[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Anzeigevorrichtung mit einer drehbar gelagerten
Drehscheibe sowie ein Herstellungsverfahren einer solchen.
[0002] Für die Datenanzeige sind Anzeigevorrichtungen mit einer Drehscheibe bekannt, auf
der Daten, Zahlen, Wörter, Markierungen usw. abgebildet sind. Ein Beispiel für eine
solche Anzeigevorrichtung ist eine Parkscheibe, die für diesen Fall vorgeschriebene
Abmessungen besitzt und den Ankunftszeitpunkt eines PKWs anzeigt. Es sind aber auch
Anzeigevorrichtungen mit freien Abmessungen für andere Zwecke bekannt. Eine solche
Anzeigevorrichtung mit einer Drehscheibe kann auch einen Kalender darstellen, der
auch Zusatzinformationen, wie z.B. den jahreszeitlichen Pollenflug anzeigen kann.
Außerdem können Dosieranweisungen, Kalorientabellen, Umrechner, wie z.B. Benzinrechner,
und auch Spielzeuge als Anzeigevorrichtung mit Drehscheibe ausgeführt werden.
[0003] Solche Anzeigevorrichtungen werden häufig als Werbemittel z.B. von der Automobilindustrie,
von Automobilvereinen, Versicherungsunternehmen oder Pharmafirmen vergeben und sie
können auch als Beilage in Zeitschriften vorhanden sein. Sie müssen daher einfach
und kostengünstig herstellbar sein, trotzdem aber eine gewisse Beständigkeit und einen
hohen Gebrauchswert besitzen. Zudem sollten die Anzeigevorrichtungen möglichst umweltverträglich
sein und z.B. keine Metallteile aufweisen bzw. aus möglichst wenigen Materialien bestehen.
[0004] Im Umlauf sind solche Anzeigevorrichtungen als Parkscheiben, die eine Drehlagerung
der Anzeigescheibe mit Hilfe einer Nietverbindung aus Metall aufweisen. In der
DE 102 127 49 A1 wird eine Umschlagmappe offenbart, deren hinterer Umschlagdeckel als Parkscheibe
gestaltet ist. Zur Drehlagerung der Drehscheibe dienen zwei Laschen.
[0005] Es kann als Aufgabe der Erfindung angesehen werden, eine einfach herstellbare Anzeigevorrichtung
zu schaffen und ein Herstellungsverfahren einer solchen anzugeben.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Anzeigevorrichtung mit den Merkmalen
nach Anspruch 1 und einem Herstellungsverfahren nach Anspruch 13 gelöst.
[0007] Die Anzeigevorrichtung weist eine Drehscheibe auf, auf die vorzugsweise wenigstens
einseitig Daten, Zahlen, Buchstaben, Figuren oder Bilder aufgedruckt sind. Eine Drehscheibe
und andere Teile der Anzeigevorrichtung können mit phosphoreszierenden Zeichen oder
Bildern bedruckt sein. Auf diese Weise kann ein Nachleuchten der Zeichen oder Bilder
erreicht werden. Einer Drehscheibe und anderen Teilen der Anzeigevorrichtung kann
eine Oberflächenstruktur gegeben sein, z.B. in Form von durch Prägung hervorstehenden
Buchstaben oder Markierungsprägungen oder anderen haptisch erfassbaren Markierungen.
Die Form der Drehscheibe kann rund, elliptisch, quadratisch, mehreckig oder sonstig
von den genannten regelmäßigen Formen abweichend geformt sein. Vorzugsweise ist die
Drehscheibe punktsymmetrisch zu ihrer Drehachse und abgesehen von einem ringsumlaufenden
Randbereich der Drehscheibe insbesondere kreisrund. Der von der vorzugsweise kreisrunden
Form der übrigen Drehscheibe abweichende Randbereich der Drehscheibe dient insbesondere
zum manuellen Drehen der Drehscheibe um ihre Drehachse und kann eine dafür geeignete
Kontur aufweisen. Vorzugsweise ist die Kontur wellenförmig oder gezackt, wodurch an
dem Drehscheibenrandbereich Eingriffsmulden entstehen, deren Größe vorzugsweise an
die Größe einer Fingerkuppe angepasst ist. Die Drehscheibe und/oder die Lagerscheibe
können aus Papier, Karton, Kunststoff oder einem Papier/Kunststoff-Verbundwerkstoff,
z.B. einem schichtweise laminierten Werkstoff oder auch Metall oder Metall enthaltenden
Material bestehen. Dreh- und Lagerscheiben mit einer Kunststoffoberfläche können gegebenenfalls
ohne Zuhilfenahme gesonderter Klebstoffe z.B. durch Ultraschallschweißen oder sonstigen
Wärmeeintrag mit den Decklagen stoffschlüssig verbunden werden.
[0008] In solchen Anzeigevorrichtungen können jeweils eine oder auch mehrere drehbar gelagerte
Drehscheiben, z.B. übereinander oder nebeneinander angeordnet, vorhanden sein. Diese
Drehscheiben können unabhängig voneinander drehbar sein. Sie können auch miteinander
Drehverbunden sein, z.B. über eine Verzahnung miteinander kämmen. Auch bei solchen
Anzeigevorrichtungen können die Drehscheibe und/oder die Lagescheibe aus Papier, Karton,
Kunststoff oder einem Papier/Kunststoff-Verbundwerkstoff, z.B. einem schichtweise
laminierten Werkstoff oder auch Metall oder Metall enthaltenden Material bestehen.
Drehscheiben und/oder Lagerscheibe aus Kunststoff oder einem Kunststoff enthaltenden
Material oder aus Metall werden insbesondere im Hinblick auf die präzise und belastbare
Ausbildung der Verzahnung als vorteilhaft angesehen.
