[0001] Die Erfindung betrifft ein Tür- oder Fensterfugenabdichtungsprofil anordenbar an
einer Tür oder einem Fenster mit einer Fuge zwischen einem Rahmen und einem daran
angeordneten Flügel mit einem Fußbereich zur Befestigung des Dichtungsprofils an dem
Rahmen oder dem Flügel und einem am Fußbereich angeordneten ersten Dichtungskopf zur
Abdichtung eines ersten Fugenabschnittes der Fuge.
[0002] Derartige Dichtungsprofile werden beispielsweise in Zimmer- und Haustüren sowie Fenstern
eingesetzt. Spezielle Anwendung finden diese Dichtungsprofile im Bereich des Schallschutzes,
nämlich für Schallschutztüren, wobei hier immer zwei Dichtungsprofile nebeneinander
und mit kleinem Abstand zueinander angeordnet werden.
[0003] Von den Dichtungsprofilen sind im Stand der Technik allein für die eingangs erwähnten
Tür- und Fensterdichtungen mehr als 6000 unterschiedliche Ausgestaltungen und Formgebungen
bekannt, wobei die einzelnen Dichtungsprofile sich in ihrem Profilaufbau unterscheiden.
Hierzu sind zum Einen die Lippendichtungen und zum Anderen die Hohlkammerdichtungen
zu nennen, wobei diese beliebig kombinierbar und skalierbar sind.
[0004] Aus der Druckschrift
DE 20 2008 013 985 U1 ist eine Dichtungsanordnung für ein öffenbares Element, beispielsweise eine Tür oder
ein Fenster bekannt, wobei das Dichtungselement in dem Spalt zwischen einem Rahmen
und einem Flügelelement zwei voneinander beabstandete Dichtlippen aufweist, die sich
bei geschlossenem Flügelelement derart anordnen, dass eine Luftkammer zwischen diesen
ausgebildet ist. Hierdurch ist eine mehrkammerige Unterteilung des abzudichtenden
Spaltes an einer Stelle möglich, wodurch die Effizienz einer derartigen Dichtung an
dieser einen Stelle gesteigert ist.
[0005] Weiter ist aus der Druckschrift
DE 33 05 029 A1 ein Verbundfensterflügel mit zwei separaten Einzeldichtungen entnehmbar, wobei die
zwei Einzeldichtungen als separierte Lippendichtungen ausgebildet sind und eine der
Dichtungen zum Innenbereich abdichtet und die zweite Dichtung zum Außenbereich abdichtet.
Die Dichtungen sind jeweils in einer entsprechenden Nut im Fenster vorgesehen.
[0006] Die Druckschrift
DE 20 2004 005 464 U1 beschreibt ein Dichtungsprofil für den Einsatz in einem Fenster oder einer Tür, wobei
das Dichtungsprofil in dem Falzbereich als Mitteldichtung angeordnet ist und die Dichtung
über mehrere einzelne Kammern verfügt und mit einer Dichtung das Fenster zum Fensterrahmen
hin abdichtet.
[0007] Aus der Druckschrift
DE 35 24 124 A1 ist eine elastische Dichtungsprofilleiste zum Abdichten von Fugen zwischen den Elementen
eines Fensters oder einer Tür bekannt, wobei diese in Form einer einfachen Lippendichtung,
einer Kombination aus Lippendichtung und Hohlkammerdichtung oder nur in Form einer
Hohlkammerdichtung ausgebildet ist.
[0008] Im Weiteren ist aus der Druckschrift
DE 299 00 650 U1 eine Dichtungsanordnung für Fenster und Türen zu entnehmen, wobei diese ein Dichtungselement
sowie ein Gegenelement aufweist, wobei diese Elemente zweiteilig ausgebildet sind,
wodurch eine effiziente Dichtung in einem einfach abzudichtenden Bereich realisiert
ist.
