[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Thermoplastfasern
mit reduzierter Oberflächenspannung sowie aus diesen Thermoplastfasern mit reduzierter
Oberflächenspannung nach dem Schmelzspinnverfahren herzustellende Produkte, wobei
der zu verwendende Thermoplast mit einem Copolymerisat aus mindestens einem α-Olefin
und mindestens einem Acrylsäureester oder Methacrylsäureester eines aliphatischen
Alkohols versetzt wird.
[0002] Produkte aus Thermoplastfasern aus der Gruppe der Polyamide oder Polyester im Sinne
der vorliegenden Erfindung sind Vliese, Vliesstoffe, Gewebe, Fäden, Garne, Seile,
Filze, Gestricke, Gelege oder Gewirke. Bevorzugte Produkte im Sinne der vorliegenden
Erfindung sind Vliese oder Vliesstoffe. Ein Vlies besteht aus lose zusammenliegenden
Fasern, welche noch nicht miteinander verbunden sind. Die Festigkeit eines Vlieses
beruht nur auf der fasereigenen Haftung. Diese kann aber durch Aufarbeitung beeinflusst
werden. Damit man das Vlies verarbeiten und benutzen kann, muss es verfestigt werden,
wofür verschiedene Methoden angewandt werden können. Erst ein verfestigtes Vlies ist
als Vliesstoff zu bezeichnen. In der Umgangssprache wird dieser Unterschied nicht
gemacht.
[0003] Vliesstoffe sind wesentlich verschieden von Geweben, Gestricken, Gelegen und Gewirken,
die sich durch vom Herstellverfahren bestimmte Legung der einzelnen Fasern oder Fäden
auszeichnen. Vliesstoffe bestehen dagegen aus Fasern, deren Lage sich nur mit den
Methoden der Statistik beschreiben lässt.
[0004] Die Fasern liegen wirr im Vliesstoff zueinander. Die englische Bezeichnung
nonwoven (nicht gewebt) grenzt sie eindeutig von Geweben, Gestricken etc. ab. Vliesstoffe
werden unter anderem nach dem Fasermaterial (z.B. das Polymer bei Chemiefasern), dem
Bindungsverfahren, der Faserart (Stapel- oder Endlosfasern), der Faserfeinheit und
der Faserorientierung unterschieden. Die Fasern können dabei definiert in einer Vorzugsrichtung
abgelegt werden oder gänzlich stochastisch orientiert sein wie beim Wirrlagen-Vliesstoff.
[0005] Wenn die Fasern keine Vorzugsrichtung in ihrer Ausrichtung (Orientierung) haben,
spricht man von einem isotropen Vliesstoff. Sind die Fasern in einer Richtung häufiger
angeordnet als in anderen Richtungen, dann spricht man von Anisotropie.
[0006] Nonwovens sind also textile Flächengebilde, bei denen die Flächenbildung nicht durch
Weben, Wirken, Stricken oder definiertes Legen erfolgt, sondern durch Ablegen der
Fasern mit anschließender Fixierung. Wegen der vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten
und der im Vergleich zu gestrickten und gewebten Flächengebilden vergleichsweise niedrigen
Produktionskosten weisen Nonwovens nach wie vor hohe jährliche Wachstumsraten auf.
[0007] Die Vorteile dieser Vliesmaterialien liegen in einer hohen spezifischen Oberfläche,
die Herstellungsverfahren erlauben eine hohe Variabilität in Dichte, Faserstärke,
Porengröße oder Dicke und führen zu einer weitgehenden Flächenisotropie. Aus diesen
vorteilhaften Eigenschaften ergeben sich zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten in der
Medizin für Hygieneprodukte, insbesondere OP-Abdecktücher, Betttücher, Wundabdeckungen,
Gaze usw., im Haushalt als Wischtücher aller Art und als Dekorationsvliesstoffe, insbesondere
Tischdecken, Servietten, in der Bekleidungsindustrie als Einlagevliese, für technische
Anwendungen, insbesondere Isoliermatten, Abdeckmatten oder als Filtervliese im Motoren-
/ Kraftfahrzeugbereich (z.B. Ölfilter) oder als Separatoren/Trennvliese in Batterien
(
WO 2009/103537 A1).
[0008] Für viele dieser Anwendungen spielt die Oberflächenspannung eine maßgebliche Rolle,
so kann eine Reduzierung der Oberflächenspannung z.B. zu einem verstärkt wasserabweisenden
Verhalten führen, was insbesondere für Anwendungen in der Bekleidungsindustrie, aber
auch in Filtervliesen im Kraftfahrzeugbereich eine wichtige Rolle spielen kann.
[0009] Bei der Herstellung von Spinnvliesstoffen erfolgt die direkte Verknüpfung von Spinn-
und Vliesbildungsprozess. Sowohl Schmelz- und Trockenspinnverfahren als auch Nassspinnverfahren
sind für die Vliesbildung auf Basis von Endlosfasern geeignet. Als Ausgangsmaterial
für die Vliesstoffe ist eine Vielzahl von faserbildenden Polymeren bekannt. Erfindungsgemäße
Vliesstoffe aus Endlosmaterialien werden aus thermoplastischen Polymeren aus der Gruppe
der Polyamide oder Polyestern z.B. durch Schmelzspinnen als sogenannte Meltblown-Nonwovens
hergestellt. Das Verfahren des Schmelzspinnens wird beispielsweise für Polyester in
EP 0 880 988 A1 oder
EP 1 473 070 A1 beschrieben. Nonwoven aus Polyester werden in
EP 2 090 682 A1 oder
EP 2 092 921 A1 beschrieben. Die Verwendung solcher Nonwoven, hergestellt nach dem Meltblown-Prozess,
als Filtermedium ist Gegenstand der
EP 0 466 381 B1.
[0010] Während in Thermoplastfasern aus Polyolefinen wie z.B. bei Polypropylen- oder Polyethylenfasern
aufgrund des intrinsisch hydrophoben Charakters der Polyolefine auch ohne Hilfsstoffe
eine relativ niedrige Oberflächenspannung vorliegt, hat man es bei polareren Thermoplasten,
bevorzugt bei Polyamiden und Polyestern, mit höheren Oberflächenspannungen zu tun.
Dies führt bei zahlreichen Anwendungen, bei denen man einerseits auf niedrige Oberflächenspannungen
angewiesen ist, andererseits aber - etwa wegen zu geringer Temperatur- oder Chemikalienstabilität
von Polyolefinen - auf höherwertige Polymere wie Polyamide oder Polyester zurückgreifen
muss, zu Schwierigkeiten. Daraus ergibt sich vielfach der Wunsch, auch polarere Thermoplaste,
wie z.B. Polyamide und Polyester, dahingehend zu modifizieren, dass man bei Erhalt
der bekannten Vorteile wie z.B. Temperaturstabilität, mechanische Belastbarkeit und
chemische Beständigkeit gegenüber Kraftstoffen und Ölen dennoch niedrigere Oberflächenspannungen
erreicht.
