[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Befestigungssystem zum Anbringen von
Dämmstoffplatten oder dergleichen Isoliermaterial an einen Untergrund, umfassend ein
Hülsenelement mit einer daran angeformten, nach Art eines Spiralgewindes ausgebildeten
Schneidwendel, wobei das Hülsenelement zum drehfesten Ansetzen eines Montagewerkzeugs
in Einbaurichtung gesehen oben mit einem Drehmitnahme-Innenmehrkant versehen ist,
und ein durch das Hülsenelement hindurchgestecktes, in den Untergrund gegebenenfalls
im Zusammenspiel mit einem Dübel verankerbares, kopfseitig ebenfalls zum drehfesten
Ansetzen des Montagewerkzeugs ausgebildetes Befestigungsmittel.
[0002] Ein derartiges Befestigungssystem ist durch die
EP 2 068 007 B1 bekannt geworden.
[0003] Bei diesem Befestigungssystem zur ortsfesten Anbringung von Dämmstoffplatten ist
vorgesehen, dass das Montagewerkzeug mit gleichzeitiger Drehbewegung den sich dabei
mit der Schneidwendel in die Dämmstoffplatte einschneidenden Halteteller und das dabei
den Dübel spreizende Befestigungsmittel beaufschlagt, wobei einerseits der Dübel gespreizt
und somit drehfest im Untergrund verankert wird und wonach andererseits der Halteteller
bis zu einer drehfesten Verbindung mit dem Dübel relativ zum Dübel verschoben wird,
wobei der Halteteller sich bei Erreichen der drehfesten Verbindung ebenfalls nicht
mehr drehen kann und in der Folge bei fortgesetzter Drehbewegung des Befestigungsmittels
mit teleskopierbarer Beweglichkeit und dabei mit Verpressung des Dämm- bzw. Isoliermaterials
relativ zum festliegenden Dübel in eine Endposition verschoben wird.
[0004] Dieses Verpressen des Dämm- bzw. Isoliermaterials ist bei Dämmplatten mit unterschiedlicher
Strukturfestigkeit nicht erwünscht.
[0005] Als Dämmmaterial kommen bei den Dämmplatten mit unterschiedlicher Strukturfestigkeit
beispielsweise Platten aus Mineralwolle, Platten aus Holzfaser oder insbesondere auch
Holzfaserkombinationsdämmplatten zum Einsatz.
[0006] Bei den Holzfaserkombinationsdämmplatten besteht die erste, äußere Schicht aus einer
verhältnismäßig harten Faserschicht und die zweite untere, dem Untergrund zugewandte
Schicht aus einer sehr weichen Faserschicht. Solche Dämmplatten sind üblich im Handel
mit Dicken von 80 mm bis 280 mm in Dickenabstufungen von jeweils 20 mm erhältlich,
wobei Dämmplatten aber auch eine noch größere Materialdicke aufweisen können.
[0007] Bei einer 280 mm dicken Dämmplatte hat die erste, äußere harte Schicht eine Dicke
von etwa 30 bis 50 mm. Der größere Dickenbereich der Dämmplatte, nämlich der unteren,
zweiten Faserschicht, besteht daher aus demgegenüber sehr weichem Material.
[0008] Bei der Montage dürfen solche Holzfaserkombinationsdämmplatten nicht durch das Befestigungsmittel
im Bereich der unteren, weichen Faserschicht zusammengedrückt bzw. -gepresst werden,
da dann die gewollte und gewünschte Dämmstärke nicht mehr vorhanden ist.
[0009] Zudem muss sichergestellt werden, dass ein Befestigungssystem die Dämmplatten sicher
gegen auftretende Windsogkräfte, wie auch sicher gegen Winddruckkräfte an dem Untergrund
festlegt, ohne dass Verschiebungen auftreten können.
[0010] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und ein Befestigungssystem
der eingangs genannten Art zu schaffen, das einerseits eine problemlose, einfache
Montage einer Holzfaserkombinationsdämmplatte ermöglicht und andererseits kostengünstig
herstellbar ist.
