[0001] Die vorliegenden Erfindung betrifft eine Vordereinheit einer Gleitbrettbindung, umfassend
eine Halteeinrichtung, welche dafür eingerichtet ist, einen Gleitbrettschuh in Eingriff
zu nehmen und um eine quer zu einer Gleitbrettlängsachse verlaufende Querachse schwenkbar
an der Gleitbrettbindung zu halten, wobei die Vordereinheit verstellbar ist zwischen
einer geschlossenen Stellung, in der die Halteeinrichtung in betriebsbereite Konfiguration
aufgerichtet ist, um einen Gleitbrettschuh schwenkbar in Eingriff zu halten, und einer
geöffneten Stellung, in der die Halteeinrichtung den Gleitbrettschuh freigibt. Ferner
betrifft die Erfindung eine Gleitbrettbindung umfassend eine Vordereinheit und eine
Ferseneinheit.
[0002] Eine Vordereinheit sowie eine Gleitbrettbindung dieses Typs sind beispielsweise aus
der
EP 199 098 A2 bekannt und findet im Tourenskisport breite Verwendung als Tourenbindung. Die bekannte
Bindung weist zwei Eingriffselemente auf, welche an ihren freien Enden einander zugewandte
Kopplungsstifte tragen, die einen Tourenschuh an zwei auf gegenüberliegenden Seiten
eines vorderen Sohlenabschnitts des Schuhs angeordneten Lageröffnungen schwenkbar
in Eingriff nehmen können, um in einer Tourenstellung der Bindung ein Verschwenken
des Schuhs um eine zu einer Gleitbrettlängsachse orthogonal verlaufende Achse zu ermöglichen.
Um die bekannte Tourenbindung auch während einer Talabfahrt verwenden zu können, lässt
sich die Bindung in eine Abfahrtsstellung verstellen, in welcher die Eingriffselemente
durch eine Federanordnung in die Eingriffsstellung vorgespannt sind, um im Falle der
Einwirkung einer eine vorbestimmte Auslösekraft überschreitenden Kraft eine Auslösung
des Tourenschuhs (insbesondere während eines Sturzes) zu ermöglichen, und in welcher
ein Fersenabschnitt des Tourenschuhs durch eine Ferseneinheit der Bindung festgehalten
ist.
[0003] Um eine Doppelfunktion der bekannten Tourenbindung für den Aufstieg in der Tourenstellung
einerseits und für eine Talabfahrt in der Abfahrtsstellung andererseits zu ermöglichen,
sind zwangsläufig gewisse Kompromisse hinsichtlich der Funktionalität der bekannten
Bindung erforderlich. So sind die Eingriffselemente und ein Mechanismus zum Öffnen
oder Schließen der Eingriffselemente einerseits so zu gestalten, dass der Tourenschuh
in der Tourenstellung möglichst leichtgängig schwenkbar gehalten werden kann, andererseits
erfordern die besonderen Belastungen auf die Bindung während einer Talabfahrt die
Bereitstellung einer entsprechend hohen Haltekraft durch die Halteanordnung. Einen
solchen Kompromiss stellt die aus der
EP 199 098 A2 bekannte Tourenbindung dar, welche sowohl den Aufstieg in der Tourenstellung als
auch eine Talabfahrt in der Abfahrtsstellung erlaubt. Bei der heutzutage immer mehr
in den Vordergrund tretenden sehr sportlichen Fahrweise bei Talabfahrten wird vom
Sportler erwartet, dass die Bindung erst bei extremen Belastungen auslöst. Solch hohe
Auslösekräfte lassen sich im Konzept einer Alpinbindung jedoch konzeptionell einfacher
und kostengünstiger realisieren. Im Ergebnis ist die bekannte Tourenbindung für den
Aufstieg in besonderem Maße geeignet und angepasst und die Alpinbindung ist in besonderem
Maße geeignet, hohe Auslösekräfte für sportliche Talabfahrten zur Verfügung zu stellen.
[0004] Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Gleitbrettbindung
bereitzustellen, welche einerseits in einer Tourenstellung für einen Aufstieg geeignet
ist, und welche andererseits in einer Abfahrtsstellung hohe Auslösekräfte in einer
konzeptionell einfachen bzw. kostengünstigen Weise zur Verfügung stellt. Aufgabe der
Erfindung ist ferner die Bereitstellung einer Vordereinheit für eine solche Gleitbrettbindung.
[0005] Nach einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Erfindungsaufgabe gelöst
durch eine Vordereinheit der eingangs genannten Art, welche in eine von der geöffneten
Stellung und der geschlossenen Stellung verschiedene Passivstellung verstellbar ist,
in der die Halteeinrichtung zum Gleitbrett hin in eine flache Konfiguration eingestellt
ist.
[0006] Nach einem wichtigen Merkmal der vorliegenden Erfindung weist somit die erfindungsgemäße
Vordereinheit nicht nur eine betriebsbereite aufgerichtete Konfiguration auf, sondern
ist darüber hinaus in eine Passivstellung verstellbar, in welcher sie stattdessen
eine flache Konfiguration aufweist. Dies schafft die Möglichkeit, die erfindungsgemäße
Vordereinheit als separate zweite Vordereinheit zwischen einer ersten Vordereinheit
und einer Ferseneinheit, an denen ein Gleitbrettschuh in einer Abfahrtsstellung gehalten
werden kann, an einem Gleitbrett zu montieren. Ist der Gleitbrettschuh dann von der
ersten Vordereinheit und der Ferseneinheit in der Abfahrtsstellung am Ski gehalten,
so befindet sich die erfindungsgemäße zweite Vordereinheit in ihrer Passivstellung
aufgrund ihrer flachen Konfiguration problemlos unterhalb der Sohle des Schuhs, ohne
den Eingriff und die Funktionalität der aus der ersten Vordereinheit und der Ferseneinheit
gebildeten Abfahrtsbindung zu beeinträchtigen.
[0007] Insbesondere kann eine solche separate Vordereinheit an ein Gleitbrett mit bestehender
Alpinbindung nachgerüstet werden, was im Falle einer vorhandenen Gleitbrettausrüstung
die Kosten und den Aufwand senkt, um Gleitbretter für den Aufstieg in analoger Weise,
wie bei der Verwendung einer Tourenbindung der bekannten Art, zu nutzen.
[0008] Als erste Vordereinheit bzw. Ferseneinheit können dann insbesondere Komponenten des
Typs an sich bekannter Abfahrtsbindungen verwendet werden, welche auf die Verwendung
während einer Talabfahrt spezialisiert sind und dementsprechend hohe Auslösekräfte
zur Verfügung stellen. Für den Aufstieg am Berg kann dagegen die erfindungsgemäße
zweite Vordereinheit in die betriebsbereite Konfiguration aufgerichtet werden, so
dass sie dafür eingerichtet ist, den Gleitbrettschuh um eine quer zur Gleitbrettlängsachse
verlaufende Querachse schwenkbar zu halten. Gegebenenfalls kann dann die Ferseneinheit
in der Tourenstellung als Steighilfe dienen.
[0009] Jedenfalls jedoch kann die erfindungsgemäß zwischen einer flachen und einer aufgerichteten
Konfiguration verstellbare Vordereinheit, deren Halteeinrichtung für eine Tourenstellung
konfiguriert ist, zusätzlich zu einer weiteren Vordereinheit an einem Gleitbrett montiert
werden, wobei die weitere Vordereinheit für die Verwendung in einer Abfahrtsstellung
konfiguriert sein kann, so dass die so geschaffene Gleitbrettbindung in der Abfahrtsstellung
ein hohes Maß an Zuverlässigkeit und Funktionalität für eine Talabfahrt haben kann
und zudem einen für die Sturzauslösung bei einer Talabfahrt übliches Auslösesystem
aufweisen kann.
[0010] Die Passivstellung kann sich der geöffneten Stellung anschließen, so dass bei einer
Verstellung der Vordereinheit von der geschlossenen Stellung aus zur Passivstellung
hin zunächst die geöffnete Stellung durchlaufen wird, so dass der Gleitbrettschuh
gerade aus dem Eingriff mit der Halteeinrichtung gelöst werden kann, und sich dann
eine weitere Verstellbewegung zur Passivstellung hin anschließt, welche den Zweck
hat, die Vordereinheit in die flache Konfiguration zu bringen. In einer solchen Variante
kommt dann insbesondere mit nur zwei stabilen Zuständen (geschlossene Stellung und
Passivstellung) aus.