[0009] Weiter sind diverse strangförmige Dichtungsprofile, insbesondere für Fenster, Türen
und dergleichen, aus der Druckschrift
DE 298 08 411 U1 bekannt, die zum Abdichten eines Spaltes zwischen Fensterflügel und Fensterrahmen
dienen. Hierbei sind unterschiedlichste Ausgestaltungen gezeigt, wobei diese als Hohlkammerdichtungen
ausgebildet sind und mit einem entsprechend ausgebildeten Fußbereich in einer Nut
angeordnet werden. Ferner ist weiter eine Doppelhohlkammerprofildichtung offenbart,
die in einem Abdichtungsbereich sehr effizient den zwischen Fensterrahmen und Fensterelement
bestehenden Spalt abdichtet, wobei insgesamt bei verwendungsgemäßen Gebrauch drei
Einzelkammern im eingebauten und geschlossen Zustand ausgebildet sind.
[0010] Aus der Druckschrift
DE 82 06 824 U1 ist eine Türdichtung zur Abdichtung einer Fuge einer Tür bekannt, wobei eine Hauptdichtung
und eine Sichtdichtung die Fuge zwischen Tür und Türrahmen abdichten.
[0011] Mehrteilige Dichtungsprofile für Fenster zum Zwecke des Schall- und Wärmeschutzes
sind im Stand der Technik bekannt, jedoch weisen diese einen einzigen entsprechend
ausgestalteten Dichtungskopf auf. Hierzu existieren wie bereits eingangs erwähnt zahlreiche
Variationen, die mal mehr und mal weniger effektiv den Wärme- als auch den Schallschutz
erfüllen.
[0012] Problematisch an den bisher im Stand der Technik bekannten Dichtungsprofilen und
deren Anordnung innerhalb der Tür sind deren Schwachpunkte in Bezug auf den Schallschutz
auf der einen Seite und deren nicht optimaler Wärmeschutz. Gerade in der heutigen
Zeit ist insbesondere der Wärmeschutz von besonderer Bedeutung. In der Sanierung von
Wohngebäuden werden oftmals alte Fenster-und Türdichtungen gegen neue Dichtungsprofile
des gleichen oder vergleichbaren Typs ausgetauscht, wodurch jedoch kein Vorteil in
Bezug auf den Schallschutz als auch den Wärmeschutz erzielt wird. Ansatzweise wird
versucht nachträglich weitere Dichtungen in die zu sanierenden Türen und Fenster einzubauen,
wofür entsprechende Nuten in bestehende Rahmen eingearbeitet werden, in die dann im
Anschluss eine weitere zusätzliche Dichtung eingebracht wird.
[0013] Weiter ist der Aspekt des Schallschutzes insbesondere in Banken und dgl. Gebäuden
und Organisationen von besonderer Bedeutung, weshalb dort heutzutage immer zwei separate
Dichtungsprofile in eine Türzarge beispielsweise einer Bürotür eingesetzt werden,
um so die Anforderungen an die zu wahrende Diskretion und den damit verbundenen Schallschutz
gewährleisten zu können. Dieses bringt jedoch neben dem Materialverbrauch einen erheblichen
Installationseinsatz mit sich, wodurch die Kosten überproportional hoch sind.
[0014] Zu den Herstellungskosten eines neuen Fensters oder einer Tür mit einer Schallschutzdichtung
gehören neben dem Einarbeiten einer ersten Nut das Einarbeiten einer zweiten Nut sowie
das jeweilige Einbauen eines entsprechenden Dichtungsprofils.
[0015] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein alternatives Tür- oder
Fensterfugenabdichtungsprofil aufzuzeigen, das es ermöglicht, die hohen Anforderungen
an den Wärmeschutz sowie den Schallschutz zu erfüllen bzw. diese jeweils zu verbessern,
wobei dies auf besonders einfache Weise erfolgen soll und insbesondere auch die ohne
großen Zeiteinsatz nachträgliche Nachrüstbarkeit von bereits bestehenden Anlagen,
wie eingebauten Fenstern, Türen möglich sein soll. Insbesondere wird hierzu die Aufgabe
aufgegriffen, ein kostengünstig herzustellendes sowie gleichzeitig leicht und kostengünstig
einzubauendes Tür- oder Fensterfugenabdichtungsprofil zu realisieren, wobei insbesondere
die Montagekosten beim späteren Einbau gering zu halten sind.
[0016] Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Dichtungsprofil nach Anspruch 1.