[0009] In einer Ausführungsform weist der Randbereich der Drehscheibe bzw. die Drehscheibenberandung
eine wellenförmige Struktur auf, wobei sich auf einem oder mehreren Abschnitten der
Drehscheibenberandung ein oder mehrere Zacken oder Wellenberge befinden, die eine
größere Höhe aufweisen, als die Wellenberge außerhalb des einen oder der mehreren
Abschnitte. Auf diese Weise ist ein Drehen, insbesondere ein erstes Andrehen und damit
Durchbrechen etwaiger Sollbruchstellen in der Verbindung zu der Drehscheibe besonders
einfach möglich. Außerdem kann es möglich sein, die Drehstellung der Drehscheibe taktil
festzustellen.
[0010] Die Drehscheibe weist eine Lagerausnehmung auf, die sich vorzugsweise in der Mitte
befindet und vorzugsweise rund ist. Die Lagerausnehmung kann sich jedoch auch außerhalb
der Mitte befinden und sie kann auch kreisförmig, ellipsenförmig, rund oder unrund
sein. Sie kann z.B. eine gezackte Struktur oder eine wellenförmige Struktur aufweisen.
Sie kann auch quadratisch, rechteckig oder mehreckig ausgeführt sein. Das Material
der Drehscheibe kann Papier, Karton, Verbundkarton, Verbundwerkstoff, Metall oder
Kunststoff enthalten oder ganz aus einem oder mehreren dieser Stoffe bestehen. Es
kann einseitig oder beidseitig gestrichenes oder ungestrichenes Papier oder Karton
verwendet werden. Vorzugsweise weist das Drehscheibenmaterial eine ausreichende Steifigkeit
auf, die ein sicheres Bedienen der Drehscheibe ermöglicht. In einer vorteilhaften
Ausführungsform weist das Drehscheibenmaterial eine Grammatur von 100 g/m
2 bis 600 g/m
2, in einer bevorzugten Ausführungsform eine flächenbezogene Masse von 200 g/m
2 bis 300 g/m
2 und in einer besonders bevorzugten Ausführungsform von 250 g/m
2 auf. Vorzugsweise ist das Drehscheibenmaterial beidseitig gestrichen.
[0011] Die Drehscheibe kann einseitig oder beidseitig eine Beschichtung aufweisen. Die Beschichtung
kann die gesamte Fläche einer Seite oder eine Teilfläche bedecken. Die Beschichtung
kann wasserabweisend, fettabweisend, stabilisierend sein, die Haltbarkeit fördern,
reibungsherabsetzend wirken oder einer besseren Haptik dienen. In einer bevorzugten
Ausführungsform ist die Drehscheibe vollflächig silikonisiert. Eine Drehscheibe oder
andere Teile der Anzeigevorrichtung können mit einer phosphoreszierenden Schicht versehen
sein oder mit phosphoreszierender Farbe vollflächig oder teilweise gefärbt oder bedruckt
sein.
[0012] In der Lagerausnehmung sitzt eine Lagerscheibe, die zur Drehlagerung der Drehscheibe
vorgesehen ist, und aus einem aus der Drehscheibe zumindest teilweise freigestellten
Abschnitt besteht. Die Lagerscheibe kann passgenau in der Drehscheibe sitzen. Die
Form der Lagerscheibe kann insbesondere der Form der Lagerausnehmung entsprechen und
ist vorzugsweise kreisrund. Alternativ sind auch andere Formen der Lagerscheibe ausführbar,
beispielsweise eine polygonale Form mit spitzen oder abgerundeten Ecken, eine elliptische
oder eine andere unregelmäßige oder regelmäßige Form.
[0013] Durch von der Kreisform abweichende Berandung der Ausnehmung kann eine Ausführungsform
gebildet werden, bei der Randstrukturen der Lagerscheibe in Randstrukturen der Lagerausnehmung
greifen. Somit tritt zumindest bei bestimmten Orientierungen der Drehscheibe in Bezug
auf die Lagerscheibe ein erhöhter Widerstand gegen das Drehen der Scheibe auf.
[0014] Eine Drehscheibe und die dazugehörige Lagerscheibe können unverbunden sein. In einer
bevorzugten Ausführungsform aber ist zwischen der Drehscheibe und der Lagerscheibe
mindestens eine Verbindung vorhanden, die dazu eingerichtet ist, bei einer ersten
Drehung der Drehscheibe zu brechen. Sie bildet eine Sollbruchstelle. Es können eine
einzige oder mehrere Verbindungen zwischen der Drehscheibe und der Lagerscheibe vorhanden
sein. Mehrere Verbindungen können einander paarweise gegenüberliegen. Sie können regelmäßig
oder unregelmäßig um die Drehachse verteilt angeordnet sein. Die Verbindung weist
vorzugsweise eine Breite auf oder besteht über eine Breite gemessen in Umfangsrichtung
um die Drehachse, die so gewählt, und insbesondere an die Materialdicke der Drehscheibe
angepasst ist, dass die eine oder mehrere Verbindungen bei einer ersten Drehung ohne
übermäßigen Kraftaufwand brechen. Die Breite der Verbindung kann kleiner sein als
0,5 mm und beispielsweise 0,3 mm betragen. Eine Verbindung kann auch eine einseitige
oder beidseitige Prägung aufweisen. Eine solche Prägung kann der Reduzierung der Materialdicke
der Verbindung dienen.
[0015] Die Anzeigevorrichtung weist ferner eine obere Decklage und eine untere Decklage
auf, zwischen denen die Drehscheibe gelagert ist. Die obere Decklage und die untere
Decklage begrenzen die axiale Bewegungsmöglichkeit der Drehscheibe. Eine Decklage
kann die Drehscheibe ganz oder teilweise überdecken. Bei einer Ausführungsform ist
die Decklage kleiner als die Drehscheibe und überragt die Lagerscheibe zumindest an
mehreren Stellen radial zur Drehachse. Die obere und die untere Decklage können aus
unterschiedlichen Materialien bestehen oder aus dem gleichen Material. Sie können
aus dem gleichen Material bestehen, wie die Drehscheibe oder sie bestehen aus anderen
Materialien. Die Materialien für die obere und die untere Decklage können eins oder
mehrere der folgenden sein: Papier, Karton, wobei das Papier bzw. der Karton einseitig
oder beidseitig gestrichen oder ungestrichen sein kann, Verbundkarton, Kunststoff,
Metall, Verbundwerkstoff.