[0011] Eine konstruktiv einfache Möglichkeit, die Vordereinheit in der Passivstellung in
eine flache Konfiguration zu überführen wird darin gesehen, dass die Verstellung der
Vordereinheit in die Passivstellung hinein eine Schwenkbewegung der Halteeinrichtung
umfasst. Die beweglichen Teile sind in einer solchen Ausführungsform durch Drehlager
miteinander verbunden, welche auch bei Umwelteinflüssen verschleißarm arbeiten.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird daran gedacht,
dass die Halteeinrichtung mindesten ein Eingriffselement mit einem Kopplungsmittel
zur Ankopplung an einem Gegenkopplungsmittel eines Gleitbrettschuhs aufweist, wobei
das Eingriffselement zur Verstellung der Vordereinheit zwischen der geschlossenen
Stellung und der geöffneten Stellung um eine erste Schwenkachse drehbar gelagert ist,
und dass die Haltevorrichtung zur Verstellung der Vordereinheit zur Passivstellung
hin um eine von der ersten Schwenkachse verschiedene zweite Schwenkachse drehbar gelagert
ist. Durch eine solche Konfiguration wird dem Konstrukteur der erfindungsgemäßen Vordereinheit
die Freiheit eingeräumt, die Achse des mindestens einen Eingriffselements für die
Funktion des Eingriffselements zum Halten des Gleitbrettschuhs geeignet zu wählen,
beispielsweise Eingriffselemente des grundsätzlich bekannten Typs von Tourenbindungen
zu verwenden und andererseits die Haltevorrichtung an einer zweiten Schwenkachse zu
verstellen, welche geeignet ist, um die Haltevorrichtung in eine flache Konfiguration
einzustellen. Insbesondere wird daran gedacht, dass die zweite Schwenkachse eine quer
zur Gleitbrettlängsachse und in horizontaler Richtung verlaufende Schwenkachse ist,
sodass die Halteeinrichtung in Bezug auf die Gleitbrettlängsachse nach vorn oder/und
nach hinten geklappt werden kann, um sich flach nahe der Oberfläche des Gleitbretts
in die flache Konfiguration zu legen.
[0013] In Anlehnung eines grundsätzlich beispielsweise aus der
EP 199 098 A2 bekannten Prinzips kann die erfindungsgemäße Vordereinheit zwei Eingriffselemente
ausweisen, welche jeweils als Klemmwinkel ausgebildet sind, wobei jeweils ein Schenkel
der Klemmwinkel, welcher einen Kopplungsstift für die Lagerung des Tourenschuhs trägt,
in der aufgerichteten Konfiguration der Halteeinrichtung nach oben aufragt, so dass
die beiden Kopplungsstifte linke und rechte seitliche Sohlenabschnitte an den entsprechenden
Kopplungslöchern in Eingriff nehmen können. In einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung könnten derartige Eingriffselemente zur Verstellung in die Passivstellung
um eine horizontale, quer zur Gleitbrettlängsachse verlaufende Schwenkachse so verschwenkt
werden, dass die die Kopplungsstifte tragenden Schenkel der Winkel um etwa 90° nach
unten geklappt werden (nach vorn oder nach hinten) und sich somit flach nahe des Gleitbretts
anordnen lassen.
[0014] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
dass die Vordereinheit ein Arretierungsmittel umfasst, um in einem Arretierzustand
die Verstellung der Vordereinheit in die Passivstellung hinein und/oder aus der Passivstellung
heraus zu unterbinden, und in einem Dearretierzustand die Verstellung der Vordereinheit
in die Passivstellung hinein und/oder aus der Passivstellung zuzulassen. In einer
solchen Ausführungsform kann die Halteeinrichtung in der Passivstellung bzw. in der
betriebsbereiten Konfiguration gesichert werden, um ein unbeabsichtigtes Verstellen
der Haltevorrichtung zu verhindern und insbesondere während der Nutzung der Vordereinheit
in einer Tourenstellung zu verhindern, dass sich die Halteeinrichtung in die flache
Konfiguration verstellt.
[0015] Eine Arretierung kann durch an sich bekannte Rastmittel oder dergleichen erfolgen.
Insbesondere bei der Verwendung einer schwenkbaren Halteeinrichtung gemäß den vorstehend
beschriebenen Ausführungsbeispielen wird daran gedacht, eine verstellbare Verstrebung
vorzusehen, welche einerseits an der Halteeinrichtung und andererseits an einem gleitbrettfesten
Bauteil bzw. am Gleitbrett selbst angebracht bzw. abgestützt sein kann, um eine Schwenkbewegung
zurück in die flache Konfiguration zu blockieren. Die Strebe kann insbesondere an
einem der Bauteile aus Halteeinrichtung und gleitbrettfesten Bauteil drehbar angebracht
sein und kann sich am anderen dieser beiden Bauteile in der betriebsbereiten Konfiguration
der Halteanordnung abstützen und hier insbesondere in eine Aussparung eingreifen,
um die Verstrebung im Arretierzustand zu sichern. Darüber hinaus wird an die Bereitstellung
eines zusätzlichen Sicherungsmittels gedacht, welches das Arretierungsmittel selbst
wiederum in dem Arretierzustand sichert, um insbesondere in der betriebsbereiten,
aufgerichteten Konfiguration der Halteanordnung eine versehentliche Lösung des Arretierungsmittels,
beispielsweise bei Einwirken eines Schlags während des Gehens auf unwegsamem Untergrund
zu verhindern.
[0016] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Halteeinrichtung zwei Eingriffselemente mit jeweils einem Kopplungsmittel zur
Ankopplung an einem Gegenkopplungsmittel eines Gleitbrettschuhs aufweist, wobei die
Eingriffelemente durch eine Federvorrichtung in die geschlossene Stellung vorgespannt
sind, so dass die Kopplungsmittel einen Gleitbrettschuh von gegenüberliegenden Seiten
her in Klemmeingriff nehmen, wobei vorzugsweise die Federvorrichtung ein Gelenk umfasst,
wobei die Eingriffselemente durch Bewegen des Gelenkes von der geöffneten Stellung
in die geschlossenen Stellung übergehen, wobei im Verlauf dieses Überganges eine Totpunktlage
der Federvorrichtung durchlaufen wird. Eine Halteeinrichtung mit zwei derartigen Eingriffselementen
orientiert sich an den grundsätzlich aus der
EP 199 098 A2 bekannten Bindungskonzept für Tourenbindungen und hat sich hinsichtlich ihrer Funktionalität
in der Tourenstellung bewährt. In der vorstehend genannten Ausführungsform kann dieses
Bindungskonzept vorteilhaft auch für eine erfindungsgemäße Vordereinheit genutzt werden.
[0017] Eine konstruktiv besonders einfache und statisch günstige Variante, die vorstehend
beschriebenen Eingriffselemente schwenkbar zu lagern, wird darin gesehen, dass die
beiden Eingriffselemente zur Verstellung zwischen geöffneter Stellung und geschlossener
Stellung an einem gemeinsamen Lagerelement schwenkbar gelagert sind, wobei das Lagerelement
um eine Verstellachse drehbar an einer Basisplatte oder an einem an der Basis angebrachten
Grundkörper der Vordereinheit gelagert ist. Die beiden Eingriffelemente können sich
somit ein gemeinsames Lagerelement und damit auch eine gemeinsame Schwenkachse teilen,
so dass die Anzahl an Bauteilen reduziert werden kann.
