[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Verhinderung von Manipulation
an einem münzbetätigten Unterhaltungsautomaten gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Aus der
DE 10 2009 018 042 ist eine Roulettespieleinrichtung bekannt, die einen Roulettekessel umfasst, der
in einem Gehäuse angeordnet ist, wobei das Gehäuse zweiteilig ausgebildet ist. Ein
Gehäuseoberteil ist den Roulettekessel überragend, als Kugelkalotte aus transparentem
Material ausgebildet. Von Nachteil ist jedoch dabei, dass das kugelkalottenartig ausgebaute
Gehäuseoberteil das Gehäuseunterteil nur zu einem geringen Maß außenumfangsseitig
überlappt, so dass nicht grundsätzlich auszuschließen ist dass sich ein, zwischen
den beiden Gehäuseteilen ausbildender Spalt als Zuführspalt für Manipulationswerkzeuge
genutzt werden könnte.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsbildenden münzbetätigten Unterhaltungsautomaten
derart fortzubilden, dass dieser einen umfangreicheren Schutz vor Manipulation aufweist
und dass ein Einwirken auf den Lauf der Kugel in dem Roulettekessel verhindert werden
kann.
[0004] Die erfindungsgemäße Einrichtung weist den Vorteil auf, dass ein mechanisches Einwirkungen
auf das Außengehäuse keinerlei Einfluss auf das Innengehäuse und somit auf den Roulettekessel
hat. Durch die getrennten und zueinander entkoppelten Gehäuse, die jeweils unabhängig
auf einem Fußboden befestigt sind, wird eine Übertragung von Schwingungen des Außengehäuses
auf das Innengehäuse grundsätzlich vermieden. Durch den Einsatz einer Sensoreinheit
wird jeder Versuch erkannt, bei dem eines der Gehäuse aus der Horizontalen geneigt
wird. Bei der Detektierung einer Abweichung von einem vorgegebenen Grundwert, wird
unmittelbar die Münzannahmeeinheit von der Steuereinheit abgeschaltet und der Roulettekessel
zwangsweise von der Steuereinheit stillgesetzt. Eine wieder in Betriebnahme des Unterhaltungsautomaten
ist nur durch einen Servicetechniker des Herstellers herbeiführbar. Der Servicetechniker
muss sich an der Steuereinheit identifizieren.
[0005] Um auch zeitlich langfristige Veränderungen ermitteln zu können, wird fortlaufend
ein statistischer Chi-Quadrat-Test durchgeführt. Mit dem Chi-Quadrat-Test wird geprüft,
ob die aktuellen Ausspielergebnisse mit dem Roulettekessel einer vorgegebenen Verteilung
entsprechen. Wird eine Abweichung ermittelt, wird von der Steuereinheit die Münzannahmevorrichtung
deaktiviert und somit der münzbetätigte Unterhaltungsautomat unmittelbar stillgesetzt.
[0006] Darüber hinaus bedarf es einer regelmäßigen Wartung des münzbetätigten Unterhaltungsautomaten.
Wird ein vorgegebener Wartungszeitraum erreicht oder überschritten, ohne das eine
Wartung durchgeführt wurde, erfolgt von der Steuereinheit eine Zwangsstillsetzung
in dem die Münzannahmevorrichtung deaktiviert wird.
[0007] Darüber hinaus weisen beide oberen Gehäuseteile des Innen- und Außengehäuses weitergehende
Vorrichtungen auf, die den Spalt zwischen jedem der beiden Gehäuseteile über einen
weiten Bereich abdecken. Das Außengehäuse weist am oberen, aufschwenkbaren kalottenartig
ausgebildeten Gehäuseoberteil innenseitig einen umlaufenden, als Bohrschutz ausgebildeten
Steg auf, der bei geschlossenem Gehäuse wesentlich in den Gehäusegrundkörper hineinragt
und somit den Trennungsbereich der beiden Außengehäuseteile überdeckt. Mit der umlaufenden
Bohrschutzblende wird ein Zuführen eines Manipulationswerkzeuges in Richtung des Innengehäuses
verhindert. Darüber hinaus weist das Innengehäuse im Bereich der Zusammenfügung von
Innengehäuseoberteil und Innengehäuseunterteil ein umlaufendes Bandstahlprofil auf.