[0011] Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass bei einer
Dämmstoffplatte mit einer äußeren, härteren Materialschicht und einer inneren, weicheren
Faserschicht in einem ersten Schritt ein Loch im Maß der Seele des hülsenartigen Halteelementes
und eines den gleichen Außendurchmesser aufweisenden, mit dem Halteelement verbundenen
Rohrstücks in die äußere, härtere Materialschicht eingebracht wird, anschließend in
einem zweiten Schritt das mit dem Rohrstück verbundene Halteelement so weit in das
vorgebohrte Loch eingesteckt wird, bis das in Einschraubrichtung vordere, freie Gewindeende
des Spiralgewindes auf der äußeren, härteren Materialschicht zur Anlage kommt, und
in einem dritten Schritt das Halteelement mittels des Montagewerkzeugs in die äußere,
härtere Materialschicht eingeschraubt wird, bis eine an dem Halteelement angeformte
Kopfplatte auf der äußeren, härteren Materialschicht aufliegt, wobei das Rohrstück
zur Anlage an den Untergrund gebracht wird.
[0012] Die Kopfplatte stellt eine Einschraub- und das Rohrstück eine Tiefenanschlagbegrenzung
dar, wobei die Kopfplatte aber gleichwohl noch geringfügig so weit in die äußere,
härtere Materialschicht eingebracht werden kann, dass sie bündig mit der Oberfläche
der Holzfaserkombinationsdämmplatte abschließt. In diesem Fall übernimmt die in die
äußere, härtere Materialschicht eingedrehte Kopfplatte die Funktion einer ansonsten
das Befestigungssystem nach außen verschließenden Abdeckscheibe, die folglich nicht
mehr erforderlich ist.
[0013] In die solchermaßen vormontierten Teile des Befestigungssystems wird bei einem beispielsweise
Holzuntergrund nun ein Befestigungsmittel in Form einer selbstschneidenden Holzschraube
hindurchgesteckt und mittels eines zum Schraubenkopf komplementären Drehwerkzeugs
als Montagewerkzeug zum Untergrund festgeschraubt, bis der Schraubenkopf, vorzugsweise
ein Senkkopf, zur vorgesehenen Anlage im hülsenartigen Halteelement gelangt.
[0014] Bei der Befestigung der Holzfaserkombinationsdämmplatte an einem mauerwerkartigen
Untergrund wird bei wie ansonsten vorbeschriebenen Montageschritten zunächst ein dem
Durchmesser eines dabei zum Einsatz kommenden Dübels entsprechendes Loch durch die
äußere, härtere Materialschicht der Holfaserkombinationsdämmplatte und bis in das
Mauerwerk gebohrt.
[0015] Anschließend wird die Befestigungsschraube zusammen mit dem Dübel durch das Halteelement
und das angekoppelte Rohrstück hindurch bis in das in dem mauerwerkartigen Untergrund
vorgebohrte Loch gesteckt.
[0016] Abschließend wird die Befestigungsschraube mittels des Drehwerkzeugs zum mauerwerkartigen
Untergrund festgeschraubt, bis der Senkkopf der Befestigungsschraube zur komplementär
dazu ausgebildeten Anlage im hülsenartigen Halteelement gelangt und einhergehend damit
die Befestigungsschraube den Dübel spreizt und fest im mauerwerkartigen Untergrund
verankert. Optional kann zur direkten Verankerung im Mauerwerk auch nur beispielsweise
eine Betonschraube zum Einsatz kommen.
[0017] Ganz gleich, ob mit oder ohne einen Dübel montiert, stützt sich das einen wesentlich
größeren Durchmesser als die Befestigungsschraube und der Dübel aufweisende Rohrstück
in jedem Fall gegen den Untergrund, Holz oder Mauerwerk, ab und verhindert ein nicht
gewünschtes Zusammenpressen der inneren, weicheren Faserschicht der Holzfaserkombinationsdämmplatte.
