[0001] Die Erfindung betrifft eine Flachstrickmaschine mit einem einen Maschinenraum aufweisenden
Maschinenkörper.
[0002] Bei modernen Flachstrickmaschinen werden Garnspulen oberhalb eines Maschinenkörpers
an Garnspulenhaltern auf Spulentischen und/oder hinter dem Maschinenkörper an Garnspulenhaltern
angebracht.
[0003] Die hierbei verwendeten Garnspulenhalter sind in der Regel fest mit dem Spulentisch
bzw. den dafür vorgesehenen Haltevorrichtungen verbunden. Ihre Position kann also
nicht ohne größeren Aufwand verändert werden.
[0004] Die starre Anordnung der Garnspulenhalter besitzt den Nachteil, dass die Zugänglichkeit
zu den hinteren Nadelbetten und Fadenführern sowie dem Maschinenraum stark eingeschränkt
ist. Es müssen zunächst zumindest alle Garnspulenhalter, welche sich hinter dem Maschinenkörper
befinden, entfernt werden, was z. B. bei der Behebung von Störungen im laufenden Herstellungsprozess
sehr zeitaufwändig und damit teuer ist, da die Stillstandszeiten der Maschine, in
welchen nicht produziert wird, erhöht werden.
[0005] Weiterhin ist es bekannt, zusätzliche Garnspulenhalter auf fahrbaren Gestellen zu
montieren, welche allerdings den Raum um die Maschine herum stark einschränken. Auch
diese zusätzlichen Garnspulenhalter sind im Weg, wenn die Maschine repariert oder
gewartet werden muss.
[0006] Aus der
DE 36 34 578 A1 ist eine Flachstrickmaschine mit Garnspulenhaltern bekannt. Gemäß einer Ausführungsform
können Garnspulenhalter für zusätzliche Garnspulen gruppenweise auf mehrere, einzeln
abnehmbare Rückwandungsfelder der Flachstrickmaschine verteilt angeordnet sein. Um
die Maschine warten zu können, müssen die Rückwandungsfelder zusammen mit den Garnspulenhaltern
abgenommen werden und beiseite gestellt werden. Hierzu kann es notwendig sein, die
Garnspulen von den Garnspulenhaltern zu entfernen. Die Wartung einer Maschine ist
somit nur sehr aufwändig möglich.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Flachstrickmaschine derart weiterzubilden,
dass diese schneller und einfacher gewartet bzw. repariert werden kann.
[0008] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch eine Flachstrickmaschine mit einem
einen Maschinenraum aufweisenden Maschinenkörper, wobei zumindest ein Maschinenelement
relativ zum Maschinenkörper verlagerbar ist, ohne dieses vollständig von der Flachstrickmaschine
zu lösen, um dadurch einen Bereich des Maschinenraums und/oder eines hinteren Nadelbetts
und/oder einen hinteren Fadenführer der Flachstrickmaschine für Wartungs- und/oder
Reparaturarbeiten zugänglich zu machen.
[0009] Das Maschinenelement muss somit nicht vollständig von der Flachstrickmaschine gelöst
und beiseite gestellt werden. Es kann an der Flachstrickmaschine, insbesondere am
Maschinenkörper, verbleiben. Es ist somit beispielsweise nicht notwendig, Garnspulen
von dem Maschinenelement zu entfernen, sollten sich welche daran befinden. Besonders
vorteilhaft ist es, wenn das Maschinenelement in mehrere Richtungen bezüglich des
Maschinenkörpers verlagerbar ist. Somit ist es möglich, nahezu alle Stellen eines
Maschinenraums für Wartungsarbeiten oder Reparaturarbeiten zugänglich zu machen.