[0016] In einer vorteilhaften Ausführungsform sind die obere und die untere Decklage aus
Material mit einer flächenbezogenen Masse von 100 g/m
2 bis 600 g/m
2, bevorzugt aber mit einer flächenbezogenen Masse von 150 g/m
2 bis 250 g/m
2 und in einer besonders bevorzugten Ausführungsform mit einer Grammatur von 200 g/m
2 gefertigt. Das Material der Decklagen und der wenigstens einen Drehscheibe kann aber
auch die gleiche flächenbezogene Masse aufweisen. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Material der Decklagen beidseitig gestrichen.
[0017] Die Lagerscheibe kann mit der oberen und/oder der unteren Decklage zur Drehlagerung
der Drehscheibe verbunden sein und bestimmt die Drehachse der Drehscheibe. Die Lagerscheibe
kann auch zwischen die untere und die obere Decklage geklemmt sein. In einer bevorzugten
Ausführungsform ist die Lagerscheibe mittels einer stoffschlüssigen Verbindung, z.B.
einer Klebeverbindung mit einem Klebemittel mit der oberen Decklage und/oder der unteren
Decklage verbunden. Bei dem Klebemittel kann es sich um einen oder mehrere physikalisch
abbindende Klebstoffe, z.B. Schmelzklebstoff, und/oder um einen oder mehrere chemisch
reagierende Klebstoffe und/oder einen oder mehrere Haftklebstoffe handeln. Die Klebeverbindung
weist vorzugsweise eine Temperatur-und/oder Feuchtigkeitsbeständigkeit und eine Haltbarkeit
auf, die die Anzeigevorrichtung alltagstauglich macht.
[0018] Das Klebemittel der Klebeverbindung bedeckt die Lagerscheibe ein- oder beidseitig
vorzugsweise vollflächig. Auf diese Weise entspricht die Abmessung der Klebeverbindung
vorzugsweise der Abmessung der Lagerscheibe. Die Klebeverbindung kann mit mindestens
einem vorzugsweise doppelseitig klebenden Klebepad hergestellt werden. Das Klebepad
kann aus einer Klebstoffschicht, aus einem Klebstofffilm oder einem ein- oder beidseitig
Klebstoff tragenden Trägermedium - z.B. nach Art eines doppelseitigen Klebebands -
bestehen. In vorteilhafter Weise kann durch das Klebepad die Klebeschicht geometrisch
begrenzt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird durch das Klebepad die
Klebeverbindung geometrisch auf die Form und Größe der Lagerscheibe begrenzt. Durch
Begrenzung der Form und Größe der Klebeschicht bestehend aus Klebemittel oder Klebepad
wird ein vollflächiges Verkleben der Lagerscheibe mit einer Decklage erreicht, ohne
dass die Drehscheibe mit der Decklage verklebt oder dauerhaft verbunden wird.
[0019] Durch eine vollflächige Verklebung oder eine vollflächige Verbindung der Lagerscheibe
mit der oberen und der unteren Decklage wird verhindert, dass die Drehscheibe in einer
Weise zwischen Lagerscheibe und Decklage rutscht, so dass die Drehbarkeit der Drehscheibe
erschwert oder behindert wird.
[0020] Zwischen der Lagerscheibe und der Drehscheibe befindet sich zumindest eine Schnittlinie
oder auch ein durch das zumindest teilweise Heraustrennen der Lagerscheibe aus der
Drehscheibe entstandener Zwischenbereich, der vorzugsweise durch einen oder mehrere
kreisbogenförmige Spalte benachbart zu der einen oder mehreren Verbindungen ausgeführt
ist. Dieser ist vorzugsweise so groß, dass sich die Drehscheibe mehr oder weniger
widerstandsfrei drehen lässt, gleichzeitig aber so eng, dass die Drehscheibe nicht
zu viel Spiel hat. Außerdem ist der Bereich vorzugsweise so klein, dass Klebemittel
nur in so geringem Maße in den Bereich hineingerät, dass die Menge nicht zu einer
dauerhaften Verklebung zwischen der Drehscheibe und der Lagerscheibe führt. Bevorzugt
aber wird ein Klebemittel verwendet, das nur eine geringe Kapillarwirkung aufweist,
so dass es nicht in Schnittlinien oder Spalte hineingezogen wird. Besonders bevorzugt
wird ein Klebemittel verwendet, das keine Kapillarwirkung aufweist. Der Spalt kann
durch Ausstanzen entstehen und hat eine radial zur Drehachse gemessene Breite von
beispielsweise maximal 0,2 bis 0,3 mm. Der Spalt kann auch auf eine Schnittlinie ohne
radiale Ausdehnung reduziert sein.
[0021] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Drehscheibe und/oder eine Decklage
eine partielle oder vollflächige Antihaftbeschichtung auf, an der das Klebemittel
einer Klebeverbindung zwischen Lagerscheibe und einer Decklage nicht haftet. Die Antihaftbeschichtung
besteht daher aus einem Stoff oder einem Material, das nichthaftende Eigenschaften
in Bezug auf das Klebemittel besitzt und auf das Klebemittel abgestimmt ist. Als Antihaftschicht
kommt z.B. eine Silikonbeschichtung, eine Teflonbeschichtung, eine PT-Folie oder eine
Mikrobeschichtung in Frage. Die Antihaftbeschichtung dient der Verhinderung des dauerhaften
Verbindens oder Verklebens der Drehscheibe mit einer Decklage. Dadurch kann die leichte
und dauerhafte Drehbarkeit der Drehscheibe gewahrt werden. Die Verklebung oder dauerhafte
Verbindung der Drehscheibe mit einer Decklage wird durch die Antihaftbeschichtung
dadurch verhindert, dass die Drehscheibe und die Decklage nicht oder wenigstens unzureichend
für eine dauerhafte Verbindung miteinander verklebt sind.
