[0001] Die Erfindung betrifft eine Konvektionsbremsvorrichtung nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1 sowie ein Rohrleitungsnetz mit einer solchen Konvektionsbremsvorrichtung
nach Anspruch 12.
[0002] In Rohrleitungsnetzen mit einem darin befindlichen Wärmeträgermedium, z.B. Wasser
oder andere Fluide, und einem im Wesentlichen geodätisch horizontal ausgerichteten
ersten Rohr stellt sich bei fehlendem Durchfluss eine natürliche Konvektion (Mikrozirkulation
oder Einrohrzirkulation) ein. Dabei strömt durch die obere Rohrhälfte warmes Wärmeträgermedium
aus einem strömungsverbundenen, zum Beispiel vertikalen, Wärmeträgermedium führenden
Rohrleitungsnetzbestandteil (beispielsweise ein Speicherbehälter) in das im Wesentlichen
geodätisch horizontal ausgerichtete erste Rohr hinein, kühlt sich an dessen Rohrwänden
ab und strömt abgekühlt durch die untere Rohrhälfte wieder zurück. Treibende Kraft
für diese Mikrozirkulation oder Einrohrzirkulation ist dabei die unterschiedliche
Dichte des warmen und kalten Wärmeträgermediums. Hierdurch treten andauernde Wärmeverluste
auf, die den Systemwirkungsgrad negativ beeinflussen.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Vorrichtungen bekannt, die diese
Konvektion unterbinden sollen und daher als Konvektionsbremsen bezeichnet werden.
So ist im Stand der Technik unter anderem ein Siphon im waagerechten Rohr angeordnet,
um die Konvektion zu verhindern. Siphons sind jedoch aufwendig zu installieren und
benötigen viel Bauraum.
[0004] Weiterhin ist aus der
DE 2001 39 96 U1 1 eine Konvektionsbremse bekannt, die eine Blende aufweist. Diese wird in das im
Wesentlichen geodätisch horizontal ausgerichtete Rohr eingebaut. Die Blende umfasst
dabei wenigstens zwei Barriereflächen. Diese stehen in einem Winkel α zur Axialrichtung
des Rohres. Eine innere untere Begrenzungskante der ersten Barrierefläche und eine
äußere obere Begrenzungskante der zweiten Barrierefläche liegen dabei horizontal auf
im Wesentlichen gleichem Niveau. Mithin muss ein durch die Blende hindurchtretendes
Fluid einen Höhenversatz durchlaufen.
[0005] Ferner ist aus der
DE 42 18 992 C2 eine Konvektionsbremse mit einer mäanderförmigen Kanalstruktur bekannt, welche die
Funktion eines Siphons hat.
DE 297 18 470 U1 beschreibt eine weitere Ausbildung einer Konvektionsbremse. Diese umfasst ein Einbauteil
mit einem relativ zum Rohrverlauf quer verlaufenden Verbindungskanal. Durch diesen
Verbindungskanal besteht ein Höhenversatz zwischen einem eingangsseitigem Rohrabschnitt
und einem ausgangsseitigem Rohrabschnitt. Insbesondere ist so die obere Hälfte des
ersten Rohrabschnitts mit der unteren Hälfte des zweiten Rohrabschnitts strömungsverbunden.
Hierdurch wird eine Konvektion verhindert.
[0006] Alle gezeigten Konvektionsbremsen außer dem platzbedürftigen Siphon haben jedoch
den Nachteil, dass sie den Rohrquerschnitt des im Wesentlichen geodätisch horizontal
ausgerichteten Rohres verringern. Mithin haben diese Konvektionsbremsen einen hohen
Strömungswiderstand. Dieser muss durch eine höhere Pumpenleistung ausgeglichen werden,
was hohe Kosten für den Stromverbrauch und die Anschaffung der Pumpe zur Folge hat.
Außerdem ist das Durchströmen dieser Konvektionsbremsen geräuschintensiv.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung bereitzustellen, welche die
Nachteile des Standes der Technik beseitigt, die einen möglichst geringen Strömungswiderstand
aufweist, wenig Bauraum benötigt, einfach installierbar, sicher im Betrieb und kostengünstig
ist.
