[0001] Die Erfindung betrifft einen fernbetätigbaren, aufschlagsicheren Türöffner zum Einbau
in eine Tür mit einem vorzugsweise ortsfesten Türrahmen und einem daran bewegbar gelagertem
Türflügel mit einer bewegbaren Türöffnerfalle und einer fernbetätigbaren Sperreinrichtung,
die über einen zwischengeschalteten Sperrhebel mit der Türöffnerfalle derart zusammenwirkt,
dass die Türöffnerfalle in eine Sperrstellung und eine Freigabestellung schaltbar
ist.
[0002] Die Sperreinrichtung des Türöffners weist eine fernschaltbare Betätigungseinrichtung
und ein von der Betätigungseinrichtung betätigbares Sperrglied auf, welches zwischen
einer Sperrposition und einer Freigabeposition bewegbar gelagert ist. Aufschlagsichere
Türöffner zeichnen sich dadurch aus, dass das Sperrglied in der Sperrposition durch
ein Sicherungsglied fixiert ist. Das Sicherungsglied verhindert, dass das Sperrglied
unter ungünstigen Umständen oder durch bewusste Manipulation durch Schläge oder Schwingungen
unabhängig von der Betätigungseinrichtung in die Freigabeposition gelangen kann.
[0003] Im folgenden werden zunächst einige Begriffsdefinitionen gegeben: Der Begriff "Türöffner"
ist in der vorliegenden Anmeldung zu verstehen als "fernbetätigbarer Türöffner". Die
Fernbetätigung kann vorzugsweise elektrisch erfolgen. Bei dem Türöffner handelt es
sich um eine "fernbetätigbare Arretiereinrichtung für eine Tür". Die Arretiereinrichtung
weist eine vorzugsweise elektrisch betätigbare Sperreinrichtung und eine Türöffnerfalle
auf. Das abtriebsseitige Sperrglied der Sperreinrichtung wirkt mit der Türöffnerfalle
mittelbar oder unmittelbar zusammen und schaltet die Türöffnerfalle in eine Sperrstellung
und eine Freigabestellung. Sperrstellung bedeutet, dass die Türöffnerfalle blockiert
ist und die Tür daher nicht geöffnet werden kann. Freigabestellung bedeutet, dass
sie freigegeben ist und die Tür geöffnet werden kann. Unter Türöffner wird nicht nur
der Öffner einer Tür, sondern auch der Öffner eines Tores, Fensters oder einer anderen
Verschlusseinrichtung mit bewegbar gelagertem Flügel verstanden. D.h. unter dem Begriff
Tür wird in der vorliegenden Anmeldung auch ein Tor, ein Fenster und/oder eine andere
Verschlusseinrichtung mit bewegbar gelagertem Flügel verstanden. Türöffner bedeutet
aber nicht, dass ein Aggregat zum Antrieb der Öffnungsbewegung der Tür vorgesehen
sein muss; ein solches Aggregat kann als Zusatzeinrichtung allerdings vorgesehen sein.
[0004] Unter dem Begriff "Flügel" oder "Türflügel" wird in der vorliegenden Anmeldung ein
Drehflügel und/oder ein Schiebeflügel bestehend aus einem oder mehrerer solcher Flügel
verstanden. Es kann sich auch um eine nichtbegehbare, vergleichbare Verschlussvorrichtung
im Bau- oder Möbelbereich handeln, so z.B. auch um eine Rauchschutzklappe.
[0005] Was die Montage des Türöffners und das mit dem Türöffner zusammenwirkende Gegenelement
betrifft:
Der Türöffner mit der Türöffnerfalle kann am ortsfesten Türrahmen und das mit der
Türöffnerfalle zusammenwirkende Gegenelement am Türflügel gelagert sein. Es ist jedoch
auch möglich, dass das Gegenelement am ortsfesten Türrahmen und der Türöffner mit
der Türöffnerfalle am Türflügel gelagert ist. Das Gegenelement kann als federbelastete
Schlossfalle ausgebildet sein, die eine Einlaufschräge aufweist.
[0006] Zum Arretieren des Türflügels in der Schließstellung hintergreift in der Schließstellung
der Tür das Gegenelement einen an oder zumindest im Bereich der Türöffnerfalle angeordneten
Sperrabschnitt des Türöffners. Bei in Sperrstellung geschalteter Türöffnerfalle wird
das Gegenelement dort in Anschlag gehalten, d.h. festgestellt, und die Tür in Schließstellung
arretiert. Wenn die Türöffnerfalle in Freigabestellung geschaltet ist, ist das Gegenelement
freigegeben, d.h. nicht festgestellt und in die Tür entarretiert. In Sperrstellung
geschaltete Türöffnerfalle bedeutet also, dass die Türöffnerfalle festgestellt ist,
d.h. gegen eine Bewegung blockiert ist. In Freigabestellung geschaltete Türöffnerfalle
bedeutet, dass die Türöffnerfalle nicht festgestellt ist, d.h. gegen eine Bewegung
nicht blockiert ist.
