[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verarbeitung von Empfangssignalen in einer
Phased-Array Antenne gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie eine Phased-Array
Antenne gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 3.
STAND DER TECHNIK
[0003] In Fig. 1 ist schematisch der Aufbau einer N-kanaligen Phased-Array Antenne mit digitaler
Strahlformung dargestellt. Durch die in 5 dargestellte Verwendung mehrerer Empfangskanäle
wird eine Richtwirkung in der Umgebung des Radargeräts erzielt. Unter idealen Bedingungen
vergrößert sich der Dynamikbereich gegenüber einem Einzelempfänger-System um den Faktor
10log
10(N) dB, wobei N die Anzahl der verwendeten Kanäle und n den Laufindex für den n-ten
Kanal ausdrückt. Am Beispiel einer linearen Phased-Array Antenne 1 mit Antennenabstand
d=λ/2 (λ: Über die Lichtgeschwindigkeit c mit der verwendeten Trägerfrequenz f
c verknüpfte Wellenlänge, entsprechend λ=c/f
c) wird die weitere Verarbeitung beschrieben. Die von den Antennen-Elementen E
1,...,E
N zur Verfügung gestellten Hochfrequenzsignale X
1,...,X
N werden den analogen Empfängerstufen ARX
1,... ,ARX
N zugeführt. In der vollständigen analogen Empfängereinheit 2 werden die Hochfrequenzsignale
X
1,...,X
N auf eine niedrigere Zwischenfrequenz U
1,...,U
N umgesetzt. Hierzu wird ein Mischsignal BO aus dem Block zentraler Basisoszillator
6 der analogen Empfängereinheit 2 zugeführt. Die interne Verteilung des zentralen
BO erfolgt an jede analoge Empfängerstufe ARX
1,... ,ARX
N. Die durch den Mischprozess von X
1,...,X
N mit den aus BO abgeleiteten Oszillatorsignalen erzeugten Zwischenfrequenzsignale
U
1,...,U
n werden anschließend der digitalen Empfängereinheit 3 zugeführt. Dort werden zunächst
die analogen Signale mit den Analog-zu-Digital-Wandlern ADC
1,...,ADC
N in digitale Signale umgesetzt. In der nachgeschalteten digitalen Vorverarbeitungseinheit
PP
1,...,PP
N werden die komplexen Basisbandsignale IQ
1,...,IQ
N erzeugt. Ein komplexes Basisbandsignal IQ
n setzt sich vektoriell zusammen aus einem Realteil Re{IQ
n} und Imaginärteil Im{IQ
n}. Die Verarbeitungseinheit Digitale Strahlformung 4 ist Teil eines Signalprozessors
und verwendet alle von den N Einzelkanälen zur Verfügung gestellten Signale IQ
1,...,IQ
N, um eine Anzahl J Beams B
1,...,B
J zu formen. Für die Anzahl an Beams gilt im Regelfall: J<N. Diese Beams bieten einen
richtungsabhängigen Zugriff auf Entfernungs- und Geschwindigkeitsinformationen. Das
Konzept wird unabhängig von der gewählten Modulationsart erläutert.
[0004] Wie für lineare Phased-Arrays theoretisch bekannt, erzeugt eine einfallende Signalwelle
jeweils im n-ten Kanal eine richtungsabhängige Phasenverschiebung (ϕ
n=n*2*π*f
c*d/c*sin(Θ), wobei f
c die Trägerfrequenz, d den Antennenabstand und Θ den Einfallswinkel darstellt. Zur
weiteren Darstellung wird Fig. 2. mit dem Empfangskanal 7 anhand des Laufindex n=1
herangezogen.
[0005] Das vom lokalen LO
1 zur Verfügung gestellte Signal LO
1 wird aus dem zentralen Basisoszillator BO (Bezugszeichen 6) in Fig. 1. abgeleitet.
