[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verankem von Offshore-Anlagen auf dem Meeresboden
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Gründungsstruktur für eine Offshore-Anlage
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 7. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Vorrichtung
zum Verhindern von Relativbewegungen zwischen Gründungspfählen und Pfahlhülsen oder
Pfahlstiften gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 12.
[0002] Gründungsstrukturen von Offshore-Anlagen, insbesondere Offshore-Windenergieanlagen,
müssen auf dem Meeresboden verankert werden. Das geschieht auf verschiedene Weise.
Am sogenannten Pre-Piling werden zunächst Gründungspfähle (Piles) in der vorgesehenen
Position in den Meeresboden gerammt und in die Gründungspfähle Pfahlstifte, sogenannte
Pins, eingeführt oder Pfahlhülsen, sogenannte Pile Guides, über die Gründungspfähle
gestülpt. Darüber hinaus ist ein sogenanntes Post-Piling bekannt, bei dem zunächst
die Gründungsstruktur mit Pfahlhülsen auf dem Meeresboden abgesetzt und dann in die
Pfahlhülsen gesteckte Gründungspfähle in den Meeresboden gerammt werden.
[0003] Um Toleranzen, insbesondere Positionierungenauigkeiten der Gründungspfähle, ausgleichen
zu können, sind die Pfahlhülsen größer als die Gründungspfähle bzw. die Pfahlstifte
(Pins) kleiner als die Gründungspfähle. Dadurch verbleiben zwischen den Gründungspfählen
und den Pfahlhülsen bzw. den Gründungspfählen und den Pfahlstiften Zwischenräume in
Gestalt umlaufender Ringspalte. Diese Ringspalte werden mit einem fließfähigen Material,
ein sogenanntes Grout-Material, ausgefüllt. Das Grout-Material härtet den Zwischenraum
aus, um danach Bewegungen zwischen den Gründungspfählen und den Pfahlhülsen bzw. Pfahlstiften
zu verhindern. Um das zu gewährleisten, dürfen sich während des Aushärtens der Füllmasse
die Zwischenräume nicht verändern.
[0004] Ausgehend vom Vorstehenden liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren,
eine Vorrichtung und eine Gründungsstruktur zu schaffen, die eine einfache und zuverlässige,
insbesondere dauerhafte, Verbindung der Gründungspfähle mit den ihnen zugeordneten
Pfahlhülsen bzw. Pfahlstiften gewährleisten.
[0005] Ein Verfahren zur Lösung der Aufgabe weist die Maßnahmen des Anspruchs 1 auf. Nach
diesem Verfahren ist es vorgesehen, die Gründungspfähle und die diesen zugeordneten
Pfahlhülsen oder Pfahlstifte, die auch als Pfahlzapfen bezeichnet werden können, mindestens
während der Dauer des Aushärtens des Füllmaterials gegen Relativbewegungen zueinander
zu fixieren. Infolge der Fixierung wird vermieden, dass während des Aushärtens des
Füllmaterials sich die Gründungspfähle gegenüber den Pfahlstiften oder den Pfahlhülsen
bewegen und sich dadurch die Zwischenräume in ihrer Gestaltung verändern, was zu einem
unvollständigen Ausfüllen der Zwischenräume durch das Füllmaterial (Grout-Material)
führen würde. Nach dem Aushärten verhindert das Füllmaterial Verschiebungen der Pfahlhülsen
oder Pfahlstifte gegenüber den Gründungspfählen. Die bis dahin erfolgenden anderweitigen
Fixierungen können dann aufgehoben werden, aber auch bestehen bleiben zur Unterstützung
der Fixierungen durch das Füllmaterial.
[0006] Die Fixierung der Pfahlhülsen bzw. zapfenartigen Pfahfstifte relativ zu den Gründungspfählen
erfolgt mindestens in radialer Richtung, wodurch sich der kreisringförmige Zwischenraum
in seiner Gestalt nicht verändern kann. Bevorzugt erfolgt die Fixierung in radialer
und axialer Richtung, wodurch sich die Pfahlhülsen bzw. Pfahlstifte während des Aushärtens
des Füllmaterials auch nicht in Längsrichtung der Gründungspfähle verschieben können.
Eine solche vollkommene Fixierung stellt sicher, dass nach dem Aushärten des Füllmaterials
die Pfahlhülsen bzw. Pfahlstifte sich immer noch in der vorgesehenen Relativposition
zu den Gründungspfählen befinden und sich dadurch die Position oder die Ausrichtung
der Gründungsstruktur oder der gesamten Offshore-Anlage während des Aushärtens des
Füllmaterials nicht verändern kann.
[0007] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens ist es vorgesehen, in den Zwischenräumen
zwischen den Gründungspfählen und den diesen zugeordneten Pfahlhülsen oder Pfählstiften
jeweils mindestens einen Abstandshalter anzuordnen. Die vorzugsweise ringförmigen
Abstandshalter überbrücken die Zwischenräume über einen geringen Teil ihrer Länge
und sorgen so für eine unverschiebbare Fixierung der Relativposition zwischen dem
jeweiligen Gründungspfahl und der ihm zugeordneten Pfahlhülse oder dem Pfahlstift.
Ein Großteil der Länge des Zwischenraums (bezogen auf die Längsrichtung der jeweiligen
Pfahlhülse) wird vom jeweiligen Abstandshalter nicht ausgefüllt, so dass dieser Großteil
des Zwischenraums von der Füllmasse (Grout-Material) ausgefüllt werden kann. Die Füllmasse
kann im Zwischenraum aushärten, ohne dass es aufgrund des mindestens einen Abstandshalters
während dieser Zeit zu Verschiebungen der Pfahlhülsen oder Pfahlstifte zu den Gründungspfählen
kommt.
[0008] Eine vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, die Abstandshalter im Querschnitt
veränderlich auszubilden zur Anpassung an die jeweilige Gestalt des Zwischenraums
zwischen einem Gründungspfahl und der ihm zugeordneten Pfahlhülse oder dem Pfahlstift.
