(19)
(11) EP 2 666 919 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.11.2013  Patentblatt  2013/48

(21) Anmeldenummer: 13002663.6

(22) Anmeldetag:  22.05.2013
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04B 1/76(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 22.05.2012 DE 102012010009

(71) Anmelder: RANIT-Befestigungssysteme GmbH
45701 Herten (DE)

(72) Erfinder:
  • Gräwe, Bernd
    45701 Herten (DE)

(74) Vertreter: Kross, Ulrich 
Gihske - Grosse - Klüppel - Kross Bürogemeinschaft von Patentanwälten Hammerstrasse 3
57072 Siegen
57072 Siegen (DE)

   


(54) Verfahren und Befestigungssystem zum Anbringen von Dämmstoffplatten an einem Untergrund


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Befestigungssystem zum Anbringen von Dämmstoffplatten (2) oder dergleichen an einem Untergrund (5, 22), umfassend ein Hülsenelement (6) mit einer Schneidwendel (9) und ein durch das Hülsenelement (6) hindurchgeführtes, in dem Untergrund (5, 22) gegebenenfalls im Zusammenspiel mit einem Dübel (24) verankerbares Befestigungsmittel (11).
Bei einem solchen Verfahren und einem Befestigungssystem soll insbesondere eine problemlose, einfache Montage einer Holzfaserkombinationsdämmplatte (2) ermöglicht werden.
Hierzu wird bei einer Dämmstoffplatte (2) mit einer äußeren, härteren Materialschicht (3) und einer inneren, weicheren Faserschicht (4) in einem ersten Schritt ein Loch (18) im Maß der Seele (19) des hülsenartigen Halteelementes (6) und eines den gleichen Durchmesser aufweisenden, mit dem Halteelement verbundenen Rohrstücks (10) in die äußere, härtere Materialschicht (3) eingebracht, in einem zweiten Schritt das mit dem Rohrstück (10) verbundene Halteelement (6) so weit in das vorgebohrte Loch (18) eingesteckt, bis das in Einschraubrichtung vordere, freie Gewindeende (20) des Spiralgewindes (9) auf der äußeren, härteren Materialschicht (3) zur Anlage kommt, und in einem dritten Schritt das Halteelement (6) mittels eines Montagewerkzeugs in die äußere, härtere Materialschicht (3) eingeschraubt, bis eine an dem Halteelement (6) angeformte Kopfplatte (7) auf der äußeren, härteren Materialschicht (3) aufliegt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Befestigungssystem zum Anbringen von Dämmstoffplatten oder dergleichen Isoliermaterial an einen Untergrund, umfassend ein Hülsenelement mit einer daran angeformten, nach Art eines Spiralgewindes ausgebildeten Schneidwendel, wobei das Hülsenelement zum drehfesten Ansetzen eines Montagewerkzeugs in Einbaurichtung gesehen oben mit einem Drehmitnahme-Innenmehrkant versehen ist, und ein durch das Hülsenelement hindurchgestecktes, in den Untergrund gegebenenfalls im Zusammenspiel mit einem Dübel verankerbares, kopfseitig ebenfalls zum drehfesten Ansetzen des Montagewerkzeugs ausgebildetes Befestigungsmittel.

[0002] Ein derartiges Befestigungssystem ist durch die EP 2 068 007 B1 bekannt geworden.

[0003] Bei diesem Befestigungssystem zur ortsfesten Anbringung von Dämmstoffplatten ist vorgesehen, dass das Montagewerkzeug mit gleichzeitiger Drehbewegung den sich dabei mit der Schneidwendel in die Dämmstoffplatte einschneidenden Halteteller und das dabei den Dübel spreizende Befestigungsmittel beaufschlagt, wobei einerseits der Dübel gespreizt und somit drehfest im Untergrund verankert wird und wonach andererseits der Halteteller bis zu einer drehfesten Verbindung mit dem Dübel relativ zum Dübel verschoben wird, wobei der Halteteller sich bei Erreichen der drehfesten Verbindung ebenfalls nicht mehr drehen kann und in der Folge bei fortgesetzter Drehbewegung des Befestigungsmittels mit teleskopierbarer Beweglichkeit und dabei mit Verpressung des Dämm- bzw. Isoliermaterials relativ zum festliegenden Dübel in eine Endposition verschoben wird.