[0011] Die Eigenschaften von zu verspinnenden Thermoplastfasern durch Additivierung des
dazu zu verwendenden Thermoplasten zu beeinflussen wird am Beispiel von Polyestern
in
DE 19 937 729 A1 in Bezug auf die Reißfestigkeit beschrieben. Dies erfolgt dort durch Zugabe eines
Copolyesters, der als Monomereinheiten unter anderem Acrylsäurester oder Methacrylsäureester
enthält.
[0012] Polyesterbasierte Gewebe öl- und wasserabweisend auszurüsten wird in
FR-OS 239 746 und
US 3,378,609 beschrieben, indem auf das fertige Gewebe eine wässrige Emulsion eines fluorhaltigen
Polymers aufgebracht wird. Die individuelle Polyesterfaser wasserabweisend auszurüsten
wird in
EP 0 196 759 A1 beschrieben, indem die Polyesterfasern nachträglich mit einem Polyoxyalklyenglykol
und einem wasser- und ölabweisenden Mittel auf Fluorbasis versehen werden, welche
im Wesentlichen nicht mit dem Polyester reagieren.
[0013] Nachteil all dieser Lösungen des Standes der Technik ist, dass die in dem öl- und
wasserabweisenden Verhalten resultierende Veränderung der Oberflächenspannung jeweils
erst nachträglich in einem zusätzlichen Verfahrensschritt durch Applikation von Hilfsstoffen
auf das Gewebe realisiert werden. Die nachträgliche Applikation auf die Oberfläche
birgt abgesehen von der erhöhten Verfahrenskomplexität auch ein erhöhtes Risiko von
Desorption oder Auswaschungen des Hilfsstoffes, was zum einen den gewünschten Oberflächeneffekt
abschwächt, zum anderen aber auch mit einer problematischen Kontamination der Umgebung
verbunden sein kann, beispielsweise einer Verunreinigung des Filtrats bei nachbehandelten
Filtervliesen. Außerdem muss häufig auf fluorierte Chemikalien zurückgegriffen werden,
die nicht nur sehr teuer sind, sondern auch hinsichtlich ihrer toxischen Potentiale
z.B. bei der Verwertung durch Verbrennung gesondert betrachtet werden müssen.
[0014] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es deshalb, bereits das Polyamid- bzw. den
Polyester vorab derartig zu modifizieren, dass eine Verringerung der Oberflächenspannung
auch ohne Nachbehandlung der aus der entsprechenden Thermoplastfaser hergestellten
Produkte möglich ist. Ferner sollte die Modifizierung ohne fluorhaltige Chemikalien
auskommen, farbneutral und derartig ausgestaltet sein, dass der Prozess der Faserherstellung
an sich nicht in inakzeptabler Weise beeinträchtigt wird. Die so hergestellte Faser
sollte so in vielfältiger Weise zu Produkten, insbesondere zu Vliesen, Vliesstoffen,
Geweben, Gestricken, Gelegen oder Gewirken mit verringerter Oberflächenspannung und
damit einhergehendem medienabweisendem Verhalten weiterverarbeitet werden können.
[0015] Die Lösung der Aufgabe und Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Reduktion der Oberflächenspannung von thermoplastbasierten Fasern, dadurch gekennzeichnet,
dass man ein Copolymerisat aus mindestens einem α-Olefin mit mindestens einem Methacrylsäureester
oder Acrylsäureester eines aliphatischen Alkohols, vorzugsweise eines aliphatischen
Alkohols mit 1-30 Kohlenstoffatomen, dem Thermoplasten zugibt und die Mischung anschließend
verspinnt, bevorzugt nach dem Schmelzspinnverfahren.
[0016] Es wurde überraschend gefunden, dass die Additivierung von Thermoplasten, bevorzugt
von Thermoplasten auf Basis von Polyamid oder auf Basis von Polyester, mit dem erfindungsgemäß
einzusetzenden Copolymerisat die Oberflächenspannung der aus den Thermoplasten dann
herzustellenden Thermoplastfasern und deren Folgeprodukte deutlich reduziert und somit
zu einer medienabweisenden, insbesondere wasserabweisenden Ausrüstung der thermoplastbasierten
Fasern, bevorzugt der Polyamidfasern bzw. Polyesterfasern, und deren Folgeprodukte
führt.
[0017] Bevorzugt werden für das Verfahren zum Verspinnen Mischungen basierend auf 99,9 bis
10 Gew.-Teile, bevorzugt 99,5 bis 40 Gew.-Teile, besonders bevorzugt 99,0 bis 55 Gew.-Teile
mindestens eines Thermoplasten und
0,1 bis 20 Gew.-Teile, vorzugsweise 0,25 bis 15 Gew.-Teile, besonders bevorzugt 0,5
bis 10 Gew.-Teile ganz besonders bevorzugt 0,75 bis 6 Gew.-Teile, insbesondere ganz
besonders bevorzugt 1,0 bis 2,0 Gew.-% mindestens eines der oben bezeichneten Copolymerisate
eingesetzt.
[0018] Bevorzugt einzusetzende thermoplastbasierte Fasern sind Fasern auf Basis thermoplastischer
Polymere aus der Gruppe der Polyamide oder der Polyester.
[0019] Besonders bevorzugt einzusetzende thermoplastbasierte Fasern aus der Gruppe der Polyamide
sind Fasern auf Basis aliphatischer Polyamide.
[0020] Besonders bevorzugt einzusetzende thermoplastbasierte Fasern aus der Gruppe der Polyester
sind Fasern auf Basis der Polyalkylenterephthalate.
[0021] Die erfindungsgemäß zu verspinnenden thermoplastischen Polyamide können nach verschiedenen
Verfahren hergestellt und aus sehr unterschiedlichen Bausteinen synthetisiert worden
sein. Sie werden im speziellen Anwendungsfall allein oder in Kombination mit Verarbeitungshilfsmitteln,
Stabilisatoren, polymeren Legierungspartnern, insbesondere Elastomeren, eingesetzt.
Geeignet sind auch Blends mit Anteilen von anderen Polymeren, bevorzugt Blends mit
Polyethylen, Polypropylen oder ABS, wobei ggf. ein oder mehrere Kompatibilisatoren
eingesetzt werden können. Die Eigenschaften der Polyamide lassen sich durch Zusatz
von Elastomeren verbessern, z. B. im Hinblick auf die Reißfestigkeit von z. B. besonders
niederviskosen Polyamiden. Die Vielzahl der Kombinationsmöglichkeiten ermöglicht eine
sehr große Zahl von Produkten mit unterschiedlichsten Eigenschaften.
[0022] Zur Herstellung von Polyamiden sind eine Vielzahl von Verfahrensweisen bekannt geworden,
wobei je nach gewünschtem Endprodukt unterschiedliche Monomerbausteine, verschiedene
Kettenregler zur Einstellung eines angestrebten Molekulargewichtes oder auch Monomere
mit reaktiven Gruppen für später beabsichtigte Nachbehandlungen eingesetzt werden.
[0023] Die technisch relevanten Verfahren zur Herstellung von Polyamiden laufen meist über
die Polykondensation in der Schmelze. In diesem Rahmen wird auch die hydrolytische
Polymerisation von Lactamen als Polykondensation verstanden.
[0024] Bevorzugte Polyamide (PA) sind teilkristalline Polyamide, die ausgehend von Diaminen
und Dicarbonsäuren und/oder Lactamen mit wenigstens 5 Ringgliedern oder entsprechenden
Aminosäuren hergestellt werden können.