[0022] Zur Verhinderung der Verklebung oder Verbindung der Drehscheibe mit einer Decklage
umschließt die Antihaftbeschichtung vorzugsweise die Lagerscheibe in Umfangsrichtung
vollständig. In einer bevorzugten Ausführungsform umgibt die Antihaftbeschichtung
die Lagerscheibe unmittelbar. Auf diese Weise bleibt kein oder nur ein sehr kleiner
Bereich zwischen der Lagerscheibe und dem inneren Rand der Antihaftbeschichtung frei.
Für den Fall, dass nur ein sehr kleiner Bereich von der Drehscheibe und/oder der Decklage
freigelassen wird und somit von Klebemittel benetzt werden kann, ist eine etwaig bestehende
Klebeverbindung zwischen Drehscheibe und Decklage so schwach ausgebildet, dass diese
ohne großen Kraftaufwand beim ersten Drehen der Drehscheibe bricht. Für eine Verhinderung
der Verklebung der Drehscheibe mit einer Decklage reicht eine nicht vollflächige Antihaftbeschichtung,
die nur einen die Lagerscheibe umschließenden inneren Bereich abdeckt, aus. Die Antihaftbeschichtung
kann aber auch vollflächig ausgebildet sein. Die Antihaftbeschichtung kann gleichzeitig
so ausgebildet sein, dass eine bessere Drehbarkeit durch das Herabsetzen der Reibung
zwischen Drehscheibe und Decklage erreicht wird.
[0023] Die reibungsherabsetzende Schicht kann auch gleichzeitig anti-haftend in Bezug auf
das Klebemittel sein. Falls die reibungsherabsetzende Schicht auf einer Decklage aufgebracht
ist und gleichzeitig eine anti-haftende Eigenschaft in Bezug auf das Klebemittel besitzt,
muss für den Fall einer Klebeverbindung zwischen Lagerscheibe und Deckschicht die
Möglichkeit eines vorzugsweise vollflächigen Verklebens gewahrt bleiben, etwa durch
Freibleiben der Kontaktfläche zwischen Decklage und Lagerscheibe.
[0024] Das Material, aus dem eine Decklage und/oder das Material aus dem die Drehscheibe
besteht, kann auch zunächst selbst anti-haftend in Bezug auf das Klebemittel sein,
das für eine Klebeverbindung zwischen Lagerscheibe und Drehscheibe und einer Decklage
verwendet wird. Der Bereich auf der Lagerscheibe und der Bereich auf der Deckschicht,
die durch die Klebeverbindung zusammengehalten werden, müssen für einen solchen Fall
vorbehandelt und damit verklebbar gemacht werden.
[0025] In einer bevorzugten Ausführungsform weist zumindest eine Decklage ein Sichtfenster
zum Anzeigen von auf der Drehscheibe angeordneten Informationen auf. Das Sichtfenster
kann durch eine Durchbrechung oder einen transparenten Abschnitt in der betreffenden
Decklage gebildet sein. Alternativ kann auch auch eine Decklage aus durchsichtigem
Werkstoff hergestellt sein.
[0026] In einer bevorzugten Ausführungsform weist eine Decklage eine vorzugsweise randseitige
Ausnehmung zum Drehen der Drehscheibe auf. Die Ausnehmung erleichtert den Zugriff
auf die Drehscheibe oder macht diesen möglich. Bevorzugt gibt die Ausnehmung den Randbereich
der Drehscheibe bzw. die Drehscheibenberandung zumindest teilweise frei.
[0027] An einer oder beiden Decklagen können Einstecktaschen, z.B. aus Papier, angebracht
sein, in die Unterlagen eingesteckt werden können. Es können auch Information tragende
Blätter eingesteckt oder an eine oder beide Decklagen angebracht werden. Die Anzeigevorrichtung
kann z.B. in den Umschlag einer Werbebroschüre eingearbeitet sein, wobei eine Decklage
beispielsweise durch einen Umschlagdeckel der Werbebroschüre gebildet wird. Der Umschlagdeckel
kann an seitlichen, der oberen oder der unteren Kante mit weiteren Umschlagdeckeln,
Taschen, Heften oder dergleichen verbunden sein. Er kann auch selbst als Einstecktasche
ausgebildet sein. Die Anzeigevorrichtung kann auch Einlegestück für ein Druckwerk,
z.B. eine Zeitschrift sein, wobei die Anzeigevorrichtung beispielsweise in dem Rücken
des Druckwerkes befestigt ist und mittels Zerreißen einer Perforationsverbindung aus
dem Druckwerk entfernt wird.
[0028] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung einer Anzeigevorrichtung mit
drehbar gelagerter Drehscheibe, mit einer oberen und einer unteren Decklage und einer
Lagerscheibe wird die Lagerscheibe aus der Drehscheibe zumindest teilweise herausgetrennt.
Bei dem Heraustrennvorgang handelt es sich bevorzugt um Stanzen oder Schneiden. Beispielsweise
kann eine zumindest teilweise Heraustrennung auch durch Perforieren erfolgen. Die
Lagerscheibe kann aber auch anderweitig mit einer geeigneten Methode aus der Drehscheibe
zumindest teilweise freigestellt werden. Ein Trennvorgang kann eine Materialzerteilung,
eine Materialverdrängung oder eine Materialentfernung beinhalten. Der Trennvorgang
kann jedes geeignete Trennverfahren, beispielsweise auch Laserschneiden beinhalten.
[0029] Vorzugsweise wird die Lagerscheibe so von der Drehscheibe freigestellt, dass eine
oder mehrere Verbindungen zwischen der Lagerscheibe und der Drehscheibe stehen bleiben.
Die Verbindungen werden vorzugsweise so stark ausgeführt, dass diese bei einem ersten
Drehen der Drehscheibe ohne großen Kraftaufwand brechen.