Die Querschnittsveränderung der Abstandshalter erfolgt vorzugsweise hydraulisch, wodurch
der Querschnitt der Abstandshalter zwar in seiner Gestalt veränderlich ist. Die Abstandshalter
können sich aufgrund der Veränderbarkeit des Querschnitts an beliebige Zwischenräume,
und zwar beliebig große Zwischenräume und Zwischenräume mit bezogen auf den Umfang
der jeweiligen Pfahlhülse oder es jeweiligen Pfahlstifts unterschiedlicher Breite,
anpassen. Vor allem lässt die Veränderbarkeit des Querschnitts der Abstandshalter
es zu, die Pfahlstifte mit daran befestigten Abstandshaltern in die Gründungspfähle
einzusetzen. Ebenso können die Pfahlhülsen mit daran befestigten Abstandshaltern über
die Gründungspfähle gestülpt werden. Denkbar ist es auch, die Abstandshalter an den
Gründungspfählen vorzumontieren. Erst später, wenn die Pfahlhülsen bzw. Pfahistifte
in den vorgesehenen Relativpositionen zu den Gründungspfählen sich befinden, werden
die Abstandshalter durch Querschnittsveränderungen an die gegebenen Zwischenräume
angepasst, und zwar vorzugsweise durch elastisches Aufweiten der Abstandshalter.
[0009] Bevorzugt ist es verfahrensmäßig vorgesehen, dass durch Aufweiten der Abstandshalter
diese gegen die äußere Mantelfläche des jeweiligen Gründungspfahls und die innere
Mantelfläche der dem Gründungspfahl zugeordneten Pfahlhülse oder gegen die innere
Mantelfläche des Gründungspfahls um die äußere Mantelfläche des ihm zugeordneten Pfahlstifts
bzw. Pfahlzapfens gedrückt werden. Das Aufweiten des jeweiligen Abstandshalters erfolgt
dabei vorzugsweise hydraulisch. Dadurch, dass die Abstandshalter in Kontakt mit den
zueinander gerichteten Mantelflächen der Gründungspfähle und der Pfahlhülsen oder
Pfahlstifte gebracht werden, findet ein im Querschnitt gesehen vollständiges Ausfüllen
und Überbrücken des Zwischenraums statt. Dabei pressen sich die Abstandshalter gegen
die zueinander gerichteten Mantelflächen der Gründungspfähle einerseits und der Pfahlhülsen
oder Pfahistifte andererseits. Das hat zur Folge, dass Relativbewegungen zwischen
den Gründungspfählen und den Pfahlhülsen oder Pfahlstiften während des Aushärtens
des Grout-Materials nicht mehr stattfinden können und das Grout-Material nach dem
Aushärten die Zwischenräume vollständig, insbesondere spielfrei, und dauerhaft ausfüllt.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, die Abstandshalter
axial an und/oder zwischen Schweißkränzen an den Mantelflächen der Gründungspfähle
und der Pfahlhülsen bzw. Pfahlstifte abzustützen. Es können so auf einfache Weise
die ohnehin an den Gründungspfählen, den Pfahlhülsen und den Pfahlstiften vorhandenen
Schweißkränze benutzt werden, um axiale Relativbewegungen zwischen den Gründungspfählen
einerseits und den Pfahlhülsen bzw. Pfahlstiften andererseits zumindest während des
Aushärtens der Füllmasse (Grout-Material) zu verhindern. Dabei stützen sich entweder
die Abstandshalter an den Schweißkränzen ab oder die elastisch ausgebildeten Abstandshalter
schmiegen sich an Schweißkränze an. In jedem Falle kommt es zu einer form- und/oder
kraftschlüssigen Fixierung zur Verhinderung von axialen Relativbewegungen zwischen
den Gründungspfählen und den diesen zugeordneten Pfahlhülsen oder Pfahlstiften.
[0011] Eine Gründungsstruktur für Offshore-Anlagen, insbesondere Offshore-Windenergieanlagen,
zur Lösung der Aufgabe weist die Merkmale des Anspruchs 7 auf. Bei dieser Gründungsstruktur
sind die Gründungspfähle relativ zu den ihnen zugeordneten Pfahlhülsen oder Pfahlstiften
bzw. Pfahlzapfen fixierbar durch in den Zwischenräumen angeordnete Abstandshalter.
Die Abstandshalter füllen den Zwischenraum zwischen jedem Gründungspfahl und der ihm
zugeordneten Pfahlhülse oder Pfahlstift nur zu einem Teil der Länge des Zwischenraums
aus. Auf diese Weise wird der jeweilige Zwischenraum über einen Abschnitt seiner Länge
vom Abstandshalter überbrückt, so dass der übrige größere Teil der Zwischenräume Füllmaterial
aufnehmen kann. Dadurch wird der Abstand zwischen der Pfahlhülse und dem Gründungspfahl
bzw. dem Gründungspfahl und dem Pfahlstift konstant gehalten, so dass das Füllmaterial
(Grout-Material) aushärten kann, ohne dass sich dabei die Relativposition zwischen
dem jeweiligen Gründungspfahl und der ihm zugeordneten Pfahlhülse oder dem Pfahlstift
ändern kann.
[0012] Bevorzugt ist es vorgesehen, dass die Abstandshalter die Gründungspfähle oder die
Pfahlstifte ringfömig umgeben. Demzufolge entsprechen die Abstandshalter den üblicher-weise
in Querschnittsrichtung der Gründungspfähle gesehen kreisringförmigen Zwischenräumen.
[0013] Die Erfindung sieht es weiterhin bevorzugt vor, die Abstandshalter in ihrer Gestalt,
vorzugsweise im Querschnitt, veränderlich auszubilden. Dadurch können die Abstandshalter
an Zwischenräume verschiedener Gestalt, insbesondere verschiedener Größen, angepasst
werden. Insbesondere kann die Größe der Abstandshalter beim Einführen des Pfahlstifts
in den Gründungspfahl bzw. beim Überstülpen der Pfahlhülse über den Gründungspfahl
verkleinert werden, so dass die Abstandshalter hierbei nicht stören. Erst wenn die
Pfahlhülsen bzw. Pfahlstifte in die vorgesehene Relativposition zu den Gründungspfählen
gebracht worden sind, werden die Abstandshalter durch Veränderung ihrer Gestalt an
den sich einstellenden Zwischenraum, insbesondere die Grundfläche desselben, angepasst.
