[0001] Die Erfindung betrifft eine Montagevorrichtung zur lösbaren Befestigung einer Zieleinrichtung
an einer Handfeuerwaffe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft
außerdem ein Gehäuse einer Handfeuerwaffe, das eine Befestigungseinrichtung für eine
derartige Montagevorrichtung enthält.
[0002] Eine derartige Montagevorrichtung ist aus der
US 3 579 840 A bekannt. Dort sind an einer ringförmigen Halteeinrichtung jeweils eine feste Klemmbacke
sowie an der gegenüberliegenden Seite eine verstellbare Klemmbacke angeordnet. An
der Unterseite der ringförmigen Halteeinrichtung ist zwischen den beiden Klemmbacken
ein stegförmiger Rückstoßstollen zum Eingriff in eine entsprechende durchgängige Quernut
an einem auf der Handfeuerwaffe befestigbaren Basisteil vorgesehen. Über den Rückstoßstollen
können die bei einer Schussabgabe wirkenden Kräfte aufgefangen und dadurch eine verbesserte
Präzision erreicht werden. Allerdings wird durch die durchgängigen Quernuten auch
die Befestigungseinrichtung geschwächt und somit die Steifigkeit beeinträchtigt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Montagevorrichtung und ein Gehäuse einer Handfeuerwaffe
für eine derartige Montagevorrichtung zu schaffen, die eine stabile und wiederholgenaue
Befestigung einer Zieleinrichtung ermöglichen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Montagevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und durch ein Gehäuse mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Montagevorrichtung weist der Rückstoßstollen zwei einander
gegenüberliegende und voneinander beabstandete Eingriffselemente zum Eingriff in zwei
voneinander beabstandete Ausnehmungen an der Handfeuerwaffe auf. Das zu der Montagevorrichtung
gehörende Gehäuse enthält eine Befestigungseinrichtung, die zwei einander gegenüberliegende
und durch einen Mittelsteg voneinander beabstandete Ausnehmungen für den Eingriff
der Eingriffselemente am Rückstoßstollen enthält. Durch den Mittelsteg wird an dem
Gehäuse eine zusätzliche Stabilität erreicht, die eine verbesserte Präzision und hohe
Wiederholgenauigkeit bei der Montage einer Zieleinrichtung ermöglicht. Die beim Schuss
wirkenden Rückstosskräfte können besser aufgenommen werden und es wird dennoch ein
äußerst genauer Formschluss zwischen der Montagevorrichtung und dem Gehäuse bzw. Systemkasten
oder den anderen Teilen der Handfeuerwaffe erreicht, wodurch eine hohe und gleichbleibende
Zielgenauigkeit auch nach mehrmaliger Demontage und erneuter Montage der Zieleinrichtung
ermöglicht wird.
[0006] Zwischen den beiden Eingriffselementen des Rückstoßstollens ist vorzugsweise ein
Spalt zur Aufnahme eines sich an der Handfeuerwaffe in Längsrichtung erstreckenden
Mittelstegs gebildet. Dadurch wird eine genaue und präzise Verbindung und zusätzliche
Seitenführung zwischen der Montagevorrichtung und der Handfeuerwaffe erreicht.
[0007] Der Rückstoßstollen weist in einer weiteren zweckmäßigen Ausführung einen in einer
Bohrung der Halteeinrichtung angeordneten Grundkörper auf, an dem die Eingriffselemente
angeformt sein können. Über den z.B. kreisrunden Grundkörper kann der Rückstoßstollen
in einer Bohrung an der Unterseite der Halteeinrichtung angeordnet werden.
[0008] In einer weiteren vorteilhaften Ausführung sind die Eingriffselemente gegenüber den
einander gegenüberliegenden Klemmbacken und auch die Ausnehmungen für die Eingriffselemente
gegenüber den Vertiefungen für die Klemmbacken in Längsrichtung der Halteeinrichtung
bzw. der Befestigungseinrichtung nach vorne oder hinten versetzt. Dadurch wird der
Klemmbereich der Klemmbacken nicht beschränkt.
[0009] In einer besonders stabilen und einfach zu montierenden Ausführung ist die Halteeinrichtung
in Form einer Montagebrücke mit vorderen und hinteren Klemmbacken ausgeführt. Die
Halteeinrichtung kann aber auch als Einzelmontage ausgebildet sein. Auch über zwei
z.B. ringförmige Einzelmontagen kann ein Zielfernrohr oder eine andere Zieleinrichtung
an einer Handfeuerwaffe befestigt werden.
[0010] Die Befestigungseinrichtung ist vorzugsweise in das Gehäuse integriert und kann zwei
in Längsrichtung des Gehäuses voneinander beabstandete Montagebasen enthalten, an
denen jeweils zwei gegenüberliegende Vertiefungen für die Klemmbacken und jeweils
zwei quer zur Längsrichtung des Gehäuses verlaufende und durch jeweils einen Mittelsteg
voneinander getrennte nutförmige Ausnehmungen für den Rückstoßstollen vorgesehen sind.