[0018] Eine erfindungsgemäße Vordereinheit kann ferner derart ausgestaltet sein, dass die
Halteeinrichtung mindesten ein Eingriffselement mit einem Kopplungsmittel zur Ankopplung
an einem Gegenkopplungsmittel eines Gleitbrettschuhs aufweist, und dass die Vordereinheit
ein Bedienelement zur manuellen Verstellung der Vordereinheit zwischen der geschlossenen
und der geöffneten Stellung aufweist, wobei das Bedienelement an einem von einer Gleitbrettmittelachse
im Abstand angeordneten, äußeren Abschnitt des Eingriffselements angreift. Die Anordnung
des Bedienelements für einen Eingriff an einem äußeren Abschnitt des Eingriffselements
kann insbesondere die Möglichkeit schaffen, das Bedienelement seitlich neben einem
Gleitbrettschuh anzuordnen, wenn der Gleitbrettschuh an einer vor der erfindungsgemäßen
Vordereinheit angeordneten weiteren Vordereinheit angekoppelt ist, so dass das Bedienelement
nicht mit dem Gleitbrettschuh kollidiert. Es ist dann insbesondere nicht erforderlich,
dass das Bedienelement in der flachen Konfiguration eine so niedrige Bauhöhe aufweist,
dass es zwischen der Sohle des Gleitbrettschuhs und der Oberfläche des Gleitbretts
angeordnet werden kann.
[0019] Ferner kann eine Vordereinheit der vorliegenden Erfindung eine Verriegelungseinrichtung
aufweisen, welche in der geschlossenen Stellung der Halteeinrichtung in eine Verriegelungsstellung
gestellt oder stellbar ist, um auf die Halteeinrichtung eine zusätzliche Verriegelungskraft
zur geschlossenen Stellung hin auszuüben, wobei ein Verriegelungselement der Verriegelungsvorrichtung
an einem von einer Gleitbrettmittelachse im Abstand angeordneten, äußeren Abschnitt
des Eingriffselements angreift. Analog zu den oben im Zusammenhang mit dem Bedienelement
zur Verstellung der Vordereinheit zwischen geschlossener und geöffneter Stellung beschriebenen
Effekten und Vorteilen erlaubt auch die Anordnung eines Verriegelungselements an einem
äußeren Abschnitt eines Eingriffselements grundsätzlich eine seitliche Positionierung
des Verriegelungselements und insbesondere neben einem an einer weiteren Vordereinheit
in einer Abfahrtsstellung gehaltenen Gleitbrettschuh. Gleichzeitig kann durch die
Bereitstellung einer Verriegelungseinrichtung in der Tourenstellung die Möglichkeit
geschaffen werden, die Halteeinrichtung gegen ein unbeabsichtigtes Verstellen in die
geöffnete Stellung während einer Nutzung der Bindung zu verhindern.
[0020] Nach einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Erfindungsaufgabe gelöst
durch eine Gleitbrettbindung, umfassend eine erste Vordereinheit zum Festhalten eines
vorderen Abschnitts eines Gleitbrettschuhs in einer Abfahrtsstellung, eine von der
ersten Vordereinheit separate zweite Vordereinheit zum Halten eines vorderen Abschnitts
eines Gleitbrettschuhs in einer Tourenstellung, so dass der Gleitbrettschuh um eine
quer zu einer Gleitbrettlängsachse verlaufende Querachse schwenkbar gelagert ist,
und eine Ferseneinheit zum Festhalten eines Fersenabschnitts eines Gleitbrettschuhs
in einer Abfahrtsstellung.
[0021] In der oben bereits in Bezug auf den ersten Aspekt ausführlicher beschriebenen Weise
erzielt eine solche Gleitbrettbindung den Vorteil, dass eine erste Vordereinheit speziell
für die Verwendung in der Abfahrtsstellung ausgelegt und optimiert sein kann und zusätzlich
eine separate zweite Vordereinheit der Gleitbrettbindung für die Anforderungen während
eines Aufstiegs (Tourenstellung) eingerichtet und optimiert sein kann, so dass beide
Vordereinheiten insbesondere kompromisslos auf ihre jeweiligen Funktionen ausgelegt
sein können. Die Ferseneinheit kann als Teil des Abfahrtsbindungssystems für ein Festhalten
des Fersenabschnitts des Schuhs eingerichtet sein und gleichzeitig gegebenenfalls
als Teil des Tourenbindungssystems eine Steighilfe zur Unterstützung des Schuhs in
einer Schräglage relativ zur Gleitbrettebene bereitstellen, wenn der Gleitbrettschuh
in der Tourenstellung an der zweiten Vordereinheit gehalten ist.
[0022] Wenn der Gleitbrettschuh an einer Vordereinheit aus erster Vordereinheit und zweiter
Vordereinheit angekoppelt ist, so kann eine Behinderung des Gleitbrettschuhs durch
die andere Vordereinheit aus erster und zweiter Vordereinheit dadurch vermieden werden,
dass die erste Vordereinheit oder/und die zweite Vordereinheit eine Vordereinheit
gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung ist, d.h. eine in eine flache Konfiguration
einstellbare Vordereinheit ist. Insbesondere kann dann eine zwischen erster Vordereinheit
und Ferseneinheit angeordnete zweite Vordereinheit, welche für die Tourenstellung
eingerichtet ist, so abgesenkt werden, dass sie unter die Sohle eines von der ersten
Vordereinheit und der Ferseneinheit in Abfahrtsstellung gehaltenen Schuhs passt. Alternativ
kann die erste oder/und die zweite Vordereinheit lösbar am Gleitbrett montiert sein,
insbesondere lösbar an einem gleitbrettfesten Basisteil angebracht sein, so dass die
gerade für die jeweilige Nutzung nicht benötigte Vordereinheit mit einfachen Handgriffen
demontiert werden kann.
[0023] Vorzugsweise ist die zweite Vordereinheit zwischen der ersten Vordereinheit und der
Ferseneinheit positioniert oder positionierbar, wodurch bei der Ankopplung des Gleitbrettschuhs
an der zweiten Vordereinheit in Tourenstellung die dann unterhalb der Sohle des Schuhs
angeordnete Ferseneinheit als Steighilfe verwendet werden kann. Hierzu kann die Ferseneinheit
gegebenenfalls in eine Steighilfestellung einstellbar sein, welche für die Abstützung
des Schuhs geeignet ist. Gewünschtenfalls kann mindestens eine zweite Steighilfe mit
einer von der ersten Höhe verschiedenen Abstützhöhe vorgesehen sein oder/und die Höhe
der Steighilfe kann einstellbar vorgesehen sein, um eine Anpassung der Höhe der Steighilfe
an die Geländeneigung zu ermöglichen.
[0024] Nach einem dritten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung eine Vordereinheit einer
Gleitbrettbindung, umfassend eine Halteeinrichtung, welche dafür eingerichtet ist,
einen Gleitbrettschuh in Eingriff zu nehmen und um eine quer zu einer Gleitbrettlängsachse
verlaufende Querachse schwenkbar an der Gleitbrettbindung zu halten, wobei die Halteeinrichtung
verstellbar ist zwischen einer geschlossenen Stellung, um einen Gleitbrettschuh schwenkbar
in Eingriff zu halten, und einer geöffneten Stellung, in der die Halteeinrichtung
den Gleitbrettschuh freigibt, eine Spanneinrichtung umfasst, welche die Bewegung der
Halteeinrichtung zwischen geschlossener Stellung und geöffneter Stellung kontrolliert
und die Halteeinrichtung durch eine Spannkraft in die geschlossene Stellung vorspannt,
und eine Verriegelungseinrichtung, welche in der geschlossen Stellung der Halteeinrichtung
in eine Verriegelungsstellung gestellt oder stellbar ist, um auf die Halteeinrichtung
eine zusätzliche Verriegelungskraft zur geschlossenen Stellung hin auszuüben.
[0025] Eine Vordereinheit dieser Art ist beispielsweise aus der
EP 199 098 A2 bekannt und umfasst als Halteeinrichtung zwei Klemmwinkel, welche an ihren freien
Enden Kopplungsstifte tragen, um einen Gleitbrettschuh an seitlich gegenüberliegenden
Eingriffslöchern schwenkbar in Eingriff zu nehmen, wobei die Klemmwinkel durch eine
Spanneinrichtung, die zwischen zwei aufeinander zu weisenden Schenkeln der Klemmwinkel
wirkt, in eine geschlossene Stellung vorgespannt sind, um die Kopplungsstifte sicher
in den Eingriff mit dem Schuh vorzuspannen. Ferner dient die Spanneinrichtung der
Bereitstellung eines Auslösemechanismus. Wird auf die Kopplungsstifte, z.B. im Falle
eines Sturzes, eine vorbestimmte Auslösekraft überschreitende Kraft in Richtung einer
Öffnung der Halteanordnung ausgeübt, so verstellen sich die Klemmwinkel gegen die
Kraft der Spanneinrichtung in die geöffnete Stellung, um den Schuh freizugeben.