[0008] Erfindungsgemäß wird dies mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 und 12 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0009] Bei einer Konvektionsbremsvorrichtung mit einem Rohrabschnitt zur geodätisch horizontalen
Leitung eines Wärmeträgermediums und mit einer Barrierefläche innerhalb des Rohrabschnitts,
sieht die Erfindung vor, dass die Barrierefläche von einem Strömungselement mit wenigstens
einer Umlenkfläche ausgebildet ist, wobei die Umlenkfläche mit einem Windungswinkel
von wenigstens 90 Grad um eine Mittelachse des Rohrabschnitts gewunden ist und an
eine Innenwandung des Rohrabschnitts angrenzt.
[0010] Ein wesentlicher Vorteil dieser erfindungsgemäßen Konvektionsbremsvorrichtung liegt
darin, dass der Strömungsquerschnitt des Rohrabschnitts von der Barrierefläche nur
unwesentlich verkleinert, eine Konvektionsströmung innerhalb des Rohrabschnitts jedoch
zuverlässig unterbunden wird. Dies liegt darin begründet, dass beim Passieren der
Konvektionsbremsvorrichtung ein Wärmeträgermedium in Folge der schraubenartigen Windung
der Umlenkflächen und damit ausgebildeten schraubenartigen Strömungskanälen zu einer
Rotation gezwungen wird. Entsprechend wird oben im Rohrabschnitt fließendes Wärmeträgermedium
im Zuge der Förderströmung nach unten gezwungen und umgekehrt. Liegt hingegen keine
Förderströmung vor, wird ein Konvektionsstrom mittels der Umlenkflächen wirksam unterbrochen,
weil das warme Wärmeträgermedium nicht mehr abgekühlt nach unten und zurück strömen
kann. Ein derartiges Strömungselement ist einfach zu installieren, benötigt wenig
Bauraum und ist kostengünstig fertigbar. Wichtig hierbei ist das Angrenzen der Umlenkfläche
an die Innenwandung, welches auch als radial zur Mittelachse an die Innenwandung angrenzend
beschrieben werden kann. Damit verhindert das Strömungselement geodätisch horizontal
verlaufende Konvektionsströme wirksam.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Umlenkfläche mit einem Windungswinkel
von wenigstens 180 Grad um die Mittelachse des Rohrabschnitts gewunden. Somit können
Konvektionsströmungen in wenigstens einer Hälfte des Rohrabschnitts unterbunden werden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Umlenkfläche mit einem Windungswinkel von wenigstens
270 Grad um die Mittelachse des Rohrabschnitts gewunden ist. Unabhängig vom Einbauwinkel
des Strömungselements innerhalb des Rohrabschnitts gelangt dann Wärmeträgermedium
aus der oberen Hälfte des Rohrabschnitts in die untere Hälfte und umgekehrt, wenn
es die Konvektionsbremsvorrichtung passiert. In jedem Fall bleibt der freie Strömungsquerschnitt
des Rohrabschnitts trotz der Barrierefläche für die Konvektionsströmung nahezu vollständig
erhalten, sodass der Strömungswiderstand bei einer Förderströmung gering ist. Der
Einbau der Konvektionsbremsvorrichtung, insbesondere des Strömungselements, ist so
besonders einfach und die Funktion der Konvektionsbremsvorrichtung stets gewährleistet.
Der Windungswinkel kann darüber hinaus 360 Grad oder mehr betragen, z.B. auch eineinhalbmal,
zweimal oder dreimal 360 Grad.
[0012] Zu bevorzugen ist eine Ausbildung des Strömungselements derart, dass dieses bei einer
Projektion in eine senkrecht zur Mittelachse liegende Ebene die gesamte Querschnittsfläche
des Rohrabschnitts umfasst. Damit besteht in dem geodätisch horizontal ausgerichteten
Rohrabschnitt keine geodätisch horizontale Strömungsverbindung. Vielmehr liegen nur
Strömungsverbindungen mit Höhenversatz vor, was Konvektionsströmungen wirksam unterbindet,
ein Durchströmen des Rohrabschnitts im Falle einer Förderung des Wärmeträgermediums
jedoch ungehindert zulässt.