[0017] Erfindungsgemäß weist das Dichtungsprofil einen am Fußbereich angeordneten zweiten
Dichtungskopf zur Abdichtung eines zweiten Fugenabschnittes auf, wobei die Abdichtung
der Fugenabschnitte durch den jeweiligen Dichtungskopf unabhängig von der Abdichtung
des anderen Dichtungskopfes ist.
[0018] Hierdurch ist ein Dichtungsprofil ausgebildet, das insbesondere für Anwendungen im
Bereich des erhöhten Schall- und Wärmeschutzes geeignet ist, in neue als auch in bestehende
Anlagen eingebaut zu werden. Neben vorhandenen Standard-Fenstern und Türen können
auf einfachste Weise auch bestehende Schallschutztüren bei einer Instandsetzung des
Dichtungsprofils leicht angepasst werden, wobei insbesondere die schnelle Montage
des einen Dichtungsprofils im Vordergrund steht. Der notwendige Materialmehrverbrauch
im Gegensatz zu einem herkömmlichen Dichtungsprofil beträgt lediglich 20 bis 50 %,
wobei diese Kosten einen unwesentlichen Beitrag an den Gesamtkosten für eine Dichtung
mit Einbau in ein Fenster oder eine Tür darstellen. Die Montagekosten überwiegen und
werden so auf die Hälfte reduziert, da nunmehr nicht mehr zwei Dichtungen sondern
nur noch eine Dichtung eingebaut werden braucht.
[0019] Der größte Vorteil ist die Kombination der zwei Dichtungen in einem Profil, wobei
die Dichtungen in zwei unterschiedlichen Bereichen, also Fugenabschnitten, der Fuge,
die ein Fenster oder eine Tür sinngemäß umlaufend umringt, eine Abdichtung bewirken,
wodurch der Schall besser reduziert und die Wärme gehalten wird, als es im Stand der
Technik mittels nur einer Dichtung in einem Profil möglich wäre.
[0020] Die Anordnung der zwei Dichtungen in unterschiedlichen Fugenabschnitten der zumindest
nahezu umlaufenden Fuge (in einem Fenster ist die Fuge allseitig umlaufend, bei einer
Tür zumindest auf drei Seiten), wobei diese unterschiedlichen Abschnitte besonders
bevorzugt nebeneinander angeordnet sind, jedoch deren Ausrichtung zueinander versetzt
ist, beispielsweise wenn die Fugenabschnitte über Eck angeordnet sind, bildet sich
ein überraschenderweise sowohl für Schall als auch für Wärme hoch dämmender Schutz
aus, der effizient die Übertragung des Schalls als auch der Wärme reduziert und somit
jetzigen und zukünftigen Anforderungen an den Schall- und den Wärmeschutz gerecht
wird.
[0021] Bei erfindungsgemäßer Verwendung des Dichtungsprofils erfolgt beim Schließen eine
Abdichtung durch elastische Deformation der Dichtungsköpfe gegen das Halteteil.
[0022] Sowohl neue als auch zu sanierende Türen, Fenster sowie bestehende andersartige Anordnungen
mit einem Halteteil und einem daran angeordneten schwenkbeweglichen Teil können bereits
ab Werk entsprechend ausgestattet werden oder aber kostengünstig mit einem erfindungsgemäßen
Dichtungsprofil versehen werden, wobei der Austausch lediglich einen geringen Arbeitsaufwand
mit sich bringt, der dem Austausch nur eines Dichtungsprofils entspricht.
[0023] Dadurch, dass der erste Dichtungskopf und der zweite Dichtungskopf in einem Winkel
von 90° zueinander angeordnet sind, erfolgt eine sehr effiziente Ausgestaltung in
Bezug auf den Schall- und Wärmeschutz, da auf diese überraschend einfache Weise der
Konstruktion die Übertragung von Schall bzw. Wärme äußerst effizient reduziert wird,
wobei lediglich ein Dichtungsprofil verwendet wird, das lediglich in zwei separaten
Fugenabschnitten der Fuge entsprechend abdichtet.
