Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft einen Wirbelrohrabscheider mit einem Innenradius r
a, wobei der Wirbelrohrabscheider ein Tauchrohr mit dem Innenradius r
i aufweist und wobei gilt

Hintergrund der Erfindung
[0002] Aus der Praxis sind Wirbelrohrabscheider bekannt, die zum Beispiel in Staubsaugern
eingesetzt werden. In solch einem Wirbelrohrabscheider tritt staubbeladene Luft an
einem Ende durch eine Einlauföffnung in den Innenraum des Wirbelrohrabscheiders ein.
Die Luft bewegt sich dann schraubenförmig zu dem anderen Ende des Wirbelrohrabscheiders.
Dort kann der Staubanteil der Luft auf Grund der Zentrifugalkraft durch eine Staubauswurföffnung
aus dem Wirbelrohrabscheider austreten. Sodann bewegt sich die Luft im Innenraum des
Wirbelrohrabscheiders wieder in Richtung des einen Endes und tritt durch ein Tauchrohr,
das in eine Luftauslassöffnung führt, aus dem Wirbelrohrabscheider aus.
[0003] Die Offenlegungsschrift
DE 102005056921 A1 offenbart einen Fliehkraftabscheider für einen Staubsauger. Der Fliehkraftabscheider
weist einen Lufteintritt für die staubbeladene Luft, ein Wirbelrohr zum Abscheiden
des Staubes aus der in eine Drehbewegung versetzbaren Luft und einen Luftauslass für
gereinigte Luft auf. Der Fliehkraftabscheider weist eine weitere Öffnung auf, welche
mit einem lösbaren Deckel verschlossen ist, wobei die Wand des Fliehkraftabscheiders
oder eine Aufnahmewand und die Wand des Deckels ineinander greifen.
[0004] In der Offenlegungsschrift
DE 1507853 wird ein nach dem Drehströmungsprinzip arbeitender Schmutzabscheider beschrieben,
der eine zylindrische Strömungskammer aufweist, in die tangential zur Kammerwand gerichtet
und gegen den Kammerboden geneigt wenigstens eine Ansaugdüse einmündet und an deren
bodenferner Stirnwand zentrisch ein Absaugkanal angeordnet ist, wobei in der Strömungskammer
eine scheibenförmige Blende angeordnet ist, die die Strömungskammer in zwei miteinander
in Verbindung stehende Räume teilt.
Der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen verbesserten Wirbelrohrabscheider
bereitzustellen. Insbesondere soll ein Staubsauger, der mit einem solchen Wirbelrohrabscheider
ausgestattet ist, eine geringere Leistungsaufnahme und ein geringeres Geräusch bei
gleichbleibender oder verbesserter Staubabscheideleistung aufweisen.
Erfindungsgemäße Lösung
[0006] Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt erfindungsgemäß durch einen Wirbelrohrabscheider
mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche 1, 6, 10, 13 und/oder 15. Ferner wird
die erfindungsgemäße Aufgabe durch den Staubsauger aus Anspruch 19 und die Verwendung
des Wirbelrohrabscheiders in einem Staubsauger gelöst, wie in Anspruch 20 formuliert.
[0007] Ein Wirbelrohrabscheider besteht aus einer ersten und einer gegenüberliegenden zweiten
Stirnfläche, die durch eine oder mehrere Seitenwände verbunden sind. Die Stirnflächen
und die Seitenwand beziehungsweise Seitenwände umschließen den Innenraum des Wirbelrohrabscheiders.
Der Wirbelrohrabscheider weist vorzugsweise eine Einlauföffnung auf, durch die Luft
in seinen Innenraum strömen kann. Die bevorzugte Einlauföffnung befindet sich in einer
Seitenwand, vorzugsweise näher an der ersten Stirnfläche als an der zweiten Stirnfläche.
Die einströmende Luft kann sich auf einer schraubenförmigen Bahn durch den Innenraum
bewegen. Diese Bahn weist zum einen eine rotarische als auch eine translatorische
Komponente auf. Letztere wird im Folgenden als erste Transportrichtung bezeichnet.
