[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Kühlen eines Mediums
oder mehrerer Medien.
[0002] Insbesondere im Temperaturbereich zwischen minus 56°C und minus 79°C kommen Anlagen
zum Kühlen eines Mediums, beispielsweise eines Gasstroms, zum Einsatz, die nach dem
Prinzip einer indirekten Kühlung mittels einer heterogenen Mischung arbeiten, wobei
die heterogene Mischung beispielsweise aus Kohlendioxid und einem in diesem Temperaturbereich
im flüssigen Zustand vorliegenden Trägermedium besteht. Eine derartige Anlage ist
etwa aus der
DE 30 04 114 A1 bekannt. Das dort beschriebene Kältesystem arbeitet mit einem Wärmeübertragungsmedium,
bestehend aus einer Suspension aus festen Kohlendioxidteilchen in Terpen als flüssigem
Trägermedium. Zur Herstellung der Suspension wird unter Druck stehendes flüssiges
Kohlendioxid (Kohlensäureanhydrid) durch Entspannen in feste Kohlendioxidpartikel
sowie Kohlendioxidgas umgewandelt. Die Kohlendioxidpartikel werden dem Trägermedium
anschließend unter Bildung der Suspension zugeführt und kühlen dieses ab. Durch Variation
des Enddrucks der Entspannung kann bei diesem Gegenstand die Temperatur der entstehenden
Kohlendioxidteilchen - und somit der Suspension - zwischen minus 56°C (bei Drücken
knapp unter dem Tripelpunkt) und minus 79°C (bei Entspannung auf 1 bar Enddruck) eingestellt
werden. Die Suspension wird anschließend durch einen Sublimator (Wärmetauscher) gepumpt,
in dem die Kohlendioxidteilchen im Wärmetausch mit dem zu kühlenden Medium, beispielsweise
einem Gasstrom, zumindest teilweise sublimieren. Der gekühlte Gasstrom kann anschließend
beispielsweise zum Einfrieren und Aufbewahren von Nahrungsmitteln eingesetzt werden.
Das verbleibende Gemisch, enthaltend Terpen, Kohlendioxiddampf und gegebenenfalls
noch im Terpen verbliebene Kohlendioxidteilchen, wird separiert; das dabei abgetrennte
gasförmige Kohlendioxid wird abgesaugt und kann anschließend in einem Kompressor verflüssigt
und in einem erneuten Kühlzyklus eingesetzt werden.
[0003] Um die Homogenität der Suspension zu verbessern wird in der
EP 0 948 727 B1 vorgeschlagen, die die Kohlendioxidpartikel enthaltende Transportflüssigkeit im Mischbehälter
laufend umzuwälzen. Dies erfolgt gemäß der Lehre dieser Druckschrift dadurch, dass
die im Mischbehälter erzeugte Suspension mittels einer Pumpe teilweise in die Flüssigphase
des Mischbehälters zurückgeführt wird, sodass diese ständig in Bewegung gehalten wird.
Als Transportflüssigkeit kommt bei diesem Gegenstand anstelle von Terpen Limonen zum
Einsatz.
[0004] Nachteilig bei den zuvor beschriebenen Gegenständen ist jedoch die Gefahr, dass die
Kohlendioxidpartikel in der Suspension koagulieren und dadurch Leitungen des Kühlsystems
ganz oder teilweise blockieren können. Nach wie vor auftretende Inhomogenitäten der
Suspension führen zudem zu unregelmäßigen Kühlleistungen und damit zu Schwierigkeiten
bei der Regelung des Systems.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, ein Kühlverfahren sowie eine Kühlvorrichtung
zu schaffen, das bzw. die insbesondere für die Erzeugung von Temperaturen im Bereich
zwischen -56°C und -79°C geeignet ist und bei dem bzw. der die Gefahr einer Störung
aufgrund einer Koagulation fester Kohlendioxidteilchen minimiert ist.