[0018] Bei einem Befestigungssystem zur Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe
ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Befestigungssystem zur Anbringung von Dämmstoffplatten
mehrteilig ausgebildet ist, umfassend ein oben eine Kopfplatte aufweisendes hülsenartiges
Halteelement, wobei die Kopfplatte im Durchmesser größer als der größte Aussendurchmesser
des schneidwendelartigen Spiralgewindes ist und an seinem in Einschraubrichtung vorderen
Ende mit einem Kupplungselement ausgebildet ist, ein Rohrstück, das über das Kupplungselement
an das Halteelement angekoppelt ist, und ein durch das hülsenartige Halteelement mit
dem angekoppelten Rohrstück hindurchführbares Befestigungsmittel. Wenn eine Holzfaserkombinationsdämmplatte
mit dem solchermaßen ausgebildeten, mehrteiligen Befestigungssystem auf einem Holzuntergrund
angebracht wird, kommt als Befestigungsmittel eine selbstschneidende Holzschraube
zum Einsatz, die mittels eines Drehwerkzeugs in den Holzuntergrund hineingeschraubt
wird.
[0019] Das angekuppelte Rohrstück verhindert ein Zusammenpressen der inneren, weicheren
Schicht der Dämmstoffplatte und die im Durchmesser große Kopfplatte begünstigt es,
einem Windsog entgegen wirken zu können, was somit zur Festigkeit beiträgt. Außerdem
wird die Auflagefläche verbessert bzw. vergrößert.
[0020] Wenn das schneidwendelartige Spiralgewinde vorteilhaft ohne Anbindung an die Kopfplatte
ausgebildet ist, d. h. erst in einem Abstand darunter ansetzt, wird einerseits die
Reißgefahr verringert und andererseits kann beim Verputzen der Dämmstoffplatte der
Putz zwischen die Kopfplatte und dem Spiralgewindebeginn gelangen.
[0021] Sollte es sich bei dem Untergrund um ein Mauerwerk handeln, kann das Befestigungssystem
durch einen von einer Befestigungsschraube aufspreizbaren Dübel erweitert werden,
über den das Befestigungssystem und die Holzfaserkombinationsdämmplatte am Mauerwerk
festgelegt wird. Oder es wird überhaupt nur eine Betonschraube eingesetzt.
[0022] Das Halteelement, dessen äußere Gewindegänge bzw. Wendeln erfindungsgemäß von oben
nach unten, d.h. in Einschraubrichtung gesehen sich konisch verjüngend ausgebildet
sind, besitzt unabhängig von der Dicke der zu befestigenden Holzfaserkombinationsdämmplatte
immer die gleiche Länge, während das Rohrstück in seiner Länge entsprechend der jeweiligen
Dämmmaterialdicke variabel ausgelegt wird. Damit lassen sich beliebig verschiedene
Dämmmaterialdicken verarbeiten, ohne dass dazu stets angepasste Halteelemente benötigt
werden, die vielmehr für jeden Anwendungsfall in gleicher Länge und Ausbildung einsetzbar
sind. Die Anpassung an die jeweilige Dämmmaterialdicke erfolgt durch die Rohrstücke,
vorteilhaft als Stangenmaterial erhältliche Rohre, insbesondere Kunststoffrohre, die
sich in einfacher Weise durch Zuschneiden auf die gewünschte Länge bringen lassen.
Auch die hülsenartigen Halteelemente lassen sich in einfacher Weise aus Kunststoff
durch Spritzgießen herstellen.
[0023] Ferner ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das hülsenartige Halteelement von der
Kopfplatte ausgehend in Einschraub- bzw. Montagerichtung gesehen mehrstufig ausgebildet
ist und in einem ersten Bereich den Innenmehrkant zur Aufnahme des Montagewerkzeugs,
in einem zweiten Bereich einen Aufnahmesitz für einen Schraubenkopf des Befestigungsmittels
und endseitig das Kupplungselement aufweist. Nach dem Zusammenfügen der beiden Befestigungsteile,
d.h. nach der Ankopplung des Rohrstücks an das hülsenartige Halteelement, wozu das
Kupplungselement des Halteelements beispielsweise als Vierkant oder als Sechskant
und das Rohrstück komplementär dazu mit einer innenliegenden Vierkant- bzw. Sechskantaufnahme
ausgebildet ist, entspricht deren Gesamtlänge der Solldicke der Dämmplatte.