[0013] Gemäß einer Weiterbildung der Konvektionsbremsvorrichtung ist vorgesehen, dass sich
die Umlenkfläche mit einem Steigungswinkel von wenigstens 20 Grad an der Innenwandung
des Rohrabschnitts um die Mittelachse windet. Der Steigungswinkel ergibt sich wie
bei einer Schraube aus der Steigung (Gegenkathete, Höhe einer 360-Grad-Windung des
Strömungselementes in Richtung der Mittelachse) und dem Außenumfang des Strömungselements
(Ankathete, Umfang entlang des Innendurchmessers des das Strömungselement aufnehmenden
Rohrabschnittes). Ab einem Steigungswinkel von 20 Grad ist der Strömungswiderstand
des Strömungselements gering. Bevorzugt beträgt der Steigungswinkel dabei zwischen
20 Grad und 80 Grad, und besonders bevorzugt zwischen 40 Grad und 60 Grad. Der Steigungswinkel
ist nicht zwingend konstant über der Länge des Strömungselements, sondern kann Steigungsänderungen
umfassen. Sofern Steigungsänderungen vorgesehen sind, ist es zu bevorzugen, in den
Endbereichen des Strömungselements größere Steigungswinkel als in der Mitte zwischen
den Endbereichen auszubilden. Somit wird das Fluid beim Durchströmen der Konvektionsbremsvorrichtung
eingangsseitig langsam in Rotation versetzt und ausgangsseitig wird die Rotationsgeschwindigkeit
wieder reduziert. Steigungssprünge sollten jedoch keine vorgesehen sein.
[0014] Weitere Vorteile ergeben sich durch eine Fortbildung des Strömungselements derart,
dass dieses an einem ersten Ende und/oder einem zweiten Ende der Umlenkfläche einen
im Wesentlichen ebenen Beruhigungsabschnitt aufweist, der parallel zur Mittelachse
des Rohrabschnitts ausgerichtet ist. Der Übergang zwischen der Umlenkfläche und dem
Beruhigungsabschnitt kann dabei fließend durch eine Anpassung des Steigungswinkels
ausgestaltet sein. Die Rotation des Wärmeträgermediums beim Durchtreten der Konvektionsbremsvorrichtung
wird so endseitig wieder beruhigt. Ein solcher Beruhigungsabschnitt sollte dabei in
Längsrichtung des Rohrabschnitts wenigstens so lang sein wie der Durchmesser des Rohrabschnitts.
Außerdem sollte der Beruhigungsabschnitt an der Innenwandung des Rohrabschnitts anliegen,
damit das Wärmeträgermedium nicht um dieses herum rotieren kann.
[0015] Eine vorteilhafte Anordnung des Beruhigungsabschnitts sieht vor, dass dieser geodätisch
horizontal ausgerichtet ist. Damit trennt bereits der Beruhigungsabschnitt das Wärmeträgermedium
in einen oberen Bereich und einen unteren Bereich auf und verbessert die Konvektionsbremseigenschaften.
[0016] In einer besonders preiswert fertigbaren Ausführungsform ist das Strömungselement
durch ein tordiertes Blech ausgebildet. Ein solches Strömungselement ist insbesondere
auf einfache Weise fertigbar. Ebenfalls geeignet zur Erzielung dieser Vorteile sind
Ausbildungen, bei denen das Strömungselement durch ein tordiertes Strangpressprofil,
insbesondere ein tordiertes drehsymmetrisches Strangpressprofil, ausgebildet ist.
Hierdurch kann zudem die Anzahl an Umlenkflächen und damit die Anzahl der ausgebildeten
Strömungskanäle hoch sein. Konvektionsströmungen innerhalb der einzelnen Strömungskanäle
sind dann gering, was insbesondere bei großen Rohrdurchmessern Wärmeverluste durch
Konvektion innerhalb der Strömungskanäle verringert.
[0017] In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Strömungselement zwei Umlenkflächen
auf. Der Strömungswiderstand eines solchen Strömungselements ist besonders gering.
Außerdem kann ein solches Strömungselement auf einfache Weise kostengünstig hergestellt
werden. Ein solches Strömungselement eignet sich daher besonders gut für kleinere
Rohrdurchmesser.
[0018] Gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung umfasst das Strömungselement wenigstens
drei Umlenkflächen. Insbesondere bei großen Rohrdurchmessern kann eine höhere Anzahl
an Umlenkflächen sinnvoll sein. Auch acht oder mehr Umlenkflächen können daher erfindungsgemäß
ausgebildet werden. Durch die höhere Anzahl an Umlenkflächen wird das Wärmeträgermedium
auf mehrere Strömungskanäle aufgeteilt. Konvektionsströmungen innerhalb der einzelnen
Strömungskanäle sind so besonders gering. Eine höhere Anzahl an Umlenkflächen ist
daher insbesondere bei größeren Rohrdurchmessern interessant.