Der zentrale Basisoszillator 6 stellt jedem Empfangselement ein lokales LO-Signal
identischer Frequenz zur Verfügung. Durch Multiplikation von LO
1 und dem phasenverschobenen X
1 wird das Zwischenfrequenzsignal U
1 erzeugt. Die Digitalisierung des wert- und zeitkontinuierlichen Signals U
1 in das Signal D
1 erfolgt im Analog-Digital-Wandler (ADC
1). Die Generierung des komplexen Basisbandsignals Re{IQ
1}+j*Im{IQ
1} erfolgt in der Vorverarbeitungseinheit PP1. ADC
1 und PP
1 bilden im Verbund definitionsgemäß einen digitalen Einzelempfänger 10. Im Folgenden
wird die Verarbeitungsarbeit Digitale Strahlformung 4 aus Fig .1 näher erläutert.
Die richtungsabhängigen Phasenverschiebungen ϕ
1-ϕ
N bleiben bei der Umsetzung der Signale X
1,...,X
N nach IQ
1,...,IQ
N erhalten und können in den Mischereinheiten P
1,...,P
N in 4 jeweils invers angewendet werden. Die Multiplikation der komplexen Signale IQ
1∼IQ
N mit inversen Drehzeigern R
n=exp(-j*n*2*π*f
c *d/c*sin(Θ)) erzeugt eine inverse Phasenverschiebung von ϕ
inv,n=ϕ
n im jeweils n-ten Kanal und ermöglicht eine kohärente Addition (konstruktive Überlagerung)
aller Empfangssignale in der nachgeschalteten Summiereinheit 12. Die erzeugten Ausgangssignale
B
1-B
J werden einer nachfolgenden Prozessoreinheit (Radar-Prozessor) zugeführt.
[0006] Die Gesamtheit aller angewendeten inversen Phasenverschiebungen lässt sich somit
in einem Vektor Φ
inv=[ϕ
inv,2 ϕ
inv,3 ϕ
inv,4 ϕ
inv,
5 ... ϕ
inv,N] und damit einem Zeigervektor R=A
taper*exp(jΦ
inv) ausdrücken, der durch Multiplikation den Mischereinheiten P
1∼P
n beaufschlagt wird. Wird keine Amplitudenwichtung vorgesehen (A
taper=[11 ... 1] mit A
taper∈
1xN) ergibt sich ein Richtdiagramm nach G(Θ)=10log
10(sin
2(N*π*d/λ*sin(Θ-Θ
0))/ (N
2*sin
2(π*d/λ*sin(Θ-Θ
0)))), wobei Θ
0 den tatsächlichen Einfallswinkel der elektromagnetischen Welle und Θ die eingestellte
Vorzugsrichtung der digitalen Strahlformung.
[0007] Herkömmliche Verfahren weisen einen Nachteil bezüglich dem nutzbaren störungsfreien
Dynamikbereich auf. Bei Anwendung von Strahlformung erfahren Verzerrungsprodukte (HD
2, HD
3 ...HD
i = Harmonic Distortion, in nichtlinearen Systemen erzeugte Störsignale bei Vielfachen
i der Signalfrequenz) einen dem Nutzsignal entsprechende inverse Phasenverschiebung.
Die den Verzerrungsprodukten zugeordneten Phasen weisen einen vom Vektor Φ
inv abweichenden Faktor Ψ auf, z. B. Ψ=2 für HD2. Dies führt in Abhängigkeit der Blickwinkel
Θ zu zu einer teildestruktiven bzw. konstruktiven Überlagerung dieser Verzerrungsprodukte.