[0024] Insbesondere ist der erste Dichtungskopf und/oder der zweite Dichtungskopf über einen
Verbindungsabschnitt mit dem Fußbereich verbunden, so dass sich der Raum zwischen
den beiden Dichtungsbereichen vergrößert und ein quasi Drei-Kammer-System (bei Ausgestaltung
mit zwei Hohlkammerdichtungen und der darin gebildeten Zwischenkammer) ausbildet,
das die Übertragung des Schalls und der Wärme noch effizienter reduziert.
[0025] Insbesondere weist der Fußbereich einen Einbaufuß auf, wodurch das Dichtungsprofil
auf einfachste Weise in eine gefräste oder vorgefertigte Nut oder auf eine Dichtungsprofilaufnahme
einer Metallzarge aufgesetzt werden kann.
[0026] Der oder die Verbindungsabschnitte können zudem unterschiedlich lang ausgebildet
sein, so dass die zwei Dichtungsbereiche deutlich von einander getrennt in deren jeweiligen
Fugenabschnitten angeordnet werden können, so dass der Schallschutz durch den größeren
Luftzwischenraum zwischen den beiden Dichtungsabschnitten vergrößert ist. Gleichwohl
bleibt weiterhin die Anordnung mit nur einem Fußbereich weiter realisiert.
[0027] Der erste und der zweite Dichtungskopf sind als Lippendichtung und/oder Hohlkammerdichtung
ausgebildet. Hierbei können die unterschiedlichsten Ausgestaltungsformen von Lippendichtungen
als auch von Hohlkammerdichtungen zur Anwendung kommen, wobei jedoch eine einfach
ausgebildete Hohlkammerdichtung im Sinne dieser Erfindung bereits hervorragende Ergebnisse
in Bezug auf Schall- und Wärmeschutz liefert.
[0028] Ein weiterer besonderer Vorteil ist es, dass das Material der Dichtungsköpfe und
des Fußbereichs unterschiedlich ist, wobei das Material des Fußbereichs eine größere
Härte aufweist. Auf diese Weise kann das Dichtungsprofil sehr leicht in eine vorgesehene
Nut eingedrückt werden, ohne dass der Fußbereich zerstört oder beschädigt wird.
[0029] Das Material des ersten und des zweiten Dichtungskopfes können gleichartig ausgebildet
sein, wobei insbesondere die Herstellung in einem einfachen Verfahren erfolgen kann,
wobei die Herstellung als Monoextrusion erfolgen könnte.
[0030] Alternativ dazu kann das Material des ersten und des zweiten Dichtungskopfes unterschiedlich
ausgebildet sein, wodurch es möglich ist, beispielsweise eine innere und eine äußere
Dichtung in unterschiedlicher Art und Weise auszugestalten. Hierzu kann beispielsweise
eine der beiden Dichtungsköpfe in Form einer äußeren Dichtung ausgebildet sein, wobei
diese beispielsweise den besonderen Anfordernissen an der äußeren Umwelt durch entsprechende
Materialwahl Rechnung trägt, so dass diese UV-beständig und witterungsbeständig ist.
Wohingegen der weitere Dichtungskopf aus einem einfachen Material ausgebildet sein
könnte, insbesondere aus einem weicheren oder auch geschäumten Material hergestellt
sein kann, da so die Effizienz in Bezug auf den Schall- und Wärmeschutz gesteigert
ist.
[0031] Das zur Anwendung kommende Material des Dichtungsprofils kann PVC, TPE, EPDM, PP
und/oder PU sein, wobei bei einer Materialmischung das Dichtungsprofil Co-Tri- oder
mehrfach extrudiert ist. Hierdurch ist es möglich einzelne Abschnitte des Dichtungsprofils
mit einem sehr günstigen Material auszugestalten, das den Anforderungen für den entsprechenden
Bereich ausreichend entspricht.
[0032] Weitere besondere Ausgestaltungsmerkmale sind den anliegenden Figuren zu entnehmen.
[0033] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen
detailliert beschrieben. Dabei wird zunächst ein im Stand der Technik bekanntes Dichtungsprofil
in einer bekannten Einbausituation als Figur a gezeigt und in der dazugehörigen Figur
b bzw. c wird sodann das neuartige erfindungsgemäße Dichtungsprofil näher erläutert.