[0024] Die solchermaßen vormontierte Befestigungseinheit wird mit dem Rohrstück voran in
das in der äußeren, härteren Materialschicht der Holzfaserkombinationsdämmplatte vorgebohrte
Loch so weit eingesteckt, bis das vordere Ende des Spiralgewindes Anlage an der äußeren,
härteren Materialschicht findet, gleichzeitig damit durchtaucht das Rohrstück die
innere, weichere Faserschicht der Holzfaserkombinationsdämmplatte.
[0025] Anschließend wird mittels des Montagewerkzeugs bzw. Drehwerkzeugs, das in die Innensechskant-Ausnehmung
des Haltetellers eingreift, das Halteelement über sein Spiralgewinde in die äußere,
härtere Materialschicht eingebracht, bis seine Kopfplatte an der äußeren, härteren
Materialschicht und das Rohrstück an dem Holzuntergrund anliegt.
[0026] Abschließend wird die selbstschneidende Befestigungsschraube durch das hülsenartige
Halteelement und das Rohrstück hindurchgeführt und in den Holzuntergrund geschraubt,
bis der beispielsweise als Senkkopf ausgebildete Schraubenkopf Anlage in der komplementär
dazu geformten Aufnahme des Halteelementes findet. Das Halteelement mit dem Rohrstück
ist damit fest gegen den Holzuntergrund verschraubt.
[0027] Wenn die Holzfaserkombinationsdämmplatte unter Verwendung eines Dübels auf einem
mauerwerkartigen Untergrund angebracht werden soll, taucht der Dübel nach dem Einführen
in den zentralen Durchgang des hülsenartigen Halteelementes und das Rohrstück in ein
in dem mauerwerkartigen Untergrund entsprechend vorgebohrtes Loch ein und wird durch
Eindrehen der Befestigungsschraube gespreizt.
[0028] Nach der Fertigmontage der Holzfaserkombinationsdämmplatte an dem Untergrund kann
die außenliegende Kopfplatte des Halteelementes mit einem in den Kerndurchmesser bzw.
Innenmehrkant eingesteckten Abdeckstopfen verschlossen werden.
[0029] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
der Erfindung. Es zeigen:
- Fig. 1a
- als Einzelheit eines mehrteiligen Befestigungssystems ein hülsenartiges Halteelement
mit oben einer Kopfplatte und unten einem Kupplungsmittel sowie dazwischen liegend
einem äußeren Spiralgewinde;
- Fig. 1b
- das hülsenartige Halteelement gemäß Fig. 1 a in der Draufsicht dargestellt;
- Fig. 2
- als Einzelheit des mehrteiligen Befestigungssystems ein an das hülsenartige Halteelement
gemäß den Fig. der Fig. 1 a und 1b zu koppelndes Rohrstück;
- Fig. 3
- in einer Gesamtansicht eine selbstschneidende Befestigungsschraube mit im Schraubenkopf
ausgebildeter Drehwerkzeugaufnehme;
- Fig. 4
- in einer Gesamtansicht das vorgefertigte Befestigungssystem, bestehend aus dem hülsenartigen
Halteelement gemäß den Fig. 1a und 1b sowie dem Rohrstück gemäß Fig. 2;
- Fig. 5
- einen Verschlussstopfen;
- Fig. 6
- in einem Teillängsschnitt eine mit den Bauteilen der Fig. 4 mittels der Befestigungsschraube
gemäß Fig. 3 auf einem Holzuntergrund montierte Holzfaserkombinationsdämmplatte; und
- Fig. 7
- in einem Teillängsschnitt eine mit den Bauteilen der Fig. 4 mittels einer verdübelten
Befestigungsschraube auf einem mauerwerkartigen Untergrund montierte Holzfaserkombinationsdämmplatte.