[0007] Die
DE 197 07 759 C1 beschreibt einen aufschlagsicheren Türöffner, bei dem das Sicherungsglied als ein
mechanisch von dem Sperrglied entkoppelter und in seinem Schwerpunkt gelagerter Hebel
ausgebildet ist, der magnetisch an die als ein Elektromagnet ausgebildete Betätigungseinrichtung
gekoppelt ist. Das Sicherungsglied wird bei bestromtem Elektromagnet durch einen beweglichen
Abschnitt des Spulenkerns magnetisch mitgenommen und gibt dabei das Sperrglied frei,
das nun von dem Elektromagnet angezogen wird und den Sperrhebel freigibt.
[0008] In der
EP 0 279 878 A1 ist ein aufschlagsicherer Türöffner mit einem Sperrhebel bzw. Wechsel beschrieben,
der in lösbarem Eingriff mit einem elektromagnetisch betätigten Innenanker steht.
Ein zusammen mit dem Sperrhebel gelagerter Verriegelungshebel weist eine Steuerkante
und eine Rastnase auf, die mit einer entsprechenden Nase am Innenanker in Eingriff
steht. Ein auf die Steuerkante wirkender Außenanker lenkt zunächst den Verriegelungshebel
aus, löst dabei die Verriegelung und nimmt sodann den Innenanker zur Freigabe des
Sperrhebels mit.
[0009] Die
DE 75 16 495 U beschreibt einen aufschlagsicheren Türöffner, bei dem das Sicherungsglied als eine
Blattfeder ausgebildet ist, die auf dem Sperrglied angeordnet ist und in der Sperrstellung
an einer Rastnase abgestützt ist. Die Blattfeder ist ein Element eines Stützdreiecks,
das die Auslenkung des Sperrglieds verhindert. Bei Betätigung des Türöffners wird
die Blattfeder von einem Elektromagnet angezogen und gelangt außer Eingriff mit der
Rastnase. Das Sperrglied kann nun durch den Elektromagnet in die Freigabestellung
gebracht werden.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen aufschlagsicheren Türöffner anzugeben,
der einen einfachen und robusten Aufbau aufweist. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe
mit dem Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Bei dieser Lösung handelt es sich um einen
fernbetätigbaren, aufschlagsicheren Türöffner mit einem Gehäuse zum Einbau in eine
Tür mit einem vorzugsweise ortsfesten Türrahmen und einem daran bewegbar gelagertem
Türflügel. Die Komponenten des Türöffners sind eine bewegbare Türöffnerfalle, eine
fernbetätigbare Sperreinrichtung und ein zwischengeschalteter Wechsel. Der Wechsel
ist als ein- oder mehrarmiger Hebel ausgebildet. Er wirkt mit der Türöffnerfalle vorzugsweise
unmittelbar zusammen, und zwar derart, dass die Türöffnerfalle in eine Sperrstellung
und eine Freigabestellung schaltbar ist.
[0011] Was den Aufbau und die Funktion der Sperreinrichtung betrifft, ist wesentlich, dass
die Sperreinrichtung eine fernschaltbare Betätigungseinrichtung und einen Sperrhebel
aufweist, der mit dem Wechsel zusammenwirkt und über die fernschaltbare Betätigungseinrichtung
umschaltbar ist. Das Umschalten erfolgt zwischen einer Sperrposition, in der der Sperrhebel
mit dem Wechsel vorzugsweise in Anschlag steht und einer Freigabeposition, in der
der Sperrhebel außer Anschlag des Wechsels ist.
[0012] Für die Aufschlagsicherheit ist wesentlich, dass der Sperrhebel mit einer schaltbaren
Sicherungseinrichtung zusammenwirkt, um den Sperrhebel in der Sperrposition festzulegen
oder zur Umschaltung in die Freigabeposition freizugeben. Hierbei ist vorgesehen,
dass der Sperrhebel in einem von der Drehachse des Sperrhebels entfernten Endabschnitt
einen parallel zu der Drehachse angeordneten Sicherungsstift aufweist, der in der
Sperrposition mit seinem von dem Sperrhebel abgewandten Endabschnitt in eine Sperrausnehmung
der Sicherungseinrichtung eingreift. Das Zusammenwirken der Betätigungseinrichtung
mit der Sicherungseinrichtung erfolgt über zwei Betätigungsschritte.