[0006] Gelöst ist diese Aufgabe durch ein Verfahren zum Kühlen eines Mediums, bei dem ein
flüssiges Trägermedium mit flüssigem Kohlendioxid unter einem Druck vermischt wird,
bei dem das Gemisch im flüssigen Zustand vorliegt, anschließend das Gemisch aus Trägermedium
und flüssigem Kohlendioxid unter Abkühlung auf einen Druck entspannt wird, bei dem
zumindest ein Teil des Kohlendioxids verdampft, anschließend das entspannte Gemisch
einem Separator zugeführt wird, in dem verdampftes Kohlendioxid vom Trägermedium separiert
wird, das separierte Trägermedium erneut unter Druck gesetzt und im Kreislauf zur
Vermischung mit flüssigem Kühlendioxid zurückgeführt wird, wobei das Gemisch nach
der Entspannung und/oder das Trägermedium aus dem Separator einen Wärmetauscher durchläuft,
in dem es mit einem zu kühlenden Medium in Wärmekontakt gebracht wird.
[0007] Im Unterschied zu den erwähnten Verfahren nach dem Stande der Technik erfolgt also
erfindungsgemäß die Vermischung des Trägermediums mit dem Kohlendioxids bei einem
Druck, bei dem das sich bildende Gemisch im flüssigen Zustand vorliegt. Die beiden
Flüssigkeiten durchmischen sich innig. Erst anschließend wird das Gemisch entspannt,
wobei ein Teil des Kohlendioxids in Gasform übergeht, während der verbleibende Teil
des Kohlendioxids mit dem Trägermedium eine Suspension bilden bzw. ganz oder teilweise
in Lösung gehen kann. Die sich bildende Suspension bzw. Lösung zeichnet sich durch
eine hohe Homogenität aus, wodurch eine Gefahr von Transportstörungen aufgrund von
Trockeneis - Koagulationen kaum noch besteht. Anders als beim Stand der Technik durchläuft
das Trägermedium beim erfindungsgemäßen Verfahren also - ebenso wie das Kohlendioxid
- zwei unterschiedliche Druckniveaus, wobei entscheidend ist, dass das Gemisch aus
Trägermedium und Kohlendioxid bei und unmittelbar nach der Vermischung einen Druck
aufweist, bei dem es als Gemisch von Flüssigkeiten und nicht beispielsweise als Suspension
vorliegt. In der Regel dürfte dieser Druckwert einen Wert oberhalb des Tripelpunkts
von Kohlendioxid (5,18 bar) aufweisen, er kann je nach Löslichkeit von Kohlendioxid
und Trägermedium ineinander davon abweichen. Das auf diesem hohen Druck vorliegende
Gemisch, und damit das darin enthaltene Trägermedium, wird auf einen Wert entspannt,
der zwischen 0 und einem Wert liegt, bei dem ein Teil des im Gemisch vorliegenden
Kohlendioxids verdampft. In dem Fall, dass keine oder nur eine vernachlässigbare Lösung
des Kohlendioxids im Trägermedium erfolgt, liegt dieser niedrigere Druckwert maximal
bei 5,18 bar. Aufgrund der Entspannung erfolgt eine starke Abkühlung, beispielsweise
auf eine Temperatur von bis zu minus 79 °C bei Entspannung auf 1 bar, bei Entspannung
auf einen tieferen Druckwert als 1 bar sogar noch darunter, bis beispielsweise minus
85 °C. Ab seiner Entspannung steht das Gemisch somit als Kälteträger für den Wärmetausch
mit einem Medium oder mit mehreren Medien zur Verfügung, wobei der Wärmetausch jeweils
stromab zum Ort der Entspannung und/oder stromab nach der Separation des gasförmigen
Kohlendioxids stattfinden kann. Ebenso kann die Kälte des separierten gasförmigen
Kohlendioxids zum Wärmetausch mit einem Medium genutzt werden. Der Wärmetausch kann
indirekt oder direkt erfolgen, wobei im letzteren Falle darauf zu achten ist, dass
sich das zu kühlende Medium nach der Durchmischung wieder vollständig vom Gemisch
bzw. dem Kohlendioxid trennen lässt.
[0008] Vorzugsweise wird/werden der Mengenstrom des flüssigen Kohlendioxids und/oder der
Mengenstrom des unter Druck gesetzten Trägermediums in Abhängigkeit von einer vorgegebenen
oder gemessenen Kühlleistung oder der Temperatur eines zu kühlenden Mediums geregelt.