[0034] Darin zeigen:
- Fig. 1a
- eine schematische Darstellung eines im Stand der Technik bekannten Ausführungsbeispiels
eines Dichtungsprofils in einem Holzfenster in einer einfachen Ausführung als Lippendichtung;
- Fig. 1b
- eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Dichtungsprofils in einem Holzfenster mit einer ersten Lippendichtung und einer zweiten
Lippendichtung;
- Fig. 1c
- eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Dichtungsprofils in einem Holzfenster mit einer Lippendichtung und einer Hohlkammerdichtung;
- Fig. 1d
- eine schematische Darstellung des zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Dichtungsprofils mit einer Lippendichtung und einer Hohlkammerdichtung freigestellt;
- Fig. 2a
- eine schematische Darstellung eines im Stand der Technik bekannten Ausführungsbeispiels
eines Dichtungsprofils in einem Holzfenster mit einer Hohlkammerdichtung;
- Fig. 2b
- eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Dichtungsprofils
in einem Holzfenster mit einer ersten Hohlkammerdichtung und einer zweiten Hohlkammerdichtung;
- Fig. 3a
- eine schematische Darstellung eines im Stand der Technik bekannten Ausführungsbeispiels
eines Dichtungsprofils in einer Stahlzargen-Türanordnung mit einer Hohlkammerdichtung;
- Fig. 3b
- eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Dichtungsprofils
in einer Stahlzargen-Türanordnung mit einer ersten und zweiten Hohlkammerdichtung;
- Fig. 4a
- eine schematische Darstellung eines im Stand der Technik bekannten Ausführungsbeispiels
eines Dichtungsprofils in einer Holzzarge mit einer Hohlkammerdichtung;
- Fig. 4b
- eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Dichtungsprofils
in einer Holzzarge mit einer ersten und einer zweiten Hohlkammerdichtung;
[0035] In Fig. 1a ist eine schematische Darstellung eines im Stand der Technik bekannten
Ausführungsbeispiels eines Dichtungsprofils 1 in einem Holzfenster in einer einfachen
Ausführung als Lippendichtung L dargestellt. In diesem Zusammenhang wird auf das Ausführungsbeispiel
aus der bereits eingangs erwähnten Druckschrift
DE 35 24 124 A1 verwiesen, welches als Grundlage dieses Ausführungsbeispiels herangezogen wurde.
[0036] Das Dichtungsprofil 1 weist einen Dichtungskopf 121 sowie einen Fußbereich 111 auf.
[0037] Das in diesem Ausführungsbeispiel gezeigte Holzfenster besteht aus einem Fensterrahmen
2 und einem Fensterflügel 3. In dem Fensterrahmen 2 ist eine
[0038] Nut 21 eingefräst. Der Fensterflügel 3 ist über ein nicht weiter dargestelltes Drehgelenk
an dem Fensterrahmen 2 angeordnet, so dass dieser schwenkbar ist. In geschlossenem
Zustand bildet sich zwischen Fensterrahmen 2 und Fensterflügel 3 eine umlaufende Fuge
41, 42 aus. Zwei Abschnitte dieser Fuge, nämlich die erste Fuge 41 und die zweite
Fuge 42, bzw. Fugenabschnitte, sind im Bereich der Dichtungsecke gezeigt.
[0039] In die Nut 21 des Fensterrahmens 2 ist das im Stand der Technik bekannte Dichtungsprofil
1 mit dessen Fußbereich 11 und dem Einbaufuß 111 eingebaut. Hierbei stellt eine äquivalente
Ausführung die Anordnung des Dichtungsprofils 1 an dem Fenster 3 selbst dar. Das Dichtungsprofil
1 ist also an einem der beiden Elemente angebracht, wobei es auch eine zweigeteilte
Ausführung geben kann.
[0040] Die Fensterrahmenauflage, insbesondere die Abdecklippe 16, dient zum einen dem Widerlager
gegen zu tiefes Eindringen des Dichtungsprofils in die Nut 21 und zum anderen der
optischen Abdeckung der Nut 21.
[0041] Im Weiteren werden für gleiche Elemente die gleichen Bezugszeichen wie in Fig. 1
verwendet. Zu deren prinzipieller Funktion wird auf Fig. 1 verwiesen. Insbesondere
sind in Fig. 1 die wesentlichen Elemente der Erfindung dargestellt und bezeichnet.