[0025] Als Edukte kommen aliphatische und/oder aromatische Dicarbonsäuren wie Adipinsäure,
2,2,4-und 2,4,4-Trimethyladipinsäure, Azelainsäure, Sebazinsäure, Isophthalsäure,
Terephthalsäure, aliphatische und/oder aromatische Diamine wie z.B. Tetramethylendiamin,
Hexamethylendiamin, 1,9-Nonandiamin, 2,2,4- und 2,4,4-Trimethylhexamethylendiamin,
die isomeren Diamino-dicyclohexylmethane, Diaminodicyclohexylpropane, Bis-aminomethyl-cyclohexan,
Phenylendiamine, Xylylendiamine, Aminocarbonsäuren wie z.B. Aminocapronsäure, bzw.
die entsprechenden Lactame in Betracht. Copolyamide aus mehreren der genannten Monomeren
sind eingeschlossen.
[0026] Besonders bevorzugt werden Caprolactame, ganz besonders bevorzugt wird ε-Caprolactam
eingesetzt.
[0027] Besonders geeignet sind weiterhin die meisten auf PA6, PA66 und anderen aliphatischen
oder/und aromatischen Polyamiden bzw. Copolyamiden basierenden Compounds, bei denen
auf eine Polyamidgruppe in der Polymerkette 3 bis 11 Methylengruppen kommen.
[0028] Die erfindungsgemäß hergestellten Polyamide können auch im Gemisch mit anderen Polyamiden
und/oder weiteren Polymeren eingesetzt werden.
[0029] Den Polyamiden können übliche Additive wie z.B. Entformungsmittel, Stabilisatoren
und/oder Fließhilfsmittel zugemischt sein.
[0030] Die erfindungsgemäß gegenüber thermoplastischen Polyamide bevorzugt zu verspinnenden
thermoplastischen Polyester sind besonders bevorzugt teilaromatische Polyester.
[0031] Besonders bevorzugt zu verspinnende Polyester sind ausgewählt aus der Gruppe der
Derivate der Polyalkylenterephthalate. Ganz besonders bevorzugt zu verspinnende Polyester
sind ausgewählt aus der Gruppe der Polyethylenterephthalate, der Polytrimethylenterephthalate
und der Polybutylenterephthalate, insbesondere besonders bevorzugt Polybutylenterephthalat
und Polyethylenterephthalat, insbesondere ganz besonders bevorzugt Polybutylenterephthalat,
oder Mischungen dieser Terephthalate.
[0032] Unter teilaromatischen Polyestern versteht man Materialien, die neben aromatischen
Molekülteilen auch aliphatische Molekülteile enthalten.
[0033] Polyalkylenterephthalate im Sinne der Erfindung sind Reaktionsprodukte aus aromatischen
Dicarbonsäuren oder ihren reaktionsfähigen Derivaten, insbesondere Dimethylestern
oder Anhydriden, und aliphatischen, cycloaliphatischen oder araliphatischen Diolen
und Mischungen dieser Reaktanden.
[0035] Bevorzugte Polyalkylenterephthalate enthalten mindestens 80 Mol-%, vorzugsweise 90
Mol-%, bezogen auf die Dicarbonsäure, Terephthalsäurereste und mindestens 80 Mol-%,
vorzugsweise mindestens 90 Mol-%, bezogen auf die Diolkomponente, Ethylenglykol- und/oder
Propandiol-1,3-und/oder Butandiol-1,4-reste.
[0036] Die bevorzugten Polyalkylenterephthalate können neben Terephthalsäureestern bis zu
20 Mol-% Reste anderer aromatischer Dicarbonsäuren mit 8 bis 14 C-Atomen oder Reste
aliphatischer Dicarbonsäuren mit 4 bis 12 C-Atomen enthalten, insbesondere Reste von
Phthalsäure, Isophthalsäure, Naphthalin-2,6-dicarbonsäure, 4,4'-Diphenyldicarbonsäure,
Bernstein-, Adipin-, Sebacinsäure, Azelainsäure, Cyclohexandiessigsäure, Cyclohexandicarbonsäure.
[0037] Die bevorzugten Polyalkylenterephthalate können neben Ethylen- bzw. Propandiol-1,3-
bzw. Butandiol-1,4-glykolresten bis zu 20 Mol-% anderer aliphatischer Diole mit 3
bis 12 C-Atomen oder cycloaliphatischer Diole mit 6 bis 21 C-Atomen enthalten, insbesondere.
Reste von Propandiol-1,3, 2-Ethylpropandiol-1,3, Neopentylglykol, Pentan-diol-1,5,
Hexandiol-1.6, Cyclohexan-dimethanol-1,4, 3-Methylpentandiol-2,4, 2-Methylpentandiol-2,4,
2,2,4-Trimethylpentandiol-1,3 und -1,6,2-Ethylhexandiol-1,3 2,2-Diethylpropandiol-1,3,
Hexandiol-2,5, 1,4-Di-(ß-hydroxyethoxy)-benzol, 2,2-Bis-(4-hydroxycyclohexyl)-propan,
2,4-Dihydroxy-1,1,3,3-tetramethyl-cyclobutan, 2,2-bis-(3-ß-hydroxyethoxyphenyl)-propan
oder 2,2-bis-(4-hydroxypropoxyphenyl)-propan (
DE-A 24 07 674 (=
US 4 035 958),
DE-A 24 07 776,
DE-A 27 15 932 (=
US 4 176 224)).
[0038] Die Polyalkylenterephthalate können durch Einbau relativ kleiner Mengen 3- oder 4-wertiger
Alkohole oder 3- oder 4-basischer Carbonsäuren, wie sie z.B. in der
DE-A 19 00 270 (=
US-A 3 692 744) beschrieben sind, verzweigt werden. Beispiele für bevorzugte Verzweigungsmittel
sind Trimesinsäure, Trimellitsäure, Trimethylolethan und -propan und Pentaerythrit.
[0039] Es ist ratsam, nicht mehr als 1 Mol-% des Verzweigungsmittels, bezogen auf die Säurekomponente,
zu verwenden.
[0040] Besonders bevorzugt sind Polyalkylenterephthalate, die allein aus Terephthalsäure
und deren reaktionsfähigen Derivaten, insbesondere deren Dialkylestern, und Ethylenglykol
und/oder Propandiol-1,3 und/oder Butandiol-1,4 hergestellt werden, insbesondere Polyethylen-
und Polybutylenterephthalat, und Mischungen dieser Polyalkylenterephthalate.
[0041] Bevorzugte Polyalkylenterephthalate sind auch Copolyester, die aus mindestens zwei
der obengenannten Säurekomponenten und/oder aus mindestens zwei der obengenannten
Alkoholkomponenten hergestellt werden, besonders bevorzugte Copolyester sind Poly-(ethylenglykol/butandiol-1,4)-terephthalate.
[0042] Die Polyalkylenterephthalate besitzen im allgemeinen eine intrinsische Viskosität
von ca. 0,3 dl/g bis 1,5 cm
3/g, vorzugsweise 0,4 dl/g bis 1,3 dl/g, besonders bevorzugt 0,5 dl/g bis 1,0 dl/g
jeweils gemessen in Phenovo-Dichlorbenzol (1:1 Gew.-Teile) bei 25°C.