[0013] Was den ersten Betätigungsschritt betrifft, ist vorgesehen, dass die Betätigungseinrichtung
in dem ersten Betätigungsschritt mit der Sicherungseinrichtung und/oder dem Sicherungsstift
derart zusammenwirkt, dass die Sicherungseinrichtung parallel zur Längsachse des Sicherungsstifts
bewegt wird, dass der Sicherungsstift außer Eingriff der Sperrausnehmung gelangt.
Was den zweiten Betätigungsschritt betrifft, ist vorgesehen, dass die Betätigungseinrichtung
in dem zweiten Betätigungsschritt mit der Sicherungseinrichtung und/oder dem Sicherungsstift
derart zusammenwirkt, dass der Sicherungsstift lateral bewegt wird und der Sperrhebel
aus der Sperrposition in die Freigabeposition verschwenkt wird.
[0014] Der erfindungsgemäße Türöffner zeichnet sich damit durch einfachen Aufbau und gleichzeitig
hohe Aufschlagsicherheit aus. Die hohe Aufschlagsicherheit ergibt sich daraus, dass
die Bewegungsachse der Sicherungseinrichtung und die Drehachse des Sperrhebels parallel
verlaufen, so dass Stoßeinwirkungen in der Bewegungsachse der Sicherungseinrichtung,
die zur Freigabe des Sperrhebels führen können, nicht zur Auslenkung des Sperrhebels
in die Freigabeposition führen.
[0015] Es kann vorgesehen sein, dass der Sicherungsstift mit dem Sperrhebel drehstarr verbunden
ist, indem der Sicherungsstift im Sperrhebel parallel zur Drehachse des Sperrhebels
axial fixiert gelagert ist. Bei alternativen Ausführungen kann der Sicherungsstift
bei gleicher Anordnung axial verschiebbar in dem Sperrhebel gelagert sein.
[0016] Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass die Sicherungseinrichtung parallel zu der
Längsachse des Sicherungsstifts relativ verschiebbar ausgebildet ist, um zu erreichen,
dass der Sicherungsstift in und außer Eingriff der Sperrausnehmung der Sicherungseinrichtung
gelangen kann.
[0017] Bei bevorzugten Ausführungen kann vorgesehen sein, dass die Betätigungseinrichtung
einen abtriebsseitigen Schaltstift aufweist, der mit dem Sicherungsstift zusammenwirkt.
Der Schaltstift kann vorteilhafterweise so angeordnet sein, dass seine Bewegungsrichtung
bei der Betätigung der Sicherungseinrichtung und/oder des Sicherungsstiftes der Schaltstift
senkrecht zur axialen Erstreckung des Sicherungsstiftes und/oder zur Bewegungsrichtung
der Sicherungseinrichtung ausgerichtet ist.
[0018] Es kann vorgesehen sein, dass der abtriebsseitige Schaltstift der fernschaltbaren
Betätigungseinrichtung in einem ersten Betätigungsschritt mit der Sicherungseinrichtung
und/oder dem Sicherungsstift derart zusammenwirkt, dass die Sicherungseinrichtung
parallel zur Längsachse des Sicherungsstifts relativ derart bewegt wird, dass der
Sicherungsstift außer Eingriff der Sperrausnehmung gelangt und in einem zweiten Betätigungsschritt
mit dem Sicherungsstift derart zusammenwirkt, dass der Sperrhebel aus der Sperrposition
in die Freigabeposition verschwenkt wird. Der Schaltstift ist bei dieser Ausführung
also vorgesehen, sowohl die Sicherungseinrichtung zu schalten als auch den Sperrhebel
aus der Sperrposition in die Freigabeposition zu verschwenken. Der Sicherungsstift
ist hierbei also ein Sperrstift und zugleich ein Übertragungsglied zur Betätigung
des Sperrhebels. Zur Rückstellung des Sperrhebels aus der Freigabeposition in die
Sperrposition kann eine Rückstellfeder vorgesehen sein, die beispielsweise am Gehäuse
abgestützt ist.
[0019] Der Schaltstift kann mit einer Schaltschräge der Sicherungseinrichtung derart zusammenwirken,
dass die Sicherungseinrichtung parallel zur Längsachse des Sicherungsstifts bewegt
wird.