Die erste Transportrichtung zeigt vorzugsweise von der ersten Stirnfläche in Richtung
der zweiten Stirnfläche. An der zweiten Stirnfläche kann die Luft eine Umlenkung erfahren,
sodass sie in einer entgegen gerichteten, zweiten Transportrichtung vorzugsweise in
ein Tauchrohr eintreten kann, das vorzugsweise mit einer Luftauslassöffnung verbunden
ist, durch die die Luft aus dem Wirbelrohrabscheider austreten kann. Die Luftauslassöffnung
befindet sich dabei vorzugsweise in der ersten Stirnfläche. Wenn die Luft von der
ersten in die zweite Transportrichtung umgelenkt wird, wird von einer Luftumkehr gesprochen.
[0008] Der Wirbelrohrabscheider kann dazu dienen, Partikel aus partikelbeladener Luft abzuscheiden.
Die Abscheidung von Partikeln - insbesondere Staub - geschieht dabei vorzugsweise
in einem Bereich des Wirbelrohrabscheiders, in dem die Luftumkehr stattfindet. Der
Wirbelrohrabscheider weist dazu - vorzugsweise in dem genannten Bereich - eine Staubauslassöffnung
auf, durch die die abgeschiedenen Partikel aus dem Wirbelrohrabscheider austreten
können.
[0009] Der Innenraum des Wirbelrohrabscheiders weist vorzugsweise eine zumindest annähernd
kreiszylindrische Form auf. Dabei bilden die Endflächen des Kreiszylinders die Stirnflächen
des Wirbelrohrabscheiders. Die Achse des Kreiszylinders wird dabei als Achse des Wirbelrohrabscheiders
bezeichnet. Der Radius des Kreiszylinders wird Innenradius r
a genannt. Das bevorzugte Tauchrohr weist ebenfalls eine zumindest annähernd kreiszylindrische
Form auf. Der Kreiszylinder des Tauchrohres hat einen Radius r
i und eine Höhe h
i. Dabei ist eine Endfläche des bevorzugten Tauchrohres zumindest teilweise zum Innenraum
hin und die andere Endfläche vorzugsweise zumindest teilweise zur Luftauslassöffnung
hin luftdurchlässig gestaltet. Das Ende des Tauchrohres, das sich an der Luftauslassöffnung
befindet wird als das Austrittsende, das andere als das freie Ende bezeichnet.
[0010] Vorzugsweise liegt das Tauchrohr koaxial im Innenraum des Wirbelrohrabscheiders.
Dadurch ist es möglich, dass die Luft, die durch den Innenraum um das Tauchrohr herum
zirkuliert, einen Raum von zumindest annähernd konstanter Breite durchströmt.
[0011] Die bevorzugte Einlauföffnung, durch die die Luft den Innenraum des Wirbelrohrabscheiders
betritt, weist in axialer Richtung des Wirbelrohrabscheiders eine maximale Ausdehnung
von dem Austrittsende bis zum freien Ende des Tauchrohres auf. So kann ein Kurzschluss
der Luftströmung vermieden werden. Ein Luftstrom ist dann kurzgeschlossen, wenn die
Luft direkt - ohne in wesentlichem Ausmaß in Zirkulation zu gelangen - von der Einlauföffnung
in das Tauchrohr eintritt.
[0012] Die Einlauföffnung ist bevorzugt die Projektion eines Einlaufrechtecks auf die Mantelfläche
des kreiszylindrischen Innenraums. Die Projektionsrichtung ist parallel zum Normalenvektor
des Einlaufrechtecks. Das Einlaufrechteck hat dabei je zwei Seiten mit der Länge a
und b. Die Seiten mit der Länge a liegen parallel zur Achse des Wirbelrohrabscheiders.
a ist damit die Einlaufhöhe der Einlauföffnung. Die Seiten mit der Länge b sind radial
zur Kreisachse gelegen, besitzen ein Ende in der Mantelfläche und das zweite Ende
innerhalb des Innenraums. b wird die Einlaufbreite genannt.
[0013] Die Verwendung des erfindungsgemäßen Wirbelrohrabscheiders in einem Staubsauger und
der erfindungsgemäße Staubsauger mit dem erfindungsgemäßen Wirbelrohrabscheider weisen
den Vorteil auf, dass sie ein höheres Verhältnis von Staubabscheidung zu Gebläseleistung
bewirken können. Das bedeutet einerseits, dass bei gleichbleibender Gebläseleistung
eine verbesserte Staubabscheidung erreicht werden kann. Andererseits kann bei gleichbleibender
Staubabscheideleistung eine geringere Gebläseleistung verwendet werden. Dies kann
eine geringere Geräuschbelastung zur Folge haben. Zudem ist es dadurch möglich, einen
kleineren und/oder günstigeren Gebläsemotor zu verwenden.
