[0001] Das Aufschneiden von Maschen von Gestricken und Gewirken ist seit langem insbesondere
zur Herstellung von Plüschgestricken bekannt. Ein Aufschneiden der Maschen bereits
während des Strickvorgangs ist bisher allerdings auf Gestricke beschränkt, die auf
einer Rundstrickmaschine hergestellt werden. So beschreiben beispielsweise die
DE 1 153 482 und die
DE 23 22 384 Rundstrickmaschinen, mit weichen auf den Nadeln des Zylinders einflächige Gestricke
gebildet werden, deren Maschen durch Zusatzelemente, die in der Rippscheibe oder in
Nuten zwischen den Nadeln geführt sind, aufgetrennt werden.
[0002] Weiter ist es beispielsweise aus der
US 1, 120, 989, der
EP 1 710 335 A1 oder der
DE 30 42 335 bekannt, Stricknadeln für Rundstrickmaschinen mit Schneidmessern auszustatten und
die Masche durch einen entsprechend weiten Austrieb der Nadel in Kontakt mit dem Schneidmesser
zu bringen und aufzutrennen.
[0003] Die bekannten Lösungen beziehen sich alle auf Rundstrickmaschinen und haben außerdem
den Nachteil, dass sie aufwändig in der Herstellung sind, die Möglichkeiten der Maschenbildung
einschränken und außerdem die Funktionssicherheit der Maschine beeinträchtigen können.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zum Auftrennen
von Maschen oder Fanghenkeln während des Strickvorgangs auf einer Flachstrickmaschine
zu schaffen, die auch auf doppelflächige Gestricke anwendbar ist und die Maschenbildung
nicht einschränkt.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Flachstrickmaschine mit mindestens zwei gegenüberliegend
angeordneten Nadelbetten, die jeweils mit einer Vielzahl von Nuten versehen sind,
in denen Nadeln längsverschiebbar gelagert sind, die dadurch gekennzeichnet ist, dass
mindestens oberhalb eines der Nadelbetten mindestens ein Schneidelementbett angeordnet
ist, das mit einer Vielzahl von Nuten versehen ist, in denen Schneidelemente zur Auftrennung
von auf den Nadeln gebildeten Maschen oder Fanghenkeln längsverschiebbar angeordnet
sind.
[0006] Durch die in einem separaten Bett gelagerten Schneidelemente ist die Maschenbildung
der Strickmaschine in keiner Weise durch die Schneidelemente beeinflusst. Es lassen
sich somit ein- und doppelflächige Gestricke sowie Schlauchgestricke in Plüschqualität
herstellen. Auch die Musterung der Gestricke ist in keiner Weise beschränkt. Die Lagerung
der Schneidelemente in einem oder mehreren separaten Betten ermöglicht auch eine präzise
Ansteuerung sowohl der Nadeln als auch der Schneidelemente. Die Funktionssicherheit
der Maschine ist daher sehr hoch.
[0007] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Maschine entspricht die Nutenteilung des
mindestens einen Schneidelementbetts der Nutenteilung der Nadelbetten oder einem Vielfachen
der Nutenteilung der Nadelbetten. Somit kann jeder Nadel oder auch jeder zweiten,
dritten oder vierten Nadel ein Schneidelement zugeordnet werden. Zum Schneiden der
Maschen oder Fanghenkel ist kein seitlicher Versatz der Nadelbetten oder des Schneidelementbetts
erforderlich, kann aber bei Teilungen des Schneidelementbetts gröber als die Teilung
des Nadelbetts vorgesehen sein.
[0008] Weiter ist es von Vorteil, wenn die Länge des mindestens einen Schneidelementbetts
gleich der Länge der Nadelbetten ist. Es können dann Plüschgestricke über die gesamte
Länge der Nadelbetten erzeugt werden und nicht nur in bestimmten Bereichen der Nadelbetten.
[0009] Es lassen sich auch mehrere Schneidelementbetten nebeneinander oberhalb mindestens
eines der Nadelbetten anordnen, wobei jedes Schneidelementbett einem Teilbereich des
darunter liegenden Nadelbetts zugeordnet ist. Die einzelnen Schneidelementbetten können
dabei die gleiche oder eine unterschiedliche Nutenteilung aufweisen.