[0004] Dieses Verpressen des Dämm- bzw. Isoliermaterials ist bei Dämmplatten mit unterschiedlicher Strukturfestigkeit nicht erwünscht.

[0005] Als Dämmmaterial kommen bei den Dämmplatten mit unterschiedlicher Strukturfestigkeit beispielsweise Platten aus Mineralwolle, Platten aus Holzfaser oder insbesondere auch Holzfaserkombinationsdämmplatten zum Einsatz.

[0006] Bei den Holzfaserkombinationsdämmplatten besteht die erste, äußere Schicht aus einer verhältnismäßig harten Faserschicht und die zweite untere, dem Untergrund zugewandte Schicht aus einer sehr weichen Faserschicht. Solche Dämmplatten sind üblich im Handel mit Dicken von 80 mm bis 280 mm in Dickenabstufungen von jeweils 20 mm erhältlich, wobei Dämmplatten aber auch eine noch größere Materialdicke aufweisen können.

[0007] Bei einer 280 mm dicken Dämmplatte hat die erste, äußere harte Schicht eine Dicke von etwa 30 bis 50 mm. Der größere Dickenbereich der Dämmplatte, nämlich der unteren, zweiten Faserschicht, besteht daher aus demgegenüber sehr weichem Material.

[0008] Bei der Montage dürfen solche Holzfaserkombinationsdämmplatten nicht durch das Befestigungsmittel im Bereich der unteren, weichen Faserschicht zusammengedrückt bzw. -gepresst werden, da dann die gewollte und gewünschte Dämmstärke nicht mehr vorhanden ist.

[0009] Zudem muss sichergestellt werden, dass ein Befestigungssystem die Dämmplatten sicher gegen auftretende Windsogkräfte, wie auch sicher gegen Winddruckkräfte an dem Untergrund festlegt, ohne dass Verschiebungen auftreten können.

[0010] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und ein Befestigungssystem der eingangs genannten Art zu schaffen, das einerseits eine problemlose, einfache Montage einer Holzfaserkombinationsdämmplatte ermöglicht und andererseits kostengünstig herstellbar ist.

[0011] Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass bei einer Dämmstoffplatte mit einer äußeren, härteren Materialschicht und einer inneren, weicheren Faserschicht in einem ersten Schritt ein Loch im Maß der Seele des hülsenartigen Halteelementes und eines den gleichen Außendurchmesser aufweisenden, mit dem Halteelement verbundenen Rohrstücks in die äußere, härtere Materialschicht eingebracht wird, anschließend in einem zweiten Schritt das mit dem Rohrstück verbundene Halteelement so weit in das vorgebohrte Loch eingesteckt wird, bis das in Einschraubrichtung vordere, freie Gewindeende des Spiralgewindes auf der äußeren, härteren Materialschicht zur Anlage kommt, und in einem dritten Schritt das Halteelement mittels des Montagewerkzeugs in die äußere, härtere Materialschicht eingeschraubt wird, bis eine an dem Halteelement angeformte Kopfplatte auf der äußeren, härteren Materialschicht aufliegt, wobei das Rohrstück zur Anlage an den Untergrund gebracht wird.

[0012] Die Kopfplatte stellt eine Einschraub- und das Rohrstück eine Tiefenanschlagbegrenzung dar, wobei die Kopfplatte aber gleichwohl noch geringfügig so weit in die äußere, härtere Materialschicht eingebracht werden kann, dass sie bündig mit der Oberfläche der Holzfaserkombinationsdämmplatte abschließt. In diesem Fall übernimmt die in die äußere, härtere Materialschicht eingedrehte Kopfplatte die Funktion einer ansonsten das Befestigungssystem nach außen verschließenden Abdeckscheibe, die folglich nicht mehr erforderlich ist.

[0013] In die solchermaßen vormontierten Teile des Befestigungssystems wird bei einem beispielsweise Holzuntergrund nun ein Befestigungsmittel in Form einer selbstschneidenden Holzschraube hindurchgesteckt und mittels eines zum Schraubenkopf komplementären Drehwerkzeugs als Montagewerkzeug zum Untergrund festgeschraubt, bis der Schraubenkopf, vorzugsweise ein Senkkopf, zur vorgesehenen Anlage im hülsenartigen Halteelement gelangt.