[0030] Die Verbindung zwischen Lagerscheibe und Decklagen kann z.B. durch Verpressen oder
sonstiges Fügen herstellt werden. Je nach Lagerscheiben- bzw. Decklagenmaterial kann
als Fügetechnik beispielsweise Ultraschallschweißen, z.B. mittels einer Sonotrode,
oder thermisches Fügen durch Hitzebeaufschlagung, vorzugsweise mit einer auf die Fläche
der Lagerscheibe begrenzten Wirkung, verwendet werden. Hierfür kann beispielsweise
ein Stempel verwendet werden, der erhitzt wird. Zum Verbinden von Lagerscheibe und
Decklage kann aber z.B. auch eine Klettverschlussverbindung eingesetzt werden. Vorzugsweise
wird dabei eine vollflächige Verbindung zwischen der Lagerscheibe und der unteren
Decklage und der Lagerscheibe und der oberen Decklage oder zumindest eine solche Verbindung
hergestellt, die das Zwischenrutschen der Drehscheibe zwischen Lagerscheibe und Decklage
ganz oder zumindest in soweit verhindert, dass das Drehen der Drehscheibe nicht beeinträchtigt
ist.
[0031] Vorzugsweise umfasst das Verfahren das Herstellen einer Klebeverbindung zwischen
der Lagerscheibe und der oberen und der unteren Decklage. Das Klebemittel für eine
Klebeverbindung kann in flüssiger oder relativ zäher Form, als Film oder als Schicht,
auch als Teil eines mehrlagigen Klebemittels, z.B. einer doppelseitigen Klebefolie,
auf die Lagerscheibe oder auf den Bereich des Drehscheibenmaterials aus dem die Lagerscheibe
in einem weiteren Verfahrensschritt freigestellt wird, und/oder auf eine Decklage
aufgebracht werden. Das Aufbringen kann ein Auftropfen, Aufstreichen, Aufdrücken oder
auf eine andere Weise auf die betreffende Stelle Aufbringen beinhalten.
[0032] In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Klebemittel so und in einer solchen
Menge auf die Lagerscheibe und/oder auf eine Decklage aufgebracht, dass zumindest
nach dem Zusammenfügen von Lagerscheibe und Decklage die Fläche der Lagerscheibe bevorzugt
beidseitig vollständig von Klebemittel bedeckt ist.
[0033] In die untere und/oder die obere Deckschicht und/oder die Lagerscheibe kann, z.B.
durch Prägung, ein oder mehrere Kanäle, Kanalstrukturen oder eine oder mehrere Vertiefungen
eingearbeitet werden, die dazu eingerichtet sind, überschüssiges Klebemittel aufzunehmen
und damit ein Benetzen des Zwischenraums zwischen der Drehscheibe und der Decklagen
wenigstens zu vermindern. Ein Kanal bzw. eine Vertiefung kann so eingebracht werden,
dass er die Lagerscheibe bzw. die Drehachse vorzugsweise vollständig umschließt und
vorzugsweise direkt an die Berandung der Lagerscheibe anschließt.
[0034] Das Klebemittel kann auch durch einen Stempel auf die Lagerscheibe und/oder eine
Decklage aufgebracht sein. Es kann z.B. der Stempel vollflächig oder teilweise mit
Klebemittel benetzt sein. Durch den Stempel oder auf eine andere Weise z.B. durch
Aufstreichen, Aufbringen mit einer Form oder dergleichen, oder durch Aufbringen eines
Klebepads, wird das Klebemittel vorzugsweise nur lokal begrenzt aufgebracht. Ein Klebepad
zeichnet sich dadurch aus, dass es eine lokal begrenzte Klebemittelfläche bereitstellt.
Das Klebemittel wird dadurch vorzugsweise lokal begrenzt auf die Lagerscheibenfläche
vorzugsweise vollflächig aufgetragen oder es wird auf eine Decklage lokal begrenzt
aufgetragen.
[0035] In einer vorteilhaften Ausführungsform wird auf die Drehscheibe und/oder auf eine
Decklage eine Antihaftbeschichtung aufgebracht, an der das Klebemittel einer Klebeverbindung
nicht haftet. Durch das Aufbringen einer Antihaftbeschichtung kann der Fügeprozess
durch Kleben vereinfacht werden, da durch die Schicht ein dauerhaftes Verbinden der
Drehscheibe und der Decklage durch Verkleben unterbunden wird.
[0036] Vorteilhafte Weiterbildungen werden durch die Kombination wenigstens eines der unabhängigen
Ansprüche mit den Merkmalen eines oder mehrerer Unteransprüche erhalten.
[0037] Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen
und der Beschreibung. Die Zeichnung ist ergänzend heranzuziehen. Anhand der Zeichnung
werden Ausführungsbeispiele der Erfindung nachfolgend erläutert. Die Zeichnung ergänzt
die Beschreibung. Es zeigen in schematischer Darstellung:
Figur 1: Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel einer Anzeigevorrichtung ausgeführt
als Parkscheibe,
Figur 2: Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel einer Drehscheibe der Anzeigevorrichtung
nach Figur 1 mit Lagerscheibe und Verbindungen,
Figur 3: einen Querschnitt durch die Anzeigevorrichtung aus Figur 1 gemäß Schnittlinie
III-III, in der eine untere und obere Decklage, die Drehscheibe, die Lagerscheibe,
Klebemittelschichten und Antihaftbeschichtungen veranschaulicht sind, und
Figur 4: Ausführungsbeispiel einer Anzeigevorrichtung mit mehreren Drehscheiben, die
benachbart sind und deren Randstrukturen in einander greifen.
[0038] Es wird darauf hingewiesen, dass die Zeichnung, insbesondere Figur 2 und Figur 3,
nicht maßstabsgetreu ist, um eine bessere Darstellung zu erreichen.
[0039] In den Figuren 1 und 3 ist eine als Parkscheibe ausgeführte Anzeigevorrichtung 10
dargestellt. Die Anzeigevorrichtung 10 weist eine obere Decklage 12 und eine untere
Decklage 14 auf, zwischen denen eine Drehscheibe 16 drehbar gelagert ist. Die beiden
Decklagen 12, 14 haben dieselbe Größe und Kontur und sind deckungsgleich. Bei dem
hier beschriebenen Ausführungsbeispiel sind die beiden Decklagen 12, 14 im Wesentlichen
rechteckförmig konturiert. Zur Bildung einer Aufnahmetasche für die Drehscheibe 16
sind die beiden Decklagen 12, 14 nur im Randbereich der Decklagen durch Klebelinien
miteinander verbunden.