[0010] Zum Auftrennen der Maschen oder Fanghenkel eines Nadelbetts können diese von den
Nadeln, auf denen sie sich befinden, auf die Schneidelemente eines über diesem Nadelbett
angeordneten Schneidelementbetts übergeben werden. Die Schneidelemente werden hierzu
von der Nadelbettenseite her zwischen die Schenkel der Maschen oder Fanghenkel eingeführt.
[0011] Das mindestens eine Schneidelementbett kann jedoch auch so angeordnet werden, dass
die zu schneidenden Maschen oder Fanghenkel von den Nadeln eines Nadelbetts auf die
Schneidelemente eines oberhalb des gegenüberliegenden Nadelbetts angeordneten Schneidelementbetts
übergebbar sind. Die Schneidelemente des oberhalb des gegenüberliegenden Nadelbetts
angeordneten Schneidelementbetts werden dabei von der Kammspaltseite zwischen die
Schenkel der Maschen oder Fanghenkel eingeführt.
[0012] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Flachstrickmaschine können dabei die zu schneidenden
Maschen oder Fanghenkel durch Austrieb der Nadeln auf die Schneidelemente des mindestens
einen Schneidelementbetts übergebbar sein. Durch einen entsprechenden Austrieb der
Nadel werden die Maschen oder Fanghenkel über den Kammspalt angehoben, sodass durch
einen Austrieb der Schneidelemente diese in die Masche oder den Fanghenkel eingeführt
werden können. Der Austrieb der Nadeln und Schneidelemente kann beispielsweise über
Schlossteile am Maschinenschlitten erfolgen.
[0013] Die Flachstrickmaschine kann jedoch auch so ausgebildet werden, dass die zu schneidenden
Maschen oder Fanghenkel durch eine Bewegung der Schneidelemente des mindestens einen
Schneidelementbetts auf die Nadeln zu und ohne Austrieb der Nadeln auftrennbar sind.
Die Schneidelementbetten können hierzu in einem relativ großen Winkel zu den v-förmig
angeordneten Nadelbetten ausgerichtet und die Schneidelement entsprechen weit ausgetrieben
werden.
[0014] Zur Erleichterung des Einführens der Schneidelemente zwischen die Schenkel der zu
schneidenden Maschen können die Nadeln vorzugsweise so genannte Kastenfedern zur Spreizung
der zu schneidenden Maschen aufweisen.
[0015] Die Ausstattung der Nadeln mit Kastenfedern ist jedoch nicht zwingend. Die zu schneidenden
Maschen oder Fanghenkel können auf dem Nadelhaken, dem Nadelhals, einer Kastenfeder,
der geöffneten oder geschlossenen Nadelzunge oder dem geschlossenen Schieber einer
Schiebernadel liegend auf ein Schneidelement übergebbar und/oder durch dieses schneidbar
sein. Es sind somit keine besonderen Anforderungen an die verwendeten Nadeln nötig.
[0016] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Flachstrickmaschinen
mit Bezug auf die Zeichnung näher beschrieben.
[0017] Es zeigen:
- Fig. 1a) - f)
- einen schematischen Teilquerschnitt durch den Kammspaltbereich der Nadelbetten einer
Flachstrickmaschine in verschiedenen Stadien der Übergabe einer Masche auf ein Schneidelement,
das oberhalb des die Masche tragenden Nadelbetts gelagert ist;
- Fig. 2a) - d)
- einen der Figur 1 entsprechenden Teilquerschnitt in verschiedenen Stadien der Übergabe
einer Masche auf ein Schneidelement, das oberhalb des gegenüberliegenden Nadelbetts
gelagert ist;
- Fig. 3a) - c)
- einen Teilquerschnitt durch den Kammspaltbereich einer weiteren Flachstrickmaschine
beim Schneiden einer Masche;
- Fig. 4
- einen Teilquerschnitt durch ein Nadelbett beim Schneiden einer Masche auf der geschlossenen
Zunge einer Nadel;
- Fig. 5
- einen Teilquerschnitt durch ein Nadelbett beim Schneiden einer Masche auf der offenen
Zunge einer Nadel;
- Fig. 6a), b)
- eine Seitenansicht und eine Draufsicht auf ein Schneidelement;
- Fig. 7a), b)
- eine schematische Ansicht eines doppelflächigen Gestricks mit geschnittenen Maschen
und eines Verfahrens zu seiner Herstellung;
- Fig. 8a), b)
- eine schematische Ansicht eines zweiten doppelflächigen Gestricks mit geschnittenen
Maschen und eines Verfahrens zu seiner Herstellung;
- Fig. 9
- eine schematische Darstellung der Herstellung eines Plüschgestricks;
- Fig. 10
- eine schematische Darstellung der Herstellung einer gesicherten Masche an einem Gestrickabschluss.
