TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft ein Gewebe zur Herstellung von Arbeitsschutzkleidung.
STAND DER TECHNIK
[0002] Im Hinblick auf Arbeitsschutzbekleidung, die beispielsweise besondere Schutzanforderungen
für die Verwendung beim Schweißen erfüllen muss, sind diese Anforderungen mit denjenigen
zu kombinieren, die an Mietwäsche im Hinblick auf Waschbarkeit und Standzeit gestellt
werden.
[0003] Aus der
DE 27 20 633 A1 geht ein flammenbeständiges Garn hervor, das einen Kern aus anorganischen Fäden oder
Filamenten aufweist, der mit organischen Textilfasern umgeben ist, die eine flammenbeständige
Mischung enthalten oder tragen. Ein ähnliches Garn wird in der
DE 20 11 309 A beschrieben.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gewebe zur Herstellung von Arbeitsschutzbekleidung
zu schaffen, das die oben genannten Anforderungen in verbesserter Weise kombiniert.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch das Gewebe gemäß dem Patentanspruch 1.
[0006] Demzufolge weist dieses einen Zwirn auf, der zumindest einen ersten Schenkel aufweist,
der einen Kern aus einer ausgeschrumpften, hochfesten, synthetischen Faser und einen
Mantel aus einer cellulosischen Naturfaser aufweist. Wie nachfolgend genauer ausgeführt,
wird dieser Zwirn bevorzugt mit einem zweiten Schenkel versponnen, um einen Mischzwirn
mit besonders vorteilhaften Eigenschaften zu verwenden. Es ist jedoch grundsätzlich
denkbar, dass der Zwirn einen zweiten Schenkel aufweist, der in Übereinstimmung mit
dem oben beschriebenen ersten Schenkel ausgeführt ist. Ein derartiger Aufbau ist insbesondere
mit Verwendung von äußerst feinen synthetischen Faserfilamenten denkbar.
[0007] Dieser Aufbau sorgt dafür, dass der Anteil an synthetischen Fasern niedrig, bevorzugt
kleiner als 20%, gehalten werden kann, und die nachträglich flammhemmende Ausrüstung
der Naturfaser dem Gewebe die notwendige Flammhemmung auch gegen Funken, Metallsplitter
und den Ablauf von flüssigen Metallspritzern verleiht. Die Synthetik- oder synthetische
Faser, die als Filament im Kern vorgesehen wird, stabilisiert das Gewebe insgesamt
gegen Einlaufen bei der Wäsche und erhöht zugleich die mechanische Festigkeit und
damit die Standzeit. Somit wird für ein Gewebe gesorgt, dass die oben genannten Anforderungen
in kombinierter Art und Weise und im verbesserten Umfang erfüllt. Es sei ergänzt,
dass bevorzugt das Gewebe insgesamt nachträglich flammhemmend ausgerüstet wird.
[0008] Bevorzugte Weiterbildungen sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben.
[0009] Derzeit wird bevorzugt, im Rahmen des Gewebes für Kette und Schuss den gleichen Zwirn
zu verwenden. Dies vereinfacht die Herstellung und sorgt zugleich für einen homogenen
Aufbau. Es ist jedoch ebenso denkbar, einen Zwirn in der einen Richtung, insbesondere
wenn dieser aus zwei Schenkeln mit dem oben beschriebenen Aufbau besteht, mit einem
Zwirn in der anderen Richtung zu kombinieren, der vollständig aus Naturfaser besteht.
[0010] Wie oben erwähnt, wird derzeit für den zweiten Schenkel bevorzugt, dass dieser aus
einer cellulosischen Naturfaser, wie beispielsweise Baumwolle, besteht, die, wie oben
erwähnt, im Rahmen der Behandlung des Gewebes dauerhaft flammhemmend ausgerüstet wird.
[0011] Ferner wird für den ersten und/oder zweiten Schenkel eine Feinheit von Nm 40/1 bis
60/1 bevorzugt. Eine derartige Feinheit sorgt zum einen für ein vorteilhaftes Flächengewicht
und darüber hinaus für eine glatte Oberfläche, die für die Beständigkeit gegen Funken
und heiße Metallpartikel günstig ist. Die Zwirnfeinheit liegt demnach bevorzugt bei
Nm 40/2 bis 60/2.
[0012] Für den oben beschriebenen ersten Schenkel wird derzeit bevorzugt, dass etwa 25 %
der Masse auf die synthetische Faser, und etwa 75 % auf die Naturfaser entfallen.
Insbesondere dann, wenn ein derartiger Aufbau mit einem zweiten Schenkel aus 100 %
Naturfaser kombiniert wird, entsteht eine Masseverteilung von etwa 1/8 synthetischer
Faser und 7/8 Naturfaser. Für diesen Aufbau wurde eine besonders günstige kombinierte
Erfüllung der angesprochenen Anforderungen, insbesondere eine gute Flammhemmung bei
ausreichender mechanischer Festigkeit festgestellt.
[0013] Für die Gewebebindung wird derzeit eine Kreuzkörper- 2/2 oder 3/1, eine Satin- oder
eine sonstige gratfreie Bindung bevorzugt. Hierdurch ergibt sich eine glatte Oberfläche
mit den bereits angesprochenen Vorteilen.
[0014] Im Hinblick auf das Flächengewicht wird ein Mindestgewicht von 350 g/m
2, vorzugsweise nicht mehr als 400 g/m
2 bevorzugt, um die Beständigkeit gegen Funken und Metallpartikel zu gewährleisten
und gleichzeitig ein angenehmes, weil leichtes Tragegefühl beizubehalten.
[0015] Für die Synthesefaser wird derzeit Polyester bevorzugt.
[0016] Bei der vorangehend erwähnten cellulosischen Naturfaser kann es sich um Baumwolle,
Jute, Kenaf, Sisal, Flachs, Ramie, Hanf, Bambus oder jegliche andere geeignete Naturfasern,
die insbesondere permanent flammhemmend ausrüstbar sind, handeln.
[0017] Der Zwirnschenkel mit dem Kern aus einer Synthetikfaser kann auch als Core-Garn mit
einer "Seele" aus einem Synthesefaser-Filament bezeichnet werden.
[0018] Es sei ergänzend erwähnt, dass im Rahmen der Erfindung sowohl eine nicht flammhemmend
ausgerüstete synthetische Faser als auch eine flammhemmend ausgerüstete synthetische
Faser oder eine inhärent flammhemmende, synthetische Faser verwendet werden kann.
1. Gewebe zur Herstellung von Arbeitsschutzkleidung mit einem Zwirn, der zumindest einen
ersten Schenkel aufweist, der einen Kern aus einer ausgeschrumpften, hochfesten, synthetischen
Faser und einen Mantel aus einer flammhemmend ausgerüsteten cellulosischen Naturfaser
aufweist.
2. Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dieses in Kette und Schuss den gleichen Zwirn aufweist.
3. Gewebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwirn einen zweiten Schenkel aus einer cellulosischen Naturfaser aufweist.
4. Gewebe nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste und/oder zweite Schenkel eine Feinheit von Nm 40/1 bis 60/1 aufweist.
5. Gewebe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem ersten Schenkel ca. 25 % der Masse auf die synthetische Faser und ca. 75 %
der Masse auf die Naturfaser entfallen.
6. Gewebe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dieses eine Kreuzkörper-2/3 oder 3/1, eine Satin- oder eine sonstige gratfreie Bindung
aufweist.
7. Gewebe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dieses ein Flächengewicht von mindestens 350 g/m2 und vorzugsweise höchstens 400 g/m2 aufweist.
8. Gewebe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die synthetische Faser aus Polyester besteht.
9. Gewebe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Naturfaser aus Baumwolle, Jute, Kenaf, Sisal, Flachs, Ramie, Hanf oder Bambus
besteht.