[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Etikettierer mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie auf ein Verfahren zum Etikettieren mit den Merkmalen des Anspruchs 9.
[0002] Es ist aus der
DE 10 2008 007 890 A1 ein Etikettierer bekannt, um reihenweise Etiketten auf eine Folienbahn aufzubringen.
Dabei ist der Etikettierer an einer Tiefziehverpackungsmaschine nach einer Siegelstation
angeordnet, und er kann die Etiketten von oben auf eine Deckelfolie oder von unten
auf die Bodenfläche von einer geformten Unterfolie einer Verpackung aufbringen. Die
Folienbahn weist mehrere Spuren und mehrere Reihen von Verpackungen auf. Eine Übertragungseinrichtung
des Etikettierers übernimmt eine Reihe Etiketten von einem Etikettenspender, während
sich eine Hubeinrichtung der Übertragungseinrichtung in einer ersten, von der Folienbahn
beabstandeten Stellung befindet. Anschließend wird die Übertragungseinrichtung mittels
einer Verfahrvorrichtung an die Position bewegt, an der die Reihe von aufgenommenen
Etiketten auf die Folienbahn aufgebracht werden soll.
[0003] Anschließend übergibt die pneumatisch angetriebene Hubeinrichtung die Etiketten an
die Folienbahn und drückt diese an, damit die Etiketten sicher an der Folienbahn,
die die Unterfolie oder Deckelfolie sein kann und im Folgenden auch als Artikelbahn
bezeichnet wird, haften bleiben. Die vertikale Andrückposition wird mittels der Zeitdauer,
in der der pneumatischen Hubantrieb mit Druckluft versorgt wird, eingestellt. Zusätzlich
kann über eine Drossel der Volumenstrom und damit die Hubgeschwindigkeit angepasst
werden.
[0004] Die Andrückkraft ergibt sich über die Zielposition des Hubantriebs und der Lage der
Folienbahn, an die die Etiketten angebracht werden. Da die Folienbahnen eine Flexibilität
in Richtung der Andrückkraft aufweisen, entspricht die Flexibilität zusammen mit der
Auslenkung durch den Hubantrieb beim Andrücken der Andrückkraft. Die Einstellung des
Hubes bzw. der Zielposition ist bedingt durch sich verändernde Umgebungsbedingungen
nur ungenau möglich und unflexibel bei verschiedenen Packungstiefen, da der Volumenstrom,
die Zeitdauer und der anliegende Druck für den pneumatischen Hubantrieb zusammenwirken.
Durch eine Reduzierung des Volumenstroms kann mittels der Zeitdauer für die Druckluftversorgung
die Zielposition etwas genauer eingestellt werden, aber durch die langsamere Hubbewegung
verringert sich die Leistung des Etikettierers. Ein schwankender Druck in der Versorgungsleitung
verändert die Hubbewegung bzw. die Zielposition, ohne dass der Bediener oder die Maschinensteuerung
darauf Einfluss nehmen können.
[0005] Bei Verwendung von gefederten Andruckelementen, die die Etiketten an die Folienbahn
andrücken, können Schwankungen in der Hubbewegung bzw. der Zielposition ausgeglichen
werden. Eine verbesserte Grundeinstellung für unterschiedliche Packungstiefen ist
nicht möglich.
[0006] Bei der Bewegung der Übertragungseinrichtung mittels der Verfahrvorrichtung auf einer
Tiefziehverpackungsmaschine müssen Sicherheitsabstände eingehalten werden, da diese
Bewegung der Übertragungseinrichtung eine hohe kinetische Energie erzeugt und somit
entsprechend große Sicherheitsabstände einzuhalten sind, welches einen hohen Platzbedarf
der Tiefziehverpackungsmaschine fordert.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Etikettierer zur Verfügung zu stellen,
der exakte und einfach einzustellende Zielpositionen bei hoher Leistung ermöglicht
und/oder die mechanische Belastung reduziert.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Etikettierer mit den Merkmalen des Anspruchs
1 bzw. durch ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Etikettierers mit den Merkmalen
des Anspruchs 9. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0009] Der erfindungsgemäße Etikettierer umfasst einen Etikettenspender, eine Verfahrvorrichtung,
eine Steuerung und eine Übertragungseinrichtung zur Übertragung einer Reihe von auf
die Übertragungseinrichtung abgespendeten Etiketten auf eine Artikelbahn, wobei die
Übertragungseinrichtung eine vertikal zur Artikelbahn angeordnete Hubeinrichtung aufweist.