[0043] Die erfindungsgemäß bevorzugt zu verspinnenden thermoplastischen Polyester können
auch im Gemisch mit anderen Polyestern und/oder weiteren Polymeren eingesetzt werden.
Ganz besonders bevorzugt werden Polyethylenterephthalat (PET), Polypropylenterephthalat
oder Polybutylenterephthalat (PBT) oder deren Mischungen eingesetzt, insbesondere
wird Polybutylenterephthalat eingesetzt.
[0044] Des weiteren können auch recycelte Polyester aus Post- oder Pre-Consumer Rezyklaten
alleine oder in der Mischung eingesetzt werden, wobei Polyester-Rezyklate aus Getränkeflaschen,
sogenannte PET-Copolyester, bevorzugt sind. Ein Beispiel hierfür wäre das PET Plus80
® der Fa. PET Kunststoffrecycling GmbH, Beselich-Obertiefenbach, Deutschland.
[0045] Insbesondere bevorzugt für das Schmelzspinnverfahren einzusetzende Polyester sind
Poly(C
2-4-alkylen)terephthalate, welche bis zu 15 Mol-% andere Dicarbonsäuren und/oder Diole,
insbesondere Isophthalsäure, Adipinsäure, Diethylenglykol, Polyethylenglykol, 1,4-Cycloehexandimethanol,
oder die jeweils anderen C
2-4-Alkylenglykole, enthalten. Bevorzugt ist Polyethylenterephthalat mit einer Intrinsic
Viskosität (I.V.) im Bereich von 0,5 bis 1,4 dl/g, Polypropylenterephthalat mit einer
I.V. von 0,7 bis 1,6 dl/g oder Polybutylenterephthalat mit einer I.V. von 0,5 bis
1,8 dl/g, wobei Polyethylenterephthalat mit einer Intrinsic Viskosität (I.V.) im Bereich
von 0,6 bis 1,0 dl/g oder Polybutylenterephthalat mit einer I.V. von 0,6 bis 0,9 dl/g
besonders bevorzugt ist.
[0046] Zur Reduktion der Oberflächenspannung enthalten die erfindungsgemäß zu verspinnenden
Thermoplaste statistische Copolymerisate aus mindestens einem α-Olefin mit mindestens
einem Methacrylsäureester oder Acrylsäureester eines aliphatischen Alkohols Bevorzugte
α-Olefine als Bestandteil der Copolymerisat weisen bevorzugt zwischen 2 und 10 Kohlenstoff-Atomen
auf und können unsubstituiert oder mit einer oder mehreren aliphatischen, cycloaliphatischen
oder aromatischen Gruppen substituiert sein. Bevorzugte α-Olefine sind ausgewählt
aus der Gruppe umfassend Ethen, Propen, 1-Buten, 1-Penten, 1-Hexen, 1-Octen, 3-Methyl-1-penten.
Besonders bevorzugte α-Olefine sind Ethen und Propen, ganz besonders bevorzugt ist
Ethen. Ebenfalls geeignet sind Mischungen der beschriebenen α-Olefine.
[0047] Der Gehalt des α-Olefins am Copolymerisat liegt zwischen 50 bis 90 Gew.-%, bevorzugt
zwischen 55 und 75 Gew.-%.
[0048] Das Copolymerisat wird weiterhin definiert durch den zweiten Bestandteil neben dem
α-Olefin. Als zweiter Bestandteil sind Alkyl- oder Arylalkylester der Acrylsäure oder
Methacrylsäure geeignet, deren Alkyl- oder Arylalkylgruppe aus 5-30 Kohlenstoffatomen
gebildet wird und keine oder nur eine geringe Konzentration an reaktiven Funktionen
ausgewählt aus der Gruppe umfassend Epoxide, Oxetane, Anhydride, Imide, Aziridine,
Furane, Säuren, Amine enthält. Die Alkyl- oder Arylalkylgruppe kann dabei linear oder
verzweigt sein sowie cycloaliphatische oder aromatische Gruppen enthalten, daneben
auch durch eine oder mehrere Ether- oder Thioetherfunktionen substituiert sein. Geeignete
Methacrylsäure- oder Acrylsäureester in diesem Zusammenhang sind auch solche, die
aus einer Alkoholkomponente synthetisiert wurden, die auf Oligoethylenglycol oder
Oligopropylenglycol mit nur einer Hydroxylgruppe und maximal 30 C-Atomen basieren.
[0049] Bevorzugt wird die Alkyl- oder Arylalkylgruppe des Methacrylsäure- oder Acrylsäureesters
ausgewählt aus der Gruppe umfassend Methyl, Ethyl, n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i-Butyl,
t-Butyl, 1-Pentyl, 1-Hexyl, 2-Hexyl, 3-Hexyl, 1-Heptyl, 3-Heptyl, 1-Octyl, 1-(2-Ethyl)-hexyl,
1-Nonyl, 1-Decyl, 1-Dodecyl, 1-Lauryl oder 1-Octadecyl. Besonders bevorzugt sind AlkyloderArylalkylgruppen
mit 6-20 Kohlenstoffatomen. Bevorzugt sind insbesondere auch verzweigte Alkylgruppen,
die im Vergleich zu linearen Alkylgruppen gleicher Anzahl an Kohlenstoffatomen zu
einer niedrigeren Glasübergangs-Temperatur T
G führen.
[0050] Erfindungsgemäß besonders bevorzugt sind Copolymerisate bei denen das α-Olefin mit
Acrylsäure-(2-ethyl)-hexylester oder mit Acrylsäure-n-butylester copolymerisiert wird.
[0051] Ebenfalls geeignet sind Mischungen der beschriebenen Acrylsäureester oder Methacrylsäurester.
[0052] Der Gehalt der Acrylsäureester oder Methacrylsäureester am Copolymerisat liegt zwischen
10 bis 50 Gew.-%, bevorzugt zwischen 25 und 45 Gew.-%.
[0053] Insbesondere geeignete Copolymerisate werden ausgewählt aus der Gruppe der von der
Fa. Arkema unter dem Markennamen Lotryl
® EH oder Lotryl
® BA angebotenen Materialien, die teilweise auch als Schmelzkleber Verwendung finden.
[0054] Die der z.B. durch Verspinnen zu verarbeitenden Polyamid- bzw. Polyestermischung
zuzusetzende Menge des Copolymerisats wurde bereits oben angegeben, wobei meist Zugabemengen
von ≤ 6 Gew.-% genügen. Bevorzugt wird die Konzentration des Copolymerisats im Bereich
0,75 bis 6,0 Gew.-% in Abhängigkeit von der gewünschten Abzugsgeschwindigkeit (> 700-1500
m/min) so gewählt, dass die Doppelbrechung der Faser < 3,5·10-3 ist. Solche Doppelbrechungen
in der Faser erlauben Verstreckverhältnisse von 1:5 und sichern die gewünschten hohen
Fadenfestigkeiten unabhängig von der Spinnabzugsgeschwindigkeit von bis zu 1500 m/min
bei Aufspulgeschwindigkeiten von deutlich über 3800 m/min.