[0020] In einer ersten vorteilhaften Ausbildung kann vorgesehen sein, dass der Schaltstift
eine abgeschrägte Stirnfläche aufweist. Vorteilhafterweise kann der Endabschnitt des
Schaltstifts als ein Kegel oder ein Kegelstumpf ausgebildet sein, so dass bei der
Montage des Schaltstifts seine axiale Drehlage keinen Einfluss auf die Schaltfunktion
hat.
[0021] In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung kann vorgesehen sein, dass der Schaltstift
eine ballige Stirnfläche aufweist. Vorteilhafterweise kann der Endabschnitt des Schaltstifts
als eine Kugelkalotte ausgebildet sein, so dass bei der Montage des Schaltstifts seine
axiale Drehlage keinen Einfluss auf die Schaltfunktion hat.
[0022] Es kann vorgesehen sein, dass die Schaltschräge der Sicherungseinrichtung als eine
ebene Abschrägung ausgebildet ist. Es ist aber auch möglich, die Sicherungseinrichtung
als ein Drehteil auszubilden und die Abschrägung als eine Kegelphase auszubilden.
[0023] Bei bevorzugten Ausführungen kann vorgesehen sein, dass die fernschaltbare Betätigungseinrichtung
als eine elektromagnetische Betätigungseinrichtung ausgebildet ist, umfassend eine
Spule und einen weichmagnetischen ersten Spulenkern, an dem der Schaltstift fluchtend
zum Spulenkern angeordnet ist. Der Spulenkern und der Schaltstift können vorteilhafterweise
als Drehteile ausgebildet sein, vorzugsweise als ein einstückiges Drehteil.
[0024] Es kann auch vorgesehen sein, dass die fernschaltbare Betätigungseinrichtung als
eine elektromagnetische Betätigungseinrichtung ausgebildet ist, umfassend eine erste
Spule und einen weichmagnetischen ersten Spulenkern, an dem der Schaltstift fluchtend
zum Spulenkern angeordnet ist, sowie eine zweite Spule und eine als weichmagnetischer
zweiter Spulenkern ausgebildete Sicherungseinrichtung. Die Sicherungseinrichtung ist
also unabhängig von dem Sperrhebel betätigbar, so dass es möglich ist, zusätzliche
Funktionen auszubilden. Beispielsweise könnte die Sicherungseinrichtung zusätzlich
als Kindersicherung wirken, die eine Betätigung eines an einer Haustür angebrachten
Türöffners nur ermöglicht, wenn ein Kindern nicht zugänglicher Schalter zusätzlich
betätigt wird.
[0025] Es kann vorgesehen sein, dass in einem ersten Betätigungsschritt die zweite Spule
bestromt wird und mit der Sicherungseinrichtung derart zusammenwirkt, dass der Sicherungsstift
außer Eingriff der Sperrausnehmung der Sicherungseinrichtung gelangt, und dass in
einem zweiten Betätigungsschritt die erste Spule bestromt wird und der Schaltstift
mit dem Sicherungsstift derart zusammenwirkt, dass das Sperrglied aus der Sperrposition
in die Freigabeposition verschwenkt wird.
[0026] Zwischen dem ersten Spulenkern und der ersten Spule kann eine Rückstellfeder angeordnet
sein.
[0027] Weiter kann vorgesehen sein, dass zwischen der der Sperrausnehmung abgewandten Stirnfläche
der Sicherungseinrichtung und einer Innenwand des Gehäuses eine Rückstellfeder angeordnet
ist.
[0028] In einer vorteilhaften Ausbildung kann vorgesehen sein, dass die Sicherungseinrichtung
als einstückiges Sicherungsglied ausgebildet ist, das ausschließlich parallel zu der
Längsachse des Sicherungsstifts verschiebbar ist. Es ist aber auch möglich, wie weiter
oben beschrieben, die Sicherungseinrichtung als ein Drehteil auszubilden, so dass
eine Drehsicherung entbehrlich ist.
[0029] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Türöffners in perspektivischer
Darstellung in der Sperrstellung;
- Fig. 2
- den Türöffner in Fig. 1 mit entriegeltem Sperrglied;
- Fig. 3
- den Türöffner in Fig. 1 mit entriegeltem Sperrhebel;
- Fig. 4
- ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Türöffners in schematischer
Schnittdarstellung in der Sperrstellung.
[0030] Fig. 1 zeigt einen fernbetätigbaren, aufschlagsicheren Türöffner 1 zum Einbau in
eine Tür mit einem vorzugsweise ortsfesten Türrahmen und einem daran bewegbar gelagertem
Türflügel. Der Türflügel kann vorzugsweise als Anschlagdrehflügel ausgebildet sein.