[0042] Die Dichtungsfunktion wird in diesem Ausführungsbeispiel durch eine Lippendichtung
L in dem ersten Dichtungs-/Funktionskopf 121 realisiert. Hierbei erfolgt durch den
Anpressdruck des geschlossenen Fensterflügels 3 in Richtung des Fensterrahmens 2 durch
elastische Verformung der Lippendichtung ein sauberes Abdichten der ersten Fuge bzw.
Anschlagsluft 141.
[0043] In
Fig. 1b ist eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Dichtungsprofils 1 in einem Holzfenster mit einer ersten Lippendichtung und einer
zweiten Lippendichtung 142.L dargestellt.
[0044] Die erste Lippendichtung 121.L ist in dem ersten Spalt, nämlich der ersten Fuge 41
/ der Anschlagsluft 41 angeordnet, wobei dieses wie im Stand der Technik bekannt und
entsprechend Fig. 1a zu entnehmen ist, erfolgt.
[0045] Die zweite Lippendichtung 142.L ist in der zweiten Fuge 42 / Anschlagsluft 2 angeordnet.
Die zweite Lippendichtung 142.L ist über eine Fensterrahmenauflage 15 mit dem Fußbereich
11 des Dichtungsprofils 1 verbunden. Hierdurch bildet sich zwischen den beiden einzelnen
Lippendichtungen 141.L und 142.L ein schall- und wärmeisolierender Zwischenraum aus,
der den Schall- und Wärmeschutz effektiv erhöht.
[0046] Hierdurch ist die Abdichtung sowohl der Falzseite als auch der Bandseite eines Fensters
mit nur einem Dichtungsprofil 1 möglich.
[0047] In
Fig. 1c ist eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Dichtungsprofils in einem Holzfenster mit einer Lippendichtung 141.L und einer Hohlkammerdichtung
142.H dargestellt.
[0048] Im Gegensatz zu dem ersten Ausführungsbeispiel aus Fig. 1b ist in diesem Ausführungsbeispiel
die zweite Dichtung als Hohlkammerdichtung 142.H ausgeführt. Hierdurch wird die Effektivität
des Schall- und Wärmeschutzes weiter gesteigert.
[0049] Insbesondere sind aus dieser Figur die einzelnen Bereiche der Dichtung gut entnehmbar,
nämlich Fußbereich 11, erster Dichtungs-/Funktionskopf 121 und zweiter Dichtungs-/Funktionskopf
122.
[0050] Fig. 1d zeigt freigestellt eine schematische Darstellung des zweiten Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Dichtungsprofils 1 mit einer Lippendichtung 141.L und einer
Hohlkammerdichtung 142.L.
[0051] Hierbei ist durch die punktgestrichelten Linien der Winkel zwischen den beiden Dichtungen
141.L und 142.L erkennbar, der in diesem Fall 90° beträgt.
[0052] In
Fig. 2a ist eine schematische Darstellung eines im Stand der Technik bekannten Ausführungsbeispiels
eines Dichtungsprofils 1 in einem Holzfenster mit einer Hohlkammerdichtung 141.H dargestellt.
[0053] Bei dem hier dargestellten Dichtungsprofil 1 handelt es sich um ein sehr speziell
ausgestaltetes Hohlkammerdichtungsprofil, wobei die Hohlkammer zunächst eine Lippendichtung
aufweist, die über einen Steg zur Erhöhung des Rückstellvermögens letztendlich zu
einer Hohlkammer ausgebildet ist. Im wirksamen Bereich verfügt die hier dargestellte
Hohlkammerdichtung über eine wirksame Hohlkammer H. Die weitere am Fußbereich vorgesehene
Hohlkammer ist in Bezug auf den Schall- und Wärmeschutz ohne Funktion.
[0054] In
Fig. 2b ist eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Dichtungsprofils 1 in einem Holzfenster mit einer ersten Hohlkammerdichtung 141.H
und einer zweiten Hohlkammerdichtung 142.H dargestellt.