[0009] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das unter Druck gesetzte
Trägermedium vor seiner Zuführung an das flüssige Kohlendioxid auf eine Temperatur
oberhalb des Schmelzpunkts von Kohlendioxid beim jeweiligen Druck gebracht wird. Dadurch
wird gewährleistet, dass das flüssige Kohlendioxid während seiner Vermischung mit
dem flüssigen Trägermedium nicht ausfriert. Die Temperaturerhöhung des Trägermediums
kann dabei beispielsweise durch eine entsprechend geregelte Heizeinrichtung erfolgen,
und/oder das Trägermedium wird durch Wärmetausch mit einem zu kühlenden Medium auf
die entsprechende Temperatur gebracht.
[0010] Eine abermals zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass ein Trägermedium
zum Einsatz kommt, in dem das Kohlendioxid zumindest teilweise lösbar ist. Durch die
zumindest teilweise Lösung des Kohlendioxids im Trägermedium bzw. des Trägermediums
im Kohlendioxid wird nicht nur die Fließfähigkeit der Suspension verbessert, sondern
es werden die thermodynamischen Eigenschaften des Gemisches mitbestimmt, wodurch ein
weiterer Freiheitsgrad für die Anpassung des erfindungsgemäßen Verfahrens an die jeweilige
Kühlaufgabe gewonnen wird. Insbesondere können auf diese Weise durch die Wahl eines
geeigneten, Kohlendioxid lösenden Trägermediums die Temperatur bei der Herstellung
des Gemisches und die Temperatur nach seiner Entspannung beeinflusst werden.
[0011] Als ein besonders vorteilhaftes, preiswertes und umweltfreundliches Trägermedium
kommt Ethanol zum Einsatz. Jedoch können im Rahmen der Erfindung grundsätzlich alle
Trägermedien zum Einsatz kommen, die bei den genannten Temperatur- und Druckverhältnissen
im flüssigen Zustand vorliegen, beispielsweise andere Alkohole oder Terpene.
[0012] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das separierte verdampfte
Kohlendioxid druckverflüssigt und im Kreislauf zur Vermischung mit dem Trägermedium
zurückgeführt wird. In diesem Fall wird also sowohl das Trägermedium als auch das
Kohlendioxid im Kreislauf geführt, wodurch eine besonders effiziente Verfahrensführung
ermöglicht wird.
[0013] Um die Effizienz des erfindungsgemäßen Verfahrens weiter zu erhöhen, sieht eine weitere
vorteilhafte Ausgestaltung vor, dass das im Separator abgetrennte gasförmige Kohlendioxid
in einem Wärmetauscher ebenfalls zum Kühlen eines Mediums eingesetzt wird. Bei dem
zu kühlenden Medium kann es sich um das gleiche Medium bzw. die gleichen Medien handeln,
das bzw. die auch vom Trägermedium bzw. dem Gemisch gekühlt wird/werden, oder aber
um ein anderes Medium. Der Kälteinhalt des gasförmigen Kohlendioxids kann insbesondere
auch dazu eingesetzt werden, das zum Mischen mit dem Trägermedium bestimmte flüssige
Kohlendioxid vorzukühlen.
[0014] Die Aufgabe der Erfindung wird auch mit einer Vorrichtung zum Kühlen eines Mediums
gelöst, die folgende Merkmale aufweist:
- eine Mischeinrichtung, in die eine Zuleitung für flüssiges Kohlendioxid und eine Zuleitung
für unter Druck stehendes flüssiges Trägermedium einmündet, und die in eine Ausleitung
für ein Gemisch aus flüssigem Kohlendioxid und Trägermedium ausmündet,
- ein stromab zur Mischeinrichtung in der Ausleitung für das Gemisch angeordneten Entspannungsorgan
zum Entspannen des Gemisches,
- ein Separator zum Abtrennen von bei der Entspannung verdampftem Kohlendioxid vom flüssigen
Trägermedium, in den die Ausleitung für das Gemisch ausmündet und der eine Ausleitung
für das flüssige Trägermedium und eine Ausleitung für verdampftes Kohlendioxid aufweist,
wobei die Ausleitung für das flüssige Trägermedium mit einer Einrichtung zur Druckerhöhung
ausgerüstet und mit der Zuleitung für das Trägermedium an die Mischeinrichtung strömungsverbunden
ist,
- wenigstens ein mit einer Zuleitung und einer Ableitung für ein zu kühlendes Medium
ausgerüsteter Wärmetauscher, der/die in der Ausleitung für das Gemisch, stromab zum
Entspannungsorgan und/oder in der Ausleitung für das flüssige Trägermedium, stromab
zum Separator angeordnet ist/sind.