[0019] In einer bevorzugten Variante des Strömungselements ist der Steigungswinkel der Umlenkflächen
über der Mittelachse jeweils gleich. Mit anderen Worten sind die Umlenkflächen somit
drehsymmetrisch ausgebildet, insbesondere um die Mittelachse des Rohrabschnitts. Auf
diese Weise ist der Strömungswiderstand des Strömungselements gering.
[0020] Eine wichtige Ergänzung der Erfindung sieht vor, dass das Strömungselement ein Material
aufweist, das eine geringere Wärmeleitfähigkeit hat als das Material des Rohrabschnitts.
Ein Wärmetransfer durch das Strömungselement wird so vermieden. Entsprechend ist ein
hierdurch bedingter Wärmeverlust niedrig. Insbesondere wird dadurch vermieden, dass
eine Wärmeübertragung durch das Strömungselement auftritt, was eine Einrohrzirkulation
jeweils vor und nach dem Strömungselement ermöglichen würde.
[0021] Gemäß einer näheren Ausgestaltung des Strömungselements weist dieses im Bereich der
Mittelachse des Rohrabschnitts einen zentralen Zylinder auf. Gerade bei größeren Durchmessern
des Rohrabschnitts kann so die Stabilität des Strömungselements erhöht werden, ohne
dass die Wandstärke der Umlenkflächen vergrößert wird. Hierdurch ist die vom Strömungselement
ausgebildete Stirnfläche so klein wie möglich. Je kleiner der Durchmesser des zentralen
Zylinders zudem ist, desto geringer ist auch der Strömungswiderstand des Strömungselements.
Bevorzugt ist der zentrale Zylinder dabei koaxial zur Mittelachse des Rohrabschnitts
ausgerichtet. Der Strömungsquerschnitt der einzelnen Strömungskanäle verändert sich
dann nicht in Abhängigkeit des Drehwinkels um den Zylinder.
[0022] Weiterhin betrifft die Erfindung ein Rohrleitungsnetz mit einem darin befindlichen
Wärmeträgermedium und einem im Wesentlichen geodätisch horizontal ausgerichteten ersten
Rohr, in dem eine Konvektionsbremseinrichtung mit einem Rohrabschnitt zur im Wesentlichen
geodätisch horizontalen Leitung eines Wärmeträgermediums und einer Barrierefläche
innerhalb des Rohrabschnitts angeordnet ist, wobei die Barrierefläche von einem Strömungselement
mit wenigstens einer Umlenkfläche ausgebildet ist, die mit einem Windungswinkel von
wenigstens 90 Grad um eine Mittelachse des Rohrabschnitts gewunden ist, und die radial
zur Mittelachse an eine Innenwandung des Rohrabschnitts angrenzt.
[0023] Durch das Strömungselement sind Konvektionsströmungen und dadurch bedingte Wärmeverluste
in dem Rohrleitungsnetz besonders gering. Dabei ist der Strömungswiderstand des Strömungselements
sehr niedrig. Außerdem ist ein derartiges Rohrleitungsnetz einfach installierbar,
da nur ein geringer Bauraum für die Konvektionsbremsvorrichtung vorzusehen ist, und
diese wie ein anderer Rohrabschnitt in das Rohrleitungsnetz integrierbar ist. Im einfachsten
Fall ist es ausreichend, ausschließlich das Strömungselement in ein bereits vorhandenes
Rohr einzusetzen, welches anschließend den Rohrabschnitt der Konvektionsbremseinrichtung
ausbildet.
[0024] In einer Weiterbildung des Rohrleitungsnetzes ist vorgesehen, dass das erste im Wesentlichen
horizontal ausgerichtete Rohr mit einem geodätisch ansteigenden zweiten Rohr strömungsverbunden
ist. Die Konvektionsbremse verhindert nunmehr, dass ein durch das ansteigende zweite
Rohr hindurchströmendes Wärmeträgerfluid durch Konvektion tief in das erste Rohr eindringt.
Wärmeverluste sind somit an Leitungsverzweigungen verhinderbar. Die erfindungsgemäße
Konvektionsbremsvorrichtung kann daher beispielsweise in einem Warmwassernetz eines
Gebäudes an jeder Verzweigung vorgesehen werden. Wärmeverluste in Rohrbereichen, in
denen keine Strömung vorliegt, werden so vermieden.
