[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Mischvorrichtung insbesondere zum Mischen
von Laborgefäß-Inhalten mit einer Aufnahmevorrichtung zum Aufnehmen von Mischgut und
mit einem Antrieb, durch den sich die Aufnahmevorrichtung relativ gegenüber einem
bestimmungsgemäß ortsfesten Chassis in eine Mischbewegung versetzen lässt, bei der
sich die Aufnahmevorrichtung auf einer geschlossenen Bahn, periodisch zu einer bestimmten
Lage in einer bestimmten Ausrichtung im Raum wiederkehrend, bewegt, vorzugsweise in
einer horizontalen Bewegungsebene nur translatorisch und zyklisch, insbesondere auf
einer Kreisbahn, und mit einer Lagerung, die die Aufnahmevorrichtung in der Mischbewegung
führt.
[0002] Mischvorrichtungen, in denen Laborgefäß-Inhalte vermengt werden, sind hinlänglich
bekannt. Dazu haben Mischvorrichtungen bekanntlich Aufnahmevorrichtungen für die verschiedensten
Mischgut-Gefäße. Solche Aufnahmevorrichtungen können auch aus einer Sockelstruktur
bestehen, auf der ein Halter für die Mischgut-Gefäße auswechselbar gehalten ist, um
den Mischer für verschiedene Gefäße brauchbar zu machen. Insbesondere für Labore gibt
es Mischer, die auch kleine Flüssigkeitsmengen dadurch mischen können, dass kleine
Behälter in geeigneten Haltern, so genannten "Wechselblöcken" auch in sehr großen
Gruppen zwei-, drei- oder sogar vierstelliger Anzahl zusammengefasst sind. Solche
Wechselblöcke und auch die Reaktionsgefäße können genormt sein. So gibt es zum Beispiel
Reaktionsgefäße mit 0,2 ml, 0,5 ml, 1,5 ml und 2,0 ml Inhalt - sowie jeweils geeignete
Wechselblöcke standarisiert dazu. Ferner gibt es zum Beispiel Wechselblöcke für Cryo-Gefäße,
für Falcon-Gefäße (1,5 ml und 50 ml), für Glasgefäße und Bechergläser, für Microtiterplatten
(MTP), für Deep Well Platten (DWP), für Slides (Objektträger) und für PCR-Platten
mit 96 oder 384.Einzelgefäßen. Diese Aufzählung ist nicht abschließend, deutet aber
an, in welcher großen Vielfalt Laborgefäße bzw. Mischgut-Gefäße existieren, für die
die Mischer geeignet sein sollten. Zu diesem Zweck kann eine Standardisierung der
Sockelstruktur von Wechselblöcken vorgenommen werden.
[0003] Weil diese Wechselblöcke prinzipiell so aufgebaut sind, dass die Einzelgefäße von
oben dort hinein gesteckt werden, hat sich für die bekannten Mischer eine kreisförmig
translatorisch zyklische Mischbewegung etabliert, die im Wesentlichen in einer horizontalen
Ebene abläuft. Zu diesem Zweck ist bei den bekannten Mischern in aller Regel ein elektromotorischer
Exzenterantrieb dafür zuständig, eine Aufnahmevorrichtung in diese kreisförmige Bewegung
zu versetzen. Letzterer ist dazu in bekanntlich unterschiedlicher Weise gelagert:
Bekannt ist zum Beispiel eine Lagerung in Linear-Wälzlagern (so genannten Kugelbüchsen)
oder in Lineargleitlagern in den beiden horizontalen Richtungen. Bekannt ist aber
auch eine Filmscharnierlagerung oder die Lagerung in einem Schwingrahmen, bei der
die Aufnahmevorrichtung in den beiden horizontalen Richtungen zum Beispiel durch Schraubenfedern
federnd in einem Rahmen gelagert ist.
[0004] Diese bekannten Arten von Lagerungen haben alle unterschiedliche Nachteile. Die Lagerung
in Linearwälzlagern oder Lineargleitlagern ist konstruktiv aufwendig, erfordert eine
genaue Justierung und kann daher störanfällig sein. Die Filmschanierlagerung ist zwar
preiswert und konstruktiv recht einfach, kann aber zu Ermüdungsversagen führen. Die
Verwendung eines Schwingrahmens führt zu einer verstärkten axialen Belastung des Antriebs
und benötigt eine gewisse Bauhöhe. Außerdem muss der Antrieb zusätzliche Arbeit gegen
die im Schwingrahmen verwendeten Federelemente leisten. Hierdurch erhöht sich auch
das Risiko, dass ein Schwingrahmen beschädigt werden kann. Weiterhin ist das Ausrichten
eines Schwingrahmens bezüglich des Exzenterantriebs in einem Mischer sehr aufwendig.
[0005] Üblicherweise werden solche Mischer mit einer Drehfrequenz von 200 U/min bis 1.500
U/min angetrieben. Abhängig von der für das Mischgut erforderlichen Mischung, aber
auch von misch-mechanischen Parametern ist die Frequenz der Mischbewegung bekanntlich
einstellbar.
[0006] Aus der Mischbewegung, insbesondere der als bevorzugt beschriebenen kreisförmigen
Mischbewegung, ergibt sich physikalisch das Problem von Unwucht. Dies wird bekanntlich
durch ein geeignet platziertes Gegengewicht gelöst, das mit dem drehangetriebenen
Aufnahmeadapter in Verbindung steht und sich zum Kompensieren der Unwucht mitdreht.
[0007] Ebenfalls bekannte Lagerungen sind in der
DE 20018633U1 und der
US5655836 beschrieben, bei der die Aufnahmevorrichtung in Form eines "Tisches" auf Stützen
steht mit Gelenklagern an ihren beiden Enden, die bei allen Stützen gleichweit von
einander entfernt sind. Hier zeigt sich als problematisch, dass die bei dieser Anordnung
möglichen und unter dem Einfluss der in der Dynamik der Mischbewegung wirkenden Mischkräfte
auch eine ungewollte Verdrehung und/oder Verkippung des Tisches gegenüber einem (bestimmungsgemäß
ortsfesten) Chassis zulassen (z-Schlag), wobei sich die Hauptebene der Aufnahmevorrichtung
(und damit auch der von ihr gehaltenen Mischgut-Gefäße) deutlich aus der horizontalen
Ebene bewegen kann - wodurch die Gefahr besteht, dass Gefäßinhalte verschüttet werden
und die ungewollte Verdrehung und/oder Verkippung der Aufnahmevorrichtung durch den
Antrieb nicht mehr zurückgeführt werden kann.
[0008] Aus der
DE 102 32 202 A1 ist eine gattungsgemäße Mischvorrichtung für Laborgefäßinhalte bekannt, bei der eine
Aufnahmevorrichtung für die Gefäße mittels Gelenklagerstützen gelagert und geführt
ist. Diese Vorrichtung birgt aber das Risiko ungewollter Verdrehung und/oder Verkippung
der Aufnahmevorrichtung während der Mischbewegung.
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mischvorrichtung zu schaffen,
die die genannten Probleme der genannten bisherigen Lösungen vermeidet oder zumindest
reduziert. Insbesondere liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen
Mischer mit Gelenklagern bereitzustellen, bei dem die Gefahr der ungewollten Verdrehung
und/oder Verkippung der Aufnahmevorrichtung reduziert ist.
[0010] Diese Aufgabe wird von einer Vorrichtung zum Mischen mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0011] Erfindungsgemäß hat eine Mischvorrichtung insbesondere zum Mischen von Laborgefäß-Inhalten
eine Aufnahmevorrichtung zum Aufnehmen von Mischgut und einen Antrieb und eine Lagerung.
Durch den Antrieb lässt sich die Aufnahmevorrichtung relativ gegenüber einem bestimmungsgemäß
ortsfesten Chassis geführt durch die Lagerung in eine Mischbewegung versetzen.
