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EP 2 662 850 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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13.11.2013 Patentblatt 2013/46 |
(22) |
Anmeldetag: 11.05.2013 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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BA ME |
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Priorität: |
11.05.2012 DE 202012101755 U
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(71) |
Anmelder: VGS Verwaltungsgesellschaft Süd mbH |
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01277 Dresden (DE) |
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Erfinder: |
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- Bachmann, Anke
01277 Dresden (DE)
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Vertreter: Weissfloh, Ingo et al |
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Ilberg - Weissfloh
Patentanwälte
Prellerstrasse 26 01309 Dresden 01309 Dresden (DE) |
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Leuchtmitteloptimierter Leuchtkörper |
(57) Beim erfindungsgemäßen leuchtmitteloptimierten Leuchtkörper sind die Leuchtdioden
als Multichip-Leuchtdioden (1) mit jeweils unabhängig betreibbaren Leuchtdioden-Chips
(2) ausgebildet und lassen sich seriell und/oder parallel miteinander verschalten. Das Anwendungsgebiet liegt in der Herstellung beleuchteter Werbeanlagen.
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[0001] Bisher werden für Leuchtkörper Leuchtdioden in Form von Singlechip-Leuchtdioden verwendet.
Zum Erreichen einer bestimmten Ausleuchtung des Leuchtkörpers sowie einer bestimmten
Helligkeit werden eine große Anzahl von diesen Leuchtdioden benötigt. Hierdurch entstehen
bei der Produktion hohe Kosten. Jede einzelne dieser Leuchtdiode birgt jedoch ein
hohes Ausfallrisiko durch Alterung und unsachgemäße Verarbeitung. Hinsichtlich der
Alterung kommt hinzu, dass je nach Betriebsweise ein Nachregeln der Helligkeit durch
Stromerhöhung nicht oder nur bedingt möglich ist. Es kommt zu frühzeitigen Austausch
der Leuchtdioden und somit zu hohen Wartungs- bzw. Folgekosten. Zudem haben Singlechip-Leuchtdioden
den Nachteil, dass diese zum Erreichen der gewünschten Helligkeit aufgrund der notwendigen
elektrischen Parameter in einem thermischen Grenzbereich betrieben werden. Da verarbeitungsbedingt
die Verlustenergie nicht oder nur unzureichend aus dem Leuchtkörper geleitet werden
kann und je Einsatzgebiet die Umgebungsbedingungen einen Wärmetransport nicht begünstigen,
ihn sogar behindern, kommt es zu einer frühzeitigen Alterung der Singlechip-Leuchtdioden
und dementsprechend zu Ausfällen oder zu Helligkeitsverlusten.
[0002] Aus der
DE 102 12 733 sind bereits ein Verfahren zur Herstellung von Leuchtkörpern und ein Leuchtkörper
mit SMD-Leuchtdioden als Lichtquelle bekannt. Hierbei werden durch dass Verfahren
in den zu bildenden Leuchtkörper Nuten zur Aufnahme der Leuchtdioden und der elektrischen
Verkabelung eingebracht und mit den Leuchtdioden bestückt, elektrisch verbunden und
mit einem Kunstharz vergossen. Die Nuten sind an die jeweiligen Leuchtdioden und Verkabelungen
angepasst. Hierbei kommen insbesondere Singlechip-Leuchtdioden zum Einsatz.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Leuchtkörper zu schaffen, wobei der Leuchtkörper
dahingehend optimiert ist, dass die insbesondere thermischen Nachteile herkömmlicher
Singlechip-Leuchtdioden beseitigt werden und hierdurch eine energieeffizienterer Betrieb
und eine Reduzierung der thermischen Beanspruchung der Leuchtmittel erreicht werden
und dadurch eine materialeffizientere und Kosteneffizientere Herstellung und Wartung
möglich wird.
[0004] Mit der Erfindung wird im angegebenen Anwendungsfall erreicht, dass ein Leuchtkörper
geschaffen wird, wobei ausgehend von bekannten Aufbauten die Leuchtmittel nunmehr
leuchtmitteloptimiert als Multichip-Leuchtdioden mit jeweils individuell bedarfsgerecht
betreibbaren Leuchtdioden-Chips ausgebildet sind. Die jeweiligen Leuchtdioden-Chips
der Multichip-Leuchtdioden lassen sich, gegebenenfalls auch übergreifend, seriell
und/oder parallel miteinander verschalten. Über zentrale elektrische Verbindungsdrähte
oder Verbindungsschienen sind die Leuchtdioden-Chips mit der Energieversorgung elektrisch
verbunden. Durch den Einsatz dieser Multichip-Leuchtdioden können Leuchtkörper mit
deutlich weniger Leuchtdioden ausgestattet werden. Zudem erlaubt dieser Aufbau einen
Betrieb mit einer deutlich geringeren Leistungsaufnahme, wodurch die auftretenden,
insbesondere thermischen Verluste minimiert werden und der Energiebedarf bei gleichbleibender
Helligkeit reduziert wird. Zudem wird die Produktion kostengünstiger. Die Benutzung
der Multichip-Leuchtdioden erlaubt eine individuelle Anpassung der Leuchtintensität.