[0030] Ein nach Fig. 6 vorgefertigtes, mehrteiliges Befestigungssystem 1 zum Anbringen einer
Holzfaserkombinationsdämmplatte 2, die eine äußere, härtere Materialschicht 3 und
eine innere, weichere Faserschicht 4 aufweist, auf einem Holzuntergrund 5, besteht
aus einem hülsenartigen Halteelement 6 mit einer Kopfplatte 7, einem mit Abstand zu
dieser am Außenumfang seines Hülsenteils 8 ausgebildeten Spiralgewinde 9, einem am
unteren Ende des Halteelementes 6 angekoppelten Rohrstück 10 und einer von oben durch
das Halteelement 6 und das Rohrstück 10 hindurchgesteckten, in den Holzuntergrund
5 eingeschraubten, selbstschneidenden Befestigungsschraube 11.
[0031] Zum verdrehsicheren Ankoppeln des Rohrstücks 10 an das hülsenartige Halteelement
6 weist dieses ein Außenmehrkant-Kupplungsstück 12 auf, das in eine innerhalb des
Rohrstücks 10 ausgebildete Innenmehrkant-Aufnahme 13 eingreift (vgl. hierzu Fig. 1a,b
und 2).
[0032] Des weiteren ist das hülsenartige Halteelement 6, ausgehend von seiner Kopfplatte
7, im Inneren mit einem Innensechskant 14 zur Drehwerkzeugaufnahme ausgebildet (vgl.
hierzu Fig. 1 b).
[0033] Am unteren Ende ist das hülsenartige Halteelement 6 innenliegend mit einem konischen
Aufnahmesitz 15 für einen Senkkopf 16 der selbstschneidenden Befestigungsschraube
11 versehen. Der Senkkopf 16 der Befestigungsschraube 11 weist ebenfalls eine Drehwerkzeugaufnahme
17, beispielsweise ausgebildet als Kreuzschlitz, auf (vgl. hierzu Fig. 1a und 3).
[0034] Mit dem vorstehend beschriebenen, mehrteiligen Befestigungssystem 1 wird die Holzfaserkombinationsdämmplatte
2 wie nachstehend näher erläutert auf dem Holzuntergrund 5 angebracht.
[0035] Zuerst wird ein Loch 18 im Maß des Kerndurchmessers bzw. der Seele 19 des hülsenartigen
Halteelementes 6 bzw. dessen Hülsenteils 8 und des angekoppelten Rohrstücks 10 in
die äußere, härtere Materialschicht 3 gebohrt.
[0036] Anschließend wird das mit dem Rohrstück 10 gekoppelte Halteelement 6 so weit in das
vorgebohrte Loch 18 eingesteckt, bis das in Einschraubrichtung vordere Gewindeende
20 des sich von der Kopfplatte 7 nach unten hin konisch verjüngenden Spiralgewindes
9 auf der äußeren, härteren Materialschicht 3 zur Anlage kommt.
[0037] Nachfolgend wird durch Einsetzen eines nicht dargestellten Montage- bzw. Drehwerkzeugs
in den Innensechskant bzw. die mehrkantige Durchführung 14 das hülsenartige Halteelement
6 über sein Spiralgewinde 9 in die äußere, härtere Materialschicht 3 eingeschraubt,
bis die Kopfplatte 7 auf der äußeren, härteren Materialschicht zur Anlage kommt. Einhergehend
damit hat sich das Rohrstück 10 durch die innere, weichere Faserschicht 4 der Holzfaserkombinationsdämmplatte
2 hindurchgedrückt und liegt am Holzuntergrund 5 an, ohne dass dabei die innere, weichere
Faserschicht 4 zusammengepresst werden kann.
[0038] Abschließend wird die selbstschneidende Befestigungsschraube 11 durch das hülsenartige
Halteelement 6 und das Rohrstück 10 hindurchgesteckt und mittels eines hier nicht
dargestellten Kreuzschraubendrehers oder dergleichen so weit in den Holzuntergrund
5 eingeschraubt, bis der Senkkopf 16 in dem konischen Aufnahmesitz 15 aufliegt und
das hülsenartige Halteelement 6 mit dem Rohrstück 10 fest gegen den Holzuntergrund
5 verschraubt ist.
[0039] Die in Fig. 7 dargestellte Holzfaserkombinationsdämmplatte 2 ist unter Zwischenschaltung
einer Aufputzschicht 21 auf einem mauerwerkartigen Untergrund 22 angebracht.
