[0001] Die Erfindung betrifft einen Rollladenkasten mit Wandelementen, die einen länglichen
Hohlkörper mit einem inneren Öffnungsquerschnitt A
0 ausbilden, wobei der Rollladenkasten endseitig jeweils mit einem Kopfstück abgeschlossen
ist, und wobei vor wenigstens einem Kopfstück ein Kopfstückdämmelement aus einem Wärme
isolierenden Werkstoff angeordnet ist.
[0002] Aus der
DE 20 2005 016 848 U1 ist ein Rollladenkasten mit einem Kopfstückdämmelement bekannt, das Verbesserungen
bei der Wärmeisolierung bietet, insbesondere wenn eine Gurtdurchführung durch das
Kopfstückdämmelement erfolgen muss. Für erhöhte Anforderungen an die Wärmeisolierung
der Gebäudeaußenhülle ist eine vollständige Luftdichtheit erforderlich, sodass nur
noch elektrisch angetriebene Rollläden in Frage kommen, wodurch Gurtdurchführungen
entfallen können. Ein solcher Rollladenkasten, der vollständig aus Kunststoffhohlprofilen
besteht, ermöglicht eine einfache Fertigung und Montage eines Rollladenkörpers sowie
die einfache Montage am Fenster- oder Türrahmen.
[0003] Um die Zugänglichkeit zu Wartungszwecken zu erhalten, greifen die Profile, die die
Wandelemente des Rollladenkastens bilden, über die Längserstreckung des Rollladenkastens
ineinander. Die Klemmwirkung ist dabei so stark, dass bei normalem Gebrauch die Profilteile
ineinander verrastet bleiben, dass aber im Wartungsfall mit Hilfe von Hebelwerkzeugen
die Verbindung gelöst und das Profilteil entnommen werden kann.
[0004] Während die Verbindungslinien in Längserstreckung schon durch die Verrastung dicht
miteinander schließen und die Dichtwirkung durch angeformte Dichtlippen aus elastomerem
Kunststoff leicht verbessert werden kann, besteht die Schwierigkeit darin, im Bereich
der Kopfstücke die Anschlüsse der Stirnseiten der Wandelemente dicht auszubilden.
Angeformte Dichtlippen oder dergleichen können hier nicht vorgesehen werden, da die
Profile in Längsrichtung extrudiert werden und vom Fensterbauer jeweils auf das benötigte
Maß abgelängt werden müssen.
[0005] Es treten also gerade an den Übergängen zwischen den Stirnseiten der Wandelemente
des Rollladenkastens und dem Kopfstückelement vor sie münden, Undichtigkeiten auf.
Die nachträgliche Abdichtung über dauerelastische Dichtmassen ist aufgrund der beengten
Platzverhältnisse nur sehr schwer möglich.
[0006] Eingelegte Dichtelemente wie beispielsweise eingelegte Rundschnüre, oder angespritzte
Grundelemente werden durch die Reversierbarkeit der jeweiligen Blenden zerstört: Dichtelemente
müssten über die Fuge zwischen Kopfstück und den Blenden vorstehen, um wirksam zu
sein. Wird nun aber ein Blende bei der Montage eingeschwenkt oder im Revisionsfall
zurückgeschwenkt, so schwert sie die Dichtungselemente ab oder beschädigt sie in sonstiger
Weise.
[0007] In der
DE 10 2004 056 581 A1 ist offenbart, einen Dämmkörper für einen Rollladenkasten vorzusehen, der so bemessen
ist, dass ein Spalt zwischen den Außenseiten des Dämmkörpers und den Innenseiten des
Rollladenkastens verbleibt, der ausgeschäumt werden kann. Das Ausschäumen ist sehr
arbeitsintensiv und mangels einer Möglichkeit der Sichtkontrolle auch unzuverlässig.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es damit, die Dichtigkeit im Übergangsbereich
zwischen den Wandelementen eines Rollladenkastens aus Kunststoffhohlprofilen und dem
Kopfstück auf einfache Weise herzustellen.
[0009] Gemäß der Erfindung wird dazu vorgeschlagen, ein elastisch komprimierbares Kopfstückdämmelement
im Inneren des Rollladenkastens einzusetzen, welches ein Übermaß besitzt. Dies bedeutet,
dass es im Bereich der Übergänge zwischen Wandelementen und Kopfstückelement einen
inneren Öffnungsquerschnitt gibt, der beliebig profiliert sein kann.
[0010] Das Kopfstückdämmelement besitzt in seinem Ausgangszustand zumindest einen Längenbereich,
der quasi eine vergrößerte Projektion dieses Öffnungsquerschnitts bildet. Insbesondere
ist der Umfangsquerschnitt des Kopfstückdämmelements allseitig um ein bestimmtes Maß,
beispielsweise 1 bis 2 mm, größer als der innere Öffnungsquerschnitt.
[0011] Das Kopfstückdämmelement ist bevorzugt aus einem EPDM-Schaum mit einem Flächengewicht
von etwa 90 kg / m
3 hergestellt. Der zur Herstellung des Kopfstückdämmelements verwendete Kunststoffschaum
sollte geschlossenzellig ausgebildet sein, um eine Aufnahme von Wasser, das vom Rollladenpanzer
abtropft, zu verhindern.