[0055] Die erste 141.H und zweite Hohlkammerdichtung 142.H sind in diesem Ausführungsbeispiel
unterschiedlich ausgebildet. Die zweite Hohlkammer 142.H weist im Wesentlichen eine
durch einen Steg ergänzte Lippendichtung L auf. Alternativ zu der unterschiedlichen
Ausgestaltung bei den Hohlkammerdichtungen 141.H und 142.H können diese auch gleichartig
ausgebildet sein. Hierbei würde der Zwischenraum zwischen den beiden Dichtungen weiter
in unterschiedliche Kammern unterteilt werden, wodurch die Schall- und Wärmeschutzeffektivität
weiter gesteigert werden wird.
[0056] In
Fig. 3a ist eine schematische Darstellung eines im Stand der Technik bekannten Ausführungsbeispiels
eines Dichtungsprofils 1 in einer Stahlzargen-Türanordnung 3/22 mit einer Hohlkammerdichtung
141.H dargestellt.
[0057] Der Aufbau einer Stahlzargen-Türanordnung 3/22 ist andersartig ausgeführt. Die Stahlzarge
22 weist einen umbeutelten Bereich sowie einen speziell ausgestalteten nutartig ausgebildeten
Abschnitt auf, nämlich die Stahlzargen-Fußaufnahme 221. In diese Stahlzargen-Fußaufnahme
221 ist ein Dichtungsprofil 1 eingesetzt. Das Dichtungsprofil 1 weist hierzu einen
entsprechend ausgebildeten Einbaufuß 111 auf. Der Dichtungskopf 121 des hier gezeigten
Dichtungsprofils 1 ist als Hohlkammerdichtung 141.H ausgebildet und dichtet die Tür
zur Stahlzarge hin ab.
[0058] Der Fußbereich 11 mit dem Einbaufuß 111 ist derart ausgebildet, dass dieser nicht
ohne weiteres aus der Stahlzargen-Fußaufnahme 221 herausrutschen kann.
[0059] In
Fig. 3b ist eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Dichtungsprofils 1 in einer Stahlzargen-Türanordnung 3/22 mit einer ersten 141.H und
zweiten Hohlkammerdichtung 142.H dargestellt.
[0060] Im Gegensatz zu dem im Stand der Technik bekannten Ausführungsbeispiel aus Fig. 3a
ist nunmehr der Einbaufuß 11 andersartig ausgebildet sowie der erste Dichtungs-/Funktionskopf
121 verkleinert. Wie auf der rechten Seite des Dichtungsprofils 1 der Fig. 3b zu erkennen,
ist ein Zwischenbereich, ähnlich einer Zargen-/Fensterrahmenauflage 15 ausgebildeter
Profilabschnitt vorgesehen, der den zweiten Dichtungs-/Funktionskopf 122 mit dem Fußbereich
11 verbindet, so dass durch die erste Hohlkammerdichtung 141.H die erste Fuge 41 /
Anschlagsluft 1 und durch die zweite Hohlkammerdichtung 142.H die zweite Fuge 42 /
Anschlagsluft 2 abgedichtet wird, wobei beide Hohlkammerdichtungen 141.H und 142.H
eine separate Fugenabdichtung bewirken.
[0061] In
Fig. 4a ist eine schematische Darstellung eines im Stand der Technik bekannten Ausführungsbeispiels
eines Dichtungsprofils 1 in einer Holzzarge mit einer Hohlkammerdichtung 141.H dargestellt.
[0062] Die Hohlkammerdichtung 141.H ist mit dessen unterer Begrenzung, nämlich der Zargen-/Fensterrahmenauflage
15 mit dem Fußbereich 11, nämlich dem Einbaufuß 111, verbunden. Das Dichtungsprofil
1 ist in der Nut 21 des Fensterrahmens 2 angeordnet.
[0063] In
Fig. 4b ist eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Dichtungsprofils 1 in einer Holzzarge mit einer ersten 141.H und einer zweiten Hohlkammerdichtung
142.H dargestellt.
[0064] Die erste Hohlkammerdichtung 141.H ist im Gegensatz zu dem im Stand der Technik bekannten
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4a etwa halbiert worden, wobei nunmehr ein Steg die
lippenartige Dichtung mit der Zargen-/Fensterrahmenauflage 15 verbindet, wodurch eine
Hohlkammer ausgebildet ist.