[0014] Durch die erfindungsgemäße Wahl des Wertes S
ra kann ein Wirbelrohrabscheider bereitgestellt werden, der bei gleichem Innenradius
ein Tauchrohr aufweist, das im Vergleich zum Stand der Technik einen größeren Radius
r
i aufweist. Die Erfinder haben erkannt, dass ein größerer Radius r
i des Tauchrohrs überraschenderweise nicht zu einem Kurzschluss der Luftströmung führt.
Durch das breitere Tauchrohr wird die engste Stelle des Wirbelrohrabscheiders bei
gleichem Innenradius des Wirbelrohrabscheiders wesentlich größer gestaltet, wodurch
der Druckabfall verringert werden kann, ohne dass notwendigerweise ein merklicher
Abfall der Staubabscheideleistung beobachtet werden kann. Die Geschwindigkeit an der
Staubauslassöffnung ist auf Grund des erhöhten Volumenstroms gleich hoch oder sogar
höher.
[0015] Durch die erfindungsgemäße Wahl von S
hi - und das daraus resultierende breitere und kürzere Tauchrohr - kann die Bahn der
Luft im Wirbelrohrabscheider auf eine bis zwei Umdrehungen begrenzt werden, so dass
Energie eingespart werden kann, ohne dass die Staubabscheideleistung verringert wird.
Die erfindungsgemäße Wahl der Werte S
a und S
b führt zu einer kürzeren (a ist kleiner), jedoch breiteren (b ist größer) Fläche F
e der Einlauföffnung. Dies hat zur Folge, dass gröberer Schmutz besser in den Wirbelrohrabscheider
eintreten kann. Die kürzere Einlauffläche kann dabei einen Kurzschluss der Luftströmung
wirksam verhindern.
[0016] Erfindungsgemäß wird S
F so gewählt, dass eine im Verhältnis zur Querschnittsfläche F
i des Tauchrohrs kleinere Fläche der Einlauföffnung F
e entsteht. Die kleinere Einlauföffnung kann zu einer größeren Beschleunigung der Luft
beim Eintritt in den Wirbelrohrabscheider führen und kann so in einer verbesserten
Rotation der Luft resultieren.
[0017] Die Erfinder haben in Simulationen und Experimenten herausgefunden, dass durch die
gewählten Parameter ein Wirbelrohrabscheider bereitgestellt werden kann, der einen
geringeren Druckverlust aufweist und bei gleichbleibender oder sogar verbesserter
Staubabscheidung einen Gebläsemotor mit einer geringeren Leistungsaufnahme benötigt.
Die Verbesserungen des erfindungsgemäßen Wirbelrohrabscheiders können dabei in der
Produktion zu geringeren Kosten führen. Zugleich kann ein Wirbelrohrabscheider, der
die erfindungsgemäßen Verbesserungen aufweist, ein geringeres Geräusch aufweisen.
Die erfindungsgemäßen Parameter können eine Konstruktionshilfe beim Entwurf eines
Wirbelrohrabscheiders darstellen. Damit ist eine einfachere und schnellere Grobauslegung
beim Entwerfen eines Wirbelrohrabscheiders möglich.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung
[0018] Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander
eingesetzt werden können, sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform weist der erfindungsgemäße Wirbelrohrabscheider
ein Tauchrohr mit der Höhe h
i auf, wobei gilt h
i = S
hi x r
i und wobei S
hi mindestens 0,8 und höchstens 7 beträgt. S
hi ist bevorzugt höchstens 6, besonders bevorzugt höchstens 5, besonders bevorzugt höchstens
4, besonders bevorzugt höchstens 3, besonders bevorzugt höchstens 2 und ganz besonders
bevorzugt höchstens 1,2. S
hi ist bevorzugt mindestens 0,9, besonders bevorzugt mindestens 1,0 und ganz besonders
bevorzugt mindestens 1,1.Ganz besonders bevorzugt ist S
hi 1,132. Durch das breitere Tauchrohr wird die engste Stelle im Wirbelrohrabscheider
erweitert und der Druckabfall kann so verringert werden.