[0008] Nachteil bei einer Signalverarbeitung gemäß dem Stand der Technik ist folglich, dass
es bei der Addition zwar zu einer konstruktiven Interferenz des Eingangssignals kommt,
bei den Verzerrungsprodukten allerdings neben einer teildestruktiven Interferenz ebenfalls
zu einer konstruktiveri Interferenz bei dem Blickwinkel Θ=0
° und größeren Winkeln gemäß den Nullstellen in der Funktion P(Θ)=10log
10(sin
2(Ψ*N*π*d/λ*sin(Θ-Θ
0))/ (N
2*Sin
2(Ψ*π*d/λ*sin(Θ-Θ
0)))). Dadurch wird zwangsläufig der störungsfreie Dynamikbereich (=spurios-free dynamic
range, SFDR), welcher in diesem Fall das Verhältnis aus dem leistungsmäßigen Betrag
der größten Harmonischen zum leistungsmäßigen Betrag des Empfangssignals (Fundamentale)
darstellt, verschlechtert. Die von der digitalen Strahlformung erwartete Dynamikbereichsvergrößerung
10log
10(N) dB kann somit nicht garantiert werden, da Verzerrungsprodukte nicht bei allen
Blickwinkeln Θ von Kanal zu Kanal dekorreliert sind und somit in gleicher Weise wie
das Nutzsignal aufaddiert werden.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, bei welchem im Empfänger auftretende
Harmonische durch das gewählte Signalverarbeitungskonzept unterdrückt werden und der
störungsfreie dynamische Bereich über allen Blickwinkeln Θ verbessert wird. Eine weitere
Aufgabe besteht darin, eine entsprechende Antenne zu schaffen.
[0010] Die Aufgaben werden mit dem Verfahren gemäß den Merkmalen der geltenden Patentanspruchs
1 sowie der Vorrichtung gemäß Patentanspruch 3 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
[0011] Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden im
Weiteren anhand von Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch der Aufbau einer N-kanaligen Phased-Array Antenne mit digitaler Strahlformung,
- Fig. 2
- schematisch der Aufbau einer N-kanaligen Phased-Array Antenne mit digitaler Strahlformung
und richtungsabhängigen Phasenverschiebungen,
- Fig. 3
- schematisch der erfindungsgemäße Aufbau einer N-kanaligen Phased-Array Antenne mit
digitaler Strahlformung inklusive der Dekorrelationseinheiten,
- Fig. 4
- beispielhafte erfindungsgemäße Phasenbelegung im Empfangsteil
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung eines beispielhaften Frontends, des Mischers und des
Oszillators einer Phased-Array Antenne gemäß Fig.1.
[0012] Fig. 3 zeigt schematisch den erfindungsgemäßen Aufbau einer N-kanaligen Phased-Array
Antenne mit digitaler Strahlformung inklusive der Dekorrelationseinheiten 8,9. Gemäß
der Erfindung werden Empfangssignale X
1,...,X
N in einer Phased-Array Antenne mit einer Mehrzahl von Empfangselementen E
1,...,E
N mit jeweils einem zugeordneten Empfangspfad verarbeitet, wobei in jedem Empfangspfad
ein analoges Zwischenfrequenzsignal U
1,...,U
N durch Mischung des Empfangssignals X
1,...,X
N mit einem Oszillatorsignal LO
1,...,LO
N erzeugt und anschließend durch Digitalisierung und evtl. digitaler Mischung in ein
komplexes Basisband-Signal IQ
1,...,IQ
N überführt wird, wobei in jedem Empfangspfad auf das komplexe Basisband-Signal IQ
1,...,IQ
N eine der Empfangsrichtung der Antenne entsprechende Phasenverschiebung angewendet
wird. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass bei erstmaliger Durchführung des
Verfahrens jedem Empfangselement der Phased-Array Antenne genau ein individueller
aus einem Phasenbereich von -π bis :+π normalverteiler Phasenwert ϕ
r,1,..,ϕ
r,N innerhalb der ersten Dekorrelationseinheit 8 einmalig und dauerhaft zugewiesen wird,
dass dem Oszillatorsignal diese normalverteilten Phasenwerte <ϕ
r,1,..,ϕ
r,N aufaddiert werden und dass innerhalb der zweiten Dekorrelationseinheit 9 in jedem
Empfangspfad auf das komplexe Basisband-Signal IQ
1,...,IQ
N eine der Empfangsrichtung der Antenne entsprechende Phasenverschiebung ϕ
rx,1,..,ϕ
rx,N in welcher die normalverteilten Phasenwerte ϕ
r,1,.. ,ϕ
r,N berücksichtigt sind, invers angewendet wird.