Die Verfahrvorrichtung umfasst einen Motor und ist dafür vorgesehen, die Übertragungseinrichtung
parallel zur Artikelbahn während der Übertragung von mehreren Reihen von Etiketten
kontinuierlich zu bewegen, und die Hubeinrichtung weist einen höheneinstellbaren Aktor
zum Bewegen von Schieberplatten auf. Dies ermöglicht die Vorgabe einer exakten Zielposition,
und unterschiedliche Packungstiefen können über einen einzigen Parameter über die
Steuerung angepasst werden. Durch das Übertragen der Etiketten auf die Artikelbahn
bei kontinuierlicher Bewegung der Übertragungseinrichtung entlang der Artikelbahn
kann bei gleichbleibender Leistung des Etikettierers die maximale Geschwindigkeit
der Übertragungseinrichtung reduziert werden und ebenso die Beschleunigungen. Dies
mindert die mechanischen Belastungen des Etikettierers, da der Etikettenspender und
die Übertragungseinrichtungen unter Umständen hohe Massen aufweisen. Vorzugsweise
wird die Geschwindigkeit der Übertragungseinrichtung beim Andrücken der Etiketten
an die Artikelbahn reduziert, aber die Verfahrvorrichtung nicht angehalten, um einen
ruhig und kontinuierlich laufenden Etikettiervorgang zu ermöglichen.
[0010] Vorzugsweise sind der Motor der Verfahrvorrichtung und der Aktor mittels der Steuerung
interpoliert bewegbar, um den Etikettierer weniger stark beschleunigen zu müssen und
die maximale Verfahrgeschwindigkeit reduzieren zu können, wobei die Leistung zum Aufbringen
der Etiketten in einer vorgegebenen Zeit aufrecht erhalten werden kann. Mit einer
interpolierten Bewegbarkeit des Motors der Verfahrvorrichtung und des Aktors oder
der Hubeinrichtung der Übertragungseinrichtung ist gemeint, dass der Motor und der
Aktor beziehungsweise die Hubeinrichtung mittels der Steuerung in dem Sinne gemeinsam
geregelt sind, dass ihre Sollpositionen jeweils gegeneinander verrechnet werden, wodurch
sich ihre Stellgrößen gegenseitig beeinflussen. Die Zielvorgabe für die Steuerung
für die miteinander überlagerten Bewegungen kann daran liegen, in Transportrichtung
während des Andrückens der Etiketten eine möglichst konstante und möglichst geringe
Geschwindigkeit beizubehalten.
[0011] Bevorzugt ist der Aktor ein Motor, in einer vorteilhaften Ausführung ein Schrittmotor.
Über eine entsprechende Auslegung des Motors ist die Leistung des Etikettierers noch
steigerbar und unabhängig von äußeren Einflüssen wie einer Druckluftversorgung in
der Fabrikhalle.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform sind eine Hubkraft, eine Hubgeschwindigkeit
und/oder eine Hubhöhe der Hubeinrichtung über Parameter mittels der Steuerung einstellbar,
um die Belastung auf den Etikettierer durch die kontinuierliche Bewegung der Übertragungseinrichtung
zu reduzieren oder die Leistung des Etikettierers durch gleichzeitig ablaufende Bewegungen
der Übertragungseinrichtung und der Hubeinrichtung zu steigern.
[0013] Die Übertragungseinrichtung weist bevorzugt gefederte Schieberplatten auf, die eine
definierte Andrückkraft ermöglichen.
[0014] Vorzugsweise umfassen die Schieberplatten gefederte Schieberstifte, um das Andrücken
auf unebene Packungsböden zu unterstützen.
[0015] Bevorzugt ist die Übertragungseinrichtung mittels der Verfahrvorrichtung längs oder
quer zur Transportrichtung der Artikelbahn bewegbar. Desweiteren kann der Etikettierer
oberhalb und/oder unterhalb der Artikelbahn zum Aufbringen von Etiketten von oben
und/oder von unten an die Artikelbahn vorgesehen sein.