[0020] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält der Wirbelrohrabscheider eine
Einlauföffnung, die eine Einlaufbreite b aufweist, wobei gilt b = S
b x r
a und wobei S
b mindestens 0,41 und höchstens 0,6 beträgt. S
b ist bevorzugt mindestens 0,42, besonders bevorzugt mindestens 0,43 und ganz besonders
bevorzugt 0,44. S
b ist bevorzugt höchstens 0,55 und besonders bevorzugt 0,5. Ganz besonders vorzugsweise
beträgt S
b 0,45. Durch die breitere Einlauföffnung kann gröberer Schmutz besser in den Wirbelrohrabscheider
eindringen, was zu einer höheren Staubabscheideleistung führen kann.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform weist der erfindungsgemäße Wirbelrohrabscheider
eine Einlauföffnung mit der Einlaufhöhe a und der Einlaufbreite b auf, wobei gilt
a = r
i2 x Sa x π/b und wobei S
a mindestens 0,2 und höchstens 0,7 beträgt. S
a ist bevorzugt höchstens 0,65 und besonders bevorzugt höchstens 0,6. Ganz besonders
vorzugsweise beträgt S
a 0,584. S
a beträgt vorzugsweise mindestens 0,3, besonders vorzugsweise mindestens 0,4 und ganz
besonders vorzugsweise mindestens 0,5. Die kürzere Einlauföffnung kann dazu führen,
dass ein Kurzschluss der Luftströmung vermieden wird.
[0022] Der Wirbelrohrabscheider besitzt in einer Ausführungsform eine Einlauföffnung mit
der Einlauffläche F
e und einer Querschnittsfläche des Tauchrohrs F
i, wobei gilt F
e = S
F x F
i und S
F mindestens 0,2 und höchstens 0,7 beträgt. S
F ist bevorzugt mindestens 0,3, besonders bevorzugt mindestens 0,4 und ganz besonders
bevorzugt mindestens 0,5. Zugleich ist S
F bevorzugt höchstens 0,6. Ganz besonders vorzugsweise gilt S
F=0,584. Die kleinere Einlauföffnung bedeutet, dass die einströmende Luft besser beschleunigt
werden kann und so eine schnellere Rotation entstehen kann, die zu einer höheren Staubabscheidung
führen kann.
[0023] Der Wirbelrohrabscheider weist in einer bevorzugten Ausführungsform in seinem Innenraum
ein Luftführungsmittel auf. Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, dass das Luftführungsmittel
an der zweiten Stirnfläche liegt. Dadurch kann die Luft besonders effektiv umgelenkt
und in das Tauchrohr geleitet werden. Dies kann zu einer Verringerung des Druckverlustes
und zu einem größeren Verhältnis von Staubabscheideleistung zu Gebläseleistung führen.
[0024] Das bevorzugte Luftführungsmittel umfasst ein flächenartiges Element. Dadurch kann
vorteilhafterweise erreicht werden, dass die Luft besonders effizient von der ersten
in die zweite Transportrichtung umgekehrt wird und zugleich Geräuschentwicklung und
Druckverlust verringert werden.
[0025] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das flächenartige Element
des Luftführungsmittels zum Beispiel ein Blatt, eine Schaufel, eine Platte oder ein
Flügel. Das bevorzugte flächenartige Element weist in Richtung der Luftauslassöffnung
eine lineare, progressive oder degressive Steigung auf. Insbesondere erstreckt sich
das bevorzugte flächenartige Element schraubenförmig in Richtung der Luftauslassöffnung.
Das bevorzugte flächenartige Element ist schaufelförmig ausgebildet, das heißt es
ist im Querschnitt senkrecht zur Achse des Wirbelrohrabscheiders gekrümmt ausgeformt.
Durch die verschiedenen Ausgestaltungen des Luftführungsmittels mit einem flächenartigen
Element lassen sich Staubabscheideleistung, Geräuschentwicklung und Druckverlust von
verschieden geformten Staubabscheideeinheiten verändern, so dass den Entwicklern Parameter
zur Verfügung stehen, um die Eigenschaften der Staubabscheideeinheiten zu optimieren
und auf die jeweiligen Bedürfnisse anzupassen. Vorteilhafterweise umfasst das Luftführungsmittel
mehrere flächenartige Elemente, zum Beispiel 2, 3 oder 4 flächenartige Elemente, vorzugsweise
von der vorbeschriebenen Art. Dadurch können benachbarte flächenartige Elemente des
Luftführungsmittels gerade oder schraubenartig in Richtung des Luftauslasses verlaufende
Kanäle ausbilden, die sich besonders gut zum Beeinflussen der Rotation der Luft eignen.