[0031] Der Türöffner 1 umfasst folgende Komponenten: ein Gehäuse 11, eine drehbar gelagerte
Türöffnerfalle 12, einen Wechsel 13, der die Türöffnerfalle 12 sperrt oder freigibt,
und eine fernbetätigbare Sperreinrichtung, die den Wechsel 13 sperrt oder freigibt.
Die Sperreinrichtung weist einen Sperrhebel 14, ein bewegbar gelagertes Sicherungsglied
17 und einen mit dem Sperrhebel 14 starr verbundenen Sicherungsstift 16 auf, der mit
dem Sicherungsglied 17 zusammenwirkt. Zur Fernbetätigung weist die Sperreinrichtung
eine elektromagnetische Betätigungseinrichtung auf.
[0032] Der Wechsel 13 ist als ein einarmiger Hebel ausgebildet. Der Wechsel 13 wird in der
Sperrstellung durch den um eine Drehachse 14a drehbaren Sperrhebel 14 festgestellt,
wobei ein hakenförmiger Endabschnitt einen hakenförmigen Endabschnitt des Wechsels
13 hintergreift. In der Sperrstellung verhindert der Wechsel 13, dass die Türöffnerfalle
12 in die Freigabestellung verschwenkbar ist. Die Drehachse 14a des Sperrhebels 14
ist parallel zu der in Fig. 1 nicht dargestellten Drehachse des Wechsels 13. Der Sperrhebel
14 wird durch eine zwischen dem Sperrhebel und dem Gehäuse 11 angeordnete, als Schraubendruckfeder
ausgebildete Rückstellfeder 15 in die in Fig. 1 dargestellte Sperrposition gedrückt.
[0033] Die Türöffnerfalle 12 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Schwenkfalle
mit einer Schwenkachse ausgebildet, die parallel zur Längserstreckung des Gehäuses
11 ausgerichtet ist und damit senkrecht zu den zueinander parallelen Drehachsen des
Sperrhebels 14 und des Wechsels 13 verläuft.
[0034] Der hakenförmige Endabschnitt des Sperrhebels 14 ist von einem Sicherungsstift 16
durchgriffen, dessen Längsachse parallel zu der Drehachse 14a verläuft. Der Sicherungsstift
16 ist mit dem Sperrhebel 14 starr verbunden. Der Sicherungsstift 16 greift mit seinem
von dem Sperrhebel 14 abgewandten Endabschnitt in eine Sperrausnehmung 17a des Sicherungsglieds
17 ein. Das Sicherungsglied 17 ist axial beweglich in dem Gehäuse 11 gelagert, wobei
die Lagerachse parallel zu der Längsachse des Sicherungsstifts 16 verläuft. Zwischen
der der Sperrausnehmung 17a abgewandten Stirnfläche der Sicherungseinrichtung 17 und
der Innenwand des Gehäuses 11 ist eine als Schraubendruckfeder ausgebildet Rückstellfeder
18 angeordnet, die die Sperrausnehmung 17a an der unteren Stirnfläche des Sicherungsstifts
16 zur Anlage bringt.
[0035] Zur Fernbetätigung ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel ein Elektromagnet
vorgesehen. Der Elektromagnet umfasst einen weichmagnetischen zylindrischen Spulenkern
20 und eine Spule 21. Der Spulenkern 20 weist eine der Spule 21 abgewandte Endscheibe
auf. Zwischen der Endscheibe und der Stirnseite der Spule 21 ist eine als Schraubendruckfeder
ausgebildete Rückstellfeder 22 angeordnet, die den Spulenkern im unbestromten Zustand
der Spule gegen eine Anschlagfläche des Gehäuses 11 drückt. Der der Endscheibe abgewandte
Endabschnitt des Spulenkerns 20 ist von einem Schaltstift 19 durchdrungen, der von
der Stirnseite des Spulenkerns 20 senkrecht absteht und mit dem Spulkern 20 starr
verbunden ist. Die freie Stirnseite des als abtriebsseitiger Schaltstift ausgebildeten
Schaltstifts 19 ist kegelförmig ausgebildet und wirkt mit einer an der Sicherungseinrichtung
17 ausgebildeten Schaltschräge 17s zusammen.