[0015] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgt somit an einer druckfesten Mischeinrichtung,
beispielsweise einem Druckbehälter oder einer druckfesten Armatur, in der im Wesentlichen
der Druck der Zuleitungen aufrecht erhalten wird, ein Zusammenführen von flüssigem
Kohlendioxid und Trägermedium bei einem Druck, bei dem das sich bildende Gemisch als
reines Flüssiggemisch vorliegt. Bei der Zusammenführung an der Mischeinrichtung bzw.
in einer gegebenenfalls sich an die Mischeinrichtung anschließenden Mischstrecke erfolgt/erfolgen
eine innige Durchmischung beider Flüssigkeiten. Bei Wahl eines geeigneten Trägermediums
kann auch eine teilweise oder vollständige Lösung des Kohlendioxids im Trägermedium
erfolgen. Durch die Entspannung des Gemisches bzw. der Lösung am Entspannungsorgan
kühlt sich das Trägermedium ab und steht sodann als Wärmetauschermedium zum Kühlen
eines anderen Mediums zur Verfügung. Hierzu kann das Entspannungsorgan auch unmittelbar
an oder in einem Wärmetauscher angeordnet sein, der der Kühlung eines Mediums dient;
das Entspannungsorgan kann auch unmittelbar an der Ausmündung der Ausleitung für das
Gemisch in den Separator angeordnet sein. Im Separator trennt sich das bei der Entspannung
entstandene gasförmige Kohlendioxid zumindest weitgehend vom Trägermedium und wird
über die Ausleitung für das gasförmige Kohlendioxid abgezogen, während sich das Trägermedium
in einem unteren Bereich des Separators ansammelt. Der Separator fungiert auf diese
Weise zugleich als Vorratsbehälter für das Trägermedium, das von dort abgezogen und
nach Druckerhöhung erneut dem flüssigen Kohlendioxid zur Vermischung mit diesem zugeführt
wird.
[0016] Bevorzugt sind in der Ausleitung für das verdampfte Kohlendioxid ein Kompressor sowie
ein Kühler vorgesehen, um das Kohlendioxid zu verflüssigen. Die Ausleitung für das
gasförmige Kohlendioxid ist dabei zudem mit der in die Mischeinrichtung einmündenden
Zuleitung für flüssiges Kohlendioxid strömungsverbunden. Dadurch besteht die Möglichkeit,
das Kohlendioxid ganz oder teilweise im Kreislauf zu führen. Kompressor und Kühler
können dabei in einer gemeinsamen Anordnung vorgesehen sein oder als voneinander separate
Einrichtungen vorliegen. Die zur erneuten Verflüssigung des Kohlendioxids erforderliche
Kühlung kann auch zumindest teilweise dadurch vollzogen werden, dass das dem Separator
entnommene Kohlendioxidgas zur Vorkühlung des der Mischeinrichtung zuzuführenden Kohlendioxids
eingesetzt wird und sich dabei abkühlt.
[0017] Vorteilhafterweise befindet sich in der Ausleitung für das verdampfte Kohlendioxid
ein Wärmetauscher, mittels dessen ein Medium gekühlt werden kann. Auf diese Weise
wird auch die im gasförmigen Kohlendioxid enthaltene Kälteleistung noch nutzbringend
verwertet.
[0018] Eine abermals vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeichnet
sich durch eine Regeleinrichtung aus, die den Mengenstrom des flüssigen Kohlendioxids
und/oder den Mengenstrom des flüssigen Trägermediums in Abhängigkeit von der Kühlleistung
des Wärmetauschers und/oder der Temperatur eines zu kühlenden Mediums regelt.
[0019] Eine bevorzugte Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen
Vorrichtung besteht in der Kühlung eines oder mehrerer Medien im Temperaturbereich
zwischen minus 56°C und minus 85°C, wobei der Temperaturbereich zwischen minus 79°C
und minus 85°C und darunter insbesondere durch Entspannung des Gemisches auf einen
Druckwert von unter 1 bar erzielt werden kann.