[0016] In einer besonders vorteilhaften Variante ist die Andrückkraft über die Hubkraft
bzw. das Drehmoment des Schrittmotors begrenzbar, um die Sicherheit für Mensch und
Maschine im Fehlerfall oder bei falsch eingestellter Maschine zu erhöhen.
[0017] Bevorzugt erfolgt der Einsatz von einem erfindungsgemäßen Etikettierer auf Tiefziehverpackungmaschinen
zwischen einer Siegelstation und einer Schneidstation zum Aufbringen der Etiketten
von oben auf eine Deckelfolie und/oder von unten an die Packungsunterseite der Unterfolie.
[0018] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum mehrspurigen und mehrreihigen Aufbringen von
Etiketten auf eine Artikelbahn weist folgende Schritte auf:
- Aufnehmen von Etiketten von einem Etikettenspender durch eine Übertragungseinrichtung,
- Bewegen der Übertragungseinrichtung parallel zur (d. h. entlang der) Artikelbahn mittels
einer Verfahrvorrichtung in oder entgegen der Transportrichtung,
- Bewegen von Schieberplatten mittels einer Hubeinrichtung der Übertragungsvorrichtung
hin zur Artikelbahn,
- Andrücken der Etiketten mittels der Schieberplatten an die Artikelbahn,
- Bewegen der Schieberplatten mittels der Hubeinrichtung weg von der Artikelbahn,
wobei das Andrücken der Etiketten bei kontinuierlicher Bewegung der Verfahrvorrichtung
erfolgt. Damit steht der Verfahrvorrichtung bei gleichbleibender Leistung des Etikettierers
mehr Zeit für die Bewegung der Übertragungseinrichtung zur Verfügung, so dass Beschleunigungen
und Geschwindigkeit reduziert werden können, um die mechanische Belastung zur reduzieren.
Mit kontinuierlicher Bewegung der Verfahrvorrichtung ist gemeint, dass die Verfahrvorrichtung
ihre Bewegung in oder entgegen der Transportrichtung während des Andrückens der Etiketten
nicht unterbricht. Folglich behält die Übertragungseinrichtung während des Andrückens
der Etiketten bedingt durch die Verfahrvorrichtung eine Bewegungskomponente parallel
zur Artikelbahn, insbesondere in oder entgegen der Transportrichtung.
[0019] Das Bewegen der Übertragungseinrichtung und das Bewegen der Schieberplatten erfolgt
dabei vorzugsweise interpolierend.
[0020] Bevorzugt ist zum Bewegen der Hubeinrichtung ein Motor, vorzugsweise ein Schrittmotor
vorgesehen.
[0021] In einer vorteilhaften Ausführungsform kann die Einstellung einer Hubkraft, einer
Hubgeschwindigkeit und/oder einer Hubhöhe der Hubeinrichtung an einer Steuerung eingestellt
werden.
[0022] Im Folgenden wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer
Zeichnung näher erläutert. Im Einzelnen zeigen:
- Fig. 1
- einen Ausschnitt einer Tiefziehverpackungsmaschine mit einem erfindungsgemäßen Etikettierer,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Ansicht des Etikettierers in einer ersten Stellung,
- Fig. 3
- eine Ansicht wie in Fig. 2 in einer Zielposition,
- Fig. 4
- eine Rückansicht des Etikettierers mit Hubantrieb,
- Fig. 5a
- ein Bewegungsdiagramm für die Bewegung der Verfahrvorrichtung und die Hubbewegung
der Übertragungseinrichtung nach dem Stand der Technik,
- Fig. 5b
- ein Bewegungsdiagramm für die Bewegung der Verfahrvorrichtung und die Hubbewegung
der Übertragungseinrichtung nach einem erfindungsgemäßen Verfahren.
[0023] Gleiche Komponenten sind in den Figuren durchgängig mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0024] Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt einer Tiefziehverpackungsmaschine 1 mit einer Siegelstation
2, in die eine Unterfolie 3 und eine Deckelfolie 4 zugeführt werden, um Verpackungen
5 zu erzeugen. In der Siegelstation 2 werden zwölf Verpackungen 5 aufgeteilt auf vier
Spuren S und drei Reihen R in einem Arbeitszyklus gesiegelt. In Transportrichtung
T ist nach der Siegelstation 2 ein erfindungsgemäßer Etikettierer 6 mit einer Steuerung
7 angeordnet, um in einem Arbeitszyklus an die zwölf Verpackungen 5 Etiketten 8 von
oben auf die Deckelfolie 4 aufzubringen. Die Steuerung 7 des Etikettierers 6 kann
auch in der Steuerung 9 der Tiefziehverpackungsmaschine 1 integriert sein. Der Etikettierer
6 umfasst einen Etikettenspender 10, eine Verfahrvorrichtung 11 und eine Übertragungseinrichtung
12.