[0014] Bei der Befestigung der Holzfaserkombinationsdämmplatte an einem mauerwerkartigen Untergrund wird bei wie ansonsten vorbeschriebenen Montageschritten zunächst ein dem Durchmesser eines dabei zum Einsatz kommenden Dübels entsprechendes Loch durch die äußere, härtere Materialschicht der Holfaserkombinationsdämmplatte und bis in das Mauerwerk gebohrt.

[0015] Anschließend wird die Befestigungsschraube zusammen mit dem Dübel durch das Halteelement und das angekoppelte Rohrstück hindurch bis in das in dem mauerwerkartigen Untergrund vorgebohrte Loch gesteckt.

[0016] Abschließend wird die Befestigungsschraube mittels des Drehwerkzeugs zum mauerwerkartigen Untergrund festgeschraubt, bis der Senkkopf der Befestigungsschraube zur komplementär dazu ausgebildeten Anlage im hülsenartigen Halteelement gelangt und einhergehend damit die Befestigungsschraube den Dübel spreizt und fest im mauerwerkartigen Untergrund verankert. Optional kann zur direkten Verankerung im Mauerwerk auch nur beispielsweise eine Betonschraube zum Einsatz kommen.

[0017] Ganz gleich, ob mit oder ohne einen Dübel montiert, stützt sich das einen wesentlich größeren Durchmesser als die Befestigungsschraube und der Dübel aufweisende Rohrstück in jedem Fall gegen den Untergrund, Holz oder Mauerwerk, ab und verhindert ein nicht gewünschtes Zusammenpressen der inneren, weicheren Faserschicht der Holzfaserkombinationsdämmplatte.

[0018] Bei einem Befestigungssystem zur Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Befestigungssystem zur Anbringung von Dämmstoffplatten mehrteilig ausgebildet ist, umfassend ein oben eine Kopfplatte aufweisendes hülsenartiges Halteelement, wobei die Kopfplatte im Durchmesser größer als der größte Aussendurchmesser des schneidwendelartigen Spiralgewindes ist und an seinem in Einschraubrichtung vorderen Ende mit einem Kupplungselement ausgebildet ist, ein Rohrstück, das über das Kupplungselement an das Halteelement angekoppelt ist, und ein durch das hülsenartige Halteelement mit dem angekoppelten Rohrstück hindurchführbares Befestigungsmittel. Wenn eine Holzfaserkombinationsdämmplatte mit dem solchermaßen ausgebildeten, mehrteiligen Befestigungssystem auf einem Holzuntergrund angebracht wird, kommt als Befestigungsmittel eine selbstschneidende Holzschraube zum Einsatz, die mittels eines Drehwerkzeugs in den Holzuntergrund hineingeschraubt wird.

[0019] Das angekuppelte Rohrstück verhindert ein Zusammenpressen der inneren, weicheren Schicht der Dämmstoffplatte und die im Durchmesser große Kopfplatte begünstigt es, einem Windsog entgegen wirken zu können, was somit zur Festigkeit beiträgt. Außerdem wird die Auflagefläche verbessert bzw. vergrößert.

[0020] Wenn das schneidwendelartige Spiralgewinde vorteilhaft ohne Anbindung an die Kopfplatte ausgebildet ist, d. h. erst in einem Abstand darunter ansetzt, wird einerseits die Reißgefahr verringert und andererseits kann beim Verputzen der Dämmstoffplatte der Putz zwischen die Kopfplatte und dem Spiralgewindebeginn gelangen.

[0021] Sollte es sich bei dem Untergrund um ein Mauerwerk handeln, kann das Befestigungssystem durch einen von einer Befestigungsschraube aufspreizbaren Dübel erweitert werden, über den das Befestigungssystem und die Holzfaserkombinationsdämmplatte am Mauerwerk festgelegt wird. Oder es wird überhaupt nur eine Betonschraube eingesetzt.