Durch die lineare, progressive oder degressive Steigung der flächenartigen Elemente
und die im Falle mehrerer flächenartiger Elemente ausgebildeten schraubenartigen Kanäle,
ist eine besonders sanfte Ablenkung und Abschwächung der Rotation der Luft möglich,
was energetisch von Vorteil sein kann.
[0026] In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Luftführungsmittel einen Apexkegel.
Ein Apexkegel kann zum Beispiel ein gerader oder schiefer Kegel oder Kegelstumpf sein,
ein solcher Apexkegel muss also nicht notwendigerweise spitz zulaufen. Auch muss die
Mantellinie nicht notwendigerweise gerade sein, sondern sie kann auch zur Achse des
Apexkegels hin konkav oder von der Achse weg konvex gekrümmt sein. Ein bevorzugter
Apexkegel ist im Wesentlichen rotationssymmetrisch. In einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung ist das Luftführungsmittel in Form eines Apexkegels so angeordnet und
ausgebildet, dass dieser Apexkegel den Luftstrom von einem äußeren in einen inneren
Bereich des Wirbelrohrabscheiders lenkt. Das bevorzugte Luftführungsmittel besteht
im geometrischen Sinne aus dem flächenartigen Element, das den Apexkegel durchdringt.
Mit anderen Worten bedeutet das, dass das flächenartige Element unmittelbar aus einem
Apexkegel herausragt. Es sind jedoch auch Ausführungen denkbar, in denen das flächenartige
Element vom Apexkegel beabstandet angebracht ist. Zum Beispiel kann das Luftführungsmittel
auf die Spitze oder Deckfläche des Apexkegels aufgebracht sein, gegebenenfalls auch
beabstandet durch einen Stift.
[0027] Das Luftführungsmittel ist vorzugsweise in einem inneren Bereich des Wirbelrohrabscheiders
angeordnet. Ein innerer Bereich des Wirbelrohrabscheiders im Sinne der vorliegenden
Erfindung ist ein Bereich, der in den Richtungen senkrecht zur Transportrichtung nicht
bis zu einer Mantelwand des Staubabscheideraums reicht. Der innere Bereich ist von
einem äußeren, bis zur Mantelwand reichenden Bereich umschlossen. Durch die Lage des
Luftführungsmittels im inneren Bereich des Staubabscheideraums kann eine besonders
effiziente Umkehr der Transportrichtung erreicht werden. Dies kann zu einer Reduzierung
des Druckverlustes und zu einer Geräuschreduzierung beitragen.
[0028] In einer Ausführung der Erfindung ist das Luftführungsmittel stationär in dem Wirbelrohrabscheider
angeordnet. In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist zumindest ein Teil des
Luftführungsmittels beweglich im Wirbelrohrabscheider angeordnet, besonders bevorzugt
ist ein Teil des Luftführungsmittels rotierbar. Ganz besonders vorzugsweise umfasst
der bewegliche Teil ein oder mehr flächenartige Elemente. In einer bevorzugten Ausführung
des erfindungsgemäßen Wirbelrohrabscheiders wird der rotierbare Teil des Luftführungsmittels
durch den Luftstrom angetrieben. Umgekehrt sind auch Ausführungen möglich, bei denen
der rotierbare Teil des Luftführungsmittels nicht durch die Luft, sondern durch ein
anderes Mittel, zum Beispiel durch einen Motor, vorzugsweise einen elektrischen Motor,
in Rotation versetzt wird. Vorzugsweise dreht sich der rotierbare Teil des Luftführungsmittels
entgegen der Rotationsrichtung der Luft. Hierdurch lässt sich eine besonders effektive
Abschwächung der Rotation der Luft erreichen und dadurch der Druckverlust weiter reduzieren.
Umgekehrt ist auch denkbar, den rotierbaren Teil in Rotationsrichtung der Luft zu
drehen, um dadurch die Staubabscheideleistung des Wirbelrohrabscheiders zu erhöhen.