[0025] Fig. 2 zeigt den Etikettenspender 10 mit einem Trägerband 13 für Etiketten 8, wobei
die Etiketten 8 über eine Spendekante 14 von dem Trägerband 13 abgelöst und an die
Übertragungseinrichtung 12 übergeben werden. Die Übertragungseinrichtung 12 ist zur
besseren Darstellung ohne Verkleidung dargestellt. Mittels eines über nicht dargestellte
Lüfter erzeugten Unterdruck können die Etiketten 8 mit ihrer nicht klebenden Oberseite
an Transportriemen 16 gehalten werden, während eine erste Reihe R1 von Etiketten 8
mit der Anzahl von Spuren S von der Übertragungseinrichtung 12 aufgenommen werden.
Während dieser Phase befindet sich eine Hubeinrichtung 17 der Übertragungseinrichtung
12 in einer Aufnahmeposition. Um die Reihe R1 von Etiketten 8 nach unten auf die Deckelfolie
4 aufzubringen, bewegt die Verfahrvorrichtung 11 den Etikettenspender 10 mit der Übertragungseinrichtung
12 in oder entgegen der Transportrichtung T in die Position, in der die Reihe R1 von
Etiketten 8 von oben auf die Deckelfolie 4 aufgebracht werden soll. Der Antrieb der
Verfahrvorrichtung 11 erfolgt durch einen schematisch dargestellten Motor 11a, beispielsweise
einen Servo- oder Schrittmotor, und einen Zahnriemenantrieb 11 b. Die Übertragungseinrichtung
12 kann aber bereits über der ersten Reihe von Verpackungen 5 positioniert sein, während
die erste Reihe R1 von Etiketten 8 aufgenommen werden.
[0026] In Fig. 3 ist die Phase dargestellt, in der die Hubeinrichtung 12, die Schieberplatten
18 mit gefederten Schieberstiften 19 aufweist, soweit nach unten bewegt wurde, dass
die Etiketten 8 durch die Schieberstifte 19 von den Transportriemen 16 abgehoben wurden
und auf die Deckelfolie 4 angedrückt werden. Dabei werden die Schieberplatten 18 mittels
eines Schrittmotors 20 und eines Riemengetriebes 21 in diese Zielposition bewegt.
Diese kann durch den Bediener so eingestellt werden, dass zum Andrücken der Etiketten
8 durch die gefederten Schieberstifte 19 eine optimale und vordefinierte Andrückkraft
erzeugt wird.
[0027] Fig. 4 zeigt den Aufbau der Hubeinrichtung 17 in der Ansicht in Transportrichtung
T. Der Schrittmotor 20 überträgt seine Drehbewegung und sein Drehmoment auf einen
Riemen 22, der mit einer Basisplatte 23 verbunden ist. Mittels zweier Umlenkrollen
24 und Führungen 25 für die Basisplatte 23 wird die Drehbewegung des Schrittmotors
20 in eine vertikale Bewegung der Basisplatte 23 umgesetzt. Die Schieberplatten 18
weisen einen Abstand zueinander auf, der groß genug ist, um zwischen den Transportriemen
16 hindurch gelangen zu können, um dabei die Etiketten 8 von den Transportriemen 16
abzunehmen und auf die Deckelfolie 4 aufzubringen. In dieser gezeigten Ausführung
umfassen die Schieberplatten 18 Schieberstifte 19, die in Hubrichtung H gefedert ausgeführt
sind.