[0022] Das Halteelement, dessen äußere Gewindegänge bzw. Wendeln erfindungsgemäß von oben nach unten, d.h. in Einschraubrichtung gesehen sich konisch verjüngend ausgebildet sind, besitzt unabhängig von der Dicke der zu befestigenden Holzfaserkombinationsdämmplatte immer die gleiche Länge, während das Rohrstück in seiner Länge entsprechend der jeweiligen Dämmmaterialdicke variabel ausgelegt wird. Damit lassen sich beliebig verschiedene Dämmmaterialdicken verarbeiten, ohne dass dazu stets angepasste Halteelemente benötigt werden, die vielmehr für jeden Anwendungsfall in gleicher Länge und Ausbildung einsetzbar sind. Die Anpassung an die jeweilige Dämmmaterialdicke erfolgt durch die Rohrstücke, vorteilhaft als Stangenmaterial erhältliche Rohre, insbesondere Kunststoffrohre, die sich in einfacher Weise durch Zuschneiden auf die gewünschte Länge bringen lassen. Auch die hülsenartigen Halteelemente lassen sich in einfacher Weise aus Kunststoff durch Spritzgießen herstellen.

[0023] Ferner ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das hülsenartige Halteelement von der Kopfplatte ausgehend in Einschraub- bzw. Montagerichtung gesehen mehrstufig ausgebildet ist und in einem ersten Bereich den Innenmehrkant zur Aufnahme des Montagewerkzeugs, in einem zweiten Bereich einen Aufnahmesitz für einen Schraubenkopf des Befestigungsmittels und endseitig das Kupplungselement aufweist. Nach dem Zusammenfügen der beiden Befestigungsteile, d.h. nach der Ankopplung des Rohrstücks an das hülsenartige Halteelement, wozu das Kupplungselement des Halteelements beispielsweise als Vierkant oder als Sechskant und das Rohrstück komplementär dazu mit einer innenliegenden Vierkant- bzw. Sechskantaufnahme ausgebildet ist, entspricht deren Gesamtlänge der Solldicke der Dämmplatte.

[0024] Die solchermaßen vormontierte Befestigungseinheit wird mit dem Rohrstück voran in das in der äußeren, härteren Materialschicht der Holzfaserkombinationsdämmplatte vorgebohrte Loch so weit eingesteckt, bis das vordere Ende des Spiralgewindes Anlage an der äußeren, härteren Materialschicht findet, gleichzeitig damit durchtaucht das Rohrstück die innere, weichere Faserschicht der Holzfaserkombinationsdämmplatte.

[0025] Anschließend wird mittels des Montagewerkzeugs bzw. Drehwerkzeugs, das in die Innensechskant-Ausnehmung des Haltetellers eingreift, das Halteelement über sein Spiralgewinde in die äußere, härtere Materialschicht eingebracht, bis seine Kopfplatte an der äußeren, härteren Materialschicht und das Rohrstück an dem Holzuntergrund anliegt.

[0026] Abschließend wird die selbstschneidende Befestigungsschraube durch das hülsenartige Halteelement und das Rohrstück hindurchgeführt und in den Holzuntergrund geschraubt, bis der beispielsweise als Senkkopf ausgebildete Schraubenkopf Anlage in der komplementär dazu geformten Aufnahme des Halteelementes findet. Das Halteelement mit dem Rohrstück ist damit fest gegen den Holzuntergrund verschraubt.

[0027] Wenn die Holzfaserkombinationsdämmplatte unter Verwendung eines Dübels auf einem mauerwerkartigen Untergrund angebracht werden soll, taucht der Dübel nach dem Einführen in den zentralen Durchgang des hülsenartigen Halteelementes und das Rohrstück in ein in dem mauerwerkartigen Untergrund entsprechend vorgebohrtes Loch ein und wird durch Eindrehen der Befestigungsschraube gespreizt.

[0028] Nach der Fertigmontage der Holzfaserkombinationsdämmplatte an dem Untergrund kann die außenliegende Kopfplatte des Halteelementes mit einem in den Kerndurchmesser bzw. Innenmehrkant eingesteckten Abdeckstopfen verschlossen werden.