[0013] Die erste Dekorrelationseinheit 8 und die zweite Dekorrelationseinheit 9 unterscheiden
sich dadurch, dass die erste Dekorrelationseinheit 8 eine gezielt hinzugefügte kanalabhängige
Phasenverschiebung im analogen Teil des Empfängers appliziert, wohingegen die zweite
Dekorrelationseinheit 9 die hinzugefügte kanalabhängige Phasenverschiebung im digitalen
Teil des Empfängers invers appliziert und damit rückgängig macht. Die eingeführten
Blöcke RX
1,...,RX
2 bezeichnen jeweils den Verbund von ADC und PP in jedem Kanal (siehe auch Fig 1.).
[0014] Bei der Anwendung der Phasenverschiebung ϕ
rx,1,..,ϕ
rx,N auf das komplexe Basisband-Signal IQ
1,...,IQ
N kann zusätzlich eine Amplitudenwichtung durchgeführt werden, die Anwendung einer
Wichtungsfunktion berührt den Gegenstand dieser Erfindung nicht.
[0015] Der der Erfindung zugrundeliegende digitalseitig applizierte Phasenvektor in der
zweiten Dekorrelationseinheit 9 lässt sich somit ausdrücken als Φ
dekorr=Φ
inv+Φ
rx, wobei Φ
rx=[ϕ
rx,1 ϕ
rx,2 ϕ
rx,3 ... ϕ
rx,N] den additiven, einem normalverteilten Zufallsprozess entnommenen, und bereits in
der ersten Dekorrelationseinheit 8 analogseitig applizierten Datensatz von Phasenwerten
darstellt, welche zwischen +/- π liegen. Der analogseitig applizierte Phasenvektor
in der ersten Dekorrelationseinheit 8 entspricht dem Phasenvektor in der zweiten Dekorrelationseinheit
9 mit umgekehrtem Vorzeichen gemäß Φ
r=-Φ
rx. Weiterhin ist Φ
inv der eigentlichen Strahlformung zuzuordnen und in den bereits in Fig 2. beschriebenen
komplexen Drehzeigern R
1∼R
N enthalten. Φ
rx enthält die zusätzlich eingebrachten Phasenwerte. Die in Vektorform digitalseitig
applizierte Phasenverschiebung lässt sich somit ausdrücken als Multiplikation mit
dem Signalvektor R
dekorr= exp(j(Φ
inv+Φ
rx))= exp(jΦ
dekorr) mit den Einzelzeigern [R
dekorr,1 R
dekorr,
2 ...R
dekorr,N]. Analogseitig werden gleichermaßen Phasenverschiebungen über den Vektor Φ
r=[ϕ
r,
1 ϕ
r,2 ϕ
r,3 ...ϕ
r,N] den Mischersignalen LO
1-LO
N beaufschlagt. Die Mischersignale mit eingebrachten Phasenverschiebungen ϕ
r,1,...,ϕ
r,N werden im Signalvektor LO
dekorr=[ LO
dekorr,1 LO
dekorr,2 ... LO
dekorr,N] zusammengefasst.
[0016] Die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion des Φ
rx zugrundeliegenden Zufallsprozesses lässt sich ausdrücken als f(x)=1/(σ*sqrt(2*π)*exp(-0.5*(((x-µ)/
σ)
2), wobei µ den Erwartungswert und σ die Standardabweichung repräsentiert. Die Multiplikation
der komplexen Basisband-Signale IQ
1,...,IQ
N mit dem komplexen R
dekorr führt damit um einen zur korrekten Strahlformung aufgrund Φ
inv =-Φ, wobei Φ=[ϕ
1 ϕ
2 ϕ
3 ... ϕ
N] die richtungsabhängigen Phasenverschiebungen ϕ
n gemäß Fig 2. beinhaltet, und zum anderen zur Dekorrelation der Harmonischen und damit
zu einem SFDR-Gewinn über allen Blickwinkeln Θ aufgrund der inversen Beziehung der
gezielt eingebrachten Phasenverschiebungen Φ
rx=-Φ
r.