[0012] Vorzugsweise ist die Mischbewegung eine translatorische Bewegung der gesamten Aufnahmevorrichtung
(angetrieben vom den Antrieb und geführt von der Zwangsführung der Lagerung) auf einer
Bahn im Raum, die im wesentlichen in der horizontalen Ebene verläuft, d.h. in x- und
y-Richtung in dreidimensionalen Koordinatensystem. Die maximalen Abweichungen der
Bahn in vertikaler (das heißt zur horizontalen Ebene senkrechten) Richtung (z-Richtung),
beträgt vorzugsweise 5% der Höhe (in der vertikalen Richtung) der kleinsten verwendeten
Mischgut-Gefäße, noch bevorzugter 1 % und besonders bevorzugt 0,2 % der Höhe der kleinsten
verwendeten Mischgut-Gefäße. Abweichungen aus der horizontalen Ebene in der Senkrechten
betragen vorzugsweise nicht mehr als 0,2 mm, noch bevorzugter nicht mehr als 0,05
mm und besonders bevorzugt nicht mehr als 0,02 mm. Bei der Beurteilung der Güte einer
möglichst ebenen kreisförmigen Bahn wird vorzugsweise auf Beschleunigungssensoren
zurückgegriffen, die die Beschleunigung der Aufnahmevorrichtung in alle drei Raumrichtungen
(x, y, z) messen. Der Betrag der Beschleunigungsvektoren soll für eine gegebene Drehfrequenz
immer konstant sein, wobei die z-Komponente möglichst gering ist, und die x- und z-Komponenten
phasenverschoben zueinander sind. Bei einer Drehfrequenz von 3000 U/min ist der Effektivwert
für den Beschleunigungsvektor in z-Richtung kleiner oder gleich 50 m/s
2, vorzugsweise kleiner oder gleich 20 m/s
2 und besonders bevorzugt kleiner oder gleich 10 m/s
2, wobei dieser Wert auch abhängig ist von der Gewichtsbelastung der Mischvorrichtung.
Beispielsweise beträgt bei 3000 u/min der Effektivwert 10 m/s
2, wenn die Mischvorrichtung als Aufnahmevorrichtung einen Wechselblock mit einem Gewicht
von 500 g trägt. Zur Bestimmung der Beschleunigung in z-Richtung wurde ein uniaxialer
Sensor (M352C65, M353B15) der Firma PCP Piezoelectronics Inc. eingesetzt. Des Weiteren
wurde ein triaxialer Sensor (356A22) der Firma PCP Piezoelectronics Inc eingesetzt,
um die Güte, d.h. Gleichförmigkeit, des Rundlaufs zu bestimmen.
[0013] Ganz allgemein gesprochen ist die Mischbewegung eine Bewegung der Aufnahmevorrichtung
auf einer geschlossenen, sozusagen ringförmigen auch irgendwie räumlich dreidimensional
verlaufenden Bahn die zumindest überwiegend translatorisch ist, dabei aber auch Schlingerbewegungen
ausführen kann, wenn sie nur periodisch zu mindestens einer bestimmten Lage in einer
bestimmten Ausrichtung im Raum wiederkehrt. Real bevorzugt kehrt die Aufnahmevorrichtung
zu jedem Punkt der Bahn im Raum wieder, und es handelt sich um eine periodische Bewegung,
so dass jeder Punkt der Bahn im Raum in gleichen Zeitabständen immer wieder erreicht
wird - oder anders ausgedrückt, so dass sich die Aufnahmevorrichtung periodisch am
gleichen Ort befindet. Die bevorzugte kreisförmige oder elliptische, ebene Bahn wird
auch als Orbitalbahn bezeichnet. Dargestellt im dreidimensionalen Koordinatensystem,
liegt die bevorzugte kreisförmige Bewegungsbahn der erfindungsgemäßen Mischvorrichtung
überwiegend auf der von x- (Abszisse) und y-Achse (Ordinate) aufgespannten horizontalen
Ebene. Bewegungen in Richtung der z-Achse (Applikate) sind vorzugsweise weniger ausgeprägt
und zeigen sich bei der Mischvorrichtung als eine Art Auf- und Abbewegung der Aufnahmevorrichtung
und damit auch der sich darin befindenden Gefäße mit Inhalt. Die Bewegung in Richtung
der z-Achse wird als z-Schlag bezeichnet.
[0014] Die erfindungsgemäße Lagerung hält und führt die Aufnahmevorrichtung während dieser
Mischbewegung so, dass die dynamische Auf- und Abbewegung der Aufnahmevorrichtung
vorzugsweise möglichst reduziert wird. Diese dynamische Auf- und Abbewegung ist dem
Fachmann auch als der schon erwähnte z-Schlag bekannt. Ein z-Schlag während der Mischbewegung
ist in den meisten Anwendungsfällen nachteilig, und daher unerwünscht, da er zur Benetzung
und damit Kontamination der Gefäßdeckel führen kann, bzw. bei offenen Gefäßen die
Probe aus dem Gefäß herausspritzt.
[0015] Die Lagerung weist mindestens zwei Stützen auf. Die wenigstens zwei Stützen können
sowohl von einer gleichen Länge sein oder alternativ unterschiedliche Längen aufweisen.
Bei Stützen unterschiedlicher Länge muss ein Höhenausgleich über die anderen Bauteile,
beispielsweise die Aufnahmevorrichtung oder das Chassis erfolgen, um die Aufnahmevorrichtung
wieder in einer horizontalen Ebene auszurichten. Jede dieser erfindungsgemäßen Stützen
hat wenigstens zwei von einander beabstandete Lagerbereiche (Gelenklager), die - zumindest
im Wesentlichen - keine translatorischen und mindestens zwei (linear unabhängige)
rotatorische Freiheitsgrade aufweisen. Lagerbereiche (Gelenklager) sind die Bereiche
der Stütze die unmittelbar im Kontakt mit einem Lager bzw. Teilen eines Lagers stehen.
Eine Stütze kann sowohl einteilig als auch mehrteilig sein. Bei einer mehrteiligen
Stütze weisen zumindest zwei Teile wenigstens je einen Lagerbereich auf. Die wenigstens
zwei Lagerbereiche einer Stütze können sich an verschiedenen Positionen der Stütze
befinden. Bevorzugt ist die endständige Anordnung, bei der sich jeweils an beiden
Enden der Stütze ein Lager befindet, da dies die Montage der erfindungsgemäßen Mischvorrichtung
vereinfacht. Der Lagerbereich ist ein kurzer elastischer Stababschnitt, bei dem dessen
Biegeelastizität die zwei rotatorischen Freiheitsgrade ausmacht (die dann allerdings
in ihrem Bewegungsausmaß zum Beispiel durch die plastische Verformungsgrenze oder
Bruchfestigkeit des Stabs begrenzt sind).
[0016] Alternativ können die Lagerbereiche Gleitlager aufweisen, die jeweils zumindest einen
rotatorischen Freiheitsgrad um eine Achse aufweisen, die von der Erstreckungsrichtung
der Stütze (bestimmungsgemäß ungefähr der Vertikalen) abweicht. Vorzugsweise sind
die Drehachsen senkrecht zu der Erstreckungsrichtung.
[0017] Erfindungsgemäß möglich ist es, die (mindestens) zwei rotatorischen Freiheitsgrade
durch zwei von einander separate Lager zu realisieren. Bevorzugt hat der Lagerbereich
aber nur ein Lager. Das kann alle drei rotatorischen Freiheitsgrade (x, y und z) verwirklichen,
vorzugsweise sogar mit sich in einem Punkt (Drehpunkt) kreuzenden Achsen (z. B. als
Kugelgelenk). Oder in einer anderen Ausführungsform stehen die Richtungen des einen
rotatorischen Freiheitsgrades beider Lager des jeweiligen Lagerbereichs senkrecht
aufeinander - möglicherweise sogar sich in einem Punkt (Drehpunkt) kreuzend (Kreuz-
oder "Kardan"-Gelenk). In einer anderen möglichen Ausführungsform liegen die Richtungen
des einen rotatorischen Freiheitsgrades beider Lager in der Horizontalen..