[0014] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht es vor, dass die Abstandshalter
durch elastisches Aufweiten, vorzugsweise hydraulisches Aufweiten, den jeweiligen
Zwischenraum zwischen einem Gründungspfahl und der ihm zugeordneten Pfahlhülse oder
dem Pfahlstift in einem Teilbereich seiner Länge ausfüllen. Vorzugsweise geschieht
dieses derart, dass durch das elastische Aufweiten der jeweilige Abstandshalter gegen
eine äußere Mantelfläche des Gründungspfahls und die innere Mantelfläche der demselben
zugeordneten Pfahlhülse oder gegen die innere Mantelfläche des Gründungspfahls und
die dieser zugeordneten äußeren Mantelfläche des Pfahlstifts gedrückt oder gepresst
wird. Dadurch überbrückt der Abstandshalter die zueinander gerichteten Mantelflächen
des jeweiligen Gründungspfahls und der Pfahlhülse bzw. des jeweiligen Gründungspfahls
und des Pfahlstifts. Hierdurch kommt es zu einer radialen Fixierung jeder Pfahlhülse
oder jedes Pfahlstifts gegenüber den Gründungspfählen, wodurch Verschiebungen zwischen
denselben zumindest während des Aushärtens des Füllmaterials in dem von dem Abstandshalter
freigelassenen Bereich des jeweiligen Zwischenraums nicht mehr möglich sind.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung fixieren die Abstandshalter die
Gründungspfähle gegenüber den Pfahlhülsen oder Pfahlstiften in axialer Richtung durch
Abstützung an Schweißkränzen auf den Mantelflächen der Gründungspfähle, Pfahlhülsen
und/oder Pfahlstifte. Durch Abstützung der Enden der Abstandshalter an den Schweißkränzen
und/oder Einbettung der Schweißkränze von den Abstandshaltern kommt eine form- und/oder
reibschlüssige axiale Unverschieblichkeit der Pfahlhülsen oder Pfahtstifte gegenüber
den Gründungspfählen zustande.
[0016] Eine Vorrichtung zum Fixieren von Gründungspfählen und Pfahlhülsen oder Pfahlstiften
von Gründungsstrukturen für Offshore-Anlagen weist die Merkmale des Anspruchs 12 auf.
Diese Vorrichtung zeichnet sich durch mindestens einen Abstandshalter zur Anordnung
in Zwischenräumen zwischen einem Gründungspfahl und der diesem zugeordneten Pfahlhülse
oder Pfahlstift bzw. Pfahlzapfen aus. Durch den Abstandshalter werden Relativbewegungen
zwischen dem Gründungspfahl und der Pfahlhülse bzw. dem Pfahlstift während des Aushärtens
des in den Zwischenraum eingebrachten Füllmaterials vermieden. Der Abstandshalter
stellt so sicher, dass das in den Zwischenraum eingefüllte, fließfähige Füllmaterial
vollständig aushärten kann, ohne dass sich dabei der jeweilige Gründungspfahl in der
Pfahlhülse oder der Pfahlstift im Gründungspfahl bewegen können.
[0017] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Vorrichtung ist der jeweilige Abstandshalter
ringförmig ausgebildet und verformbar, insbesondere elastisch verformbar. Dadurch
kann der Abstandshalter um den Pfahlstift herum oder in der Pfahlhülse angeordnet
werden. Durch die insbesondere elastische Verformbarkeit ist der Abstandshalter an
den sich jeweils einstellenden Zwischenraum anpassbar, und zwar insbesondere in der
Gestalt und/oder in der Größe desselben.
[0018] Bevorzugt ist der insbesondere ringförmige Abstandshalter als ein Hohlkörper mit
einer elastisch aufweitbaren Wandung ausgebildet. Der Abstandshalter kann dadurch
nach Art eines Luftreifens aufgeblasen werden, um im Zwischenraum eine Klemmung bzw.
Fixierung der jeweiligen Pfahlhülse gegenüber dem ihr zugeordneten Gründungspfahl
oder dem Pfahlstift im Gründungspfahl herbeizuführen. Durch einen entsprechenden innendruck
im ringförmigen Abstandshalter lässt sich die Kraft, womit die Fixierung oder die
Klemmung zwischen dem betreffenden Gründungspfahl und der dazugehörenden Pfahlhülse
oder dem Pfahlstift durch vorzugsweise ein elastisches Aufweiten des als Hohlkörper
ausgebildeten ringförmigen Abstandshalters, beeinflussen. Das Aufweiten erfolgt im
elastischen Bereich der Wandung des Abstandshalters, und zwar insbesondere hydraulisch.
Als Druckmedium wird insbesondere in den Hohlraum des Abstandshalters mit entsprechendem
Druck gepumptes Wasser, und zwar gegebenenfalls sogar Seewasser, verwendet.
[0019] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung
näher erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Gründungsstruktur für eine Offshore-Windenergieanlage,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Ansicht eines oberen Teils eines Gründungspfahls zur Verankerung
der Gründungsstruktur im Meeresboden mit einem eingesetzten Pfahlstift der Gründungsstruktur,
- Fig. 3
- eine Einzelheit III aus der Darstellung der Fig. 2, und
- Fig. 4
- ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einem oberen Teil eines Gründungspfahls
zur Verankerung von Pfahlhülsen aufweisenden Gründungsstrukturen auf dem Meeresgrund.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend im Zusammenhang mit einer Offshore-Windkraftanlage
beschreiben. Die Erfindung eignet sich aber auch für andere Offshore-Anlagen, beispielsweise
Offshore-Umspannwerke.
[0021] Die Fig. 1 zeigt eine fachwerkartig ausgebildete Gründungsstruktur 10 der Windkraftanlage.
Die sich größtenteils unter Wasser befindende Gründungsstruktur 10 trägt am oberen
Ende einen Turm mit dem Rotor der Windkraftanlage. Der Turm und der Rotor mit Rotorkopf,
Getriebe und Generator sind in der Fig. 1 nicht gezeigt. Am unteren Ende der Gründungsstruktur
10 sind vier parallele, senkrechte Pfahlstifte 11 angeordnet. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
sind alle Pfahlstiffe 11 gleich lang. Sie können aber auch unterschiedliche Längen
aufweisen. Die Pfahlstifte 11 bilden sozusagen die Füße der Gründungsstruktur 10.