[0040] Die beiden Decklagen 12, 14 können entlang einer Kante, beispielsgemäß der unteren
Kante 13, einstückig ohne Naht- und Fügestelle miteinander verbunden sein. Bei Ausführungsbeispiel
bestehen die beiden Decklagen 12, 14 aus Papier oder Karton und sind aus einem einzigen
Papier- oder Kartonstück hergestellt. Durch Knicken und Übereinanderlegen dieses Papier-
oder Kartonstücks entsteht die untere Kante 13 an der die beiden Decklagen 12, 14
ineinander übergehen.
[0041] Die beiden Außenflächen 17 der Anzeigevorrichtung 10 können mit Symbolen und/oder
Text bedruckt sein. Die als Parkscheibe ausgeführte Anzeigevorrichtung 10 weist beispielsweise
das aufgedruckte Parkzeichen "P" auf.
[0042] Die obere Decklage 12 weist ein Sichtfenster 38 auf, das aus einem Ausschnitt aus
der oberen Decklage 12 besteht und zur Anzeige einer auf der Drehscheibe 16 aufgedruckten
Information dient, beispielsgemäß einer Uhrzeit. Das Sichtfenster 38 hat die Form
eines kreisbogenförmig verlaufenden Ringabschnitts. Der Ringabschnitt verläuft koaxial
zu einer Drehachse D der Drehscheibe 16.
[0043] Die Drehscheibe 16 ist um die Drehachse D zwischen den beiden Decklagen 12, 14 drehbar
gelagert. Die obere Decklage 12 und die untere Decklage 14 weisen eine randseitige
Ausnehmung 40 zum Drehen der Drehscheibe 16 um ihre Drehachse D auf, die einen Teil
eines Randbereichs 46 der Drehscheibe 16 freistellt, der einen Handhabungsabschnitt
41 der Drehscheibe 16 zum Drehen bietet. Der Randbereich 46 der Drehscheibe 16 ist
beispielsgemäß wellenförmig ausgebildet, so dass Eingriffmulden 44 entstehen, die
Fingerkuppenform haben. Die Größe und/oder Form der Eingriffsmulden 44 bzw. die Kontur
des Randbereichs 46 kann entlang der gesamten Drehscheibe 16 regelmäßig sein. Es ist
abweichend hierzu auch möglich, an bestimmten Stellen des Randbereichs 46 einen von
der übrigen regelmäßigen Kontur abweichenden Konturverlauf vorzusehen, beispielsweise
radial tiefere und/oder in Umfangsrichtung breitere Eingriffsmulden 44 vorzusehen.
[0044] Figur 2 zeigt die Drehscheibe 16 mit aufgedruckten Ankunftzeiten und eine Lagerscheibe
18, die aus einem aus der Drehscheibe 16 teilweise freigestellten Abschnitt 20 besteht.
Durch die Freistellung entsteht ein Zwischenbereich 22 zwischen Lagerscheibe 18 und
Drehscheibe 16. Zwischen Drehscheibe 16 und Lagerscheibe 18 befinden sich eine erste
Verbindung 24 und optional eine zweite Verbindung 26, die dazu eingerichtet sind,
beim ersten Drehen zu brechen. Die Verbindungen 24, 26 sind einander diametral entgegengesetzt
angeordnet. Bei einem ersten Drehen der Drehscheibe 16 brechen die Verbindungen 24,
26 und können sich während des weiteren Gebrauchs der Anzeigevorrichtung 10 abnutzen.
Es entsteht eine kreisförmige Lagerausnehmung 42 in der die Lagerscheibe 18 sitzt.
[0045] In der Figur 3 ist ein Profilschnitt durch die Anzeigevorrichtung 10 dargestellt.
Zu erkennen ist, dass die axiale Bewegung der Drehscheibe 16 durch die obere Decklage
12 und die untere Decklage 14, die radiale Bewegung hingegen durch die Lagerscheibe
18 begrenzt ist. Zwischen der Lagerscheibe 18 und der Drehscheibe 16 besteht ein Zwischenbereich
22. Die Lagerscheibe 18 ist mittels oberer Klebeverbindung 28 und unterer Klebeverbindung
30 mit der oberen Decklage 12 und der unteren Decklage 14 vollflächig verbunden. Die
untere Klebeverbindung 30 ist als Klebepad 30 ausgeführt, das sich dadurch auszeichnet,
dass die Abmessung 32, hier der Durchmesser, des kreisrunden Klebepads 30 der der
kreisrunden Lagerscheibe 18 entspricht.
[0046] Die Drehscheibe 16 weist eine erste Antihaftbeschichtung 34 auf einer Seite der Drehscheibe
16 und eine zweite Antihaftbeschichtung 36 auf der anderen Seite der Drehscheibe 16
auf, die kreisförmig sind und daher die Lagerscheibe 18 in Umfangsrichtung vollständig
umschließen. Sie sind jeweils konzentrisch zum Drehscheibenmittelpunkt angeordnet
und bedecken die Drehscheibe 16 teilflächig. Die Antihaftbeschichtung 34, 36 umgibt
die Lagerscheibe 18 insofern unmittelbar, als dass zwischen Antihaftbeschichtung 34,
36 und Lagerscheibe 18 in radialer Richtung kein Bereich der Drehscheibe 16 befindet,
der nicht mit Antihaftbeschichtung 34, 36 bedeckt ist. Die Antihaftbeschichtung 34,
36 kann die Drehscheibe 16 alternativ zu der dargestellten Ausführungsform auch vollflächig
abdecken.