Dieses verhindert ein Zuführen eines Manipulationswerkzeugs im Bereich der Zusammenfügung
des Innengehäuseteils in Richtung des Roulettekessels.
[0008] Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einrichtung wird in den
Zeichnungen dargestellt. Es zeigt:
- Figur 1:
- eine Einrichtung zur Verhinderung von Manipulationen an einem münzbetätigten Unterhaltungsautomaten,
mit geöffnetem Außengehäuse, perspektivisch dargestellt, und
- Figur 2:
- eine Seitenansicht des münzbetätigten Unterhaltungsautomaten, mit geöffnetem Außengehäuse,
perspektivisch dargestellt.
[0009] Ein in der Figur 1 mit 1 gekennzeichneter münzbetätigter Unterhaltungsautomat umfasst
eine, als Roulettekessel ausgebildete Spieleinrichtung 2. Der Roulettekessel 2 ist
in einem zweigeteilten Innengehäuse 3 angeordnet. Ein den Roulettekessel 2 übergebendes
Innengehäuseoberteil 4 des Innengehäuses 3 ist als Kugelkalotte ausgebildet und aus
lichttransparentem Material gefertigt. Das Gehäuseoberteil 4 ist auf einem Innengehäuseunterteil
5 verschwenkbar befestigt. An dem Innengehäuseunterteil ist ein umlaufender Ring aus
Bandstahl 6 befestigt. Der eine Schenkel des L-förmig ausgebildeten Rings ist im oberen
Bereich des Innengehäuseunterteils befestigt. Der andere Schenkel des Rings stützt
sich auf den kugelkalottenförmig ausgebildeten Innengehäuseoberteil ab, so dass der
Stoßbereich von Innengehäuseober- und -unterteil umlaufend überdeckt ist. Mittels
einer Verschraubung 7, die in gleichmäßigen Abständen vorgesehen ist, wird der umlaufende
Bandstahl 6 am Innengehäuseunterteil 5 befestigt.
[0010] Dem Innengehäuse 3 ist eine nicht näher dargestellte Sensoreinrichtung zugeordnet.
Mit der Sensoreinrichtung wird die Neigung des Innengehäuses 3 ermittelt. Die Sensoreinheit
ist mit einer nicht näher dargestellten Steuereinheit 8 verbunden. Die Steuereinheit
8 aktiviert, z. B. einen Antriebsmotor des Roulettekessels 2. Das Innengehäuse 3 wird
von einem zweigeteilten Außengehäuse 9 unter Vermittlung eines Abstandes umgeben.
Das zweigeteilte Außengehäuse 9 besteht aus einem Außengehäusegrundkörper 10, an dem
verschwenkbar ein kugelkalottenförmig ausgebildetes Außengehäuseoberteil 11 angeordnet
ist. Das Außengehäuseoberteil 11 ist teilweise aus transparentem Material gebildet.
Bevorzugt wird eine aus Sicherheitsglas hergestellte Glashaube verwandt.
[0011] Auf der Innenseite des oberen Außengehäuseoberteils 11 ist eine umlaufende Bohrschutzblende
12 angeordnet. Die Bohrschutzblende 12 überragt wesentlich, bei geschlossenem Außengehäuseoberteil
11 den Trennbereich der beiden Außengehäuseteile 10, 11. An einer Innenwandung des
Außengehäusegrundkörpers 10 ist gleichfalls eine Sensoreinheit zur Erfassung einer
Veränderung der Gehäuseneigung angeordnet. Die Sensoreinheit ist mit der Steuereinheit
8 verbunden. Das Innengehäuse 3, als auch das Außengehäuse 9 sind zueinander entkoppelt
und jeweils form- und kraftschlüssig auf einem Fußboden einer Spielstätte befestigt.
An den Innenseiten des Außengehäusegrundkörpers 10 und am Innengehäuseunterteil 5
sind Mittel zur Aufnahme von Befestigungsmitteln vorgegeben, damit beide Gehäuseteile
auf einem Fußboden einer Spielstätte befestigt werden können.