[0029] Vorzugsweise beträgt S
ra mindestens 1,8, besonders vorzugsweise mindestens 1,9 und ganz besonders vorzugsweise
mindestens 2,0. Zugleich beträgt S
ra vorzugsweise höchstens 2,4, besonders vorzugsweise höchstens 2,3, besonders vorzugsweise
höchstens 2,2 und ganz besonders vorzugsweise höchstens 2,1. Durch die erfindungsgemäße
Verwendung eines Tauchrohrs mit einem größeren Radius kann der Druckabfall im Wirbelrohrabscheider
verringert werden und so eine geringere Geräuschbelastung resultieren und/oder ein
kleinerer Gebläsemotor verwendet werden.
[0030] Vorzugsweise beträgt der Abstand zwischen der ersten Stirnfläche, die die Luftauslassöffnung
enthält, und der dazu am nächsten liegenden Kante der Einlauföffnung mindestens 3
mm und höchstens 15 mm. Besonders bevorzugt ist dieser Abstand mindestens 5 mm und
höchstens 10 mm. Die größere Nähe der Einlauföffnung an der ersten Stirnfläche kann
einen Kurzschluss der Luftströmung verhindern.
[0031] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten
Merkmale können sowohl einzeln, als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungen von Bedeutung sein.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0032] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden nachfolgend anhand der in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiele, auf die die Erfindung jedoch nicht beschränkt
ist, näher beschrieben.
[0033] Es zeigen schematisch:
- Figur 1
- einen erfindungsgemäßen Wirbelrohrabscheider in einem Staubsauger in der Draufsicht;
- Figur 2
- einen erfindungsgemäßen Wirbelrohrabscheider im Querschnitt, wobei die Querschnittsebene
rechtwinklig zu seiner Achse ist;
- Figur 3
- der erfindungsgemäße Wirbelrohrabscheider in einem Staubsauger in einem Querschnitt
parallel zur Bodenfläche des Staubsaugers, wobei die Querschnittsebene die Achse des
Wirbelrohrabscheiders enthält;
- Figur 4
- einen Querschnitt des Wirbelrohrabscheiders in einer Ebene rechtwinklig zu den Ebenen
aus Figur 2 und Figur 3, die ebenso die Achse des Wirbelrohrabscheiders enthält.
Ausführliche Beschreibung anhand von Ausführungsbeispielen
[0034] Die Figuren 1 bis 4 enthalten verschiedene Darstellungen desselben erfindungsgemäßen
Wirbelrohrabscheiders in einem Staubsauger 16. Figur 1 zeigt den Wirbelrohrabscheider
in der Draufsicht. Figur 2 zeigt den Querschnitt durch die in Figur 1 gezeigte Linie
GG. Figur 3 zeigt einen Querschnitt durch den Wirbelrohrabscheider in einer Ebene,
die senkrecht zur Ebene in Figur 2 verläuft, die Achse des Wirbelrohrabscheiders enthält
und parallel zum Boden des Staubsaugers liegt. Figur 4 zeigt einen Querschnitt durch
die Ebene, die rechtwinklig zu der Ebene in Figur 2 und zu der Ebene in Figur 3 liegt
und die die Achse des Wirbelrohrabscheiders enthält.
[0035] Beim Betrieb des Staubsaugers 16 wird Luft durch den Saugluftstutzen 1 eingesaugt.
Die Luft gelangt danach durch den Lufteinlasskanal 2 und die Einlauföffnung 3 tangential
in den kreiszylindrisch ausgebildeten Innenraum 4 des Wirbelrohrabscheiders 5. Dort
zirkuliert die Luft schraubenförmig um das Tauchrohr 6 bis sie die der Luftauslassöffnung
7 gegenüberliegende zweite Stirnfläche 8 erreicht. An dieser zweiten Stirnfläche 8
ist ein Luftführungsmittel 9 angebracht, das vier flächenartige Elemente 10 und einen
Apexkegel 11 umfasst. An dem Luftführungsmittel 9 erfährt die Luft eine Umkehr der
Transportrichtung und wird in das Tauchrohr 6 umgeleitet. Von dort aus tritt sie durch
die Luftauslassöffnung 7 aus. Angrenzend an die zweite Stirnfläche 8 des Wirbelrohrabscheiders
5 befindet sich die Staubauslassöffnung 12, durch die Staub und weitere Partikel in
der Saugluft durch Zentrifugalkräfte, die bei der Rotation der Luft entstehen, in
den Staubauffangbehälter 13 befördert werden. Die Saugluft verlässt das Tauchrohr
6 durch die Luftauslassöffnung 7 in die nachgeschaltete Filterkammer 14, die ein Gebläseschutzfilter
15 zum Schutz der Motor-Gebläse-Einheit des Staubsaugers 16 enthält.