[0010] Besondere Vorteile ergeben sich, wenn das zumindest eine Maschinenelement bezüglich
des Maschinenkörpers horizontal verschiebbar angeordnet ist. Dabei kann vorgesehen
sein, dass das Maschinenelement je nach Bedarf nach links und rechts verschoben werden
kann. Grundsätzlich ist es jedoch auch denkbar, das Maschinenelement so anzuordnen,
dass es vertikal verlagerbar ist. Weiterhin ist es denkbar, dass das Maschinenelement
bezüglich des Maschinenkörpers verschwenkbar angeordnet ist. Durch entsprechendes
Verschieben des zumindest einen Maschinenelements können verschiedene Bereiche der
Flachstrickmaschine, insbesondere des Maschinenraums, komplett zugänglich gemacht
werden.
[0011] Das zumindest eine Maschinenelement kann aus der Geometrie der Flachstrickmaschine
heraus bewegbar sein. Somit behindert es die Reparatur- und Wartungsarbeiten nicht.
[0012] An dem Maschinenelement können ein oder mehrere Spulenhalter angeordnet sein. Dadurch
kann auf zusätzliche Spulenhalter, die getrennt von der Flachstrickmaschine hinter
dieser angeordnet sind, verzichtet werden. Insbesondere können dadurch Garnspulen
maschinennah angeordnet sein. Die Spulenhalter können für Reparatur- und Wartungsarbeiten
gemeinsam mit dem Maschinenelement verlagert werden. Dadurch müssen die Spulen nicht
von den Spulenhaltern entfernt werden, wenn Wartungsarbeiten durchgeführt werden müssen.
Die Stillstandszeiten der Flachstrickmaschine können dadurch reduziert werden.
[0013] Die Spulenhalter können an Bügeln angeordnet sein, die wiederum an dem Maschinenelement
angeordnet sein können. Dadurch kann die Befestigung der Spulenhalter an dem Maschinenelement
vereinfacht werden.
[0014] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Maschinenelement
einen Rückwandteil umfasst. Insbesondere kann der Rückwandteil während des normalen
Betriebs der Flachstrickmaschine den Maschinenraum nach hinten abdecken und somit
das Eingreifen in den Betriebsraum bei laufender Maschine verhindern. An dem Rückwandteil
können Bügel für Spulenhalter oder Spulenhalter direkt angeordnet sein.
[0015] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass das Maschinenelement einen Spulentischteil umfasst.
Insbesondere kann der Spulentisch geteilt sein und können Teile des Spulentisches
getrennt voneinander relativ zur Flachstrickmaschine verlagerbar sein, um dadurch
einen Fadenführer oder ein Nadelbett für eine Wartung freizugeben.
[0016] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform können mehrere Maschinenelemente
vorgesehen sein. Durch entsprechendes Verschieben der Maschinenelemente können verschiedene
Bereiche der Flachstrickmaschine komplett zugänglich gemacht werden. Dabei können
die Maschinenelemente gemeinsam in eine Richtung verlagert werden oder sie können
beispielsweise getrennt voneinander in entgegengesetzte Richtungen verlagert werden.
[0017] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Maschinenelement
ein Führungselementteil umfasst. An dem Führungselement kann beispielsweise eine Fadenkontrolleinheit
angeordnet sein, die eine Fadenbremse aufweisen kann und die Fadenspannung kontrollieren
kann. Wenn auch die Führungselemente bzw. Teile davon relativ zur Flachstrickmaschine
verlagerbar sind, kann eine Fadenschlaufenbildung verhindert werden. Somit wird eine
Flachstrickmaschine nach den Reparatur- und Wartungsarbeiten wieder schnell einsatzbereit.
[0018] Besonders bevorzugt ist es, wenn ein Maschinenelement sowohl einen Rückwandteil als
auch ein Führungselementteil aufweist.
[0019] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche
Einzelheiten zeigt, sowie aus den Ansprüchen. Die dort gezeigten Merkmale sind nicht
notwendig maßstäblich zu verstehen und derart dargestellt, dass die erfindungsgemäßen
Besonderheiten deutlich sichtbar gemacht werden können. Die verschiedenen Merkmale
können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten
der Erfindung verwirklicht sein.