[0018] Fig. 1a) zeigt ein vorderes Nadelbett 1 und ein hinteres Nadelbett 2 einer Flachstrickmaschine
100, in denen Zungennadeln 3, 4 längsverschiebbar gelagert sind. Über den Nadelbetten
1, 2 sind Schneidelemente 5, 6 zum Schneiden von Maschen als Teil einer nicht näher
dargestellten
[0019] Maschenschneidvorrichtung 150 angeordnet, die mindestens ein oberhalb der Nadelbetten
1, 2 angeordnetes Schneidelementbett mit einer Vielzahl nebeneinander angeordneter
Schneidelemente 5, 6 aufweist. Die Schneidelemente 5, 6 weisen jeweils eine Spitze
51, 61, eine Brustfläche 52, 62 und eine Schneidfläche 53, 63 auf.
[0020] Die Nadel 3 des vorderen Nadelbetts 1 hält eine Masche 7 in ihrem Fadenraum 33, der
durch den Nadelhaken 31 und die geschlossenen Nadelzunge 32 begrenzt wird.
[0021] Die Nadel 3 befindet sich in Fig. 1a) in ihrer Grundposition, in welcher die Masche
7 durch die Wirkung eines nicht dargestellten Gestrickabzugs in Richtung des Pfeils
71 am Abschlaggrund 11 des vorderen Nadelbetts 1 anliegt.
[0022] In Fig. 1b) wurde die Nadel 3 mittels einer nicht dargestellten Antriebseinrichtung
in Richtung des Pfeils 300 ausgetrieben, wobei die Nadelzunge 32 durch die Masche
7 geöffnet wurde und sich die Masche 7 nun auf dem Nadelschaft hinter der geöffneten
Nadelzunge befindet.
[0023] In Fig. 1c) wird die Nadel 3 in Richtung des Pfeils 301 so weit zurückgezogen, bis
die Masche 7 durch ihre Bewegung in Richtung Nadelhaken 31 die Zunge 32 schließt und
auf der geschlossenen Zunge 32 zu liegen kommt.
[0024] Fig. 1d) zeigt die Position der Masche 7 auf der Nadelzunge 32 nach Abschluss der
Bewegung in Fig. 1c). Die Nadel 3 ist so weit zurückgezogen worden, dass sich die
Masche 7 in ihrer Übergabeposition, kurz vor ihrem Abschlag befindet. Es wird nun
das Schneidelement 5 in Richtung des Pfeils 500 ausgetrieben und in die Masche 7 eingestoßen,
d.h. zwischen ihre Maschenschenkel eingeführt. Die Spitze 51 des Schneidelements gleitet
dabei seitlich an der Zunge 32 vorbei und soweit in den Fadenraum 33 hinein, dass
sie durch die Masche 7 hindurchragt.
[0025] In Fig. 1e) wird die Nadel 3 in Richtung des Pfeils 301 zurückgezogen, wodurch die
Masche 7 von ihr freigegeben wird. Gleichzeitig wird das Schneidelement 5 in Richtung
des Pfeils 500 so weit vorgetrieben, dass die Masche 7 in Richtung der Brustfläche
52 auf die Schneidfläche 53 übergeht, auf dieses gleitet und dadurch aufgetrennt wird.