[0017] Eine beispielhafte Vektorbelegung für Φ
inv und Φ
rx für einen Blickwinkel in rad von Θ=30°, d=λ/2 und N=100 ist in Fig. 4 dargestellt.
Die bis hierhin verwendeten Vektor- und Signalbezeichnungen werden zur Klarstellung
noch einmal zusammengefasst und erläutert.
- Φ
- richtungsabhängig auftretenden Phasenverschiebungen, analogseitig, wobei Φ=[ϕ1 ϕ2 ϕ3 ...ϕN] mit ϕn=n*2*n*π*fc*sin(Θ) im n-ten Kanal.
- Φinv
- inverse Phasenverschiebungen für korrekte Strahlformung, digitalseitig, wobei Φinv=[ϕinv,2 ϕinv,3 ... ϕinv,N]=-Φ.
- Φr
- normalverteilte Phasenverschiebungen, gezielt analogseitig appliziert in der ersten
Dekorrelationseinheit 8 wobei Φr =[ϕr,1 ϕr,2 ϕr,3 ... ϕr,N] mit entnommenen Einzelwerten aus f(x)=1/σ*sqrt(2*π)*exp(-0.5*(((x-µ)/σ)2).
- Φrx
- normalverteilte Phasenverschiebungen, gezielt digitalseitig appliziert in der zweiten
Dekorrelationseinheit 9, wobei Φrx =[ϕrx,1 ϕrx,2 ϕrx,3 ...ϕrx,N]=-Φr.
- Φdekorr
- effektiv angewandte Phasenverschiebungen wobei Φdekorr=Φinv+Φrx.
- R
- Zeigervektor exp(jΦinv), digitalseitig appliziert, sorgt für korrekte Strahlformung.
- Rdekorr
- Zeigervektor exp(jΦdekorr), digitalseitig appliziert, sorgt für korrekte Strahlformung und Dekorrelation von
Harmonischen.
- LO
- Signalvektor für analogseitige Mischersignale.
- LOdekorr
- Signalvektor für analogseitige Mischersignale mit Phasenterm exp(jΦr).
[0018] Die erfindungsgemäße Phased-Array Antenne umfasst eine Mehrzahl von Empfangselementen
E
1,...,E
N , N Lokaloszillatoren, welche z.B. mit einem Basisoszillator verbunden sein können,
zur Erzeugung der Oszillatorsignale, Mischer zur Mischung der Oszillatorsignale LO
1,...,LO
N mit entsprechend von den Empfangselementen E
1,...,E
N empfangenen Empfangssignalen, Analog-Digital-Wandlerschaltungen und einen Signalprozessor,
wobei jedem Empfangselement E
1,...,E
N ein Mischer LO
1,...,LO
N zugeordnet ist. Die erfindungsgemäße Phased-Array Antenne zeichnet sich in einem
Ausführungsbeispiel dadurch aus, dass der Oszillator LO
1,...,LO
N mit jedem Mischer LO
1,...,LO
N über Signalleitungen verbunden ist, wobei jeder Signalleitung eine gezielte additive
Längenabweichung zugeordnet wird, deren Länge selbst normalverteilt ist.
[0019] Eine Phased-Array Antenne gemäß der Erfindung kann somit derart aufgebaut sein, dass
entweder jeder Signalleitung eine gezielte additive Längenabweichung zugeordnet wird,
deren Länge selbst normalverteilt ist, oder jeder Oszillator erhält eine gezielte
additive Phasenverschiebung, deren Wert ebenfalls normalverteilt ist.
[0020] De Längen der einzelnen Signalleitungen können aus einer Normalverteilung eines Phasenbereiches
von -π bis + π bei vorgegebener Trägerfrequenz des Empfangssignals abgeleitet werden.
[0021] Der Zusammenhang zwischen den Längen der Signalleitungen und den erzeugten Phasenverschiebungen
ist über I=Φ
dekorr/(2*π)*λ gegeben. Dabei gilt λ=c
0/(f
c*r), wobei f
c die Trägerfrequenz und n die Brechzahl des Mediums darstellt. Am Beispiel von f
c=5 GHz, n=1 und λ = 6cm entspricht eine Leitungslängenabweichung von +/- 3 cm dem
geforderten Phasenintervall von +/- π.