[0020] In der schematischen Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
[0021] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht auf die Rückseite einer Flachstrickmaschine;
- Fig. 2
- die Rückseite der Flachstrickmaschine, wobei zwei Maschinenelemente nach links verlagert
wurden;
- Fig. 3
- die Ansicht der Flachstrickmaschine von hinten, wobei Maschinenelemente nach rechts
verlagert wurden;
- Fig. 4
- eine Ansicht der Rückseite der Flachstrickmaschine, wobei jeweils ein Maschinenelement
nach links und rechts verlagert wurde;
- Fig. 5
- eine Darstellung der Flachstrickmaschine von hinten, wobei die Maschinenelemente auch
noch Führungselemente aufweisen.
[0022] Die Fig. 1 zeigt eine Rückansicht einer Flachstrickmaschine 100 mit zwei Maschinenelementen
10, 20, die jeweils Bügel 12, 22 aufweisen, an denen Garnspulenhalter 11, 21 angeordnet
sind. Weiterhin umfassen die Maschinenelemente 10, 20 Rückwandteile 13, 23.
[0023] Über den Rückwandteilen 13, 23 sind Spulentische 30, 40 angeordnet, die ebenfalls
Garnspulenhalter 31, 41 aufweisen. Der Spulentisch 30 ist Bestandteil des Maschinenelements
10 und der Spulentisch 40 ist Bestandteil des Maschinenelements 20.
[0024] Oberhalb der Spulentische 30, 40 ist ein Führungselement 50 zur Aufnahme von hier
nicht gezeigten Fadenkontrolleinheiten angeordnet, weiches vertikal ausgerichtete
Führungselementabschnitte 52, 53 und einen horizontal ausgerichteten Führungselementabschnitt
51 umfasst. Das Führungselement 50 ist mit einem Maschinenkörper verbunden.
[0025] Die Maschinenelemente 10, 20 decken in der gezeigten Betriebsstellung einen Maschinenraum
vollständig nach hinten ab.
[0026] Wie sich der Darstellung der Fig. 2 entnehmen lässt, sind die Maschinenelemente 10,
20 bezüglich der Flachstrickmaschine 100 horizontal verlagerbar. In der gezeigten
Darstellung sind die Maschinenelemente 10, 20 gemeinsam nach links verlagert. Dadurch
wird ein Maschinenraum 110 des Maschinenkörpers 120 im Bereich 130 zugänglich. Der
Darstellung der Fig. 2 ist weiterhin zu entnehmen, dass es, um einen Teil des Maschinenraums
110 zugänglich zu machen, nicht notwendig war, Garnspulen von den Garnspulenhaltern
11, 21, 31, 41 zu entnehmen, sondern dass diese gemeinsam mit den Maschinenelementen
10, 20 verlagert wurden. Wartungsarbeiten werden dadurch erheblich vereinfacht und
beschleunigt.
[0027] Der Darstellung der Fig. 3 kann man entnehmen, dass hier die Maschinenelemente 10,
20 gemeinsam nach rechts verlagert wurden, um den Maschinenraum 10 im Bereich 140
für Wartungsarbeiten freizugeben.
[0028] Der Fig. 4 ist zu entnehmen, dass die Maschinenelemente 10 und 20 auch in unterschiedliche
Richtungen und unabhängig voneinander verlagerbar sind. Hier wurde das Maschinenelement
10 nach links verlagert, und das Maschinenelement 20 wurde nach rechts verlagert,
um dadurch den Maschinenraum 110 im Bereich 150 für Wartungsarbeiten und Reparaturarbeiten
zugänglich zu machen.
[0029] Aus den Figuren 2 bis 4 ergibt sich, dass die Maschinenelemente 10, 20 so verlagerbar
an der Flachstrickmaschine 100 angeordnet sind, dass sämtliche Bereiche 130, 140,
150 des Maschinenraums 110 für Wartungs- und Reparaturarbeiten zugänglich gemacht
werden können.