[0036] Fig. 1 zeigt den Türöffner in Sperrstellung, d.h. die Türöffnerfalle 12 ist durch
den in Sperrstellung stehenden Wechsel 13 festgestellt. Hierbei ist der Wechsel 13
durch den Sperrhebel 14 festgestellt, indem der Sperrhebel 14 im Anschlag mit dem
Wechsel 13 steht. Der Sperrhebel 14 seinerseits ist dadurch festgestellt, dass der
Sicherungsstift 16 des Sperrhebels 14 in die Sperrausnehmung 17a des Sicherungsglieds
17 eingreift und damit eine Drehbewegung des Sperrhebels 14 nicht möglich ist. Die
Spule 21 der Betätigungseinrichtung ist unbestromt.
[0037] Die Fig. 2 und 3 zeigen den Türöffner 1 mit bestromter Spule 21. Das Bestromen der
Spule 21 bewirkt, dass der Sperrhebel 14 in seine Freigabestellung geschaltet wird,
und zwar wie folgt:
[0038] Mit Betätigung des Elektromagneten wird der Schaltstift 19 in Fig. 1 nach rechts
bewegt. In einem ersten Schaltschritt gleitet der Schaltstift 19 auf der Schaltschräge
17s und drückt dabei das Sicherungsglied 17 gegen die Federkraft der Rückstellfeder
18 nach unten. Die Sperrausnehmung 17a fährt dadurch nach unten, so dass der Sicherungsstift
16 mit der Sperrausnehmung 17a des Sicherungsglieds außer Eingriff kommt (Fig. 2).
[0039] In einem zweiten Schaltschritt kommt der Schaltstift 19 mit dem Sicherungsstift 16
in Eingriff und bewegt den mit dem Sperrhebel 14 starr verbundenen Sicherungsstift
16 lateral auf einem Kreisbogen um die Drehachse 14a des Sperrhebels 14. Diese laterale
Bewegung des Sicherungsstifts 16 auf dem Kreisbogen ergibt sich aufgrund der starren
Verbindung des Sicherungsstifts 16 mit dem Sperrhebel 14. Der Sperrhebel 14 wird dabei
aus der Sperrposition in eine Freigabeposition verschwenkt und der Wechsel 13 freigegeben
(Fig. 3). Damit ist die Türöffnerfalle 12 beim Öffnen der Tür in ihre Freigabestellung
verschwenkbar, z.B. über ein Zusammenwirken mit einer Schlossfalle der Tür.
[0040] Sobald die Spule 21 wieder stromlos ist, gleitet der mit dem Spulenkern 20 starr
verbundene Schaltstift 19 zurück, gibt den Sicherungsstift 16 frei und die Rückstellfeder
15 drückt den Sperrhebel 14 in die Sperrposition zurück. Sobald der Sicherungsstift
16 mit der Sperrausnehmung 17a wieder fluchtet, drückt die Rückstellfeder 18 das Sicherungsglied
17 zurück, bis der Boden der Sperrausnehmung 17a auf der Stirnfläche des Sicherungsstifts
16 zur Anlage kommt. Der Türöffner ist dann wieder in seiner Sperrstellung, die in
Fig. 1 gezeigt ist. In dieser Stellung hält die Türöffnerfalle die in Schließstellung
stehende Tür. Bei Ausführungen, bei denen die Türöffnerfalle mit einer Schlossfalle
zusammenwirkt, steht in der Schließstellung der Tür die Schlossfalle in Anschlag mit
der Türöffnerfalle 12. Solange die Türöffnerfalle 12 in ihrer Sperrstellung festgestellt
ist, wird die Tür damit in Schließstellung gehalten.
[0041] Die Fig. 4 zeigt in ausschnittweiser schematischer Schnittdarstellung ein zweites
Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Türöffners, das sich von dem in Fig. 1 bis
3 dargestellten Ausführungsbeispiel lediglich dadurch unterscheidet, dass das Sicherungsglied
17 elektromagnetisch bewegbar ist. Das Sicherungsglied 17 ist als ein weichmagnetischer
Spulenkern einer zweiten Spule 23 ausgebildet. Das Sicherungsglied 17 weist keine
Schaltschräge auf, da es nicht mit dem Schaltstift 19 zusammenwirkt.
[0042] In einer bevorzugten Ausführung kann vorgesehen sein, dass die zweite Spule 23 vor
der Spule 21 bestromt wird. In einem ersten Betätigungsschritt wird das Sicherungsglied
17 gegen die Federkraft der Rückstellfeder 18 in die Spule 23 gezogen, wodurch der
Sicherungsstift 16 außer Eingriff mit der Sperrausnehmung 17a des Sicherungsglieds
17 gelangt. In einem zweiten Betätigungsschritt wird die Spule 21 bestromt, wodurch
der Schaltstift 19 mit dem Sicherungsstift 16 in Eingriff kommt und den mit dem Sperrhebel
14 starr verbundenen Sicherungsstift 16 auf einem Kreisbogen um die Drehachse 14a
des Sperrhebels 14 bewegt. Dadurch wird der Sperrhebel 14 aus der Sperrposition in
eine Freigabeposition verschwenkt und gibt den Wechsel 13 frei. Damit ist die Türöffnerfalle
12 beim Öffnen der Tür in ihre Freigabestellung verschwenkbar.