Jeder Pfahlstift 11 oder Pfahlzapfen ist mit einem in der Fig. 2 gezeigten Gründungspfahl
12 im Meeresgrund verankert. Jeder Gründungspfahl 12 ist zumindest größtenteils in
den Meeresboden eingerammt.
[0022] Jeder der Pfahlstifte 11 weist im oberen Endbereich eine sich quer zur Längsachse
des Gründungspfahls 12 erstreckende, ringförmige Anschlagplatte 13 auf. Die Anschlagplatte
13 umgibt ringförmig die Außenseite des Pfahlstifts 11. Die Anschlagplatte 13 ist
mit der äußeren Mantelfläche des Pfahlstifts 11 verschweißt. Zusätzlich sind im Eckbereich
zwischen der äußeren Mantelfläche des Pfahlstifts 11 und der Oberseite der Anschlagplatte
13 mehrere auf den Umfang gleichmäßig verteilte Kniebleche 14 vorgesehen, die auch
mit der Anschlagplatte 13 und dem Pfahlstift 11 verschweißt sind.
[0023] Der Gründungspfahl 12 ist an seiner oberen Stirnfläche 15 vollständig offen. Die
obere Stirnfläche 15 verläuft unter einem rechten Winkel quer zur Längsmittelachse
des Gründungspfahls 12. Auf der oberen Stirnfläche 15 liegt die Unterseite der Anschlagplatte
13 des Pfahlstifts 11 bei von oben in den Gründungspfahl 12 gestecktem Pfahlstift
11 auf.
[0024] Zumindest in dem Bereich, in dem sich der untere Teil des in den Gründungspfahl 12
gesteckten Pfahlstifts 11 mit dem oberen Teil des Gründungspfahls 12 überlappt, weisen
der Pfahlstift 11 und der Gründungspfahl 12 durch ununterbrochen umlaufende Schweißraupen
gebildete Schweißkränze 16, 17 auf. Die Schweißkränze 16 sind an der Innenmantelfläche
18 des Gründungspfahls 12 angeordnet und stehen gegenüber dieser vor. Demgegenüber
sind die Schweißkränze 17 an der Außenmantelfläche 19 des Pfahlstifts 11 vorstehend
angeordnet. Alle Schweißkränze 16 und 17 verlaufen etwa senkrecht zur Längsmittelachse
des Pfahlstifts 11 und des Gründungspfahls 12. Die Schweißkränze 16 und 17 sind gleichermaßen
voneinander beabstandet, wobei jeweils ein Schweißkranz 17 am Pfahlstift 11 zwischen
zwei benachbarten Schweißkränzen 16 im Gründungspfahl 12 liegt (Fig. 2).
[0025] Der Außendurchmesser des Pfahlstifts 11 ist kleiner als der Innendurchmesser des
Gründungspfahls 12. Auf diese Weise entsteht im Überlappungsbereich zwischen dem oberen
Endbereich des Gründungspfahls 12 und dem in diesen eingesteckten unteren Teil des
Pfahlstifts 11 ein umlaufender kreisringartiger Zwischenraum 20. In der Darstellung
der Fig. 2 ist der Pfahlstift 11 mittig in den Gründungspfahl 12 hineingesteckt, so
dass ihre vertikalen Längsachsen sich decken. In der Praxis wird dieses aber nicht
immer zu erreichen sein. In den überwiegenden Fällen wird sich deshalb das untere
Ende des Pfahlstifts 11 etwas außermittig im oberen Endbereich des Gründungspfahls
12 befinden. Dadurch ist der Zwischenraum 20 zwar ringförmig, es ändern sich aber
die Abstände zwischen der Innenmantelfläche 18 des Gründungspfahls 12 und der Außenmantelfläche
19 des Pfahlstifts 11 über den Umfang des kreisringartigen Zwischenraums 20.
[0026] Zumindest der Zwischenraum 20, vorzugsweise auch der darunterliegende, vom unteren
Ende des Pfahlstifts 11 unausgefüllte Teil des Gründungspfahls 12 werden nach dem
Einstecken des Pfahlstifts 11 in den Gründungspfahl 12 mit einem zunächst fließfähigen
Füllmaterial, sogenanntem Grout-Material, ausgefüllt. Nachdem das in den Figuren nicht
dargestellte Füllmaterial ausgehärtet ist, führt es zu einer festen, unbeweglichen
Verbindung des Pfahlstifts 11 im Gründungspfahls 12, wodurch das Füllmaterial zu einer
dauerhaft spielfreien Fixierung des Pfahlstifts 11 im Gründungspfahl 12 führt und
Relativbewegungen zwischen dem Pfahlstift 11 und dem Gründungspfahl 12 verhindert.
[0027] Damit beim Aushärten des Füllmaterials keine Relativbewegungen zwischen dem jeweiligen
Pfahlstift 11 und dem dazugehörenden Gründungspfahl 12 stattfinden können, was eine
ungenügende Verbindung zwischen dem Gründungspfahl 12 und dem Pfahlstift 11 durch
das Füllmaterial zur Folge hätte, ist im Zwischenraum 20 erfindungsgemäß eine in besonderen
Weise ausgebildete Vorrichtung angeordnet. In den Fig. 2 und 3 ist nur eine solche
Vorrichtung zwischen dem Pfahlstift 11 und dem Gründungspfahl 12 gezeigt. Es ist aber
denkbar, bei Bedarf mehrere gleiche Vorrichtungen im Zwischenraum 20 zwischen jedem
Gründungspfahl 12 und jedem Pfahlstift 11 vorzusehen.
[0028] Die in den Fig. 2 und 3 gezeigte Vorrichtung weist einen den Pfahlstift 11 umgebenden
Abstandshalter 21 auf. Der Abstandshalter 21 ist dem unteren Endbereich des Pfahlstifts
11 zugeordnet. Im gezeigten Ausführungsbeispiel befindet sich der Abstandshalter 21
geringfügig oberhalb einer Einführspitze 22 am unteren Ende des Pfahlstifts 11. Der
ringförmige Abstandshalter 21 ist mit der Außenmantelfläche 19 des Pfahlstifts 11
verbunden. Dabei befindet sich der Abstandshalter 21 an einer solchen Stelle im unteren
Endbereich des Pfahlstifts 11, dass er um einen Schweißkranz 17 an der Außenmantelfläche
19 des Pfahlstifts 11 herumläuft und dadurch axial festgelegt ist sowie sich zwischen
zwei benachbarten Schweißkränzen 16 an der Innenmantelfläche 18 des Gründungspfahls
12 erstreckt und abstützt.