[0026] Der Auslösemechanismus kann in der Praxis durch äußere Einflüsse eine beeinträchtigte
Zuverlässigkeit aufweisen. Insbesondere dann, wenn sich Feuchtigkeit, Schnee oder
Eis in den Lagerlöchern des Skischuhs ansammelt, so dringen die Kopplungsstifte nicht
weit genug in die Lagerlöcher ein und der Kopplungseingriff wird geschwächt. Gleichzeitig
ist bei der bekannten Spanneinrichtung die Größe der Spannkraft der Spanneinrichtung
in signifikantem Maße abhängig von der Stellung der Halteeinrichtung und fällt deutlich
ab, wenn sich die Halteeinrichtung von der geschlossenen Stellung entfernt. Die Ablagerung
von Schnee oder Eis in den Kopplungslöchern des Skischuhs führt somit zusätzüch zu
einer reduzierten Haltekraft der Halteeinrichtung.
[0027] In der herkömmlichen Bindung kann dem Problem zumindest in der Tourenstellung dadurch
begegnet werden, dass eine zusätzliche Verriegelungseinrichtung vorgesehen ist, welche
in der geschlossenen Stellung der Halteeinrichtung in eine Verriegelungsstellung stellbar
ist, um die geschlossene Stellung zu verriegeln. Hierzu wird ein Verriegelungshebel
betätigt, der ein Blockierelement in einen Schwenkbereich der Klemmwinkel einschiebt.
[0028] Bei der herkömmlichen Bindung ist grundsätzlich ein Toleranzausgleich für den Fall,
dass die Position der Kopplungsmittel in der Eingriffsstellung aufgrund der Ablagerung
von Schnee oder Eis in den Kopplungslöchern des Schuhs oder aufgrund von Verschleiß
bzw. Fertigungstoleranzen von der Normalposition verschieden ist nicht vorgesehen.
Ist der Abstand der Kopplungsmittel aufgrund von Schnee- oder Eis-Ablagerungen zu
groß, so ist die Verriegelungsstellung möglicherweise nicht oder nur durch hohen Kraftaufwand
herstellbar. Auf die zusätzliche Verriegelung kann aber gerade in diesem Fall dann
nicht verzichtet werden, da in diesem von der geschlossenen Stellung etwas entfernt
liegenden Teil der Bewegung der Halteeinrichtung aufgrund der Federcharakteristik
der Spanneinrichtung eine deutliche reduzierte Spannkraft in Richtung Eingriff mit
dem Schuh wirkt. Andererseits tritt eine vergleichbare Problematik bei einer Ablagerung
von Schnee oder Eis auch dann auf, wenn die bekannte Bindung in der Abfahrtsstellung
verwendet wird. In diesem Fall verzichtet man zwar auf eine Verriegelung, um eine
Sturzauslösung zu gewährleisten, die in oben beschriebener Weise reduzierten Spannkräfte
können bei sehr sportlicher Fahrweise zu einer vom Sportler unerwünschten Auslösung
der Vordereinheit führen. Daher ist eine entsprechende Sorgfalt beim Einstieg notwendig.
Durch Schwenken des Schuhs, um über die Nuten an den Kopplungsstiften Schnee und Eis
aus den Kopplungslöchern herauszubohren, wird ein sicherer Haltezustand erreicht,
die Unsicherheit, diese Maßnahme zu vergessen bleibt aber.
[0029] Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung nach dem dritten
Aspekt, eine Vordereinheit für eine Tourenbindung bereitzustellen, welche in der Tourenstellung
oder/und in der Abfahrtsstellung eine zuverlässige Haltekraft zum Halten des Tourenschuhs
aufbringt und insbesondere bei Ablagerung von Schnee oder Eis zwischen der Halteanordnung
und dem Gleitbrettschuh eine ausreichende und definierbare Eingriffskraft zur Verfügung
stellt.
[0030] Nach dem dritten Aspekt der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch eine Verriegelungseinrichtung,
welche zur Bereitstellung der Verriegelungskraft ein Federelement umfasst. Erfindungsgemäß
wird somit die Verriegelung nicht durch eine starre Blockierung der Verstellbewegung
der Halteeinrichtung, sondern durch die definierte Federkraft eines Federelements
(z.B. eine Metallfeder, insbesondere Spiralfeder oder Blattfeder, oder ein Elastomerkörper)
bereitgestellt. Ein Federelement kann mit vorbestimmter Kraft in Richtung eines Eingriffs
zwischen der Halteeinrichtung und dem Gleitbrettschuh wirken, wobei diese definierte
Kraft auch über einen gewissen Verstellweg der Halteeinrichtung in vordefinierter
Weise aufrecht erhalten werden kann. Somit kann auch im Falle einer Ablagerung von
Schnee oder Eis und einer damit verbundenen zwangsweise etwas veränderten Position
der Halteeinrichtung sichergestellt werden, dass eine definierte zusätzliche Verriegelungskraft
in Richtung des Eingriffs zwischen Halteeinrichtung und Schuh wirkt.
[0031] Somit kann im Falle der Verwendung der Vordereinheit in einer Abfahrtsstellung eine
Auslösekraft eines Auslösemechanismus der Vordereinheit durch die Verriegelungskraft
des Federelements kontrolliert werden, so dass insbesondere eine Abschwächung der
Spannkraft der Spanneinrichtung bei einer Entfernung der Halteeinrichtung von der
geschlossenen Stellung durch die Verriegelungskraft des Federelements der Verriegelungseinrichtung
ausgeglichen werden kann. Wenn etwa in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
die Halteeinrichtung beim Übergang zwischen geschlossener Stellung und geöffneter
Stellung eine Totpunktlage durchläuft und somit die Spannkraft der Halteeinrichtung
bei Entfernung von der geschlossenen Stellung und Annäherung an die Totpunktlage in
signifikantem Maße an Spannkraft verliert, so kann die Verriegelungseinrichtung in
einem der Totpunktlage benachbarten Bewegungsbereich eine im Wesentlichen konstante
Verriegelungskraft bereitstellen, so dass die Auslösekraft bei einem ausreichend hohen
und konstruktiv gut definierbaren Wert gehalten werden kann.
[0032] Alternativ oder zusätzlich kann die erfindungsgemäße Verriegelungsein-richtung in
einer Tourenstellung der Vordereinheit dafür sorgen, dass unabhängig von einer genauen
Stellung der Halteeinrichtung, insbesondere im Falle der Ablagerung von Schnee oder
Eis, eine ausreichend hohe Verriegelungskraft auf die Halteeinrichtung einwirkt, um
eine Fehlauslösung während des Aufstiegs zu verhindern. Auch in der Tourenstellung
kann im Falle der Verwendung einer Halteeinrichtung, die in der oben beschriebenen
Weise eine Totpunktlage zwischen geöffneter Stellung und geschlossener Stellung durchläuft,
insbesondere bei Annäherung an die Totpunktlage eine ausreichend hohe Verriegelungskraft
durch das Federelement der Verriegelungseinrichtung aufgebracht werden, um auch beim
Aufstieg ein unbeabsichtigtes Öffnen der Vordereinheit zu verhindern.