[0026] In Fig. 1f) befindet sich die Nadel 3 wieder in ihrer Grundposition. Das Schneidelement
5 wird ebenfalls in seine Grundposition zurückgezogen.
[0027] Während in Fig. 1 die Masche 7 von einem Schneidelement 5 durchtrennt wurde, das
sich oberhalb der Nadel 3 mit der Masche 7 befindet, zeigt Fig. 2 das Auftrennen der
Masche 7 durch das Schneidelement 6, das sich oberhalb des gegenüberliegenden Nadelbetts
2 befindet.
[0028] Fig. 2a) zeigt das vordere und das hintere Nadelbett 1, 2 der Flachstrickmaschine
100 mit der Maschenschneideinrichtung 150 gemäß Fig. 1. Die Nadel 3 befindet sich
in ihrer Grundposition gemäß Fig. 1a).
[0029] In Fig. 2b) wurde die Nadel 3 in Pfeilrichtung 300 in ihre Übergabeposition ausgetrieben,
wobei die Nadelzunge 32 durch die Masche 7 geöffnet wurde und sich die Masche 7 und
auf dem Nadelschaft hinter der geöffneten Nadelzunge 32 befindet. Bei dieser Bewegung
wurde die Masche 7 durch eine Kastenfeder 34 an der Nadel 3 aufgeweitet, um das Eintauchen
des Schneidelements 6 in die Masche 7 zu erleichtern.
[0030] In Fig. 2c) wird gezeigt, wie das Schneidelement 6 in Pfeilrichtung 600 ausgetrieben
und in die Masche 7 eingestoßen wird. Die Spitze 61 des Schneidelements 6 gleitet
dabei in den Raum zwischen der Kastenfeder 34 und dem Nadelschaft 35 und taucht dadurch
in die aufgeweitete Masche 7 ein. Anschließend erfolgt eine Rückzugsbewegung der Nadel
3, wodurch die Masche 7 mit der Schneidfläche 63 des Schneidelements 6 in Kontakt
kommt und dadurch aufgetrennt wird.
[0031] In Fig. 2d) wurden die Nadel 3 und das Schneidelement 6 in Pfeilrichtungen 301 und
601 in ihre Grundposition zurückgezogen. Die Masche 7 ist aufgeschnitten und hat keinen
Kontakt zur Nadel 3 mehr. Während beim Aufschneiden der Masche 7 in den Figuren 1
und 2 die Nadel 3 ausgetrieben wurde, verdeutlicht Fig. 3 ein Auftrennen der Masche
7 ohne Nadelaustrieb. Wie insbesondere Fig. 3a) verdeutlicht, sind dazu die Schneidelemente
5', 6' horizontal angeordnet. Die Anordnung und Ausgestaltung der Nadelbetten 1, 2
bleibt unverändert.
[0032] In Fig. 3b) wurde das Schneidelement 5' in Richtung des Pfeils 500' auf den Fadenraum
33 der Nadel 3 zu bewegt, wobei sich die Nadel 3 in Kammgleicheposition befindet.
Die Spitze 51' des Schneidelements 5' dringt in die Masche 7 ein und die Schneidfläche
53' schneidet die Masche 7 auf. Anschließend wird das Schneidelement 5' in Pfeilrichtung
501' in seine Ausgangsposition zurückgezogen (Fig. 3c) und die Masche 7 hat keinen
Kontakt zur Nadel 3 mehr.
[0033] Fig. 4 zeigt die Übergabe einer Masche 7 von einer Schiebernadel 30 auf ein Schneidelement
5. Der Schieber 35 der Nadel 30 und somit der Fadenraum sind geschlossen. Die Nadel
30 wurde in Richtung des Pfeils 331 in ihre Übergabeposition zurückgezogen. Die Masche
7 befindet sich dabei auf dem geschlossenen Schieber 35. Das Schneidelement 5 wurde
so weit in Pfeilrichtung 500 vorgetrieben, dass seine Spitze 51 in den Fadenraum 36
und damit zwischen die Nadel 30 und einen Schenkel der Masche 7 einsticht.