[0012] Das Elastizitätsmodul des Werkstoffs und das Übermaß des Kopfstückdämmelements sind
so gewählt, dass durch die Kompression beim Einbau nur solche Druckkräfte entstehen,
die zwar gewährleisten, dass die Außenflächen des Kopfstückdämmelements dauerhaft
dicht an den Trennfugen anliegen und diese überdecken, dass aber andererseits keine
zu großen Kräfte für die Kompression vor der Montage notwendig sind und eben auch
keine zu großen Kräfte von dem eingesetzten Kopfstückdämmelement ausgeübt werden,
durch welche die Trennfugen zwischen den miteinander verbundenen Teilen des Rollladenkastens
aufgeweitet oder Rastverbindungen sogar gelöst werden könnten.
[0013] Vorzugsweise ist vorgesehen, den vergrößerten Umfangsquerschnitt nur in einem Teilbereich
des Kopfstückdämmelements vorzusehen. Hierzu können außenseitig Stege angeformt werden,
die gezielt auf die abzudichtenden Schlitze drücken und diese abdichten, wobei von
den übrigen Höhenbereichen des Kopfstückdämmelements keine Kompressionswirkung ausgeht.
Damit können die insgesamt auf den Rollladenkasten wirkenden Druckkräfte gemindert
werden, und das Einsetzen der Kopfstückdämmelemente in den inneren Hohlraum wird erleichtert.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf das in den Figuren dargestellte Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Die Figuren zeigen im Einzelnen:
- Fig. 1
- einen Rollladenkasten in schematischer Schnittansicht
- Fig. 2
- einen im Bereich des Kopfstücks geschnittenen Rollladenkasten gemäß einem Ausführungsbeispiel
in perspektivischer Ansicht, und
- Fig. 3
- ein Kopfstückdämmelement in perspektivischer Ansicht.
[0015] Fig. 1 zeigt einen Rollladenkasten 10 im Schnitt, der stark vereinfacht ist, um das
erfindungsgemäße Prinzip zu verdeutlichen. Der Rollladenkasten 10 ist gebildet aus:
- einem Deckel 12,
- einer äußeren Seitenwand 15,
- einer inneren Seitenwand 13 und
- einem Bodenelement 14, welches in an sich bekannter Weise zweigeteilt ist, sodass
der direkt mit der inneren Seitenwand verbundene Bereich als Revisionsklappe geöffnet
werden kann, wohingegen der andere Bereich der festen Verbindung mit dem Fensterflügel
dient.
[0016] Die miteinander verbundenen Wandelemente 12, 13, 14, 15 formen zusammen eine bestimmte
Innenkontur, die genau rechteckig sein kann; es können aber auch wie dargestellt Vor-
und Rücksprünge vorhanden sein, um verschiedene Funktionen zu integrieren. Es ergibt
sich ein innerer Querschnitt A
0, der durch die geschlossene Umfangslinie 11 gekennzeichnet ist.
[0017] In den inneren Öffnungsquerschnitt eingesetzt ist ein Kopfstückdämmelement 20. Dieses
streckt sich im oberen Bereich und im unteren Bereich jeweils nicht über die gesamte
Breite, und spart auch die in Figur 1 linke Seite aus, da die Abdichtung der äußeren,
kalten Seite nicht wesentlich ist. An der warmen Gebäudeinnenseite hingegen werden
durch das Kopfstückdämmelement 20 alle Fugen überdeckt, wozu das Kopfstückdämmelement
20 sich über die gesamte Höhe der inneren Seitenwand 13 erstreckt.
[0018] Mit der gestrichelten Umfangslinie 21 in Fig. 1 ist diejenige Kontur des Querschnitts
A
1 des Kopfstückdämmelements 20 gekennzeichnet, welche im unkomprimierten Zustand, vor
dem Einbau, gegeben ist. Nach dem Einbau fallen die Umfangslinien zusammen, es gibt
also einen flächigen Kontakt ohne dazwischen liegende Spalte, wodurch sich eine gute
Abdichtung ergibt.
[0019] Figur 2 zeigt einen Blick in einen im Bereich des Kopfstücks geschnittenen Rollladenkastens
10 in einer Einbausituation. Dieser ist über das Bodenwandelement 14 mit einem Fensterrahmen
verbunden. Das eigentliche Kopfstück 17, also das feste Abschlussteil an der Stirnseite
des Rollladenkastens 190, das eine Lagerung zur Aufnahme einer Welle bzw. eines Rollladenmotors
aufweist, ist im Hintergrund erkennbar. Es besitzt an seiner Außenseite einen hochstehenden
Kragen 18. Das Kopfstückdämmelement 20 wird im Bereich der Gebäudeinnenseite in den
Rollladenkasten 10 eingeschoben. Es passt sich einerseits mit seiner Rundung an den
Kragen 17 des Kopfstückdämmelements 17 an und dichtet auch hier gut ab. An den übrigen
Außenseiten, also oben, unten und zur Gebäudeinnenseite hin, folgt es der Profilierung
der entsprechenden Wandelemente 12, 13, 14 des Rollladenkastens.