[0033] Eine Vordereinheit des dritten Aspekts der Erfindung kann insbesondere eine Vordereinheit
gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung sein und mindestens eines der oben im Zusammenhang
mit dem ersten Aspekt beschriebenen Merkmale aufweisen, um die entsprechenden Vorteile
zu erzielen. Insbesondere kann eine Vordereinheit des dritten Aspekts der Erfindung
für die Verstellung in eine flache Konfiguration (Passivstellung) eingerichtet sein,
wenn die Halteeinrichtung zwei jeweils an einer Drehachse drehbar gehaltene Eingriffselemente
aufweist, wobei jedes Eingriffselement umfasst: einen ersten Hebelarm, welcher mit
der Spanneinrichtung zusammenwirkt, und einen zweiten Hebelarm welcher ein Kopplungsmittel
zur Ankopplung an einem Gegenkopplungsmittel eines Gleitbrettschuhs trägt, wobei die
Eingriffelemente durch die Spanneinrichtung in die geschlossene Stellung vorgespannt
sind, so dass die Kopplungsmittel einen Gleitbrettschuh von gegenüberliegenden Seiten
her in Klemmeingriff nehmen, und wobei die Verriegelungseinrichtung mit dem zweiten
Hebelarm eines der beiden Eingriffselemente zusammenwirkt. Die Verriegelungseinrichtung
kann dann an einem seitlichen Abschnitt der Vordereinheit angeordnet werden und gegebenenfalls
neben einem Gleitbrettschuh positioniert sein. Darüber hinaus kann durch die vorstehend
genannten Merkmale eine räumliche Trennung zwischen der Spanneinrichtung, welche auf
beide Hebelarme wirkt, und der Verriegelungseinrichtung, welche mit einem der beiden
Eingriffselemente zusammenwirkt, erreicht werden.
[0034] Eine einfache Realisierung der Verriegelungseinrichtung nach dem dritten Aspekt der
Erfindung wird dadurch erreicht, dass die Halteeinrichtung mindesten ein an einer
Drehachse schwenkbar gelagertes Eingriffselement mit einem Kopplungsmittel zur Ankopplung
an einem Gegenkopplungsmittel eines Gleitbrettschuhs umfasst, und dass die Verriegelungseinrichtung
ein Verriegelungselement umfasst, welches an einer bezüglich der Lage der Drehachse
des Eingriffselementes ortsfest gehaltenen Achse drehbar gelagert ist, wobei das Federelement
das Verriegelungselement mit dem Eingriffselement verbindet. Eine solche Verriegelungseinrichtung
kommt insbesondere mit einer relativ geringen Anzahl an funküonell wesentlichen Elementen
aus.
[0035] Eine weitere alternative Möglichkeit der Realisierung einer Verriegelungseinrichtung
nach dem dritten Aspekt wird darin gesehen, dass die Verriegelungseinrichtung umfasst:
ein Verbindungselement, welches an einer ersten Schwenkachse drehbar an dem Eingriffselement
gelagert ist, ein Verriegelungselement, welches an einer zweiten Schwenkachse drehbar
mit dem Verbindungselement verbunden ist, und ein Spannelement, welches durch das
Federelement vorgespannt ist und an einer dritten Schwenkachse drehbar mit dem Verriegelungselement
verbunden ist. Die Bereitstellung eines Verbindungselements schafft zusammen mit dem
Verriegelungselement und dem Spannelement eine Gelenkanordnung, welche eine vorteilhafte
Kraftübertragung zwischen Spannelement und Halteanordnung abhängig von der Lage der
Schwenkachsen schafft. Beispielsweise kann durch die entsprechende Wahl der Schwenkachsen
eine kniegelenkartige Gelenkanordnung geschaffen werden, welche die Übertragung hoher
Kräfte erlaubt und beispielsweise eine komfortable manuelle Bedienung ermöglicht.
[0036] Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer Gleitbrettbindung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung,
- Figur 2
- eine Seitenansicht der in Figur 1 gezeigten Gleitbrettbindung, welche in einer Abfahrtsstellung
einen Gleitbrettschuh hält,
- Figur 3
- eine Seitenansicht der in Figur 1 gezeigten Gleitbrettbindung in einer Tourenstellung
(Gehstellung), welche einen Gleitbrettschuh hält,
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht einer Vordereinheit gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung in der betriebsbereiten Konfiguration und geschlossener
Stellung,
- Figur 5
- eine perspektivische Ansicht der in Figur 4 gezeigten Vordereinheit in einer Passivstellung,
- Figur 6
- eine Schnittzeichnung der in Figur 4 gezeigten Vordereinheit in betriebsbereiter Konfiguration
und geöffneter Stellung,
- Figur 7
- eine Schnittzeichnung einer Vordereinheit gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung in einer geschlossenen Stellung,
- Figur 8
- eine Schnittzeichnung der in Figur 7 gezeigten Vordereinheit in einer geöffneten Stellung,
und
- Figur 9
- eine perspektivische Ansicht einer Vordereinheit gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung in einer betriebsbereiten Konfiguration und einer geschlossenen
Stellung.
[0037] Figur 1 zeigt eine dreiteilige Gleitbrettbindung 10 gemäß einer ersten Ausführungsform
der Gleitbrettbindung, wobei eine Ferseneinheit 14 an einem Gleitbrett 12 befestigt
ist, und eine erste Vordereinheit 18 und eine zweite Vordereinheit 16 an dem Gleitbrett
12 befestigt sind. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die zweite Vordereinheit
16 zwischen der ersten Vordereinheit 18 und der Ferseneinheit '!4 angeordnet. In einer
besonders bevorzugten Ausführungsform ist die zweite Vordereinheit 16 von einer betriebsbereiten
Konfiguration in eine zum Gleitbrett hin flache Konfiguration verstellbar.
[0038] In Figur 2 ist die Gleitbrettbindung 10 in einer Abfahrtsstellung gezeigt, in welcher
ein Gleitbrettschuh 20 an einem vorderen Abschnitt 24 durch die erste Vordereinheit
18 und an einem Fersenabschnitt 22 durch die Ferseneinheit 14 gehalten ist. Dabei
befindet sich die zweite Vordereinheit 16 in der Abfahrtsstellung der Gleitbrettbindung
10 in einer flachen Konfiguration unterhalb der Sohle 28 des Gleitbrettschuhs 20.
Vorzugsweise beträgt die Höhe der zweiten Vordereinheit 16, in einer flachen Konfiguration,
weniger als 25 mm, wodurch die Möglichkeit besteht, Alpinbindungen der an sich bekannten
Art über Abstandsstücke (nicht dargestellt) an dem Gleitbrett zu befestigen. Hierdurch
wird gewährleistet, dass einerseits der Abstand zwischen der Schuhsohle und dem Gleitbrett
groß genug ist, so, dass die zweite Vordereinheit 16 in einer flachen Konfiguration
sich unterhalb der Sohle 28 des Gleitbrettschuhs 20 befindet, und andererseits, dass
die Fahreigenschaften des Gleitbrettes bei der Talabfahrt in einer Abfahrtsstellung,
im Vergleich zur üblichen Montageposition einer Alpinbindung, auf Grund der durch
die Abstandsstücke bedingten Montageposition der Alpinbindung nur wenig beeinflusst
wird.
[0039] In einer noch weiter bevorzugten Ausführungsform beträgt die Höhe der zweiten Vordereinheit
16 in einer flachen Konfiguration weniger als 12 mm, wodurch die Möglichkeit besteht,
eine Vielzahl an Alpinbindungen der an sich bekannten Art in üblicher Art und Weise
an dem Gleitbrett zu befestigen, wobei durch die Höhe der Vordereinheit 16, in einer
flachen Konfiguration, gewährleistet ist, dass einerseits der Abstand zwischen der
Schuhsohle und dem Gleitbrett groß genug ist, so dass die zweite Vordereinheit 16
in einer flachen Konfiguration sich unterhalb der Sohle 28 des Gleitbrettschuhs 20
befindet, und andererseits, dass die Fahreigenschaften des Gleitbrettes bei der Talabfahrt
in einer Abfahrtsstellung, mit denen eines Gleitbrettes, welches ausschließlich mit
einer Alpinbindung ausgerüstet ist, im großen Maße übereinstimmt.
[0040] Alternativ kann die erste oder/und die zweite Vordereinheit lösbar am Gleitbrett
montiert sein, insbesondere lösbar an einem gleitbrettfesten Basisteil angebracht
sein, so dass die gerade für die jeweilige Nutzung nicht benötigte Vordereinheit mit
einfachen Handgriffen demontiert werden kann.