[0034] In Fig. 5 ist eine Variante der Übernahme der Masche 7 von einer Zungennadel 3 auf
das Schneidelement 5 dargestellt. Die Nadel 3 ist hier in Pfeilrichtung 300 in ihre
Maschenübergabeposition vorgetrieben worden, in der die Masche 7 auf der geöffneten
Zunge liegt. In den sich dadurch bildenden Freiraum zwischen Zungenlöffel und Nadelschaft
kann die Spitze 51 des Schneidelements eintauchen, wenn das Schneidelement 5 in Pfeilrichtung
500 vorgetrieben wird.
[0035] Die Figuren 6a) und b) zeigen eine bevorzugte Ausgestaltung eines Schneidelements
5,6, wobei das Schneidelement 5, 6 in Fig. 6a) in der Seitenansicht und in Fig. 6b)
in der Draufsicht dargestellt ist. Das Schneidelement 5, 6 weist eine einzige Schneidfläche
53, 63 auf, welche auf einer der beiden Längsseiten der Nadel arbeitet. Alternativ
könnte das Schneidelement auch mit zwei parallelen Schneidflächen ausgerüstet werden,
die gleichzeitig auf beiden Seiten der Nadel arbeiten.
[0036] In den Figuren 7 und 8 werden zwei Anwendungsfälle des Schneidens von Maschen während
des laufenden Strickprozesses beschrieben, beispielsweise zum Schneiden von Konturen
entsprechend eines Schnittmusters oder zum Einbringen von Öffnungen für Taschen oder
dergleichen sowie zu Designzwecken.
[0037] Fig. 7a) zeigt ein doppelflächiges Gestrickstück, in dem einige ausgewählte Maschen
geschnitten werden. Es wird abwechselnd eine Masche des vorderen und des hinteren
Nadelbetts aufgetrennt.
[0038] In Fig. 7b) ist verdeutlicht, wie das Gestrick aus Fig. 7a) hergestellt werden kann.
In Reihe R1 werden Maschen auf dem vorderen und hinteren Nadelbett auf den Nadeln
A-J und a-j gebildet. Danach wird in Reihe R2 die Masche, die auf der Nadel F des
vorderen Nadelbetts gebildet wurde, auf das hier nicht näher dargestellte Schneidelement
übergeben und geschnitten, bevor in Reihe R3 eine weitere Maschenreihe auf dem vorderen
und hinteren Nadelbett gebildet wird. In Reihe R4 wird die Masche, die auf der Nadel
e des hinteren Nadelbetts gebildet wurde, an ein Schneidelement übergeben und aufgetrennt.
Diese Schritte werden so lange wiederholt, bis die gewünschte Anzahl von Maschenreihen
und die gewünschte Kontur und Größe der geschnittenen Bereiche erreicht ist.
[0039] Fig. 8a) zeigt ein weiteres doppelflächiges Gestrick. Bei diesem Gestrick sind nur
Maschen, die auf dem vorderen Nadelbett gebildet wurden, geschnitten.
[0040] Das Verfahren zur Herstellung des Gestricks aus Fig. 8a) ist in Fig. 8b) dargestellt.
In Reihe R1 werden Maschen auf dem vorderen und hinteren Nadelbett mit den Nadeln
A-J und a-j gebildet. In Reihe R2 erfolgt ein Umhängen der Masche, die auf der Nadel
f des hinteren Nadelbetts gebildet wurde, auf die Nadel F des vorderen Nadelbetts,
sodass dort eine Doppelmasche entsteht. Danach wird in Reihe R3 eine Maschenreihe
auf dem vorderen und hinteren Nadelbett mit den Nadeln A-J und mit den Nadeln a-j,
jedoch nicht mit der Nadel f gebildet. In Reihe R4 wird dann die Masche, die auf der
Nadel F des vorderen Nadelbetts in Reihe R3 gebildet wurde, auf ein Schneidelement
übergeben und geschnitten. Danach erfolgt in Reihe R5 erneut das Bilden einer Maschenreihe
auf dem vorderen und hinteren Nadelbett auf den Nadeln A-J und a-j.