[0011] Weitere Besonderheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
- Figur 1:
- einen Systemkasten eines Repetiergewehrs mit einer Befestigungseinrichtung für eine
Montagevorrichtung für eine Zieleinrichtung in einer Perspektive;
- Figur 2:
- eine Montagevorrichtung ohne bewegliche Klemmbacken in einer Perspektive;
- Figur 3:
- die Montagevorrichtung von Figur 2 in einer Unteransicht und
- Figur 4:
- die Montagevorrichtung von Figur 2 mit beweglichen Klemmbacken in einer Seitenansicht.
[0012] In Figur 1 ist ein als Systemkasten bzw. Verschlussgehäuse ausgebildetes Gehäuse
1 eines Repetiergewehrs gezeigt. Das Gehäuse 1 weist an seinem vorderen Ende eine
hülsenförmige Laufaufnahme 2 zur lösbaren Befestigung eines Laufs auf. In dem Gehäuse
1 ist ferner eine Ausnehmung 3 zur Aufnahme eines Verschlusses des Repetiergewehrs
vorgesehen. An dem Gehäuse 1 werden neben dem Lauf in an sich bekannter Weise ein
nicht gezeigter Vorderschaft und ein ebenfalls nicht dargestellter Hinterschaft des
Repetiergewehrs befestigt. Zur lösbaren Befestigung eines Zielfernrohrs oder einer
anderen Zieleinrichtung enthält das Gehäuse 1 an seiner Oberseite außerdem eine Befestigungseinrichtung
für eine in Figur 2 gezeigte Montagevorrichtung 4.
[0013] Bei dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst die Befestigungseinrichtung
gegenüberliegende seitliche Vertiefungen 6 zum Eingriff der in Figur 4 gezeigten Klemmbacken
17 und 19 und voneinander beabstandete, als Quernuten ausgebildete Ausnehmungen 9
zum Eingriff eines in Figur 2 dargestellten Rückstoßstollens 10. Das Gehäuse 1 enthält
an seiner Oberseite zwei in Längsrichtung des Gehäuses 1 voneinander beabstandete
Montagebasen 11 und 12, an denen jeweils zwei gegenüberliegende Vertiefungen 6 und
zwei quer zur Längsachse des Gehäuses 1 verlaufende und durch einen Mittelsteg 13
voneinander getrennte nutförmige Ausnehmungen 9 vorgesehen sind. Der Mittelsteg 13
erstreckt sich dabei in Längsrichtung des Gehäuses 1. Die Vertiefungen 6 sind als
kreisbogenförmige seitliche Einfräsungen ausgeführt. Die als Quernuten ausgebildeten
Ausnehmungen 9 sind gegenüber den Vertiefungen 6 in Längsrichtung des Gehäuses 1 nach
vorne bzw. hinten versetzt. Die Ausnehmungen 9 können z.B. durch einen Fingerfräser
einfach gefertigt werden.
[0014] Die in den Figuren 2 bis 4 in unterschiedlichen Ansichten gezeigte Montagevorrichtung
4 enthält eine hier als Montagebrücke ausgebildete Halteeinrichtung 14 mit einem vorderen
und hinteren Montageteil 15 bzw. 16 zum Aufsetzen auf die Montagebasen 11 bzw. 12
des Gehäuses 1. An dem vorderen und hinteren Montageteil 15 und 16 der brückenförmigen
Halteeinrichtung 14 sind jeweils eine feste Klemmbacke 17 und eine gegenüberliegende
Aufnahme 18 für eine in Figur 4 gezeigte verstellbare Klemmbacke 19 vorgesehen. Die
beiden Aufnahmen 18 enthalten schräge Außenflächen 20 für die Anlage der verstellbaren
Klemmbacken 19 und Bohrungen 21 sowie Nuten 22 für einen in Figur 4 gezeigten Betätigungshebel
23 oder andere Elemente zur Betätigung der verstellbaren Klemmbacken 19. Sowohl die
festen Klemmbacken 17 als auch die verstellbaren Klemmbacken 19 weisen an ihren freien
Enden halbrunde und beidseitig abgeschrägte Klemmelemente 24 zum Eingriff in die kreisbogenförmigen
Vertiefungen 6 am Gehäuse- 1 auf.
[0015] An der Unterseite des vorderen und hinteren Montageteils 15 und 16 sind zwei in Figur
2 gezeigte schräge Anlageflächen 25 zur Auflage der Halteeinrichtung 14 auf die in
Figur 1 erkennbaren dachförmigen Auflageflächen 26 der Montagebasen 11 und 12 vorgesehen.
In der brückenförmigen Halteeinrichtung 14 sind Bohrungen 27 zur Befestigung von Ringhalterungen
oder anderen Halterungen für die Befestigung des Zielfernrohrs oder anderer Zieleinrichtungen
angeordnet. An der Unterseite der beiden Montageteile 15 und 16 der Halteeinrichtung
14 ist ferner jeweils ein Rückstoßstollen 10 mit zwei voneinander beabstandeten stegförmigen
Eingriffselementen 28 zum formschlüssigen Eingriff in die beiden voneinander beabstandeten
nutförmigen Ausnehmungen 9 am Gehäuse 1 angeordnet.