[0029] Der ringförmige Abstandshalter 21 ist so ausgebildet, dass er in seiner Gestalt veränderlich
ist. Insbesondere ist der Abstandshalter 21 nach dem Einführen des den Abstandshalter
21 tragenden Pfahlstifts 11 in den Gründungspfahl 12 aufweitbar. Der Abstandshalter
21 ist so weit aufweitbar, dass er den Zwischenraum 20 im Querschnitt des Gründungspfahls
12 und des Pfahlstifts 11 gesehen vollständig, in Längsrichtung entlang der Längsmittelachse
des Pfahlstifts 11 und des Gründungspfahls 12 aber nur teilweise, nämlich lediglich
zwischen zwei Schweißkränzen 16, ausfüllt (Fig. 2). Dabei übt der Abstandshalter 21
einen Druck auf die Innenmantelfläche 18 des Gründungspfahls 12 und die Außenmantelfläche
19 des Pfahlstifts 11 aus. Der Abstandshalter 21 ist somit zwischen dem Pfahistift
11 und dem Gründungspfahl 12 festgeklemmt zur Fixierung der Relativposition des Pfahlstifts
11 zum Gründungspfahl 12.
[0030] Die Gestaltsveränderung des Abstandshalters 21 wird im gezeigten Ausführungsbeispiel
dadurch herbeigeführt, dass der Abstandshalter 21 schlauchartig ausgebildet ist. Der
ringförmige Abstandshalter 21 verfügt dadurch im Inneren über einen umlaufenden, ringförmigen
Hohlraum 23. An diesen Hohlraum 23 ist eine Leitung 24 angeschlossen. Die Leitung
24 erstreckt sich durch den Pfahlstift 11 und ist im Bereich des Abstandshalters 21
durch eine Bohrung in der Wandung des Pfahlstifts 11 zum Hohlraum 23 des Abstandshalters
21 geführt, so dass das untere Ende der Leitung 24 mit dem Hohlraum 23 des Abstandshalters
21 in Verbindung steht. Über die Leitung 24 ist der Hohlraum 23 des Abstandshalters
21 mit einem unter Druck stehenden Medium, vorzugsweise einer Flüssigkeit, beispielsweise
Seewasser, versorgbar. Durch einen entsprechenden Druck des Mediums ist der Abstandshalter
21 hydraulisch aufweitbar. Der Hohlraum 23 wird also vollständig mit dem unter Druck
stehenden Medium, insbesondere einer Flüssigkeit, gefüllt und dadurch hydraulisch
aufgeweitet. Zu diesem Zweck ist die den Hohlraum 23 begrenzende schlauchartige Wandung
des Abstandshalters 21 aus einem elastisch aufweitbaren Material gebildet. Bevorzugt
ist die Wandung des Abstandshalters 21 aus einem plastisch-elastischen Material, beispielsweise
vulkanisierten Kautschuk, gebildet. Die Wandung des Abstandshalters 21 kann mindestens
eine Verstärkungseinlage aufweisen, um die Festigkeit und die Widerstandsfähigkeit
des Abstandshalters 21 gegen Beschädigungen zu erhöhen. Wenn der Abstandshalter 21
hydraulisch aufgeweitet ist, schmiegt sich seine elastisch verformbare Wandung an
den Schweißkranz 17 an der Außenmantelfläche 19 des Pfahlstifts 11 an und stützt sich
außerdem zwischen zwei benachbarten Schweißkränzen 16 an der Innenmantelfläche 19
des Gründungspfahls 12 ab. Hierdurch kommt zusätzlich zur radialen Fixierung des Pfahlstifts
11 gegenüber dem Gründungspfahl 12 eine axiale Fixierung des Pfahlstifts 11 gegenüber
dem Gründungspfahl 12 in Längsrichtung zustande.
Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert:
[0031] Bei diesem Verfahren ist es vorgesehen, den Pfahlstift 11 in jedem Gründungspfahl
12 mindestens während der Dauer des Aushärtens des Füllmaterials gegen Relativbewegungen
zum Gründungspfahl 12 (und umgekehrt) zu fixieren. Dadurch ist sichergestellt, dass
sich die Gestalt des ringförmigen Zwischenraums 20 während des Aushärtens des Füllmaterials
nicht verändert. Dadurch kann das Füllmaterial lückenlos aushärten und danach eine
spielfreie und dauerhafte Verbindung des unteren Endes des Pfahlstifts 11 mit dem
oberen Bereich des Gründungspfahls 12 herbeiführen.
[0032] Jeder Abstandshalter 21 ist an der Außenmantelfläche 19 eines jeden Pfahlstifts 11
montiert. Bei zunächst noch drucklosem bzw. ungefüllten Hohlraum 23 wird der Abstandshalter
21 mit dem jeweiligen Pfahlstift 11 von oben in den dazugehörenden Gründungspfahl
12 gesteckt. Nachdem die Gründungsstruktur 10 mit allen Pfahlstiften 11 in die vorgesehene
Position zu den Gründungspfählen 12 gebracht worden ist, wobei idealerweise die Längsmittelachsen
der Pfahlstifte 11 mit den Längsmittelachsen der Gründungspfähle 12 zusammenliegen
und die Anschlagplatten 13 auf den oberen Stirnflächen 15 der Gründungspfähle 12 aufliegt,
wird das Füllmaterial zumindest in den Zwischenraum 20 zwischen jedem Gründungspfahl
12 und dem ihm zugeordneten Pfahlstift 11 im noch fließfähigen Zustand eingefüllt.
Dieses kann auf verschieden Weise geschehen.