[0018] Die Lager weisen zumindest im Wesentlichen, keine translatorischen Freiheitsgrade
auf, d.h. ein Fachmann versteht darunter ein Lager ohne translatorische Freiheitsgrade,
wobei er Abweichungen im üblichen Toleranzbereich akzeptiert. Diese ungewollten Abweichungen
können sich beispielsweise aus der elastischen und/oder oder plastischen Verformung
der Elemente der Lager ergeben, die aber aufgrund der Materialwahl - elastische und/oder
oder plastischen Verformung sind nicht gewollt, sofern nicht explizit elastische Lagerelemente
eingesetzt werden - vernachlässigbar sein sollten.
[0019] Von diesen Lagerbereichen lagert also der eine die jeweilige Stütze am Chassis und
der andere die Aufnahmevorrichtung an der Stütze. Lagerbereich (Gelenklager) im Sinne
dieser Erfindung ist ein kurzer elastischer Stababschnitt, bei dem dessen Biegeelastizität
die zwei rotatorischen Freiheitsgrade ausmacht, möglicherweise ein Kreuzgelenk (auch
Kardangelenk genannt), oder auch ein Kugel-Pfanne-Gelenk (Kugelgelenk). Eine mit den
Kugelgelenken versehene Stütze wird hier Kugelstütze genannt. Die Lagerung weist erfindungsgemäß
eine Führungseinrichtung auf, die während der Mischbewegung die Verdrehung der Aufnahmevorrichtung
relativ zum Chassis führt.
[0020] Durch diese Führungseinrichtung, die vorzugsweise formschlüssig ist, lässt sich eine
ungewollte, insbesondere chaotische, Verdrehung der Aufnahmevorrichtung relativ zum
Chassis wirkungsvoll verhindern.
[0021] Der Antrieb der erfindungsgemäßen Mischvorrichtung zunächst ist in der Lage, die
Aufnahmevorrichtung in eine Mischbewegung zu versetzen, die wie erwähnt vorzugsweise
kreisförmig translatorisch zyklisch in einer Ebene verläuft. "Kreisförmig translatorisch
zyklisch" kann mit anderen Worten dadurch beschrieben werden, dass bei einer solchen
erfindungsgemäßen Mischbewegung alle Punkte der Aufnahmevorrichtung eine sich wiederholende
Kreisbewegung mit im Wesentlichen gleichem Radius, gleicher Winkelgeschwindigkeit
und gleicher Winkelposition um einen jeweiligen Mittelpunkt in planparallelen Ebenen
ausführen. Die Mischbewegung verläuft vorzugsweise in im Wesentlichen horizontalen
Ebenen - so dass zum Beispiel in Aufnahmeadaptern der Aufnahmevorrichtung aufgenommene
Wechselblöcke mit in ihnen aufgenommen senkrecht stehenden Reaktionsgefäßen betriebssicher
gemischt werden, d.h. ohne die Gefäßinhalte bei üblicher Befüllung zu verschütten.
Der Antrieb erfolgt bevorzugterweise über einen Exzenter, der in der Aufnahmevorrichtung
drehgelagert ist. Hierbei legt der Versatz zwischen der Achse der Antriebswelle und
der zu ihr parallelen Achse des Exzenters den Kreisbahn-Radius der Mischbewegung fest.
Dieser Versatz, der auch als Amplitude des Exzenters bezeichnet wird, bestimmt bei
gleich bleibender Stützenlänge die Neigung der Stützen und damit auch den Abstand
zwischen Aufnahmevorrichtung und Chassis.
[0022] Die erfindungsgemäße Lagerung der Aufnahmevorrichtung ermöglicht eine formschlüssige
Führung der Aufnahmevorrichtung, wobei die Lagerung einfach zu montieren ist und trotzdem
die axialen Kräfte, die von der Aufnahmevorrichtung ausgehen, von der Lagerung aufgenommen
werden. Des Weiteren ermöglicht die erfindungsgemäße Lagerung die Konstruktion von
Mischern mit kleiner Bauhöhe. Die Vorteile der erfindungsgemäßen Lagerung sind somit
einfache Montage und sehr starke Reduktion der Belastung des Antriebs in axialer Richtung.
Letzterer Punkt erhöht die Arbeitssicherheit und die Lebensdauer des Antriebs. Damit
eignet sich die erfindungsgemäße Lagerung insbesondere auch für die Verwendung in
Mischvorrichtungen, die hohe Lasten zu tragen haben, wie beispielsweise große befüllte
Laborgefäße (z.B. Erlenmeyerkolben (2000 ml). Da Platz in einem Labor auch immer begrenzt
ist, ist die geringe Bauhöhe des erfindungsgemäßen Mischers ebenfalls von Vorteil.
[0023] Ferner ermöglicht diese Lagerung schon prinzipiell, den Radius dieser Kreisbahn durch
Festlegung von Geometrieparametern wie zum Beispiel der Stützenlänge einzustellen
oder sogar an der Vorrichtung vom Benutzer einstellbar zu machen. Der Kreisbahn-Radius
beträgt vorzugsweise zwischen 0,5 mm und 5 mm und besonders bevorzugt zwischen 1 mm
und 2 mm. Die Kreisbahn-Frequenz kann aufgrund der neuen Lagerung auf Werte bis 50
U/min reduziert werden Es können aber auch (insbesondere bei hohem Beladungsgewicht
der Gefäße) Frequenzen von 2.000 U/min, bevorzugt 2.500 U/min, und sogar 3.000 U/min
und mehr gefahren werden.
[0024] Vorzugsweise hat die Lagerung zwei, drei oder vier der Stützen, die zum Beispiel
prinzipiell wie Hocker- oder Tischbeine die Aufnahmevorrichtung sozusagen als Tischplatte
auf dem Chassis als Untergrund lagern. Zum Beispiel wenn die Gelenklager, insbesondere
die Drehpunkte der Gelenklager einer Stütze gleichweit von einander beabstandet sind
wie die Gelenklager, insbesondere die Drehpunkte der Gelenklager aller anderen Stützen,
ergibt sich daraus eine Beweglichkeit der Aufnahmevorrichtung immer in planparalleler
Ausrichtung über dem Chassis (Beweglichkeit der Ebene durch die Aufnahmevorrichtungs-Gelenklager
gegenüber der Ebene durch die Chassis-Gelenklager). Da die Stützen die axialen / vertikalen
Lasten tragen, ist eine Mischvorrichtung umso belastbarer, je mehr Stützen sie aufweist.
[0025] Wenn der Abstand zwischen Chassis und Aufnahmevorrichtung zum Beispiel durch geeignete
Zwangsführung festgelegt ist, besteht diese translatorische Beweglichkeit zum Beispiel
bei gleichlangen, parallelen Stützen nur noch auf einer Kreisbahnen mit einem festen
Radius. Dies ist essentiell, um eine gleichmäßige Mischbewegung auf einer kreisförmigen
ebenen Bahn zu erzielen, d.h. eine stabile Mischbewegung ohne Kippeln und mit reduziertem
z-Schlag.
[0026] Bei dieser erfindungsgemäßen Mischvorrichtung bleibt der Neigungswinkel jeder einzelnen
Stütze relativ zum Chassis über dem gesamten Umlauf der Mischbewegung konstant, da
sich die Stützen nicht gegeneinander verwinden können. Zusätzlich gilt bei einer erfindungsgemäßen
Mischvorrichtung mit Stützen gleicher Länge, über deren gesamte Länge sich die gedachten
Punkte a, b, c, d etc. verteilen, dass auch während des Mischvorganges der Abstand
gleich bleibt zwischen einem dieser Punkte und einem der jeweiligen äquivalenten Punkt
a', b', c, 'd' etc., auf einer der anderen Stützen. Ohne diese Merkmale würde es zu
einer ungewollten Verdrehung der beiden Ebenen gegeneinander kommen.