[0025] Gemäß einer weiteren oder zusätzlichen Fortbildung des Rohrleitungsnetzes, ist das
erste Rohr mit einem Wärmespeicher strömungsverbunden. Wärmeverluste des im Wärmespeicher
befindlichen Wärmeträgermediums durch Konvektion in das angeschlossene erste Rohr
werden so vermieden. Auch hier ist die erfindungsgemäße Konvektionsbremseinrichtung
einfach installierbar.
[0026] Die Zeichnungen stellen Ausführungsbeispiele der Erfindung dar und zeigen in
- Fig. 1
- ein Rohrleitungsnetz mit einem Wärmespeicher und zwei Konvektionsbremsvorrichtung;
- Fig. 1a
- ein Strömungselement mit einer Umlenkfläche - Isometrie;
- Fig. 2
- einen Längsschnitt durch eine Konvektionsbremsvorrichtung mit einem Strömungselement
mit zwei Umlenkflächen;
- Fig. 2a
- einen Querschnitt der in Fig. 2 gezeigten Konvektionsbremsvorrichtung;
- Fig. 2b
- ein Strömungselement mit zwei Umlenkflächen - Isometrie;
- Fig. 3
- einen Längsschnitt durch eine Konvektionsbremsvorrichtung mit einem Strömungselement
mit vier Umlenkflächen;
- Fig. 3a
- einen Querschnitt der in Fig. 3 gezeigten Konvektionsbremsvorrichtung;
- Fig. 3b
- ein Strömungselement mit vier Umlenkflächen - Isometrie;
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch eine Konvektionsbremsvorrichtung mit einem Strömungselement
mit acht Umlenkflächen;
- Fig. 5
- einen Querschnitt durch eine weitere Konvektionsbremsvorrichtung mit einem Strömungselement
mit acht Umlenkflächen.
[0027] Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einem Rohrleitungsnetz 30 mit einem darin befindlichen
Wärmeträgermedium M. Insbesondere umfasst dieses Rohrleitungsnetz 30 einen Wärmespeicher
33, zwei geodätisch im Wesentlichen horizontal ausgerichtete erste Rohre 31, 31' sowie
ein zweites geodätisch ansteigendes Rohr 32. In den ersten Rohren 31, 31' ist jeweils
eine Konvektionsbremsvorrichtung 1, 1' angeordnet.
[0028] Die obere Konvektionsbremsvorrichtung 1 ist in einem oberen und im Wesentlichen geodätisch
horizontal ausgerichteten ersten Rohr 31 angeordnet, welches mit dem geodätisch ansteigenden
zweiten Rohr 32 strömungsverbunden ist. Dabei weist die Konvektionsbremsvorrichtung
1 einen Rohrabschnitt 10 zur geodätisch horizontalen Leitung des Wärmeträgermediums
M auf. In diesem ist ein Strömungselement 20 angeordnet. Das Strömungselement 20 bildet
eine Barrierefläche 19 mittels zweier Umlenkflächen G1, G2 aus, die mit einem Windungswinkel
von 180 Grad um eine Mittelachse des Rohrabschnitts 10 gewunden sind. Dabei grenzen
die Umlenkflächen G1, G2 radial zur Mittelachse an eine Innenwandung 11 des Rohrabschnitts
10 an. Das Strömungselement 20 ist insbesondere durch ein tordiertes Blech 22 ausgebildet.
[0029] An dem ersten Ende 23 und dem zweiten Ende 24 der Umlenkflächen G1, G2 ist jeweils
ein im Wesentlichen ebener Beruhigungsabschnitt 25, 26 vorgesehen, welcher parallel
zur Mittelachse innerhalb des Rohrabschnitts 10 ausgerichtet ist. Beide Beruhigungsblätter
25, 26 liegen in Querrichtung an der Innenwandung 11 des Rohrabschnitts 10 an. Außerdem
sind sie geodätisch horizontal ausgerichtet.
[0030] Wie man weiterhin erkennt, ist der Querschnitt des Rohrabschnitts 10 der Konvektionsbremsvorrichtung
1 größer ausgebildet als der Querschnitt des ersten Rohres 31. Mithin ist der Strömungswiderstand
der Konvektionsbremsvorrichtung 1 geringer als der des ersten Rohres 31. Dennoch wird
kaum zusätzlicher Bauraum benötigt.