Mit einer Anpassung der elektrischen Parameter wird weiterhin die Haltbarkeit der
Leuchtdioden erhöht.
[0005] Vorteilhafte Gestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 5 angegeben.
[0006] Bei der Weiterbildung nach Anspruch 2 sind die Leuchtdioden-Chips der Multichip-Leuchtdioden
so verschalten, dass der Betrieb der Leuchtdiodenanordnung an der Energieversorgung
auch ohne zusätzliche den Stromfluss begrenzenden Widerstände direkt möglich ist.
Hierdurch werden Bauelemente eingespart und somit Kosten vermieden. Der Einfluss dieser
Bauelemente hinsichtlich eines erhöhten Fehlerpotentials wird verringert.
[0007] Die Weiterbildung nach Anspruch 3 beschreibt Verbindungsvarianten mit denen die Leuchtdioden-Chips
der Multichip-Leuchtdioden untereinander und mit den Verbindungsdrähten oder Verbindungsschienen
sowie mit der Energieversorgung elektrisch verbunden werden indem Leitklebverbindungen,
Lötverbindungen oder Schlitzklemmverbindungen zu Einsatz kommen. Je nach Verbindungsstelle
lassen sich durch eine Schlitzklemmverbindung negative Einflüsse, etwa die thermische
Zerstörung vermeiden. Zudem lassen sich beim Einsatz der Leitklebverbindung auch gegebenenfalls
notwenige Widerstandsanordnungen nachbilden.
[0008] Nach Anspruch 4 sind mehrere Grundmaterialen wie Acrylglas, PETG, ABS, PVC und Glas
sowie deren Kombinationen möglich. Hierdurch lassen sich die Multichip-Leuchtdioden
besonders effektreich einsetzen. Der leuchtmitteloptimierte Einsatz der Leuchtdioden
wird begünstigt.
[0009] Nach Anspruch 5 ist die Energieversorgung eine regelbare Konstantstromquelle und/oder
eine regelbare Spannungsquelle. Hierdurch lassen sich durch die Anpassung der elektrischen
Parameter die Haltbarkeit wie die Alterungserscheinungen beeinflussen und kompensieren.
Durch eine resultierende Laufzeiterhöhung werden Kosten und Rohstoffe eingespart.
[0010] Die Zeichnung zeigt eine serielle Verschaltung von drei Leuchtdioden-Chips einer
Multichip-Leuchtdiode mit Vorwiderstand und mit Energieversorgung.
[0011] Anhand der Figur 1 soll ein Ausführungsbeispiel nun näher beschrieben werden. Die
Multichip-Leuchtdiode 1 ist so gestaltet, dass die drei einzelnen Leuchtdioden-Chips
2 zueinander in Reihe geschalten sind. Mit einem Vorwiderstand 4 wird die zulässige
Spannung der Multichip-Leuchtdiode 1 mit den Leuchtdioden-Chips 2 dann an die Sekundärspannung
der Energieversorgung 5 angepasst. Die Verschaltung erfolgt mittels Schlitzklemmverbindungen
an Verbindungsdrähten 3. Möglich ist auch der Betrieb ohne Vorwiderstand dann wird
der benötigte Strom bzw. die benötigte Spannung durch eine Konstantstromquelle bereitgestellt.
[0012] Bisher kommen Singlechip-Leuchtdioden bei einer Betriebsspannung von 5 V zum Einsatz.
Beim Einsatz von Multichip-Leuchtdioden 1 mit drei Leuchtdioden-Chips 2 reduziert
sich der Bedarf bei gleicher auszuleuchtender Fläche. So werden etwa nur halb so viele
Multichip-Leuchtdioden 1 benötigt wie Singlechip-Leuchtdioden. Die Betriebsspannung
beträgt hierbei 12 V. Der Vorteil einer Betriebsspannung von 12 V ist, dass zum Erreichen
der gleichen Leistung hierbei nur ein vergleichsweise geringer Strom fließt. Somit
minimiert sich auch die thermische Belastung. Eine geringe Wärmeentwicklung an den
Leuchtdioden-Chips 2 wirkt sich positiv auf die Haltbarkeit und die Lebensdauer der
Multichip-Leuchtdioden 1 aus.