[0027] Folglich stellt die Festlegung dieses Abstandes ein erstes Beispiel dar für eine
erfindungsgemäße Führungseinrichtung, die während der Mischbewegung die Verdrehung
der Aufnahmevorrichtung relativ zum Chassis führt. Der Abstand (und damit auch der
Radius der Kreisbahn) wird letztlich bestimmt durch die Amplitude, mit der der Exzenter
die Aufnahmevorrichtung relativ zur Chassis bewegt, wobei der Exzenter am Chassis
gelagert ist. Wenn der Abstand der Bewegungsebene der Aufnahmevorrichtung vom Chassis
sogar einstellbar ausgestaltet ist, kann sich zum Beispiel auf diese Weise der Radius
der Kreisbahn der Mischbewegung an der erfindungsgemäßen Mischvorrichtung einstellen
lassen
[0028] Auch wenn der Abstand von Chassisebene zur Aufnahmevorrichtung durch die Antriebswelle
im Angriffspunkt der Antriebswelle - d.h. durch den Excenter - an der Aufnahmevorrichtung
festgelegt ist, ist in den übrigen Punkten eine Änderung des Abstandes durch ein ungewolltes
Verkippen der Aufnahmevorrichtung relativ zur Chassisebene um den Angriffspunkt möglich.
[0029] Bei der erfindungsgemäßen Mischvorrichtung bleibt aber auch der Abstand zwischen
Chassisebene und Aufnahmevorrichtung an den übrigen Punkten unverändert. Der Abstand
bleibt an allen Punkten unverändert, da der Neigungswinkel jeder einzelnen Stütze
relativ zum Chassis über dem gesamten Umlauf der Mischbewegung konstant gehalten wird,
und sich die Stützen nicht gegeneinander verwinden können. Dieses Merkmal - Neigungswinkel
jeder einzelnen Stütze relativ zum Chassis bleibt gleich - schließt somit eine ungewollte
Verdrehung der beiden Ebenen, nämlich der Bewegungsebene der Aufnahmevorrichtung (der
Ebene durch die Aufnahmevorrichtungs-Gelenklager gegenüber der Chassisebene (Ebene
durch die Chassis-Gelenklager) aus. Diese Verdrehung ist ungewollt, und es gilt bei
der vorliegenden Erfindung, sie zu minimieren, da es dadurch zu einer unkontrollierten
Mischbewegung kommt, die nachteilig ist (z-Schlag).
[0030] Diese ungewollte Verdrehung wird durch die erfindungsgemäße Führungseinrichtung reduziert
bzw. verhindert. Die erfindungsgemäße Führungseinrichtung führt während der Mischbewegung
die Verdrehung der Aufnahmevorrichtung relativ zum Chassis, wobei das Reduzieren/Verhindern
dieser ungewollten Verdrehung unter dieses erfindungsgemäße Führen der Verdrehung
fällt. Die erfindungsgemäße Führungseinrichtung führt vorzugsweise so, dass dabei
die ungewollte Verdrehung gleich null ist. Dargestellt als Projektion in die x, y-Ebenen
ist erkennbar, dass die Führungseinrichtung bewirkt, dass die Stützen immer in die
gleiche Richtung ausgelenkt sind, d.h. die Führungseinrichtung synchronisiert die
Stützenbewegung.
[0031] Unter die erfindungsgemäße Führungsvorrichtung fallen zum Beispiel Lagerungen, Gestänge,
Nocken, Schienen, Stege, Kulissen und Kombinationen daraus. Die erfindungsgemäße Führungsvorrichtung
kann ebenfalls aus einem Magnetfeld bestehen. Bei dieser Ausgestaltung tragen sowohl
die Aufnahmevorrichtung als auch das Chassis jeweils mindestens ein kompatibles magnetisches
Element, d.h. in anziehende Wechselwirkung tretende Elemente, ausgewählt aus der Gruppe
der Magnete, magnetisierbaren Elemente, Dauermagnete, Elektromagnete und stromdurchflossene
Spulen oder einer Kombination daraus. Beispiele für Dauermagnete sind solche aus einem
ferromagnetischen Material wie Eisen, Nickel, Cobalt, Neodym-Eisen-Bor, Samarium-Cobalt.
[0032] Durch den Aufbau eines Magnetfeldes zwischen der Aufnahmevorrichtung bzw. Teilen
davon und dem Chassis, bzw. Teilen davon, wird eine Zwangsführung erreicht, so dass
der Neigungswinkel jeder einzelnen Stütze relativ zum Chassis über dem gesamten Umlauf
der Mischbewegung konstant bleibt. Eine einstellbare Ausgestaltung ist möglich, beispielsweise
durch Regulierung der Ströme in einer stromdurchflossenen Spule mittels einer Steuerungseinrichtung.
Die Steuerungseinrichtung regelt aufgrund von empfangenen Signalen (z.B: manuelle
Eingaben bezüglich der Stromdichte, des Gewichts und/oder der Viskosität des Gefäßinhalts;
Sensorsignal bezüglich des detektierten Gewichts und/ oder der Viskosität) den Stromfluss
und damit die Stärke des Magnetfelds bzw. regelt die Polung der Spule und damit Richtung
des Magnetfelds. So ist es möglich Gewichts-, Gefäß- und/oder Gefäßinhaltsabhängig
(Viskosität) eine gezielte Bewegung in Vertikalrichtung, d.h. eine Schüttelbewegung
(Auf- und Abbewegung; Vibration) der Aufnahmevorrichtung zu erzielen, die sich weiterhin
auf ihrer Kreisbahn bewegt. Dies ist ein Vorteil dieser Ausgestaltung
[0033] Vorzugsweise hat die Führungseinrichtung mindestens einen Steg der zwei der erfindungsgemäßen
Stützen mit einander verbindet. Dabei lagert ein Lager, das keine translatorischen
und nur einen rotatorischen Freiheitsgrad aufweist, (Scharniergelenk) den Steg an
der einen Stütze, und ein zweites Scharniergelenk lagert den Steg an der anderen Stütze.
Die beiden Scharniergelenke sind dabei drehbar um zueinander parallele Achsen. So
ist die Orientierung dieser beiden Stützen in der Ebene, die rechtwinklig zu den beiden
parallelen Scharniergelenkachsen orientiert ist, festgelegt: die Stützen können sich
nur in dieser Ebene gegeneinander verdrehen. So ist schon prinzipiell ein 3-dimensionales
("windschiefes") Verdrehen (Verwinden) der beiden Stützen gegeneinander mittels des
Steges blockiert. Ein windschiefes Verdrehen (Verwinden) der Stützen gegeneinander
ist aber Voraussetzung für das ungewollte Verdrehen der beiden auf den Stützen gelagerten
Ebenen (wie oben schon angedeutet: bei Verdrehung der beiden Ebenen gegeneinander
ändert sich durch die damit einher gehende Neigung der Stützen gleichzeitig der Abstand
zwischen den Ebenen). Die ungewollte Verdrehung der Ebenen gegeneinander ist folglich
durch die erfindungsgemäße Führungseinrichtung, den an den Stützen ansetzenden Steg
im Zusammenspiel mit den Scharniergelenken, maßgeblich reduziert. Dem Fachmann ist
bekannt, dass Stauchungen und Dehnungen der Stützen und Stege sich nicht gänzlich
auszuschließen lassen, die auch ein ungewolltes Verdrehen bewirken. Die Achsen der
Scharniergelenke sind jeweils mittig zwischen den jeweiligen Gelenklagern der zwei
vom Steg verbundenen Stützen gelagert. Dies gilt insbesondere auch für zwei unterschiedlich
lange Stützen, die über einen Steg und Scharniergelenke verbunden sind. Bei einer
Vorrichtung mit einer Vielzahl an Stützen, beispielsweise mit vieren, bei der je zwei
Stützen die gleiche Länge aufweisen, spielt es keine Rolle, zwischen welchen der Stützen
der Steg mit Scharniergelenken angeordnet ist, solange die Achsen der Scharniergelenke
jeweils mittig zwischen den jeweiligen Gelenklagern angeordnet sind.