[0055] Übliche Zusatzstoffe, bevorzugt Farbstoffe, weitere Hydrophobisierungsmittel, Mattierungsmittel,
Stabilisatoren, Antistatika, Gleitmittel, Verzweigungsmittel, können den erfindungsgemäßen
Thermoplast-Copolymerisat-Gemischen in Mengen von 0,001 bis 5,0 Gew.-% ohne Nachteil
zugesetzt werden.
[0056] Bevorzugt einzusetzende Farbstoffe sind Dispersionsfarbstoffe, insbesondere solche
auf Azofarbstoff-Basis oder solche auf Basis sehr feinteiliger Ruße
[0057] Bevorzugt einzusetzende Mattierungsmittel sind mikrokristalline Anatase mit einer
durchschnittlichen Partikelgröße [d50] von 0,25 bis 0,35µm, die wahlweise auch mit
einer organischen oder anorganischen Oberflächenbehandlung ausgestattet sein können.
[0058] Bevorzugt einzusetzende Stabilisatoren sind z.B. aromatische Polycarbodiimide wie
z.B. Stabaxol P der Fa. Rheinchemie in Mannheim, Deutschland aber auch Hitzestabilisatoren
auf Basis organisch derivatisierter Phosphite.
[0059] Bevorzugt einzusetzende Antistatika sind insbesondere feinteilige Leitruße oder Kohlenstoffnanoröhren
(engl. "carbon nanotubes").
[0060] Bevorzugt einzusetzende Gleitmittel sind insbesondere langkettige Fettsäuren, bevorzugt
Stearinsäure oder Behensäure, deren Salze, bevorzugt Ca- oder Zn-Stearat, sowie deren
Esterderivate, sowie niedermolekulare Polyethylen- bzw. Polypropylenwachse. Erfindungsgemäß
werden als Montanwachse Mischungen geradkettiger, gesättigter Carbonsäuren mit Kettenlängen
von 28 bis 32 C-Atomen verstanden. Bevorzugte Gleit- und/oder Entformungsmittel sind
Verbindungen aus der Gruppe der niedermolekularen Polyethylenwachse sowie aus der
Gruppe der Amide oder Ester gesättigter oder ungesättigter aliphatischer Carbonsäuren
mit 8 bis 40 C-Atomen mit aliphatischen gesättigten Aminen oder Alkoholen mit 2 bis
40 C-Atomen. Ethylen-bisstearylamid und Pentaerythrit-tetrastearat (PETS) sind erfindungsgemäß
ganz besonders bevorzugt, Pentaerythrit-tetrastearat (PETS) ist insbesondere ganz
besonders bevorzugt.
[0061] Bevorzugt einzusetzende Verzweigungsmittel sind aufschmelzbare modifizierte Bisphenol-A
Epichlorhydrinharze wie z.B. Araldite GY764CH oder Araldite GT7071 der Fa. Huntsman
in Everberg, Belgien.
[0062] Das Vermischen des erfindungsgemäß einzusetzenden Copolymerisats mit dem Polyamid
bzw. mit dem Polyester (=Matrixpolymer) erfolgt durch Compoundierung, bevorzugt mittels
Mischelementen in einem Extruder, unter Verwendung statischer Mischer oder mittels
anderer geeigneter Vorrichtungen, welche die zwei oder mehr Komponenten miteinander
mischen können. Die Schmelze kann optional zu einem Strang ausgetragen, abgekühlt
und granuliert werden.
[0063] Auch sogenannte Masterbatch-Techniken sind möglich, wobei das Copolymerisat als Konzentrat
oder reine Substanz mit den Polyestergranulat gemischt wird.
[0064] Die Vermischung der Einzelkomponenten kann aber auch direkt in der Spinn- oder Meltblown-Anlage
erfolgen, wobei die Komponenten physikalisch vorgemischt über eine Dosierstelle oder
aber separat über mehrere Dosierstellen eingebracht werden können. Auch der Zusatz
zu einem Teilstrom des Matrix-Polymers, der dann dem Hauptstrom des Matrix-Polymers
zugemischt wird, ist praktikabel. Vorteilhafterweise wird dort durch spezifische Wahl
des Mischers und der Dauer des Mischvorgangs eine definierte Verteilung eingestellt,
bevor die Schmelzemischung durch Produktverteilungsleitungen zu den einzelnen Spinnstellen
und Spinndüsen weitergeleitet wird. Mischer mit einer Scherrate von 16 bis 128 sec
-1 haben sich bewährt. Dabei soll das Produkt aus Scherrate (sec
-1) und der 0,8ten Potenz der Verweilzeit (in sec) vorzugsweise 250 - 2500, besonders
bevorzugt 350 bis 1250 betragen. Werte über 2500 werden im Allgemeinen vermieden,
um den Druckabfall in den Rohrleitungen limitiert zu halten. Zur Klarstellung sei
angemerkt, dass der Begriff Thermoplast im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch
mit Polymer umschrieben wird.Hierbei ist die Scherrate definiert durch die Scherrate
im Leerrohr (sec
-1) mal dem Mischerfaktor, wobei der Mischerfaktor eine charakteristische Kenngröße
des Mischertyps ist. Für Sulzer-SMX-Typen beispielsweise beträgt dieser Faktor etwa
7-8. Die Scherrate γ im Leerrohr berechnet sich gemäß

und die Verweilzeit

wobei
- F =
- Fördermenge des Polymeren (g/min)
- V2 =
- Innenvolumen des Leerrohres (cm3)
- R =
- Leerrohrradius (mm)
- ε =
- Leervolumenanteil (bei Sulzer-SMX-Typen 0,84 bis 0,88)
- δ =
- Nenndichte der Polymermischung in der Schmelze (etwa 1,2 g/cm3).
[0065] Sowohl das Vermischen der Polymere als auch das nachfolgende Verspinnen der Polymermischung
erfolgt bei Temperaturen, je nach Matrix-Polymer, bevorzugt im Bereich von 5 bis 85°C,
besonders bevorzugt von 30 bis 70°C jeweils oberhalb der Schmelztemperatur des Matrix-Polymers.
Für PET werden vorzugsweise Temperaturen von 265 bis 340°C eingestellt, für PA6 und
PBT vorzugsweise 225 bis 300°C.