[0041] In Reihe R6 wird die Masche der Nadel e auf die Nadel E des vorderen Nadelbetts umgehängt,
sodass dort eine Doppelmasche entsteht. Anschließend erfolgt in Reihe R7 das Bilden
einer Maschenreihe mit allen Nadeln des vorderen und hinteren Nadelbetts mit Ausnahme
der Nadel e. Anschließend wird in Reihe R8 die Masche der Nadel E auf ein Schneidelement
übergeben und geschnitten.
[0042] Fig. 9 verdeutlicht ein Verfahren zur Herstellung eines Plüschgestricks. Bei der
Herstellung werden die aufgenommenen Fanghenkel 70 auf die zugehörigen Schneidelemente
übergeben und geschnitten. Es können alle Fanghenkel 70 aufgetrennt werden oder nur
in bestimmten Bereichen, um einen bestimmten Mustereffekt zu erreichen.
[0043] Eine weitere Anwendung des Auftrennens von Maschen ist in Fig. 10 verdeutlicht. Es
wird hier eine gesicherte Schlussmasche nach dem Kettelprozess in einem Gestrickstück
gebildet. Die letzte Masche wird auf ein Schneidelement übergeben und geschnitten,
wodurch diese letzte Masche derart gesichert wird, dass keine Laufmasche entstehen
kann.
1. Flachstrickmaschine mit mindestens zwei gegenüberliegend angeordneten Nadelbetten
(1, 2), die jeweils mit einer Vielzahl von Nuten versehen sind, in denen Nadeln (3,
4) längsverschiebbar gelagert sind, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens oberhalb eines der Nadelbetten (1, 2) mindestens ein Schneidelementbett
angeordnet ist, das mit einer Vielzahl von Nuten versehen ist, in denen Schneidelemente
(5, 6) zur Auftrennung von auf den Nadeln (3, 4) gebildeten Maschen (7) oder Fanghenkeln
längsverschiebbar angeordnet sind.
2. Flachstrickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nutenteilung des mindestens einen Schneidelementbetts der Nutenteilung der Nadelbetten
(1, 2) oder einem Vielfachen der Nutenteilung der Nadelbetten (1, 2) entspricht.
3. Flachstrickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des mindestens einen Schneidelementbetts gleich der Länge der Nadelbetten
(1, 2) ist.
4. Flachstrickmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Schneidelementbetten nebeneinander oberhalb mindestens eines der Nadelbetten
(1, 2) angeordnet sind, wobei jedes Schneidelementbett einem Teilbereich des darunter
liegenden Nadelbetts (1, 2) zugeordnet ist.
5. Flachstrickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zu schneidenden Maschen (7) oder Fanghenkel von den Nadeln (3, 4) eines Nadelbetts
(1, 2) auf die Schneidelemente (5, 6) eines über diesem Nadelbett (1, 2) angeordneten
Schneidelementbetts übergebbar sind.
6. Flachstrickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zu schneidenden Maschen (7) oder Fanghenkel von den Nadeln (3, 4) eines Nadelbetts
(1, 2) auf die Schneidelemente (5, 6) eines oberhalb des gegenüberliegenden Nadelbetts
(1, 2) angeordneten Schneidelementbetts übergebbar sind.
7. Flachstrickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zu schneidenden Maschen (7) oder Fanghenkel durch Austrieb der Nadeln (3, 4)
auf die Schneidelemente (5, 6) des mindestens einen Schneidelementbetts übergebbar
sind.
8. Flachstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zu schneidenden Maschen (7) oder Fanghenkel durch eine Bewegung der Schneidelemente
(5, 6) des mindestens einen Schneidelementbetts auf die Nadeln (3, 4) zu und ohne
Austrieb der Nadeln (3, 4) auftrennbar sind.
9. Flachstrickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nadeln (3, 4) Kastenfedern zur Spreizung der zu schneidenden Maschen (7) aufweisen.
10. Flachstrickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zu schneidenden Maschen (7) oder Fanghenkel auf dem Nadelhaken (31), dem Nadelhals,
einer Kastenfeder, der geöffneten oder geschlossenen Nadelzunge (32) oder dem geschlossenen
Schieber (35) einer Schiebernadel (30) liegend auf ein Schneidelement (5, 6) übergebbar
und/oder durch dieses schneidbar sind.