[0034] Um zu illustrieren, dass aufgrund der Lagerung des Stegs über die zwei Scharniergelenke
an zum Beispiel zwei gleichlange, parallele Stützen es zu keiner ungewollten Verdrehung
kommt, lässt sich das System auch wie folgt beschreiben: Eine gedachte Gerade (also
eine zum besseren Verständnis hineinprojizierte, tatsächlich nicht vorliegende Gerade),
eine so genannte Verbindungsgerade, die an einer der beiden parallelen Scharniergelenkachsen
beginnt und rechtwinklig zu den beiden Scharniergelenkachsen verläuft, bleibt auch
während der Mischbewegung stets parallel zu einer gedachten Verbindungsgeraden (also
einer zum besseren Verständnis hineinprojizierten tatsächlich nicht vorliegenden Geraden),
die die beiden Lagergelenke miteinander am Chassis verbindet und zu einer gedachten
Verbindungsgeraden (also einer zum besseren Verständnis hineinprojizierten tatsächlich
nicht vorliegenden Geraden), die die der beiden Lagergelenke an der Ausnahmevorrichtung
miteinander verbindet.
[0035] Vorzugsweise sind folgende Abstände an der erfindungsgemäßen Vorrichtung gleichgroß:
zwischen zwei Stützen der Abstand der Drehpunkte der Gelenklager am Chassis voneinander
und der Abstand der Drehpunkte der Gelenklager an der Aufnahmevorrichtung voneinander.
Bei auch gleichgroßen Abständen zwischen den Drehpunkten an der einen Stütze und den
Drehpunkten an der anderen Stütze, d.h. bei Stützen gleicher Länge, kann sich bei
der erfindungsgemäßen Lagerung eine parallelogrammförmige Anordnung dieser Drehpunkte
ergeben. Wenn vorzugsweise bei allen Stützen der Vorrichtung die Drehpunkte der Gelenklager
von zwei Stützen am Chassis und die Drehpunkte der Gelenklager derselben zwei Stützen
an der Aufnahmevorrichtung gleichweit voneinander beabstandet sind und wenn alle Drehpunkte
am Chassis zueinander dieselbe Anordnung haben wie alle Drehpunkte an der Aufnahmevorrichtung,
ergibt sich an jeweils zwei Stützen zueinander immer eine parallelogrammförmige Anordnung
der Drehpunkte - und daraus formschlüssig geführt eine Lagerung der erfindungsgemäßen
Mischbewegung. Dies ist sogar zwangsgeführt, wenn zum Beispiel wie oben schon beschrieben
die Bewegungsebene der Aufnahmevorrichtung in einem bestimmten Abstand vom Chassis
durch geeignete zusätzliche Lagerung festgelegt ist.
[0036] Vorzugsweise haben die erfindungsgemäßen Stützen eine Länge zwischen 700 mm und 5
mm; bevorzugter eine Länge von 300 mm bis 10 mm; und besonders bevorzugt eine Länge
von 150 mm bis 20 mm. In einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Stützen mit Gelenklagern
haben die Stützen eine Länge von 35 mm, gemessen vom Drehpunkt / Mittelpunkt der Kugel
des Kugel-Pfanne-Gelenks. Dann haben die Gelenklager, als Kugel-Pfanne-Gelenk ausgebildet,
einen Kugeldurchmesser zwischen 60 mm und 3 mm; bevorzugter einen Kugeldurchmesser
zwischen 30 mm und 5 mm; und besonders bevorzugt einen Kugeldurchmesser zwischen 20
mm und 7 mm. In einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Kugel-Pfanne-Gelenks beträgt
der Kugeldurchmesser 13 mm. Daraus ergibt sich eine bevorzugte Gleitgeschwindigkeit
im Gelenk von zwischen 0 und 0,2 m/s bei der Paarung Metall/Kunststoff und auch bei
der umgekehrten Materialwahl - vorteilhaft insbesondere, wenn die Kugel mindestens
seine Gelenkoberfläche aus poliertem Metall wie VA-Stahl oder Aluminium (anodisiert)
oder aus Keramik und die Pfanne mindestens seine Gelenkoberfläche aus Kunststoff wie
zum Beispiel abriebfestem, gleitmodifiziertem Thermo- oder Duroplast hat. Die bevorzugte
Gleitgeschwindigkeit kann auch durch umgekehrte Materialwahl erreicht werden, d.h.
die Kugel besteht zumindest an Ihrer Oberfläche aus einem Kunststoff, insbesondere
einem abriebfesten gleitmodifizierten Thermoplasten oder Duroplasten und die Pfanne,
mindestens ihre Gelenkoberfläche, aus einem polierten Metall beispielsweise VA-Stahl
oder Aluminium (anodisiert) oder aus Keramik.
[0037] Bei dem als Kugel-Pfanne-Gelenk ausgestalteten Gelenklager können mehrere Varianten
unterschieden werden. Bei einer Variante ist die Kugel starr verbunden mit der Stütze,
und die Pfanne ist nur mittelbar über die Kugel in Verbindung mit der Stütze. Bei
einer zweiten Variante ist die Anordnung umgekehrt, d.h. die Pfanne ist starr verbunden
mit der Stütze und die Kugel ist nur mittelbar über die Pfanne in Verbindung mit der
Stütze. Der je nach Variante mit der Stütze nur mittelbar verbundene Teil des Kugel-Pfanne-Gelenks
ist dagegen in starren Kontakt mit Chassis bzw. Aufnahmevorrichtung. Bevorzugt wird
die zweite Variante, da eine erfindungsgemäße Mischvorrichtung mit dieser Anordnung
der Lagerung besonders einfach zu montieren ist.
[0038] Die erfindungsgemäße Mischvorrichtung kann zusätzlich zu der Aufnahmevorrichtung,
dem Antrieb und der erfindungsgemäßen Lagerung noch wenigstens ein Heizelement umfassen,
vorzugsweise ein steuerbares Heizelement. Dieses wird bevorzugterweise verkörpert
durch ein Peltierelement oder ein Widerstandsheizelement, z.B. eine Heizfolie. In
einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Mischvorrichtung zudem eine Kühlvorrichtung,
z.B. ein Peltierelement. Dieses kann in einer besonders bevorzugten Ausführungsform
zum Heizen und zum Kühlen verwendet werden. Bei verschiedenen Temperiervorrichtungen,
z.B. bei Verwendung eines Peltierelementes, ist der ergänzende Einsatz von Kühlkörpern
und Lüftern sinnvoll. Das Heiz- bzw. Kühlelement temperiert das Laborgefäß und damit
auch den sich darin befindenden Inhalt.
[0039] Mit der erfindungsgemäßen Mischvorrichtung lässt sich ein Verfahren zum Mischen von
Laborgefäß-Inhalten betreiben. Dabei wird ein Laborgefäß mit Inhalt auf die Mischvorrichtung
gestellt und dann die Mischvorrichtung in Betrieb genommen. Bei diesem Mischverfahren
ist es auch möglich, den Inhalt der Laborgefäße zu temperieren, d.h. über gesteuertes
Heizen und Kühlen auf eine Temperatur einzustellen. Somit ist ein simultanes Mischen
und Temperieren mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich.
[0040] Die erfindungsgemäße Mischvorrichtung hat verschiedene Verwendungen: zum einen kann
sie als freistehende Mischvorrichtung, d.h. als einzelnes unabhängiges Laborgerät
im Labor eingesetzt werden. Eine weitere Verwendung ist ihr Einsatz in einem Laborautomaten,
der z.B. von der Probenaufbereitung über das Mischen bis hin zur finalen Analyse verschiedene
Arbeitsschritte übernimmt. Eine weitere Verwendungsmöglichkeit ist der Einsatz in
einem Inkubator, in dem Proben, insbesondere lebende Zellen, einer kontrollierten
Atmosphäre (Temperatur, Feuchtigkeit, Gas) ausgesetzt sind, wobei die erfindungsgemäße
Mischvorrichtung für die gleichförmige Bewegung der zu inkubierenden Probe sorgt.
[0041] Aus der bisherigen kurzen Beschreibung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben
sich nachfolgende Vorteile: einfache Montierbarkeit der Lagerung und Reduktion der
Belastung des Antriebs in axialer / vertikaler Richtung. Ein weiterer Vorteil der
sich sowohl aus der hohen Belastbarkeit der Lagerung wie auch breiten Bandbreite der
möglichen Umdrehungszahlen (50 U/min - 3000 U/min) ergibt, ist die Eignung der Lagerung
sowohl für kleine leichte Laborgefäße, z. B Eppendorf-Reaktionsgefäße Mikrotiterplatten,
Objektträger, die sich alle mit Kleinstvolumina befüllen lassen (Maximale Füllvolumina;
0.1 ml, 0,2 ml, 0,5 ml, 1,5 ml und 2,0 ml) als auch für große, schwer befüllte Laborgefäße,
Falcon Tubes, Glasgefäße, Erlenmeyerkolben (z.B. bis zu 2000 ml), Bechergläser etc..
[0042] Erfindungsgemäß ist also auch eine Mischvorrichtung mit einer Aufnahmevorrichtung
zum Aufnehmen von Mischgut und mit einem Antrieb, durch den sich die Aufnahmevorrichtung
relativ gegenüber einem Chassis in eine Mischbewegung versetzen lässt, bei der sich
die Aufnahmevorrichtung auf einer geschlossenen Bahn, periodisch zu einer bestimmten
Lage in einer bestimmten Ausrichtung im Raum wiederkehrend, bewegt, und mit einer
Lagerung, die die Aufnahmevorrichtung in der Mischbewegung führt, wobei die Lagerung
mindestens zwei Stützen aufweist jeweils mit zwei von einander beabstandeten Gelenklagern,
die jeweils keine translatorischen und mindestens zwei rotatorische Freiheitsgrade
aufweisen, von denen das eine Gelenklager die Stütze am Chassis lagert und das andere
Gelenklager die Aufnahmevorrichtung an der Stütze, wobei die Lagerung eine Führungseinrichtung
aufweist, die während der Mischbewegung die Verdrehung der Aufnahmevorrichtung relativ
zum Chassis führt.
[0043] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung kann dadurch gekennzeichnet sein, dass mindestens
eines der Gelenklager ein Kreuzgelenk ist oder ein Kugelgelenk oder ein Gelenkbereich
mit zwei von einander beabstandeten Lagern jeweils mit nur einem rotatorischen Freiheitsgrad.
[0044] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung kann dadurch gekennzeichnet sein, dass die Führungseinrichtung
mindestens einen Steg aufweist, der zwei der Stützen mit einander verbindet, wobei
ein Scharniergelenk, das keine translatorischen und nur einen rotatorischen Freiheitsgrad
aufweist, den Steg an der einen Stütze lagert und ein anderes Scharniergelenk den
Steg an der anderen Stütze und wobei die beiden Scharniergelenke um zueinander parallele
Achsen drehbar sind.
[0045] Bevorzugt ist in dieser letztgenannten Ausgestaltung, dass die Achsen der Scharniergelenke
mittig zwischen den jeweiligen Gelenklagern der zwei vom Steg verbundenen Stützen
am Chassis und an der Aufnahmevorrichtung gelagert sind.
[0046] Bevorzugt ist in dieser letztgenannten Ausgestaltung, dass der Steg die Stütze, an
der er gelagert ist, oder die Stütze den Steg beim Scharniergelenk gabelförmig umgreift.
[0047] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung kann dadurch gekennzeichnet sein, dass die Drehpunkte
der Gelenklager einer Stütze gleichweit von einander beabstandet sind wie die Drehpunkte
der Gelenklager einer anderen Stütze.
[0048] Bevorzugt ist in dieser letztgenannten Ausgestaltung, dass die Drehpunkte der Gelenklager
einer Stütze gleichweit von einander beabstandet sind wie die Drehpunkte der Gelenklager
aller anderen Stützen.
[0049] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung kann dadurch gekennzeichnet sein, dass die Drehpunkte
und/oder Drehachsen der Gelenklager zweier Stützen am Chassis und die Drehpunkte und/oder
Drehachsen der Gelenklager derselben Stützen an der Aufnahmevorrichtung gleichweit
von einander beabstandet sind.
[0050] Bevorzugt ist in dieser letztgenannten Ausgestaltung, dass die Drehpunkte und/oder
Drehachsen der Gelenklager aller Stützen am Chassis und die Drehpunkte und/oder Drehachsen
der Gelenklager derselben Stützen an der Aufnahmevorrichtung gleichweit von einander
beabstandet sind.
[0051] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung kann dadurch gekennzeichnet sein, dass nur die
Stützen und/oder nicht der Antrieb eine auf die Aufnahmevorrichtung wirkende Gewichtskraft
in das Chassis übertragen.
[0052] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung kann dadurch gekennzeichnet sein, dass die Vorrichtung
ein steuerbares Heizelement umfasst ausgewählt aus der Gruppe der Peltierelemente
und Widerstandsheizelemente und Heizfolien.
[0053] Erfindungsgemäß ist auch ein Verfahren zum Mischen von Laborgefäß-Inhalten, bei dem
ein Laborgefäß mit Inhalt auf die Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 gestellt
wird und dann die Mischvorrichtung in Betrieb genommen wird.
[0054] Dabei kann der Inhalt des Laborgefäßes temperiert werden.
[0055] Erfindungsgemäß ist auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung als freistehende
Mischvorrichtung oder als Teil eines Laborautomaten oder Inkubators.
[0056] Diese und weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden
mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, die Ausführungsbeispiele der
Erfindung darstellen.
- Figur 1
- zeigt schematisch eine räumliche Ansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Mischen,
- Figur 2
- zeigt schematisch eine räumliche Ansicht einer alternativen erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Mischen ohne Aufnahmevorrichtung,
- Figur 3 a
- zeigt eine schematische räumliche Ansicht einer Ausgestaltung einer Baugruppe einer
erfindungsgemäßen Lagerung, bei der der Steg die Kugelstütze, an der er gelagert ist,
beim Scharniergelenk gabelförmig umgreift und bei der die Kugeln der Kugel-Pfanne-Gelenke
an der Kugelstütze angeordnet sind,
- Figur 3 b
- zeigt eine räumliche Ansicht einer körperhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Lagerung nach Figur 3 a,
- Figur 3 c
- zeigt eine schematische räumliche Ansicht einer alternativen Ausgestaltung der Baugruppe
gemäß Figur 3 a. bei der die Kugelstütze den Steg beim Scharniergelenk gabelförmig
umgreift und bei der die Pfannen der Kugel-Pfanne-Gelenke an der Kugelstütze angeordnet
sind,
- Figur 3 d
- zeigt eine räumliche Ansicht einer körperhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Lagerung nach Figur 3c,
- Figur 4
- zeigt eine räumliche Ansicht einer Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Gelenklagers,
- Figur 5 a, b und c
- zeigen mehrere schematische räumliche Ansichten von alternativen Anordnungen der erfindungsgemäßen
Kugelstützen einer Vorrichtung zum Mischen nach Figur 1, bei der die Kugelstützen
paarweise unterschiedlich von Stegen mit einander verbunden sind,
- Figur 6
- zeigt eine räumliche Ansicht einer körperhaften Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Mischen,
- Figur 7
- zeigt eine räumliche Ansicht der körperhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung nach Figur 6 als Außendarstellung mit einem Gehäuse und
[0057] In den verschiedenen Figuren sind einander irgendwie entsprechende Konstruktionselemente
mit gleichen Bezugsziffern versehen.