[0041] ln Figur 3 ist eine Seitenansicht der Gleitbrettbindung 10 zu sehen, wobei der vordere
Abschnitt 24 des Gleitbrettschuhs 20 von der zweiten Vordereinheit 16 in betriebsbereiter
Konfiguration und geschlossener Stellung gehalten wird, wobei die zweite Vordereinheit
16 sich in einer aufgerichteten Konfiguration befindet. In einer bevorzugten Weiterbildung
dieser Ausführungsform kann der Fersenabschnitt 22, während der vordere Abschnitt
24 durch die zweite Vordereinheit 16 gehalten ist, durch die Ferseneinheit 14 gestützt
werden. Dabei kann die Ferseneinheit 14 einen oberen Abschnitt 26 aufweisen, welcher
ausgebildet ist, den Fersenabschnitt 22 des Gleitbrettschuhs als Steighilfe zu stützen.
[0042] Figur 4 zeigt eine Vordereinheit 100 nach einer ersten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, welche zum Beispiel als zweite Vordereinheit 16 der Gleitbrettbindung 10
des ersten Ausführungsbeispiels eingesetzt werden kann. Die Vordereinheit 100 umfasst
eine Basisplatte 72 und eine daran lösbar oder unlösbar angebrachte Halteeinrichtung,
um vorzugsweise mittels mindestens eines Eingriffselements 301, 30r einen Gleitbrettschuh
20 in Eingriff zu nehmen und um eine quer zu einer Gleitbrettlängsachse verlaufende
Querachse schwenkbar an der Vordereinheit zu halten. Vorzugsweise wird die Basisplatte
72 mittels Löchern 74a, 74b, 74c, 74d und Schrauben 76a, 76b, 76c, 76d am Gleitbrett
befestigt. In einer alternativen Variante wird die Vordereinheit an einem beweglichen
Grundkörper (nicht abgebildet) befestigt. Das mindestens eine Eingriffselement 30l,
30r kann mindestens ein Kopplungsmittel 321, 32r umfassen, welches in mindestens eine
zugehörige Lageröffnung des Gleitbrettschuhes 20 eingreift und vorzugsweise als Kopplungsstift
ausgebildet ist. Vorzugsweise ist das mindestens eine Eingriffselement schwenkbar
an einer Schwenkachse 341, 34r gelagert.
[0043] Die Vordereinheit 100 ist von der in Figur 4 abgebildeten, betriebsbereiten, vorzugsweise
aufgerichteten Konfiguration in eine von der geöffneten und der geschlossenen Stellung
verschiedene, in Figur 5 abgebildete Passivstellung verstellbar. Die Verstellung in
die Passivstellung, welche durch eine flache Konfiguration in Bezug auf die Oberseite
des Gleitbrett gekennzeichnet ist, umfasst vorzugsweise eine Schwenkbewegung der Halteeinrichtung.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Vordereinheit wird die Schwenkbewegung durch
ein drehbar an einer Basisplatte 72 gelagertes Lagerelement, an welchem die Halteeinrichtung
angebracht ist, gewährleistet, wobei das Lagerelement vorzugsweise ein linkes Lagerelementseitenteil
601 und ein rechtes Lagerelementseitenteil 60r umfasst, welche vorzugsweise durch
eine Lagerelementverstrebung 62 verbunden sind. Vorzugsweise ist die zur Durchführung
der Verstellung durch eine Schwenkbewegung der Vordereinheit in die Passivstellung
hinein notwendige Schwenkachse 90 von der Schwenkachse 341, 34r des mindestens einen
Eingriffselementes verschieden und verläuft insbesondere quer zur Gleitbrettlängsachse.
[0044] Die Vordereinheit kann ein Arretierungsmittel umfassen, welches vorzugsweise einen
Bügel 65 und zugehörige Aussparungen 661, 66r umfasst, wobei der Bügel 65 vorzugsweise
zwei Bügelseitenelemente 64r, 641 und ein Bügelquerelement 68 umfasst. Das Arretierungsmittel
verhindert im Arretierzustand die Verstellung der Vordereinheit in die Passivstellung
hinein und aus der Passivstellung hinaus und erlaubt in einem Dearretierzustand diese
Verstellungen, wobei der Arretierzustand vorzugsweise durch ein Ineingriffnehmen des
Bügels 65 durch die Aussparungen 661, 66r definiert ist und der Dearretierzustand
vorzugsweise durch das Nichtineingriffnehmen des Bügels durch die Aussparungen 661,
66r definiert ist.
[0045] In einer bevorzugten Weiterbildung dieser Ausführungsform wird ein unbeabsichtigtes
Lösen des Arretierzustandes durch eine interne Arretierungsvorrichtung 70 verhindert,
wobei die interne Arretierungsvorrichtung vorzugsweise ein Federelement 70 umfasst.
[0046] Die Halteeinrichtung umfasst in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform zwei Eingriffselemente
301, 30r mit jeweils einem zugehörigen Kopplungsmittel 321, 32r, wobei die Eingriffselemente
301, 30r durch eine Federvorrichtung 41 in die geschlossene Stellung vorgespannt sind.
Vorzugsweise umfasst die Federvorrichtung 41 zwei an zusammenhängend mit den Eingriffselementen
30l, 30r ausgebildeten Führungsstiften (nicht abgebildet) geführte Spannfedern 361,
36r, welche an den Führungsstiften gleitbar gelagerte Endkappen 381, 38r stützen,
wobei die Endkappen 381, 38r miteinander in Kontakt stehen und dadurch ein Gelenk
40 bilden. Vorzugsweise durchläuft die Federvorrichtung 41 im Verlauf des Übergangs
von der geöffneten Stellung in die geschlossene Stellung der Vordereinheit, welche
durch Niederdrücken des Gelenkes 40 eingeleitet werden kann, eine Totpunktlage der
Federvorrichtung 41.
[0047] Im illustrierten Ausführungsbeispiel sind beide Eingriffselemente 301, 30r an einem
gemeinsamen Lagerelement schwenkbar gelagert, wobei das Lagerelement zusammenhängend
die Lagerelemente 60l, 60r und die Lagerelementverstrebung 62 umfasst und an der Basisplatte
72 schwenkbar gelagert ist.
[0048] Vorzugsweise umfasst die Ausführungsform ferner einen seitlich angebrachten Hebel
(Bedienelement) 50 zur Verstellung der Vordereinheit zwischen der geschlossenen und
der geöffneten Stellung, wobei der Hebel 50 über ein Verbindungselement 44 an einem
von der Gleitbrettmitte im Abstand angeordneten äußeren Abschnitt eines Eingriffselementes
301, 30r (hier des rechten Eingriffelements 30r) angreift. In einer bevorzugten Ausführungsform
überträgt der Hebel 50 die zur Öffnung und Schließung notwendigen Kräfte über eine
Kniegelenkanordnung an die Halteeinrichtung, wobei die Kniegelenkanordnung vorzugsweise
umfasst: eine erste Schwenkachse 42, um das Eingriffselement 30r drehbar mit dem Verbindungselement
44 zu verbinden, eine zweite Schwenkachse 46, um das Verbindungselement 44 mit dem
Hebel 50 drehbar zu verbinden und eine dritte Schwenkachse 48, um den Hebel 50 drehbar
an einem Spannelement 52 zu lagern. Der Hebel 50 wird zur Öffnung und Schließung um
die Schwenkachse 48 geschwenkt.
[0049] Vorzugsweise ist das Spannelement 52 in einem Führungselement 54 im Wesentlichen
linear beweglich gelagert und durch ein Federelement 56 vorgespannt, insbesondere
kann die Bewegung des Spannelementes 52 durch einen Anschlag im Führungselement 54
beschränkt sein. Weiter vorzugsweise ist die Lage der Achsen 42, 46 und 48 derart
gewählt, dass das Federelement 56 in der geschlossenen Stellung der Vordereinheit
über die Kniegelenkanordnung eine Kraft bereitstellt, welche die Halteeinrichtung
der Vordereinheit verriegelt. Wie in Figur 6 dargestellt, wird das Federelement 56
vorzugsweise an einem Ende durch das Spannelement 52 gestützt und am anderen Ende
vorzugsweise durch ein Einstellelement 58 gestützt, durch welches die Spannung des
Federelements 56 eingestellt werden kann. Insbesondere wird das Einstellelement 58
von dem Führungselement 54 getragen. Das Führungselement 54 ist vorzugsweise an dem
Lagerelement, in dem in Figur 4 und 5 gezeigten bevorzugten Ausführungsbeispiel am
Seitenlagerelement 60r, angebracht. Die Anordnung des Kniegelenks und das Federelement
56 sind insbesondere derart gewählt, dass in einem der Totpunktlage der Federvorrichtung
41 benachbarten Bewegungsbereich der Halteeinrichtung die Verriegelungseinrichtung,
welche das Kniegelenk und das Federelement 56 umfasst, eine im Wesentlichen konstante
Kraft zur Verfügung stellt, um die Vordereinheit in der geschlossenen Stellung zu
verriegeln. Der Hebel 50 (Verriegelungselement) wird zur Verriegelung um die Schwenkachse
48 geschwenkt. Insbesondere ist die Anordnung des Kniegelenks und das Federelement
56 derart gewählt, dass diese Anordnung beim Schwenken des Hebels 50 um die Schwenkachse
48, um die Halteeinrichtung der Vordereinheit zu verriegeln, eine Totpunktlage durchläuft
und sich somit insbesondere durch zwei stabile Zustände (verriegelter und unverriegelter
Zustand) auszeichnet.