[0043] Um den Türöffner wieder zu verriegeln, wird zuerst die erste Spule 21 stromlos geschaltet,
so dass der Sperrhebel 14 in die Sperrposition zurückschwenkt und der Sicherungsstift
16 wieder mit der Sperrausnehmung 17a fluchtet. Sodann wird die zweite Spule 23 stromlos
geschaltet, so dass die Rückstellfeder 18 das Sicherungsglied 17 zurück drückt, bis
der Boden der Sperrausnehmung 17a auf der Stirnfläche des Sicherungsstifts 16 zur
Anlage kommt.
[0044] Zur Ausbildung der beschriebenen Schaltverzögerung zwischen der Spule 23 und der
Spule 21 kann beispielsweise eine RC-Kombination vorgesehen sein oder ein von der
Spule 23 betätigbarer Schaltkontakt am Boden des Sicherungsglieds 17. Es ist aber
auch möglich, getrennte Schalter und/oder Stromkreise vorzusehen, so dass es möglich
ist, zusätzliche Funktionen auszubilden. Beispielsweise könnte die Sicherungseinrichtung
17 zusätzlich als Kindersicherung wirken, die eine Betätigung eines an einer Haustür
angebrachten Türöffners nur ermöglicht, wenn ein Kindern nicht zugänglicher Schalter
zusätzlich betätigt wird.
Bezugszeichenliste
1 |
Türöffner |
11 |
Gehäuse |
12 |
Türöffnerfalle |
13 |
Wechsel |
14 |
Sperrhebel |
14a |
Drehachse |
15 |
Rückstellfeder |
16 |
Sicherungsstift |
17 |
Sicherungsglied |
17a |
Sperrausnehmung |
17s |
Schaltschräge |
18 |
Rückstellfeder |
19 |
Schaltstift |
20 |
erster Spulenkern |
21 |
erste Spule |
22 |
Rückstellfeder |
23 |
zweite Spule |
1. Fernbetätigbarer, aufschlagsicherer Türöffner (1) mit einem Gehäuse (11) zum Einbau
in eine Tür mit einem vorzugsweise ortsfesten Türrahmen und einem daran bewegbar gelagertem
Türflügel mit einer bewegbaren Türöffnerfalle (12), einer fernbetätigbaren Sperreinrichtung
und einem zwischengeschalteten Wechsel (13), der als ein- oder mehrarmiger Hebel ausgebildet
ist und mit der Türöffnerfalle (12) derart zusammenwirkt, dass die Türöffnerfalle
(12) in eine Sperrstellung und eine Freigabestellung schaltbar ist,
wobei vorgesehen ist,
- dass die Sperreinrichtung eine fernschaltbare Betätigungseinrichtung (19, 20, 21)
und einen Sperrhebel (14) aufweist, der mit dem Wechsel (13) zusammenwirkt und über
die fernschaltbare Betätigungseinrichtung (19, 20, 21) umschaltbar ist zwischen einer
Sperrposition, in der der Sperrhebel (14) mit dem Wechsel (13) in Anschlag steht und
einer Freigabeposition, in der der Sperrhebel (14) außer Anschlag des Wechsels (13)
ist, und
- dass der Sperrhebel (14) mit einer Sicherungseinrichtung (17), die über die fernschaltbare
Betätigungseinrichtung (19, 20, 21) schaltbar ist, zusammenwirkt, um den Sperrhebel
(14) in der Sperrposition festzulegen oder zur Umschaltung in die Freigabeposition
freizugeben,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Sperrhebel (14) in einem von der Drehachse (14a) des Sperrhebels (14) entfernten
Endabschnitt einen parallel zu der Drehachse (14a) angeordneten Sicherungsstift (16)
aufweist, der in der Sperrposition mit seinem von dem Sperrhebel abgewandten Endabschnitt
in eine Sperrausnehmung (17a) der Sicherungseinrichtung (17) eingreift, und
- dass die fernschaltbare Betätigungseinrichtung (19, 20, 21) in einem ersten Betätigungsschritt
mit der Sicherungseinrichtung (17) und/oder dem Sicherungsstift (16) derart zusammenwirkt,
dass die Sicherungseinrichtung (17) parallel zur Längsachse des Sicherungsstifts (16)
derart bewegt wird, dass der Sicherungsstift (16) außer Eingriff der Sperrausnehmung
(17a) gelangt und in einem zweiten Betätigungsschritt mit der Sicherungseinrichtung
(17) und/oder dem Sicherungsstift (16) derart zusammenwirkt, dass der Sicherungsstift
(16) lateral bewegt wird und der Sperrhebel (14) aus der Sperrposition in die Freigabeposition
verschwenkt wird.