[0058] In
Figur 1 ist eine Mischvorrichtung 2 erkennbar mit einem Chassis 4 und einer Aufnahmevorrichtung
6, die jeweils schematisch nur als rechteckige Platten abgebildet sind. Wie sich aus
der räumlichen Ansicht ergibt, stützt sich die Aufnahmevorrichtung 6 auf vier Stützen
8, 10, 12, 14 ab. Die Stützen haben eine (hier nicht dargestellte) kreiszylindrische
Grundform jeweils mit einer Gelenkkugel 16 jeweils eines Gelenklagers an beiden Enden
der jeweiligen Stütze. Jede der Gelenkkugeln 16 ist in einer Kugelpfanne in der Unterseite
der Aufnahmevorrichtung 6 oder in der Oberseite des Chassis 4 angeordnet. Die Drehpunkte
(Mittelpunkte) der Lagerkugeln sind an allen Stützen gleichweit voneinander entfernt
(Abstand a).
[0059] In Figur 1 ist erkennbar, dass die Drehpunkte (Mittelpunkte) der Gelenklager 16 der
Stützen 8 und 10 sowie der Stützen 12 und 14 im Chassis 4 denselben Abstand A haben
wie der Abstand B zwischen den Drehpunkten (Mittelpunkten) der Gelenklager 16 derselben
zwei Stützen 8 und 10 sowie der Stützen 12 und 14 in der Aufnahmevorrichtung 6. Dasselbe
gilt für die Abstände C und D zwischen den Drehpunkten (Mittelpunkten) der Gelenklager
16 der Stützen 10 und 12 sowie der Stützen 8 und 14. So ergibt sich in der Vorrichtung
2 gemäß Figur 1 zwischen jedem beliebigen Paar der vier Stützen 8, 10, 12 und 14 eine
parallelogrammförmige Anordnung der jeweiligen vier Drehpunkte (Mittelpunkte).
[0060] Wie sich aus Figur 1 ergibt, sind die vier Drehpunkte (Mittelpunkte) der Lagerkugeln
16 an den oberen Enden der vier Stützen auf einer (horizontalen) Ebene 6 angeordnet
und die vier Drehpunkte (Mittelpunkten) der Lagerkugeln 16 an den jeweiligen unteren
Enden der vier Stützen auf einer (horizontalen) Ebene 4 planparallel dazu. Diese erfindungsgemäße
Lagerung ermöglicht eine Mischbewegung der Aufnahmevorrichtung 6 entlang dem Pfeil
18 translatorisch kreisförmig wiederkehrend.
[0061] Angetrieben wird die Aufnahmevorrichtung 6 in dieser Mischbewegung 18 von einem Exzenter
20, der auf einer senkrechten, drehangetriebenen Welle 22 sitzt. Der Exzenter 20 ist
in einer Durchgangsbohrung 24 in der Aufnahmevorrichtung 6 gleitgelagert und legt
mit seiner Exzentrizität E zwischen der Exzenterachse und der Wellenachse den Radius
der Drehbewegung 18 fest. Dies bestimmt durch die Formschlüssigkeit der Gelenklager
16 - solange Lagerspiel und Toleranzen unberücksichtigt bleiben, also prinzipiell
- dann auch den Abstand zwischen dem Chassis 4 und der Aufnahmevorrichtung 6 (senkrecht
zu der Bewegungsebene der Mischbewegung 18).
[0062] In Figur 1 ist erkennbar, dass die Gelenklager 16 einen solchen Schwenkwinkel S der
Stütze (zum Beispiel 10) gegenüber der Aufnahmevorrichtung 6 (und so auch gegenüber
dem Chassis 4) zulassen, dass bei der Mischbewegung 18 die Kreisbahn der Drehpunkte
der Gelenklager 16, die die Aufnahmevorrichtung 6 an der Stütze (zum Beispiel 10)
lagern, in Draufsicht auf die Bewegungsebene 18 (Draufsicht nicht dargestellt) ungefähr
gleich groß sind.
[0063] In Figur 1 ist ferner erkennbar, dass die Stützen 8 und 10 durch einen Steg 28 und
die Stützen 12 und 14 durch einen Steg 30 miteinander verbunden sind. An beiden Enden
der Stege 28 lagert ein Scharniergelenk 32 den jeweiligen Steg an einer der Stützen
8, 10, 12 oder 14. Die Scharniergelenke 32 lagern so den jeweiligen Steg 28, 30 an
der jeweiligen Stütze drehbar um zueinander parallele Achsen 34. So ist zum Beispiel
die Drehachse des Scharniergelenks 32 am linken Ende des Stegs 28 in Figur 1 parallel
zur Drehachse des Scharniergelenks 32 a rechten Ende des Steges 28 in Figur 1.
[0064] Jeder um die beiden parallelen Achsen an seinen beiden Enden drehbar an den Kugelstützen
8 bis 14 angelenkte Steg 28, 32 ist eine Führungseinrichtung, die während der Mischbewegung
18 die Verdrehung der Aufnahmevorrichtung 6 relativ zum Chassis 4 so führt, dass diese
Verdrehung während der gesamten Periodendauer einer Wiederkehr - also während der
gesamten Mischbewegung 18 - gleich null (mit anderen Worten immer translatorisch)
ist.
[0065] Figur 2 zeigt eine alternative Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Mischvorrichtung 2.
In Figur 2 sind die einander entsprechenden Konstruktionselemente der Vorrichtung
2 identisch nummeriert wie in Figur 1, auch wenn es sich nicht um identische, sondern
nur funktional entsprechende Konstruktionselemente handelt.
[0066] Im Unterschied zu der Vorrichtung 2 gemäß Figur 1 hat die Vorrichtung 2 gemäß Figur
2 nur zwei Stützen 10, 12. Hier ist der (senkrechte) Abstand der Aufnahmevorrichtung
6 (nicht dargestellt) vom Chassis 4 durch einen horizontalen Kragen 36 am unteren
Ende des Exzenters 20 festgelegt.
[0067] Figur 3 a und
b zeigen eine mögliche Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Lagerung, wie sie prinzipiell
in Figur 2 abgebildet ist. In Figur 3 a ist allerdings erkennbar, dass die Stützen
10, 12 (jeweils als Kunststoffformteil - siehe Figur 3 b) seitliche Lagerkugeln 16
tragen, die in Lagerschalen 38 hineinragen und so jeweils ein Gelenklager bilden.
Diese seitliche Orientierung der Gelenklager ermöglicht eine einfache Montierbarkeit
durch gleichzeitiges Einschnappen beider Lagerkugeln einer Kugelstütze in die jeweilige
Lagerschale. Der Steg 28 ist (ebenfalls als Kunststoffformteil - siehe Figur 3 b)
auf den zwei Scharniergelenken 32 gelagert, die hier allerdings die jeweilige Kugelstütze
gabelförmig umfassen. Die Zapfen der Scharniergelenke 32 dringen dabei senkrecht durch
planparallele, ebene Außenflächen 40 an den Stützen 10 und 12 hindurch. Die ebenen
Außenflächen 40 an der Stütze 10 und der Stütze 12 liegen an den ebenen Innenseiten
42 der gabelförmigen Enden des Steges 28 an.
[0068] Die Lagerschalen 38, in die die Lagerkugeln 16 am oberen Ende der Stützen 10, 12
hineinragen, sind gemäß Figur 3b in einem Kunststoffformteil 44 angeordnet und ebenso
die Lagerschalen 38, in die die Lagerkugeln 16 am unteren Ende der beiden Stützen
10 und 12 hineinragen. So lässt sich der (gleiche) Abstand zwischen den jeweiligen
Lagerschalen 38 und zwischen den Scharniergelenken 16 konstruktiv genau und eng toleriert
nämlich in jeweils nur einem Bauteil festlegen.