[0047] Die insoweit beschriebene Anzeigevorrichtung 10 wird wie folgt hergestellt:
Zur Herstellung der Anzeigevorrichtung 10 wird durch einen Heraustrennvorgang die
Lagerscheibe 18 aus der Drehscheibe 16 zumindest teilweise herausgetrennt. Der Heraustrennvorgang
kann einen Stanzvorgang, einen Schneidevorgang oder einen sonstigen, zum zumindest
teilweise Heraustrennen der Lagerscheibe 18 geeigneten Vorgang, wie z.B. Laserschneiden,
beinhalten. Durch den Heraustrennvorgang entsteht ein Zwischenbereich 22 zwischen
der Lagerscheibe 18 und der Drehscheibe 16. In dem Ausführungsbeispiel verbleiben
zwischen der Lagerscheibe 18 und der Drehscheibe 16 eine erste Verbindung 24 und eine
zweite Verbindung 26. Ferner erhält der Randbereich 46 durch einen Schneide- oder
Stanzprozess oder einen sonstigen geeigneten Trennprozess eine Struktur, die in dem
vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Wellenstruktur ist. Die Wellentäler stellen
Eingriffmulden 44 dar, die der besseren Bedienung der Drehscheibe 16 dienen. Auf die
Drehscheibe 16 wird dann eine erste Antihaftbeschichtung 34 auf der einen Seite und
eine zweite Antihaftbeschichtung 36 auf der zweiten Seite aufgebracht. Diese Antihaftbeschichtungen
34, 36 sind auf ein Klebemittel insofern abgestimmt, als dass das Klebemittel an der
Antihaftbeschichtung 34, 36 nicht haftet oder zumindest nur so schwach haftet, dass
keine dauerhafte Verbindung zwischen der Drehscheibe 16 und der unteren Decklage 14
oder oberen Decklage 12 ausgebildet werden kann.
[0048] Zum Anzeigen in Zusammenwirkung mit der Drehscheibe 16 und zur axialen Lagerung der
Drehscheibe 16 werden eine obere Decklage 12 und eine untere Decklage 14 hergestellt.
In die obere Decklage 12 wird eine Ausnehmung als Sichtfenster 38 durch eine Schneidevorgang,
einen Stanzvorgang oder einen sonstigen geeigneten Trennvorgang eingebracht. Die obere
Decklage 12 erhält durch einen Trennvorgang eine Ausnehmung 40 zum Drehen, die den
Zugriff auf die Drehscheibe 16 und den Randbereich 46 erleichtert.
[0049] Die insoweit vorbereiteten Decklagen 12, 14 werden mit der Drehscheibe 16 wie folgt
zusammengebracht. Auf die obere und die untere Seite der Lagerscheibe 18 wird zur
Herstellung einer oberen Klebeverbindung 28 und einer unteren Klebeverbindung 30 jeweils
ein Klebemittel aufgebracht. Die Menge des Klebemittels richtet sich nach der Maßgabe,
dass nach dem Zusammenfügen der Lagerscheibe 18 mit der oberen Decklage 12 und der
unteren Decklage 14 die Klebeverbindung zwischen der Lagerscheibe 18 und den Decklagen
12, 14 entweder vollflächig ausgebildet, oder zumindest insoweit ausgebildet ist,
dass die einfache Drehbarkeit der Drehscheibe 16 trotz etwaigen Zwischenrutschens
der Drehscheibe 16 zwischen Lagerscheibe 18 und einer Decklage 12,14 gewährleistet
bleibt.
[0050] Insbesondere beim Zusammenfügen der oberen Decklage 12 und der unteren Decklage 14
mit der Lagerscheibe 18 kann Klebemittel ungewünscht zwischen die Drehscheibe 16 und
z.B. die obere Decklage 12 eingebracht werden. Durch eine geeignete Flächenabdeckung
der Drehscheibe 16 durch die Antihaftbeschichtung 34, 36 ist jedoch der Bereich der
Drehscheibe 16, auf den das Klebemittel insbesondere während des Zusammenfügens ungewünscht
aufgebracht werden kann, z.B. durch Zerfließen eines flüssigen Klebemittels, das schwierig
zu kontrollieren sein kann, mit einer das Haften des Klebers verhindernden oder zumindest
reduzierenden Schicht versehen, wodurch es zu keiner stabilen, ungewünschten Klebeverbindung
zwischen der Drehscheibe 16 und der Decklage 12 kommen kann.
[0051] Beim Aufbringen des Klebemittels oder aber beim Zusammenfügen kann Klebemittel in
den Zwischenbereich 22 ungewünscht eingebracht werden. Ein Verkleben oder ein dauerhaftes
Verbinden der Lagerscheibe 18 und der Drehscheibe 16 durch in den Zwischenbereich
22 eingebrachtes Klebemittel kann aber z.B. durch einen beschränkte Größe des Zwischenbereiches
22 verhindert werden, so dass Klebemittel nicht in einer zur Herstellung einer dauerhaften
Verbindung zwischen Lagerscheibe 18 und Drehscheibe 16 geeigneten Menge in den Zwischenbereich
22 treten kann, oder die Verbindung wird durch die beschränkte Wirkungsfläche für
das Klebemittel innerhalb des Zwischenbereiches 22 verhindert.
[0052] In Figur 4 ist ein Ausführungsbeispiel einer Anzeigevorrichtung 10 mit zwei benachbarten
Drehscheiben 16 a und 16 b dargestellt:
[0053] Die Anzeigevorrichtung weist eine untere Decklage 14 und eine obere Decklage 12 auf.
Die obere Decklage 12 ist in dieser Figur nicht dargestellt, um das Ineinandergreifen
der Zahnstruktur 48 des Randbereichs 46 a in die Zahnstruktur 50 des Randbereichs
46 b in einem Verzahnungsbereich 52 zu zeigen. Die Drehscheiben 16 a, b sind durch
Lagerscheiben 18 a, b um die Drehachsen D1 und D2 drehbar gelagert, die aus aus den
Drehscheiben freigestellten Abschnitten 20 a, b bestehen. Die Lagerscheiben 18 a,
b sitzen in Lagerausnehmungen 42 a, b der Drehscheiben 16 a, b. Auf den oberen und
unteren Seiten der Drehscheiben 16 a, b befinden sich erste Antihaftbeschichtungen
34 a, b und zweite Antihaftbeschichtungen 36 a, b, die das Haften eines Klebemittels
verhindern.