[0033] Wenn der gesamte Gründungspfahl 12, also nicht nur der Zwischenraum 20, mit Füllmaterial
ausgefüllt werden soll, erfolgt das Einfüllen des Füllmaterials in den Gründungspfahl
12 bei leerem oder drucklosem Hohlraum 23 des Abstandshalters 21. Es kann dann von
der oberen Stirnfläche 15 des Gründungspfahls 12 her Füllmaterial durch den Zwischenraum
20 in den darunterliegenden Bereich des Gründungspfahls 12 gelangen und anschließend
den Zwischenraum 20 ausfüllen. Nach dem vollständigen Einfüllen des Füllmaterials
wird der Hohlraum 23 des Abstandshalters 21 vollständig mit unter Druck stehender
Flüssigkeit gefüllt und dadurch aufgeweitet. Der Druck bleibt mindestens während des
Aushärtens des Füllmaterials aufrechterhalten. Als Flüssigkeit zum Auffüllen des Hohlraums
23 des Abstandshalters 21 kann jede beliebige Flüssigkeit verwendet werden, auch Seewasser.
Der Abstandshalter 21 übt einen Druck auf die Innenmantelfläche 18 des Gründungspfahls
12 und die Außenmantelfläche 19 des Pfahlstifts 11 aus, wird also zwischen dem Pfahlstift
11 und dem Gründungspfahl 12 eingeklemmt und verschließt dabei den Querschnitt des
Zwischenraums 20 vollständig. Das führt zu einer radialen Fixierung des Pfahlstifts
11 im Gründungspfahl 12 während des Aushärtens des in dem Gründungspfahl und/oder
Zwischenraum 20 eingefüllten Füllmaterials. Während des Aushärtens des Füllmaterials
können deshalb keine Relativbewegungen zwischen dem Pfahlstift 11 und dem Gründungspfahl
12 mehr stattfinden, so dass ein spielfreies, lückenloses Ausfüllen mindestens des
Zwischenraums 20 mit Füllmaterials gewährleistet ist. Nach dem Aushärten des Füllmaterials
hat der Abstandshalter 21 keine Funktion mehr. Der Druck im Hohlraum 23 des Abstandshalters
21 kann dann abgebaut werden, indem die Versorgung des Hohlraums 23 über die Leitung
24 mit unter Druck stehender Flüssigkeit aufgehoben wird.
[0034] Wenn es vorgesehen ist oder ausreicht, nur den Zwischenraum 20 mit Füllmaterial auszufüllen,
wird vor dem Einfüllen des Füllmaterials in den Zwischenraum 20 der Abstandshalter
21 mit unter Druck stehender Flüssigkeit aufgeblasen. Dann dient der Abstandshalter
21 nicht nur zur Fixierung und zur Verhinderung von Relativbewegungen zwischen dem
Pfahlstift 11 und dem Gründungspfahl 12; er dichtet auch den Zwischenraum 20 nach
unten ab, so dass sich nur oberhalb des Abstandshalters 21 Füllmaterial im Gründungspfahl
12 befindet.
[0035] Der mit unter Druck stehender Flüssigkeit gefüllte und elastisch aufgeweitete Abstandshalter
21 dient auch zur axialen Fixierung des Pfahlstifts 11 gegenüber dem jeweiligen Gründungspfahl
12, indem sich der elastische Abstandshalter 21 einerseits an den Schweißkranz 17
an der Außenmantelfläche 19 des Pfahlstifts 11 anschmiegt und sich andererseits zwischen
benachbarten Schweißkränzen 16 an der Innenmantelfläche 18 des Gründungspfahls 12
abstützt.
[0036] Die Fig. 4 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem die Gründungsstruktur
10 vier als Pfahlhülsen 25 ausgebildete Füße aufweist. Zur Verbindung der Gründungsstruktur
10 mit dem Meeresboden werden die Pfahlhülsen 25 über in den Meeresboden eingerammte
Gründungspfähle 12 geschoben, und zwar von oben. Dieses Ausführungsbeispiel unterscheidet
sich demnach vom Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 3 nur dadurch, dass jedem Gründungspfahl
12 anstatt des Pfahlstifts 11 eine Pfahlhülse 25 zugeordnet ist. Im Übrigen entspricht
dieses Ausführungsbeispiel denjenigen der Fig. 1 bis 3, weswegen für gleiche Teile
gleiche Bezugsziffern verwendet werden.
[0037] Die von oben über die obere Stirnfläche 15 des Gründungspfahls 12 gestülpte Pfahlhülse
25 liegt mit einem inneren Anschlagring 26 auf der oberen Stirnfläche 15 des Gründungspfahls
12 auf.
[0038] Beim hier gezeigten Ausführungsbeispiel befindet sich ein ringförmiger Zwischenraum
27 zwischen einer Außenmantelfläche 28 des Gründungspfahls 12 und einer Innenmantelfläche
29 der Pfahlhülse 25. Auf der Außenmantelfläche 28 des Gründungspfahls 12 sind im
gleichen Abstand zueinander angeordnete Schweißkränze 30 angeordnet. Korrespondierende
Schweißkränze 31 befinden sich auf der Innenmantelfläche 29 der Pfahlhülse 25. Die
Schweißkränze 30 und 31 sind genauso wie die Schweißkränze 16 und 17 ausgebildet.
Die Schweißkränze 30 und 31 weisen jeweils gleiche Abstände zueinander auf, wobei
die Schweißkränze 31 um einen halben Abstand zwischen den Schweißkränzen 31 gegenüber
den Schweißkränzen 30 versetzt sind.
[0039] Zur Fixierung der Relativposition zwischen dem Gründungspfahl 12 und der Pfahlhülse
25 während des Aushärtens des in den Zwischenraum 27 eingefüllten Füllmaterials ist
auch bei diesem Ausführungsbeispiel ein in dem Zwischenraum 27 angeordneter ringförmiger
Abstandshalter 32 vorgesehen. Abgesehen von einer anderen Dimensionierung entspricht
der Abstandshalter 32 in der Ausbildung und der Funktion dem Abstandshalter 21. Der
Abstandshalter 32 ist an der Innenmantelfläche 29 der Pfahlhülse 25 befestigt, und
zwar im unteren Bereich der Pfahlhülse 25. Dadurch umgibt der Abstandshalter 32 ringförmig
bzw. schlauchartig die Außenmantelfläche 28 des Gründungspfahls 12.
[0040] Zur Versorgung des Hohlraums 23 des Abstandshalters 32 mit einem Druckmedium, insbesondere
unter Druck stehender Flüssigkeit, ist eine Leitung 33 vorgesehen, die zum Beispiel
an der Außenseite der Pfahlhülse 25 durch eine quergerichtete Bohrung in derselben
in den Hohlraum 23 des Abstandshalters 32 geführt ist.
[0041] Bei diesem Ausführungsbeispiel wird nach Aufsetzen der Pfahlhütse 25 auf den Gründungspfahl
12 der Hohlraum 23 des Abstandshalters 32 auch mit unter Druck stehender Flüssigkeit
gefüllt und dadurch der elastisch aufweitbare, schlauchartige Abstandshalter 32 expandiert.
Dabei drückt der Mantel des Abstandshalters 32 gegen die Außenmantelfläche 28 des
Gründungspfahls 12 und die Innenmantelfläche 29 der Pfahlhülse 25. Es wird so auch
bei diesem Ausführungsbeispiel der Zwischenraum 27 über einen kleinen Teil seiner
Länge, nämlich am unteren Endbereich der Pfahlhülse 25, über seinen gesamten Querschnitt
ausgefüllt und der Zwischenraum 27 vom Abstandshalter 32 überbrückt. Es kann dann
fließfähiges Füllmaterial von oben in den Zwischenraum 27 eingefüllt werden, wobei
der expandierte Abstandshalter 32 zusätzlich als Verschluss des unteren Endes der
Pfahlhülse 25 gegen ein Herausfließen des Füllmaterials dient. Im Übrigen dient auch
der Abstandshalter 32 dazu, während des Aushärtens des Füllmaterials die Pfahlhülse
25 jedes Gründungspfahls 12 axial und radial relativ zueinander unbeweglich zu halten.
Bezugszeichenliste:
[0042]
- 10
- Gründungsstruktur
- 11
- Pfahlstift
- 12
- Gründungspfahl
- 13
- Anschlagplatte
- 14
- Knieblech
- 15
- obere Stirnfläche
- 16
- Schweißkranz
- 17
- Schweißkranz
- 18
- Innenmantelfläche
- 19
- Außenmantelfläche
- 20
- Zwischenraum
- 21
- Abstandshalter
- 22
- Einführspitze
- 23
- Hohlraum
- 24
- Leitung
- 25
- Pfahlhülse
- 26
- Anschlagring
- 27
- zwischenraum
- 28
- Außenmantelfläche
- 29
- Innenmantelfläche
- 30
- Schweißkranz
- 31
- Schweißkranz
- 32
- Abstandshalter
- 33
- Leitung
1. Verfahren zum Verankern von Offshore-Anlagen auf dem Meeresboden, wobei Pfahlstifte
(11) oder Pfahlhülsen (25) einer Gründungsstruktur (10) der Offshore-Anlage im Meeresboden
eingerammten Gründungspfählen (12) zugeordnet werden und Zwischenräume (20, 27) zwischen
den Gründungspfählen (12) und den Pfahlstiften (11) bzw. Pfahlhülsen (25) mit einem
aushärtbaren Füllmaterial ausgefüllt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Gründungspfähle (12) und diesen zugeordneten Pfahlstifte (11) oder Pfahlhülsen
(25) mindestens während der Dauer des Aushärtens des Füllmaterials gegen Relativbewegungen
zueinander fixiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierung der Gründungspfähle (12) und der Pfahlhülsen (25) bzw. Pfahlstifte
(11) gegen radiale und/ oder axiale Relativbewegungen erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in den Zwischenräumen (20, 27) zwischen den Gründungspfählen (12) und diesen zugeordneten
Pfahlhülsen (25) oder Pfahfstiften (11) Abstandshalter (21, 32) angeordnet werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandshalter (21, 32) im Querschnitt veränderbar sind, vorzugsweise hydraulisch
aufgeweitet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass durch das hydraulische Aufweiten der jeweilige Abstandshalter (21, 32) gegen die
Außenmantelfläche (28) des Gründungspfahls (12) und die Innenmantelfläche (29) der
dem Gründungspfahl (12) zugeordneten Pfahlhülse (25) oder gegen die Innenmantelfläche
(18) des Gründungspfahls (12) und die Außenmantelfläche (19) des dem Gründungspfahl
(12) zugeordneten Pfahlstifts (11) gedrückt bzw. gepresst wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandshalter (21, 32) axial an und/oder zwischen Schweißkränzen (16, 17; 30,
31) an den Mantelflächen der Gründungspfähle (12) und/oder der Pfahlhülsen (25) bzw.
Pfahlstiften (11) abgestützt werden.
7. Gründungsstruktur für eine Offshore-Anlage, mit einem dreidimensionalen Fundament,
das Pfahlstifte (11) oder Pfahlhülsen (25) aufweist und mit in den Meeresboden eingerammten
Gründungspfählen (12), die sich entweder durch die Pfahlhülsen (25) erstrecken oder
in die Pfahlstifte (11) einführbar sind, wobei zwischen den Gründungspfählen (12)
und den Pfahlhülsen (25) bzw. Pfahlstiften (11) Zwischenräume (20, 27) verbleiben,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gründungspfähle (12) relativ zu den ihnen zugeordneten Pfahlhülsen (25) oder
Pfahlstiften (11) fixierbar sind durch In den Zwischenräumen (20, 27) angeordnete
Abstandshalter (21, 32).
8. Gründungsstruktur nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandshalter (21, 32) die Gründungspfähle (12) oder die Pfahlstifte (11) ringförmig
umgeben, vorzugsweise hiermit verbunden sind.
9. Gründungsstruktur nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandshalter (21, 32) in ihrer Gestalt, vorzugsweise im Querschnitt und/oder
im Umfang, veränderlich sind.
10. Gründungsstruktur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandshalter (21, 32) durch elastisches Aufweiten, vorzugsweise hydraulisches
Aufweiten, die Zwischenräume (20, 27) zwischen den Gründungspfählen (12) und den ihnen
zugeordneten Pfahlhülsen (25) oder Pfahlstiften (11) in radialer Richtung ausfüllen.
11. Gründungsstruktur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandshalter (21, 32) die Gründungspfähle (12) gegenüber den Pfahlhülsen (25)
oder den Pfahlstiften (11) axial fixieren durch Abstützung an Schweißkränzen (16,
17; 30,31) auf Mantelflächen der Gründungspfähle (12) und der Pfahlhülsen (25) oder
der Pfahlstifte (11).