[0022] Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung eines beispielhaften Frontends einer Phased-Array
Antenne mit 4 Empfangselementen E1, E2, E3, E4. Jedes Empfangselement E1, E2, E3,
E4 ist jeweils ein Kanal K1, K2, K3, K4 zugeordnet. In jedem Kanal K1, K2, K3, K4
ist jeweils ein Mischer M1, M2, M3, M4 vorhanden, welcher mit einem gemeinsamen Oszillator
OSZ verbunden ist. Dieser Oszillator OSZ ist mit den einzelnen Mischer M1, M2, M3,
M4 über individuelle Signalleitungen L1, L2, L3, L4 verbunden. Die additiven Längenabweichungen
der einzelnen Signalleitungen L1, L2, L3, L4 entsprechen hierbei einer Normalverteilung.
1. Verfahren zur Verarbeitung von Empfangssignalen in einer Phased-Array Antenne mit
einer Mehrzahl von Empfangselementen (E1,...,EN) mit jeweils einem zugeordneten Empfangspfad,
wobei in jedem Empfangspfad ein analoges Zwischenfrequenzsignal (U1,...,UN) durch Mischung des Empfangssignals (X1,...,XN) in jedem Empfangspfad mit einem Oszillatorsignal (LO1,...,LON) erzeugt und durch anschließende Digitalisierung in ein komplexes Basisband-Signal
(IQ1,...,IQN) überführt wird,
wobei in jedem Empfangspfad auf das komplexe Basisband-Signal (IQ1,...,IQN) eine der Empfangsrichtung der Antenne entsprechende Phasenverschiebung angewendet
wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei erstmaliger Durchführung des Verfahrens jedem Empfangselement (E1,...,EN) der Phased-Array Antenne genau ein individueller aus einem Phasenbereich von -π
bis + π normalverteiler Phasenwert (ϕr,1,..,ϕr,N) innerhalb einer ersten Dekorrelationseinheit (8) einmalig und dauerhaft zugewiesen
wird,
dass dem Oszillatorsignal (LO1,... ,LON) diese normalverteilten Phasenwerte (ϕr,1..,(ϕr,N) aufaddiert werden und
dass innerhalb einer zweiten Dekorrelationseinheit (9) in jedem Empfangspfad auf das
komplexe Basisband-Signal (IQ1,...,IQN) eine der Empfangsrichtung der Antenne entsprechende Phasenverschiebung (ϕrx,1,.. ,ϕrx,N), in welcher die normalverteilten Phasenwerte (ϕr,1,..,ϕr,N) berücksichtigt sind, angewendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
bei der Anwendung der Phasenverschiebung (ϕrx,1,.. ,ϕrx,N) auf das komplexe Basisband-Signal (IQ1,...,IQN) eine Amplitudenwichtung durchgeführt wird.
3. Phased-Array Antenne umfassend eine Mehrzahl von Empfangselementen, einen Oszillator
(OSZ) zur Erzeugung eines Oszillatorsignals, Mischer (M1,...,M4) zur Mischung des
Oszillatorsignals mit entsprechend von den Empfangselementen (E1,...,E4) empfangenen
Empfangssignalen, Analog-Digital-Wandlerschaltungen und einen Signalprozessor,
wobei jedem Empfangselement (E1,...,E4) ein Mischer (M1,...,M4) zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Oszillator (OSZ) mit jedem Mischer (M1,...,M4) über Signalleitungen (L1,...,L4)
verbunden ist, wobei jeder Signalleitung (L1,...,L4) eine gezielte additive Längenabweichung
zugeordnet wird, deren Länge selbst normalverteilt ist.
4. Phased-Array Antenne nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Längen der einzelnen Signalleitungen (L1,...,L4) aus einer Normalverteilung eines
Phasenbereichs von -π bis + π bei vorgegebener Trägerfrequenz des Empfangssignals
abgeleitet werden.