[0054] Über eine Ausnehmung 40 zum Drehen ist der Randbereich 46 a der einen Drehscheibe
16 a zugänglich, dessen Zahnstruktur 48 gleichzeitig Eingriffmulden 44 zur besseren
Drehbarkeit der Drehscheibe 16 a bildet. Wird die Drehscheibe 16 a gedreht, so wird
die Drehscheibe 16 b aufgrund der Verzahnung der Zahnstrukturen 48 und 50 mitgedreht.
[0055] Die erfindungsgemäße Anzeigevorrichtung 10 weist eine Drehscheibe 16 auf, aus der
eine Lagerscheibe 18 zumindest teilweise herausgetrennt ist. Durch die Lagerscheibe
18 wird die Drehscheibe 16 radial drehbar eingerichtet. Durch eine obere Decklage
12 und eine untere Decklage 14 wird die Drehscheibe 16 axial gelagert. Die Lagerscheibe
18 kann eine oder mehrere Verbindungen 24, 26 zur Drehscheibe 16 aufweisen, die dazu
eingerichtet sind, beim ersten Andrehen der Drehscheibe 16 zu brechen. Es kann eine
Klebeverbindung 28, 30 zwischen der Lagerscheibe 18 und der oberen Decklage 12 und
der unteren Decklage 14 bestehen. Um ein Verkleben der Drehscheibe 16 mit einer Decklage
12, 14 zu verhindern, kann die Drehscheibe 16 und/oder die Decklage 12, 14 mit einer
Antihaftbeschichtung 34, 36 beschichtet sein.
Bezugszeichenliste:
10 |
Anzeigevorrichtung |
12 |
Obere Decklage |
13 |
untere Kante |
14 |
Untere Decklage |
16 (a, b) |
Drehscheibe |
17 |
Außenfläche |
18 (a, b) |
Lagerscheibe |
20 (a, b) |
Freigestellter Abschnitt |
22 |
Zwischenbereich |
24 |
Erste Verbindung |
26 |
Zweite Verbindung |
28 |
Obere Klebeverbindung |
30 |
Untere Klebeverbindung/Klebepad |
32 |
Abmessung |
34 (a, b) |
erste Antihaftbeschichtung |
36 (a, b) |
zweite Antihaftbeschichtung |
38 |
Sichtfenster |
40 |
Ausnehmung zum Drehen |
41 |
Handhabungsabschnitt |
42 (a, b) |
Lagerausnehmung |
44 |
Eingriffmulden |
46 (a, b) |
Randbereich |
48, 50 |
Zahnstruktur |
52 |
Verzahnungsbereich |
D, D1, D2 |
Drehachse |
1. Anzeigevorrichtung (10) mit einer zwischen einer oberen Decklage (12) und einer unteren
Decklage (14) gelagerten Drehscheibe (16 (a, b)) und mit einer zur Drehlagerung der
Drehscheibe (16 (a, b)) vorgesehenen Lagerscheibe (18 (a, b)), die aus einem aus der
Drehscheibe (16 (a, b)) zumindest teilweise freigestellten Abschnitt (20 (a, b)) besteht.
2. Anzeigevorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Drehscheibe (16 (a, b)) und der Lagerscheibe (18 (a, b)) wenigstens
eine Verbindung (24, 26) vorhanden ist, die dazu eingerichtet ist, bei einer ersten
Drehung der Drehscheibe (16 (a, b)) zu brechen oder zu reißen.
3. Anzeigevorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerscheibe (18 (a, b)) mittels stoffschlüssiger Verbindung (28, 30) mit der
oberen Decklage (12) und/oder der unteren Decklage (14) verbunden ist.
4. Anzeigevorrichtung (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebeverbindung (30) mit mindestens einem vorzugsweise doppelseitig klebenden
Klebepad (30) hergestellt wird.
5. Anzeigevorrichtung (10) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abmessung (32) der Klebeverbindung (28, 30) der Abmessung des Lagerzapfes (18
(a, b)) entspricht.
6. Anzeigevorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehscheibe (16 (a, b)) und/oder eine Decklage (12, 14) eine Antihaftbeschichtung
(34 (a, b), 36 (a, b)) aufweist, an der das Klebemittel der Klebeverbindung (28, 30)
nicht haftet.
7. Anzeigevorrichtung (10) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Antihaftbeschichtung (34 (a, b), 36 (a, b)) die Lagerscheibe (18 (a, b)) in Umfangsrichtung
vollständig umschließt.
8. Anzeigevorrichtung (10) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Antihaftbeschichtung (34 (a, b), 36 (a, b)) die Lagerscheibe (18 (a, b)) unmittelbar
umgibt.
9. Anzeigevorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Decklage (12, 14) ein Sichtfenster (38) zum Anzeigen von auf der Drehscheibe
(16 (a, b)) angeordneten Informationen aufweist.
10. Anzeigevorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Decklage (12, 14) eine Ausnehmung (40) zum Drehen der Drehscheibe (16 (a, b))
aufweist.
11. Anzeigevorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehscheibe (16 (a, b)) Eingriffmulden (44) aufweist, mit einer Muldenform, die
vorzugsweise einer Fingerkuppenform entspricht.
12. Anzeigevorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Material der Drehscheibe (16 (a, b)) und/oder einer Decklage (12, 14) einseitig
und/oder beidseitig gestrichenes Papier oder Karton ist.
13. Verfahren zur Herstellung einer Anzeigevorrichtung (10) mit drehbar gelagerter Drehscheibe
(16 (a, b)), mit einer oberen Decklage (12) und einer unteren Decklage (14) und einer
Lagerscheibe (18 (a, b)), die aus der Drehscheibe (16 (a, b)) zumindest teilweise
herausgetrennt wird und an der oberen Decklage (12) und/oder der unteren Decklage
(14) befestigt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet dass das Befestigen der Lagerscheibe (18 (a, b)) an der oberen und unteren Decklage (12,
14) durch eine stoffschlüssige Verbindung erfolgt.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet dass auf die Drehscheibe (16 (a, b)) und/oder eine Decklage (12, 14) eine Antihaftbeschichtung
(34 (a, b), 36 (a, b)) aufgebracht wird, an der das Klebemittel der Klebeverbindung
(28, 30) nicht haftet.