[0040] Hierzu wird ergänzend zu dem Loch 18 der Holzfaserkombinationsdämmplatte 2 in die
Aufputzschicht 21 und in den mauerwerkartigen Untergrund 22 ein Loch 23 entsprechend
dem Durchmesser eines Dübels 24 gebohrt. Anschließend wird die Befestigungsschraube
11 zusammen mit dem Dübel 24 durch das schon eingebrachte hülsenartige Halteelement
6 samt Rohrstück 10 hindurchgesteckt, wobei der Dübel 24 in das vorgebohrte Loch 23
eintaucht. Nachfolgend wird die mit einem in ihrem Senkkopf 16 ausgebildeten Kreuzschlitz
versehene Befestigungsschraube 11 mittels eines Kreuzschraubendrehers oder dergleichen
Montagewerkzeug in den Dübel 24 hineingedreht, wodurch sich dieser verankernd im mauerwerkartigen
Untergrund 22 aufspreizt.
[0041] Nach dem vollständigen Eindrehen der Befestigungsschraube 11, wobei der Senkkopf
16 in dem konischen Aufnahmesitz 15 aufliegt, ist die Holzfaserkombinationsdämmplatte
2 bewegungssicher zwischen der Kopfplatte 7 und dem mauerwerkartigen Untergrund 22
bzw. der Aufputzschicht 21 festgelegt.
[0042] Abschließend kann die Durchführung 14 der Kopfplatte 7 mit einem in ihren Innensechskant
hineindrückbaren Abdeckstopfen 25, wie in Fig. 5 dargestellt, nach außen hin verschlossen
werden, was so gleichermaßen bei der Ausführung nach Fig. 6 gilt.
Bezugszeichenliste:
[0043]
- 1
- mehrteiliges Befestigungssystem
- 2
- Holzfaserkombinationsdämmplatte/Dämmstoffplatte
- 3
- äußere, härtere Materialschicht
- 4
- innere, weichere Faserschicht
- 5
- Holzuntergrund
- 6
- hülsenartiges Halteelement
- 7
- Kopfplatte
- 8
- Hülsenteil
- 9
- Spiralgewinde
- 10
- Rohrstück
- 11
- selbstschneidende Befestigungsschraube
- 12
- Außenmehrkant-Kupplungsstück/Kupplungsmittel
- 13
- Innenmehrkant-Aufnahme
- 14
- Innensechskant/Durchführung
- 15
- konischer Aufnahmesitz
- 16
- Senkkopf/Schraubenkopf
- 17
- Drehwerkzeugaufnahme
- 18
- Loch
- 19
- Kerndurchmesser/Seele
- 20
- vorderes Gewindeende
- 21
- Aufputzschicht
- 22
- mauerwerkartiger Untergrund
- 23
- Loch
- 24
- Dübel
- 25
- Abdeckstopfen
1. Verfahren zum Anbringen von Dämmstoffplatten (2) oder dergleichen Isoliermaterial
an einem Untergrund (5, 22), mit einem Befestigungssystem, umfassend ein Hülsenelement
(6) mit einer daran angeformten, nach Art eines Spiralgewindes (9) ausgebildeten Schneidwendel,
wobei das Hülsenelement (6) zum drehfesten Ansetzen eines Montagewerkzeugs in Einbaurichtung
gesehen oben mit einem Drehmitnahme-Innenmehrkant (14) versehen ist, und ein durch
das Hülsenelement (6) hindurchgeführtes, in dem Untergrund (5, 22) gegebenenfalls
im Zusammenspiel mit einem Dübel (24) verankerbares, kopfseitig ebenfalls zum drehfesten
Ansetzen des Montagewerkzeugs ausgebildetes Befestigungsmittel (11),
dadurch gekennzeichnet,
dass bei einer Dämmstoffplatte (2) mit einer äußeren, härteren Materialschicht (3) und
einer inneren, weicheren Faserschicht (4) in einem ersten Schritt ein Loch (18) im
Maß der Seele (19) des hülsenartigen Halteelementes (6) und eines den gleichen Außendurchmesser
aufweisenden, mit dem Halteelement (6) verbundenen Rohrstücks (10) in die äußere,
härtere Materialschicht (3) eingebracht wird, anschließend in einem zweiten Schritt
das mit dem Rohrstück (10) verbundene Halteelement (6) so weit in das vorgebohrte
Loch (18) eingesteckt wird, bis das in Einschraubrichtung vordere, freie Gewindeende