[0066] Die Herstellung von Vliesen aus den erfindungsgemäß einzusetzenden Thermoplasten
erfolgt z.B. in einer Meltblown-Anlage. Dort werden die Komponenten in einem Extruder
erhitzt und auf einen hohen Druck gebracht. Die Schmelze wird dann nach optionaler
Vorfiltration durch ein geeignetes Filterpaket in genauer Dosierung mittels der Spinnpumpen
durch eine Matrize, den so genannten Spinnbalken (Spinerette) gepresst. Das Polymer
tritt aus der Düsenplatte als feine Faser - in der textilen Terminologie auch Filament
genannt - noch in geschmolzener Form aus. Durch einen Luftstrom wird es abgekühlt
und noch aus der Schmelze gestreckt. Der Luftstrom befördert die Filamente auf z.B.
ein Förderband, das als Sieb ausgebildet ist oder auf eine poröse Trommel oder auf
ein einlaufendes Substrat wie z. B. Papier. Durch eine Absaugung unter dem Siebband
werden die Fäden fixiert. Dieses Fasergelege ist ein Wirrlagen-Vlies, das verfestigt
werden muss. Die Verfestigung kann z.B. durch zwei beheizte Walzen (Kalander) oder
durch einen Dampfstrom erfolgen. Bei der Verfestigung durch einen Kalander ist meist
eine der beiden Walzen mit einer Gravur versehen, die aus Punkten, kurzen Rechtecken
oder rautenförmigen Punkten besteht. An den Kontaktpunkten verschmelzen die Filamente
und bilden so den Vliesstoff. Leichtere Vliesstoffe können ausschließlich auf diesem
Wege (thermobondiert) hergestellt werden, schwerere Vliesstoffe werden mit einem zweiten
eingearbeiteten niedrigschmelzenden Polymer hergestellt, wobei bei einem Durchgang
durch einen sogenannten Fixierofen der Schmelzkleber aufgeschmolzen wird und die Matrixfasern
meist an ihren Kreuzungspunkten zusammengeklebt und die gewünschten Vliesfestigkeiten
somit gewährleistet werden. Eine weitere Möglichkeit der Verfestigung ist die Wasserstrahlverfestigung,
bei der Wasserstrahlen mit Wasserdrücken bis zu 400 bar auf das noch unverfestigte
Vlies auftreffen.
[0067] Im Meltblown-Verfahren werden typischerweise folgende Parameter eingesetzt:
Faserdurchmesser 0,1 µm bis 20 µm, bevorzugt 1 bis 10µm
Vliesbreite bis zu 5000 - 6000 mm
Lufttemperatur 230 bis 400 °C, bevorzugt 290° bis 370°C
Luftgeschwindigkeit 0,5 - 0,8 -fache Schallgeschwindigkeit
Flächengewicht 8 bis 350 g/m2, typischerweise 20 bis 200 g/m2
Bohrungen im Düsenbalken (Spinnerette) 0 100 to 500 µm mit 1 bis 6 Bohrungen / mm
[0068] Die Herstellung von hochfesten Filamenten aus den erfindungsgemäß einzusetzenden
thermoplastbasierten Mischungen, bevorzugt den Polyamid- bzw. Polyestermischungen,
erfolgt bevorzugt durch Spinnen mit Abzugsgeschwindigkeiten von > 700 m/min, besonders
bevorzugt 750 bis 1000 m/min, und Verstrecken, Thermofixieren und Aufwickeln mit einer
entsprechenden Geschwindigkeit. Dies geschieht unter Verwendung an sich bekannter
Spinneinrichtungen.
[0069] Typisch für hochfeste Filamente aus Polyamid bzw. Polyester ist es, dass sie nach
dem Schmelzspinnverfahren in großen Direktschmelze-Spinnanlagen hergestellt werden,
in denen die Schmelze über beheizte Produktleitungen auf die einzelnen Spinnlinien
und innerhalb der Linien auf die einzelnen Spinnsysteme verteilt wird. Hierbei stellt
eine Spinnlinie eine Aneinanderreihung von mindestens einer Reihe von Spinnsystemen
dar und ein Spinnsystem die kleinste Spinneinheit mit einem Spinnkopf, der mindestens
ein Spinndüsenpaket einschließlich Spinndüsenplatten enthält. Die Schmelze unterliegt
in derartigen Systemen einer hohen thermischen Belastung bei Verweilzeiten bis 35
min. Die Effektivität des erfindungsgemäß zur Reduktion der Oberflächenspannung einzusetzenden
Copolymerisats führt dabei infolge der hohen thermischen Stabilität des Copolymerisats
zu keinen nennenswerten Einschränkungen seiner Wirkung, so dass abhängig von der gewünschten
Reduktion der Oberflächenspannung auch geringe Zugabemengen des Additives z.B. ≤ 2,0
% und in vielen Fällen auch ≤ 1,5 % trotz hoher thermischer Belastung ausreichen.
[0070] Der erfindungsgemäß einzusetzende Düsenblock weist vorzugsweise mindestens 20, bevorzugt
150 bis1500 und besonders bevorzugt 500 bis 1000 Düsenlöcher pro Meter Düsenbreite
auf. Hinsichtlich des Durchmessers der Düsenlöcher sind dabei Durchmesser von 0,05
bis 1 mm und besonders von 0,3 bis 0,5 mm bevorzugt.
[0071] Die Düsenaustrittsgeschwindigkeit beträgt bevorzugt 1 bis 20 m/min, besonders bevorzugt
jedoch 3 bis 10 m/min. Durch den anliegenden Heißstrom werden die extrudierten Fäden
vorzugsweise auf das 50- bis 800-fache ihrer Länge nach dem Düsenaustritt verstreckt,
was zu Spinngeschwindigkeiten von bis zu 10 000 m/min führt.
[0072] Die vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung wenigstens eines Copolymerisats
aus mindestens einem α-Olefin und mindestens einem Acrylsäureester oder Methacrylsäureester
zur Reduktion der Oberflächenspannung thermoplastbasierter Fasern oder Filamente,
bevorzugt Polyester basierter Fasern oder Filamente oder Polyamid basierter Fasern
oder Filamente, insbesondere bevorzugt Polyester basierter Fasern oder Filamente.
[0073] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner Fasern oder Filamente mit reduzierter Oberflächenspannung
erhältlich durch Schmelzspinnen thermoplastbasierter Fasern oder Filamente deren Thermoplast
vor dem Verarbeitungsgang zur Faser oder zum Filament, bevorzugt vor dem Verspinnen
mit wenigstens einem Copolymerisat aus mindestens einem α-Olefin und mindestens einem
Acrylsäsureester oder Methacrylsäureester eines aliphatischen Alkohols additiviert
wurde.
[0074] Die vorliegende Erfindung betrifft zudem Produkte, bevorzugt Vliese, Vliesstoffe,
Gewebe, Gestricke, Gelege oder Gewirke, insbesondere Vliese oder Vliesstoffe erhältlich
aus erfindungsgemäßen thermoplastbasierten Fasern oder Filamenten mit reduzierter
Oberflächenspannung, bevorzugt Polyester basierter Fasern oder Filamente beziehungsweise
Polyamid basierter Fasern oder Filamente jeweils mit reduzierter Oberflächenspannung,
deren zugrundeliegender Thermoplast vor dem Verspinnen durch wenigstens ein Copolymerisat
aus mindestens einem α-Olefin und mindestens einem Acrylsäsureester oder Methacrylsäureester
additiviert wurde.
[0075] Zur Klarstellung sei angemerkt, dass im Rahmen der vorliegenden Erfindung alle vorstehend
aufgeführten allgemeinen oder in Vorzugsbereichen genannten Definitionen und Parameter
in beliebigen Kombinationen umfasst sind.
[0076] Generell lässt sich die Oberflächenspannung von Fasern anhand ihrer Benetzbarkeit
mit Flüssigkeiten unterschiedlicher Polarität bestimmen. Eine weitere Möglichkeit
zur Bestimmung der Oberflächenspannung an erfindungsgemäß hergestellten Faserprodukten
ist die Betrachtung der Absorptionskinetik eines vom Faserprodukt absorbierten flüssigen
Mediums (z.B. Wasser oder Cyclohexan) mit Hilfe eines geeigneten Tensiometers.
