Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schwenkeinrichtung für eine Schiffspropellergondel,
wobei die Schwenkeinrichtung als solche eine Antriebseinrichtung umfasst, über welche
die Schiffspropellergondel in jeweils geforderte Schwenkstellungen verlagerbar ist.
[0002] Propellergondeln finden als sog. Podantriebe bei Hochsee- und Binnenschiffen Anwendung.
Die Propellergondeln sind dabei über eine Schwenklagerung mit dem Schiffsrumpf gekoppelt
und hierbei typischerweise so geführt, dass diese um eine im wesentlichen vertikale
Achse um zumindest annähernd 360° schwenkbar sind. Ein Beispiel für eine manuell über
eine Schwenkeinrichtung schwenkbare Schiffspropellergondel ist aus
US 2,714,866 bekannt.
[0003] Bei größeren Schiffskonstruktionen ist zum Schwenken des jeweiligen Podantriebs eine
mechanische Antriebseinrichtung vorgesehen. Hierbei sind Bauformen verbreitet, bei
welchen eine schwenkbar gelagerte Ringstruktur mit einer Innen- oder Außenverzahnung
versehen ist, in welche ein Antriebsritzel eines Stellmotors eingreift.
Aufgabe der Erfindung
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lösung anzugeben durch welche es möglich
wird, eine Schiffspropellergondel wartungsarm präzise zu positionieren.
Erfindungsgemäße Lösung
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Schwenkeinrichtung für eine
Schiffspropellergondel mit:
- einer Lagereinrichtung die eine rumpfseitig montierte stationäre Ringstruktur und
eine gegenüber dieser schwenkbare, gondelseitig montierte Ringstruktur umfasst, und
- einer Antriebseinrichtung zum Schwenken der gondelseitig montierten Ringstruktur gegenüber
der rumpfseitigen Ringstruktur,
- wobei die Antriebseinrichtung derart ausgebildet ist, dass zum Schwenken der gondelseitigen
Ringstruktur an dieser gondelseitigen Ringstruktur eine magnetische Querkraft angreift.
[0006] Dadurch wird es auf vorteilhafte weise möglich, eine Schwenkeinrichtung für eine
Propellergondel zu schaffen die sich durch einen verringerten Montage- und Wartungsaufwand
auszeichnet, da nur noch die stationäre Komponente der Lagereinrichtung mit der Umgebungskonstruktion
verbunden werden muss und die Montage und Justierung bislang erforderlicher Einzelantriebe
entfällt. In weiterhin vorteilhafter Weise ergibt sich gegenüber herkömmlichen Bauformen
ein deutlich geringerer Aufwand um die Antriebsenergie zur Verfügung zu stellen. Weiterhin
ergibt sich ein Wegfall der Verzahnung und der Schmierung derselben. Durch den Wegfall
der Verzahnungsschmierung ergibt sich eine deutlich reduzierte Schmierstoffemission.
[0007] Durch das erfindungsgemäße Konzept wird es auch möglich, die Umgebungskonstruktion
zu vereinfachen, da z.B. keine Befestigung für externe Antriebe erforderlich ist.
Weiterhin wird gegenüber konventionellen Bauformen auch die Problematik von Verschleiß
und Ermüdung an den bislang üblichen Stellmotoren oder der Verzahnung vermieden.
[0008] Die erfindungsgemäße Schwenkeinrichtung erlaubt es auch die Lagerung selbst als abgedichtetes
Lager mit Fettschmierung auszubilden. Zudem ergibt sich eine vereinfachte Ansteuerung
und eine präzise Stellpositionsrückmeldung.
[0009] Die erfindungsgemäße Lösung beruht in einer Drehverbindung mit integriertem, elektrischen
Direktantrieb und einer Bremse unter Einsatz eines an das Lager angebundenen Linearmotors
ohne zwischengeschaltetes mechanisches Übertragungselement. Die Drehverbindung fungiert
als Azimutantrieb und zugleich als Lagerung für sog. Podantriebe. Erfindungsgemäß
kann der Innenring, oder auch der Außenring angetrieben werden. In dem Linearmotor
können sowohl Permanentmagnete als auch Elektromagnete verwendet werden. Es können
sowohl luftgekühlte, als auch wassergekühlte Linearmotoren verwendet werden.