[0031] Die untere Konvektionsbremsvorrichtung 1' ist in einem unteren im Wesentlichen geodätisch
horizontal ausgerichteten ersten Rohr 31' angeordnet. Dieses erste Rohr 31' ist direkt
mit dem Wärmespeicher 33 strömungsverbunden. Die Konvektionsbremsvorrichtung 1' weist
ein Strömungselement 20' innerhalb eines Rohrabschnitts 10' auf. Das Strömungselement
20' bildet eine Barrierefläche 19' mittels einer Umlenkfläche G1' aus, die mit einem
Windungswinkel um eine Mittelachse des Rohrabschnitts 10' gewunden ist. Dabei grenzt
die Umlenkfläche G1' radial zur Mittelachse an eine Innenwandung 11' des Rohrabschnitts
10' an. Die Umlenkfläche G1' hat einen Steigungswinkel. Zudem umfasst das Strömungselement
20' einen zentralen Zylinder 27'.
[0032] Zusätzlich umfasst das Strömungselement 20' an einem ersten Ende 23' und einem zweiten
Ende 24' der Umlenkfläche G1' jeweils einen im Wesentlichen ebenen Beruhigungsabschnitt
25', 26'. Diese sind parallel zur Mittelachse des Rohrabschnitts 10' ausgerichtet
und liegen in Querrichtung an der Innenwandung 11' des Rohrabschnitts 10' an. Außerdem
sind sie geodätisch horizontal ausgerichtet.
[0033] Fig. 1a zeigt eine Darstellung der Isometrieansicht einer möglichen Ausführungsvariante des
Strömungselement 20 nach Fig. 1. Dieses bildet eine Barrierefläche 19 mittels einer
Umlenkfläche G1 aus, die mit einem Windungswinkel um eine Mittelachse gewunden ist.
Die Umlenkfläche G1 hat einen Steigungswinkel. Zudem umfasst das Strömungselement
20 einen zentralen Zylinder 27. Zusätzlich umfasst das Strömungselement 20 an einem
ersten Ende 23 und einem zweiten Ende 24 der Umlenkfläche G1 jeweils einen im Wesentlichen
ebenen Beruhigungsabschnitt 25, 26.
[0034] Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt durch eine Konvektionsbremsvorrichtung 1. Diese umfasst
einen Rohrabschnitt 10, in welchem ein Strömungselement 20 angeordnet ist. Das Strömungselement
20 bildet eine Barrierefläche 19 mittels zweier Umlenkflächen G1, G2 aus, die mit
einem Windungswinkel a ≈ 540 Grad um eine Mittelachse A des Rohrabschnitts 10 gewunden
sind. Dabei grenzen die Umlenkflächen G1, G2 radial zur Mittelachse A an eine Innenwandung
11 des Rohrabschnitts 10 an. Der minimale Steigungswinkel b der Windung beträgt an
der Innenwandung 11 circa 70 Grad. Ein solches Strömungselement 20 kann z.B. durch
ein tordiertes Blech 22 ausgebildet sein. Das Strömungselement 20 hat an einem ersten
Ende 23 und einem zweiten Ende 24 der Umlenkflächen G1, G2 jeweils einen im Wesentlichen
ebenen Beruhigungsabschnitt 25, 26, das jeweils parallel zur Mittelachse A des Rohrabschnitts
10 ausgerichtet ist. Dessen Steigungswinkel beträgt folglich 90 Grad.
[0035] Wie man anhand des Querschnitts B-B durch die Konvektionsbremsvorrichtung 1 gemäß
Fig. 2 in
Fig. 2a erkennt, hat das Strömungselement 20 einen (imaginären) zentralen Zylinder 27, dessen
Durchmesser D27 der Wandstärke W des die Umlenkflächen G1, G2 ausbildenden Bereichs
des Strömungselements 20 entspricht und der koaxial zur Mittelachse des Rohrabschnitts
10 ausgerichtet ist.
[0036] Fig. 2b zeigt eine Darstellung der Isometrieansicht einer möglichen Ausführungsvariante des
Strömungselement 20 nach Fig. 2. Dieses bildet eine Barrierefläche 19 mittels zweier
Umlenkflächen G1, G2 aus. Das Strömungselement 20 hat an einem ersten Ende 23 und
einem zweiten Ende 24 der Umlenkflächen G1, G2 jeweils einen im Wesentlichen ebenen
Beruhigungsabschnitt 25, 26.