[0020] Es legt sich dabei mit entsprechend angeordneten Vorsprüngen von innen entweder direkt
auf Stoßfugen, die zwischen den stirnseitigen Enden der Wandelemente 12, 13, 14 und
dem Kopfstück 17 bestehen. Eine der Stoßfugen 16 ist in Fig. 2 im oberen, zur Gebäudeinnenseite
hin gewandten Bereich erkennbar.
[0021] Alternativ schafft das Kopfstückdämmelement 20 mit einem Abstand zur Stoßfuge 16
eine abgedichtete Zone, so dass in jedem Fall kein Luftaustausch mehr zwischen Rollladenkasten
und Gebäudeinnenseite über die Stoßfuge 16 möglich ist.
[0022] Fig. 3 zeigt ein Kopfstückdämmelement in perspektivischer Ansicht und zwar von der
Raumseite her gesehen in einen Rollladenkasten 10, der sich bei der dargestellten
Position nach links oben erstrecken würde. Die Blickrichtung ergibt sich durch den
Blockpfeil oben in Figur 2.
[0023] An der Außenseite des Kopfstückdämmelements 20 sind Stege sowohl in Längsrichtung
wie auch quer dazu erkennbar. Die Stege 23, 25, die der Längserstreckung der Wandelemente
folgen dienen überwiegend dazu, eine dichte Anlage an entsprechend profilierten Innenseiten
der Wandelemente 12, 13, 14 zu ermöglichen, bilden also quasi eine Negativform der
Innenkontur der Wandelemente ab.
[0024] Die quer dazu verlaufenden Stege 24, 26 hingegen liegen direkt über den abzudichtenden
Stoßfugen bzw. Trennlinien 16, deren Verlauf durch die gestrichelte Linie angedeutet
ist.
[0025] Die paarweise Anordnung der Längsstege 23, 25 hat den weiteren Vorteil, dass eine
dazwischen liegende, in Längsrichtung verlaufende Stoßfuge ebenfalls abgedichtet wird,
sofern sich nach hinten hin die an sich bekannten Dämmelemente anschließen, die über
die Länge des Rollladenkastens bis zu einem Kopfstückdämmelement an der anderen Seite
verlaufen. Es wird damit effektiv verhindert, dass von der Kaltseite her Luft zu den
auf der Gebäudeinnenseite gelegenen Längsfugen gelangen kann.
1. Rollladenkasten (10) mit Wandelementen (11, 12, 13, 14), die einen länglichen Hohlkörper
mit einem Innen-öffnungsquerschnitt A0 ausbilden, wobei der Rollladenkasten (10) endseitig jeweils mit einem Kopfstück (17)
abgeschlossen ist, und wobei vor wenigstens einem Kopfstück (17) ein Kopfstückdämmelement
(20) aus einem Wärme isolierenden Werkstoff angeordnet ist, das vor oder an dem Kopfstück
(17) platziert ist und dass zumindest einen gebäudeinnenseitig gelegenen Teilbereich
des Innenöffnungsquerschnitts A0 überdeckt,
dadurch gekennzeichnet, dass das Kopfstückdämmelement (20) aus einem elastisch komprimierbaren Kunststoffschaum
gebildet ist und wenigstens über einen Teilbereich seiner Höhe eine größte Umfangsfläche
A1 aufweist, die größer ist als der von dem Kopfstückdämmelement (20) überdeckte Teilbereich
des Innenöffnungsquerschnitts A0 des Rollladenkastens (10),
und die zumindest die gebäudeinnenseitig gelegenen Stoßfugen (16), in denen die Wandelemente
(11, 12, 13, 14) an das Kopfstückdämmelement (20) stoßen, überdeckt oder die dazu
benachbarten Flächenbereiche abdichtet.
2. Rollladenkasten nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangslinie (21) der größten Umfangsfläche A1 am Kopfstückdämmelement (20) um 1 ... 3 mm gegenüber dem vom Kopfstückdämmelement
(20) überdeckten Teil der Umfangslinie (11) des inneren Öffnungsquerschnitt A0 nach außen versetzt ist.
3. Rollladenkasten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der größten Umfangsfläche an den nach außen gewandten Seiten des Kopfstückdämmelements
(20) jeweils wenigstens ein Steg (23, 24, 25, 26) angeordnet ist.
4. Rollladenkasten nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Steg (23, 24, 25, 26) vorgesehen ist, der eine Trennlinie zwischen
zwei Wandelementen (12, 13, 14, 15) und/oder zwischen einem Wandelement (12, 13, 14,
15) und dem Kopfstückdämmelement (20) überdeckt.
5. Rollladenkasten nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass Stege (23, 24, 25, 26) auf den jeweiligen Trennlinien (16) zwischen dem Kopfstück
(17) und einem oberen bzw. einem unteren Wandelement (12, 14) sowie an der Trennlinie
zwischen dem Kopfstück (17) und dem gebäudeinnenseitigen Wandelement (13) angeordnet
sind.