[0012] Die auf der Innenseite des Außengehäuseoberteils 11 angeordnete umlaufende Bohrschutzblende
12 ragt, bei geschlossenem Außengehäuse 9, wesentlich in den Außengehäusegrundkörper
10 hinein. Damit wird sichergestellt, dass keine Manipulationswerkzeuge durch einen
sich ggf. ergebenden Spalt zwischen Außengehäuseober- und -unterteil 10, 11 den Roulettekessellauf
beeinflussend in das Innengehäuse 3 eingeführt werden können. Dies wird insbesondere
dadurch verhindert, dass auch bei dem, den Roulettekessel aufnehmenden Innengehäuse
3 außenseitig der im Querschnitt L-förmig ausgebildete Ring im Bereich der Zusammenführung
der Gehäuseteile 4, 5 angeordnet ist.
[0013] Dadurch dass das, den Roulettekessel 2 aufnehmende Innengehäuse 3 unter Vermittlung
eines Abstandes von einem eigenständigen, zu dem Innengehäuse 3 ohne Verbindung stehenden
Außengehäuse 9 umgeben ist und beide Gehäuse 3, 9 kraft- und/oder formschlüssig mit
dem Fußboden einer Spielstätte verbunden sind, werden die vom Nutzer des münzbetätigten
Unterhaltungsautomaten 1 zum Beeinflussen des Kugellaufs auf das Außengehäuse 9 aufgebrachten
Stöße nicht auf das, den Roulettekessel 2 aufnehmende Innengehäuse 3, übertragen.
[0014] Durch die im Außengehäuseoberteil 11, gehäuseinnenseitig angebrachte, in das Außengehäusegrundkörper
10 weit hineinragende Bohrschutzblende 12 kann zum anderen sichergestellt werden,
dass im Bereich der Auflagefläche des Außengehäuseoberteils 11 auf dem Außengehäusegrundkörper
10 kein, oder nur sehr erschwert ein Manipulationswerkzeug in das Außengehäuse 9 eingeführt
werden kann.
[0015] Gleichfalls ist der Auflagebereich des kugelkalottenartigen Innengehäuseoberteils
4 auf dem Innengehäuseunterteil 5 mit einem umlaufenden Bandstahl 6 als Bohrschutzblech
gegen das Eindringen eines Manipulationswerkzeuges gesichert.
[0016] Darüber hinaus ist an den Gehäusen 3, 9 jeweils eine Sensoreinheit angeordnet. Mit
der Sensoreinheit kann eine Lageveränderung der Gehäuse 3, 9 ermittelt werden. Gleichfalls
umfasst die Sensoreinheit eine Einrichtung zur Ermittlung von Erschütterungen. Wird
durch Einwirken auf das Gehäuse 3, 9 der Neigungssensor oder der Erschütterungssensor
aktiviert, so wird der Unterhaltungsautomat 1 unmittelbar von der Steuereinheit stillgesetzt.
Eine Inbetriebnahme ist nur durch einen Servicetechniker des Herstellers des Unterhaltungsautomaten
möglich, der sich am Unterhaltungsautomaten 1 als berechtigte, wieder in Betrieb nehmende
Person identifizieren muss. Dazu ist an der Steuereinheit eine Schnittstelle zum Anschluss
einer Tastatur vorgesehen, mit der der Servicetechniker unter anderem eine Identifikationskennziffer
und eine Sicherheitszahl eingeben muss.
[0017] Um auch Einwirkungen auf den münzbetätigten Unterhaltungsautomaten 1 zu ermitteln,
die mit der Sensoreinheit nicht erfasst wurden, werden fortlaufend die Spielergebnisse
in der Steuereinheit registriert und einem Chi-Quadrat-Test unterzogen. Bei einer
Ermittlung einer Abweichung zu einer vorgegeneben Kenngröße wird die Steuereinheit
den Unterhaltungsautomaten 1 stillsetzen. Mit der Überwachung soll sichergestellt
werden, dass auch bislang nicht bekannte Manipulationsangriffe erfasst werden.
[0018] Die Kommunikation von der Sensoreinheit zur Steuereinheit erfolgt in verschlüsselter
Form, so dass sichergestellt werden kann, dass auch die erfassten Spielergebnisse
von Dritten mittels eines manipulativen Eingriffs nicht verändert werden können.
[0019] In einem vorgebbaren zeitlichen Abstand ist an dem Unterhaltungsautomaten nur von
einer, vom Hersteller autorisierten Person, ein Service durchzuführen. Wird dieser
Service nicht innerhalb eines vorgegebenen zeitlichen Ablaufs durchgeführt, wird dies
von der Steuereinheit erkannt und der münzbetätigte Unterhaltungsautomat 1 wird stillgesetzt.