[0029] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels der Erfindung. Es zeigen:
Fig. 1a
als Einzelheit eines mehrteiligen Befestigungssystems ein hülsenartiges Halteelement mit oben einer Kopfplatte und unten einem Kupplungsmittel sowie dazwischen liegend einem äußeren Spiralgewinde;
Fig. 1b
das hülsenartige Halteelement gemäß Fig. 1 a in der Draufsicht dargestellt;
Fig. 2
als Einzelheit des mehrteiligen Befestigungssystems ein an das hülsenartige Halteelement gemäß den Fig. der Fig. 1 a und 1b zu koppelndes Rohrstück;
Fig. 3
in einer Gesamtansicht eine selbstschneidende Befestigungsschraube mit im Schraubenkopf ausgebildeter Drehwerkzeugaufnehme;
Fig. 4
in einer Gesamtansicht das vorgefertigte Befestigungssystem, bestehend aus dem hülsenartigen Halteelement gemäß den Fig. 1a und 1b sowie dem Rohrstück gemäß Fig. 2;
Fig. 5
einen Verschlussstopfen;
Fig. 6
in einem Teillängsschnitt eine mit den Bauteilen der Fig. 4 mittels der Befestigungsschraube gemäß Fig. 3 auf einem Holzuntergrund montierte Holzfaserkombinationsdämmplatte; und
Fig. 7
in einem Teillängsschnitt eine mit den Bauteilen der Fig. 4 mittels einer verdübelten Befestigungsschraube auf einem mauerwerkartigen Untergrund montierte Holzfaserkombinationsdämmplatte.


[0030] Ein nach Fig. 6 vorgefertigtes, mehrteiliges Befestigungssystem 1 zum Anbringen einer Holzfaserkombinationsdämmplatte 2, die eine äußere, härtere Materialschicht 3 und eine innere, weichere Faserschicht 4 aufweist, auf einem Holzuntergrund 5, besteht aus einem hülsenartigen Halteelement 6 mit einer Kopfplatte 7, einem mit Abstand zu dieser am Außenumfang seines Hülsenteils 8 ausgebildeten Spiralgewinde 9, einem am unteren Ende des Halteelementes 6 angekoppelten Rohrstück 10 und einer von oben durch das Halteelement 6 und das Rohrstück 10 hindurchgesteckten, in den Holzuntergrund 5 eingeschraubten, selbstschneidenden Befestigungsschraube 11.

[0031] Zum verdrehsicheren Ankoppeln des Rohrstücks 10 an das hülsenartige Halteelement 6 weist dieses ein Außenmehrkant-Kupplungsstück 12 auf, das in eine innerhalb des Rohrstücks 10 ausgebildete Innenmehrkant-Aufnahme 13 eingreift (vgl. hierzu Fig. 1a,b und 2).

[0032] Des weiteren ist das hülsenartige Halteelement 6, ausgehend von seiner Kopfplatte 7, im Inneren mit einem Innensechskant 14 zur Drehwerkzeugaufnahme ausgebildet (vgl. hierzu Fig. 1 b).

[0033] Am unteren Ende ist das hülsenartige Halteelement 6 innenliegend mit einem konischen Aufnahmesitz 15 für einen Senkkopf 16 der selbstschneidenden Befestigungsschraube 11 versehen. Der Senkkopf 16 der Befestigungsschraube 11 weist ebenfalls eine Drehwerkzeugaufnahme 17, beispielsweise ausgebildet als Kreuzschlitz, auf (vgl. hierzu Fig. 1a und 3).

[0034] Mit dem vorstehend beschriebenen, mehrteiligen Befestigungssystem 1 wird die Holzfaserkombinationsdämmplatte 2 wie nachstehend näher erläutert auf dem Holzuntergrund 5 angebracht.

[0035] Zuerst wird ein Loch 18 im Maß des Kerndurchmessers bzw. der Seele 19 des hülsenartigen Halteelementes 6 bzw. dessen Hülsenteils 8 und des angekoppelten Rohrstücks 10 in die äußere, härtere Materialschicht 3 gebohrt.

[0036] Anschließend wird das mit dem Rohrstück 10 gekoppelte Halteelement 6 so weit in das vorgebohrte Loch 18 eingesteckt, bis das in Einschraubrichtung vordere Gewindeende 20 des sich von der Kopfplatte 7 nach unten hin konisch verjüngenden Spiralgewindes 9 auf der äußeren, härteren Materialschicht 3 zur Anlage kommt.

[0037] Nachfolgend wird durch Einsetzen eines nicht dargestellten Montage- bzw. Drehwerkzeugs in den Innensechskant bzw. die mehrkantige Durchführung 14 das hülsenartige Halteelement 6 über sein Spiralgewinde 9 in die äußere, härtere Materialschicht 3 eingeschraubt, bis die Kopfplatte 7 auf der äußeren, härteren Materialschicht zur Anlage kommt. Einhergehend damit hat sich das Rohrstück 10 durch die innere, weichere Faserschicht 4 der Holzfaserkombinationsdämmplatte 2 hindurchgedrückt und liegt am Holzuntergrund 5 an, ohne dass dabei die innere, weichere Faserschicht 4 zusammengepresst werden kann.