[0069] Figur 3 c und
d zeigen eine Baugruppe (Figur 3c schematisch und Figur 3d die körperhafte Ausgestaltung),
die der gemäß Figur 3 a und b im Wesentlichen vollständig entspricht bis auf Wirkflächenumkehr
zum Einen in den Gelenklagern und zum Anderen in der Gabelung: in Figur 3c und d umgreift
beim Scharniergelenk die Kugelstütze gabelförmig den Steg und nicht umgekehrt, und
die Pfannen (und nicht die Kugeln) der Kugel-Pfanne-Gelenke sind an der Kugelstütze
angeordnet.
[0070] Figur 6 zeigt in körperhafter Ausgestaltung zwei Baugruppen gemäß Figur 3b mit den Stützen
8, 10, 12, 14 und den Stegen 28, wie sie eine Aufnahmevorrichtung 6 über einem Chassis
4 lagern. Drehangetrieben ist an dieser Vorrichtung 2 die Aufnahmevorrichtung 6 über
dem Chassis 4 durch einen Motor 46 über einen Exzenter 20 in einer Durchgangsbohrung
24 in der Aufnahmevorrichtung 6. Mit einem Gehäuse 47 ist diese Vorrichtung 2 in
Figur 7 dargestellt.
[0071] Figur 4 zeigt eine Ausgestaltung der Gelenklager, die von den Lagerkugeln 16 und den Lagerschalen
38, wie zum Beispiel in Figur 3, gebildet werden. Erkennbar weist die Lagerschale
38 drei Schlitze 48 auf, die gleichmäßig auf dem Umfang des Randes 50 der Kugelöffnung
52 der Lagerschale 38 verteilt sind. Ein Federring 54 außenseitig um die Lagerschale
38 spannt die Wandungen der Lagerschale 38 nach innen gegen die Lagerkugel 16 vor.
[0072] Figur 5 a, b und c zeigen mehrere schematische räumliche Ansichten von alternativen Anordnungen der
erfindungsgemäßen Kugelstützen einer Vorrichtung zum Mischen nach Figur 1, bei der
die Kugelstützen paarweise unterschiedlich von Stegen mit einander verbunden sind.
[0073] Die Kugelstützen sind in Figur 5 höchst schematisch ohne Pfanne dargestellt, das
Chassis 4 und die Aufnahmevorrichtung 6 nur höchst schematisch jeweils gestrichelt
als Ebenen. In Fig 5 a wiederholt sich die zueinander rechteckige Anordnung der vier
Kugelstützen 8 bis 14 - wobei allerdings auch die Kugelstützen 10 und 12 sowie 8 und
14 durch Scharniergelenk-Stege 56 beziehungsweise 58 mit einander verbunden sind.
Fig 5b zeigt eine zueinander dreieckige Anordnung von drei Kugelstützen 8, 10 und
60 - wobei nur die Kugelstützen 8 und 10 durch den Scharniergelenk-Steg 28 mit einander
verbunden sind. Die dritte Kugelstütze 60 steht allein und stützt so die Aufnahmevorrichtung
6 auf dem Chassis 4 wie drei Beine einen Hocker. Fig 5c schließlich zeigt eine zueinander
sechseckige Anordnung von sechs Kugelstützen 8 bis 14 und 62 und 64 - wobei (wie in
Figur 1) jeweils zwei Kugelstützen 8 und 10 durch einen Scharniergelenk-Steg (28,
30 und 66) mit einander verbunden sind.
1. Mischvorrichtung mit
- einer Aufnahmevorrichtung (6) zum Aufnehmen von Mischgut und mit
- einem Antrieb (20, 22), durch den sich die Aufnahmevorrichtung (6) relativ gegenüber
einem Chassis (4) in eine Mischbewegung (18) versetzen lässt, bei der sich die Aufnahmevorrichtung
(6) auf einer geschlossenen Bahn, periodisch zu einer bestimmten Lage in einer bestimmten
Ausrichtung im Raum wiederkehrend, bewegt, und mit
- einer Lagerung, die die Aufnahmevorrichtung (6) in der Mischbewegung
führt,
dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerung
- mindestens zwei Stützen (8, 10, 12, 14, 60, 62, 64) aufweist jeweils mit zwei von
einander beabstandeten Gelenklagern (16) in Form von elastischen Stababschnitten,
die jeweils keine translatorischen und mindestens zwei rotatorische Freiheitsgrade
aufweisen, von denen das eine Gelenklager (16) die Stütze (8, 10, 12, 14, 60, 62,
64) am Chassis (4) lagert und das andere Gelenklager (16) die Aufnahmevorrichtung
(6) an der Stütze (8, 10, 12, 14, 60, 62, 64), und
- eine Führungseinrichtung (28, 30, 32) aufweist, die während der Mischbewegung (18)
die Verdrehung der Aufnahmevorrichtung (6) relativ zum Chassis (4) führt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinrichtung (28, 30, 32) mindestens einen Steg (28, 30) aufweist, der
zwei der Stützen (8, 12, 62) mit einander verbindet, wobei ein Scharniergelenk (32),
das keine translatorischen und nur einen rotatorischen Freiheitsgrad aufweist, den
Steg (28, 30) an der einen Stütze (10, 14, 64) lagert und ein anderes Scharniergelenk
(32) den Steg (28, 30) an der anderen Stütze (8, 10, 12, 14, 62, 64) und wobei die
beiden Scharniergelenke (32) um zueinander parallele Achsen drehbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruche 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Achsen der Scharniergelenke (32) mittig zwischen den jeweiligen Gelenklagern
(16) der zwei vom Steg (28, 30) verbundenen Stützen (8, 10, 12, 14, 62, 64) am Chassis
(4) und an der Aufnahmevorrichtung (6) gelagert sind.
4. Vorrichtung nach Anspruche 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (42) die Stütze (40), an der er gelagert ist, oder die Stütze den Steg beim
Scharniergelenk gabelförmig umgreift.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehpunkte der Gelenklager (16) einer Stütze (8, 10, 12, 14, 60, 62, 64) gleichweit
von einander beabstandet sind wie die Drehpunkte der Gelenklager (16) einer anderen
Stütze (8, 10, 12, 14, 60, 62, 64).
6. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehpunkte der Gelenklager (16) einer Stütze (8, 10, 12, 14, 60, 62, 64) gleichweit
von einander beabstandet sind wie die Drehpunkte der Gelenklager (16) aller anderen
Stützen (8, 10, 12, 14, 60, 62, 64).
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehpunkte und/oder Drehachsen der Gelenklager (16) zweier Stützen (8, 10, 12,
14, 60, 62, 64) am Chassis (4) und die Drehpunkte und/oder Drehachsen der Gelenklager
(16) derselben Stützen (8, 10, 12, 14, 60, 62, 64) an der Aufnahmevorrichtung (6)
gleichweit von einander beabstandet sind.
8. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehpunkte und/oder Drehachsen der Gelenklager (16) aller Stützen (8, 10, 12,
14, 60, 62, 64) am Chassis (4) und die Drehpunkte und/oder Drehachsen der Gelenklager
(16) derselben Stützen (8, 10, 12, 14, 60, 62, 64) an der Aufnahmevorrichtung (6)
gleichweit von einander beabstandet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass nur die Stützen (8, 10, 12, 14, 60, 62, 64) und/oder nicht der Antrieb (20, 22) eine
auf die Aufnahmevorrichtung (6) wirkende Gewichtskraft in das Chassis (4) übertragen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem die Vorrichtung (2) ein steuerbares
Heizelement umfasst ausgewählt aus der Gruppe der Peltierelemente und Widerstandsheizelemente
und Heizfolien.
11. Verfahren zum Mischen von Laborgefäß-Inhalten, bei dem ein Laborgefäß mit Inhalt auf
die Vorrichtung (2) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 gestellt wird und dann die
Mischvorrichtung (2) in Betrieb genommen wird.
12. Verfahren gemäß Anspruch 11, bei dem der Inhalt des Laborgefäßes temperiert wird.
13. Verwendung der Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10 als freistehende Mischvorrichtung
(2) oder als Teil eines Laborautomaten oder Inkubators.