Beispiele
[0077] Die Absenkung der Oberflächenspannung der erfindungsgemäß hergestellten Materialien
wird zum einen quantitativ an spritzgegossenen Platten, die als Modellsystem zur genaueren
Bestimmung der Oberflächenflächenspannung dienen, und zum anderen qualitativ an nach
dem Meltblown-Verfahren hergestellten Vliesen gezeigt.
Bestimmung der reduzierten Oberflächenspannung an Spritzgussplatten:
[0078] Zum exemplarischen Nachweis der erfindungemäß beschriebenen Verringerung der Oberflächenspannung
wurden zunächst durch Compoundierung entsprechende Kunststoff-Formmassen angefertigt.
Die einzelnen Komponenten wurden hierzu in einem Zweiwellenextruder (ZSK 26 Mega Compounder
der Fa. Coperion Werner & Pfleiderer (Stuttgart, Deutschland)) bei Temperaturen zwischen
250 und 285°C gemischt, als Strang ausgetragen, bis zur Granulierfähigkeit abgekühlt
und granuliert. Nach dem Trocknen (in der Regel 2-6h bei 80°C im Vakuumtrockenschrank)
erfolgte die Verarbeitung des Granulates zu Prüfkörpern.
[0079] Die Prüfkörper (Rechteckplatten der Abmessung 60*40*4mm bzw. 150*105*1,0mm) für die
in den Tabelle 1 und 2 aufgeführten Untersuchungen wurden auf einer Spritzgießmaschine
des Typs Arburg 320-210-500 bei einer Massetemperatur von ca. 260°C und einer Werkzeugtemperatur
von ca. 80°C verspritzt.
[0080] Die Oberflächenspannung der aus dem erfindungsgemäß hergestellten Materialien erhaltenen
Rechteckplatten wurde nach DIN ISO 8296 mit Testtinten einfach und reproduzierbar
bestimmt.
[0081] Die Oberflächenspannungen nach DIN ISO 8296 lassen sich im Allgemeinen nicht mit
den Werten nach ASTM D 2587-84 vergleichen. Die Werte der Oberflächenspannung werden
in nN/m (= dyn/cm) angegeben.
[0082] Die Testmethode basiert auf der Beurteilung der Benetzung von Tinten mit unterschiedlicher
Oberflächenspannung auf der zu untersuchenden Polymeroberfläche. Der an dem Flaschenverschluss
befindliche Pinsel wird in die Testtinte getaucht, am Flaschenrand abgestreift und
die Tinte unverzüglich auf die zu prüfende Oberfläche aufgetragen. Die Strichlänge
sollte mindestens 100 mm betragen. Beurteilt wird das Verhalten des Strichrandes auf
einer Länge von etwa 90 %, so dass geringfügige Inhomogenitäten nicht berücksichtigt
werden. Zieht sich der Tintenstrich in weniger als zwei Sekunden zusammen, ist die
Messung mit einer Tinte mit niedrigerer Oberflächenspannung so lange zu wiederholen,
bis die Ränder zwei Sekunden stehen bleiben. Bleibt der Tintenstrich länger als zwei
Sekunden unverändert, so ist die Messung mit Tinten höherer Oberflächenspannung zu
wiederholen, bis die zwei Sekunden erreicht sind. Der auf der Flasche angegebene Wert
entspricht dann dem der Oberflächenenergie der Testplatte. Die Prüfung ist im Normklima
23/50 durchzuführen, d.h. bei einer Lufttemperatur von 23°C +/-2°C und relativer Luftfeuchte
von 50 % +/- 10 %.
[0083] Im Rahmen der vorliegenden Versuche wurde mit Testtinten der Firma Softal Electronic
GmbH, (siehe Softal Report Nr. 108), Hamburg, Deutschland, gearbeitet.
Bestimmung der Oberflächenspannung an Vliesen:
[0084] Zur erfindungsgemäßen Reduzierung der Oberflächenspannung auf Thermoplastfasern wurden
mit einer Meltblownanlage Vliese mit einer Flächenmasse von ca. 55g/m
2 hergestellt. In den Versuchen betrug die Schmelzetemperatur ca. 275°C, der Heißluftstrom
ca. 360°C. Das Verhältnis von Schmelzedurchsatz und Luftvolumenstrom wurde so gewählt,
dass bei einem Düsendurchmesser von 300µm eine mittlere Faserdicke von ca. 1µm erhalten
wurde. Die in den Beispielen und Vergleichsbeispielen beschriebenen Vliese unterscheiden
sich nur in den jeweils eingesetzten Polymerzusammensetzungen, während sämtliche anderen
Parameter und damit einhergehend Vlieskenngrößen wie Flächenmasse, Porengröße, Faserorientierung
und Faserdicke jeweils für Beispiel und Vergleichsbeispiel konstant gehalten werden.
[0085] Zur qualitativen Bewertung der Oberflächenspannung wurde das Vlies mit einem Wassertropfen
beaufschlagt. Eine rasche Benetzung des Wassertropfen auf dem Vlies deutet auf eine
hohe Oberflächenspannung hin (hydrophiles Verhalten), während der Erhalt der Tropfenform
auf der Oberfläche auf eine geringe Oberflächenspannung schließen lässt. Zur weiteren
Differenzierung wurde der Tropfen mit einem Luftstrom beaufschlagt. Hinterlässt der
Tropfen eine Spur aus einem Wasserfilm kann qualitativ von einer höheren Oberflächenspannung
ausgegangen werden, bewegt sich der Tropfen über das Vlies, ohne eine sichtbare Spur
aus Wasser zu hinterlassen, so kann von einer geringeren Oberflächenspannung ausgegangen
werden (s. Tabelle 3).