[0050] Vorzugsweise ist das mindestens eine Eingriffselement 301, 30r derart ausgebildet,
dass es zwei durch die Drehachse 341, 34r getrennte Hebelarme umfasst, wobei der erste
Hebelarm mit den Spannfedern 36l, 36r in Verbindung steht, und die Verriegelungseinrichtung
mit dem anderen Hebelarm zusammenwirkt.
[0051] Im Folgenden wird eine zweite bevorzugte Ausführungsform einer Vordereinheit der
vorliegenden Erfindung erläutert, wobei nur auf Unterschiede zur ersten bevorzugten
Ausführungsform Bezug genommen wird. Die Figuren 7 und 8 enthalten nur einen Ausschnitt
einer Seite der Verriegelungseinrichtung, durch die Einschränkung der Abbildung und
der Bezüge auf nur diese eine Seite ist keine Einschränkung der Ausführungsform auf
nur diese eine Seite gegeben. Die in Figur 7 und 8 dargestellte zweite bevorzugte
Ausführungsform der Vordereinheit unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform
durch die Ausbildung der Verriegelungseinrichtung. Die Verriegelungseinrichtung umfasst
einen Hebel 150 (Verriegelungselement), welcher an einer bezüglich der Lage einer
Drehachse 134r eines Eingriffelementes 130r ortsfest gehaltenen Schwenkachse 148 drehbar
gelagert ist, wobei ein Federelement 156 den Hebel mit dem Eingriffelement 130r verbindet.
Insbesondere greift das Federelement 156 an einem Angriffspunkt 192 am Hebel 150 und
an einem Angriffspunkt 194 am Eingriffelement 130r an. Das Federelement 156 kann eine
Blattfeder sein.
[0052] Vorzugsweise ist die Anordnung der Schwenkachse 148, der Angriffspunkte 192 und 194
des Federelementes sowie das Federelement 156 derart gewählt, dass in einem Bewegungsbereich
der Halteeinrichtung, welcher der Totpunktlage einer zwischen den Eingriffselementen
wirkenden Federvorrichtung benachbart ist, die Verriegelungseinrichtung, welche den
Hebel 150 und das Federelement 156 umfasst, eine im Wesentlichen konstante Kraft zur
Verfügung stellt, um die Vordereinheit in der geschlossenen Stellung zu verriegeln.
Der Hebel 150 (Verriegelungselement) wird zur Verriegelung um die Schwenkachse 148
geschwenkt. Insbesondere ist die Anordnung der Schwenkachse 148, der Angriffspunkte
192 und 194 des Federelementes 156 sowie das Federelement 156 derart gewählt, dass
diese Anordnung beim Schwenken des Hebels 150 um die Schwenkachse 148, um die Halteeinrichtung
der Vordereinheit zu verriegeln, eine Totpunktlage durchläuft und sich somit insbesondere
durch zwei stabile Zustände auszeichnet.
[0053] Im Folgenden wird eine dritte bevorzugte Ausführungsform einer Vordereinheit 200
der vorliegenden Erfindung erläutert, wobei nur auf Unterschiede zur ersten bevorzugten
Ausführungsform Bezug genommen wird.
[0054] In der dritten bevorzugten Ausführungsform umfasst, wie in Figur 9 dargestellt, die
Vordereinheit 200 einer Gleitbrettbindung einen an einem Eingriffselement 230l, 230r
drehbar an einer Achse 242 gelagerten Hebel 250 (Verriegelungs- und Bedienelement)
welcher über einen Nockenmechanismus mit einem bezüglich der Lage der Drehachse 234r
des Eingriffselements 230r ortsfesten Gegenhalteelement 278 in Verbindung steht.
[0055] Vorzugsweise wird durch eine Bewegung des Hebels 250 in einer Richtung von der Gleitbrettmitte
weg nach außen der Übergang der Halteeinrichtung von der geschlossenen Stellung in
die geöffnete Stellung bewirkt, wobei vorzugsweise beim Öffnen der Hebel 250 eine
zum Öffnen notwendige Kraft über die Schwenkachse 242 und eine Erstreckung 284 des
Hebels 250 auf ein Eingriffselement 230r überträgt.
[0056] Vorzugsweise wird in der geschlossenen Stellung der Halteeinrichtung durch eine Bewegung
des Hebels 250 in einer Richtung zur Gleitbrettmitte hin nach innen eine Arretierung
der Halteeinrichtung bewirkt, wobei die Arretierung durch die Wechselwirkung einer
am Hebel 250 ausgebildeten Nocke 282 mit einer am Gegenhalteelement 278 ausgebildeten
Führungsfläche 280 entsteht und dadurch die Öffnung der Eingriffselemente blockiert
ist.
1. Vordereinheit (100; 200) einer Gleitbrettbindung (10), umfassend
eine Halteeinrichtung, welche dafür eingerichtet ist, einen Gleitbrettschuh (20) in
Eingriff zu nehmen und um eine quer zu einer Gleitbrettlängsachse verlaufende Querachse
schwenkbar an der Gleitbrettbindung (10) zu halten,
wobei die Vordereinheit (100; 200) verstellbar ist zwischen einer geschlossenen Stellung,
in der die Halteeinrichtung in betriebsbereite Konfiguration aufgerichtet ist, um
einen Gleitbrettschuh (20) schwenkbar in Eingriff zu halten, und einer geöffneten
Stellung, in der die Halteeinrichtung den Gleitbrettschuh (20) freigibt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vordereinheit (100; 200) in eine von der geöffneten Stellung und der geschlossenen
Stellung verschiedene Passivstellung verstellbar ist, in der die Halteeinrichtung
zum Gleitbrett (12) hin in eine flache Konfiguration eingestellt ist.
2. Vordereinheit (100; 200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstellung der Vordereinheit (100; 200) in die Passivstellung hinein eine Schwenkbewegung
der Halteeinrichtung umfasst.
3. Vordereinheit (100; 200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung mindesten ein Eingriffselement (30l, 30r; 130r; 230l, 230r)
mit einem Kopplungsmittel (32l, 32r) zur Ankopplung an einem Gegenkopplungsmittel
eines Gleitbrettschuhs (20) aufweist, wobei das Eingriffselement (30l, 30r; 130r;
230l, 230r) zur Verstellung der Vordereinheit zwischen der geschlossenen Stellung
und der geöffneten Stellung um eine erste Schwenkachse (34l, 34r; 134r; 234l, 234r)
drehbar gelagert ist, und
dass die Haltevorrichtung zur Verstellung der Vordereinheit zur Passivstellung hin
um eine von der ersten Schwenkachse (341, 34r; 134r; 234l, 234r) verschiedene zweite
Schwenkachse (90) drehbar gelagert ist.
4. Vordereinheit (100; 200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner gekennzeichnet durch
ein Arretierungsmittel, um in einem Arretierzustand die Verstellung der Vordereinheit
in die Passivstellung hinein und/oder aus der Passivstellung heraus zu unterbinden,
und
in einem Dearretierzustand die Verstellung der Vordereinheit in die Passivstellung
hinein und/oder aus der Passivstellung zuzulassen.