[0010] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Antriebseinrichtung
eine Spulenserie, die mehrere in Umfangsrichtung entlang der gondelseitigen Ringstruktur
abfolgende Wicklungen aufweist, wobei zum Schwenken der gondelseitigen Ringstruktur
durch gesteuerte Spannungsbeaufschlagung der Wicklungen in die gondelseitige Ringstruktur
ein Magnetfeld eingekoppelt wird zur Aufbringung einer an der Ringstruktur angreifenden
magnetischen Querkraft
[0011] Die zur Querkraftgenerierung herangezogene Spulenserie wird vorzugsweise in Form
mehrerer in Umfangsrichtung der gondelseitigen Ringstruktur abfolgende Linearmotorsegmente
verwirklicht. Diese Linearmotorsegmente ragen vorzugsweise über einen Luftspalt, oder
einen anderweitigen Spalt von geringer Permeabilität an eine entsprechende Zahnung
oder Profilierung der Ringstruktur heran.
[0012] Gemäß einem besonderen Aspekt der vorliegenden Erfindung ist weiterhin eine Bremseinrichtung
vorgesehen ist, zur Festlegung der gondelseitigen Ringstruktur. Hierdurch wird es
möglich, die Schwenkeinrichtung bei Erreichen einer Sollposition stromlos zu halten
und die eingestellte Position sicher aufrecht zu erhalten.
[0013] Es ist in vorteilhafter Wiese möglich, die Linearmotorsegmente unmittelbar in eine
der Ringstrukturen zu integrieren. Alternativ hierzu ist es auch möglich, die Linearmotorsegmente
über eine Ringplatte mit der rumpfseitigen Ringstruktur zu koppeln. Eine im Hinblick
auf einen hohen elektrischen Wirkungsgrad besonderes vorteilhafte Ausführungsform
der Schwenkeinrichtung ist dadurch gegeben, dass die gondelseitige Ringstruktur mit
Permanent-Magnetelementen bestückt ist.
[0014] Die beiden Ringstrukturen sind vorzugsweise jeweils als Lagerringe ausgebildet und
gegeneinander durch Wälzkörper abgestützt sind. Diese Wälzkörper können als Kugeln
ausgeführt sein, wobei an den Lagerringen Laufrillen ausgebildet sein können, die
zu einem axial und radial tragenden Lageraufbau führen. Alternativ zur Ausgestaltung
der Wälzkörper als Kugeln ist es auch möglich, die Lagereinrichtung als Axial-/Radial-Zylinderrollenlager
oder insbesondere auch als Kreuzrollenlager auszubilden.
Kurzbeschreibung der Figuren
[0015] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt:
- Figur 1
- eine Skizze zur Veranschaulichung eines beispielhaften Grundaufbaus einer erfindungsgemäßen
Schwenkeinrichtung für eine Schiffspropellergondel;
- Figur 2
- eine Darstellung zur Veranschaulichung einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Schwenkeinrichtung;
- Figur 3
- eine weitere Darstellung zur Veranschaulichung einer dritten Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Schwenkeinrichtung.
Ausführliche Beschreibung der Figuren
[0016] In Figur 1 ist eine erfindungsgemäße Schwenkeinrichtung für eine Propellergondel
1 dargestellt. Diese Schwenkeinrichtung umfasst eine Lagereinrichtung 2 die wie aus
der eingebundenen Detaildarstellung ersichtlich eine rumpfseitig montierte stationäre
Ringstruktur 3 und eine gegenüber dieser schwenkbare, gondelseitig montierte Ringstruktur
4 umfasst. Diese Schwenkeinrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass diese eine Antriebseinrichtung
5 umfasst zum Schwenken der gondelseitig montierten Ringstruktur 4 gegenüber der rumpfseitigen
Ringstruktur 3, wobei die Antriebseinrichtung 5 derart ausgebildet ist, dass zum Schwenken
der gondelseitigen Ringstruktur 4 in diese auf magnetischem Wege eine Querkrafteinleitung
erfolgt.
[0017] Die Antriebseinrichtung 5 ist hier derart ausgebildet, dass die Querkrafteinleitung
durch mehrere in Umfangsrichtung der gondelseitigen Ringstruktur abfolgende Linearmotorsegmente
5a erfolgt. Die Schwenkeinrichtung umfasst weiterhin eine hier nicht näher dargestellte
Bremseinrichtung, zur Festlegung der gondelseitigen Ringstruktur 4 gegenüber der rumpfseitigen
Ringstruktur 3. Die Bremseinrichtung kann so ausgebildet sein, dass diese über das
Magnetfeld der Linearmotorsegmente 5a betätigbar ist, so dass bei entsprechender Spannungsbeaufschlagung
der Linearmotorsegmente 5a die Bremseinrichtung einen Freigabezustand einnimmt der
eine Drehung der gondelseitigen Ringstruktur unter Wirkung der seitens der Linearmotorsegmente
5a generierten Magnetkräfte ermöglicht. Alternativ zu der hier gezeigten Bauform ist
es auch möglich, die Linearmotorsegmente in eine der Ringstrukturen 3, 4, vorzugsweise
die stationäre Ringstruktur 3 zu integrieren.