[0086] In den Versuchen wurde verwendet:
Komponente A1: Lineares Polybutylenterephthalat (Pocan® B600, der Fa. Lanxess Deutschland GmbH, Leverkusen, Deutschland) mit einer intrinsischen
Viskosität von ca. 69 cm3/g (gemessen in Phenol : 1,2-Dichlorbenzol = 1:1 1 bei 25°C)
Komponente A2: Lineares Polybutylenterephthalat (Pocan® B1300, der Fa. Lanxess Deutschland GmbH, Leverkusen, Deutschland) mit einer intrinsischen
Viskosität von ca. 94 cm3/g (gemessen in Phenol : 1,2-Dichlorbenzol = 1:1 bei 25°C) Komponente A3: PET Copolymerisat
mit einer intrinsichen Viskosität von ca. 80cm3/g (PETplus 80 der PET Kunststoffrecycling GmbH, Beselich-Obertiefenbach, Deutschland)
Komponente A4: Polyamid 6 (Durethan® B40F, Fa. Lanxess Deutschland GmbH, Leverkusen, Deutschland)
Komponente B1: Copolymerisat aus Ethen und Acrylsäure-2-ethylhexylester mit einem
Ethen-Anteil von 63 Gew.-% und einem MFI von 550 (Lotryl® 37 EH 550 der Arkema, Puteaux, Frankreich) [CAS-Nr. 26984-27-0]
Komponente B2: Lotryl® 35 BA 320: Copolymerisat aus Ethen und Acrylsäsure-n-butylester mit einem Ethen-Anteil
von 65 Gew.-% und einem MFI von 320 (Lotryl® 35 BA 320 der Arkema, Puteaux, Frankreich) [CAS-Nr. 25750-84-9]
Tabelle 1 Reduzierung der Oberflächenspannung in Polyesterfasern gezeigt am Modellsystem einer
Spritzgussplatte [60 x 40 x 4mm]
Beispiel |
|
Vgl. 1 |
Bsp. 1 |
Bsp.2 |
Vgl. 2 |
Bsp. 3 |
Bsp. 4 |
Bsp. 5 |
Vgl. 3 |
Bsp. 6 |
Vgl. 4 |
Bsp. 7 |
Bsp. 8 |
Komponente A1 |
[%] |
100 |
99 |
96 |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Komponente A2 |
[%] |
|
|
|
100 |
97 |
94 |
94 |
|
|
50 |
48,5 |
47 |
Komponente A3 |
[%] |
|
|
|
|
|
|
|
100 |
97 |
50 |
48,5 |
47 |
Komponente B1 |
[%] |
|
1 |
4 |
|
3 |
6 |
|
|
3 |
|
3 |
6 |
Komponente B2 |
[%] |
|
|
|
|
|
|
6 |
|
|
|
|
|
Oberflächenspannung |
[mN/m] |
38 |
36 |
30 |
40 |
30 |
30 |
30 |
36 |
30 |
36 |
30 |
30 |
Tabelle 2 Reduzierung der Oberflächenspannung in Polyamidfasern gezeigt am Modellsystem einer
Spritzgussplatte [150 x 105 x 1mm]
Beispiel |
|
Vgl. 5 |
Bsp. 9 |
Bsp. 10 |
Komponente A4 |
[%] |
100 |
99 |
95 |
Komponente B1 |
[%] |
|
1 |
5 |
Oberflächenspannung |
[mN/m] |
54 |
36 |
<34 |
[0087] Ein hoher Wert steht für eine hohe Oberflächenspannung und damit für ein hydrophiles
Verhalten, während das Material mit abnehmender Zahl für die Oberflächenspannung zunehmend
hydrophober wird.
Tabelle 3 Reduzierung der Oberflächenspannung an Polyestervliesen
Beispiel |
|
Vgl. 1 |
Bsp. 1 |
Bsp.2 |
Komponente A1 |
[%] |
100 |
99 |
96 |
Komponente B1 |
[%] |
|
1 |
4 |
Verhalten eines Wassertropfens auf dem Vlies |
|
Tropfen benetzt die Oberfläche und verteilt sich dort |
Tropfen benetzt die Oberfläche kaum und bleibt als nahezu kugelförmiger Tropfen erhalten |
Tropfen benetzt die Oberfläche kaum und bleibt als nahezu kugelförmiger Tropfen erhalten |
Verhalten eines Wassertropfens auf dem Vlies nach Beaufschlagung eines Luftstroms. |
|
Tropfen benetzt die Oberfläche derartig stark, dass er praktisch nicht weggeblasen
werden kann |
Tropfen lässt sich wegblasen, hinterlässt aber eine gut sichtbare Spur aus Wasser. |
Tropfen lässt sich wegblasen, ohne einen sichtbaren Wasserrückstand an der Vliesoberfläche
zu hinterlassen. |
Die mit zunehmender Konzentration an Komponente B1 stark abnehmende Anhaftung des
Wassertropfens ist ein Maß für die stark abnehmende Benetzbarkeit des Vlieses mit
Wasser und zeigt so die Reduzierung der Oberflächenspannung in den für das Vlies verwendeten
Polyesterfasern an. |
1. Verfahren zur Reduktion der Oberflächenspannung thermoplastbasierter Fasern oder Filamente,
dadurch gekennzeichnet, dass man dem Thermoplasten wenigstens ein Copolymerisat aus mindestens einem α-Olefin
und mindestens einem Acrylsäureester oder Methacrylsäureester eines aliphatischen
Alkohols zugibt und diesen nach dem Schmelzspinnverfahren verspinnt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Thermoplast Polyamid oder Polyester eingesetzt wird.
3. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Polyester Polyalkylenterephthalate, bevorzugt Polyethylenterephthalate, Polytrimethylenterephthalate
oder Polybutylenterephthalate, besonders bevorzugt Polybutylenterephthalat und Polyethylenterephthalat,
insbesondere ganz besonders bevorzugt Polybutylenterephthalat, oder Mischungen dieser
Terephthalate eingesetzt werden.
4. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Polyamide aliphatische Polyamide eingesetzt werden.
5. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verspinnen Mischungen auf Basis von 99,9 bis 10 Gew.-Teilen mindestens eines
Thermoplasten und 0,1 bis 20 Gew.-Teile mindestens eines Copolymerisats eingesetzt
werden.
6. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die α-Olefine zwischen 2 und 10 Kohlenstoff-Atomen aufweisen und unsubstituiert oder
mit einer oder mehreren aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen Gruppen
substituiert sein können.
7. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass α-Olefine aus der Gruppe umfassend Ethen, Propen, 1-Buten, 1-Penten, 1-Hexen, 1-Octen,
3-Methyl-1-penten ausgewählt werden, bevorzugte α-Olefine sind Ethen und Propen, ganz
besonders bevorzugt ist Ethen, sowie Mischungen dieser α-Olefine.
8. Verfahren gemäß der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehalt des α-Olefins am Copolymerisat zwischen 50 bis 90 Gew.-%, bevorzugt zwischen
55 und 75 Gew.-%, liegt.
9. Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass übliche Zusatzstoffe, bevorzugt Farbstoffe, weitere Hydrophobisierungsmittel, Mattierungsmittel,
Stabilisatoren, Antistatika, Gleitmittel, Verzweigungsmittel, dem Thermoplast-Copolymerisat-Gemisch
in Mengen von 0,001 bis 5,0 Gew.-% zugesetzt werden.
10. Verwendung wenigstens eines Copolymerisats aus mindestens einem α-Olefin und mindestens
einem Acrylsäsureester oder Methacrylsäureester zur Reduktion der Oberflächenspannung
von Fasern oder Filamenten basierend auf Thermoplasten, bevorzugt basierend auf Thermoplasten
aus der Gruppe der Polyamide oder Polyester.
11. Fasern oder Filamente mit reduzierter Oberflächenspannung erhältlich durch Schmelzspinnen
von Thermoplasten, bevorzugt von Thermoplasten aus der Gruppe der Polyamide oder Polyester,
die mit wenigstens einem Copolymerisat aus mindestens einem α-Olefin und mindestens
einem Acrylsäsureester oder Methacrylsäureester eines aliphatischen Alkohols additiviert
sind.
12. Produkte, bevorzugt Vliese, Vliesstoffe, Gewebe, Gestricke oder Gewirke erhältlich
aus den thermoplastbasierter Fasern oder Filamenten mit reduzierter Oberflächenspannung
gemäß Anspruch 11.