[0020] Anhand der Zeichnung sollen nachfolgend ein Ausführungsbeispiele der Erfindung näher
erläutert werden. In schematischer Ansicht zeigen:
Fig. 1: Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Kühlen eines Mediums in einer ersten
Ausführungsform und
Fig. 2: Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Kühlen eines Mediums in einer zweiten
Ausführungsform.
[0021] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zum Kühlen eines Mediums mit Hilfe
eines Gemisches aus Kohlendioxid und einem Trägermedium. Beim Trägermedium handelt
es sich um eine Substanz, die im gesamtem Temperatur- und Druckbereich, in dem der
im Folgenden beschriebene Kühlprozess stattfindet, im flüssigen Zustand vorliegt,
also beispielsweise im Temperaturbereich zwischen minus 56°C und minus 79°C und bei
Drücken zwischen 1 bar und einem Druck oberhalb des Tripelpunktdrucks von Kohlendioxid
(5,18 bar), z. B. 20 bar. Beispielsweise handelt es sich bei dem Trägermedium um Ethanol.
Die Vorrichtung 1 umfasst eine Mischeinrichtung 2, etwa eine Mischdüse, an der flüssiges
Kohlendioxid, das über eine Kohlendioxidleitung 3 herangeführt wird, mit dem Trägermedium,
das unter Druck über eine Zuleitung 4 herangeführt wird, vermischt wird. Die Mischeinrichtung
2 mündet in eine Ausleitung 6 ein, in der nach einer Mischstrecke 7 ein Entspannungsventil
8 angeordnet ist. Stromab zum Entspannungsventil 8 durchläuft die Ausleitung 6 einen
Wärmetauscher 9, in dem das in der Ausleitung 6 geführte Gemisch in indirekten Wärmetausch
mit einem zu kühlenden Medium tritt, das in einem flüssigen oder gasförmigen Mediumsstrom
(durch Pfeile angedeutet) herangeführt wird. Die Ausleitung 6 mündet in einen Separator
10 ein. Beim Separator 10 handelt es sich im Wesentlichen um ein mit thermisch isolierten
Wänden ausgerüstetes Gefäß, in dessen -geodätisch gesehen- unterem Abschnitt eine
überwiegend aus Trägermedium bestehende Flüssigphase 12 und in dessen oberen Bereich
eine überwiegend aus gasförmigem Kohlendioxid bestehende Gasphase 11 vorliegt. Die
Flüssigphase 12 ist mit einer Ausleitung 14 strömungsverbunden, in der eine Einrichtung
15 zur Druckerhöhung angeordnet ist, die im Ausführungsbeispiel mit einem Motor 16
angetrieben wird. Stromab zur Einrichtung 15 durchläuft die Ausleitung 14 einen zweiten
Wärmetauscher 17, in dem das durch die Ausleitung 14 geführte Trägermedium im hier
gezeigten Ausführungsbeispiel mit dem gleichen Medium in Wärmetausch gebracht wird,
wie das durch die Ausleitung 6 geführte Gemisch im Wärmetauscher 9. Die Ausleitung
14 mündet schließlich in die Zuleitung 4 bzw. geht in diese über. In der Zeichnung
nicht gezeigt, jedoch gleichwohl vorhanden, ist eine beispielsweise in den Separator
10 einmündende Füllleitung, über die Trägermedium aus dem Kreislauf abgelassen oder
diesem zugeführt werden kann. Der Separator 10 weist des Weiteren eine Gasableitung
19 auf, die mit der Gasphase im Separator 10 strömungsverbunden ist. Die Gasableitung
19 durchläuft einen Wärmetauscher 20, in dem das durch die Gasableitung geführte gasförmige
Kohlendioxid in indirekten Wärmetausch mit dem durch die Kohlendioxidleitung 3 herangeführten
Kohlendioxid tritt.