12. Vorrichtung zum Fixieren von Gründungspfählen (12) gegenüber Pfahfhülsen (25) oder
Pfahlstiften (11) von Gründungsstrukturen (10) für Offshore-Anlagen, gekennzeichnet durch Abstandshalter (21, 32) zur Anordnung in Zwischenräumen (20, 27) zwischen jeweils
einen Gründungspfahl (12) und der diesen zugeordneten Pfahlhülse (25) oder dem Pfahlstift
(11).
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstandshalter (21, 32) ringförmig ausgebildet und verformbar ist, vorzugsweise
elastisch verformbar ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der ringförmige Abstandshalter (21, 32) als ein Hohlkörper mit mindestens einem von
einer elastisch aufweitbaren Wandung umgebenden Hohlraum (23) ausgebildet ist, wobei
die elastisch aufweitbare Wandung des Abstandshalters (21, 32) vorzugsweise aus vulkanisiertem
Kautschuk gebildet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Abstandshalter (21, 32) elastisch aufweitbar ist, vorzugsweise hydraulisch.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zum Verankern von Offshore-Anlagen auf dem Meeresboden, wobei Pfahlstifte
(11) oder Pfahlhülsen (25) einer Gründungsstruktur (10) der Offshore-Anlage im Meeresboden
eingerammten Gründungspfählen (12) zugeordnet werden und Zwischenräume (20, 27) zwischen
den Gründungspfählen (12) und den Pfahlstiften (11) bzw. Pfahlhülsen (25) mit einem
aushärtbaren Füllmaterial ausgefüllt werden, wobei die Gründungspfähle (12) und diesen
zugeordneten Pfahlstifte (11) oder Pfahlhülsen (25) mindestens während der Dauer des
Aushärtens des Füllmaterials gegen Relativbewegungen zueinander fixiert werden, dadurch gekennzeichnet, dass in den Zwischenräumen (20, 27) zwischen den Gründungspfählen (12) und diesen zugeordneten
Pfahlhülsen (25) oder Pfahlstiften (11) Abstandshalter (21, 32) angeordnet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierung der Gründungspfähle (12) und der Pfahlhülsen (25) bzw. Pfahlstifte
(11) gegen radiale und/ oder axiale Relativbewegungen erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandshalter (21, 32) im Querschnitt veränderbar sind, vorzugsweise hydraulisch
aufgeweitet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass durch das hydraulische Aufweiten der jeweilige Abstandshalter (21, 32) gegen die
Außenmantelfläche (28) des Gründungspfahls (12) und die Innenmantelfläche (29) der
dem Gründungspfahl (12) zugeordneten Pfahlhülse (25) oder gegen die Innenmantelfläche
(18) des Gründungspfahls (12) und die Außenmantelfläche (19) des dem Gründungspfahl
(12) zugeordneten Pfahlstifts (11) gedrückt bzw. gepresst wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandshalter (21, 32) axial an und/oder zwischen Schweißkränzen (16, 17; 30,
31) an den Mantelflächen der Gründungspfähle (12) und/oder der Pfahlhülsen (25) bzw.
Pfahlstiften (11) abgestützt werden.
6. Gründungsstruktur für eine Offshore-Anlage, mit einem dreidimensionalen Fundament,
das Pfahlstifte (11) oder Pfahlhülsen (25) aufweist und mit in den Meeresboden eingerammten
Gründungspfählen (12), die sich entweder durch die Pfahlhülsen (25) erstrecken oder
in die Pfahlstifte (11) einführbar sind, wobei zwischen den Gründungspfählen (12)
und den Pfahlhülsen (25) bzw. Pfahlstiften (11) Zwischenräume (20, 27) verbleiben,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gründungspfähle (12) relativ zu den ihnen zugeordneten Pfahlhülsen (25) oder
Pfahlstiften (11) fixierbar sind durch in den Zwischenräumen (20, 27) angeordnete
Abstandshalter (21, 32).
7. Gründungsstruktur nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandshalter (21, 32) die Gründungspfähle (12) oder die Pfahlstifte (11) ringförmig
umgeben, vorzugsweise hiermit verbunden sind.
8. Gründungsstruktur nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandshalter (21, 32) in ihrer Gestalt, vorzugsweise im Querschnitt und/oder
im Umfang, veränderlich sind.
9. Gründungsstruktur nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandshalter (21, 32) durch elastisches Aufweiten, vorzugsweise hydraulisches
Aufweiten, die Zwischenräume (20, 27) zwischen den Gründungspfählen (12) und den ihnen
zugeordneten Pfahlhülsen (25) oder Pfahlstiften (11) in radialer Richtung ausfüllen.
10. Gründungsstruktur nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandshalter (21, 32) die Gründungspfähle (12) gegenüber den Pfahlhülsen (25)
oder den Pfahlstiften (11) axial fixieren durch Abstützung an Schweißkränzen (16,
17; 30,31) auf Mantelflächen der Gründungspfähle (12) und der Pfahlhülsen (25) oder
der Pfahlstifte (11).
11. Vorrichtung zum Fixieren von Gründungspfählen (12) gegenüber Pfahlhülsen (25) oder
Pfahlstiften (11) von Gründungsstrukturen (10) für Offshore-Anlagen, gekennzeichnet durch Abstandshalter (21, 32) zur Anordnung in Zwischenräumen (20, 27) zwischen jeweils
einen Gründungspfahl (12) und der diesen zugeordneten Pfahlhülse (25) oder dem Pfahlstift
(11).
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstandshalter (21, 32) ringförmig ausgebildet und verformbar ist, vorzugsweise
elastisch verformbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der ringförmige Abstandshalter (21, 32) als ein Hohlkörper mit mindestens einem von
einer elastisch aufweitbaren Wandung umgebenden Hohlraum (23) ausgebildet ist, wobei
die elastisch aufweitbare Wandung des Abstandshalters (21, 32) vorzugsweise aus vulkanisiertem
Kautschuk gebildet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige-Abstandshalter (21, 32) elastisch aufweitbar ist, vorzugsweise hydraulisch.