[0036] In dieser Ausführungsform weist der Wirbelrohrabscheider 5 eine kreiszylindrische
Form mit dem Radius r
a auf und beinhaltet ein kreiszylindrisches Tauchrohr 6 mit dem Radius r
i, das koaxial im Wirbelrohrabscheider 5 liegt. Die Dimensionen der Einlauföffnung
3 sind dargestellt in Figur 2 und Figur 4. Figur 2 zeigt die im Vergleich zum Stand
der Technik größere Einlaufbreite b. Die kleinere Einlaufhöhe a ist gezeigt in Figur
4 und entspricht in diesem Fall zugleich der Höhe des Lufteinlasskanals. Das Tauchrohr
weist dabei eine Höhe h
i auf, wobei gilt h
i = S
hi x r
i. S
hi ist in diesem Fall 1,132. Der Radius des kreiszylindrisch ausgeformten ist r
a = S
ra x r
i. S
ra ist hier 2,1.
[0037] Durch Simulationen und Experimente ist es den Erfindern gelungen, einen Wirbelrohrabscheider
mit besonders günstigen Dimensionen zu entwickeln. Der erfindungsgemäße Wirbelrohrabscheider
kann eine verbesserter Staubabscheidung und einen geringeren Druckabfall aufweisen
und kann so mit einem Gebläsemotor, der eine geringere Geräuschentwicklung bietet
und eine reduzierte Leistungsaufnahme zeigt verwendet werden.
[0038] Mit der Erfindung gelingt es vorteilhafterweise, einen verbesserten Wirbelrohrabscheider
bereitzustellen. Zudem kann ein Staubsauger, der mit einem solchen Wirbelrohrabscheider
ausgestattet ist, eine geringere Leistungsaufnahme und ein geringeres Geräusch bei
gleichbleibender oder verbesserter Staubabscheideleistung aufweisen.
[0039] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten
Merkmale können sowohl einzeln, als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
Bezugszeichenliste
1 |
Saugluftstutzen 1 |
2 |
Lufteinlasskanal 2 |
3 |
Einlauföffnung 3 |
4 |
Innenraum des Wirbelrohrabscheiders |
5 |
Wirbelrohrabscheider |
6 |
Tauchrohr |
7 |
Luftauslassöffnung |
8 |
zweite Stirnfläche |
9 |
Luftführungsmittel |
10 |
flächenartiges Element |
11 |
Apexkegel |
12 |
Staubauslassöffnung |
13 |
Staubauffangbehälter |
14 |
Filterkammer |
15 |
Gebläseschutzfilter |
16 |
Staubsauger |
1. Wirbelrohrabscheider (5) mit einem Innenradius ra, wobei der Wirbelrohrabscheider (5) ein Tauchrohr (6) mit dem Innenradius ri aufweist
und wobei gilt ra=Sra x ri, dadurch gekennzeichnet, dass Sra mindestens 1,8 und höchstens 2,4 beträgt.
2. Wirbelrohrabscheider (5) nach Anspruch 1, wobei das Tauchrohr (6) eine Höhe hi aufweist und wobei gilt hi=Shi x ri, dadurch gekennzeichnet, dass Shi mindestens 0,8 und höchstens 7 beträgt.
3. Wirbelrohrabscheider (5) nach einem der vorherigen Ansprüche, der eine Einlauföffnung
(3) enthält, die eine Einlaufbreite b aufweist, wobei gilt b=Sb x ra, dadurch gekennzeichnet, dass Sb mindestens 0,41 und höchstens 0,6 beträgt.
4. Wirbelrohrabscheider (5) nach einem der vorherigen Ansprüche, der eine Einlauföffnung
(3) mit der Einlaufhöhe a und der Einlaufbreite b aufweist, wobei gilt a= ri2 x Sa x π/b, dadurch gekennzeichnet, dass Sa mindestens 0,2 und höchstens 0,7 beträgt.
5. Wirbelrohrabscheider (5) nach einem der vorherigen Ansprüche, der eine Einlauföffnung
(3) mit der Einlauffläche Fe und eine Querschnittsfläche des Tauchrohrs (6) Fi besitzt, wobei gilt Fe = SF x Fi, dadurch gekennzeichnet, dass SF mindestens 0,2 und höchstens 0,7 beträgt.