[0037] In
Fig. 3 ist eine Konvektionsbremsvorrichtung 1 dargestellt, die einen Rohrabschnitt 10 und
ein Strömungselement 20 umfasst. Das Strömungselement 20 bildet eine Barrierefläche
19 mittels vier Umlenkflächen G1, G2, G3, G4 aus, die mit einem Windungswinkel a um
eine Mittelachse A des Rohrabschnitts 10 gewunden sind. Dabei grenzen die Umlenkflächen
G1, G2, G3, G4 radial zur Mittelachse A an eine Innenwandung 11 des Rohrabschnitts
10 an. Der minimale Steigungswinkel b der Windung beträgt an der Innenwandung 11 circa
70 Grad. Ein solches Strömungselement 20 kann z.B. durch ein tordiertes Strangpressprofil
ausgebildet sein. Das Strömungselement 20 weist an einem ersten Ende 23 und an einem
zweiten Ende 24 der Umlenkflächen G1, G2, G3, G4 jeweils einen im Wesentlichen ebenen
Beruhigungsabschnitt 25, 26 auf, der jeweils parallel zur Mittelachse A des Rohrabschnitts
10 ausgerichtet ist. Dessen Steigungswinkel beträgt folglich 90 Grad.
[0038] Wie man anhand des Querschnitts B-B durch die Konvektionsbremsvorrichtung 1 gemäß
Fig. 3 in
Fig. 3a erkennt, hat das Strömungselement 20 einen zentralen Zylinder 27, dessen Durchmesser
D27 größer ist als die Wandstärke W des die Umlenkflächen G1, G2, G3, G4 ausbildenden
Bereichs des Strömungselements 20. Gerade bei größeren Durchmessern des Rohrabschnitts
10 kann so die Stabilität des Strömungselements 20 erhöht werden, ohne dass die Wandstärke
W vergrößert wird. Hierdurch ist die vom Strömungselement 20 ausgebildete Stirnfläche
so klein wie möglich.
[0039] Fig. 3b zeigt eine Darstellung der Isometrieansicht einer möglichen Ausführungsvariante des
Strömungselement 20 nach Fig. 3. Dieses bildet eine Barrierefläche 19 mittels vier
Umlenkflächen G1, G2, G3, G4 aus. Zudem umfasst das Strömungselement 20 einen zentralen
Zylinder 27. Das Strömungselement 20 weist an einem ersten Ende 23 und an einem zweiten
Ende 24 der Umlenkflächen G1, G2, G3, G4 jeweils einen im Wesentlichen ebenen Beruhigungsabschnitt
25, 26 auf.
[0040] In
Fig. 4 ist ein Querschnitt durch eine Konvektionsbremsvorrichtung 1 dargestellt, die einen
Rohrabschnitt 10 und ein innerhalb von diesem angeordnetes Strömungselement 20 umfasst.
Das Strömungselement 20 weist acht Umlenkflächen G1, G2, G3, G4, G5, G6, G7, G8 auf,
die alle radial zu einer Mittelachse A des Rohrabschnitts 10 an eine Innenwandung
11 des Rohrabschnitts 10 angrenzen. Weiterhin hat das Strömungselement 20 einen zentralen
Zylinder 27, dessen Durchmesser D27 größer ist als die Wandstärke W des die Umlenkflächen
G1, G2, G3, G4, G5, G6, G7, G8 ausbildenden Bereichs des Strömungselements 20. Alle
Umlenkflächen G1, G2, G3, G4, G5, G6, G7, G8 grenzen an den zentralen Zylinder 27.
Das im Querschnitt gezeigte Strömungselement 20 ist weiterhin mit einem Windungswinkel
a um eine Mittelachse A des Rohrabschnitts 10 gewunden. Ein solches Strömungselement
20 kann z.B. durch ein tordiertes Strangpressprofil ausgebildet sein.
[0041] Fig. 5 zeigt einen Querschnitt durch eine Konvektionsbremsvorrichtung 1 mit einem Rohrabschnitt
10, in dem ein Strömungselement 20 angeordnet ist. Das Strömungselement 20 weist acht
Umlenkflächen G1, G2, G3, G4, G5, G6, G7, G8 auf, die radial an eine Innenwandung
11 des Rohrabschnitts 10 angrenzen. Weiterhin hat das Strömungselement 20 einen zentralen
Zylinder 27, dessen Durchmesser D27 nicht größer ist als die Wandstärke W des die
Umlenkflächen G1, G2, G3, G4, G5, G6, G7, G8 ausbildenden Bereichs des Strömungselements
20. Nur vier der acht Umlenkflächen G1, G2, G3, G4 grenzen an den zentralen Zylinder
27. Die restlichen Umlenkflächen G5, G6, G7, G8 grenzen jeweils an eine der zuvor
genannten Umlenkflächen G1, G2. Das im Querschnitt gezeigte Strömungselement 20 ist
weiterhin mit einem Windungswinkel a um eine Mittelachse A des Rohrabschnitts 10 gewunden.