[0028] Das Verfahren wird wie folgt beschrieben. Nach dem Absetzen der ersten Reihe R1 der
Etiketten 8 fährt die Hubeinrichtung 12 wieder zurück in die Aufnahmeposition, indem
die Schieberplatten 18 vertikal nach oben bewegt werden, um eine neue Reihe R2 von
Etiketten 8 von der Spendeeinheit 10 aufzunehmen, um diese anschließend auf eine benachbarte
Reihe R2 der bereits zuvor mit Etiketten 8 versehenen Verpackungen 5 bzw. auf die
Deckelfolie 4 aufzubringen. Dazu bewegt die Verfahrvorrichtung 11 den Etikettenspender
10 mit der Übertragungseinrichtung 12 in oder entgegen der Transportrichtung T in
diese neue Position. Dieser Ablauf wiederholt sich entsprechend der Anzahl von Reihen
R, die in einem Arbeitszyklus zu etikettieren sind. Um hohe Beschleunigungen und Geschwindigkeiten
bei der Bewegung des Etikettenspenders 10 zusammen mit der Übertragungseinrichtung
12 zu reduzieren und damit auch die Standzeit zu erhöhen bzw. die mechanischen Belastungen
auf den Etikettierer 6 zu reduzieren, findet das Absetzen und Andrücken der Etiketten
8 auf die Deckelfolie 4 bei aktivierter Verfahrvorrichtung 11 und somit bei kontinuierlicher
Bewegung der Übertragungseinrichtung 12 statt. D.h. dass der Etikettenspender 10 zusammen
mit der Übertragungseinrichtung 12 zum Absetzen der Etiketten 8 nicht angehalten wird,
sondern solange bewegt werden, bis der Arbeitszyklus mit Absetzen der letzten Reihe
R3 von Etiketten 8 abgeschlossen ist.
[0029] Alternativ oder zusätzlich kann ein etnsprechender Etikettierer 6 auch unterhalb
der Unterfolie 3 angeordnet sein, um Etiketten 8 auf die Bodenfläche der Unterfolie
3 der Verpackungen 5 nach dem oben beschriebenen Verfahren aufzubringen. Bei unterschiedlich
tief ausgeformten Verpackungen 5 kann die Zielposition der Hubeinrichtung 17 über
einen Parameter in der Steuerung 7 eingegeben und in einem Programm hinterlegt werden.
Ebenso ist es möglich, die Geschwindigkeiten und Beschleunigungen der Verfahrvorrichtung
11 und der Hubeinrichtung 12 so anzupassen, dass bei einer maximalem Leistung bzw.
einer minimalen Zeit für einen Arbeitszyklus die mechanische Belastung auf den Etikettierer
6 durch geringere Beschleunigungen und Geschwindigkeiten verringert werden kann. Während
des gesamten Arbeitszyklus befinden sich die Deckelfolie 4 und die Unterfolie 3 in
Ruhe.
[0030] Fig. 5a verdeutlicht in einem Diagramm die Bewegung einer Übertragungseinrichtung
12 nach dem Stand der Technik mit einer pneumatisch angetriebenen Hubeinrichtung 17
und einer motorisch angetriebenen Verfahrvorrichtung 11. Die vertikale Koordinatenachse
des Diagramms zeigt die vertikale Bewegung der Hubeinrichtung H und die horizontale
Koordinatenachse die Bewegung der Verfahrvorrichtung 11 bei drei zu etikettierenden
Reihen R1, R2, R3 in Transportrichtung T. Durch die nur ungenau einstellbare und variierende
Zielposition konnte das Absetzen einer Reihe von Etiketten 8 nur bei stillstehender
Verfahrvorrichtung 11 an den Zielpositionen A, B, C ausgeführt werden.
[0031] Fig. 5b zeigt die Bewegungen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren in einem Diagramm
mit einer Hubeinrichtung 17, die einen motorischen Antrieb 20 aufweist. Wegen einer
exakten anfahrbare Zielposition A, B, C zum Absetzen der Reihen R1, R2, R3 von Etiketten
8 muss die Bewegung der Übertragungseinrichtung 12 von einer zur nächsten Reihe nicht
unterbrochen bzw. angehalten werden, während die Etiketten 8 abgesetzt werden. Im
Bereich D bzw. E der Verfahrstrecke der Übertragungseinrichtung 12 erfolgt die Übernahme
von neuen Etiketten vom Etikettenspender 10 für die folgenden Reihen R2 bzw. R3.
[0032] Im gleichen Zeitintervall zwischen zwei Absetzvorgängen kann die Geschwindigkeit
von der Bewegung zwischen den Reihen und der Bewegung während des Absetzvorganges
reduziert werden, um anschließend diese Geschwindigkeit wieder anschließend zu erhöhen.