5. Vordereinheit (100; 200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung zwei Eingriffselemente (30l, 30r; 130r; 230l, 230r) mit jeweils
einem Kopplungsmittel (321, 32r; 132r; 232l, 232r) zur Ankopplung an einem Gegenkopplungsmittel
eines Gleitbrettschuhs (20) aufweist, wobei die Eingriffelemente (30l, 30r; 130r;
230l, 230r) durch eine Federvorrichtung (41) in die geschlossene Stellung vorgespannt
sind, so dass die Kopplungsmittel (321, 32r; 132r; 232l, 232r) einen Gleitbrettschuh
(20) von gegenüberliegenden Seiten her in Klemmeingriff nehmen.
6. Vordereinheit (100; 200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner dadurch gekennzeichnet, dass die Federvorrichtung (41) ein Gelenk (40) umfasst, wobei die Eingriffselemente (30l,
30r; 130r; 230l, 230r) durch Bewegen des Gelenkes (40) von der geöffneten Stellung
in die geschlossenen Stellung übergehen, wobei im Verlauf dieses Überganges eine Totpunktlage
der Federvorrichtung (41) durchlaufen wird.
7. Vordereinheit (100; 200) nach Anspruch 5 oder Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Eingriffselemente zur Verstellung zwischen geöffneter Stellung und geschlossener
Stellung an einem gemeinsamen Lagerelement schwenkbar gelagert sind, wobei das Lagerelement
um eine Verstellachse (90) drehbar an einer Basisplatte (72) der Vordereinheit (100;
200) oder an einem an der Basis angebrachten Grundkörper gelagert ist.
8. Vordereinheit (100; 200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Halteeinrichtung mindesten ein Eingriffselement (30l, 30r; 130r; 230l, 230r)
mit einem Kopplungsmittel (321, 32r; 132r; 232l, 232r) zur Ankopplung an einem Gegenkopplungsmittel
eines Gleitbrettschuhs (20) aufweist, und dass die Vordereinheit (100; 200) ein Bedienelement
(50; 150; 250) zur manuellen Verstellung der Vordereinheit (100; 200) zwischen der
geschlossenen und der geöffneten Stellung aufweist, wobei das Bedienelement (50; 150;
250) an einem von einer Gleitbrettmittelachse im Abstand angeordneten, äußeren Abschnitt
des Eingriffselements (301, 30r; 130r; 2301, 230r) angreift.
9. Vordereinheit (100; 200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung mindesten ein Eingriffselement (30l, 30r; 130r; 230l, 230r)
mit einem Kopplungsmittel (32l, 32r; 132r; 232l, 232r) zur Ankopplung an einem Gegenkopplungsmittel
eines Gleitbrettschuhs (20) aufweist, und
eine Verriegelungseinrichtung aufweist, welche in der geschlossen Stellung der Halteeinrichtung
in eine Verriegelungsstellung gestellt oder stellbar ist, um auf die Halteeinrichtung
eine zusätzliche Verriegelungskraft zur geschlossenen Stellung hin auszuüben, wobei
ein Verriegelungselement der Verriegelungsvorrichtung an einem von einer Gleitbrettmittelachse
im Abstand angeordneten, äußeren Abschnitt des Eingriffselements (30l, 30r; 130r;
230l, 230r) angreift.
10. Vordereinheit (100) einer Gleitbrettbindung, umfassend
eine Halteeinrichtung, welche dafür eingerichtet ist, einen Gleitbrettschuh (20) in
Eingriff zu nehmen und um eine quer zu einer Gleitbrettlängsachse verlaufende Querachse
schwenkbar an der Gleitbrettbindung (10) zu halten, wobei die Halteeinrichtung verstellbar
ist zwischen einer geschlossenen Stellung, um einen Gleitbrettschuh (20) schwenkbar
in Eingriff zu halten, und einer geöffneten Stellung, in der die Halteeinrichtung
den Gleitbrettschuh (20) freigibt,
eine Spanneinrichtung (41), welche die Bewegung der Halteeinrichtung zwischen geschlossener
Stellung und geöffneter Stellung kontrolliert und die Halteeinrichtung durch eine
Spannkraft in die geschlossene Stellung vorspannt, und
eine Verriegelungseinrichtung, welche in der geschlossen Stellung der Halteeinrichtung
in eine Verriegelungsstellung gestellt oder stellbar ist, um auf die Halteeinrichtung
eine zusätzliche Verriegelungskraft zur geschlossenen Stellung hin auszuüben,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verriegelungseinrichtung ein Federelement (56;156) zur Bereitstellung der Verriegelungskraft
umfasst.
11. Vordereinheit (100) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung beim Übergang zwischen geöffneter Stellung und geschlossener
Stellung eine Totpunktlage durchläuft und dass die Verriegelungseinrichtung in einem
der Totpunktlage benachbarten Bewegungsbereich eine im Wesentlichen konstante Verriegelungskraft
bereitstellt.
12. Vordereinheit (100) nach Anspruch 10 oder Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung zwei jeweils an einer Drehachse (34l, 34r; 134r) drehbar gehaltene
Eingriffselemente (30l, 30r; 130r) aufweist, wobei jedes Eingriffselement (30l, 30r;
130r) umfasst:
einen ersten Hebelarm, welcher mit der Spanneinrichtung (41) zusammenwirkt, und
einen zweiten Hebelarm welcher ein Kopplungsmittel (32l, 32r) zur Ankopplung an einem
Gegenkopplungsmittel eines Gleitbrettschuhs (20) trägt,
wobei die Eingriffelemente (30l, 30r; 130r) durch die Spanneinrichtung (41) in die
geschlossene Stellung vorgespannt sind, so dass die Kopplungsmittel (321, 32r) einen
Gleitbrettschuh (20) von gegenüberliegenden Seiten her in Klemmeingriff nehmen, und
wobei die Verriegelungseinrichtung mit dem zweiten Hebelarm eines der beiden Eingriffselemente
(301, 30r; 130r) zusammenwirkt.
13. Vordereinheit (100) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass
die Halteeinrichtung mindesten ein an einer Drehachse (134r) schwenkbar gelagertes
Eingriffselement (130r) mit einem Kopplungsmittel (32l, 32r) zur Ankopplung an einem
Gegenkopplungsmittel eines Gleitbrettschuhs (20) umfasst, und
dass die Verriegelungseinrichtung ein Verriegelungselement (150) umfasst, welches
an einer bezüglich der Lage der Drehachse (134r) des Eingriffselementes (130r) ortsfest
gehaltenen Achse (148) drehbar gelagert ist, wobei
das Federelement (156) das Verriegelungselement (150) mit dem Eingriffselement (130r)
verbindet.
14. Vordereinheit (100) nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verriegelungseinrichtung umfasst:
- ein Verbindungselement (44), welches an einer ersten Schwenkachse (42) drehbar an
dem Eingriffselement (30r) gelagert ist,
- ein Verriegelungselement (50), welches an einer zweiten Schwenkachse (46) drehbar
mit dem Verbindungselement (44) verbunden ist,
- ein Spannelement (52), welches durch das Federelement (56) vorgespannt ist und an
einer dritten Schwenkachse (48) drehbar mit dem Verriegelungselement (50) verbunden
ist.
15. Gleitbrettbindung (10), umfassend eine erste Vordereinheit (18) zum Festhalten eines
vorderen Abschnitts (24) eines Gleitbrettschuhs (20) in einer Abfahrtsstellung, eine
von der ersten Vordereinheit (18) separate zweite Vordereinheit (16) zum Halten eines
vorderen Abschnitts (24) eines Gleitbrettschühs (20) in einer Tourenstellung, so dass
der Gleitbrettschuh (20) um eine quer zu einer Gleitbrettlängsachse verlaufende Querachse
schwenkbar gelagert ist, und eine Ferseneinheit (14) zum Festhalten eines Fersenabschnitts
(22) eines Gleitbrettschuhs (20) in einer Abfahrtsstellung.
16. Gleitbrettbindung (10) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Vordereinheit (16) eine Vordereinheit (100; 200) nach einem der vorhergehen
Ansprüche ist oder/und lösbar an einem gleitbrettfesten Basisteil angebracht ist.
17. Gleitbrettbindung (10) nach Anspruch 15 oder Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Vordereinheit (16) zwischen der ersten Vordereinheit (18) und der Ferseneinheit
(14) positioniert oder positionierbar ist.