[0030] Bei der Ausführungsform der Fig. 5 ist vorgesehen, dass das Führungselement 50 zweigeteilt
ist und insbesondere nicht am Maschinenkörper 120 angeordnet ist, sondern die einzelnen
Teile 50a, 50b des Führungselements 50 an den Maschinenelementen 10, 20 angeordnet
sind und somit gemeinsam mit diesen verlagerbar sind. Das Führungselementteil 50a
umfasst dabei die Führungselementabschnitte 51a, 52a und 52b, während das Führungselementteil
50b die Führungselementabschnitte 51b, 53a, 53b umfasst. Somit ist es möglich, gemeinsam
mit den Führungselementteilen 50a, 50b daran angeordnete Fadenkontrolleinheiten zu
bewegen, insbesondere außerhalb der Kontur der Flachstrickmaschine 100 zu bewegen.
1. Flachstrickmaschine (100) mit einem einen Maschinenraum (110) aufweisenden Maschinenkörper
(120), dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Maschinenelement (10, 20) relativ zum Maschinenkörper (120) verlagerbar
ist, ohne dieses vollständig von der Flachstrickmaschine (100) zu lösen, um dadurch
einen Bereich (130, 140, 150) des Maschinenraums (110) und/oder eines hinteren Nadelbetts
und/oder einen hinteren Fadenführer der Flachstrickmaschine (100) für Wartung- und/oder
Reparaturarbeiten zugänglich zu machen.
2. Flachstrickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Maschinenelement (10, 20) bezüglich des Maschinenkörpers (120)
horizontal verschiebbar angeordnet ist.
3. Flachstrickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Maschinenelement (10, 20) aus der Geometrie der Flachstrickmaschine
(100) heraus bewegbar ist.
4. Flachstrickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Maschinenelement (10, 20) ein oder mehrere Spulenhalter (11, 21) angeordnet
sind.
5. Flachstrickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spulenhalter (11, 21) an Bügeln (12, 22) angeordnet sind.
6. Flachstrickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Maschinenelement (10, 20) einen Rückwandteil (13, 23) umfasst.
7. Flachstrickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Maschinenelement (10, 20) einen Spulentischteil (31, 41) umfasst.
8. Flachstrickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Maschinenelemente (10, 20) vorgesehen sind.
9. Flachstrickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Maschinenelement (10, 20) ein Führungselementteil (50a, 50b) umfasst.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Flachstrickmaschine (100) mit einem einen Maschinenraum (110) aufweisenden Maschinenkörper
(120), wobei zumindest ein Maschinenelement (10, 20) relativ zum Maschinenkörper (120)
verlagerbar ist, ohne dieses vollständig von der Flachstrickmaschine (100) zu lösen,
um dadurch einen Bereich (130, 140, 150) des Maschinenraums (110) und/oder eines hinteren Nadelbetts
und/oder einen hinteren Fadenführer der Flachstrickmaschine (100) für Wartungs- und/oder
Reparaturarbeiten zugänglich zu machen, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Maschinenelement (10, 20) bezüglich des Maschinenkörpers (120)
horizontal verschiebbar angeordnet ist.
2. Flachstrickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Maschinenelement (10, 20) aus der durch die Maschinenkontur ohne
verlagertes Maschinenelement (10, 20) definierten Geometrie der Flachstrickmaschine
(100) heraus bewegbar ist.
3. Flachstrickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Maschinenelement (10, 20) ein oder mehrere Spulenhalter (11, 21) angeordnet
sind.
4. Flachstrickmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Spulenhalter (11, 21) an Bügeln (12, 22) angeordnet sind.
5. Flachstrickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Maschinenelement (10, 20) einen Rückwandteil (13, 23) umfasst.
6. Flachstrickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Maschinenelement (10, 20) einen Spulentischteil (31, 41) umfasst.
7. Flachstrickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Maschinenelemente (10, 20) vorgesehen sind.
8. Flachstrickmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Maschinenelement (10, 20) ein Führungselementteil (50a, 50b) eines Führungselements
(50) für Fadenkontrolleinheiten umfasst.