[0065] An der Zargen-/Fensterrahmenauflage 15 ist ein über die Ecke des Fensterrahmens 2
geführte Profilverlängerung vorgesehen, an der die zweite Hohlkammerdichtung 142.H
angeordnet ist. Die zweite Hohlkammerdichtung 142.H dichtet einen zweiten Fugenbereich
42 separat ab, wobei sich zwischen dem ersten Abdichtungsbereich mittels der ersten
Hohlkammerdichtung 141.H und dem zweiten Abdichtungsbereich mittels der zweiten Hohlkammerdichtung
142.H eine weitere Kammer ausbildet, die den Wärme- und Schallschutz effektiver gestaltet.
Bezugszeichenliste
[0066]
1 |
Tür- oder Fensterfugenabdichtungsprofil, Dichtungsprofil |
11 |
Fußbereich |
111 |
Einbaufuß |
121 |
erster Dichtungs- / Funktionskopf |
122 |
zweiter Dichtungs- / Funktionskopf |
141 |
erste Dichtung |
142 |
zweite Dichtung |
15 |
Zargen- / Fensterrahmenauflage |
16 |
Abdecklippe |
|
|
L |
Lippendichtung |
H |
Hohlkammerdichtung |
|
|
2 |
Türzarge / Fensterrahmen |
21 |
Nut |
22 |
Stahlzarge |
221 |
Stahlzargen-Fußaufnahme |
3 |
Türblatt / Fensterflügel |
|
|
41 |
erste Fuge / Anschlagsluft 1 |
42 |
zweite Fuge / Anschlagsluft 2 |
1. Tür- oder Fensterfugenabdichtungsprofil (1) anordenbar an einer Tür oder einem Fenster
mit einer Fuge (41, 42) zwischen einem Rahmen (2, 22, 51) und einem daran angeordneten
Flügel (3, 5) mit
- einem Fußbereich (11) zur Befestigung des Dichtungsprofils (1) an dem Rahmen (2,
22, 51) oder dem Flügel (3, 5)
und
- einem am Fußbereich (11) angeordneten ersten Dichtungskopf (121) zur Abdichtung
eines ersten Fugenabschnittes (41) der Fuge (41, 42),
dadurch gekennzeichnet, dass
das Tür- oder Fensterfugenabdichtungsprofil (1) einen am Fußbereich (11) angeordneten
zweiten Dichtungskopf (122) zur Abdichtung eines zweiten Fugenabschnittes (42) aufweist,
wobei die Abdichtung der Fugenabschnitte (41, 42) durch den jeweiligen Dichtungskopf
(121, 122) unabhängig von der Abdichtung des anderen Dichtungskopfes (122, 121) ist,
der erste Dichtungskopf (121) und der zweite Dichtungskopf (122) in einem Winkel von
90° zueinander angeordnet sind,
der erste Dichtungskopf (121) und der zweite Dichtungskopf (122) über einen Verbindungsabschnitt
mit dem Fußbereich (11) verbunden sind und
der Fußbereich (11) einen Einbaufuß (111), einfügbar in eine Aufnahme (21, 221) des
Rahmens oder des Flügels, aufweist.
2. Dichtungsprofil (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der oder die Verbindungsabschnitte unterschiedliche Längen aufweisen.
3. Dichtungsprofil (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste (121) und der zweite Dichtungskopf (122) als Lippendichtung (L) und/oder
Hohlkammerdichtung (H) ausgebildet sind.
4. Dichtungsprofil (1) nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Material der Dichtungsköpfe (121, 122) und des Fußbereichs (11) unterschiedlich
ist, wobei das Material des Fußbereichs (11) eine größere Härte aufweist.
5. Dichtungsprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
dass das Material des ersten (121) und des zweiten Dichtungskopfes (122) gleichartig
ist.
6. Dichtungsprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
dass das Material des ersten (121)und des zweiten Dichtungskopfes (122) unterschiedlich
ist.
7. Dichtungsprofil (1) nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Härte der Materialien unterschiedlich ist.
8. Dichtungsprofil (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Material des Dichtungsprofils (1) PVC, TPE, EPDM, PP und/oder PU ist, wobei bei
einer Materialmischung das Dichtungsprofil co-, tri-oder mehrfachextrudiert ist.