[0038] Abschließend wird die selbstschneidende Befestigungsschraube 11 durch das hülsenartige Halteelement 6 und das Rohrstück 10 hindurchgesteckt und mittels eines hier nicht dargestellten Kreuzschraubendrehers oder dergleichen so weit in den Holzuntergrund 5 eingeschraubt, bis der Senkkopf 16 in dem konischen Aufnahmesitz 15 aufliegt und das hülsenartige Halteelement 6 mit dem Rohrstück 10 fest gegen den Holzuntergrund 5 verschraubt ist.

[0039] Die in Fig. 7 dargestellte Holzfaserkombinationsdämmplatte 2 ist unter Zwischenschaltung einer Aufputzschicht 21 auf einem mauerwerkartigen Untergrund 22 angebracht.

[0040] Hierzu wird ergänzend zu dem Loch 18 der Holzfaserkombinationsdämmplatte 2 in die Aufputzschicht 21 und in den mauerwerkartigen Untergrund 22 ein Loch 23 entsprechend dem Durchmesser eines Dübels 24 gebohrt. Anschließend wird die Befestigungsschraube 11 zusammen mit dem Dübel 24 durch das schon eingebrachte hülsenartige Halteelement 6 samt Rohrstück 10 hindurchgesteckt, wobei der Dübel 24 in das vorgebohrte Loch 23 eintaucht. Nachfolgend wird die mit einem in ihrem Senkkopf 16 ausgebildeten Kreuzschlitz versehene Befestigungsschraube 11 mittels eines Kreuzschraubendrehers oder dergleichen Montagewerkzeug in den Dübel 24 hineingedreht, wodurch sich dieser verankernd im mauerwerkartigen Untergrund 22 aufspreizt.

[0041] Nach dem vollständigen Eindrehen der Befestigungsschraube 11, wobei der Senkkopf 16 in dem konischen Aufnahmesitz 15 aufliegt, ist die Holzfaserkombinationsdämmplatte 2 bewegungssicher zwischen der Kopfplatte 7 und dem mauerwerkartigen Untergrund 22 bzw. der Aufputzschicht 21 festgelegt.

[0042] Abschließend kann die Durchführung 14 der Kopfplatte 7 mit einem in ihren Innensechskant hineindrückbaren Abdeckstopfen 25, wie in Fig. 5 dargestellt, nach außen hin verschlossen werden, was so gleichermaßen bei der Ausführung nach Fig. 6 gilt.

Bezugszeichenliste:



[0043] 
1
mehrteiliges Befestigungssystem
2
Holzfaserkombinationsdämmplatte/Dämmstoffplatte
3
äußere, härtere Materialschicht
4
innere, weichere Faserschicht
5
Holzuntergrund
6
hülsenartiges Halteelement
7
Kopfplatte
8
Hülsenteil
9
Spiralgewinde
10
Rohrstück
11
selbstschneidende Befestigungsschraube
12
Außenmehrkant-Kupplungsstück/Kupplungsmittel
13
Innenmehrkant-Aufnahme
14
Innensechskant/Durchführung
15
konischer Aufnahmesitz
16
Senkkopf/Schraubenkopf
17
Drehwerkzeugaufnahme
18
Loch
19
Kerndurchmesser/Seele
20
vorderes Gewindeende
21
Aufputzschicht
22
mauerwerkartiger Untergrund
23
Loch
24
Dübel
25
Abdeckstopfen