Diese Anpassung führt zu geringeren Beschleunigungen und einer geringeren Maximalgeschwindigkeit
bei der Bewegung von Etikettenspender 10 und Übertragungseinrichtung 12. Dies zeigt
sich bei drei zu etikettierenden Reihen R1, R2, R3 nur bei der mittleren Reihe R2,
da die Übertragungseinrichtung 12 zu Beginn eines Arbeitszyklus bei der ersten oder
letzten Reihe bereits positioniert ist. Ebenso ist es denkbar, dass die Geschwindigkeit
der Übertragungseinrichtung 12 über die Verfahrstrecke von A bis C konstant ist und
der Zeit entspricht, die durch die Verpackungsmaschine vorgegeben für den Etikettiervorgang
zur Verfügung steht.
1. Etikettierer (6), umfassend einen Etikettenspender (10), eine Verfahrvorrichtung (11),
eine Steuerung (7, 9) und eine Übertragungseinrichtung (12) zur Übertragung einer
Reihe (R) von auf die Übertragungseinrichtung (12) abgespendeten Etiketten (8) auf
eine Artikelbahn (3, 4), wobei die Übertragungseinrichtung (12) eine vertikal zur
Artikelbahn (3, 4) wirkende Hubeinrichtung (17) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Verfahrvorrichtung (11) einen Motor (11a) umfasst und dafür vorgesehen ist, die
Übertragungseinrichtung (12) parallel zur Artikelbahn (3, 4) während der Übertragung
von mehreren Reihen (R) von Etiketten (8) kontinuierlich zu bewegen, und dass die
Hubeinrichtung (17) einen höheneinstellbaren Aktor (20) zum Bewegen von Schieberplatten
(18) aufweist.
2. Etikettierer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor der Verfahrvorrichtung (11) und der Aktor (20) mittels der Steuerung (12)
interpolierbar bewegbar sind.
3. Etikettierer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktor (20) ein Motor, vorzugsweise ein Schrittmotor, ist.
4. Etikettierer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Hubkraft, eine Hubgeschwindigkeit und/oder eine Hubhöhe der Hubeinrichtung (17)
über Parameter mittels der Steuerung (7, 9) einstellbar ist.
5. Etikettierer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungseinrichtung (12) gefederte Schieberplatten (18) aufweist.
6. Etikettierer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schieberplatten (18) gefederte Schieberstifte (19) umfassen.
7. Etikettierer nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Übertragungseinrichtung (12) mittels der Verfahrvorrichtung (11) längs oder quer
zur Transportrichtung (T) der Artikelbahn (3, 4) bewegbar ist.
8. Etikettierer nach einem der vorangehenden Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückkraft über die Hubkraft des Schrittmotors (20) begrenzbar ist.
9. Verfahren zum mehrspurigen und mehrreihigen Aufbringen von Etiketten (8) auf eine
Artikelbahn (3, 4), das folgende Schritte aufweist:
- Aufnehmen von Etiketten (8) von einem Etikettenspender (10) durch eine Übertragungseinrichtung
(12),
- Bewegen der Übertragungseinrichtung (12) parallel zur Artikelbahn (3, 4) mittels
einer Verfahrvorrichtung (11),
- Bewegen von Schieberplatten (18) mittels einer Hubeinrichtung (17) der Übertragungsvorrichtung
(12) hin zur Artikelbahn (3, 4),
- Andrücken der Etiketten (8) an die Artikelbahn (3, 4),
- Bewegen der Schieberplatten (18) mittels der Hubeinrichtung (17) weg von der Artikelbahn
(3, 4),
dadurch gekennzeichnet, dass das Andrücken der Etiketten (8) bei kontinuierlicher Bewegung der Verfahrvorrichtung
(12) erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Bewegen der Übertragungseinrichtung (12) und das Bewegen der Schieberplatten
interpolierend erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass zum Bewegen der Hubeinrichtung (17) ein Motor (20), vorzugsweise ein Schrittmotor,
vorgesehen ist.
12. Verfahren nach Anspruch 9, 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellung einer Hubkraft, einer Hubgeschwindigkeit und/oder einer Hubhöhe der
Hubeinrichtung (17) an einer Steuerung (7, 9) eingestellt werden kann.