2. Türöffner nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sicherungsstift (16) mit dem Sperrhebel (14) drehstarr verbunden ist, indem der
Sicherungsstift (16) im Sperrhebel (14) parallel zur Drehachse (14a) des Sperrhebels
(14) axial verschiebbar oder axial fixiert gelagert ist.
3. Türöffner nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sicherungseinrichtung (17) parallel zu der Längsachse des Sicherungsstifts (16)
verschiebbar ausgebildet ist.
4. Türöffner nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die fernschaltbare Betätigungseinrichtung einen abtriebsseitigen Schaltstift (19)
aufweist, der mit dem Sicherungsstift (16) zusammenwirkt.
5. Türöffner nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der abtriebsseitige Schaltstift (19) der fernschaltbaren Betätigungseinrichtung in
einem ersten Betätigungsschritt mit der Sicherungseinrichtung (17) und/oder dem Sicherungsstift
(14a) derart zusammenwirkt, dass die Sicherungseinrichtung (17) parallel zur Längsachse
des Sicherungsstifts (16) derart relativ zum Sicherungsstift (14a) bewegt wird, dass
der Sicherungsstift (16) außer Eingriff der Sperrausnehmung (17a) gelangt und in einem
zweiten Betätigungsschritt mit dem Sicherungsstift (16) derart zusammenwirkt, dass
der Sperrhebel (14) aus der Sperrposition in die Freigabeposition verschwenkt wird.
6. Türöffner nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schaltstift (19) mit einer Schaltschräge (17s) der Sicherungseinrichtung (17)
derart zusammenwirkt, dass die Sicherungseinrichtung (17) parallel zur Längsachse
des Sicherungsstifts (16) bewegt wird.
7. Türöffner nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schaltstift (19) eine abgeschrägte Stirnfläche aufweist.
8. Türöffner nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schaltstift (19) eine ballige Stirnfläche aufweist.
9. Türöffner nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schaltschräge (17s) der Sicherungseinrichtung (17) als eine ebene Abschrägung
ausgebildet ist.
10. Türöffner nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die fernschaltbare Betätigungseinrichtung als eine elektromagnetische Betätigungseinrichtung
ausgebildet ist, umfassend eine Spule (21) und einen magnetischen Spulenkern (20),
an dem der Schaltstift (19) fluchtend zum Spulenkern (20) angeordnet ist.
11. Türöffner nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die fernschaltbare Betätigungseinrichtung als eine elektromagnetische Betätigungseinrichtung
ausgebildet ist, umfassend eine erste Spule (21) und einen magnetischen Spulenkern
(20), an dem der Schaltstift (19) fluchtend zum Spulenkern (20) angeordnet ist, sowie
eine zweite Spule (23) und einmagnetischer Spulenkern, der als Sicherungseinrichtung
oder Teil der Sicherungseinrichtung (17) ausgebildet ist.
12. Türöffner nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem ersten Betätigungsschritt die zweite Spule (23) bestromt wird und mit der
Sicherungseinrichtung (17) derart zusammenwirkt, dass der Sicherungsstift (16) außer
Eingriff der Sperrausnehmung (17a) der Sicherungseinrichtung (17) gelangt, und
dass in einem zweiten Betätigungsschritt die erste Spule 21 bestromt wird und der Schaltstift
(19) mit dem Sicherungsstift (16) derart zusammenwirkt, dass das Sperrglied (14) aus
der Sperrposition in die Freigabeposition verschwenkt wird.
13. Türöffner nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Spulenkern (20) und der ersten Spule (21) eine Rückstellfeder (22) angeordnet
ist.
14. Türöffner nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen der der Sperrausnehmung (17a) abgewandten Stirnfläche der Sicherungseinrichtung
(17) und einer Innenwand des Gehäuses (11) eine Rückstellfeder (18) angeordnet ist.
15. Türöffner nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sicherungseinrichtung (17) als einstückiges Sicherungsglied ausgebildet ist,
das ausschließlich parallel zu der Längsachse des Sicherungsstifts (16) verschiebbar
gelagert ist.