Ansprüche

1. Verfahren zum Anbringen von Dämmstoffplatten (2) oder dergleichen Isoliermaterial an einem Untergrund (5, 22), mit einem Befestigungssystem, umfassend ein Hülsenelement (6) mit einer daran angeformten, nach Art eines Spiralgewindes (9) ausgebildeten Schneidwendel, wobei das Hülsenelement (6) zum drehfesten Ansetzen eines Montagewerkzeugs in Einbaurichtung gesehen oben mit einem Drehmitnahme-Innenmehrkant (14) versehen ist, und ein durch das Hülsenelement (6) hindurchgeführtes, in dem Untergrund (5, 22) gegebenenfalls im Zusammenspiel mit einem Dübel (24) verankerbares, kopfseitig ebenfalls zum drehfesten Ansetzen des Montagewerkzeugs ausgebildetes Befestigungsmittel (11),
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einer Dämmstoffplatte (2) mit einer äußeren, härteren Materialschicht (3) und einer inneren, weicheren Faserschicht (4) in einem ersten Schritt ein Loch (18) im Maß der Seele (19) des hülsenartigen Halteelementes (6) und eines den gleichen Außendurchmesser aufweisenden, mit dem Halteelement (6) verbundenen Rohrstücks (10) in die äußere, härtere Materialschicht (3) eingebracht wird, anschließend in einem zweiten Schritt das mit dem Rohrstück (10) verbundene Halteelement (6) so weit in das vorgebohrte Loch (18) eingesteckt wird, bis das in Einschraubrichtung vordere, freie Gewindeende (20) des Spiralgewindes (9) auf der äußeren, härteren Materialschicht (3) zur Anlage kommt, und in einem dritten Schritt das Halteelement (6) mittels des Montagewerkzeugs in die äußere, härtere Materialschicht (3) eingeschraubt wird, bis eine an dem Halteelement (6) angeformte Kopfplatte (7) auf der äußeren, härteren Materialschicht (3) aufliegt, wobei das Rohrstück (10) zur Anlage an dem Untergrund (5, 22) gebracht wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei der Befestigung der Holzfaserkombinationsdämmplatte (2) an einem mauerwerkartigen Untergrund (22) zunächst ein dem Durchmesser eines dabei zum Einsatz kommenden Dübels (24) entsprechendes. Loch (23) bis in das Mauerwerk (22) gebohrt wird.
 
3. Befestigungssystem zum Anbringen von Dämmstoffplatten (2) oder dergleichen Isoliermaterial an einem Untergrund (5, 22), umfassend ein Hülsenelement (6) mit einer daran angeformten, nach Art eines Spiralgewindes (9) ausgebildeten Schneidwendel, wobei das Hülsenelement (6) zum drehfesten Ansetzen eines Montagewerkzeugs in Einbaurichtung gesehen oben mit einem Drehmitnahme-Innenmehrkant (14) versehen ist, und ein durch das Hülsenelement (6) hindurchgeführtes, in dem Untergrund (5, 22) gegebenenfalls im Zusammenspiel mit einem Dübel (24) verankerbares, kopfseitig ebenfalls zum drehfesten Ansetzen des Montagewerkzeugs ausgebildetes Befestigungsmittel (11), insbesondere zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Befestigungssystem (1) zur Anbringung von Holzfaserkombinationsdämmplatten (2) mehrteilig ausgebildet ist, umfassend ein oben eine Kopfplatte (7) aufweisendes hülsenartiges Halteelement (6), wobei das Halteelement (6) einerseits ohne Verbindung zu dem schneidwendelartigen Spiralgewinde (9) und anderereits an seinem in Einschraubrichtung vorderen Ende mit einem Kupplungselement (12) ausgebildet ist, ein Rohrstück (10), das über das Kupplungselement (12) an das Halteelement (6) angekoppelt ist, und ein durch das hülsenartige Halteelement (6) mit dem angekoppelten Rohrstück (10) hindurchführbares Befestigungsmittel (11).
 
4. Befestigungssystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das schneidwendelartige Spiralgewinde (9) ohne Anbindung an die Kopfplatte (7) ausgebildet ist.
 
5. Befestigungssystem nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mehrteilige Befestigungssystem (1) durch einen von dem Befestigungsmittel (11) aufspreizbaren Dübel (24) erweiterbar ist.
 
6. Befestigungssystem nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die äußeren Gewindegänge des Spiralgewindes (9) sich von oben nach unten hin konisch verjüngend ausgebildet sind.
 
7. Befestigungssystem nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das hülsenartige Halteelement (6) von der Kopfplatte (7) ausgehend in Einschraub- bzw. Montagerichtung gesehen mehrstufig ausgebildet ist und in einem ersten Bereich den Innenmehrkant (14) zur Aufnahme des Montagewerkzeugs, in einem zweiten Bereich einen Aufnahmesitz (15) für einen Schraubenkopf (16) des Befestigungsmittels (11) und endseitig das Kupplungselement (12) aufweist.
 
8. Befestigungssystem nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kopfplatte (7) des hülsenartigen Halteelementes (6) mit einem Abdeckstopfen (25) verschließbar ist.
 




Zeichnung














Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente