöffnung für das
Reinigungsmedium geführt sind. Abbildung 10 zeigt eine perspektivische Darstellung
des Blasbalkenmoduls 17 mit Düsenkämmen 15, Halbrohr 18, Bodenplatte 19, Rohr 20 und
Kopfplatten 21.
[0056] Abbildung 11 zeigt eine Frontalansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines Blasrechens
13 mit vier Blasbalkenmodulen 17, welche über ihre Kopfplatten 21 miteinander verbunden
sind. Jedes der Blasbalkenmodule 17 ist über eine Zuleitung, beispielsweise ein Rohr
24 und gegebenenfalls einen Rohrbogen 23, an eine gemeinsame Zufuhr für das fluide
Reinigungsmedium angeschlossen, beispielsweise bestehend aus einem Querrohr 22, einer
Rohrkappe 25 und einem Rohrbogen 26. Über den Rohrbogen 26 kann der Blasrechen 13
mit dem Blasarm verbunden werden (hier nicht gezeigt).
[0057] Die Abbildungen 12 bis 14 zeigen Blasrechen 13 mit unterschiedlicher Anordnung von
jeweils 6 Blasbalkenmodulen 17 in perspektivischer Darstellung.
[0058] Abbildung 15 illustriert schematisch, wie mit Hilfe der in den Abbildungen 12 bis
14 gezeigten Blasrechen 13 die Form und gegebenenfalls auch Größe der Reinigungsfläche
des Blasrechens an die Umlaufgeschwindigkeit der Abgabevorrichtung im Verhältnis zu
der Speichermasse 28 und die jeweils zu reinigende Fläche angepasst werden können.
Entgegen der bevorzugten Ausführung sind in dieser Abbildung die Blasrechen 13 jeweils
radial fluchtend angeordnet.
Bezugszeichenliste
[0059]
- 1
- bewegliches Bauteil / Kolben
- 2
- teilweise gekrümmter Hohlkörper
- 2a
- stationärer Teil des teilweise gekrümmten Hohlkörpers
- 2b
- rotierender Teil des teilweise gekrümmten Hohlkörpers
- 3
- Getriebeelement zur Übertragung von Zug- und Schubkräften
- 4
- erstes Antriebs- bzw. Abtriebselement
- 5
- Gelenkkette
- 6
- zweites Antriebs- bzw. Abtriebselement
- 7
- Öffnung in der Mantelfläche des als Absperrorgan verwendeten Kolbens
- 8
- Zufuhr des fluiden Reinigungsmediums
- 9
- Abgabevorrichtung für das Reinigungsmedium
- 10
- rotierend gleitende Dichtung
- 11
- zylinderförmiger Abschnitt der Reinigungsmediumzufuhr
- 12
- Öffnung in der Mantelfläche des zylinderförmigen Abschnitts der Reinigungsmediumzufuhr
- 13
- Blasrechen
- 14
- Düse
- 15
- Düsenkamm
- 16
- Inspektionsöffnung
- 17
- Blasbalkenmodul
- 18
- Halbrohr
- 19
- Bodenplatte
- 20
- Rohr
- 21
- Kopfplatte
- 22
- Querrohr
- 23
- Rohrbogen
- 24
- Rohr
- 25
- Rohrkappe
- 26
- Rohrbogen
- 27
- Rohr
- 28
- Speichermasse
1. Vorrichtung zur Abreinigung von mit mindestens einem Prozessfluid durchströmten Kanälen
mit einem fluiden Reinigungsmedium, die Vorrichtung umfassend mindestens eine Zufuhr
(8) und mindestens eine Abgabevorrichtung (9) für das Reinigungsmedium, ein Absperrorgan
(1) sowie eine Verstelleinrichtung zur Regulierung der Reinigungsmediumszufuhr in
die zu reinigenden Kanäle durch Positionierung des Absperrorgans (1) als bewegliches
Bauteil innerhalb eines zumindest teilweise gekrümmten Hohlkörpers (2), der mindestens
einen stationären (2a) und mindestens einen rotierenden (2b) Teil aufweist, die Verstelleinrichtung
umfassend ein Getriebeelement (3) zur Übertragung von Zug- und Schubkräften aus dem
mindestens einen stationären (2a) in den mindestens einen rotierenden (2b) Teil, umfassend
- mindestens ein erstes Antriebs- bzw. Abtriebselement (4) zur geradlinigen Zug- und
Schubkraftübertragung in einer ersten Richtung, welches mit einem Antriebsmittel verbunden
wird,
- mindestens ein zweites Antriebs- bzw. Abtriebselement (6), welches mit dem beweglichen
Bauteil verbunden wird, zur geradlinigen Zug- und Schubkraftübertragung in einer zweiten
Richtung, die mit der ersten Richtung einen Winkel im Bereich von größer 0° bis kleiner
180° bildet, und
- ein Element (5) zur Übertragung der Zug- und Schubkräfte über diesen Winkel.
2. Verstelleinrichtung zur Positionierung eines beweglichen Bauteils (1) innerhalb eines
zumindest teilweise gekrümmten Hohlkörpers (2), der mindestens einen stationären (2a)
und mindestens einen rotierenden Teil (2b) aufweist, umfassend ein Getriebeelement
(3) zur Übertragung von Zug- und Schubkräften aus dem mindestens einen stationären
in den mindestens einen rotierenden Teil, umfassend
- mindestens ein erstes Antriebs- bzw. Abtriebselement (4) zur geradlinigen Zug- und
Schubkraftübertragung in einer ersten Richtung, welches mit einem Antriebsmittel verbunden
wird,
- mindestens ein zweites Antriebs- bzw. Abtriebselement (6), welches mit dem beweglichen
Bauteil verbunden wird, zur geradlinigen Zug- und Schubkraftübertragung in einer zweiten
Richtung, die mit der ersten Richtung einen Winkel im Bereich von größer 0° bis kleiner
180° bildet und
- eine Gelenkkette (5) mit einer Mehrzahl von gelenkig verbundenen Kettengliedern
zur Übertragung der Zug- und Schubkräfte über diesen Winkel, welche an jeweils einem
Ende mit dem ersten bzw. zweiten Antriebs- bzw. Abtriebselement verbunden ist, wobei
das zweite Antriebs- bzw. Abtriebselement (6) als Schubstange ausgebildet ist.
3. Verstelleinrichtung gemäß Anspruch 2, wobei die Gelenkkette (5) eine Schubkette darstellt.
4. Verstelleinrichtung gemäß Anspruch 2 oder 3, wobei das erste Antriebs- bzw. Abtriebselement
(4) ebenfalls als Schubstange ausgebildet ist.
5. Verstelleinrichtung gemäß einem der Ansprüche 2 bis 4, wobei das bewegliche Bauteil
(1) ein Absperrorgan umfasst, bevorzugt ein Absperrorgan zum reversiblen Absperren
bzw. Abdecken mindestens einer Öffnung (12) in der Mantelfläche eines zumindest teilweise
zylinderförmigen Hohlraumes (11), weiterhin bevorzugt ein Absperrorgan in Form eines
Kolbens, welcher besonders bevorzugt in seiner der Getriebeeinheit zugewandten Deckfläche
sowie in seiner Mantelfläche jeweils mindestens eine Öffnung (7) aufweist.
6. Verstelleinrichtung gemäß Anspruch 5, wobei der Kolben genau zwei diametral gegenüberliegende
Öffnungen (7) in seiner Mantelfläche aufweist, die bevorzugt eine kreisförmige oder
elliptische Form aufweisen.
7. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, umfassend eine Verstelleinrichtung gemäß einem der Ansprüche
2 bis 6.
8. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 oder 7, wobei die Zufuhr (8) für das Reinigungsmedium
zumindest teilweise als Hohlkörper mit mindestens einem stationären (2a) und mindestens
einem rotierenden Teil (2b), welche über eine rotierend gleitende Dichtung (10) miteinander
verbunden sind, ausgebildet ist und einen in der Mittellängsachse des Wärmetauschers
positionierten zylinderförmigen Abschnitt (11) umfasst, der in seiner Mantelfläche
mindestens eine (12), bevorzugt mindestens zwei (12a, 12b) und insbesondere mindestens
drei Öffnungen (12a, 12b, 12c) aufweist.
9. Vorrichtung gemäß Anspruch 8, wobei die Öffnungen (12a, 12b, 12c) in der Mantelfläche
des zylinderförmigen Abschnitts (11) der Zufuhr jeweils versetzt zu der unmittelbar
darüber liegenden Öffnung untereinander angeordnet sind und kreisförmig oder elliptisch
sind, bevorzugt auf die Form und Größe der Öffnung (7) in der Mantelfläche des Kolbens
(1) der Verstelleinrichtung abgestimmt sind und besonders bevorzugt die gleiche Form
aufweisen.
10. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 oder 7 bis 9, wobei diese Vorrichtung mindestens
zwei, bevorzugt mindestens drei Abgabevorrichtungen (9) für das Reinigungsmedium umfasst,
die an den Öffnungen (12) des zylinderförmigen Abschnitts (11) der Zufuhr angeleitet
sind und bevorzugt als Blasrohrarme ausgebildet sind, weiterhin bevorzugt als Blasrohrarme,
die jeweils in einem Blasrechen (13) mit jeweils mindestens zwei Düsen (14) münden.
11. Vorrichtung gemäß Anspruch 10, wobei die Blasrechen (13) jeweils mindestens eine,
bevorzugt mindestens zwei, weiterhin bevorzugt mindestens drei Reihen von gruppenweise
linear angeordneten Düsen (Düsenkämme (15)) umfassen, welche bevorzugt die Abgabe
des fluiden Reinigungsmediums an die zu reinigenden Kanäle in einem Punktstrahl ermöglichen
und wobei die Blasrechen bevorzugt jeweils nicht radial fluchtend angeordnet sind.
12. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 oder 7 bis 11, wobei diese Vorrichtung keine
Abgabevorrichtung für das Reinigungsmedium umfasst, die ganz oder teilweise in ihrer
räumlichen Anordnung zu dem rotierenden Teil der Reinigungsmediumzufuhr (2b) reversibel
verstellbar ist.
13. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 oder 7 bis 12, wobei diese Vorrichtung keine
Vorrichtung zur Regulierung der Zufuhr des Reinigungsmediums umfasst, die sich in
dem von dem Prozessfluid durchströmten Raum befindet.
14. Wärmetauscher, umfassend eine Vorrichtung zur Abreinigung oder eine Verstelleinrichtung
gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche.
15. Verfahren zur Abreinigung der Innenflächen der Speichermasse eines mit einem Prozessfluid
beaufschlagten Wärmetauschers mit rotierender Speichermasse oder mindestens einer
rotierenden Drehhaube mit einem fluiden Reinigungsmedium unter Verwendung einer Vorrichtung
gemäß einem der Ansprüche 1 oder 7 bis 13, wobei mit Hilfe der Verstelleinrichtung
die Öffnung (7) in der Mantelfläche des Absperrorgans (1) nacheinander so über den
einzelnen Öffnungen (12a, 12b, 12c) in der Mantelfläche des zylinderförmigen Abschnitts
(11) der Zufuhr positioniert wird, dass das Reinigungsmedium durch diese Öffnungen
in die Blasrechen (13) strömt und aufgrund der Rotation der Speichermasse oder der
Drehhaube(n) nacheinander einzelne ringförmige Kreisflächen der Speichermasse mit
dem Reinigungsmedium beaufschlagt, bevorzugt während des kontinuierlichen Prozessbetriebs.