[0016] Wie besonders aus Figur 3 hervorgeht, weist der Rückstoßstollen 10 einen runden Grundkörper
29 auf, der in eine entsprechende Bohrung 30 an der Unterseite der brückenförmigen
Halteeinrichtung 14 eingesetzt ist. Zwischen den beiden stegförmigen Eingriffselementen
28 ist ein Spalt 31 zur Aufnahme des am Gehäuse 1 der Handfeuerwaffe ausgebildeten
und sich in Längsrichtung des Gehäuses 1 erstreckenden Mittelstegs 13 vorgesehen.
Auf Grund der Orientierung des Mittelstegs 13 in Längsrichtung des Gehäuses 1 erfolgt
eine genaue und präzise Verbindung und eine zusätzliche Seitenführung zwischen der
Montagevorrichtung 4 und dem Gehäuse 1, da die stegförmigen Eingriffselemente 28 durch
den sich in Längsrichtung des Gehäuses 1 erstrechenden Mittelsteg 13 zum formschlüssigen
Eingriff in die nutförmigen Ausnehmungen 9 geführt sind.
[0017] Der formschlüssige Eingriff der stegförmigen Eingriffselemente 28 des Rückstoßstollens
10 erfolgt dergestalt, dass die stegförmigen Eingriffselemente 28 den sich in Längsrichtung
des Gehäuses 1 erstreckenden Mittelsteg 13 in Art einer Brücke übergreifen. Durch
den runden Grundkörper 29 kann eine weitere innere Bohrung 26 für die Befestigung
von z.B. ringförmigen Halterungen oder anderen Halteeinrichtungen abgedeckt werden.
Die stegförmigen Eingriffselemente 28 sind an ihren einander zugewandten Seiten abgerundet,
so dass sie möglichst formschlüssig in die z.B. durch einen Fingerfräser hergestellten
nutförmigen Ausnehmungen 9 passen.
1. Montagevorrichtung (4) zur lösbaren Befestigung einer Zieleinrichtung an einer Handfeuerwaffe
mit einer Halteeinrichtung (14), die Klemmbacken (17, 19) zur lösbaren Befestigung
der Halteeinrichtung (14) an der Handfeuerwaffe und mindestens einen Rückstoßstollen
(10) zum formschlüssigen Eingriff an der Handfeuerwaffe enthält, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückstoßstollen (10) zwei einander gegenüberliegende und voneinander beabstandete
Eingriffselemente (28) zum Eingriff in zwei voneinander beabstandete Ausnehmungen
(9) an der Handfeuerwaffe enthält.
2. Montagevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Eingriffselementen (28) des Rückstoßstollens (10) ein Spalt (31) zur
Aufnahme eines sich an der Handfeuerwaffe in Längsrichtung erstreckenden Mittelstegs
(13) gebildet ist.
3. Montagevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückstoßstollen (10) mit seinen Eingriffselementen (28) in Art einer Brücke zum
Übergreifen des Mittelstegs (13) ausgebildet ist.
4. Montagevorrichtung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Rückstoßstollen (10) einen in einer Bohrung (30) der Halteeinrichtung (14) angeordneten
Grundkörper (29) enthält.
5. Montagevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingriffselemente (28) an dem Grundkörper (29) angeformt sind.
6. Montagevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingriffselemente (28) stegförmig ausgebildet und an ihren einander zugewandten
Seiten abgerundet sind.
7. Montagevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingriffselemente (28) gegenüber den einander gegenüberliegenden Klemmbacken
(17, 19) in Längsrichtung der Halteeinrichtung (14) nach vorne oder hinten versetzt
sind.
8. Montagevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung (14) in Form einer Montagebrücke mit vorderen und hinteren Klemmbacken
(17, 19) ausgebildet ist.
9. Gehäuse (1) einer Handfeuerwaffe, das eine Befestigungseinrichtung (6, 9) für eine
Montagevorrichtung (4) zur lösbaren Befestigung einer Zieleinrichtung enthält, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungseinrichtung (6, 9) zwei voneinander beabstandete und durch einen
Mittelsteg (13) voneinander getrennte Ausnehmungen (9) zum Eingriff zweier voneinander
beabstandeter Eingriffselemente (28) eines Rückstoßstollens (10) enthält.
10. Gehäuse nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungseinrichtung (6, 9) gegenüberliegende seitliche Vertiefungen (6) zum
Eingriff von Klemmbacken (17, 19) umfasst.
11. Gehäuse nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen (9) gegenüber den Vertiefungen (6) in Längsrichtung des Gehäuses
(1) nach vorne oder hinten versetzt sind.
12. Gehäuse nach Anspruch 9 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungseinrichtung (6, 9) zwei in Längsrichtung des Gehäuses (1) voneinander
beabstandete Montagebasen (11, 12) enthält, an denen jeweils zwei gegenüberliegende
Vertiefungen (6) und zwei quer zur Längsrichtung des Gehäuses (1) verlaufende und
durch jeweils einen Mittelsteg (13) voneinander getrennte nutförmige Ausnehmungen
(9) vorgesehen sind.
13. Gehäuse nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Mittelsteg (13) in Längsrichtung der Waffe erstreckt.