6. Wirbelrohrabscheider (5) mit einem Tauchrohr (6), das einen Innenradius ri und eine Höhe hi aufweist und wobei gilt hi=Shi*ri, dadurch gekennzeichnet, dass Shi mindestens 0,8 und höchstens 7 beträgt.
7. Wirbelrohrabscheider (5) nach Anspruch 6 mit einem Innenradius ra, wobei der Wirbelrohrabscheider (5) eine Einlauföffnung (3) enthält, die eine Einlaufbreite
b aufweist, wobei gilt b=Sb*ra, dadurch gekennzeichnet, dass Sb mindestens 0,41 und höchstens 0,6 beträgt.
8. Wirbelrohrabscheider (5) nach Anspruch 6 oder 7, der eine Einlauföffnung (3) mit der
Einlaufhöhe a und der Einlaufbreite b aufweist, wobei gilt a= ri2 x Sa x π/b, dadurch gekennzeichnet, dass Sa mindestens 0,2 und höchstens 0,7 beträgt.
9. Wirbelrohrabscheider (5) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, der eine Einlauföffnung
(3) mit der Einlauffläche Fe und eine Querschnittsfläche des Tauchrohrs (6) Fi besitzt, wobei gilt Fe = SF x Fi, dadurch gekennzeichnet, dass SF mindestens 0,2 und höchstens 0,7 beträgt.
10. Wirbelrohrabscheider (5) mit einem Innenradius ra, wobei der Wirbelrohrabscheider (5) eine Einlauföffnung (3) aufweist, die eine Einlaufbreite
b aufweist, wobei gilt b=Sb*ra, dadurch gekennzeichnet, dass Sb mindestens 0,41 und höchstens 0,6 beträgt.
11. Wirbelrohrabscheider (5) nach Anspruch 10 mit einem Tauchrohr (6), das den Innenradius
ri besitzt, wobei die Einlauföffnung (3) eine Einlaufhöhe a aufweist und wobei gilt
a= ri2 x Sa x π/b, dadurch gekennzeichnet, dass Sa mindestens 0,2 und höchstens 0,7 beträgt.
12. Wirbelrohrabscheider (5) nach Anspruch 10 oder 11, der eine Einlauföffnung (3) mit
der Einlauffläche Fe und ein Tauchrohr (6) mit einer Querschnittsfläche Fi besitzt, wobei gilt Fe = SF x Fi, dadurch gekennzeichnet, dass SF mindestens 0,2 und höchstens 0,7 beträgt.
13. Wirbelrohrabscheider (5) mit einem Tauchrohr (6), das den Innenradius ri besitzt, wobei der Wirbelrohrabscheider (5) eine Einlauföffnung (3) aufweist, die
eine Einlaufhöhe a und eine Einlaufbreite b aufweist, wobei gilt a= ri2 x Sa x π/b, dadurch gekennzeichnet, dass Sa mindestens 0,2 und höchstens 0,7 beträgt.
14. Wirbelrohrabscheider (5) nach Anspruch 13, der eine Querschnittsfläche des Tauchrohrs
(6) Fi besitzt und dessen Einlauföffnung (3) eine Einlauffläche Fe aufweist, wobei gilt Fe = SF x Fi, dadurch gekennzeichnet, dass SF mindestens 0,2 und höchstens 0,7 beträgt.
15. Wirbelrohrabscheider (5) mit einem Tauchrohr (6), das eine Querschnittsfläche Fi besitzt und mit einer Einlauföffnung (3), die eine Einlauffläche Fe aufweist, wobei gilt Fe = SF x Fi, dadurch gekennzeichnet, dass SF mindestens 0,2 und höchstens 0,7 beträgt.
16. Wirbelrohrabscheider (5) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wirbelrohrabscheider (5) in seinem Innenraum (4) ein Luftführungsmittel (9) aufweist.
17. Wirbelrohrabscheider (5) nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftführungsmittel (9) ein flächenartiges Element (10) umfasst.
18. Wirbelrohrabscheider (5) nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Luftführungsmittel (9) einen Apexkegel umfasst.
19. Staubsauger (16) mit einem Wirbelrohrabscheider (5) nach einem der vorherigen Ansprüche.
20. Verwendung eines Wirbelrohrabscheiders (5) nach einem der Ansprüche 1 bis 18 in einem
Staubsauger (16).