[0022] Im Einsatz der Vorrichtung 1 wird in der Mischeinrichtung 2 ein Gemisch aus flüssigem
Kohlendioxid und Trägermedium erzeugt, das sich in der darauffolgenden Mischstrecke
7 als ein Gemisch von Flüssigkeiten innig durchmischt. Je nach Wahl des Trägermediums
kann es dabei gegebenenfalls auch zu einer teilweisen oder vollständigen Lösung des
Kohlendioxids im Trägermedium - bzw. des Trägermediums im Kohlendioxid- kommen. Das
Gemisch weist in der Mischstrecke 7 beispielsweise einen Druck von 10 bis 20 bar und
eine Temperatur von minus 56°C auf. An der Entspannungsdüse 8 wird das Gemisch unter
starker Abkühlung entspannt und dem Wärmetauscher 9 zugeführt, wobei das Kohlendioxid
teilweise in Gasform übergeht. Im Wärmetauscher 9 erfolgt ein Wärmetausch mit dem
zu kühlenden Medium, wobei dem durch die Ausleitung 6 geführten, entspannten Gemisch
Wärme zugeführt wird. Das Gemisch gelangt anschließend in den Separator 10, in dem
eine Separation in gasförmiges Kohlendioxid und Trägermedium erfolgt, wobei im Trägermedium
gegebenenfalls noch Kohlendioxid gelöst sein oder als Suspension vorliegen kann. Im
Separator 10 weist das Trägermedium eine Temperatur von beispielsweise minus 78°C
und einen Druck von beispielsweise 1 bar auf. Das Trägermedium wird anschließend mittels
der Einrichtung 15 auf den Ausgangsdruck, also den Druck des Trägermediums an der
Mischeinrichtung 2 (beispielsweise 10 bis 20 bar) gebracht und zur Mischeinrichtung
2 zurückgeführt. Dabei durchläuft das Trägermedium vor Erreichen der Mischeinrichtung
2 den Wärmetauscher 17, in dem es durch Wärmetausch mit dem zu kühlenden Medium erwärmt
und bevorzugt auf eine Temperatur gebracht wird, die oberhalb der Erstarrungstemperatur
von flüssigem Kohlendioxid bei dem bei der Vermischung beider Flüssigkeiten an der
Mischeinrichtung herrschenden Druck liegt. Gemäß der Erfindung wird das Trägermedium
also im Kreislauf geführt, wobei es nacheinander zwei Druckstufen durchläuft. Aufgrund
der an der Mischeinrichtung 2 bzw. in der Mischstrecke 7 erfolgenden Durchmischung
von Trägermedium und Kohlendioxid als zwei in flüssiger Form vorliegende Substanzen
bei einem Druck bevorzugt oberhalb des Tripelpunkts von Kohlendioxid erfolgt eine
besonders innige Durchmischung, wodurch eine sich bei der Entspannung bildende Suspension
eine sehr hohe Homogenität aufweist. Die Gefahr einer Verstopfung der Leitungen durch
koagulierende Trockeneisteilchen ist daher gering.
[0023] Das im Separator 10 vom Trägermedium abgetrennte gasförmige Kohlendoxid liegt in
der Gasphase 11 bei der gleichen Temperatur und dem gleichen Druck vor wie das Trägermedium
in der Flüssigphase 12 (beispielsweise minus 78°C und 1 bar). Das gasförmige Kohlendioxid
wird über die Gasableitung 19 abgeführt und beispielsweise einer anderweitigen Verwertung
zugeführt oder in die Atmosphäre abgegeben. Die Kälte des gasförmigen Kohlendioxids
wird im Wärmetauscher 20 dazu genutzt, das flüssige Kohlendioxid in der Kohlendioxidleitung
3 vorzukühlen, kann jedoch - hier nicht gezeigt - alternativ oder zusätzlich dazu
genutzt werden, ein anderes Medium zu kühlen.
[0024] Zur Kontrolle der Kühlleistung in den Wärmetauschern 9, 17 und/oder der Temperatur,
auf die das Medium gekühlt wird, dient im Ausführungsbeispiel nach Fig 1 eine Regulierung
des Trägermediumsstroms. Dabei wird die Temperatur des Gemisches stromab zum Wärmetauscher
9 von einem Sensor 21 gemessen und als Stellgröße für die Regelung der Leistung des
Motors 16 eingesetzt. Bei gleichem Mengenstrom des zugeführten flüssigen Kohlendioxids
wird auf diese Weise die Kühlleistung über den Mengenstrom des Trägermediums reguliert.
[0025] Die in Fig. 2 gezeigte Vorrichtung 1' unterscheidet sich von der Vorrichtung 1 aus
Fig. 1 lediglich durch die Art der Regelung, weshalb im Übrigen gleiche oder gleich
wirkende Bestandteile in beiden Vorrichtungen mit dem gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet
sind. Im Unterscheid zur Ausführungsform nach Fig. 1 erfolgt bei dieser Variante die
Regulierung der Kühlleistung der Wärmetauscher 9, 17 über eine Variation des Mengenstroms
des zugeführten flüssigen Kohlendioxids. Die Leistung des Motors 16 und damit der
Mengenstrom des Trägermediums bleibt während einer Betriebsphase der Vorrichtung 1'
konstant. Der Sensor 21 ist mit einem Mengenregelventil 22 in der Kohlendioxidleitung
3 wirkverbunden, das in Abhängigkeit von den am Sensor 21 gemessenen Werten den Mengenstrom
des zugeführten Kohlendioxids reguliert, wobei freilich darauf zu achten ist, dass
am Mengenregelventil 22 keine derart starke Druckabsenkung stattfindet, dass bereits
unmittelbar hinter dem Mengenregelventil 22 in der Zuleitung 3 Trockeneispartikel
gebildet werden.
[0026] In einer hier nicht gezeigten Variante einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die
Gasableitung 19 über einen Kompressor und gegebenenfalls einer Kühleinrichtung mit
der Kohlendioxidzuleitung 3 strömungsverbunden und ermöglicht so eine Kreislaufführung
des Kohlendioxids. Im Rahmen der Erfindung ist auch vorstellbar, auf einen der Wärmetauscher
9, 17 zu verzichten und die Kühlung des Mediums nur über den jeweils verbleibenden
Wärmetauscher erfolgen zu lassen. Wird dabei auf den Wärmetauscher 9 verzichtet, kann
die Entspannungsdüse 8 auch unmittelbar an der Einmündung der Ausleitung 6 in den
Separator angeordnet sein. Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, die beiden Wärmetauscher
9, 17 in einem gemeinsamen Gehäuse oder in unterschiedlichen Gehäusen unterzubringen.
Ebenso können die Wärmetauscher 9, 17 zur Kühlung unterschiedlicher Medien eingesetzt
werden. Weiterhin ist es möglich, den Druck im Separator 10 und in der Ausleitung
6, stromab zum Entspannungsventil 8, auf Werte unterhalb von 1 bar abzusenken, indem
beispielsweise in der Gasableitung 19 eine entsprechende - hier gleichfalls nicht
gezeigte - Einrichtung zur Druckabsenkung angeordnet wird. In diesem Falle können,
abhängig vom Druck auf den entspannt wird, auch Temperaturen von unter minus 79°C
erreicht werden.
[0027] Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere
für Kühlaufgaben im Temperaturbereich zwischen minus 56°C und minus 79°C und darunter,
insbesondere für Anwendungen im Bereich der Lebensmittelverarbeitenden Industrie,
Pharmazie oder der chemischen Industrie; die Erfindung ist freilich hierauf nicht
beschränkt.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1,1'
- Vorrichtung
- 2
- Mischeinrichtung
- 3
- Kohlendioxidleitung
- 4
- Zuleitung (für Trägermedium)
- 5
- -
- 6
- Ausleitung
- 7
- Mischstrecke
- 8
- Entspannungsventil
- 9
- Wärmetauscher
- 10
- Separator
- 11
- Gasphase
- 12
- Flüssigphase
- 13
- -
- 14
- Ausleitung
- 15
- Einrichtung zur Druckerhöhung
- 16
- Motor
- 17
- Wärmetauscher
- 18
- -
- 19
- Gasableitung
- 20
- Wärmetauscher
- 21
- Sensor
- 22
- Mengenregelventil
1. Verfahren zum Kühlen eines Mediums, bei dem ein flüssiges Trägermedium mit flüssigem
Kohlendioxid unter einem Druck, bei dem das Gemisch im flüssigen Zustand vorliegt,
vermischt wird, anschließend das Gemisch aus Trägermedium und flüssigem Kohlendioxid
unter Abkühlung auf einen Druck entspannt wird, bei dem zumindest ein Teil des Kohlendioxids
verdampft, anschließend das entspannte Gemisch einem Separator (10) zugeführt wird,
in dem verdampftes Kohlendioxid vom Trägermedium separiert wird, das separierte Trägermedium
erneut unter Druck gesetzt und im Kreislauf zur Vermischung mit flüssigem Kühlendioxid
zurückgeführt wird, wobei das Gemisch nach der Entspannung und/oder das Trägermedium
aus dem Separator (10) einen Wärmetauscher (9, 17) durchläuft, in dem es mit einem
zu kühlenden Medium in Wärmekontakt gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Mengenstrom des flüssigen Kohlendioxids und/oder der Mengenstrom des unter Druck
gesetzten Trägermediums in Abhängigkeit von einer vorgegebenen oder gemessenen Kühlleistung
geregelt wird/werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das unter Druck gesetzte Trägermedium vor seiner Zuführung an das flüssige Kohlendioxid
auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunkts von Kohlendioxid beim jeweiligen Druck
gebracht wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Trägermedium zum Einsatz kommt, in dem das Kohlendioxid zumindest teilweise lösbar
ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Trägermedium Ethanol zum Einsatz kommt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das separierte verdampfte Kohlendioxid druckverflüssigt und im Kreislauf zur Vermischung
mit dem Trägermedium zurückgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das separierte verdampfte Kohlendioxid in einem Wärmetauscher (20) zur Kühlung eines
Mediums eingesetzt wird.
8. Vorrichtung zum Kühlen eines Mediums,
- mit einer Mischeinrichtung (2), in die eine Zuleitung (3) für flüssiges Kohlendioxid
und eine Zuleitung (4) für unter Druck stehendes flüssiges Trägermedium einmündet
und die in eine Ausleitung (6) für ein Gemisch aus flüssigem Kohlendioxid und Trägermedium
ausmündet,
- mit einem stromab zur Mischeinrichtung (2) in der Ausleitung (6) für das Gemisch
angeordneten Entspannungsorgan (8) zum Entspannen des Gemisches,
- mit einem Separator (10) zum Abtrennen von bei der Entspannung verdampftem Kohlendioxid
vom flüssigen Trägermedium, in den die Ausleitung (6) für das Gemisch ausmündet und
der mit einer Ausleitung (14) für das flüssige Trägermedium und mit einer Ausleitung
(19) für verdampftes Kohlendioxid ausgerüstet ist, wobei die Ausleitung (14) für das
flüssige Trägermedium mit einer eine Einrichtung (15) zur Druckerhöhung ausgerüstet
und mit der Zuleitung (4) für das Trägermedium an die Mischeinrichtung (2) strömungsverbunden
ist,
- mit wenigstens einem mit einer Zuleitung und einer Ableitung für ein zu kühlendes
Medium ausgerüsteten Wärmetauscher (9, 17), der/die in der Ausleitung (6) für das
Gemisch, stromab zum Entspannungsorgan (8) und/oder in der Ausleitung (14) für das
flüssige Trägermedium, stromab zum Separator (10) angeordnet ist/sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in der Ausleitung (19) für das verdampfte Kohlendioxid ein Kompressor sowie ein Kühler
vorgesehen und die Ausleitung (19) mit der in die Mischeinrichtung einmündenden Zuleitung
(3) für flüssiges Kohlendioxid strömungsverbunden ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass in der Ausleitung (19) für das verdampfte Kohlendioxid ein Wärmetauscher (20) zwecks
Kühlung eines Mediums vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, gekennzeichnet durch eine Regeleinrichtung (21, 22) zum Regeln des Mengenstroms des flüssigen Kohlendioxids
und/oder des Mengenstroms des flüssigen Trägermediums in Abhängigkeit von der Kühlleistung
des/der Wärmetauscher/s (9, 17) und/oder der Temperatur eines zu kühlenden Mediums.
12. Verwendung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7 und einer Vorrichtung
nach einem der Ansprüche 9 bis 11 zur Kühlung eines oder mehrere Medien im Temperaturbereich
zwischen minus 85°C und minus 56 °C.