[0018] Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Linearmotorsegmente 5a über eine
Ringplatte 6 mit der rumpfseitigen Ringstruktur 3 gekoppelt. Die gondelseitige Ringstruktur
4 ist mit mehreren in Umfangsrichtung abfolgenden, hier nicht näher erkennbaren Permanent-Magnetelementen
bestückt.
[0019] Die beiden Ringstrukturen 3, 4 sind bei diesem Ausführungsbeispiel jeweils als Lagerringe
ausgebildet und gegeneinander durch Wälzkörper W abgestützt. Diese Wälzkörper W sind
hier als Kugeln ausgeführt, und die so geschaffene Lagereinrichtung fungiert als axial
und radial tragendes Kugellager. Die Lagereinrichtung 2 ist als fettgeschmierte Lagereinrichtung
ausgeführt ist, und mittels einer hier nicht näher dargestellten Dichtungseinrichtung
abgedichtet.
[0020] In Figur 2 ist eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schwenkeinrichtung
für eine Propellergondel dargestellt. Diese Schwenkeinrichtung umfasst wiederum eine
Lagereinrichtung 2 die eine rumpfseitig montierte stationäre Ringstruktur 3 und eine
gegenüber dieser schwenkbare, gondelseitig montierte Ringstruktur 4. Auch diese Schwenkeinrichtung
zeichnet sich dadurch aus, dass diese eine Antriebseinrichtung 5 umfasst zum Schwenken
der gondelseitig montierten Ringstruktur 4 gegenüber der rumpfseitigen Ringstruktur
3, wobei die Antriebseinrichtung 5 derart ausgebildet ist, dass zum Schwenken der
gondelseitigen Ringstruktur 4 in diese auf magnetischem Wege eine Querkrafteinleitung
erfolgt.
[0021] Die Antriebseinrichtung 5 umfasst mehrere in Umfangsrichtung der Ringstruktur 4 abfolgende
Linearmotorsegmente 5a. Die Linearmotorsegmente 5a sind wiederum über eine Ringplatte
6 mit der rumpfseitigen Ringstruktur 3 gekoppelt. Die gondelseitige Ringstruktur 4
ist mit mehreren in Umfangsrichtung abfolgenden Permanent-Magnetelementen 4a bestückt.
[0022] Die Lagereinrichtung 2 ist bei diesem Ausführungsbeispiel als Axial-/Radial-Zylinderrollenlager
ausgebildet. An der gondelseitigen Ringstruktur 4 ist ein Ringsteg 4b ausgebildet.
Dieser Ringsteg 4b bildet eine obere und eine unter Lauffläche 4c, 4d. Der Ringsteg
4b ist über obere und untere Zylinderrollen 2a, 2b axial und über seitliche Zylinderrollen
2c radial in der rumpfseitigen Ringstruktur 4 abgestützt. Die Lagereinrichtung 2 ist
als fettgeschmierte Lagereinrichtung ausgeführt ist, und mittels einer hier nicht
näher dargestellten Dichtungseinrichtung abgedichtet. Die Lagereinrichtung 2 kann
vollständig mit einem wasserabweisenden Fett gefüllt sein.
[0023] Bei der in Figur 2 gezeigten Variante ist ein direkt angetriebenes Axial/Radial-
Zylinderrollenlager (Y-Bauform) vorgesehen. Der Außenring 3 steht und ist mit dem
Schiffsrumpf verbunden. Der Innenring 4 ist mit dem Antriebspod verbunden und dreht.
Der Außenring 3 ist als zweiteiliger Ring ausgeführt und umfasst einen Basisring 3a
der die Laufflächen 3b, 3c für die Zylinderrollen 2a, 2c bildet. Weiterhin umfasst
der Außenring 3 einen Deckelring 3d der als solcher eine Lauffläche 3e für die Zylinderrollen
2b bildet.
[0024] In Verbindung mit den vorangehend beschriebenen Figuren 1 und 2 wird der prinzipielle
Aufbau der erfindungsgemäßen Propellergondel-Schwenkein-richtung veranschaulicht.
Die erfindungsgemäße Schwenkeinrichtung fungiert als Azimutantrieb mit einem feststehenden,
d.h. mit dem Schiffsrumpf oder einer mit dem Schiffsrumpf verbunden Struktur, verbundenem
Außenring 3 und drehendem, mittels mehrerer segmentförmiger Linearmotoren 5a, angetriebenen
und mit der Antriebsgondel 1 verbundenem Innenring 4. Bei beiden dargestellten Ausführungsformen
sind am Innendurchmesser des Innenringes 4 über den Umfang verteilt Magnete befestigt
die in Verbindung mit den Linermotoren 5a eine Querkraftgenerierung ermöglichen. Die
Linearmotoren sind an einer Deckplatte 6 befestigt. Die Deckplatte 6 wiederum ist
mit dem Außenring 3 verbunden.
[0025] Die Unterschiede zwischen den Ausführungsformen nach den Figuren 1 und 2 bestehen
im wesentlichen darin, dass in Figur 1 ist eine Variante dargestellt ist, bei welcher
eine Drehlagerung in Form eines Kugellagers realisiert ist, wogegen in Figur 2 eine
Variante veranschaulicht ist, bei welcher die Lagerung als Zylinderrollenlager ausgeführt
ist.
[0026] Für eine alternative Ausführung mit drehendem Außenring 3, werden die Magnete am
Außenring 3 befestigt und die Linearmotorsegmente 5a sind dann um den Außenring 3
herum angeordnet. Die Deckplatte 6 ist dann mit dem Innenring 4 verbunden.
[0027] Die Aktivierung der Linearmotorsegmente 5a erfolgt über eine elektronisch angesteuerte
Leistungselektronik. Diese ist vorzugsweise so aufgebaut, dass über diese die Induktivität
der einzelnen Spulen der Linearmotorsegmente erfasst werden kann und hierauf basierend
die momentane Drehposition der Lagerringe 3, 4 zueinander bestimmt werden kann.
[0028] In Figur 3 ist eine dritte Variante einer erfindungsgemäßen Schwenkeinrichtung für
eine Propellergondel dargestellt. Diese Schwenkeinrichtung umfasst wiederum eine Lagereinrichtung
2 die eine an einem Schiffsrumpf VB montierte stationäre Ringstruktur 3 und eine gegenüber
dieser schwenkbare, gondelseitig montierte Ringstruktur 4 aufweist. Auch diese Schwenkeinrichtung
zeichnet sich dadurch aus, dass diese eine Antriebseinrichtung 5 umfasst zum Schwenken
der gondelseitig montierten Ringstruktur 4 gegenüber der rumpfseitigen Ringstruktur
3, wobei die Antriebseinrichtung 5 derart ausgebildet ist, dass zum Schwenken der
gondelseitigen Ringstruktur 4 in diese auf magnetischem Wege eine Querkrafteinleitung
erfolgt.
[0029] Die Antriebseinrichtung 5 umfasst mehrere in Umfangsrichtung der Ringstruktur 4 abfolgende
Linearmotorsegmente 5a. Die Linearmotorsegmente 5a sind wiederum über eine Ringplatte
6 mit der rumpfseitigen Ringstruktur 3 gekoppelt. Die gondelseitige Ringstruktur 4
ist mit mehreren in Umfangsrichtung abfolgenden Permanent-Magnetelementen 4a bestückt.
[0030] Die Lagereinrichtung 2 ist bei diesem Ausführungsbeispiel als Kreuzrollenlager ausgebildet.
Dieses Kreuzrollenlager ist vorzugsweise leicht vorgespannt, so dass die gondelseitige
Ringstruktur 4 über den Kreuzrollensatz im wesentlichen spielfrei an der rumpfseitigen
Ringstruktur 3 drehbar abgestützt ist. An der gondelseitigen Ringstruktur 4 ist eine
Kreuzrollenlaufnut 40b ausgebildet die in an sich bekannter Weise zwei zueinander
angestellte Laufflächen 40c, 40d bildet. Über diese Kreuzrollenlaufnut 40b stützt
sich die gondelseitige Ringstruktur auf dem Kreuzrollensatz 20 ab. Der Kreuzrollensatz
20 wiederum läuft in einer äußeren Kreuzrollenlaufnut 30a. Auch diese Lagereinrichtung
2 ist vorzugsweise als fettgeschmierte Lagereinrichtung ausgeführt ist, und mittels
einer hier nicht näher dargestellten Dichtungseinrichtung abgedichtet.
[0031] Bei den vorangehend beschriebenen Ausführungsbeispielen ist jeweils die mit dem Magnetfeld
der Linearmotorsegmente beaufschlagte Gegenkomponente entweder integral mit dem Laufring
3 oder durch an diesen angesetzte Magnete gebildet. Es ist möglich, diese mit den
entlang einer Kreisbahn abfolgend angeordneten Linearmotorsegmenten zusammenwirkende
Gegenkomponente auch als separate Ringstruktur zu bilden die direkt, oder unter Zwischenlage
anderer Komponenten an die entsprechende Ringstruktur angebunden und durch diese geführt
ist. Je nach Anforderung an das aufzubringende Drehmoment kann insbesondere die axiale
Bauhöhe der Linearmotorsegmente vergrößert werden. Die Linearmotorsegmente können
auch einen L- oder U-förmigen Querschnitt aufweisen und damit eine vergrößerte Feldaustrittsfläche
bilden.
[0032] Die Linearmotorsegmente werden vorzugsweise mit der stationären Struktur des Schiffes
gekoppelt, so dass keine Spannungsübertragung über flexible Leitungen oder Schleifringsysteme
in das bewegte System erforderlich ist. Grundsätzlich, und zwar insbesondere bei Anwendungen
die keine deutlich über 360° hinausgehenden Schwenkbewegungen erfordern ist es möglich
die Linearmotorsegmente an das bewegliche System anzubinden und die vom entsprechenden
Magnetfeld erfasste Gegenkomponente rumpfseitig festzulegen.
Bezugszeichenliste
| 1 |
Propellergondel |
| 2 |
Lagereinrichtung |
| 2a |
Zylinderrollen |
| 2b |
Zylinderrollen |
| 2c |
Zylinderrollen |
| 3 |
stationäre Ringstruktur |
| 3a |
Basisring |
| 3b |
Lauffläche |
| 3c |
Lauffläche |
| 3d |
Deckelring |
| 3e |
Lauffläche |
| 4 |
gondelseitig montierten Ringstruktur |
| 4b |
Ringsteg |
| 5 |
Antriebseinrichtung |
| 5a |
Linearmotorsegmente |
| 6 |
Ringplatte |
| 30a |
Kreuzrollenlaufnut |
| 40b |
Kreuzrollenlaufnut |
| 40c |
angestellte Lauffläche |
| 40d |
angestellte Lauffläche |
| VB |
Schiffsrumpf |
| W |
Wälzkörper |
1. Schwenkeinrichtung für eine Schiffspropellergondel (1) mit:
- einer Lagereinrichtung (2) die eine rumpfseitig montierte stationäre Ringstruktur
(3) und eine gegenüber dieser schwenkbare, gondelseitig montierte Ringstruktur (4)
umfasst, und
- einer Antriebseinrichtung (5) zum Schwenken der gondelseitig montierten Ringstruktur
(4) gegenüber der rumpfseitigen Ringstruktur (3),
- wobei die Antriebseinrichtung (5) derart ausgebildet ist, dass zum Schwenken der
gondelseitigen Ringstruktur (4) in diese Ringstruktur (4) auf magnetischem Wege eine
Querkrafteinleitung erfolgt.
2. Schwenkeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Querkrafteinleitung durch mehrere in Umfangsrichtung der gondelseitigen Ringstruktur
abfolgende Linearmotorsegmente (5a) erfolgt.
3. Schwenkeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Brems- oder Arretiereinrichtung vorgesehen ist, zur Festlegung der gondelseitigen
Ringstruktur (4).
4. Schwenkeinrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Linearmotorsegmente (5a) in eine der Ringstrukturen (3, 4) integriert sind.
5. Schwenkeinrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Linearmotorsegmente (5a) über eine Ringplatte (6) mit der rumpfseitigen Ringstruktur
(3) gekoppelt sind.
6. Schwenkeinrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die gondelseitige Ringstruktur (4) mit Permanent- oder Elektromagnetelementen (4a)
bestückt ist.
7. Schwenkeinrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Ringstrukturen (3, 4) jeweils als Lagerringe ausgebildet sind und gegeneinander
durch Wälzkörper (W) abgestützt sind.
8. Schwenkeinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Wälzkörper (W) als Kugeln ausgeführt sind, und die Lagereinrichtung (2) als axial
und radial tragendes Kugellager ausgebildet ist.
9. Schwenkeinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagereinrichtung Axial-/Radial-Zylinderrollenlager, oder als Kreuzrollenlager
ausgebildet ist.
10. Schwenkeinrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagereinrichtung (2) als fettgeschmierte Lagereinrichtung ausgeführt ist, und
dass eine Dichtungseinrichtung vorgesehen ist, zur Abdichtung der Lagereinrichtung.