[0013] Beim Betrieb der Multichip-Leuchtdioden 1 mit drei darauf angeordneten Leuchtdioden-Chips
2 bei einem Strom von beispielsweise 15 mA erhöht sich die Haltbarkeit der Leuchtdioden
deutlich, da Verlustleistung minimiert wird. Der Anwender hat somit die Möglichkeit
durch Regeln des Betriebsstromes die Helligkeit an die Umgebungsbedingungen oder an
die fortschreitende Alterung anzupassen, indem der Betriebsstrom auf 10 mA gesenkt
oder auf 20 mA erhöht wird. Somit lässt sich die jeweilig zu beleuchtende Fläche oder
zu beleuchtende Bereich mit gleicher Helligkeit betreiben. Die Gesamtlebenszeit der
Beleuchtungs- oder Werbeanlage erhöht sich. Bei dieser genannten Schaltungsvariante
kommt zudem ein Vorwiederstand 4 zur jeweiligen Multichip-Leuchtdiode 1 zum Einsatz.
[0014] Eine weitere Ausführung ist, dass vier Leuchtdioden-Chips 2 in Reihe geschaltet zum
Einsatz kommen. Ein entsprechender Schaltungsaufbau mit einer solchen Multichip-Leuchtdiode
1 besitzt den Vorteil, dass kein Vorwiderstand 4 benötigt wird und diese Multichip-Leuchtdiode
1 direkt an die Energieversorgung 5 mit einer Betriebsspannung von 12 V geschaltet
wird.
[0015] Die Schaltungsanordnungen mit drei oder vier Leuchtdioden-Chips 2 auf einer Multichip-Leuchtdiode
1 lassen sind als Kette anordnen, wobei die Kette aus zwei die Versorgungsspannung
führenden Verbindungsdrähten 3 gebildet wird und jeweils die Multichip-Leuchtdioden
1 an die beiden Verbindungsdrähten 3 angeschlossen werden und die Multichip-Leuchtdiode
1 jeweils parallel geschaltet sind.
[0016] Zusammenstellung der Bezugszeichen
1 |
- |
Multichip-Leuchtdiode |
2 |
- |
Leuchtdioden-Chip |
3 |
- |
Verbindungsdraht, Verbindungsschiene |
4 |
- |
Vorwiderstand |
5 |
- |
Energieversorgung |
1. Leuchtmitteloptimierter Leuchtkörper bestehend aus einem zumindest transluzenten Grundmaterial
mit Nuten für die Aufnahme von Leuchtdioden als Lichtquelle und für die Aufnahme von
die Leuchtdioden elektrisch verbindende und elektrisch versorgende Verbindungsdrähte
oder Verbindungsschienen, wobei die Nuten mit einem Kunstharz vergossen sind und die
Leuchtdioden mittels der Verbindungsdrähte oder Verbindungsschienen mit einer Energieversorgung
verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Leuchtdioden als Multichip-Leuchtdioden (1) mit jeweils unabhängig betreibbaren
Leuchtdioden-Chips (2) ausgebildet sind, wobei die jeweiligen Leuchtdioden-Chips (2)
mindestens einer Multichip-Leuchtdiode (1) seriell und/oder parallel miteinander verschaltet
sind und die Multichip-Leuchtdioden (1) mit den Leuchtdioden-Chips (2) jeweils über
zentrale elektrische Verbindungsdrähte (3) oder Verbindungsschienen (3) mit der Energieversorgung
(5) elektrisch verbunden sind.
2. Leuchtkörper nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Leuchtdioden-Chips (2) der Multichip-Leuchtdioden (1) mit oder ohne Vorwiderstand
(4) an die zentralen elektrischen Verbindungsdrähte (3), Verbindungsschienen (3) und/&oder
die Energieversorgung (5) elektrisch angeschlossen sind.
3. Leuchtkörper nach Anspruch 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Leuchtdioden-Chips (2) der Multichip-Leuchtdioden (1) untereinander und/oder
mit den Verbindungsdrähte (3) oder Verbindungsschienen (3) mittels einer Leitklebverbindung,
Lötverbindung oder einer Schlitzklemmverbindung miteinander verschaltet sind.
4. Leuchtkörper nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Grundmaterial aus Acrylglas, PETG, ABS, PVC und/oder Glas besteht.
5. Leuchtkörper nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Energieversorgung (5) eine regelbare Konstantstromquelle und/oder eine regelbare
Spannungsquelle ist.

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