(20) des Spiralgewindes (9) auf der äußeren, härteren Materialschicht (3) zur Anlage
kommt, und in einem dritten Schritt das Halteelement (6) mittels des Montagewerkzeugs
in die äußere, härtere Materialschicht (3) eingeschraubt wird, bis eine an dem Halteelement
(6) angeformte Kopfplatte (7) auf der äußeren, härteren Materialschicht (3) aufliegt,
wobei das Rohrstück (10) zur Anlage an dem Untergrund (5, 22) gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei der Befestigung der Holzfaserkombinationsdämmplatte (2) an einem mauerwerkartigen
Untergrund (22) zunächst ein dem Durchmesser eines dabei zum Einsatz kommenden Dübels
(24) entsprechendes. Loch (23) bis in das Mauerwerk (22) gebohrt wird.
3. Befestigungssystem zum Anbringen von Dämmstoffplatten (2) oder dergleichen Isoliermaterial
an einem Untergrund (5, 22), umfassend ein Hülsenelement (6) mit einer daran angeformten,
nach Art eines Spiralgewindes (9) ausgebildeten Schneidwendel, wobei das Hülsenelement
(6) zum drehfesten Ansetzen eines Montagewerkzeugs in Einbaurichtung gesehen oben
mit einem Drehmitnahme-Innenmehrkant (14) versehen ist, und ein durch das Hülsenelement
(6) hindurchgeführtes, in dem Untergrund (5, 22) gegebenenfalls im Zusammenspiel mit
einem Dübel (24) verankerbares, kopfseitig ebenfalls zum drehfesten Ansetzen des Montagewerkzeugs
ausgebildetes Befestigungsmittel (11), insbesondere zum Durchführen des Verfahrens
nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Befestigungssystem (1) zur Anbringung von Holzfaserkombinationsdämmplatten (2)
mehrteilig ausgebildet ist, umfassend ein oben eine Kopfplatte (7) aufweisendes hülsenartiges
Halteelement (6), wobei das Halteelement (6) einerseits ohne Verbindung zu dem schneidwendelartigen
Spiralgewinde (9) und anderereits an seinem in Einschraubrichtung vorderen Ende mit
einem Kupplungselement (12) ausgebildet ist, ein Rohrstück (10), das über das Kupplungselement
(12) an das Halteelement (6) angekoppelt ist, und ein durch das hülsenartige Halteelement
(6) mit dem angekoppelten Rohrstück (10) hindurchführbares Befestigungsmittel (11).
4. Befestigungssystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das schneidwendelartige Spiralgewinde (9) ohne Anbindung an die Kopfplatte (7) ausgebildet
ist.
5. Befestigungssystem nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mehrteilige Befestigungssystem (1) durch einen von dem Befestigungsmittel (11)
aufspreizbaren Dübel (24) erweiterbar ist.
6. Befestigungssystem nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die äußeren Gewindegänge des Spiralgewindes (9) sich von oben nach unten hin konisch
verjüngend ausgebildet sind.
7. Befestigungssystem nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das hülsenartige Halteelement (6) von der Kopfplatte (7) ausgehend in Einschraub-
bzw. Montagerichtung gesehen mehrstufig ausgebildet ist und in einem ersten Bereich
den Innenmehrkant (14) zur Aufnahme des Montagewerkzeugs, in einem zweiten Bereich
einen Aufnahmesitz (15) für einen Schraubenkopf (16) des Befestigungsmittels (11)
und endseitig das Kupplungselement (12) aufweist.
8. Befestigungssystem nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kopfplatte (7) des hülsenartigen Halteelementes (6) mit einem Abdeckstopfen (25)
verschließbar ist.