Eine Münzannahmeeinrichtung des Unterhaltungsautomaten 1 wird dahingehend gesperrt,
dass zugeführte Zahlungsmittel unmittelbar zurückgewiesen werden. Erst nach einer
Durchführung der Wartungsmaßnahme wird der Unterhaltungsautomat 1 von dem autorisierten
Servicepersonal wieder freigeschaltet. Zu diesem Zweck weist die Steuereinheit eine
Schnittstelle zum Anschluss einer Tastatur bzw. eines Autorisierungslesegerätes vor.
Der Servicetechniker erhält durch telefonische Rückfrage beim Hersteller einen Zifferncode,
der nach durchgeführter Wartung der Steuereinheit mittels der anschließbaren Tatstatur
eingegeben werden muss. Mit der Kennung wird zum einen ermittelt ob der Servicetechniker
autorisiert ist und zum anderen das nächste Serviceintervall aktiviert.
[0020] In der Figur 2 ist der münzbetätigte Unterhaltungsautomat in der Seitenansicht, perspektivisch
mit geöffnetem Außengehäuse dargestellt. Der münzbetätigte Unterhaltungsautomat umfasst
ein Innengehäuse 3, dass von dem Außengehäuse 9 umgeben ist. Das Innengehäuse 3 umfasst
ein Gehäuseoberteil 4, aus einem lichttransparenten Material, welches kugelkalottenartig
ausgebildet ist und eine Spieleinrichtung 2, die als Roulettekessel ausgebildet ist,
überragt. Das Außengehäuse 9 umfasst ein Außengehäusegrundkörper 10, auf dem verschwenkbar
ein Außengehäuseoberteil 11 befestigt ist. Das Außengehäuseoberteil 11 umfasst einen
kugelkalottenförmig ausgearbeiteten Bereich, der aus lichttransparentem Material besteht.
1. Einrichtung zur Verhinderung von Manipulation an einem münzbetätigten Unterhaltungsautomaten
mit einem Roulettekessel, in dem hilfskraftbetätigt eine Kugel hineingegeben wird
dadurch gekennzeichnet,
dass der Roulettekessel (2) in einem ersten, geschlossenen Innengehäuse (3) angeordnet
ist und dass das Innengehäuse (3) von einem weiteren Außengehäuse (9) umschlossen
ist, und die Gehäuse (3, 9) entkoppelt voneinander jeweils auf einem Fußboden eines
Gebäudes form- und/oder kraftschlüssig befestigt sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das den Roulettekessel (2) aufnehmende Innengehäuse (3) zweigeteilt ist und dass
ein oberer, den Roulettekessel überdeckender Gehäuseteil (4) einen kugelkalottenförmig
ausgebildeten Bereich aufweist, der aus transparenten Material gebildet ist und dass
das Außengehäuse (9) zweiteilig ausgebildet ist, wobei ein Gehäuseoberteil (11) verschwenkbar
an einem Grundkörper (10) des unteren Außengehäuses (9) angeordnet ist, wobei das
verschwenkbare Außengehäuseoberteil (11) kugelkalottenartig ausgebildet ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das kugelkalottenartig ausgebildete Außengehäuseoberteil (11) mindestens zu einem
Teil aus transparentem Material besteht.
4. Einrichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Außengehäuse (9) eine Sensoreinheit angeordnet ist, die mit einer Steuerung
des Roulettekessels (2) in Wirkverbindung steht und dass bei einer Detektierung von
vorgegebenen Parametern die Steuereinheit den Roulettekessel (2) stillsetzt.
5. Einrichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sensoreinheit mindestens einen Lagesensor z. B. einen Neigungssensor und/oder
einem Beschleunigungssensor z. B. einen Erschütterungen erfassenden Sensor umfasst.
6. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spielergebnisse einer Vielzahl aufeinanderfolgender Spiele von der Steuereinheit
erfasst werden und die Spielergebnisse von der Steuereinheit mit einem vorgegebenen
Wertebereich verglichen werden und dass bei einer Abweichung von vorgegebenen Werten
die Steuereinheit den Roulettekessel (2) stillsetzt.
7. Einrichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuereinheit nach Ablauf eines einstellbaren Zeitraums die Münzannahme sperrt
und dass eine erneute Freischaltung der Münzannahmevorrichtung von einer sich an der
Steuereinheit zu autorisierenden Person durchführbar ist.