Ein solches Strömungselement 20 kann z.B. durch ein tordiertes Strangpressprofil ausgebildet
sein.
1. Konvektionsbremsvorrichtung (1) mit einem Rohrabschnitt (10) zur im Wesentlichen geodätisch horizontalen Leitung
eines Wärmeträgermediums (M) und mit einer Barrierefläche (19) innerhalb des Rohrabschnitts
(10), dadurch gekennzeichnet, dass die Barrierefläche (19) von einem Strömungselement (20) mit wenigstens einer Umlenkfläche
(G1, G2, G3, G4, G5, G6, G7, G8) ausgebildet ist, wobei die Umlenkfläche (G1, G2,
G3, G4, G5, G6, G7, G8) mit einem Windungswinkel (a) von wenigstens 90 Grad um eine
Mittelachse (A) des Rohrabschnitts (10) gewunden ist und an eine Innenwandung (11)
des Rohrabschnitts (10) angrenzt.
2. Konvektionsbremsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkfläche (G1, G2, G3, G4, G5, G6, G7, G8) mit einem Windungswinkel (a) von
wenigstens 180 Grad um die Mittelachse (A) des Rohrabschnitts (10) gewunden ist.
3. Konvektionsbremsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkfläche (G1, G2, G3, G4, G5, G6, G7, G8) mit einem Windungswinkel (a) von
wenigstens 270 Grad um die Mittelachse (A) des Rohrabschnitts (10) gewunden ist.
4. Konvektionsbremsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Projektion des Strömungselements (20) in eine senkrecht zur Mittelachse (A)
liegende Ebene die gesamte Querschnittsfläche des Rohrabschnitts (10) umfasst.
5. Konvektionsbremsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Umlenkfläche (G1, G2, G3, G4, G5, G6, G7, G8) mit einem Steigungswinkel
(b) von wenigstens 20 Grad an der Innenwandung (11) des Rohrabschnitts (10) um die
Mittelachse (A) windet.
6. Konvektionsbremsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Strömungselement (20) an einem ersten Ende (23) und/oder einem zweiten Ende (24)
der Umlenkfläche (G1, G2, G3, G4, G5, G6, G7, G8) einen im Wesentlichen ebenen Beruhigungsabschnitt
(25, 26) aufweist, der parallel zur Mittelachse (A) des Rohrabschnitts (10) ausgerichtet
ist.
7. Konvektionsbremsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Strömungselement (20) durch ein tordiertes Blech (22) oder ein tordiertes Strangpressprofil,
insbesondere ein tordiertes drehsymmetrisches Strangpressprofil, ausgebildet ist.
8. Konvektionsbremsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Strömungselement (20) zwei Umlenkflächen (G1, G2) aufweist.
9. Konvektionsbremsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Strömungselement (20) wenigstens drei Umlenkflächen (G1, G2, G3, G4, G5, G6,
G7, G8) aufweist.
10. Konvektionsbremsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Steigungswinkel (b) der Umlenkflächen (G1, G2, G3, G4, G5, G6, G7, G8) über der
Mittelachse (A) jeweils gleich ist.
11. Konvektionsbremsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Strömungselement (20) ein Material aufweist, das eine geringere Wärmeleitfähigkeit
hat als das Material des Rohrabschnitts (10).
12. Rohrleitungsnetz (30) mit einem darin befindlichen Wärmeträgermedium (M) und mindestens einem im Wesentlichen
geodätisch horizontal ausgerichteten ersten Rohr (31), dadurch gekennzeichnet, dass in dem ersten Rohr (31) eine Konvektionsbremsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 11 angeordnet ist.
13. Rohrleitungsnetz (30) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Rohr (31) mit einem geodätisch ansteigenden zweiten Rohr (32) strömungsverbunden
ist.
14. Rohrleitungsnetz (30) nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Rohr (31) mit einem Wärmespeicher (33) strömungsverbunden ist.